Gute Aussichten für Holz - Mikado
Gute Aussichten für Holz - Mikado
Gute Aussichten für Holz - Mikado
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5.2008<br />
Mai<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Betriebsführung<br />
Spiel des Lebens<br />
Lechbrücken<br />
Zackig zum Ziel<br />
Biohotel<br />
<strong>Holz</strong> hält knackig<br />
Organ des Bundes<br />
Deutscher Zimmermeister<br />
Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />
Unternehmermagazin <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />
Aufstockung<br />
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Editorial<br />
Obenauf mit Aufstockungen<br />
Bauen im Bestand hat Zukunft – das dürfte sich inzwischen bei allen Bauprofis<br />
herumgesprochen haben. Doch längst nicht alle Bauherren kennen die überzeugenden<br />
Vorteile des Baustoffs <strong>Holz</strong>. Sie schauen gerne zuerst auf den Preis. Das hat oft wenig mit<br />
„Geiz ist geil“ zu tun, sondern damit, dass sie das Verhältnis Kosten/Budget einschätzen<br />
können. Hingegen ist der Bezug Kosten/Leistung<br />
<strong>für</strong> sie nur schwer zu beurteilen. Schließlich sind<br />
sie keine Experten <strong>für</strong> Bauleistungen.<br />
Um mit Dachausbauten und Aufstockungen<br />
wirtschaftlich obenauf zu kommen, sollten<br />
Zimmerer potenziellen Bauherren alle Vorteile des<br />
<strong>Holz</strong>baus vermitteln. Und zwar so, dass die Kunden<br />
diese Pluspunkte einordnen und wertschätzen<br />
können. Natürlich ist es gut, ökologisch korrekt<br />
zu bauen, aber spürbarer sind in der Regel geldwerte Vorteile: schnellere Rendite, mehr<br />
Wohnfläche, geringere Unterhaltskosten. Das zeigt das Studentenwohnheim ab Seite 12.<br />
Diese Aufstockung bot dem Bauherrn höheren Brandschutz und niedrigere Kosten als ein<br />
Massivbau. Die Erdbebensicherheit der <strong>Holz</strong>konstruktion gab es oben drauf.<br />
Natürlich ist es kein Kinderspiel, Bauherren zu überzeugen. Genauso wenig, wie einen<br />
Betrieb effizient zu führen. Beides lässt sich aber erlernen – und das oft spielerisch. Im<br />
Zimmererausbildungszentrum Biberach führt der Kurs „Management im <strong>Holz</strong>bau“ seine<br />
Teilnehmer u.a. mit Planspielen an die Erfolgsfaktoren der Betriebsführung heran. Dass<br />
dieses Kursmodul mehr ist als ein „Riesen-Monopoly <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bauer“, lesen Sie ab Seite 8.<br />
Ihr<br />
www.mikado-online.de<br />
Christoph Maria Dauner,<br />
Chefredakteur mikado<br />
Aufstockung: Wer die Vorteile von <strong>Holz</strong><br />
in diesem Segment richtig verkauft, bleibt<br />
obenauf. Seite 12. Planspiel: Manager im<br />
<strong>Holz</strong>bau lernen spielerisch, Entscheidungen<br />
zu treffen. Seite 8. Biohotel: Zirbelholz<br />
soll in puncto Wellness Wunder wirken. Schon<br />
darüber Lesen entspannt. Seite 78.
4<br />
mikado 5.2008 Inhalt<br />
<strong>Holz</strong> schnuppert Höhenluft<br />
Bei Aufstockungen kann <strong>Holz</strong> seine Stärken voll ausspielen:<br />
Geringes Gewicht, kurze Bauzeiten und mehr Nutzfläche<br />
auf kleinerer Grundfläche. Seite 12<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
12 | Studentenwohnheim<br />
Ob bei Kosten, Gewicht, Bauzeit, Wärme-, Schall-<br />
und Brandschutz: <strong>Holz</strong> war unschlagbar.<br />
18 | Marktbeobachtung<br />
Der <strong>Holz</strong>bau spielt seine vielen Vorteile immer<br />
stärker aus – ein Überblick.<br />
22 | Österreich<br />
Rund um ein gläsernes Atrium gruppiert die<br />
preisgekrönte Aufstockung 21 Wohn- und zwei<br />
Büroeinheiten.<br />
Ingenieurholzbau<br />
26 | Lechbrücken<br />
In Tirol überspannen seit 2007 zwei fast baugleiche<br />
<strong>Holz</strong>brücken filigran den Lech. Zwei Jahre zuvor<br />
hatte ein starkes Hochwasser die Vorgängerbauten<br />
zerstört.<br />
Sanierung und Ausbau<br />
30 | Schallschutz<br />
Ein neues Verfahren soll dabei helfen, Hohlziegeldecken<br />
mithilfe einer schubfesten Unterspannung<br />
aus <strong>Holz</strong>bohlen zu ertüchtigen.<br />
mikado 5.2008<br />
INTHERMO<br />
<strong>Holz</strong> prägt Design<br />
Zum klaren Auftritt des Hauses in Vorarlberg passt am<br />
besten ein Flachdach – doch hinter der Attika steckt<br />
ein flach geneigtes Dach. Seite 44<br />
Bauschaden des Monats<br />
35 | Luftdichtheit<br />
Zugluft und Feuchteschäden im Dachgeschoss.<br />
Management<br />
38 | Betriebsführung, Teil 8<br />
Planspiele versprechen dauerhaft mehr Erfolg.<br />
Architektur<br />
44 | Einfamilienhaus<br />
Schnörkellos, prägnant, klar.<br />
Zimmermeisterdach<br />
60 | Dachdetails, Teil 3<br />
Regeln und Konstruktionen <strong>für</strong> den Ortgang.<br />
Fortbildung<br />
64 | 9. <strong>Holz</strong>bau-Praxistag<br />
Die Baustandards der Zukunft.<br />
<strong>Holz</strong>welten<br />
78 | Biohotel<br />
Zirbenholz will Wellness-Wunder wirken.<br />
ACHAMMER
ExENBERGER<br />
<strong>Holz</strong> baut Brücken<br />
Zwei baugleiche Brücken von Prof.<br />
Dr. Michael Flach bringen Radfahrer,<br />
Langläufer und Wanderer<br />
sicher über den Lech. Seite 26<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
6 | Kurz und bündig<br />
37 | Ihr gutes Recht<br />
37 | Inserentenverzeichnis<br />
42 | Büro kompakt<br />
49 | Produkte<br />
58 | Branchenführer<br />
66 | Tipps und Termine<br />
66 | Verband aktuell<br />
69 | Bücher<br />
70 | Informationsdienst <strong>Holz</strong><br />
71 | Unternehmen<br />
82 | Vorschau/Impressum<br />
Gewinnspiel auf Seite 56<br />
Titel:<br />
Pfäffinger;<br />
Prof. Dr. Kaiser;<br />
Exenberger;<br />
Hörger;<br />
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mikado-Interview<br />
kurz & bündig<br />
Bildung macht den Zimmermeister<br />
Am 1. Juni 2008 startet die neue Verordnung <strong>für</strong> die Meisterprüfung<br />
im Zimmerhandwerk gelten. Die modular aufgebaute Ausbildung<br />
soll mit einer Übergangsfrist zum 1. November 2008 allgemein<br />
verbindlich in Kraft treten. mikado fragte Dipl.-Ing. Dieter<br />
Kuhlenkamp, Referent beim Bund Deutscher Zimmermeister<br />
(BDZ), nach den Vorteilen des überarbeiteten Bildungsangebots.<br />
mikado: Welche Ziele verfolgte<br />
der BDZ mit der veränderten<br />
Meisterprüfungsverordnung?<br />
Kuhlenkamp: Auf Grundlage des<br />
BDZ-Berufslaufbahnkonzeptes<br />
haben wir die Novellierung der<br />
Meisterprüfungsverordnung beantragt.<br />
Wir haben dem Verordnungsgeber<br />
mit unserem Entwurf<br />
einen Vorschlag vorgelegt,<br />
bei dem wir die Unternehmensführung<br />
und Betriebswirtschaft<br />
gestärkt haben, also den Meister<br />
als Unternehmer. Außerdem<br />
ging es uns darum, die Meisterprüfung<br />
in eine durchgängige<br />
Fortbildung zu integrieren.<br />
Das bedeutet, dass künftig der<br />
Abschluss zum Zimmerer-Polier<br />
angerechnet werden kann.<br />
Berücksichtigt wurde auch die<br />
Untersuchungen<br />
TÜV bemängelt Hallen<br />
Novelle der HWO 1998, sodass<br />
nun die Deckung von Dächern<br />
mit Dachziegeln und Dachsteinen<br />
im Meisterprüfungsberufsbild<br />
verankert ist. Mit der Novelle<br />
wird die handlungsorientierte<br />
Prüfung, wie sie in der Gesellenausbildung<br />
seit Jahren erfolgreich<br />
praktiziert wird, auch in der<br />
Meisterprüfung eingeführt.<br />
Welche Vorbehalte mussten Sie<br />
beim Bundeswirtschaftsministerium,<br />
dem Verordnungsgeber,<br />
ausräumen?<br />
Zunächst mussten wir erreichen,<br />
dass die vier Handlungsfelder in<br />
der Fachtheorie (Teil II) erhalten<br />
bleiben. Hier besteht beim<br />
Bundeswirtschaftsministerium<br />
die Tendenz, auf drei Hand-<br />
Seit dem Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall 2006<br />
(Foto unten) ist die Nachfrage nach sicherheitstechnischen<br />
Untersuchungen gestiegen. Der TÜV Nord sieht Nachholbedarf.<br />
In Deutschland gibt es 40 000 Hallen wie Sport-,<br />
Turn- und Mehrzweckhallen,<br />
Theater, Hallen- und Freizeitbäder.<br />
Bei etwa 60 % aller aller in<br />
den letzten 2 Jahren inspizierten<br />
Hallen seien relevante Mängel<br />
erkennbar gewesen, davon<br />
22 % mit Bedenken hinsichtlich<br />
der Verkehrssicherheit infolge<br />
von Mängeln an Sekundärbauteilen.<br />
Bei 27 % der inspizierten<br />
Hallen sei mit einer Gefährdung<br />
der Standsicherheit zu rechnen.<br />
6 mikado 5.2008<br />
lungsfelder zurückzugehen. Das<br />
ist uns unverständlich. Wir sehen<br />
dahinter einen weiteren Abbau<br />
der ansonsten anerkannt hohen<br />
Meisterausbildung in Deutschland.<br />
Mit einer derartigen Politik<br />
tut sich der Verordnungsgeber<br />
keinen Gefallen – und schon gar<br />
nicht den Klein- und mittelständischen<br />
Betrieben sowie unserer<br />
Wirtschaft. Im EU-Vergleich<br />
und im internationalen Vergleich<br />
wird das deutsche Aus- und Fortbildungssystem<br />
anerkannt und<br />
im eigenen Land baut die Poli-<br />
tik die qualifi zierte Berufsausbildung<br />
ab! Es wird mit „einfacher<br />
– leichter – schneller“ argumentiert!<br />
Welch ein Bärendienst <strong>für</strong><br />
das eigene Land! Wie anerkannt<br />
hoch unser Ausbildungsniveau<br />
ist, stellen unsere Betriebe auch<br />
daran fest, dass qualifi zierte<br />
Facharbeiter oft von Betrieben<br />
aus anderen Ländern abgeworben<br />
werden! Leider geht aber<br />
auch die Gewerkschaft den Weg<br />
der Politik mit, was uns umso unverständlicher<br />
ist, weil sie damit<br />
ihren eigenen Mitgliedern ebenfalls<br />
einen Bärendienst erweist.<br />
Welche Argumente überzeugten<br />
das Ministerium?<br />
Unser Berufslaufbahnkonzept<br />
hat sich als hervorragende Argumentationsgrundlage<br />
erwiesen.<br />
Es ist ein Konzept, das auf große<br />
Anerkennung stößt. Mit dem<br />
„Die Betriebe werden von der geänderten<br />
Meisterprüfungsverordnung profi tieren.“<br />
Wohnungsmarkt<br />
Günstiger zur Immobilie<br />
Blick auf eine durchgängige und<br />
modulare Fortbildung konnte der<br />
Verordnungsgeber von der Beibehaltung<br />
der vier Handlungsfelder<br />
überzeugt werden. Nach<br />
weiteren Diskussionen konnte<br />
auch die Novelle der HWO von<br />
1998 einschließlich der mit dem<br />
Dachdeckerhandwerk erstellten<br />
Während der Wohnungsneubau mit einem historischen<br />
Tief kämpft, verzeichnet die LBS 2007 eine<br />
stärkere Nachfrage nach Bestandsimmobilien. LBS-Verbandsdirektor<br />
Hartwig Hamm bezeichnet das Angebot im<br />
Bestand als groß, preisgünstig und qualitativ hochwertig.<br />
Das Neubauangebot habe sich demgegenüber zunehmend<br />
auf teurere Standorte konzentriert. Deshalb seien<br />
die Preise hier in den letzten vier Jahren bei den Einfamilienhäusern<br />
um über 17 %, bei den Eigentumswohnungen<br />
um 10 % gestiegen. Neue Einfamilienhäuser seien<br />
damit über 50 % teurer als Bestandsobjekte. Die Preisvorteile<br />
beim Kauf einer gebrauchten Immobilie würden<br />
auch durch die Modernisierungsinvestitionen nicht aufgezehrt.<br />
Sollte allerdings die Neubautätigkeit unverändert<br />
niedrig bleiben, würden auch bald die Angebote auf<br />
dem Gebrauchtwohnungsmarkt knapp werden.
Erläuterungen berücksichtigt<br />
werden.<br />
Die Zusammenarbeit<br />
mit dem Dachdeckerhandwerk<br />
trägt somit<br />
gute Früchte.<br />
Wie profitieren die<br />
Betriebe von den<br />
Änderungen?<br />
Die Betriebe profitieren<br />
mittelbar, denn die Meisterprüfung<br />
ist eine persönliche<br />
Qualifikation mit der Befähigung,<br />
einen Betrieb nachhaltig<br />
zu führen. Für das Zimmererhandwerk<br />
und den <strong>Holz</strong>bau steht<br />
dabei die Qualität der Aus- und<br />
Fortbildung im Vordergrund und<br />
die Betriebe werden von dem<br />
Konzept der durchgängigen Fort-<br />
und Weiterbildung profitieren.<br />
Die Vorteile hat Karl Hoffmeister<br />
bei der Fachveranstaltung „Bildung“<br />
auf dem Deutschen <strong>Holz</strong>bautag<br />
2008 dargestellt, indem<br />
sich Mitarbeiter, je nach Interesse<br />
sowie den betrieblichen Erfordernissen,<br />
weiter qualifizieren.<br />
Insolvenzen<br />
▴ „Wie hoch unser<br />
Ausbildungsniveau ist,<br />
stellen deutsche<br />
Betriebe daran fest,<br />
dass qualifizierte<br />
Facharbeiter oft von<br />
ausländischen<br />
Betrieben abgeworben<br />
werden!“, so<br />
Dieter Kuhlenkamp<br />
Immer weniger Firmenpleiten<br />
Laut Statistischem Bundesamt wurden im vergangenen<br />
Jahr 29 160 Unternehmensinsolvenzen gemeldet.<br />
Nach dem Höchststand im Jahr 2003 mit 39 320 Fällen<br />
seien diese damit zum vierten Mal in Folge niedriger gewesen<br />
als im Vorjahr. Demgegenüber nimmt jedoch die<br />
Zahl der Insolvenzen von Verbrauchern mit 9 % gegenüber<br />
dem Vorjahr immer noch zu. Obwohl die Unternehmensinsolvenzen<br />
nur etwa 18 % der<br />
Insolvenzfälle ausmachten, entfielen<br />
auf sie rund 57 % aller Forderungen.<br />
Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages<br />
waren 2007<br />
bei den insolventen Unternehmen<br />
125 175 Personen<br />
beschäftigt.<br />
CHRISTINE BALDERAS, ISTOCKPHOTO.COM<br />
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Finanzierung<br />
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Keine Experimente im Handwerk<br />
Bei Finanzierungsfragen zeigt sich das Handwerk traditionsbewusst,<br />
denn die Firmeninhaber vertrauen vorwiegend auf<br />
Bekanntes. Alternative Finanzierungsinstrumente wie Factoring<br />
oder Leasing dagegen werden eher selten verwendet. Gleiches gilt<br />
auch <strong>für</strong> angeboteneFörderinstrumente.<br />
Mit fast 50<br />
Prozent steht bei<br />
den Handwerksbetrieben<br />
die Selbstfi<br />
nanzierung, d.h.,<br />
das fi rmeneigene<br />
Finanzpolster an<br />
erster Stelle. Zu<br />
diesen Ergebnissen<br />
kommt eine<br />
breit angelegte Befragung<br />
von knapp 8000 Handwerksbetrieben, deren Ergebnisse<br />
jetzt im Ludwig-Fröhler-Institut (LFI), der Forschungsstelle im<br />
Deutschen Handwerksinstitut, veröff entlicht wurden.<br />
Ahornholz<br />
Amerikaner machen’s schick<br />
Amerikanische Maple- bzw. Ahorn-Arten gehören zu den<br />
im Osten der USA am häufi gsten vorkommenden Laubhölzern<br />
und werden <strong>für</strong> Möbel, Fußböden und den Innenausbau<br />
geschätzt. Dabei unterscheidt man zwischen „Hard<br />
Maple“ (Hart) und „Soft Maple“ (Weich). Die Unterscheidung<br />
in zwei Gruppen<br />
basiert auf der Breite<br />
der <strong>Holz</strong>strahlen ihrer<br />
mikroskopischen<br />
Anatomie. Das <strong>Holz</strong><br />
der Soft Maple ist allerdings<br />
nur ein Drittel<br />
weicher als der von<br />
Hard Maple. In Nordamerika<br />
kommen 13<br />
verschiedene Maple-<br />
Arten vor, von denen<br />
sechs kommerziell<br />
genutzt werden. Das<br />
Splintholz der Hard-<br />
Maple-Arten ist cremeweiß,<br />
oft auch<br />
mit einer leicht rötlichen<br />
Brauntönung.<br />
Das Kernholz variiert<br />
8 mikado 5.2008<br />
Gründerpreis<br />
<strong>Holz</strong>bauer wird Top-Gründer<br />
Den bundesweiten Preis „Top-Gründer im Handwerk<br />
2008“ verlieh das handwerk magazin auf<br />
der Internationalen Handwerksmesse (IHM) Ende Februar<br />
2008 in München. Bewertet wurden dabei Vorbereitung,<br />
Marketing, wirtschaftlicher Erfolg sowie die<br />
künftigen Geschäftsaussichten der Teilnehmer. Der 23jährige<br />
Geschäftsführer der Dacapo <strong>Holz</strong>bau GmbH, Oliver<br />
Enderlein, aus dem brandenburgischen Herzfelde<br />
wurde als mutiger Unternehmer mit dem zweiten Platz<br />
und 7000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Als 14-Jähriger<br />
gewann er mit einer Website <strong>für</strong> Carports einen Schülerwettbewerb<br />
und sicherte sich die Domain www.carporte.de.<br />
Im Alter von 17 Jahren ließ er die Firma „Dacapo<br />
<strong>Holz</strong>bau GmbH“ eintragen. Bis heute konnte er seine<br />
Umsätze jedes Jahr erhöhen – Lizenznehmer gibt es in<br />
mehreren Ländern. Über 65 Mitarbeiter beschäftigt der<br />
Jungunternehmer und stellt jedes Jahr vier neue Auszubildende<br />
ein. Die Homepage lautet: www.carporte.de<br />
farblich von hell<br />
zu dunklem rötlichem<br />
Braun.<br />
Das <strong>Holz</strong> hat<br />
eine dichte feine<br />
Textur und<br />
ist meist geradfaserig.<br />
Es gibt<br />
allerdings durch<br />
Wu c h s u n r e -<br />
gelmäßigkeiten,<br />
die gerade<br />
im Innenaus- ▴ Innenausbau im Auditorium der Stadt Castellon<br />
bau sehr gefragt<br />
sind. Hard Maple<br />
trocknet langsam und schwindet relativ stark. Bei gravierenden<br />
Änderungen der <strong>Holz</strong>feuchte verzieht sich das <strong>Holz</strong><br />
daher leicht. Mit entsprechender Sorgfalt lässt sich das <strong>Holz</strong><br />
gut bearbeiten. Gelobt werden Schlagfestigkeit, Abriebwiderstand<br />
und Strapazierfähigkeit. Daher ist das vielseitige <strong>Holz</strong><br />
häufi g in stark strapazierten Bereichen zu fi nden. Aufgrund<br />
des großen Bestandes und nachhaltiger Forstwirtschaft besteht<br />
laut dem American Hardwood Export Council (AHEC) keine<br />
Gefahr <strong>für</strong> den Bestand der Laubwälder im Osten der USA.<br />
www.ahec-europe.org<br />
◂ Mit Ahorn setzten die Architekten auch in der Bürostadt der Santander-Gruppe Akzente
kurz & bündig<br />
▴ Die Preisträger 2008 (v.l.n.r.): Dirk Ludwig (Metzgerei Ludwig), Martin<br />
Veit (Gebäudetechnik Veit), Oliver Enderlein (Dacapo <strong>Holz</strong>bau GmbH),<br />
Mario Münch (Elektrotechnik Münch)<br />
HANDWERK MAGAZIN<br />
NordBau 2008<br />
Baulösungen mit Zukunft<br />
Vom 11. bis 16. September 2008 fi ndet auf 20 000 m2 Hallenfl äche und 45 000 m2 Freigelände die NordBau<br />
in Neumünster mit rund 900 Ausstellern aus dem In- und<br />
Ausland statt. Dabei diskutieren Gesprächspartner aus Politik,<br />
Wissenschaft und Wirtschaft die aktuellen Bautrends<br />
2008. Halle 6 bietet unter dem Motto „Zukunft Bauen – Wohnen<br />
– Heizen: Klimaschutz fängt zu Hause an“ unabhängige<br />
Beratung zu energiesparenden Lösungen beim Bauen,<br />
Sanieren, Dämmen oder in der Heiztechnik. Informiert wird<br />
weiterhin über Bestandsanierungen mit den Besonderheiten<br />
im Wärmeschutz. Die oberfl ächennahe Nutzung von Erdwärme<br />
bildet als Bestandteil einer zukunftsfähigen Energieversorgung<br />
einen weiteren Themenschwerpunkt der Messe.<br />
Ebenso die Integration von Erdsonden mit Wärmepumpenanlagen<br />
und solarthermischen Modulen und Know-how zur<br />
Erdwärmeheizungstechnik, Leistungsbündelung, Fördermittel,<br />
Standortcheck, Qualitätskriterien <strong>für</strong> wirtschaftlichen,<br />
zerstörungsfreien und langlebigen Betrieb. Alle weiteren<br />
Infos gibt’s im Netz unter: www.nordbau.de<br />
www.mikado-online.de 9
Frage des Monats<br />
Baumängel<br />
kurz & bündig<br />
▴ Im Internet können Sie über die Frage des Monats abstimmen<br />
mikado checkt seit kurzem monatlich Branchentrends mittels<br />
Leserbefragung. Die Frage des Monats Mai 2008 lautet:<br />
„Der Trend ist unabwendbar: Deutschlands Bevölkerung<br />
wird immer älter. Wieviel Prozent Ihres Umsatzes erwirtschaften<br />
Sie schon heute im Zimmerei- und <strong>Holz</strong>baubetrieb<br />
mit der Zielgruppe 50 plus?“<br />
A) Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt weniger als 25 %<br />
B) Der Anteil am Gesamtumsatz liegt zwischen 25 und 40 %<br />
C) Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt mehr als 40 %<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
Pfusch am Bau gestiegen<br />
Die Qualität der Leistungen auf deutschen Baustellen hat sich<br />
im vergangenen Jahr weiter verschlechtert. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt der 2. DEKRA-Bericht zu Baumängeln an Wohngebäuden.<br />
Der Studie zufolge beläuft sich die Höhe der Schäden<br />
an neu zu erstellenden Wohngebäuden in Deutschland auf rund<br />
1,4 Mrd. Euro. Das bedeutet einen Anstieg der Mängelquote um ca.<br />
34 Prozent gegenüber der ersten Studie. Die Zahl der pro Immobilie<br />
festgestellten Mängel erhöhte sich gegenüber der ersten Auswertung<br />
von 21 auf 32, die Durchschnittskosten <strong>für</strong> die unmittelbare<br />
Mängelbeseitigung stiegen von 9000 auf 10 300 Euro. Die weiteren<br />
Folgekosten <strong>für</strong> Gerichtsgebühren, Gutachten und Wertverlust<br />
können bis zum Dreifachen der Summe steigen. Die meisten Mängel<br />
betreff en Fenster und Außentüren, Putz und die Haustechnik.<br />
Häufi g beanstandet wurden auch Arbeiten an Mauerwerk, Estrich<br />
und Wärmedämmung, Zimmer-, Tischler- und Betonarbeiten, wobei<br />
die Mängel im Bereich Maurerarbeiten rückläufi g sind. Etwa<br />
ein Drittel der Mängel registrieren die Experten in der Rohbauphase,<br />
gut die Hälfte beim Ausbau. Jeder zehnte Mangel entfi el<br />
auf die Außenanlagen. Deshalb fordern Bauexperten professionelle<br />
baubegleitende Qualitätskontrollen. Die Kosten hier<strong>für</strong> stünden<br />
in keinem Verhältnis zu den möglichen fi nanziellen Folgeschäden.<br />
Weitere Informationen dazu gibt es unter: www.dekra.de<br />
10 mikado 5.2008<br />
Balkone und Terrassen<br />
Neue Fachregeln erschienen<br />
Die Fachregeln 02 des Zimmererhandwerks<br />
„Balkone und Terrassen“<br />
sind seit März 2008 in gedruckter<br />
Fassung über die Fördergesellschaft<br />
<strong>Holz</strong>bau und Ausbau mbH erhältlich.<br />
Die Fachregeln geben laut Bund Deutscher<br />
Zimmermeister (BDZ) den derzeitigen<br />
Stand der allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik wieder. Bei Einhaltung<br />
der dort zusammengefassten ErErkenntnisse sei eine einwandfreie technische Leistung sichergestellt.<br />
Die Fachregeln sind ein Leitfaden <strong>für</strong> eine<br />
sachgemäße Planung und Ausführung, der übliche Regelfälle<br />
erfasst. Die „Fachregeln 02“ haben 36 Seiten und kosten<br />
34 Euro zzgl. Porto und Versand. www.fg-holzbau.de<br />
Zufriedenheitsstudie<br />
Note „Gut“ <strong>für</strong> Bauhandwerker<br />
Laut einer Umfrage der Adolf Würth GmbH & Co. KG sind<br />
die Deutschen mit der Leistung ihrer Handwerker zufrieden.<br />
Für die Studie „Manufactum“ wurden über 1000 Kunden<br />
per Telefon über ihre Erfahrungen mit Handwerkern befragt.<br />
Im Durchschnitt beurteilten sie deren Leistung im Jahr 2007<br />
mit der Schulnote 2,01. Für die höchste Zufriedenheit sorgten<br />
mit einer Gesamtnote von 1,88 die Schreiner, der klassische<br />
Bau liegt mit einer immer noch guten 2,14 am Ende der Skala.<br />
Der Osten Deutschlands liegt in der Kundenzufriedenheit ganz<br />
vorne, gefolgt vom Süden und Westen. Am kritischsten sind die<br />
Norddeutschen. Die Studie belegt auch, dass über zwei Drittel<br />
aller Aufträge im Handwerk durch Empfehlungen zufriedener<br />
Kunden oder bestehende Kundenbeziehungen zustande kommen.<br />
Die Studie steht unter: www.wuerth.de/manufactum<br />
CAPAROL
BUNDESVERBAND DEUTSCHER BAUSTOFF-FACHHANDEL E.V., LANDSBERG<br />
kurz & bündig<br />
Konjunktur<br />
Rückgang im Baustoff -Fachhandel<br />
Trotz positivem Auftakt hat der einbrechende Wohnungsneubau<br />
dem Baustoff -Fachhandel im vergangen Jahr<br />
ein insgesamt negatives Ergebnis<br />
beschert. Auch wenn der Wohnungsneubau<br />
am Gesamtergebnis<br />
nur noch mit knapp 40 % beteiligt<br />
ist, schlugen sich die deutlich<br />
gesunkenen Genehmigungszahlen<br />
in sinkenden Umsätzen<br />
des Baustoff -Fachhandels nieder.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt<br />
Fred Kapella, Vorsitzender des<br />
Baustoff -Fachhandelsverbands<br />
Ost e.V., Berlin. Eine Blitzumfrage<br />
unter den Mitgliedsfi rmen<br />
des Bundesverbandes Deutscher<br />
Baustoff -Fachhandel e.V. (BDB),<br />
Landsberg, zu Jahresbeginn hatte<br />
ergeben, dass die Unterneh-<br />
▴ „In Ostdeutschland haben wir<br />
einen viel stärkeren Wettbewerb men des Verbands 2007 bundes-<br />
zwischen den Baumärkten, weit 5,4 % weniger Umsatz als<br />
als in den alten Bundesländern“, im Ausnahmejahr 2006 erziel-<br />
resümiert Fred Kapella<br />
ten. Der Umsatz mit Privatkunden<br />
hatte unter der Neubaufl aute am<br />
stärksten zu leiden. Ein Minus von 9 % stand am Jahresende<br />
zu Buche. Das Geschäft mit gewerblichen Kunden ging mit<br />
–4,3 % weniger stark zurück. Die Stimmung in der Branche<br />
sei geteilt. Während die Hälfte der Händler zuversichtlich<br />
auf 2008 blickt, erwartet jeder Zweite eine bestenfalls ausreichende<br />
Geschäftsentwicklung. Im Gebiet des Baustoff -<br />
Fachhandelsverbands Ost gehen sogar 84 % der befragten<br />
Mitgliedsfi rmen von sinkenden Umsätzen aus, aber immerhin<br />
12 % erwarten eine leichte Steigerung.<br />
00 -4°/0° 980<br />
90<br />
keine Grenzen 3°/9° –<br />
80<br />
5°<br />
1°<br />
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Wind und Wetter kennen<br />
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T<br />
960<br />
990<br />
Die Anforderung an zuverlässige Sturmsicherung<br />
wird mit zusammenwachsenden<br />
Märkten und immer weniger vorhersehbaren<br />
Klimabedingungen deutlich vielfältiger.<br />
Beruhigend zu wissen, dass sich FOS<br />
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durch geeignete Lösungen von der Traufe<br />
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Programm schon längst auf die<br />
Bedingungen des eurpopäischen Marktes<br />
eingestellt hat. Dazu gehört neben praxis-<br />
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Die Universitätsstadt Tübingen<br />
hat einen hohen Bedarf an<br />
Wohnraum <strong>für</strong> ihre Studenten. So<br />
entstand im Rahmen der Komplettsanierung<br />
des Studentenwohnheims<br />
„Neuhalde“ der Gedanke, die zum<br />
Bestand gehörende Tiefgarage aufzustocken.<br />
Städtebaulich kein ganz<br />
einfaches Vorhaben, weil der Bebauungsplan<br />
zwar eine weitere Bebauung<br />
zuließ, eine harmonische Einfügung<br />
des Neubaus ins Umfeld aber<br />
schwer zu bewerkstelligen war.<br />
Das Architekturbüro e+k Architekten<br />
(Reutlingen) und die Ingenieurgesellschaft<br />
Schneck-Schaal-Braun<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
Studentenwohnheim<br />
Leicht, energieeffizient, erdbebensicher<br />
Das viergeschossige Studentenwohnheim in Tübingen beweist: Die Erdbeben-<br />
einwirkung auf die <strong>Holz</strong>konstruktion ist gleich oder geringer als die Windlast.<br />
Ein neues Rechenverfahren lieferte den Tragwerksplanern die zuverlässigen Werte.<br />
12 mikado 5.2008<br />
(Tübingen), beide als erfahrenes Team<br />
schon seit etwa zehn Jahren <strong>für</strong> das<br />
Studentenwerk tätig und mit der Sanierung<br />
beauftragt, sollten die Möglichkeiten<br />
eines Neubaus ausloten.<br />
Architektur mit Anspruch<br />
Die erste Skizze der Architekten, die<br />
mit dem Bebauungsplan konform<br />
ging, lehnte die Baubehörde ab. Für<br />
Mathias Knies von e+k keine Überraschung:<br />
„Der Bebauungsplan sah<br />
einen viergeschossigen Bau auf halber<br />
Grundfläche der Tiefgarage vor.<br />
Dass damit kein Staat zu machen<br />
war, war uns klar.“ Diese fehlende<br />
Ästhetik hatte die Skizze klar dokumentiert<br />
– und bekam in der Folge<br />
etliche Befreiungen. Umso mehr, als<br />
das Architekturbüro ein Konzept erarbeitete,<br />
das auch der Stadt gefiel:<br />
eine Komplettbebauung der Tiefgarage<br />
mit einem in drei Trakte gegliederten<br />
Neubau. Den vorderen Block des<br />
Neubaus betont eine kräftig rote Fassade.<br />
„Diesen Block, der mit seinen<br />
drei Geschossen die Flucht der Garage<br />
aufnimmt und einen eleganten<br />
Übergang herstellt, kann man städtebaulich<br />
vertreten“, erläutert Mathias<br />
Knies: „Den hinteren Viergeschosser
haben wir dagegen in Grau gehalten.<br />
Er sollte ein Nichts sein, das praktisch<br />
nicht auffällt.“<br />
Zwischen den Blöcken erschließt<br />
eine Mittelspange mit Laubengängen<br />
und Fluren das Gebäude. Hier liegen<br />
auch die Gemeinschaftsküchen <strong>für</strong><br />
einen Teil der Zimmer, außerdem ein<br />
Behinderten-WC, die Hausanschlussräume<br />
<strong>für</strong> Sanitär und Elektro sowie<br />
Wasch- und Trockenräume.<br />
Mit 53 Einzel- und vier Doppelzimmern<br />
bietet der Wohnheim-Neubau<br />
Raum <strong>für</strong> insgesamt 61 Studierende.<br />
Alle Zimmer verfügen über<br />
eine Nasszelle. Die Zimmer im Vier-<br />
◂ Die ca. 220 mm<br />
starken<br />
Außenwände<br />
sorgen<br />
<strong>für</strong> helle Räume<br />
und den<br />
KfW-40-Standard<br />
▸ Pluspunkt <strong>Holz</strong>:<br />
Bei einem<br />
Massivbau hätten<br />
die Außen-<br />
wände ca. 70 mm<br />
stark sein<br />
müssen – mit<br />
negativen<br />
Konsequenzen <strong>für</strong><br />
das Gewicht<br />
geschosser sind als komfortable Appartements<br />
mit Einbauküche und<br />
Nasszelle ausgelegt. Bei Bedarf lassen<br />
sich diese Zimmer zu kleinen<br />
Wohnungen zusammenlegen – eine<br />
bewusst flexible Planung, weil sich<br />
die Stadt Tübingen die Möglichkeit<br />
einer anderen Mietklientel offenhalten<br />
wollte.<br />
Statik und Gewicht<br />
Um Eingriffe in die Konstruktion der<br />
Tiefgarage klein zu halten, sollte der<br />
Neubau möglichst leicht sein – ein<br />
Kostenfaktor, der eine entscheiden-<br />
de Rolle bei der Wahl des geeigneten<br />
Bausystems spielen sollte. Die Tragwerksplaner<br />
Schneck-Schaal-Braun,<br />
die sowohl die Sanierung als auch<br />
den Neubau verantworteten, prüften<br />
ganz verschiedene Bauweisen <strong>für</strong> die<br />
Garagenbebauung:<br />
▸ einen Massivbau mit möglichst<br />
schmalen Außenwänden aus Kalksandstein<br />
und Stahlbeton, einem<br />
WDVS und weitgespannten Beton-Variax-Decken<br />
▸<br />
eine Stahlskelettkonstruktion mit<br />
WDVS, nichttragenden Wänden in<br />
Mauerwerk und einer Stahlbeton-<br />
Hohlkörperdecke (Bubble-Deck)<br />
www.mikado-online.de 1
Grundriss<br />
Schnitt<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
4. OG<br />
. OG<br />
2. OG<br />
1. OG<br />
Parkgarage Ebene 2<br />
Parkgarage Ebene 1<br />
14 mikado 5.2008<br />
Neubau<br />
Bestand<br />
▸ eine <strong>Holz</strong>konstruktion mit Lignatur-Deckenelementen<br />
und nichttragenden<br />
Wänden in Leichtbauweise,<br />
wie sie seit 2005 durch<br />
Änderung der Allgemeinen Ausführungsverordnung<br />
zur Landesbauordnung<br />
(LBOAVO) in Baden-<br />
Württemberg möglich ist<br />
Der Vergleich dieser Bauweisen ergab<br />
relativ schnell, dass die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
die kostengünstigste<br />
Lösung war. Zwar lagen hier die<br />
Kosten <strong>für</strong> das eigentliche Bauwerk<br />
höher, doch die geringeren Kosten <strong>für</strong><br />
den Tiefgaragenumbau kompensierten<br />
das. Bei beiden Massivbauweisen<br />
hätte man die Tiefgarage unter immensen<br />
Kosten abreißen müssen.<br />
Die <strong>Holz</strong>konstruktion war rund<br />
60 Prozent leichter. Damit genügte<br />
es, die Garagendecke (nach Freilegen<br />
der Deckenbewehrung) durch<br />
acht Unterzüge und vier Stützen zu<br />
verstärken (siehe Grundriss). Anschließend<br />
wurde der Neubau aus<br />
einseitig beplankten <strong>Holz</strong>rahmenelementen<br />
errichtet. Laut Zimmerei die<br />
kostengünstigere Alternative – zumal<br />
der relativ geringe Vorfertigungsgrad<br />
die kraftschlüssige Verbindung zwischen<br />
den Gebäudeebenen erleichterte.<br />
Schwelle und Rähm der Wandelemente<br />
sind unterbrochen, sodass<br />
die vertikale Lastabtragung über das<br />
Hirnholz der bis zur Elementkante<br />
reichenden Stiele erfolgt. So lässt sich<br />
viermal mehr Last ableiten als über<br />
eine Querpressung von Schwelle oder<br />
Rähm. Die Zahl der Stiele lässt sich<br />
reduzieren und macht auch im Mehrgeschossbau<br />
eine echte Leichtkonstruktion<br />
möglich.<br />
Als ideale Ergänzung in der Horizontalen<br />
sehen Architekt und Tragwerksplaner<br />
Deckenelemente von der<br />
Firma Lignatur: „Weil sie sich einfach<br />
aufl egen und mit den Wänden verschrauben<br />
lassen, ohne dass spezielle<br />
Anschlüsse erforderlich sind.“ Darüber<br />
hinaus bieten die Deckenelemente<br />
aus Sicht der Planer besondere Vorteile<br />
<strong>für</strong> die Statik, beim Brand- und<br />
Schallschutz.<br />
Da Tübingen in Erdbebenzone 3<br />
liegt, mussten die Planer den Nachweis<br />
über die Erdbebensicherheit ihres<br />
Gebäudes erbringen. Damit hatte<br />
das Team aus anderen Projekten
in der Region schon reichlich Erfahrung.<br />
Dennoch betraten Architekt<br />
und Tragwerksplaner in diesem<br />
Punkt Neuland: Die Ermittlung der<br />
einzelnen Wandsteifigkeiten ist <strong>für</strong><br />
<strong>Holz</strong>konstruktionen bislang in keiner<br />
Norm geregelt. Es fehlte also<br />
die Basis, um die horizontale Gebäudesteifigkeit<br />
zu ermitteln. Deshalb<br />
griff man bei der Ingenieurgesellschaft<br />
auf ein Verfahren zurück,<br />
das man bei Recherchen im Internet<br />
entdeckt hatte: die Ermittlung von<br />
Ersatzschubsteifigkeiten nach einem<br />
Nachweisverfahren von Prof. Martin<br />
Kessel (Braunschweig).<br />
Dieses Verfahren entwickelte Prof.<br />
Kessel von 1999 bis 2001 in einem<br />
Forschungsvorhaben. Es basiert auf<br />
dem Schubfeldverfahren <strong>für</strong> die Berechnung<br />
aussteifender Scheiben mit<br />
Trapezblechen. Auf der Grundlage<br />
dieser Forschungsergebnisse wiesen<br />
die Tragwerksplaner, von Prof. Kessel<br />
geprüft und bestätigt, erstmals rechnerisch<br />
nach: Beim <strong>Holz</strong>bau wirken<br />
aufgrund des geringeren Gewichts<br />
nur etwa 3 Prozent der Vertikalkräfte<br />
horizontal. Beim Massivbau sind<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
Schubfeldverfahren beweist Vorteile<br />
▴ Tragwerksplaner<br />
Friedrich Schneck<br />
▸ Die Wände<br />
lassen sich ohne<br />
spezielle<br />
Anschlüsse mit<br />
den Decken<br />
verschrauben<br />
mikado: Herr Schneck, die „Neuhalde“ stellte ja knifflige Aufgaben ...<br />
Schneck: Das kann man so sagen. Die schwierigsten betrafen den Brand-<br />
und den Erdbebenschutz.<br />
Die beide noch nicht ganz befriedigend durch Normen geregelt sind.<br />
Das gilt insbesondere <strong>für</strong> den Erdbebenschutz, wo die Ermittlung der einzelnen<br />
Wandsteifigkeiten in der DIN 1052 und in der EC5 momentan noch<br />
nicht geregelt ist. Es gab also keine normierten Bemessungsregeln <strong>für</strong> die<br />
Ermittlung der Steifigkeit von Wand- und Deckenscheiben. Mit dem erweiterten<br />
Schubfeldverfahren nach Prof. Kessel ist es uns aber gelungen,<br />
dieses Problem zu lösen – und damit meines Wissens zum ersten Mal die<br />
Vorteile einer <strong>Holz</strong>konstruktion <strong>für</strong> den Erdbebenschutz nachzuweisen.<br />
Und beim Brandschutz?<br />
Da haben wir mit der neu gefassten Musterbauordnung und der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische<br />
Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in <strong>Holz</strong>bauweise eine klare<br />
Regelung. Allerdings ist der <strong>Holz</strong>bau aus meiner Sicht beim Brandschutz immer noch benachteiligt,<br />
was wir vermutlich schlechter Lobbyarbeit verdanken. Eine <strong>Holz</strong>beplankung mit<br />
REI 60 hält einem Feuer genauso lange stand wie eine gleich eingestufte Beplankung aus<br />
Gipsplatten, und dennoch haben wir im <strong>Holz</strong>bau das Kapselkriterium. Selbst die Behörden<br />
kamen in Erklärungsnot, warum wir die REI-60-<strong>Holz</strong>beplankung mit einer Brandmeldeanlage<br />
kompensieren mussten. Einbauen mussten wir sie trotzdem.<br />
Herr Schneck, wir danken Ihnen <strong>für</strong> das Gespräch.<br />
MOHR<br />
es 15 bis 25 Prozent, im Fundament<br />
sind die horizontalen Belastungen bei<br />
Erdbeben bis zu 15-mal höher.<br />
Beim Studentenwohnheim ist die<br />
Erdbebenwirkung in Querrichtung<br />
des Gebäudes erheblich geringer als<br />
die Windeinwirkung, in Längsrichtung<br />
sind beide Kräfte in etwa gleich<br />
(siehe Diagramm). Für die Bemessung<br />
sind die Ersatzlasten aus Erd-<br />
beben damit nicht maßgebend. Fazit:<br />
<strong>Holz</strong>bauten sind die ideale Lösung <strong>für</strong><br />
Erdbebengebiete.<br />
Brandschutz<br />
Die neu gefasste Musterbauordnung<br />
stuft das Wohnheim in die Gebäudeklasse<br />
4 ein. Konsequenz: Für die drei<br />
unteren Geschosse war eine hochfeuerhemmende<br />
Ausführung in REI 60<br />
vorgeschrieben. Für das vierte Obergeschoss<br />
genügte REI 30. Bei den<br />
Wänden lösten die Planer diese Aufgabe<br />
mit einer Doppel-Beplankung<br />
mit 12,5 mm Gipskarton-Feuerschutzplatten<br />
(bei den Innenwänden<br />
beidseitig). Damit erfüllt die Ausführung<br />
gemäß Prüfzeugnis der MPA<br />
Braunschweig das Kapselkriterium.<br />
Die Decken erwiesen sich als<br />
schwieriger, denn sie waren als<br />
sichtbare <strong>Holz</strong>decken geplant. Recherchen<br />
ergaben, dass die industriell<br />
gefertigten Lignatur-Deckenelemente<br />
auch dieses Kriterium erfüllten.<br />
Brandschutztechnisch erreichen sie<br />
mit doppelter Fichte-Beplankung auf<br />
der Unterseite REI 60 – auch hierzu<br />
gibt es ein Prüfzeugnis der MPA<br />
Braunschweig.<br />
Obwohl damit die Schutzziele<br />
prinzipiell erfüllt waren, mussten die<br />
Planer das Fehlen einer nichtbrennbaren<br />
Beplankung durch den Einbau<br />
einer Brandmeldeanlage kompensieren.<br />
Für Friedrich Schneck kein Beinbruch,<br />
denn: „Es geht ja im Brandfall<br />
vor allem darum, dass die Bewohner<br />
www.mikado-online.de 15
nicht im Rauch ersticken. Deshalb gehört<br />
eine Brandmeldeanlage auf jeden<br />
Fall in ein Gebäude dieser Größenordnung.“<br />
Da diese Kompensation sich auf<br />
die Brandschutzklasse auswirkt, erreichte<br />
das Studentenwohnheim stolze<br />
REI 90, bietet seinen Bewohnern<br />
also klar mehr Sicherheit als gefordert<br />
– und als vergleichbare REI-60-<br />
Massivkonstruktionen.<br />
Schallschutz<br />
Die DIN 4109 empfiehlt <strong>für</strong> den erhöhten<br />
Schallschutz bei Trenndecken<br />
in Mehrfamilienhäusern einen Luftschall-Wert<br />
R W ≥ 55 dB und einen<br />
Trittschall-Wert L n,W ≤ 46 dB. Das<br />
beim Wohnheimneubau eingesetzte<br />
Deckenelement „Lignatur Silence“<br />
eignete sich auch <strong>für</strong> diese Disziplin.<br />
Laut Prüfbericht erreichte das Gebäude<br />
beim Luftschall R W einen Wert<br />
von 73 und beim Trittschall L n,W einen<br />
Wert von 50 dB. Berücksichtigt<br />
man den Anpassungswert, liegen die<br />
spektral angepassten Trittschallwerte<br />
bei L n,W + C i,50-5000 = 47 dB bzw. bei<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
Handfeste Vorteile <strong>für</strong> den Bauherren<br />
16 mikado 5.2008<br />
L n,W + C i,50-5000 = 45 dB. Diese Werte<br />
entsprechen nahezu einer 200 mm<br />
starken Betondecke. Diese Ergebnisse<br />
bringt ein Schwingungstilger <strong>für</strong><br />
den Tieftonbereich: In die Element-<br />
Hohlräume werden zur Dämpfung<br />
Kalksandsteine und Schüttungen unterschiedlicher<br />
Masse eingebracht –<br />
eine Methode zur Schwingungsoptimierung<br />
aus dem Brückenbau, die<br />
hier auf den Schallschutz übertra-<br />
mikado: Herr Knies, wird das Wohnheim Neuhalde<br />
aus Ihrer Sicht Schule machen?<br />
Knies: Wahrscheinlich nur bedingt. Wir haben mit<br />
diesem Projekt zwar eindrucksvoll dokumentiert, was<br />
die <strong>Holz</strong>konstruktion bei Gebäuden mittlerer Höhe<br />
leisten kann. Nehmen Sie nur die kurze Bauzeit, die<br />
regulär von Oktober bis Mai gedauert hätte. Wir werden<br />
nur später fertig, weil das Studentenwerk das Gebäude<br />
erst zum Semesterwechsel braucht.<br />
▴ Arch. Mathias Knies<br />
Allerdings sitzen die Vorurteile gegen den <strong>Holz</strong>bau<br />
tief in den Köpfen, und das gilt besonders <strong>für</strong> den<br />
Brandschutz. Deshalb ist es zum Beispiel noch schwierig, Eigentumswohnungen<br />
in aus <strong>Holz</strong> gebauten Mehrfamilienhäusern zu vermarkten. Andererseits,<br />
wenn wir einen so aufgeschlossenen Bauherrn haben wie das<br />
Studentenwerk, lässt sich ein solches Projekt vielleicht wiederholen – zumal<br />
der <strong>Holz</strong>bau dem Bauherrn beim Wärme-, Erdbeben- und Schallschutz<br />
handfeste Vorteile brachte.<br />
Und auch bei den Kosten ...<br />
... die auch in diesem Fall natürlich eine wichtige Rolle spielten. Dank der<br />
besonderen Konstellation war der <strong>Holz</strong>bau beim Neubau des Studentenwohnheims<br />
ja nicht nur die beste, sondern auch die preiswerteste Alternative.<br />
Das hat die Entscheidung des Bauherrn natürlich beeinflusst.<br />
▴ Auf die<br />
Deckenelemente<br />
kam eine<br />
OSB-Schicht zur<br />
besseren<br />
Scheibenbildung<br />
gen wurde. Trittschall und Frequenzen<br />
über 100 Hz dämpft ein schwimmender<br />
Estrich.<br />
Wärmeschutz<br />
Das Energiekonzept der e+k-Architekten<br />
sieht eine gemeinsame 250kW-Pelletsheizung<br />
vor, von der<br />
100 kW <strong>für</strong> den Neubau bereitgestellt<br />
werden. Da sich die Erschließung im<br />
Bestand befindet, wurden auch hier<br />
Kosten gesenkt. Die Pellets lagern in<br />
einem zehn Meter hohen Silo, das<br />
auf dem Verbindungsgang zwischen<br />
Tiefgarage und Altbau steht. Die<br />
Komplettsanierung des Altbaus, zu<br />
der auch der Einbau von Solarzellen<br />
und Fotovoltaikelementen gehört,<br />
führte zu 80 Prozent weniger<br />
Energiebedarf.<br />
Vorteil <strong>für</strong> <strong>Holz</strong><br />
In puncto Statik, Bauzeit, Wärme-<br />
und Erdbebenschutz bot die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
beim Neubau des Studentenwohnheims<br />
„Neuhalde“ dem<br />
Bauherrn deutliche Vorteile. Beim<br />
Brand- und Schallschutz schnitt sie<br />
nicht schlechter ab als eine Massivkonstruktion.<br />
Aufgrund der besonderen<br />
Konstellation war der <strong>Holz</strong>bau in<br />
diesem Fall auch kostengünstiger als<br />
ein Massivbau, hier liegt aber in Zeiten<br />
harter Preiskämpfe sein einziger<br />
Schwachpunkt.<br />
Vielleicht lässt sich die Kostenschraube<br />
mit einem höheren Vorfertigungsgrad<br />
noch etwas weiter drehen.<br />
Wichtiger wird es allerdings sein, potenziellen<br />
Bauherren die Vorzüge von<br />
<strong>Holz</strong>konstruktionen als geldwerte<br />
Vorteile nahezubringen, z.B. schnellere<br />
Rendite und mehr Wohnfläche<br />
bei geringeren Unterhaltskosten.<br />
Kontakt<br />
Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />
Architekturbüro<br />
e+k architekten<br />
www.ehringknies.de<br />
Schneck-Schaal-Braun<br />
Ingenieurgesellschaft Bauen mbH<br />
www.schneck-schaal-braun.de
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die zulässigen Spannungen dienen als Basis, sondern <strong>Holz</strong>bauer<br />
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deutschen Bauwesen hat sich<br />
die <strong>Holz</strong>baubranche in den vergangenen<br />
Jahrzehnten technologisch weiterentwickelt.<br />
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Baumaterialien und Bauweisen<br />
verzeichnet der <strong>Holz</strong>bau einen enormer<br />
Zuwachs an Know-how.<br />
Andererseits ist zu beobachten,<br />
dass sich viele <strong>Holz</strong>bauunternehmen<br />
„größere Bauprojekte“ deshalb nicht<br />
zutrauen, weil das technologisch<br />
zweifelsfrei vorhandene Wissen nicht<br />
an den „Mann“, sprich die Planer und<br />
Entscheider gebracht wird. Selbst von<br />
den Hochschulen aus findet der Technologietransfer<br />
nur schleppend den<br />
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Marktbeobachtung<br />
<strong>Holz</strong>bau punktet im Bestand<br />
Der <strong>Holz</strong>bau hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt. Besonderes<br />
Potenzial zeigt er beim Bauen im Bestand. Geringes Gewicht, kurze Bauzeiten und eine<br />
ressourcenschonende Herstellung sind einige der Pluspunkte, die <strong>für</strong> <strong>Holz</strong> sprechen.<br />
18 mikado 5.2008<br />
Markt und Marktpotenzial<br />
Bereits im vergangenen Jahr wurden<br />
60 % aller Bauaufträge im Bestand<br />
abgewickelt. Dabei kommt dem<br />
<strong>Holz</strong>bau zugute, dass das ökologische<br />
Bauen und der schonende Umgang<br />
mit Ressourcen im Rampenlicht<br />
der öffentlichen Diskussion stehen.<br />
Zu kurz springt, wer dabei nur an<br />
den Einsatz von Baumaterialien aus<br />
nachwachsenden oder erneuerbaren<br />
Rohstoffen denkt. Selbst die hochgelobte<br />
Eigenschaft des <strong>Holz</strong>es – geringe<br />
Mengen an Primärenergie <strong>für</strong> die<br />
Nutzbarmachung des Materials und<br />
die Tatsache, dass dauerhaft verbaute<br />
Biomasse ein idealer Kohlendioxid-<br />
▴ Dem <strong>Holz</strong>bau<br />
kommt<br />
zugute, dass das<br />
ökologische<br />
Bauen und der<br />
schonende<br />
Umgang mit den<br />
Ressourcen<br />
im Rampenlicht<br />
stehen<br />
speicher ist – schöpft noch nicht das<br />
gesamte „ökologische“ Potenzial der<br />
<strong>Holz</strong>bauweise aus.<br />
Auch die die Ressource „Bauland“<br />
ist in Deutschland endlich. Nicht nur<br />
in den Ballungsräumen und Speckgürteln<br />
der Großstädte ist sie zu einem<br />
fast unbezahlbaren Gut geworden.<br />
Die Politik hat ein Übriges dazu<br />
getan. Der Wegfall der Eigenheimzulage<br />
hat das Bauen von freistehenden<br />
Einfamilienhäusern im suburbanen<br />
Umfeld der Städte drastisch reduziert.<br />
Stattdessen rückt die städtebauliche<br />
Politik mit gezielten Förderprogrammen<br />
das ökologische Bauen im<br />
Bestand in den Fokus. <strong>Holz</strong>basierte<br />
Bauteile sind dank ihres niedrigen<br />
WFS INGENIEURGESELLSCHAFT MBH
Gewichtes geradezu prädestiniert, um<br />
<strong>für</strong> Bauaufgaben im Gebäudebestand<br />
genutzt zu werden.<br />
<strong>Holz</strong>bau und Zukunft<br />
Im Rahmen der von der Staatsregierung<br />
Bayern geförderten Hightech-<br />
Offensive „<strong>Holz</strong>bau der Zukunft“<br />
hat der Rosenheimer Prof. Heinrich<br />
Köster eine umfangreiche Datenaufnahme<br />
bei den gütegesicherten<br />
<strong>Holz</strong>bauunternehmen Deutschlands<br />
vorgenommen. Hochgerechnet auf<br />
die 350 RAL-Unternehmen prognostiziert<br />
Köster eine schon heute vorhandene<br />
Jahresleistung in den klassischen<br />
Disziplinen des Bauens im<br />
Bestand von ca. 850 Dachaufstockungen,<br />
ca. 550 An-/Verdichtungsbauten<br />
und immerhin 150 Bauvorhaben<br />
mit Einsatz von großflächigen<br />
Fassadenelementen aus <strong>Holz</strong>konstruktionen.<br />
Über 80 % der befragten Unternehmen<br />
schätzen die Auftragslage<br />
<strong>für</strong> das Segment Dachaufstockungen<br />
als gut bis sehr gut ein, wobei<br />
die größten Marktanteile mit über<br />
40 % von den Unternehmen mit 10<br />
bis 20 Mitarbeitern gehalten werden.<br />
Die Studie erwartet ein überproportionales<br />
Wachstum des Marktes von<br />
jährlich 7 bis 9 %. Weitere Informationen<br />
zur Studie gibt es unter<br />
www.holzbauderzukunft.de<br />
Planung und Arbeitsvorbereitung<br />
Bauen im Bestand bedeutet, dass auf<br />
ein langjährig gewachsenes Wohnumfeld<br />
Rücksicht genommen werden<br />
muss. Hier handelt es sich nicht<br />
um einen Rohbau oder, wie von den<br />
Bauleuten gern so bezeichnet, ein<br />
bloßes „Bauvorhaben“. Sie operieren<br />
stattdessen – wie der Mediziner sagen<br />
würde – „am offenen Herzen“, häufig<br />
bei fortlaufender Nutzung der darunter<br />
liegenden Wohnung(en), Büros<br />
oder ähnlichen Räumen. Oberstes<br />
Gebot ist deshalb der Personenschutz,<br />
nicht nur der eigenen Mitarbeiter,<br />
sondern insbesondere auch der Bewohner<br />
und Passanten. Da wird es zu<br />
einem absoluten Muss, dass sämtliche<br />
öffentlich zugänglichen Verkehrswege<br />
sorgfältig zu sichern sind.<br />
Außenwand auf Stahlbetondecke mit Aufkantung, Putzfassade vorspringend<br />
Fassadendämmputz<br />
z.B. 60 mm<br />
Dämmung und<br />
Außenputz<br />
Sockelprofil<br />
VWS-Dämmsystem<br />
optional<br />
Außenwand auf Stahlbetondecke, Fassade rückspringend<br />
Blechsims<br />
Stirndämmung<br />
der Attika/Decke und<br />
Fassadenplatte<br />
Fassadendämmung<br />
optional<br />
~26– 2<br />
<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 160 mm Rahmenkonstruktion<br />
beidseitig beplankt, ein- oder zweilagig nach System des<br />
Ausführenden<br />
12 cm neuer Fußbodenaufbau auf Dampfsperre<br />
Stahlbetondecke mit tragfähiger Aufkantung<br />
Mauerwerk Bestand<br />
www.mikado-online.de 19<br />
~26–<br />
12 cm neuer Fußbodenaufbau auf Dampfsperre<br />
Stahlbetondecke<br />
Mauerwerk Bestand<br />
~12 cm<br />
16–20 cm<br />
<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 200 mm Rahmenkonstruktion<br />
beidseitig beplankt, ein- oder zweilagig nach System des<br />
Ausführenden<br />
~12 cm<br />
16–20 cm
Thema des Monats Aufstockung<br />
Außenwand anstelle Sparrendach mit Anschluss an bestehende Stahlbetonwiderlager<br />
Montageschwelle<br />
kraftschlüssig an<br />
Widerlager angeschlossen<br />
Fassadenbekleidung<br />
optional<br />
~27<br />
20 mikado 5.2008<br />
<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 200 mm Rahmenkonstruktion<br />
beidseitig beplankt mit Installationsebene<br />
und hinterlüftete Fassade<br />
Montagewinkel<br />
Mauerwerk Bestand<br />
Stahlbetondecke mit Stahlbetonwiderlager<br />
<strong>für</strong> altes Sparrendach<br />
Aufstockung auf nicht ausreichend tragfähiger Dachkonstruktion mittels Trägerrost<br />
Fassade z.B.<br />
hinterlüftet<br />
neuer Fußbodenaufbau<br />
<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 00 mm Doppelstahlträger<br />
mit außenseitiger Zusatzdämmung<br />
Beplankung nach System des Ausführenden<br />
Stahlträgerrost nach Statik<br />
neuer Fußbodenaufbau<br />
Balkenlage in Trägerrost<br />
gem. stat. Berechnung<br />
nicht ausreichend<br />
tragfähige Deckenkonstruktion<br />
Wände im Bestand<br />
~12 cm<br />
16–20 cm<br />
~18 cm ~24 cm ~8 cm<br />
Zu sichern sind aber zum Beispiel<br />
auch die Aufstellflächen <strong>für</strong> die Hebezeuge,<br />
die Transportfahrzeuge und<br />
nicht zuletzt die Zwischenlagerflächen<br />
<strong>für</strong> das zu verbauende Material.<br />
Die manchmal am Bau etwas<br />
belächelte Arbeit des SiGeKo (Sicherheits-<br />
und Gesundheitsschutzkoordinators)<br />
wird bei solchen Projekten<br />
unentbehrlich.<br />
Auch der Gebäudebestand ist zu sichern,<br />
zumindest soweit dieser nicht<br />
zurückgebaut wird. Beschädigungsfrei<br />
bleiben soll die Infrastruktur des<br />
Wohnumfeldes, wie zum Beispiel Außenanlagen<br />
und Bäume. So kann nur<br />
jedem Unternehmer angeraten werden,<br />
vor Einrichtung der „Baustelle“<br />
eventuell vorhandene „Vorschäden“<br />
sorgfältig zu dokumentieren.<br />
Unter Umständen sind die die Zeiten,<br />
an denen im oder am Haus gearbeitet<br />
werden darf, von den bauüblichen<br />
Zeiten erheblich abweichen<br />
können – auch saisonal schwankend.<br />
Häufig muss unter Termindruck gearbeitet<br />
werden. Die Witterung nimmt<br />
einen noch größeren Einfluss als sonst<br />
üblichen Einfluss auf das Baugeschehen.<br />
Eine minutiöse Vorplanung der<br />
Arbeitsfolgen, ein rechtzeitiges und<br />
vorausschauendes Informationsmanagement<br />
und die Einplanung von<br />
„Reserven“ helfen Ärger und Kosten<br />
zu vermeiden.<br />
Hohe Vorfertigung und<br />
Betriebserfolg<br />
Es klingt fast wie eine Binsenweisheit:<br />
Was ich daheim in meiner Werkstatt<br />
oder in der Produktionshalle<br />
vorrichten kann, das fertige ich nicht<br />
an der Baustelle an. Die jahrhundertelang<br />
ausgeprägte Stärke des <strong>Holz</strong>baus<br />
besteht darin, montagefertige<br />
Einheiten herzustellen und so Prozesszeiten<br />
an der Baustelle zu reduzieren.<br />
Während <strong>für</strong> das konventionelle<br />
„Aufrichten“ einer Sparrenlage<br />
mit Verlegen der Unterspannbahn,<br />
der Konterlatte und Dachlattung<br />
ca. 20 min/m² aufgewendet werden<br />
muss, verlegt sich ein gut geplantes<br />
und genau gefertigtes Dachelement<br />
in einem Viertel der Zeit.<br />
Ähnliche Zeitvorteile lassen sich bei<br />
der Anbringung von <strong>Holz</strong>- oder ele-
40 cm<br />
mentierten Fassaden erzielen. Selbst<br />
das Vorverputzen der Außenwände<br />
im Werk lohnt.Erhebliches Potenzial<br />
steckt auch in der Werksvorfertigung<br />
der Installationstechnik.<br />
Prinzipiell belegen alle Arbeitszeitstudien<br />
bei den Montagevorgängen:<br />
je größer das Bauteil und je<br />
höher der Vorfertigungsgrad, desto<br />
geringer die Herstellkosten. Trotzdem<br />
bleibt der Vorfertigungsgrad davon<br />
abhängig, wie groß und schwer die<br />
Bauteile verladen, transportiert und<br />
vor Ort verlastet werden können.<br />
Alt und Neu<br />
Wesentlichen Einfluss auf die Ausgestaltung<br />
des „Sockeldetails“, also<br />
des Anschluss der neuen aufgehenden<br />
Außenwand an den Gebäudebestand,<br />
hat die Ausformung der alten<br />
Attika. War die letzte Decke des Gebäudes<br />
als Flachdach mit innen liegenden<br />
Abläufen ausgebildet, finden<br />
sich an den Dächern Aufkantungen,<br />
die nicht immer problemlos in den<br />
Neubau zu integrieren sind. Wenn,<br />
was insbesondere bei Aufkantungen<br />
aus Beton der Fall ist, das Entfernen<br />
mit erheblichen Kosten verbunden<br />
ist, wird eine bautechnisch einwandfreie<br />
Lösung dieser Anschlussfuge<br />
notwendig.<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
Beim „Aufsetzen“ der neuen Wand<br />
auf die (tragfähige) Kante ist neben<br />
dem luft- und wasserdichten Ausbilden<br />
der Lagerfuge und dem Herstellen<br />
einer lastableitenden Verbindung<br />
mit der Decke besonders das thermische<br />
Dämmen der Attika erforderlich.<br />
Das kann dadurch erfolgen, dass die<br />
aufgehende Fassade der Neubauteile<br />
die alte Deckenkante „überschalt“.<br />
Häufig ist ein optischer „Rücksprung“<br />
der Neubauteile gewünscht.<br />
Auch hier müssen Wärmebrücken<br />
beseitigt werden, was gerade dann<br />
besondere Arbeitgänge erforderlich<br />
macht, wenn im Gebäudebestand die<br />
die Wärmedämmung noch nicht angebracht<br />
ist. Ähnliche Problematiken<br />
ergeben sich nach dem Rückbau von<br />
betonverankerten Sparrendächern.<br />
Mindestens temporär kritisch ist die<br />
Der Autor<br />
Zwischenfassade, nachdem die wasserführende<br />
alte Dachhaut entfernt<br />
und ein Notdach bzw. die neuen Bauteile<br />
noch nicht montiert sind.<br />
Balken und Decken<br />
Häufig können die neuen Einwirkungen<br />
der Aufstockung nicht direkt in<br />
darunter liegenden Elemente abgeleitet<br />
werden. Hier haben sich Trägerroste<br />
bewährt, die, aus <strong>Holz</strong> oder<br />
Stahlträgern gebildet, eine Lastweiterleitung<br />
ermöglichen. Werksvorgefertigte<br />
Decken/Balken und Plattenelemente<br />
eignen sich dazu, die<br />
Montagezeiten zu verkürzen. Der<br />
entstehende Hohlraum kann als Installationsebene<br />
ebenso genutzt werden,<br />
wie er den Scheibenabstand und<br />
damit den Schallschutz erhöht. ▪<br />
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Lutz leitete nach seinem Studium<br />
der <strong>Holz</strong>technik an der FH Rosenheim 1981 bis 2008 den<br />
Geschäftszweig „Gewerbe und Objektbau“ eines Fertig-<br />
hauswerkes in Oberschwaben. Dort realisierte der<br />
Baubiologe über 150 Hochbauten. Seit 2008 führt Lutz<br />
ein Ingenieurbüro <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bau und lehrt als Dozent am<br />
Kompetenzzentrum <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bau und Ausbau und der an der Hochschule<br />
<strong>für</strong> Bauwesen in Biberach/Riß.<br />
Sicher unter Dach und Fach<br />
Die neue Dach- und Wandplatte im Ziegeldesign<br />
Handlich, leicht, robust<br />
Ve rpackungseinheit mit 7 Elementen <strong>für</strong> 2,17 m 2 Deckfläche<br />
106 cm<br />
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Thema des Monats Aufstockung<br />
Citypark<br />
Entspannung unterm Atrium<br />
In Dornbirn/Vorarlberg garnierte ein <strong>Holz</strong>bauteam den in die Jahre gekommenen<br />
Gewerbekomplex „Citypark“ mit einer zweigeschossigen Aufstockung aus <strong>Holz</strong>.<br />
Rund um ein gläsernes Atrium gruppieren sich nun 21 Wohn- und zwei Büroeinheiten.<br />
Mitten im Zentrum von Dornbirn<br />
entstand die zweigeschossige<br />
Aufstockung auf dem 1983 erbauten<br />
„Citypark“. Dieser ist Eigentum eines<br />
Vorarlberger Einzelhandelsunternehmens.<br />
Das sanierungsbedürftige Gebäude<br />
war von Anfang an <strong>für</strong> eine<br />
Überbauung im 3. und 4. Obergeschoss<br />
vorgesehen. Dabei führte das<br />
Querschnitt mit gekennzeichneter Aufstockung<br />
22 mikado 5.2008<br />
Bauteam die Aufstockung aus Gewichtsgründen<br />
in <strong>Holz</strong>bauweise aus,<br />
lediglich die Zwischendecke ist aus<br />
Gründen des Schallschutzes massiv<br />
gehalten. Eine neu errichtete Vertikalerschließung<br />
verbindet die neuen<br />
Wohnbereiche mit dem Erdgeschoss<br />
und den Tiefgaragenplätzen im<br />
2. Untergeschoss.<br />
GRUNDGRENZE<br />
Oase aus <strong>Holz</strong><br />
▴ Der Baustoff<br />
<strong>Holz</strong> dominiert<br />
im Inneren<br />
Beim Betreten der beiden neuen<br />
Wohngeschosse auf dem „Citypark“<br />
im Zentrum Dornbirns fühlt man sich<br />
in eine Oase aus <strong>Holz</strong> versetzt. Gerade<br />
hat man den geschäftigen Innenstadtbereich<br />
über einen Aufzug<br />
in Richtung des 3. und 4. Obergeschosses<br />
verlassen, wird man von<br />
einer ruhigen, privaten Atmosphäre<br />
empfangen.<br />
<strong>Holz</strong> dominiert, Olivenbäume verstärken<br />
die südländische Stimmung<br />
und 22 Wohnungen sowie zwei Büros<br />
gruppieren sich auf zwei Ebenen<br />
um ein glasüberdecktes, helles Atrium.<br />
Brücken erschließen die Wohnungen<br />
des 4. Obergeschosses. Ein<br />
Stockwerk darunter bieten Bänke einen<br />
halböffentlichen Raum der Kom-
munikation. Diese Erschließungsfläche<br />
führt über einen privaten Bereich,<br />
ähnlich einem Vorgarten, der durch<br />
(hölzerne) Bänke signalisiert ist, zu<br />
den einzelnen Wohnungseingängen.<br />
Eine derart „beruhigte“ Zone vor den<br />
Wohnungen sei notwendig gewesen,<br />
erklärt Architekt Stefan Hiebeler, der<br />
das Projekt des gesamten Umbaues<br />
des Cityparks im Büro Hermann<br />
Kaufmann leitete.<br />
Die große Wohnungstiefe hätte<br />
oftmals die Anordnung der Schlaf-<br />
und Nebenräume zur Erschließungszone<br />
hin notwendig gemacht. Auch<br />
sei die große Fläche der Aufstockung<br />
Anlass da<strong>für</strong> gewesen, zur Belichtung<br />
die Form des Atriums zu wählen.<br />
„Derartig qualitativ gestaltete<br />
Bereiche erwartet man in einem<br />
Gebäudeensemble der Innenstadt<br />
nicht“, sagte Hiebeler, der es als positiv<br />
erlebt, hier Fassaden aus Douglasie<br />
realisieren zu können, die sich<br />
im Innenbereich befinden. Dadurch<br />
konnten die <strong>Holz</strong>fenster ästhetisch<br />
bündig eingebaut werden, ohne auf<br />
Wetterschutzelemente zurückgreifen<br />
zu müssen. „Vom Detail her konnten<br />
wir einiges ausführen, das wir<br />
im Außenbereich so nicht machen<br />
würden, beispielsweise horizontale<br />
Fugen ohne irgendwelche Blechabdeckungen“,<br />
erzählt der Architekt.<br />
Das Büro Hermann Kaufmann ist <strong>für</strong><br />
seine <strong>Holz</strong>bauten weit über Vorarlbergs<br />
Grenzen hinaus bekannt, zusätzlich<br />
war eine spätere Aufstockung<br />
aus <strong>Holz</strong> aus Gewichtsgründen<br />
schon 1983 beim Bau des Cityparks<br />
von der Statik her vorgesehen.<br />
Auskragung im Visier<br />
Die Statik des <strong>Holz</strong>baues lag bei der<br />
Dornbirner merz kley partner GmbH,<br />
einem Büro, das schon häufiger mit<br />
Hermann Kaufmann kooperierte und<br />
sich in der Branche einen sehr guten<br />
Namen geschaffen hat. Für Konrad<br />
Merz lagen die Punkte besonderer<br />
Aufmerksamkeit bei diesem Projekt<br />
auf den äußeren Auskragungen des<br />
Daches. „Die vorgefertigten Dach-<br />
elemente waren jeweils 2,50 m breit.<br />
Diese lagen zum Atrium hin auf<br />
<strong>Holz</strong>rahmenwänden und im Außenbereich<br />
auf Stahlstützen auf, die im<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
▸ Die Fassaden<br />
des Atriums sind<br />
vor dem<br />
Wetter geschützt.<br />
So konnten<br />
die Fenster<br />
bündig eingebaut<br />
werden. Die<br />
Wandbekleidung<br />
besteht<br />
aus Douglasie<br />
▸ Unter dem<br />
Glasdach sind die<br />
Rohre der<br />
Sprinkleranlage<br />
zu sehen.<br />
Über der Fassade<br />
liegen offene<br />
Lamellen, die im<br />
Brandfall den<br />
Rauch ableiten<br />
www.mikado-online.de 2
Thema des Monats Aufstockung<br />
Detail Dachelement mit Vordach im 4. OG – Draufsicht<br />
2500<br />
Längsschnitt<br />
280<br />
Querschnitt a-a<br />
Glas + Regenrinne<br />
1510<br />
Aufstockung im Detail<br />
1.12<br />
5<br />
OK Decke<br />
=OK Bestand<br />
22<br />
600<br />
50<br />
605 9 0<br />
245 150<br />
a<br />
1.12<br />
27<br />
5<br />
20<br />
24 mikado 5.2008<br />
a<br />
60<br />
18<br />
2500<br />
2495<br />
91 1. 0 4 5<br />
1.755 5<br />
9 1<br />
Stobag<br />
Tenda Box<br />
Deckendämmung<br />
2.21 4<br />
BS 11 120/280-600-580-6 0-500<br />
S10, 80/120 mm, e=1000 mm, oben<br />
S10, 80/100 mm, e=1000 mm, unten<br />
BS 11 120/280-600-580-6 0-500<br />
Beplankung oben: Kronospan OSB, d=22 mm, vernagelt<br />
Balkenlage oben: S10, 80/120 mm, e=1000 mm<br />
Balkenschuhe 80/120 mm<br />
Balkenlage unten: S10, 80/100 mm, e=1000 mm<br />
Winkelverbinder 90 oR<br />
Beplankung unten: Kronospan OSB, d=18 mm, vernagelt<br />
OSB, d=18 mm<br />
Nä ,4 x 80, e=100 mm, umlaufend<br />
8 5<br />
2.51<br />
65<br />
75 5<br />
9<br />
Spax ø 6,0 x 150, e=100 mm<br />
5<br />
Nä ,4 x 80, e=100 mm<br />
Dachabdichtung bituminös<br />
18 mm OSB<br />
50–65 cm Konstruktion<br />
20– 5 cm Hinterlüftungsebene<br />
0 cm Dämmung<br />
18 mm OSB<br />
Dampfbremse<br />
15 mm Gipskarton Feuerschutzplatte<br />
50 mm Dämmung<br />
12,5 mm Gipskartonplatte<br />
4. Obergeschoss<br />
. Obergeschoss<br />
2. Obergeschoss<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Umbau Sutterlüty Citypark/<br />
Atriumhaus in Dornbirn<br />
Energiestandard:<br />
Niedrigenergiehaus<br />
Heizung:<br />
Gasheizung, Brauchwassererwärmung<br />
durch Solaranlage<br />
Bauzeit:<br />
10/2005–8/2007<br />
Nettonutzfläche (gesamt):<br />
14 589 m 2<br />
Nettogeschossfläche 3. OG / 4.OG:<br />
1802 m 2 / 1244 m 2<br />
Umbauter Raum (gesamt):<br />
58 240 m<br />
Umbauter Raum (OG 3 + 4):<br />
12 010 m<br />
Bauherr Aufstockung:<br />
Schertler Alge GmbH<br />
A-692 Lauterach<br />
www.schertler-alge.at<br />
Architekt:<br />
Hermann Kaufmann<br />
A-6858 Schwarzach<br />
www.hermann-kaufmann.at<br />
Projektleiter:<br />
Stefan Hiebeler<br />
A-6858 Schwarzach<br />
160<br />
Statik <strong>Holz</strong>bau:<br />
merz kley partner GmbH<br />
A-6850 Dornbirn<br />
www.mkp-ing.com<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
Schertler Alge GmbH<br />
A-692 Lauterach<br />
www.schertler-alge.at<br />
S10, 160/80<br />
oben<br />
BS 11, 160/280<br />
unten<br />
280 60<br />
18 160 22
FOTOS: PFÄFFINGER<br />
Abstand von 2,5 m errichtet worden<br />
waren. Das Spezielle daran waren<br />
zweiseitige Auskragungen, also über<br />
Eck, von ca. 3 m“, erläutert Merz.<br />
In dieser Ecksituation waren zwei<br />
Dachelemente zusammenzufügen.<br />
„Das eine Element kragt mit seinen<br />
Balken 3 m aus, zusätzlich muss das<br />
zweite Element zur anderen Seite hin<br />
auskragen. Da sich die Elemente jedoch<br />
aus Transportgründen nicht<br />
breiter als 2,50 m ausführen ließen,<br />
mussten die Elemente auf der Baustelle<br />
biegesteif miteinander befestigt<br />
werden. Das wurde mit Nagellaschen,<br />
mit Platten und mit Verklebungen<br />
realisiert. Dabei wurde der Elementstoß<br />
ineinandergeschoben und vernagelt“,<br />
erläutert Merz die Details.<br />
Etwa die Hälfte der Auskragung<br />
wird von einem Glasoberlicht ausgefüllt,<br />
um die Wohnungen mit zusätzlichem<br />
Tageslicht zu versorgen. Das<br />
umlaufende Vordach bietet gleichzeitig<br />
der Fassade Wetterschutz.<br />
Um die Lasten im Auskragungsbereich<br />
abzufangen, sei mit dem Tragwerksplaner<br />
die Positionierung der<br />
umlaufenden Stahlstützen abgestimmt<br />
worden, dann habe man die<br />
Punkte der Lastabtragung definiert<br />
und die Dachelemente entsprechend<br />
ausgebildet, so Merz. Diese Elemente<br />
schließen im Atriumbereich an das<br />
Glasdach an, das wie ein Rinnenkasten<br />
ausgebildet ist. In den Atti-<br />
Thema des Monats Aufstockung<br />
◂ Der sanierte<br />
„Citypark“<br />
im Herzen<br />
Dornbirns<br />
mit heller Fassade<br />
kahochzügen befinden sich gläserne<br />
Lamellen, die permanent geöffnet<br />
sind und im Brandfall als Entrauchung<br />
dienen. Als Brandschutz dient<br />
eine Sprinkleranlage.<br />
Die Zugangsbrücken des 4. Geschosses<br />
bestehen aus liegenden<br />
Brettschichtholzträgern mit einer<br />
Teppichauflage. Aus Schallschutzgründen<br />
liegen die Stege auf Silomerlagern<br />
auf.<br />
Rohbau nach zwei Wochen fertig<br />
Bei Baubeginn sei nicht definiert gewesen,<br />
wie viele Wohnungen entstehen<br />
sollen, da der Verkauf erst in<br />
der Bauphase begann. Daher wurden<br />
einige Bereiche der Wohnungstrennwände<br />
in Stützen aufgelöst. Das<br />
Dach ist über die gesamte Wohnungstiefe<br />
(11 m) frei gespannt, was bei den<br />
eingesetzten Systemen laut Merz kein<br />
statisches Problem darstellte.<br />
Aufgrund der exponierten Innenstadt-Lage<br />
war ein schneller Baufortschritt<br />
gefordert. Vorgefertigte<br />
<strong>Holz</strong>elemente sicherten dabei eine<br />
Rohbauzeit von zwei Wochen: die<br />
Dachelemente maßen 14 m x 2,50<br />
m, die Wände wurden in ganzer Länge<br />
geliefert.<br />
Für dieses Projekt erhielt Architekt<br />
Hermann Kaufmann den Vorarlberger<br />
<strong>Holz</strong>baupreis 2007.<br />
Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />
Detail der Innenhofwand<br />
Wohnung OG 4<br />
Aufbau Wand:<br />
15 mm Gipskarton<br />
50 mm Installationsebene<br />
Dampfsperre VAP 1000<br />
15 mm OSB<br />
200 mm Konstruktion/Dämmung<br />
15 mm DWD<br />
40 mm Hinterlüftung<br />
16 mm Sperrholzplatte<br />
Aufbau Decke:<br />
15 mm Parkett<br />
70 mm Heizestrich<br />
Dampfsperre VAP 1000<br />
0 mm Trittschalldämmung<br />
60 mm Dämmung EPS<br />
250 mm Stahlbetondecke neu<br />
Wohnung OG<br />
Aufbau Wand:<br />
15 mm Gipskarton<br />
50 mm Installationsebene<br />
Dampfsperre VAP 1000<br />
15 mm OSB<br />
200 mm Konstruktion/Dämmung<br />
15 mm DWD<br />
40 mm Hinterlüftung<br />
16 mm Sperrholzplatte<br />
Aufbau Decke:<br />
15 mm Parkett<br />
70 mm Heizestrich<br />
Dampfsperre VAP 1000<br />
0 mm Trittschalldämmung<br />
160 mm Dämmung EPS<br />
Stahlbetondecke Bestand<br />
80 mm Steinwolle<br />
Atrium OG /OG 4<br />
70 mm <strong>Holz</strong>rost<br />
240 mm Luftraum<br />
Rohdecke Bestand<br />
www.mikado-online.de 25
Ingenieurholzbau<br />
Österreich<br />
Spannender Brückenschlag in Tirol<br />
In Tirol überspannen seit 2007 zwei fast baugleiche <strong>Holz</strong>brücken filigran den Lech.<br />
Die Vorgängerbauten hatte ein starkes Hochwasser zerstört. Jetzt können Radfahrer,<br />
Wanderer und Langläufer via Schrägseilbrücke wieder sicher den Fluss überqueren.<br />
Der Lechtal-Radweg führt am<br />
Ufer eines der letzten wilden<br />
Gebirgsflüsse in Europa inmitten eines<br />
herrlichen Bergpanoramas über<br />
55 km von Reutte bis Steeg und überquert<br />
den Lech an mehreren Stellen.<br />
Die Natur zeigt jedoch immer wieder<br />
ihre Urgewalt. Neben einigen anderen<br />
Brücken im Lechtal zerstörte das<br />
Hochwasser im August 2005 auch die<br />
bestehende Nikolausbrücke in Elbigenalp<br />
und die Tannenhofbrücke in<br />
Steeg. Da beide Brücken überdachte<br />
26 mikado 5.2008<br />
<strong>Holz</strong>stege waren und <strong>Holz</strong>brücken<br />
im Lechtal eine besondere Tradition<br />
haben, konnten die neuen Brückentragwerke<br />
auch wieder in <strong>Holz</strong> verwirklicht<br />
werden.<br />
Warum eine <strong>Holz</strong>brücke?<br />
Es gibt viele Gründe, sich <strong>für</strong> den<br />
Baustoff <strong>Holz</strong> zu entscheiden. Die<br />
wichtigsten <strong>für</strong> die Nikolausbrücke in<br />
Elbigenalp und die Tannenhofbrücke<br />
in Steeg waren Folgende:<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▴ Die Nikolausbrücke<br />
in<br />
Elbigenalp quert<br />
den Lech<br />
Die neuen Brücken ersetzen <strong>Holz</strong>konstruktionen<br />
Der Gedanke der Dorferneuerung<br />
findet durch die außergewöhnliche<br />
Form der Brücken Ausdruck<br />
Das <strong>Holz</strong> wächst vor Ort nach<br />
<strong>Holz</strong>brücken haben im Lechtal<br />
eine besondere Tradition<br />
Bürgermeister, Gemeinderat und<br />
Bevölkerung stehen hinter der Idee<br />
der <strong>Holz</strong>brücken<br />
Wirtschaftlichkeit bzgl. Herstellungs-<br />
und Unterhaltskosten
Besser mit oder ohne Dach?<br />
Ingenieurholzbau<br />
Jede Brücke – unabhängig von Material,<br />
Bauart oder Nutzung – muss<br />
standsicher, gebrauchstauglich und<br />
dauerhaft sein. Von entscheidender<br />
Bedeutung ist es, bei der Planung<br />
und Ausführung von Brücken ein<br />
umfassendes <strong>Holz</strong>schutzkonzept zu<br />
berücksichtigen, das die Gestaltung<br />
ebenso einbezieht wie die Materialwahl<br />
und die Detailausbildung. Dabei<br />
ist die Überdachung die älteste und<br />
immer noch wirksamste Maßnahme,<br />
eine Brücke zu schützen.<br />
<strong>Holz</strong>brücken sind dann dauerhaft,<br />
wenn die tragenden Konstruktionsteile<br />
vor direkter Bewitterung<br />
geschützt sind. Da die Brücken im<br />
Winter als Langlaufloipen genutzt<br />
werden, konnten keine überdachten<br />
Brücken ausgeführt werden, da<br />
es sich ohne Schnee schlecht fahren<br />
lässt. Die tragende <strong>Holz</strong>konstruktion<br />
sollte daher eine dichte Fahrbahnkonstruktion<br />
schützen, der Bereich<br />
der Pylone wird überdacht.<br />
Tragwerksentwurf<br />
Der Arbeitsbereich <strong>Holz</strong>bau am Institut<br />
<strong>für</strong> Konstruktion und Materialwissenschaften<br />
der Universität Innsbruck<br />
unter Leitung von Univ. Prof.<br />
DDipl.-Ing. Michael Flach hatte im<br />
Vorfeld mehrere Entwürfe von <strong>Holz</strong>brücken<br />
<strong>für</strong> den Neubau der Lechbrücken<br />
erstellt. Die Gemeinderäte<br />
von Elbigenalp und Steeg entschieden<br />
sich <strong>für</strong> die Schrägseilbrücke mit<br />
überdachtem Pylon und erteilten im<br />
Herbst 2006 den Auftrag <strong>für</strong> die Planung<br />
der Fuß- und Radweg- bzw.<br />
Loipenbrücken.<br />
Alle folgenden Abmessungen betreffen<br />
die Nikolausbrücke in Elbigenalp.<br />
Die lichte Weite der Tannenhofbrücke<br />
in Steeg fällt um 3,60 m<br />
kleiner aus, die Stützweiten sind entsprechend<br />
angepasst. Die lichte Weite<br />
zwischen den Widerlagern beträgt<br />
53,40 m (bzw. 49,80 m), der Pfeiler<br />
<strong>für</strong> die Auflagerung des Pylons und<br />
des Tragwerkes teilt die Stützweite<br />
im Verhältnis ⅓ zu ⅔.<br />
Die Straßenachse verläuft im gesamten<br />
Brückenbereich gerade und<br />
kreuzt den Lech annähernd im rech-<br />
▸ Grundprinzip<br />
der Konstruktion:<br />
Abgespannte<br />
Stahlseile tragen<br />
die Fahrbahnplatte<br />
und geben<br />
die Lasten über<br />
den Pylon weiter<br />
Lastannahme<br />
Folgende Verkehrslasten berücksichtigte der Statiker laut Normen bzw.<br />
Vereinbarung mit den Gemeinden <strong>für</strong> das Tragwerk der Brücke:<br />
Sommerbetrieb als Fuß- und Radwegbrücke<br />
▸ Verkehrsgleichlast laut ÖN EN 1991-2: Menschenansammlungen möglich:<br />
5,0 kN/m²<br />
▸ Konzentrierte Einzellast laut ÖN EN 1991-2: 10 kN (10/10cm)<br />
▸ Dienstfahrzeug laut ÖN EN 1991-2: 12 t Fahrzeug<br />
▸ Bremslasten aus Verkehr: 60 % des schwersten Fahrzeuges bzw. 10 %<br />
der Verkehrsgleichlast<br />
Winterbetrieb ohne Benutzung<br />
▸ Schneelast laut ÖNorm B 1991-1- : 5,85 bzw. 6, 4 kN/m²<br />
Winterbetrieb als Loipenbrücke<br />
▸ Schneeauflage 50 cm (gepresster Altschnee): ,00 kN/m²<br />
▸ Loipengerät: 6 t<br />
▸ Verkehrsgleichlast laut ÖN EN 1991-2: keine Menschenansammlungen:<br />
,4 kN/m²<br />
▸ Bremslasten aus Verkehr: 60 % des schwersten Fahrzeuges bzw. 10 %<br />
der Verkehrsgleichlast<br />
www.mikado-online.de 27
ExENBERGER<br />
Ingenieurholzbau<br />
ten Winkel. Der Sammelkanal des<br />
Abwasserverbandes Lechtal quert<br />
den Lech an der Unterseite des Tragwerkes<br />
hängend mit einem Gefälle<br />
von 0,5 %. Die Querneigung im<br />
Bereich der Brücke beträgt 2 %. Die<br />
Fahrbahnbreite liegt bei 4 m. Dieser<br />
Wert ergibt sich aus der Breite des<br />
Loipenpräparierfahrzeuges. Die lichte<br />
Höhe beträgt 3 m.<br />
Dach unter Spannung<br />
Das Haupttragsystem ist eine Schrägseilkonstruktion<br />
mit zwei Hauptträgern<br />
aus Brettschichtholz und Zuggliedern<br />
aus Stahl. Die Abspannung<br />
der Zugglieder erfolgt über eine aufgelöste<br />
überdachte Pylonkonstruktion<br />
aus Brettschichtholz, die Abspannung<br />
des Pylons erfolgt in das<br />
Widerlager hinein. Der Achsabstand<br />
der durchlaufenden Hauptträger beträgt<br />
2,50 m, die Stützweite 36 und<br />
18 m. Im Abstand von 9 m sind mit<br />
28 mikado 5.2008<br />
Zugstäben abgehängte Querträger<br />
aus Stahl angeordnet.<br />
Der Untergurt besteht aus blockverleimten,<br />
im mittleren Bereich<br />
gekrümmten (R = 1500 m) Brettschichtholzträgern<br />
GL28h mit einer<br />
Abmessung von 400/1000 mm.<br />
Die Gesamtlänge beträgt 54,6 m.<br />
Die Montagestöße sind als biegesteife<br />
Trägerstöße mit eingeschlitzten<br />
Stahlblechen und Stabdübeln<br />
ausgeführt.<br />
Der Pylon ist als aufgelöste Konstruktion<br />
ausgeführt und besteht<br />
aus Druckstäben (Brettschichtholz<br />
GL28h) und Stahlzuggliedern zur<br />
Verbindung der oberen Knotenpunkte.<br />
Die Sparren aus Vollholz (C24)<br />
und einer vollflächigen Sichtschalung<br />
bringen den Pylon in Form. Die<br />
Schindeldeckung aus Lärche schützt<br />
die Konstruktion als Dachhaut.<br />
Die Querträger der Brücke bestehen<br />
aus Stahlwalzprofilen. Die über<br />
die Hauptträger hinausreichenden<br />
◂ Die Pylonüberdachung<br />
dient mit ihrer<br />
sakralen Wirkung<br />
als Wahrzeichen<br />
der Brücken<br />
<strong>Holz</strong>schutz mit Konzept<br />
Teile der Querträger wurden abgeknickt<br />
eingebaut, sodass der Anschluss<br />
der Zugglieder rechtwinklig<br />
erfolgt und damit auch ein größeres<br />
Freibord möglich war.<br />
Auflager und Fahrbahnplatte<br />
Die Fahrbahnplatte aus 146 mm<br />
Brettsperrholz läuft in Querrichtung<br />
als auskragende Platte über die beiden<br />
Hauptträger. In Brückenlängsrichtung<br />
verbinden Stabdübel die<br />
Fahrbahn nachgiebig mit den Brettschichtholzträgern.<br />
Um eine Scheibenwirkung<br />
<strong>für</strong> die Abtragung der<br />
Windlasten zu erreichen, sind die einzelnen<br />
Plattenteile schubfest miteinander<br />
verbunden. Die Fahrbahnplatte<br />
weist eine bituminöse Abdichtung<br />
in Form einer polymermodifizierten<br />
Bitumenschweißbahn auf, die auf einem<br />
Voranstrich verklebt wurde. Die<br />
Fahrbahnübergänge zwischen Brücke<br />
und fester Straße bestehen aus einer<br />
Mattenkonstruktion.<br />
Das Geländer setzt sich zusammen<br />
aus zwei Handläufen, Stehern aus<br />
Brettschichtholz mit schräger Abstützung<br />
und Gitterrostelementen. Für<br />
die Befestigung der Steher im Abstand<br />
von ca. 2,25 m sorgen Stabdübel<br />
und Schlitzbleche.<br />
Die Brücke lagert zwängungsfrei<br />
auf bewehrten und verankerten Elastomerlagern<br />
in den Abmessungen<br />
200 x 250 mm. Die Widerlager aus<br />
Stahlbeton wurden als Kastenwiderlager<br />
üblicher Bauart mit seitlichen<br />
Stand- und Hängeflügeln ausgeführt.<br />
Die Lagerbank des rechten Widerlagers<br />
wurde zur Verankerung der<br />
Abspannung verbreitert. Die Gründung<br />
der Widerlager und der Pfeiler<br />
erfolgt mit Großbohrpfählen aus<br />
Ortbeton.<br />
▸ Ein Dach schützt die Pylonkonstruktion.<br />
▸ Hauptträger und Fahrbahnplatte sind durch eine<br />
durchgehende Abdichtung geschützt.<br />
▸ Alle sichtbaren <strong>Holz</strong>oberflächen sind mit einer<br />
nicht deckenden Lasur (Wirksamkeit P, Iv)<br />
gestrichen. Die <strong>Holz</strong>steher der Geländerkonstruktion<br />
schützt eine Stahlblechabdeckung.
4,00<br />
Ingenieurholzbau<br />
Regelquerschnitt am Widerlager rechts<br />
Lichtraum 4,0 x ,0 m<br />
Asphaltbelag + -5 cm<br />
Abdichtung 1 cm<br />
BSP-Platte 14,6 cm<br />
Hauptträger BSH 40/100 cm<br />
Zugstab 2 ø 52 mm Querträger HE-B 400<br />
Zugstab 2 ø 52 mm<br />
Handlauf ø 8 cm<br />
Bewehrtes Elastomerlager<br />
200 x 250 x 49 verankert<br />
längsfest 0° geneigt<br />
Gelungene Montage<br />
1,50 75 2,50 0,75 1,50<br />
Abmessungen und Aufbau der Brücke<br />
4,50 9,00 9,00 9,00 9,00 9,00 9,00 4,50<br />
,50 0, 0 5,20 1,00 17,20<br />
0,60 ,50<br />
1, 0 0,200,50<br />
Unterwasserbeton<br />
+10 6,725<br />
2 % 2 %<br />
9,4 1,00 14,6 9<br />
Widerlager und Pfeiler stellte das<br />
Baunternehmen in der Niederwasserperiode<br />
her. Die Montage des <strong>Holz</strong>tragwerkes<br />
plante die Firma <strong>Holz</strong>bau<br />
Saurer und führte diese auch durch.<br />
Die Hauptträger versetzte ein Autokran<br />
in drei Teilen auf die Widerlager,<br />
Pfeiler und die Hilfsunterkonstruktion.<br />
Danach konnten die<br />
Fahrbahnplatte in Einzelteilen montiert<br />
und die Querträger aus Stahl<br />
an die vorbereiteten Stahlteile angeschraubt<br />
werden. Nach dem Auf-<br />
Kanal DN400<br />
+10 5,095<br />
+10 4,580 EsP HQ100<br />
8,8<br />
Bewehrtes Elastomerlager<br />
200 x 250 x 49 verankert<br />
allseitig fest 0° geneigt<br />
stellen der Pylonkonstruktion wurden<br />
die Zugstangen montiert und<br />
die Dachkonstruktion fertiggestellt.<br />
Der Einbau der Brückenausstattung<br />
wie Abdichtung, Fahrbahnbelag,<br />
Dacheindeckung und Geländer<br />
erfolgte im Frühsommer 2007. Im<br />
Herbst 2007 war Verkehrsfreigabe.<br />
Mit dem Bau der <strong>Holz</strong>brücken, entschieden<br />
durch die Gemeinden Elbigenalp<br />
und Steeg, wird die lange Traditon<br />
des <strong>Holz</strong>brückenbaus im Lechtal<br />
fortgeschrieben.<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Exenberger,<br />
Innsbruck ▪<br />
Zugstab ø70 mm<br />
Zugstab ø42 mm Zugstab ø52 mm Zugstab ø42 mm Zugstab ø42 mm Zugstab ø52 mm<br />
Unterwasserbeton<br />
7,50 1,00 6,00<br />
Unterwasserbeton<br />
www.mikado-online.de 29<br />
2,50<br />
Zugstab ø70 mm<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Nikolausbrücke in Elbigenalp<br />
Österreich<br />
Tannenhofbrücke in Steeg<br />
Österreich<br />
Bauweise:<br />
Fuß- und Radwegbrücke<br />
Schrägseilbrücke<br />
mit überdachtem Pylon<br />
Baujahr: 2007<br />
Bauzeit: 5/2007 bis 8/2007<br />
Baukosten Tragwerk: 250 000 Euro<br />
Bauherr:<br />
Gemeinde Elbigenalp<br />
www.elbigenalp.tirol.gv.at<br />
Gemeinde Steeg<br />
www.steeg.tirol.gv.at<br />
Konstruktionsidee:<br />
Univ. Prof. DDipl.-Ing.<br />
Michael Flach<br />
Universität Innsbruck<br />
www.uibk.ac.at<br />
Tragwerksplanung:<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Exenberger<br />
Hofmann + Resch + Exenberger<br />
ZT-Gesellschaft <strong>für</strong> Bauwesen<br />
GmbH, Innsbruck<br />
Planung Unterbau / Bauleitung:<br />
Dipl.-Ing. Karl Prantl<br />
Zivilingenieur <strong>für</strong> Bauwesen<br />
Reutte<br />
Werkstattplanung / <strong>Holz</strong>bauarbeiten:<br />
<strong>Holz</strong>bau Saurer Ges. m.b.H. &<br />
Co. KG, Höfen bei Reutte<br />
www.holzbau-saurer.com<br />
Baumeisterarbeiten:<br />
ARGE Hilti-Jehle und Strabag,<br />
Reutte, www.hilti-jehle.at<br />
www.strabag.at<br />
Lärchenschindeln gespalten 40 cm<br />
Lattung 0/80<br />
Konterlattung 0/50<br />
Dachpappe<br />
Sichtschalung<br />
Sparren Vollholz 10/12 cm<br />
5,80
Sanierung und Ausbau<br />
Schallschutz<br />
Leichte Massivdecken mit <strong>Holz</strong> saniert<br />
Ein neues Verfahren soll dabei helfen, Hohlziegeldecken mithilfe einer schubfesten<br />
Unterspannung aus <strong>Holz</strong>bohlen statisch und schalltechnisch zu ertüchtigen. Der flexible<br />
Verbund „entdröhnt“ die leichte Massivdecke und verbessert deren Schallschutz.<br />
0 mikado 5.2008<br />
◂ Nach Vorgaben<br />
des Planers<br />
verschraubt der<br />
Handwerker<br />
die Verbinder
Sanierung und Ausbau<br />
Die im Wohnungsbau der Nachkriegszeit<br />
häufig verwendeten<br />
Stahlstein- und Hohlziegeldecken<br />
erfüllen in der Regel die heutigen<br />
schalltechnischen Anforderungen<br />
nicht. Selbst den Mindestschallschutz<br />
nach DIN 4109, Ausg. 89, Tab. 3, erreichen<br />
diese Konstruktionen nicht.<br />
Das Problem: Die Maßnahmen <strong>für</strong><br />
den Trittschallschutz waren in den<br />
50er Jahren unzulänglich. Die zu<br />
steifen, dünnen Trittschalldämmschichten<br />
und Randstreifen entkoppeln<br />
den Schall nicht. Die Estriche<br />
bilden häufig Körperschallbrücken.<br />
Infolge ihrer geringen Masse und der<br />
Hohlräume neigen Ziegeldecken zum<br />
Dröhnverhalten. Schallmessungen an<br />
diesen Decken ergeben <strong>für</strong> den Luftschallschutz<br />
▸ R’ = 48 bis 52 dB < erf R’ =<br />
w w<br />
54 dB<br />
und <strong>für</strong> den Trittschallschutz<br />
▸ L’ = 60 bis 65 dB > zul L’ =<br />
n,w n,w<br />
53 dB.<br />
Die bisher üblichen Verfahren zur<br />
Verbesserung des Schallschutzes<br />
durch schwimmenden Fußbodenaufbau<br />
und Unterdecken ergeben zwar<br />
Verbesserungen, die den Mindestschallschutz<br />
sicher erfüllen. Deutlich<br />
darüber hinausgehende Verbesserungen<br />
werden jedoch nicht erzielt. Vielfach<br />
können diese Maßnahmen auch<br />
wegen der zusätzlichen Lasten nicht<br />
ausgeführt werden.<br />
Deutliche bessere Werte<br />
Nach der Entwicklung des UHB-Verfahrens<br />
zur Sanierung von <strong>Holz</strong>balkendecken<br />
(vgl. mikado 1–2.2005,<br />
S. 30 ff.) hat nun ein Team aus Ingenieuren<br />
das Prinzip der <strong>Holz</strong>unterspannung<br />
weiterentwickelt. Es lässt sich<br />
damit auch <strong>für</strong> die Sanierung leichter<br />
Massivdecken, wie z.B. Stahlsteindecken,<br />
aber auch sehr dünner Stahlbetondecken<br />
erfolgreich anwenden.<br />
Diese Decken haben ein Flächengewicht<br />
von lediglich 250 bis 300 kg/<br />
m² und verhalten sich im tiefen Frequenzbereich<br />
ähnlich wie <strong>Holz</strong>balkendecken.<br />
Zwei Sanierungsprojekte in Hildesheim<br />
haben ergeben, dass sich<br />
mit der <strong>Holz</strong>unterspannung der erhöhte<br />
Schallschutz nach DIN 4109,<br />
▸ Luftschallschutz<br />
vor und nach<br />
der Sanierung<br />
▸ Trittschallschutz<br />
vor und nach<br />
der Sanierung<br />
Bau-Schalldämm-Maß R’<br />
Norm-Trittschallpegel L’ n<br />
80<br />
dB<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
0<br />
20<br />
70<br />
dB<br />
60<br />
50<br />
40<br />
0<br />
20<br />
R’<br />
Versch. Bezugskurve nach ISO 717<br />
HUZ-saniert 59 dB<br />
6 125 250 500 1000 2000 Hz 4000<br />
L’ n<br />
Versch. Bezugskurve nach ISO 717<br />
HUZ+Rigid. 4 dB<br />
HUZ+Trepp. 6 dB<br />
Frequenz f<br />
Ist-Zustand 61 dB<br />
HUZ-saniert 50 dB<br />
Ist-Zustand 52 dB<br />
6 125 250 500 1000 2000 Hz 4000<br />
Frequenz f<br />
www.mikado-online.de 1
Sanierung und Ausbau<br />
Vorteile der holzunterspannten Ziegeldecke (HUZ-Decke)<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
I-120<br />
Putz<br />
I-120<br />
Aufbeton<br />
Bimshohlstein<br />
Verpressbeton<br />
Unterspannung 6/16 Querversteifung<br />
wirksame Luft- und Trittschallverbesserung allein durch Maßnahmen<br />
an der Deckenunterseite (Mindestschallschutz)<br />
einfache statische Ertüchtigung schwach bemessener Massivdecken<br />
(das Bemessungsverfahren muss noch entwickelt werden)<br />
höhere Wirksamkeit der konventionellen Schallschutzverbesserungen<br />
durch innere Dämpfung<br />
bei zusätzlichen Maßnahmen an der Deckenoberseite auch erhöhter<br />
Schallschutz mit harten Bodenbelägen möglich<br />
Nähere Informationen unter www.huz-decke.de<br />
2 mikado 5.2008<br />
2<br />
4/16<br />
15 12 2<br />
mikado NACH ZEICHNUNG VON PROF. BERG<br />
◂ Montage der<br />
Unterdecke mit<br />
dem Schienensystem<br />
Protektor<br />
TPS 25<br />
◂ Sonderfall:<br />
Prinzip der<br />
Unterspannung<br />
an einer Bimshohlsteindecke<br />
Ausg. 89, Beibl. 2, sicher erzielen<br />
lässt, d.h. deutlich bessere Werte als<br />
mit den bisher üblichen Verfahren<br />
erreicht werden:<br />
▸ Luftschallschutz<br />
R’ = 57 bis 59 dB (s. Abb. S. 31)<br />
w<br />
und<br />
▸ Trittschallschutz<br />
L’ = 36 bis 46 dB (s. Abb. S. 31)<br />
n,w<br />
je nach Maßnahme an der<br />
Deckenoberseite.<br />
Einfach entdröhnt<br />
Das Grundprinzip des Verfahrens besteht<br />
darin, dass durch Unterspannen<br />
der Stahlbeton-Ziegelbalken<br />
mit schubfest verschraubten Verstärkungshölzern<br />
eine wirksame Dämpfung<br />
der unteren Ziegelschale, d.h.<br />
ein Entdröhnen erfolgt. Der Effekt<br />
kann verglichen werden mit dem<br />
Entdröhnen von Stahlblechen durch<br />
eine Kunststoffbeschichtung.<br />
Die schubfeste Schrägverschraubung<br />
der Verstärkungshölzer mit den<br />
Ziegelbalken ist erst durch die Entwicklung<br />
dübelloser Schraubanker<br />
wirtschaftlich möglich geworden.<br />
Diese schneiden sich mit ihrem<br />
scharfkantigen Gewinde in den Beton-<br />
oder Ziegelmantel der vorher<br />
mit dem Kerndurchmesser erstellten<br />
Bohrung und ermöglichen damit eine<br />
sichere dübellose Kraftübertragung.<br />
Auszugsversuche der Schraubanker<br />
an Ziegeldecken haben gezeigt,<br />
dass die Auszugskräfte auch<br />
bei geringen Einschraubtiefen <strong>für</strong><br />
die Übertragung der Schubkräfte des<br />
vorgespannten Verbundsystems ausreichen.<br />
Die abgeminderten Auszugswerte<br />
der Schraubanker in Hohlziegeldecken<br />
müssen jedoch noch durch<br />
eine bauaufsichtliche Zulassung festgelegt<br />
werden. Weiterhin gilt es ein<br />
Bemessungsverfahren zu entwickeln,<br />
mit dem sich auch die statische Ertüchtigung<br />
nachweisen lässt.<br />
Bohle unter Spannung<br />
Bei der Montage muss der Handwerker<br />
sauber arbeiten: Nach dem exakten<br />
Erfassen der bewehrten Betonstege<br />
der Hohlziegeldecke mittels<br />
Metallscanner und Probeöffnung<br />
muss der Handwerker unter jedem
Sanierung und Ausbau<br />
zweiten Betonsteg die vorgebohrte<br />
<strong>Holz</strong>bohle (Verstärkungsquerschnitt<br />
6/16 cm) ausrichten, fixieren und in<br />
Feldmitte mit einem Kantholz unterstützen.<br />
Das Kantholz spannt er<br />
mittels Wagenheber vor, sodass eine<br />
Rückverformung der Massivdecke<br />
von 3 bis 5 mm entsteht.<br />
Anschließend wird mit den dübellosen<br />
Schraubankern vom Typ Heco<br />
Multi-Monti MMS 7,5 x 120 mm die<br />
schubfeste Schrägverschraubung mit<br />
60° Neigung gegen die Horizontale<br />
durchgeführt. Dabei sind die<br />
Schraubachsen so festzulegen, dass<br />
die Anker beim Einschneiden in den<br />
6 bis 8 cm breiten bewehrten Beton-Ziegelsteg<br />
auf genügend griffigen<br />
Untergrund treffen.<br />
Durch die Vorspannung entfaltet<br />
die Schubverbindung von Bohle<br />
und Massivdecke nach dem Absenken<br />
ihre volle Wirkung.<br />
Die Unterspannung jedes zweiten<br />
Stahlbeton-Ziegelsteges wird von<br />
www.mikado-online.de<br />
▸ Unterdecke<br />
mit Hohlraumbedämpfung<br />
und Gipskartonbeplankung<br />
den seitlichen Streichbalken beginnend<br />
zur Deckenmitte fortgeführt,<br />
damit eine optimale Rückverformung<br />
in Deckenmitte entsteht. Nach Abschluss<br />
der Unterspannung mon-<br />
Lange Klammern <strong>für</strong> hohe Anforderungen<br />
PN 91120 D:<br />
<strong>für</strong> Klammern bis 120 mm<br />
PN 29150 D:<br />
das Breitrückenklammergerät <strong>für</strong> Klammern bis 150 mm<br />
haubold –<br />
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und doppelter<br />
Beplankung (2 x 12,5 mm Gipskarton).<br />
Auf der Deckenoberseite kann<br />
ITW Befestigungssysteme GmbH · Carl-Zeiss-Straße 19 · 30966 Hemmingen Tel.: (0511) 42 04 - 0 · Fax: (0511) 42 04 - 206<br />
PROF. BERG
Stahlbeton<br />
Sanierung und Ausbau<br />
Putz<br />
je nach dem vorhandenen Ist-Zustand<br />
und nach Anforderung zusätzlich<br />
der Trittschallschutz durch einen<br />
weichfedernden Bodenbelag oder einen<br />
Trockenestrich, z.B. Rigidur, verbessert<br />
werden.<br />
Mess-Ergebnisse im Fokus<br />
Stahl<br />
Hohlziegel<br />
1,5 4<br />
6 12<br />
16<br />
schräg verschraubte <strong>Holz</strong>unterspannung<br />
Erfahrungsgemäß lassen sich Hohlziegeldecken<br />
durch zusätzliche<br />
Schallschutzmaßnahmen (Unterdecke<br />
und Trockenestrich)<br />
▸ beim Luftschallschutz auf<br />
R’ = 55–56 dB<br />
w<br />
▸ beim Trittschallschutz auf<br />
L’ = 55–53 dB verbessern<br />
n,w<br />
(s.a. DIN 4109, Ausg. 89,<br />
Beibl. 1, Tab. 11, 12 und 16).<br />
Die gemessenen Werte nach der<br />
unterseitigen Sanierung mit der<br />
<strong>Holz</strong>unterspannung und federnd abgehängter<br />
Unterdecke ergeben bereits<br />
bessere Werte als oben genannt,<br />
und zwar:<br />
▸ beim Luftschallschutz<br />
R’ = 59 dB und<br />
w<br />
▸ beim Trittschallschutz<br />
L’ = 50 dB (mit vorhandener<br />
n,w<br />
Spanplatte auf 3 mm Trennlage).<br />
Ein zusätzlicher Trockenestrich<br />
(Rigidur 30MF) verbesserte den Trittschallschutz<br />
um weitere 7 dB auf<br />
L’ = 43 dB. Der Luftschallschutz<br />
n,w<br />
dürfte nach dieser Maßnahme bei R’ w<br />
= 60–61 dB liegen.<br />
4 mikado 5.2008<br />
Damit wird allein durch die Sanierung<br />
an der Deckenunterseite beim<br />
Trittschall der Mindestschallschutz<br />
nach DIN 4109 und beim Luftschall<br />
ein weit besserer Wert erreicht. Dies<br />
ist deshalb wichtig, weil häufig zusätzliche<br />
Maßnahmen an der Deckenoberseite<br />
aus den verschiedensten<br />
Gründen nicht durchführbar sind.<br />
Diese reichen von der gewünschten<br />
Beibehaltung des ursprünglichen<br />
Fußbodenniveaus bis hin zur Beeinträchtigung<br />
der Bewohner.<br />
Sind dagegen Maßnahmen an<br />
der Deckenoberseite möglich, wie<br />
der Einbau eines schwimmenden<br />
Zement- oder Trockenestriches, so<br />
werden auch beim Trittschallschutz<br />
selbst, mit harten Gehbelägen, die<br />
Anforderungen an den erhöhten<br />
Schallschutz sicher erfüllt.<br />
Sonderfall Stahlsteindecke<br />
mit Bimshohlsteinen<br />
Ein Sonderfall der Stahlsteindecken<br />
liegt bei den sog. „Kaiserdecken“<br />
mit Füllkörpern aus Bimsbeton vor.<br />
Hierbei übernehmen Stahlgitterträger<br />
bzw. I-Träger die Aufgabe der<br />
bewehrten Stahlbetonrippen (s. Abb.<br />
S. 32). Zunächst erscheint die schubfeste<br />
<strong>Holz</strong>unterspannung hier nicht<br />
möglich, weil die Schraubanker im<br />
Bimsbeton nicht verankert werden<br />
können. Da jedoch der Querschnitt<br />
Hohlziegel<br />
15 12,5 12,5 12,5 12,5 60°<br />
▴ Das Prinzip<br />
der holzunterspannten<br />
Ziegel-<br />
decke (HUZ)<br />
Der Autor<br />
Stahlbeton (Druckzone)<br />
der Bimssteine im Allgemeinen große<br />
Hohlräume aufweist, bietet sich hier<br />
eine elegante Sanierung durch Verpressen<br />
der Hohlkörperstränge mit<br />
faserbewehrtem Beton an. In diese<br />
stabilisierenden Betonstränge kann<br />
der Schraubanker sicher eingebunden<br />
werden, sodass eine schubfeste<br />
Verbindung mit der <strong>Holz</strong>unterspannung<br />
entsteht.<br />
Da diese Decken eine sehr geringe<br />
Quersteifigkeit aufweisen, bietet<br />
sich auch der Einbau einer zusätzlichen<br />
<strong>Holz</strong>querversteifung an, bevor<br />
die Unterspannung in Längsrichtung<br />
montiert wird. Durch die zusätzliche<br />
statische Höhe infolge Querversteifung<br />
wird auch die Wirkung der Unterspannung<br />
erhöht. ▪<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Berg lehrte<br />
von 1972 bis 200 an der FH Hildesheim<br />
Bauphysik und Baubetrieb.<br />
Heute leitet der promovierte Bauingenieur<br />
die VMPA Schallschutzprüfstelle<br />
im Institut <strong>für</strong> Prüfung und Forschung im<br />
Bauwesen e.V. an der FH Hildesheim.<br />
Kontakt: dr.gberg@t-online.de<br />
Putz 15 mm<br />
Rundstahl<br />
<strong>Holz</strong>unterspannung 6 x 12 cm<br />
Schrägverschraubung 60° mit<br />
Heco Multimonti MMS 7,5 x 120 mm<br />
4<br />
16<br />
12<br />
mikado NACH ZEICHNUNG VON PROF. BERG
Bauschaden des Monats Mai 2008<br />
Bauphysik<br />
Fehlendes Luftdichtheitskonzept<br />
Objekt<br />
Das Mehrfamilienwohnhaus wurde<br />
1999 gebaut. Das Dachgeschoss und<br />
der Dachspitz sind zusammen als<br />
Maisonettewohnung vermietet.<br />
Schadensbild<br />
Die Mieter leben seit Frühjahr 2000<br />
in der Maisonettewohnung in Dachgeschoss<br />
und Dachspitz. Sie beklagten<br />
sich von Anfang an über Zuglufterscheinungen.<br />
Schon nach kurzer<br />
Zeit war insbesondere an den Fenstern<br />
und Fensteranschlüssen Schimmelpilz<br />
aufgetreten. Beim Ortstermin<br />
wurden an weiteren Stellen Schimmelsporen<br />
festgestellt.<br />
Schadensursache<br />
Bei der Planung und Ausführung<br />
des Objekts wurde off ensichtlich<br />
kein Konzept <strong>für</strong> die Luftdichtheit<br />
des Dachgeschosses entwickelt und<br />
berücksichtigt. Die Folge sind er-<br />
Im Dach eines Mehrfamilienhauses verspürten die Bewohner<br />
Zuglufterscheinungen – selbst bei geschlossenen Fenstern. Das<br />
fehlende Luftdichtheitskonzept brachte auch Schimmel ins Haus.<br />
hebliche Luftleckagen mit der Konsequenz<br />
von Zuglufterscheinungen,<br />
Feuchteschäden durch Konvektion<br />
und Schimmelbildung. Bei der Ortsbegehung<br />
wurde zur Prüfung von<br />
Undichtheiten in der Umhüllungsfl<br />
äche ein Unterdruck von 50 Pascal<br />
erzeugt.<br />
Ergebnis des Blower-Door-Tests:<br />
Die vorgeschriebene Luftdichtheit der<br />
Umhüllungsfl äche des Bauwerks ist<br />
nicht gegeben. Die gesamte Gipskartonverkleidung<br />
der Dachschräge ist<br />
hinterlüftet. Die Anschlüsse der Fenster<br />
an tragende Konstruktionen und<br />
Innenverkleidungen entspricht nicht<br />
den allgemein anerkannten Regeln<br />
der Technik. Die Luftdichtheitsschicht<br />
ist in ihrer Qualität anzuzweifeln. Die<br />
Anschlüsse der Dampfbremsfolie an<br />
das Mauerwerk sind falsch. Das Mauerwerk<br />
ist unverputzt und die Folie –<br />
statt eingeputzt oder auf Putz geklebt<br />
– nur auf dem unverputzten Mauer-<br />
◂ Das Entfernen<br />
von Tapete<br />
und Gipskarton-<br />
platte macht<br />
die off enen Fugen<br />
sichtbar. Es<br />
fehlt jegliche Abdichtung.<br />
Nur<br />
ein Kompriband<br />
liegt zwischen<br />
Blendrahmen und<br />
Futterholz<br />
Auf einen Blick<br />
Objekt Dachgeschoss und Dachspitz<br />
eines Mehrfamilien wohnhauses<br />
aus dem Jahre 1999<br />
Schadensbild Zugerscheinungen sowie insbesondere<br />
an den<br />
Fenstern und Fensteranschlüssen<br />
Schimmelpilzbildung<br />
Schadensursache Konstruktive Mängel infolge eines<br />
fehlenden<br />
Luftdichtheitskonzepts<br />
Schadensbehebung<br />
werk angetackert. Die vorgefundenen<br />
Schimmelpilzbildungen auf der<br />
Raufasertapete haben ihre Ursache<br />
in Wärmebrücken der Konstruktion<br />
und Konvektion über Leckagen in<br />
der Gebäudehülle.<br />
Schäden beheben<br />
Zur Reparatur der Schäden sind die<br />
Innenverkleidungen zu entfernen.<br />
Die eingebaute Wärmedämmung ist<br />
auf Schäden und Vollständigkeit zu<br />
überprüfen. Es ist eine auf den Dachaufbau<br />
bauphysikalisch abgestimmte<br />
Luftdichtheitsschicht korrekt einzubauen.<br />
Alle Durchdringungen, Bauteilanschlüsse<br />
und Fensteranschlüsse<br />
sind nach den allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik luftdicht auszuführen.<br />
Vor Wiedereinbau der Innenverkleidung<br />
ist eine neuerliche<br />
Leckageprüfung (Blower-Door) als<br />
Qualitätssicherung der zuvor ausgeführten<br />
Arbeiten vorzunehmen.<br />
Rückbau aller Innenbekleidungen<br />
und Einbau einer luftdichten<br />
Ebene einschließlich Herstellung<br />
dichter Anschlüsse<br />
www.mikado-online.de 5
6<br />
Bauschaden des Monats Mai 2008<br />
mikado 5.2008<br />
◂ Anschluss der<br />
Pfette an die<br />
Trennwand. Hier<br />
waren Abrisse<br />
und Zugluft zu<br />
verzeichnen<br />
▸ An diesem<br />
Dachfl ächenfenster<br />
sollte<br />
wohl Ortschaum<br />
zwischen<br />
Innenfutter<br />
und Gipskartonverkleidung<br />
luftdicht<br />
anschließen<br />
◂ Kondensat<br />
und Schimmel am<br />
Sparrenaufl ager<br />
der Firstpfette:<br />
Ursache ist die<br />
Luftundichtheit<br />
am Fensterblendrahmen<br />
▸ Das Dachfl ächenfenster<br />
mit Wasserfl ecken<br />
und Schimmel<br />
◂ Im Anschluss<br />
Dachschräge<br />
an Außen- und<br />
Zwischenwand<br />
waren<br />
Zugerscheinungen<br />
festzustellen<br />
Schäden vermeiden<br />
Die Planung und richtige Ausführung<br />
eines Luftdichtheitskonzepts<br />
hätte die Schäden verhindert. Spätestens<br />
eine Blower-Door-Messung<br />
vor dem Innenausbau hätte Leckagen<br />
in der luftdichten Ebene sichtbar<br />
gemacht.<br />
Dr.-Ing. Hermann Nein,<br />
ö.b.u.v. Sachverständiger, Münstertal ▪<br />
Downloadtipp:<br />
Die Langfassung dieses Schadensfalls<br />
steht <strong>für</strong> mikado-Abonnenten<br />
kostenlos zum Download bereit:<br />
www.mikado-online.de →<br />
Magazin → Ausgabe 5.2008<br />
DR. NEIN /“SCHADENSFÄLLE IM HOLZBAU II“, WEKA MEDIA
Management Ihr gutes Recht<br />
Mängelbeseitigung<br />
Sicherheit <strong>für</strong> Handwerker<br />
Weigert sich ein Unternehmer, Mängel zu beseitigen,<br />
kann er sich nicht mehr auf das Leistungsverweigerungsrecht<br />
berufen, urteilte der Bundesgerichtshof.<br />
Der § 648a BGB gewährt<br />
dem Bauunternehmer einen<br />
Anspruch auf Sicherheitsleistung<br />
<strong>für</strong> die von ihm zu erbringenden<br />
Vorleistungen. Der<br />
Unternehmer hat Anspruch auf<br />
Sicherheitsleistung ohne jede<br />
vertragliche Vereinbarung.<br />
Bauhandwerkersicherung<br />
Nach § 648a BGB kann der Bauunternehmer<br />
vom Auftraggeber<br />
in Höhe der vollen Auftragssumme<br />
einschließlich Nachträgen<br />
und Nebenforderungen Sicherheit<br />
verlangen, soweit noch<br />
keine Zahlungen erfolgt sind.<br />
Leistet der Auftraggeber die verlangte<br />
Sicherheit trotz einer angemessenen<br />
Frist nicht, kann<br />
der Unternehmer die Arbeiten<br />
nach vorheriger Ankündigung<br />
einstellen.<br />
Mängelbeseitigung<br />
Der Bundesgerichtshof (BGH)<br />
hatte in einem Fall die Frage<br />
zu entscheiden, ob sich der Unternehmer<br />
unter Hinweis auf die<br />
nicht beigebrachte Sicherheit<br />
auch nach endgültiger Verweigerung<br />
der Mängelbeseitigung<br />
noch auf ein Leistungsverweigerungsrecht<br />
berufen kann.<br />
„Nein“, entschied der BGH in<br />
seinem Urteil vom 27. September<br />
2007 (Az: VII ZR 80/05). Der<br />
Unternehmer kann sich gegenüber<br />
der Aufforderung des Bestellers<br />
zur Mängelbeseitigung<br />
wegen einer ausstehenden Sicherheit<br />
nicht auf ein Leistungsverweigerungsrecht<br />
berufen, so-<br />
fern er zur Beseitigung dieser<br />
Mängel nicht (mehr) bereit ist.<br />
Sachverhalt<br />
In einem Generalunternehmervertrag<br />
über den Bau einer Klinik<br />
trat der Auftraggeber, ein<br />
Generalübernehmer, sämtliche<br />
Gewährleistungsansprüche gegen<br />
den Generalunternehmer an<br />
den Investor ab. Nach Abnahme<br />
der Werkleistungen forderte der<br />
Generalunternehmer vom Auftraggeber<br />
eine Sicherheit nach<br />
§ 648a BGB wegen des noch<br />
ausstehenden Restwerklohns.<br />
Der Investor mahnte zahlreiche<br />
Mängel und forderte deren Beseitigung.<br />
Der Generalunternehmer<br />
beseitigte einige Mängel,<br />
machte weiter sein Sicherungsverlangen<br />
geltend und verweigerte<br />
letztendlich jegliche Mängelbeseitigung<br />
endgültig. Der<br />
Auftraggeber fiel während des<br />
Prozesses in Insolvenz.<br />
Zunächst bestätigt der BGH<br />
seine Rechtsprechung, nach der<br />
ein Unternehmer auch dann berechtigt<br />
ist, Sicherheit gemäß<br />
§ 648a BGB zu verlangen, wenn<br />
er noch Mängel zu beseitigen<br />
hat. Auch dann habe er ein<br />
Autor<br />
Dr. Philipp Mesenburg ist Rechtsanwalt<br />
beim ZDB – Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes in Berlin. Die Schwerpunkte<br />
seiner Tätigkeiten liegen im Bau-, Vergabe-<br />
und Europarecht.<br />
grundsätzlich schützenswertes<br />
Interesse an der Absicherung<br />
seines nach Mängelbeseitigung<br />
in voller Höhe durchsetzbaren<br />
Vergütungsanspruchs.<br />
Recht auf Leistungsverweigerung<br />
Werde die Sicherheit trotz eines<br />
berechtigten und ordnungsgemäßen<br />
Sicherungsverlangens<br />
nicht gestellt, sei der Unternehmer<br />
berechtigt, die Mängelbeseitigung<br />
zu verweigern.<br />
Er könne nicht in Verzug mit<br />
der Mängelbeseitigung geraten.<br />
Ein Kostenerstattungsanspruch<br />
oder ein Anspruch auf Ersatz<br />
der Mängelbeseitigungskosten<br />
könne nicht entstehen.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> ein berechtigtesSicherungsverlangen<br />
sei, dass der Unternehmer<br />
bereit und in der Lage ist, die<br />
Mängel zu beseitigen. Habe der<br />
Unternehmer die Mängelbeseitigung<br />
endgültig verweigert, so<br />
stehe fest, dass er eine abzusichernde<br />
Vorleistung nicht mehr<br />
erbringen werde. Deshalb könne<br />
er sich nicht mehr auf das Leistungsverweigerungsrecht<br />
nach<br />
§ 648a BGB berufen. ▪<br />
Inserenten<br />
A<br />
Abbundzentrum, Dahlen 68<br />
Alzheimer 68<br />
Auwärter, Waldershof 67<br />
B<br />
Bruckamp, Lübecke 67<br />
Brüninghoff, Heiden 75<br />
D<br />
Dieckmann, Melle 68<br />
Dölker, Horb 67<br />
Dörken, Herdecke 7<br />
F<br />
Fraunhofer, Stuttgart<br />
Gesamtbeilage<br />
Frick, Türkheim 43<br />
Fuchs, Lörrach 67<br />
H<br />
Haas, Falkenberg U4<br />
Hofatex, SK-Banska<br />
Bystrica 53<br />
I/J<br />
inholz, Mannheim 67<br />
ITW, Hemmingen 33<br />
K<br />
Knauf, Iphofen Einhefter<br />
L<br />
Lignatur AG, CH 55<br />
M<br />
Mayer, Mainz 67<br />
Moser, Salach 67<br />
O<br />
Onduline, Wiesbaden 21<br />
Ossenberg, Altena 11<br />
Ott, Ainring 42<br />
P<br />
Perr, Riedering 51<br />
Plankensteiner, A-Dö 67<br />
Poppensieker + Derix,<br />
Westerkappeln-Velpe 51<br />
R<br />
Rotho Blaas, I-Kurtatatsch 9<br />
Roto, Bad Mergentheim 5<br />
S<br />
SFS, Oberursel 41<br />
SSK, Kirchheim 73<br />
Stärk, Kaufbeuren 42<br />
Suttner, Haselbach 67<br />
U<br />
Ursa, Leipzig U3<br />
W<br />
Weihele, Görisried 67<br />
WEKA, Kissing 17, 68, U2,<br />
Gesamtbeilage<br />
Wirth, Oberkochen 42<br />
www.mikado-online.de 7
8<br />
Management<br />
Betriebsführung, Teil 8<br />
Spielerisch zu mehr Erfolg<br />
Gestandene <strong>Holz</strong>bauer, die einen ganzen Tag lang eine Art „Praxis-Monopoly“<br />
spielen – was soll das bringen? „Bessere Entscheidungsfähigkeit, mehr Distanz zum<br />
eigenen Handeln und dauerhaft mehr Erfolg“, verspricht Prof. Dr. Bastian Kaiser.<br />
Das einzige Betriebskapital, das<br />
stetig zunimmt und nie weniger<br />
werden kann, ist die Erfahrung<br />
des Unternehmers bzw. seines Geschäftsführers.<br />
Ergebnisse dieser Erfahrung<br />
sind:<br />
▸ zunehmende Gelassenheit in<br />
Entscheidungssituationen<br />
▸ sicherer Instinkt <strong>für</strong> strategische<br />
Weichenstellungen<br />
▸ Routine in der Unternehmensleitung<br />
Allerdings hat Routine stets zwei<br />
Gesichter. Einerseits hilft sie zu verstehen<br />
und beschleunigt Prozesse.<br />
Andererseits werden Abläufe schnell<br />
zu nicht mehr hinterfragten Gewohnheiten.<br />
Leider sind Gewohnheiten der<br />
natürliche Feind <strong>für</strong> experimentelle<br />
Prozesse, <strong>für</strong> Innovationen und<br />
<strong>für</strong> die notwendige Distanz zum eigenen<br />
unternehmerischen Handeln.<br />
Wie kann es also im Alltag gelingen,<br />
(lieb gewonnene) Gewohnheiten<br />
zu überwinden? Wie kommt der<br />
Unternehmer in eine Außensicht, um<br />
auf den eigenen Betrieb zu blicken?<br />
Wie lassen sich die erkannten Abläufe<br />
hinterfragen?<br />
Distanz zu sich selbst<br />
Manche Unternehmer engagieren<br />
einen Unternehmensberater, andere<br />
verlassen sich fast ausschließlich auf<br />
die Innovationskraft und unmittelbare<br />
Betroffenheit der eigenen Mitarbeiter,<br />
um notwendige Veränderungen<br />
frühzeitig zu erkennen. Eine<br />
völlig andere Herangehensweise, um<br />
mikado 5.2008<br />
▴ Beileibe kein<br />
Kinderspiel:<br />
Betriebsführung<br />
eigene Gewohnheiten konstruktiv zu<br />
überwinden, sind Planspiele. Dabei<br />
lassen sich grundsätzlich zwei große<br />
Gruppen unternehmerischer Planspiele<br />
unterscheiden:<br />
▸ EDV-gestützte Planspiele, die<br />
auf dem PC laufen<br />
▸ Planspiele, die wie ein Brettspiel<br />
am Tisch oder an einer Tafel<br />
gespielt werden (sog. „haptische<br />
Planspiele“)<br />
Diese haptischen Planspiele erlauben<br />
– im wahrsten Sinne des Wortes<br />
– ein physisches Erfassen der Abläufe<br />
auf dem Spieltisch. Sie bringen<br />
die Akteure des Spiels nach vorn und<br />
machen alle Prozesse und Fortschritte<br />
im Spielverlauf transparent. Nichts<br />
geschieht im Verborgenen. Eine Entscheidung<br />
kann nicht durch einen
Management<br />
zufälligen Tastendruck oder eine<br />
kaum durchdachte Variantenwahl<br />
getroffen werden.<br />
Beide Gruppen der Unternehmensplanspiele,<br />
die EDV-basierten und die<br />
haptischen, lassen sich noch einmal<br />
unterteilen:<br />
▸ Planspiele, die in Gruppen gegeneinander<br />
gespielt werden und<br />
damit eine Wettbewerbskomponente<br />
simulieren<br />
▸ Planspiele, die ohne einen Vergleich<br />
mit anderen auskommen<br />
Bei den Planspielen ohne Vergleich<br />
geht es vor allem um den Erkenntnisgewinn<br />
über das eigene Handeln. Das<br />
schafft den Raum, über sich und sein<br />
Unternehmen zu reflektieren.<br />
Plan-„Spiel“ selbst gemacht<br />
Die Variante „haptisches Planspiel<br />
ohne Wettbewerb“ kann und sollte<br />
jeder Unternehmer parallel zu seinem<br />
wirklichen Unternehmen <strong>für</strong><br />
sich selbst entwickeln und gelegentlich<br />
spielen. Die Investitionen, um ein<br />
solches Spiel zu entwickeln, halten<br />
sich in engen Grenzen. Oft genügt<br />
beispielsweise schon ein grober Gelände-<br />
und Gebäudeplan des Unternehmens.<br />
Auf eine Magnet- oder Pin-<br />
Wand aufgebracht, können mit ihm<br />
ganz einfach unternehmerische Analysen<br />
sichtbar gemacht werden.<br />
Können Sie (sich selbst) auf Ihrem<br />
Unternehmensplan zeigen, wo<br />
und ob Ihre Mitarbeiter ihrer Ausbildung<br />
und damit den Personalkosten<br />
adäquat eingesetzt sind? Wissen<br />
Sie, wie viele Stunden der hoch qualifizierte<br />
Meister auf dem Gabelstapler<br />
sitzt oder der gut bezahlte Geselle<br />
Beschläge sortiert? Haben Sie eine<br />
Vorstellung davon, wo in Ihrem Unternehmen<br />
Fixkostenschwerpunkte<br />
liegen und welche Unternehmensteile<br />
vor allem variable Kosten verursachen?<br />
Ist Ihnen klar, dass Sie auch<br />
Fixkosten unternehmerisch beeinflussen<br />
können und umgekehrt manche<br />
variablen Kosten sich Ihrer angestrebten<br />
Veränderung entziehen?<br />
Mit anderen Worten: Wann haben Sie<br />
es das letzte Mal geschafft, Ihre gewohnte<br />
Perspektive aufzugeben und<br />
in Ruhe auf Ihr Unternehmen von einer<br />
Außensicht geschaut?<br />
▴ Die Planspiele<br />
verdeutlichen<br />
das eigene unter-<br />
nehmerische<br />
(Fehl-)Verhalten<br />
▾ Gliederung der<br />
Lernspiele<br />
Nur klare Spielregeln<br />
helfen weiter<br />
Gerade dem Mittelstand, der das Zimmerergewerbe<br />
maßgeblich prägt,<br />
fehlt häufig die Zeit und Disziplin<br />
<strong>für</strong> einen solchen distanzierten Überblick.<br />
Darüber hinaus müssen <strong>Holz</strong>bauer<br />
<strong>für</strong> diesen Überblick ihre Gewohnheiten<br />
kritisch hinterfragen.<br />
Das ist ohne Anleitung sehr schwer<br />
umzusetzen. Dabei übernimmt der<br />
Anleitende vor allem eine disziplinierende<br />
Rolle. Neue Kompetenzen<br />
Planspiele<br />
EDV-gestützt haptisch<br />
oder zusätzliches Know-how rücken<br />
in den Hintergrund. Wenn ein Berater<br />
diese Anleitung übernimmt, wird<br />
es zumeist teuer. Damit wird es <strong>für</strong><br />
die meisten Mittelständler unmöglich,<br />
diese Betrachtungen in regelmäßigen<br />
Abständen anzustellen.<br />
Hier liegt ein weiterer wichtiger<br />
Vorteil von (Plan-)Spielen: Spiele<br />
zwingen zu einem bestimmten Verhalten.<br />
Sie folgen klar definierten<br />
Regeln und schränken so die Gefahr<br />
des Selbstbetrugs zumindest ein. Obwohl<br />
die Begriffe „Spiel“ und „spie-<br />
mit Wettbewerb ohne Wettbewerb mit Wettbewerb ohne Wettbewerb<br />
www.mikado-online.de 9
Management<br />
len“ eher <strong>für</strong> das ausgelassene, undisziplinierte,<br />
kindlich naive Verhalten<br />
stehen, ist diese Feststellung kein Widerspruch.<br />
Der ganz bewusste Einsatz<br />
von Spielen entwickelt seine Vorteile<br />
besonders bei den Unternehmern,<br />
deren Schulzeit nun schon länger<br />
zurückliegt. Denn gerade sie sind in<br />
viele (teilweise schon von den Eltern<br />
oder Vorgängern übernommene)<br />
Gewohnheiten hineingewachsen.<br />
Ein Planspiel führt auf relativ lockere<br />
Weise zu Erkenntnissen über das<br />
eigene unternehmerische Handeln –<br />
40<br />
Kostenquellen erkennen<br />
ohne die ernsten Konsequenzen der<br />
Realität.<br />
Positive Erfahrungen nutzen<br />
Für seine Mitgliedsbetriebe bot der<br />
Zimmererverband Baden-Württemberg<br />
bereits zum dritten Mal einen<br />
mehrtägigen Fortbildungskurs mit<br />
dem Titel „Management im <strong>Holz</strong>bau“<br />
an. Die Seminartage sind auf etwa<br />
ein halbes Jahr verteilt. Nach mehreren<br />
Modulen bzw. Unterrichtseinheiten<br />
verschiedener Dozenten zu den<br />
Oft genügt schon ein einfacher Gebäudeplan und die Kostenanalyse kann<br />
spielerisch beginnen. Stellen Sie z.B. folgende Fragen:<br />
▸<br />
▸<br />
Wo liegen die Lagerstätten?<br />
Wo findet sonst noch Lagerung statt?<br />
Die Antworten sollten sich nicht nur auf Schnittholzvorräte, auf die Regale<br />
und Kisten, in denen die notwendigen Beschläge und Klebebänder liegen,<br />
beschränken. Es endet nicht damit zu wissen, wo die Werbeprospekte,<br />
Faltblätter, Kugelschreiber und Luftballons zu finden sind. Diese Fragestellung<br />
ist vor allem deshalb interessant, weil sie hilft, alle „versteckten“<br />
Lager kenntlich zu machen, die Kosten verursachen. Selbst längst vergessene<br />
Schmierstoffreserven, kaum mehr gebrauchtes Büromaterial, überholte<br />
Formulare und wegen Verfärbung fast unverkäufliche <strong>Holz</strong>reserven binden<br />
Kapital und gehen ins Geld.<br />
mikado 5.2008<br />
▴ Die Kursteilnehmer<br />
lernen,<br />
Betriebe<br />
mit einer Außensicht<br />
zu<br />
analysieren<br />
PROF. DR. KAISER<br />
unterschiedlichsten Aspekten unternehmerischen<br />
Handelns mündet der<br />
Kurs in eine abschließende betriebswirtschaftliche<br />
Zusammenschau. Dabei<br />
lassen die Teilnehmer gebündelt<br />
(d.h. an einem Tag) die wichtigsten<br />
Lerninhalte Revue passieren. So verknüpfen<br />
sie das eher abstrakte Wissen<br />
der Teildisziplinen in einem konkreten<br />
Projekt miteinander.<br />
Dieses Zusammenwirken der verschiedenen<br />
Teile lässt <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />
des Kurses einen Mehrwert<br />
entstehen. Der kommt ihnen bei der<br />
Umsetzung des erworbenen Wissens<br />
im eigenen Betrieb zugute. Sie können<br />
im Idealfall besser verstehen,<br />
wann welche Disziplin und welches<br />
Instrument geeignet ist, um anstehende<br />
Fragestellungen zu bearbeiten<br />
und zu lösen.<br />
Eine solche Zusammenschau entfaltet<br />
erst dann ihre volle Wirkung,<br />
wenn die Kursteilnehmer sie auf<br />
ihr eigenes Unternehmen anwenden<br />
können. Deshalb wäre es ideal,<br />
wenn jeder Teilnehmer am Kurs-<br />
ende genügend Zeit hätte, sein eigenes<br />
Planspiel zu basteln. In der Praxis<br />
stehen hier allerdings Zeit- und Wettbewerbsdruck<br />
im Weg. Aus nachvollziehbaren<br />
Gründen ist nicht jeder offen<br />
genug, seinen Betrieb transparent<br />
<strong>für</strong> andere zu machen und seine unternehmerischen<br />
Entscheidungen zu<br />
visualisieren.<br />
Selbst große Hürden meistern<br />
Um jedoch nicht völlig auf den Wissenstransfer<br />
von den BWL-Teildisziplinen<br />
auf die unternehmerische<br />
Gesamtschau zu verzichten, kommt<br />
zum Abschluss des Kurses ein haptisches<br />
Planspiel zum Einsatz. Dieses<br />
Spiel (FACTORY) leitet ein Dozent. Er<br />
kann den Spielverlauf jederzeit anhalten<br />
und Fragen im Plenum unmittelbar<br />
beantworten.<br />
Die Kursteilnehmer werden so <strong>für</strong><br />
die Grenzen und Möglichkeiten eines<br />
Planspieles sensibilisiert. Sie haben<br />
im Erfolgsfall ein wichtiges „Aha-<br />
Erlebnis“. Sie lernen, dass sie sich<br />
mit Planspielen die gleiche Erkenntnis<br />
ohne Dozent erarbeiten können<br />
– ein sehr wichtiges Hilfsmittel im<br />
Tagesgeschäft.
Management<br />
Die in der Regel größte Hürde beim<br />
Spieleinsatz steht gleich am Beginn.<br />
Sie hat jedoch nichts mit dem Spiel,<br />
sondern vielmehr mit den Spielern zu<br />
tun: Es ist nicht einfach, gestandene<br />
Unternehmer davon zu überzeugen,<br />
dass sie einen ganzen Tag investieren<br />
sollen, nur um gemeinsam eine Art<br />
überdimensioniertes Unternehmer-<br />
Monopoly zu spielen. Gelingt es jedoch<br />
dem Kursleiter, die anfängliche<br />
Skepsis zu zerstreuen und den Spieltrieb<br />
zu wecken, dann können Planspiele<br />
punkten. Denn mit ihrer komprimierten,<br />
anwendungsbezogenen<br />
Wiederholung sind sie jeder anderen<br />
Methodik überlegen.<br />
Das eingesetzte Planspiel visualisiert<br />
ein beliebiges Unternehmen<br />
der fertigenden Branche. Der Beispielbetrieb<br />
besitzt eine zweistufige<br />
Fertigungstiefe und verarbeitet den<br />
eingekauften Rohstoff rasch, regelmäßig<br />
und nachvollziehbar weiter.<br />
Die so entstandenen Produkte werden<br />
zu vernünftigen Konditionen am<br />
Markt platziert. Das Spiel lässt offen,<br />
um welche Produkte es sich dabei genau<br />
handelt. Wermutstropfen: Das<br />
Planspiel ist keine ideale Imitation<br />
eines Zimmererbetriebes. Sicher wären<br />
die Anbieter des Planspieles auch<br />
bereit, z.B. im Auftrag des Zimmerer-<br />
z. B. WT-T-SYSTEM<br />
verbandes, ein passgenaues Planspiel<br />
zu entwickeln. Allerdings hat diese<br />
offene Gestaltung den Vorteil, dass<br />
sie schnell die nötige Distanz zum<br />
Unternehmen möglich macht. Und<br />
das ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Herangehensweise.<br />
Die abschließenden Beurteilungen<br />
der Kursteilnehmer haben in den vergangenen<br />
Jahren immer wieder bestätigt,<br />
dass<br />
▸ die Freude an Managementaufgaben<br />
zunahm,<br />
▸ sich das unternehmerische<br />
Denken verbesserte,<br />
▸ die einzelnen Module plus das<br />
Planspiel unmittelbare Erkenntnisse<br />
<strong>für</strong> das eigene Unternehmen<br />
brachten.<br />
Dies zeigt auch, dass es den mittelständischen<br />
Zimmerleuten durchaus<br />
möglich ist, spielerisch Distanz<br />
zum Alltagsgeschäft zu schaffen –<br />
und damit eine notwendige Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> kreative und innovative<br />
Verbesserungen aus eigener Kraft.<br />
Natürlich besteht immer wieder<br />
die Möglichkeit, den Umgang mit einem<br />
solchen Spiel sowie dessen Effekte<br />
selbst zu erfahren. Mindestens<br />
ebenso wichtig und aussichtsreich<br />
wäre es jedoch, wenn möglichst viele<br />
Unternehmer haptische Planspie-<br />
le gleich selbst einsetzen. Mit wirklich<br />
einfachen Mitteln können sie so<br />
Distanz zu sich und ihren Unternehmen<br />
schaffen. Probieren Sie es aus:<br />
▸ Fertigen Sie einen Lageplan<br />
Ihres Betriebes.<br />
▸ Hängen Sie den Plan an die<br />
Wand.<br />
▸ Nehmen Sie sich jeden Tag zehn<br />
Minuten Zeit und formulieren<br />
Sie eine gute Frage über Ihr Unternehmen.<br />
▸ Beantworten Sie diese selbst und<br />
mit Hilfe des Plans.<br />
Sie werden sich wundern!<br />
Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rottenburg ▪<br />
Die Artikelserie basiert auf<br />
dem Seminar „Management<br />
im <strong>Holz</strong>bau“ der Zimmerer-<br />
Akademie in Biberach. Darin<br />
erhalten <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />
in sieben Lehrblöcken<br />
praxisorientiertes BWL-<br />
Grundwissen vermittelt. Die<br />
Lehrveranstaltungen laufen<br />
über einen Zeitraum von drei<br />
Monaten und umfassen u.a.<br />
Unternehmensführung, Recht im<br />
Baubetrieb, Finanzierung und<br />
Marketing.<br />
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Ideen festhalten<br />
Wir geben Antwort auf Ihre<br />
Fragen zur Verbindung im<br />
konstruktiven <strong>Holz</strong>bau.<br />
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Alltag. Im Briefkasten liegt<br />
ein Stapel Briefe. Viele<br />
werfen nur einen kurzen Blick<br />
auf die Umschläge. Dann entscheiden<br />
sie, ob die Schreiben<br />
im Papierkorb landen.<br />
Die gute alte Post ist zu einem<br />
Transporteur von Werbematerial<br />
und einem Überbringer solch<br />
ungeliebter Schreiben wie Rechnungen<br />
und Strafzetteln verkommen.<br />
Entsprechend kritisch<br />
beäugen viele Menschen den In-<br />
mikado 5.2008<br />
Management Büro kompakt<br />
Marketing<br />
Klar fomuliert zum Auftrag<br />
Einen guten Werbebrief zu formulieren, ist eine Kunst.<br />
Er muss in wenigen Augenblicken das Interesse der Empfänger wecken –<br />
sonst landet er im Papierkorb.<br />
◂ Bei einem<br />
Werbebrief mit<br />
Erfolg zielt<br />
die Aussage auf<br />
den Bauch<br />
des Empfängers<br />
halt ihrer Briefkästen. Häufig<br />
werfen sie alle Briefe, die nach<br />
Werbung riechen, ungeöffnet in<br />
den Papierkorb.<br />
Schreiben wie ein Profi<br />
Entsprechend professionell<br />
müssen Werbebriefe gestaltet<br />
sein. Für das Verfassen von<br />
Werbebriefen gelten einige Regeln,<br />
z.B. wer bekommt denn<br />
den Brief? Überlegen Sie sich,<br />
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an wen Sie das Schreiben senden.<br />
Welche Botschaft wollen<br />
Sie vermitteln und welches<br />
Verhalten wollen Sie auslösen?<br />
Werbebriefe müssen dem Empfänger<br />
das Gefühl vermitteln:<br />
„Das könnte <strong>für</strong> mich interessant<br />
sein.“<br />
Die gewünschte<br />
Reaktion auslösen<br />
Was soll der Empfänger machen,<br />
wenn er den Brief gelesen<br />
hat? Soll er nähere Infos<br />
über das Produkt anfordern oder<br />
dieses unmittelbar bestellen? Jeder<br />
Kunde durchläuft mehrere<br />
Phasen der Kaufentscheidung.<br />
Diese Phasen beschreibt die<br />
sog. „AIDA-Formel“. Ihr zufolge<br />
durchläuft jeder Kunde, bevor<br />
er sich <strong>für</strong> ein Produkt (oder<br />
einen Anbieter) entscheidet, folgende<br />
Bewusstseinsstufen:<br />
▸ Attention – Aufmerksamkeit:<br />
Das Produkt xy existiert.<br />
▸ Interest – Interesse: Das<br />
Produkt könnte mir einen<br />
Nutzen bieten.<br />
▸ Desire – (Kauf-)Wunsch:<br />
Das Produkt bietet mir einen<br />
Nutzen.<br />
▸ Action – (Kauf-)Aktion: Der<br />
Nutzen ist größer als die Investition.<br />
Wenn der Kunde überzeugt<br />
ist: „Der Nutzen ist größer als<br />
die Investition“, sagt er: „Ja.“<br />
Die erste Hürde auf dem Weg<br />
zum Ziel: Der Kunde muss den<br />
Brief öffnen. Hier ist es hilfreich,<br />
wenn der Brief nicht auf den<br />
ersten Blick als Werbebrief zu
erkennen ist. Klebt auf dem Umschlag<br />
eine echte Briefmarke,<br />
werfen nur wenige einen Brief<br />
ungeöffnet in den Papierkorb.<br />
Optische Fixpunkte schaffen<br />
Die Stunde der Wahrheit folgt,<br />
nachdem der Empfänger den<br />
Brief geöffnet hat. Dann entscheidet<br />
er in Sekundenbruchteilen:<br />
interessant oder uninteressant?<br />
Meist fällt der erste<br />
Blick des Betrachters auf den<br />
Absender (Wer schreibt mir?).<br />
Hat er bereits die Erfahrung gemacht,<br />
dass dieser ihm nur unwichtige<br />
Informationen sendet,<br />
wirft er den Brief weg. Wenn<br />
nicht, wandern seine Augen als<br />
Nächstes zum Betreff bzw. zur<br />
Überschrift.<br />
Danach entscheidet er erneut:<br />
interessant oder nicht?<br />
Deshalb sollte im Betreff bereits<br />
ein Kundennutzen stehen. Dann<br />
überprüft der Leser die Anrede:<br />
Meint der Absender wirklich<br />
mich? Deshalb sollte die Anrede<br />
persönlich verfasst sein.<br />
Nach Absender, Betreff und<br />
Anrede scannt der Empfänger<br />
in Sekundenbruchteilen den<br />
eigentlichen Text. Dabei bleibt<br />
sein Blick an optischen Haltepunkten<br />
wie fett oder kursiv geschriebenen<br />
Wörtern oder anderen<br />
Visualisierungselementen<br />
hängen, bevor er schließlich die<br />
Unterschrift und das Post Scriptum<br />
überfliegt. Dieser Prozess<br />
dauert wenige Sekunden. Dann<br />
ist die Entscheidung gefallen:<br />
Lesen oder Papierkorb.<br />
Betreff, Anrede und PS<br />
Besonders treffsicher formuliert<br />
sein müssen der Betreff, die Anrede<br />
und das Post Scriptum. Der<br />
Textkörper sollte optische Haltepunkte<br />
beinhalten. Aber: Ein zu<br />
unruhiges Schriftbild erschwert<br />
das Lesen. Wählen Sie eine lesefreundliche<br />
Schrift und untergliedern<br />
Sie den Text in mehrere<br />
(Sinn-)Abschnitte. Das erleichtert<br />
das Lesen.<br />
Management Büro kompakt<br />
Einig sind sich Direktmarketing-Experten<br />
darüber, dass ein<br />
Werbebrief mit Vor- und Zunamen<br />
und möglichst von Hand<br />
unterschrieben sein sollte. Das<br />
suggeriert dem Leser: Diesen<br />
Brief schrieb mir der Verfasser<br />
persönlich.<br />
Überschrift zielt<br />
auf den Bauch<br />
Die Überschrift sollte auf den<br />
Bauch und nicht auf den Verstand<br />
des Empfängers zielen.<br />
Ein Beispiel: Eine Sparkasse<br />
möchte ihren Kunden ihren<br />
neuen Online-Service schmackhaft<br />
machen. Lautet dann die<br />
Überschrift „Einstieg ins Online-Banking“,<br />
reizt das den Empfänger<br />
nicht zum Weiterlesen.<br />
Steht dort aber „Neu: Wir haben<br />
jetzt rund um die Uhr <strong>für</strong><br />
Sie geöffnet“ oder „Erledigen<br />
Sie Ihre Bankgeschäfte bequem<br />
vom Sofa aus“, liest er vermutlich<br />
weiter.<br />
Zahlreiche Werbebriefe sind<br />
eher produkt- als kundenorientiert<br />
formuliert. Das zeigt sich<br />
meist schon an den ersten Sätzen.<br />
Häufig beginnt der Textkörper<br />
von Werbebriefen mit<br />
Worten wie „Unser Haus bietet<br />
seinen Kunden fortan folgenden<br />
Service ...“ statt mit Aussagen<br />
wie „Haben Sie sich schon<br />
oft gewünscht ... Dieser Wunsch<br />
kann nun in Erfüllung gehen<br />
...“ Solche Formulierungen sprechen<br />
den Kunden direkt an und<br />
zielen auf seine Wunschebene.<br />
Nur selten wird im Textkörper<br />
der Name des Kunden wiederholt.<br />
Dabei wäre das mit Seriendruckfeldern<br />
kein Problem.<br />
Aber auch hier gilt: Vorsicht!<br />
Nicht übertreiben.<br />
Weder Behördensprache<br />
noch „Substantivitis“<br />
Vermeiden Sie lange Schachtelsätze.<br />
Die Sätze sollten nicht<br />
länger als zwölf Worte sein. Die<br />
Zahl der Nebensätze sollte gegen<br />
null tendieren. Sonst sind die<br />
Briefe beim ersten Lesen nicht<br />
verständlich und der Leser legt<br />
den Brief frustriert beiseite, insbesondere<br />
wenn er zudem mit<br />
Fachterminologie gespickt ist.<br />
Versuchen Sie, sich möglichst<br />
der gesprochenen Sprache anzunähern.<br />
Dann klingt der Brief<br />
frischer und lebendiger.<br />
Das Ziel lautet: Der Kunde soll<br />
zu einem bestimmten Verhalten<br />
motiviert werden. Entsprechend<br />
bildhaft sollte Ihre Sprache sein.<br />
So lässt sich zum Beispiel die<br />
Aussage „Beim Auflegen dieses<br />
Fonds wurde dem Anlagekriterium<br />
Sicherheit eine besondere<br />
Bedeutung beigemessen“ auch<br />
so ausdrücken: „Wenn Sie Ihr<br />
Geld in diesem Fonds anlegen,<br />
können Sie sich entspannt zurücklehnen.<br />
Denn ...“ Verstärken<br />
können Sie solche Aussagen<br />
durch „Testimonials“. Zum Beispiel:<br />
„Das bestätigt Ihnen die<br />
Zeitschrift Finanztest ...“<br />
Vermeiden Sie zusammengesetzte<br />
Hauptwörter wie „Kostenübernahme“.<br />
Lösen Sie diese in<br />
ihre Bestandteile auf, sagen Sie<br />
stattdessen: „Die Kosten übernehmen<br />
wir <strong>für</strong> Sie.“ Entsprechendes<br />
gilt <strong>für</strong> substantivierte<br />
Verben wie „Bezugnahme“<br />
oder „Empfehlung“. Auch hier<strong>für</strong><br />
gibt es aktivere Formulierungen<br />
(„Ich beziehe mich auf“<br />
oder „Ich empfehle Ihnen“).<br />
In der Kürze liegt die Würze<br />
Ein Werbebrief sollte nur ein<br />
Produkt oder eine Dienstleistung<br />
bewerben. Stellen Sie in<br />
ihm keinesfalls Ihre gesamte<br />
Produktpalette vor. Werbebriefe<br />
sollten nicht länger als eine<br />
Seite sein. Wenn Sie mehr zu sagen<br />
haben, packen Sie das in die<br />
Anlagen. Lassen Sie Ihren Werbebrief<br />
vor dem Versenden noch<br />
einmal gegenlesen. Wenn Ihre<br />
Probeleser den Brief verstehen<br />
oder sich von ihm angesprochen<br />
fühlen, kommt er meist auch bei<br />
Ihren Kunden an.<br />
Bernhard Kuntz, Darmstadt<br />
www.bildung-kommunikation.de ▪<br />
www.mikado-online.de 4
44<br />
Architektur<br />
Einfamilienhaus<br />
Die Liebe auf den zweiten Blick<br />
Schnörkellos, prägnant, klar – so präsentiert sich das <strong>Holz</strong>haus der<br />
Familie Jehle in Vorarlberg. Dunkle Fassadenplatten bekleiden das <strong>Holz</strong> aus<br />
dem eigenen Wald und die Attika verhüllt perfekt ein Steildach.<br />
mikado 5.2008
Architektur<br />
▴ Hinter der<br />
Flachdachoptik<br />
versteckt<br />
sich ein Steildach<br />
▸ Sehr schick in<br />
Schwarz:<br />
Kunstharzplatten<br />
bieten<br />
Wetterschutz<br />
Auf den ersten<br />
Blick geht es bei dem Einfamilienhaus<br />
in Nenzing um solare Architektur.<br />
Wer genauer hinsieht,<br />
erkennt: Für Energie aus der Sonne<br />
sorgt nur die 12 m² große Solaranlage<br />
auf der Südostfassade. Die<br />
anderen dunklen Fassadenplatten<br />
aus Kunstharz dienen dem kompakten<br />
<strong>Holz</strong>haus als Wetterschutz. Denn<br />
obwohl das verbaute <strong>Holz</strong> aus dem<br />
nahe gelegenen Wald der Bauherrenfamilie<br />
stammt, bestimmt nicht<br />
die Materialität von <strong>Holz</strong> den Auftritt<br />
des Gebäudes.<br />
Architekt Michael Achammer ordnete<br />
die Solarelemente in der Fassade<br />
so an, dass er die klare Form des<br />
Gebäudes konsequent beibehalten<br />
konnte. Deshalb stört keine Solartechnik<br />
auf dem Dach die stringenten<br />
Linien. Die Solaranlage an der<br />
Südost-Fassade ist kaum erkennbar.<br />
In der wärmeren Jahreszeit heizt sie<br />
das Wasser <strong>für</strong> die Dusche auf.<br />
Sonnige Seiten<br />
Die vertikale Ausrichtung der Solaranlage<br />
besitzt praktische Vorteile.<br />
„Die flach einfallende Sonne im<br />
Winter eignet sich <strong>für</strong> die Versorgung<br />
der Warmwasseranlage besser.<br />
Im Sommer herrscht meist ein sehr<br />
hoher Solareintrag, der bei optimal<br />
ausgerichteten Systemen zu Über-<br />
hitzung führt. Schließlich wollten<br />
wir keine Aufständerung auf dem<br />
Dach und wir wollten zeigen, dass<br />
man einen Sonnenkollektor auch<br />
sehr gut in die Gebäudehülle einbinden<br />
kann“, so Michael Achammer,<br />
„und die Hinterlüftung von<br />
30 mm schließt eine Überhitzung<br />
im Gebäude selbst aus.“ Die handwerkliche<br />
Sorgfalt zeigt sich u.a. am<br />
bündigen Einbau der Großflächenelemente.<br />
Fotovoltaik jedoch war<br />
<strong>für</strong> den Bauherrn zur Planungsphase<br />
im Jahr 2004 noch kein Thema.<br />
Ihm waren die damaligen Einspeisevergütungen<br />
zu gering. Aus Kostengründen<br />
entschied sich der Bauherr<br />
<strong>für</strong> eine Gasheizung, die mit niedriger<br />
Vorlauftemperatur eine Fußbodenheizung<br />
versorgt.<br />
Die verwendeten Aufbauten verleihen<br />
dem Gebäude einen energetischen<br />
Standard, der bei einem<br />
Heiz-energiebedarf von weniger<br />
als 60 kWh liegt. Beim Wandaufbau<br />
vertrauten Planer und Bauherr<br />
auf eine klassische <strong>Holz</strong>ständerkonstruktion<br />
(von innen nach außen):<br />
zweimal Gipskarton je 1,25 cm, danach<br />
kommt eine Vorsatzschale.<br />
Dieses Ständerwerk ist nicht ausgedämmt<br />
und lässt als Installationsebene<br />
Platz <strong>für</strong> die Elektroleitungen.<br />
Danach folgt eine 18-mm-OSB-Platte,<br />
dampfdicht verklebt, ein 24er<br />
www.mikado-online.de 45
Architektur<br />
Riegelwerk, das mit Steinwolle ausgedämmt<br />
ist, eine 16-mm-Weichfaserplatte,<br />
Windpapier und die Hinterlüftungslattung<br />
mit 30 mm.<br />
Das Dach dahinter<br />
Eine Attika verhüllt das eigentliche<br />
Dach (ein Steildach) so, dass der Betrachter<br />
ein Flachdach sieht. Für das<br />
eigentliche Dach wählte der Architekt<br />
einen ähnlichen Aufbau (von<br />
innen nach außen): zweimal Gipskarton,<br />
dann Installationsebene<br />
und eine OSB-Platte. Darauf liegt<br />
ein Fertigelement aus OSB-Platte,<br />
30 cm Sparren ausgedämmt, Weichfaserplatte,<br />
dampfdiffusionsoffene,<br />
wasserdichte Unterspannbahn, Hinterlüftungslattung<br />
und dann eine<br />
ebene Rauschalung. Sie ist nach außen<br />
dreifach bituminös abgedichtet.<br />
In jeder der vier Ecken des Steildaches<br />
verläuft jeweils ein Entwässerungsrohr,<br />
das von Aluminiumstreifen<br />
verdeckt wird. Mit diesem<br />
kontrastierenden Aluminium akzentuiert<br />
Architekt Achammer seine klare<br />
Formensprache. Zudem schafft er<br />
damit nachvollziehbare Abgrenzungen<br />
und Verbindungen der Wandelemente,<br />
die aluminiumgeschützt<br />
aneinanderstoßen.<br />
Ein Gestaltungselement, das an<br />
Büromöbel des Herstellers USM erinnert,<br />
die Prof. Fritz Haller 1963 <strong>für</strong><br />
46<br />
die Schweizer Firma entwarf. Doch<br />
die Aluminiumwinkel übernehmen<br />
auch eine ganz praktische Funktion:<br />
„Wir haben die Wand- und Dachelemente,<br />
die in Größen von etwa<br />
15 m x 3 m angeliefert wurden, im<br />
Werk vorgefertigt. Dabei gibt es selten<br />
eine Nulltoleranz – um diese Toleranzen<br />
auszugleichen, haben wir<br />
die Eckelemente verwendet“, sagt<br />
Michael Achammer.<br />
Digitale Präzision<br />
Der hohe Vorfertigungsgrad des<br />
<strong>Holz</strong>baues setzte einen reibungslos<br />
funktionierenden digitalen Austausch<br />
während der gesamten Planung<br />
voraus, den alle Baubeteiligten<br />
gut umsetzten. Diese besonders sorgfältige<br />
Detailarbeit zeichnet gerade<br />
den <strong>Holz</strong>bau aus. Das unterstreicht<br />
die schon erwähnte flächenbündige<br />
Platzierung der Fenster außen und<br />
innen.<br />
„Die Fenster besitzen die Anmutung<br />
einer Pfosten-Riegel-Konstruktion.<br />
Von außen betrachtet sehen sie<br />
sehr schlank aus und sind trotzdem<br />
ein herkömmliches Fenstersystem.<br />
Wir legten großen Wert auf Flächenbündigkeit:<br />
von innen sind alle<br />
Fensterstöcke bündig in die Gipskartonvorsatzschale<br />
eingelassen, sodass<br />
von innen nur das Glas sichtbar ist“,<br />
erläutert Achammer.<br />
mikado 5.2008<br />
▴ Die klaren<br />
Linien finden sich<br />
auch im<br />
Interior wieder<br />
▾ Die Fensterelemente<br />
lieferte<br />
ein Hersteller<br />
aus der Region<br />
Ganz groß in Glas<br />
Mit rund 5 m Länge ist die Hebe-<br />
Schiebe-Tür das größte Fensterelement<br />
im gesamten Haus. Diese<br />
Glasfläche erschließt eine zweigeschossige<br />
Loggia, die vom Schlafzimmer<br />
aus einsehbar ist. Bei Bedarf<br />
schützt eine 5 x 5 m große Vertikalmarkise.<br />
Für die unverzichtbare<br />
Verschattung erhielten alle Fenster<br />
Raffstores.<br />
Statik <strong>für</strong> die Fenster<br />
In der Mitte des Gebäudes und bei<br />
den verglasten Fronten verläuft eine<br />
innen liegende Stahlkonstruktion,<br />
die <strong>für</strong> die Statik der sehr großen<br />
Fensterelemente notwendig war. Im<br />
Innern umschließt eine Sichtbetonwand<br />
stirnseitig das Treppenhaus.<br />
Diese Wand trägt zur Aussteifung<br />
des Gebäudes bei und dient zudem<br />
als Speichermasse. „Besondere<br />
Brand- und Schallschutz-Anforderungen<br />
mussten wir nicht erfüllen,<br />
da es sich um ein Einfamilienhaus<br />
handelt“, fasst Architekt Achammer<br />
zusammen. Jörg Pfäffinger, Tengen / cm ▪<br />
ACHAMMER
Grundriss EG<br />
Grundriss OG<br />
Architektur Mai 2008<br />
Steckbrief<br />
Standort:<br />
Österreich, Nenzing (Vorarlberg)<br />
Wohnfl äche: 150 m²<br />
Umbauter Raum: 600 m³<br />
Kosten:<br />
ca. 00 000 Euro, inkl. diverser<br />
Eigenleistungen<br />
Bauzeit:<br />
Ende 2004 bis September 2005<br />
Planung:<br />
Achammer Architektur ZT GmbH<br />
A-6710 Nenzing<br />
www.aazt.at<br />
<strong>Holz</strong>bau und Fassade:<br />
Neuhauser <strong>Holz</strong>bau<br />
A-6710 Nenzing<br />
www.neuhauser-holzbau.at<br />
U-Wert Wand: 0,15 W/(m²K)<br />
U-Wert Dach: 0,15 W/(m²K)<br />
Massivbau:<br />
Hilti & Jehle<br />
A-6800 Feldkirch<br />
www.hilti-jehle.at<br />
Solaranlage:<br />
AKS Doma Solartechnik<br />
A-6822 Satteins<br />
www.aksdoma.com<br />
Vertikalschnitt durch das Gebäude (quer)<br />
www.mikado-online.de 47
Schnitt durch das Gebäude<br />
2 x Bitumen beschiefert<br />
Schalung verschraubt 24 mm<br />
Lattung 8/5 cm<br />
Multibox:<br />
Agepan 2 cm<br />
Sparren mit Dämmung 24 cm<br />
OSB Platte 18 mm<br />
Dampfsperre<br />
Deckenuntersicht:<br />
Lattung 10/5 cm<br />
Gipskarton 1,5 cm<br />
Fassadenplatte 1 cm<br />
Lattung cm<br />
Stamisol<br />
Agepan 2 cm<br />
RW 24 cm<br />
Dämmung 24 cm<br />
OSB verklebt 2 cm<br />
Lattung 5 cm<br />
Gipskarton 1,5 cm<br />
Noppenbahn<br />
xPS 12 cm<br />
STB Wand WU 25 cm<br />
48<br />
Architektur Mai 2008<br />
mikado 5.2008<br />
Bodenbelag 1 cm<br />
Estrich 6 cm<br />
TDP 2 cm<br />
EPS 6 cm<br />
Brettstapeldecke 16 cm<br />
Bodenbelag 1 cm<br />
Estrich 6 cm<br />
TDP 2 cm<br />
EPS 6 cm<br />
STB Decke 20 cm<br />
EPS 6 cm<br />
Innenputz 1 cm<br />
Estrich 60 mm<br />
EPS 80 mm<br />
VAP 2000<br />
STB Decke WU 25 cm<br />
Magerbetonschicht 8 cm<br />
Gipskarton 1,5 cm<br />
C Profi l 7,5 cm<br />
OSB verklebt<br />
Dämmung 24 cm<br />
Agepan 2 cm<br />
Stamisol<br />
Lattung cm<br />
<strong>Holz</strong>schalung 2,4 cm<br />
Stütze 120/60 mm<br />
HEA 120/200<br />
Stahlkonsolen<br />
Stütze 120/60 mm<br />
MW 18 cm
Produkte<br />
Aufsparrendämmsystem<br />
Vier auf einen Streich<br />
Luftdichte Schicht, Funktionsschalung, Wärmedämmschicht<br />
und raumseitige Unterkonstruktion zum Tapezieren, Verputzen<br />
oder Streichen: Diese vier Funktionen vereint das neue Aufsparren-Dämmsystem<br />
BauderPIR TP-Kombi. Damit lassen sich<br />
die Vorgaben der DIN 4108<br />
Teil 7 (Luftdichtheit) erfüllen.<br />
Die 50 mm dünne PIR-<br />
Dämmplatte (WLS 024)<br />
besitzt eine unterseitig integrierte<br />
Gipsfaserplatte<br />
(8 mm) und eine oberseitig<br />
aufkaschierte Dampfsperre<br />
(s d > 25 m) als luftdichte<br />
Schicht. Durch zwei<br />
▴ Luftdichte Schicht, Funktionsschalung,<br />
Wärmedämmschicht und<br />
raumseitige Unterkonstruktion zum<br />
Tapezieren, Verputzen oder Streichen:<br />
vier Funktionen in einem Element<br />
10 cm breite, selbstklebende<br />
Überlappungen lassen<br />
sich die horizontalen und<br />
vertikalen Überlappungsbereiche<br />
der Elemente verkleben.<br />
Umlaufende Nut-<br />
und Feder-Verbindung<br />
sollen Wärmebrücken verhnidern und der Dämmschicht hohe<br />
Druckstabilitä verleihen. Das erleichtert die Herstellung präziser<br />
Anschlüsse und lückenloser, dauerhafter Verklebungen.<br />
Paul Bauder GmbH & Co. KG ı D-70471 Stuttgart<br />
Telefon 07 11/88 07-0 ı www.bauder.de<br />
Produkt-Katalog<br />
Übersichtlich auf 140 Seiten<br />
Mafell hat neben seinem<br />
Online-Produktkatalog<br />
auch die gedruckte Version<br />
optimiert. Der Hersteller<br />
von Elektrowerkzeugen<br />
präsentiert auf 140 Seiten<br />
das 62 Maschinen umfassende<br />
Programm <strong>für</strong> die<br />
Bereiche Sägen, Bohren,<br />
Schleifen, Hobeln und<br />
Fräsen. Die Registerstanzung<br />
gliedert den Katalog<br />
und hilft dabei, Suchzeiten<br />
zu reduzieren. Auf<br />
einer Doppelseite ist jede<br />
Maschine ausführlich beschrieben, Produktdetails sind zusätzlich<br />
erklärt. Eine Matrix bietet soll beim Vergleich von<br />
Maschinen und ihren Schnitttiefen helfen. Den Katalog gibt<br />
es kostenfrei beim Hersteller.<br />
Mafell AG ı D-78720 Oberndorf a. N.<br />
Telefon 0 74 23/8 12-0 ı www.mafell.de<br />
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)<br />
Funktionell in Schale<br />
Mit ihrem WDVS Warm-Wand-System THD haben<br />
die Hersteller Glunz und Knauf Marmorit versucht,<br />
die Vorteile einer <strong>Holz</strong>faserdämmung mit<br />
den Eigenschaften atmungsaktiver mineralischer<br />
Putze und guter Feuerbeständigkeit zu vereinen.<br />
Das System besteht aus der <strong>Holz</strong>faserdämmplatte<br />
Marmorit Warm-Wand THD und den Putzsystemen<br />
SM 700. Die <strong>Holz</strong>faserdämmplatte soll <strong>für</strong><br />
ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Materialforschung und Prüfanstalt <strong>für</strong><br />
das Bauwesen Leipzig (MFPA) empfahl, die Konstruktion<br />
in die deutsche Feuerwiderstandsklasse<br />
F90-B Gebäudeabschlusswand einzustufen.<br />
Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />
Telefon 05931/4 05-0 ı www.glunz.de<br />
Anhänger<br />
Ausziehen leicht gemacht<br />
▴ Der Teleskopanhänger lässt sich um m verlängern<br />
Für den Zimmereibetrieb stellt das Unternehmen Fliegl einen<br />
Anhänger vor, der bis zu 3 m teleskopierbar ist. Dadurch<br />
kommt der Hänger auf eine Pritschenlänge von 9,70 m. Bei<br />
Nutzung des Ausschubes verbleibt eine vordere Plattformgröße<br />
von 2,38 m, die hintere Plattform bietet eine durchgehende<br />
Fläche von über 4,3 m. Zusätzlich ist das Heck ebenfalls um<br />
1,4 m ausschiebbar. Somit lässt sich auch Langmaterial wie<br />
Rohre und Masten transportieren. Außerdem sind alle Bordwände<br />
abnehmbar. Handwerker können diese in da<strong>für</strong> vorgesehenen<br />
Fächern unter dem Anhänger verstauen. Für die<br />
Ladungssicherung gibt es viele Möglichkeiten. Ein Warnpaket<br />
soll Sicherheit <strong>für</strong> andere Verkehrsteilnehmer gewährleisten.<br />
Fliegl Fahrzeugbau GmbH ı D-07819 Triptis/Thüringen<br />
Telefon 03 64 82/8 30-0 ı www.fliegl.com<br />
www.mikado-online.de 49
Produkte<br />
▴ Außenseitig dämmt PUR, auf der Innenseite<br />
befi ndet sich eine 0 mm <strong>Holz</strong>faserplatte von Pavatex<br />
50<br />
Dachfenster<br />
Dachdämmsystem<br />
Leichter Lüften bei jedem Wetter<br />
Richtig zu lüften, ist eine kleine Kunst. Zu wenig Frischluft<br />
schadet dem Wohnklima, zu viel kostet Energie. Damit energiesparendes<br />
Lüften auch mit Dachwohnfenstern gelingt,<br />
bietet Fakro sein neues Lüftungssystem an. Die Dauerlüftung<br />
V40P soll bei starken Druckunterschieden automatisch den<br />
Lüftungsquerschnitt begrenzen Selbst bei Sturm strömen<br />
nach Firmenangaben maximal 50 m³/h durch die Lüftung.<br />
Da<strong>für</strong> sorgt eine im Lüftungskanal eingebaute Membrane,<br />
die bei steigender Luftgeschwindigkeit den Querschnitt verengt.<br />
Bis zu einem Druckunterschied von 10 Pascal steige<br />
laut Hersteller die Luftmenge von 0 m³/h bis 40 m³/h an.<br />
Duo vereint viele Funktionen<br />
mikado 5.2008<br />
PavaPlus, ein Dachdämmsystem aus der<br />
diff usionsoff enen Steildach-Produktgruppe<br />
der WLS 028 von puren, kombiniert<br />
Wärmeschutz mit Schall- und Brandschutz<br />
am Steildach. Auf der Außenseite besteht<br />
das wind- und luftdichte System aus dem<br />
FCKW- und HFCKW-freien Dämmstoff<br />
PUR/PIR-Hartschaum der Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />
028 und ist oberseitig mit<br />
der diff usionsoff enen Unterdeckbahn Diffucell<br />
kaschiert. Diese überlappt das System,<br />
ist selbstklebend und soll Schutz vor<br />
Witterungseinfl üssen bieten. Durch die<br />
Beplankung mit einer 30 mm dünnen Pa-<br />
◂ Das neue<br />
Lüftungssystem<br />
V40P ist im<br />
Blendrahmen<br />
integriert.<br />
Es begrenzt den<br />
Lüftungsquerschnitt<br />
bei<br />
hohem<br />
Druckunterschied<br />
Danach werde der Luftdurchsatz auf 50 m³/h eingeschränkt.<br />
Dies bestätigten auch Prüfi nstitute. Die automatische Dauerlüftung<br />
beeinträchtige nicht die anderen Funktionen des<br />
Fensters. Sie gehört zur Serienausstattung der Schwingfenster<br />
FTP-V, FTP-W und der PreSelect-Fenster FPP.<br />
Fakro Dachfenster GmbH<br />
D-30175 Hannover<br />
Telefon 05 11/8 79 37 75<br />
www.fakro.de<br />
Bauplatte<br />
vatex-<strong>Holz</strong>faserplatte auf der Raumseite<br />
trägt das System laut Hersteller zum angenehmen<br />
Wohnklima und guter Ökobilanz<br />
bei. Der Schalldämmwert beträgt<br />
R w = 45 dB. Die Konstruktion mit einer<br />
19 mm <strong>Holz</strong>schalung,120 m PUR-<br />
Dämmschicht und 30 mm Pavatex-<strong>Holz</strong>faser<br />
bringt es auf einen U-Wert von 0,19<br />
W/(m 2 K) und erfüllt die Anforderungen <strong>für</strong><br />
F30-B-Dachaufbauten.<br />
puren GmbH<br />
D-88662 Überlingen<br />
Telefon 0 75 51/ 8 09 90<br />
www.puren.com<br />
Allroundtalent im Trockenbau<br />
Die neue Faserzementplatte Hydropanel vereint vier Eigenschaften:<br />
Feuchtigkeitsbeständigkeit, Brandschutz, Schallschutz<br />
und Stoßfestigkeit. Ihre Oberfl äche eignet sich zum<br />
Verfl iesen, Tapezieren, Verputzen und Streichen. Sie ist als<br />
nichtbrennbare und schalldämmende Ausbauplatte verwendbar.<br />
Ihr Einsatzgebiet: Wandkonstruktionen und Vorwandinstallationen<br />
im Sanitärbereich. Sie lässt sich durch ihr geschosshohes<br />
Format ohne Horizontalfugen verarbeiten und<br />
auch zur Aussteifung von Trennwänden heranziehen.<br />
Eternit AG ı D-69126 Heidelberg<br />
Telefon 0 18 05/65 16 51 ı www.eternit.de<br />
Fassadenbahn<br />
Membran bekennt Farbe<br />
Einen sicheren Wetterschutz, kombiniert mit einer raffi nierten<br />
Farbgebung an <strong>Holz</strong>fassaden, verpricht die Stamois AG mit ihrer<br />
diff ussionsoff enen Membrane Stamisol Color. Sie soll <strong>für</strong><br />
Isolierung und Wetterschutz sowie ein optimales Raumklima<br />
sorgen. Je nach Auswahl aus den drei Farbfamilien lassen sich<br />
schicke Fassadendesigns erzielen. Eine nächtliche Zusatzbeleuchtung<br />
hilft dabei, den Eff ekt zu verstärken. Der Hersteller<br />
gibt auf die UV-Resistenz eine Garantie von zehn Jahren.<br />
Stamoid AG ı A member of the Ferrari Group ı CH 8193 Eglisau<br />
Telefon 00 41/ (0) 44/8 68 26 26 ı www.stamoid.ch<br />
▸ Mit farbigen Fassadenbahnen können <strong>Holz</strong>bauer Akzente setzen
Maschine<br />
Produkte<br />
Kompakt zerkleinern<br />
◂ Der neue Einwellenzerkleinerer<br />
der<br />
Baureihe WL 2<br />
Die WEIMA Maschinenbau<br />
GmbH, Ilsfeld, hat<br />
die Einwellenzerkleinerer<br />
der WL-Baureihe<br />
um den Typ WL 2 erweitert.<br />
Den kompakten<br />
Hacker können holzverarbeitende<br />
Betriebe einsetzen,<br />
die kleinere bis<br />
mittlere Abfallmengen aufzubereiten<br />
haben. Das Gerät soll <strong>Holz</strong>werkstoff e aller Art, wie z.B.<br />
Reste von Spanplatten, MDF, Massivhölzern bis hin zu extrem<br />
harten Hölzern, zu Hackschnitzeln zerkleinern können, die zur<br />
Wärmegewinnung der betrieblichen Gebäude eingesetzt werden.<br />
Über einen Trichter mit vergrößertem Trichtervolumen und einer<br />
Zuführöff nung von 790 mm x 745 mm gelangen die Resthölzer<br />
zwischen die Rotor- und Statormesser. Die Reste fallen<br />
in ein unterhalb des Rotors angeordnetes Sieb. Bis zu 2 m³ kann<br />
der Hacker stündlich zermalmen. Die Arbeitsbreite des Rotors<br />
beträgt 790 mm bei einem Rotordurchmesser von 180 mm. Die<br />
Antriebsleistung beträgt 15 kW. Die Drehzahl liegt bei 100 U/<br />
min. Die 25 quadratischen und wendbaren Schneidwendekronen<br />
sind konkav ausgebildet und haben eine Kantenlänge von<br />
30 mm. Die Sieblochdurchmesser der eingesetzten Siebe liegen<br />
bei 10–30 mm. Das Gesamtgewicht beträgt ca. 1000 kg.<br />
WEIMA Maschinenbau GmbH<br />
D-74360 Ilsfeld<br />
Telefon 0 70 62/95 70-0<br />
www.weima.de<br />
Wir geben <strong>Holz</strong> eine neue Dimension<br />
BS-<strong>Holz</strong>bauteile <strong>für</strong> den Ingenieurholzbau<br />
Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />
Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen<br />
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Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge<br />
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Die ganze Bandbreite des <strong>Holz</strong>leimbaus<br />
www.mikado-online.de 51
Produkte<br />
Unterdämmbahn<br />
Unterdeckung auf neuen Wegen<br />
Dörken hat mit der Delta-Maxx Comfort<br />
eine neue Steildachbahn vorgestellt.<br />
Die Herdecker versprechen, mit<br />
der speziell <strong>für</strong> die Dachsanierung entwickelten<br />
Unterdämmbahn den von<br />
der Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />
<strong>Holz</strong>bausystem<br />
geforderten U-Wert von 30 W/(m 2 K)<br />
zu unterschreiten und die Auswirkungen<br />
von Wärmebrücken zu minimieren.<br />
Möglich machen soll das die<br />
3 cm starke aufkaschierte Wärmedämmung<br />
und die winddichte Verklebung<br />
durch das integrierte Selbstklebeband.<br />
Die Dämmschicht aus Polyesterfaserdämmsto�<br />
der WLS 040 ist vom DIBt<br />
als Dämmsto� zugelassen. So entsteht<br />
eine di� usionso� ene, wasser- und<br />
winddichte Unterdeckbahn. Sie kann<br />
in die Wärmebedarfsrechnung einbezogen<br />
werden. Mit einem s d -Wert von<br />
0,18 m, einer Vlies-/Beschichtungskombination<br />
der Deckschicht und einer<br />
Reißkraft von über 450/300 N/5 cm<br />
gemäß EN 12311-1 erfüllt die Bahn bei<br />
entsprechender Verlegung die Kriterien<br />
des BIA (Berufsgenossenschaftliches<br />
Institut <strong>für</strong> Arbeitssicherheit) <strong>für</strong><br />
die „Durchsturzsicherheit“.<br />
Dörken GmbH & Co. KG<br />
D-58311 Herdecke<br />
Telefon 0 23 30/63-0<br />
www.doerken.de<br />
Bauen ohne Wärmebrücken<br />
Finnforest Merk hat mit dem Finnframe-System ein zerti� -<br />
ziertes Passivhaus-Bausystem aus <strong>Holz</strong>stegträgern entwickelt.<br />
Auf Basis des Finnjoist-Trägers attestiert das Unternehmen<br />
dem System hohe Stabilität bei schlanken<br />
Querschnitten und geringen Wärmebrückenverlusten in<br />
Wand- und Dachaufbauten. Ein Konstruktionskatalog<br />
fasst die wesentlichen Detailpunkte optimiert und<br />
wärmetechnisch berechnet zusammen. Der <strong>Holz</strong>bauer<br />
erhält zusätzlich Angaben über die Ausführung<br />
der Luftdichtheitsebene, über Wärmedurchgangswerte<br />
und Kennwerte zur Wärmebrückenfreiheit<br />
der Konstruktion.<br />
Finnforest Merk GmbH<br />
D-86551 Aichach<br />
Telefon 0 82 51/9 08 -0<br />
www.finnforest.de<br />
52<br />
mikado 5.2008<br />
Fertigkeller<br />
Verbesserter Wärmeschutz<br />
Glatthaar-Fertigkeller hat eine Außenwand<br />
<strong>für</strong> Wohnkeller entwickelt, die mit wärmebrückenfreier<br />
Konstruktion auch <strong>für</strong> förderfähige<br />
„KfW-Energiesparhäuser“ geeignet ist. „Es handelt<br />
sich um einen neuen, einzigartigen Wandaufbau“,<br />
erklärt der Technische Geschäftsführer<br />
Dirk Wetzel zu der Kelleraußenwand, die sich<br />
der Hersteller unter dem Namen „Iso-Twin-<br />
Wand“ patentrechtlich schützen ließ. Wie bei<br />
der Vorgänger-Konstruktion sind die Außenwandelemente<br />
aus zwei Betonschalen aufgebaut,<br />
die bei der Vorfertigung eine sog. „Kerndämmung“<br />
erhalten. Die Standardwanddicke<br />
misst 36 cm. Für einen fugenlosen Verbund<br />
des Gesamtbauwerks wird der Hohlraum zwischen<br />
den Schalen auf der Baustelle mit Beton<br />
verfüllt. Neu sind die statischen Eigenschaften<br />
mit besonders hoher Tragfähigkeit, sodass diese<br />
Betonfertigteilwände im Keller- und auch im<br />
Gewerbebau einsetzbar sind. Dazu kommt die<br />
wärmebrückenfreie Konstruktion mit U-Werten<br />
bis 0,25 W/(m2K). Die Dämmung liegt geschützt<br />
vor Feuchtigkeit innerhalb der Wand.<br />
Glatthaar-Fertigkeller GmbH<br />
D-78713 Schramberg/Waldmössingen<br />
Telefon 0 74 02/92 94-0<br />
www.glatthaar.com<br />
◂ Das Stegträgersystem<br />
Finnframe<br />
eignet sich zur<br />
Herstellung von<br />
Passivhäusern
Produkte<br />
Für viele Verarbeiter lohnt sich die Anschaffung eines<br />
teuren Dämmstoffschneidegerätes nicht. Die BayerDach<br />
Dämmsysteme GmbH stellt seit Kurzem ihren Kunden<br />
mit jeder Lieferung <strong>für</strong> die Dauer der Verlegung ein spezielles<br />
Schneidegerät zur Verfügung. Das Schneidegerät<br />
wird mit dem Dämmsystem angeliefert<br />
und nach der Verlegung<br />
durch einen Paketdienst<br />
wieder abgeholt.<br />
Das Schneidegerät<br />
ermöglicht den<br />
schnellen und sauberen<br />
Einbau der Däm-<br />
▴ Ein spezielles<br />
Schneidegerät bietet<br />
BayerDach<br />
seinen Kunden <strong>für</strong> die<br />
Verlegung<br />
ihrer Dämmsysteme<br />
Dämmstoff<br />
Schneiden auf Zeit<br />
melemente, denn es sind sowohl<br />
Längs- als auch Diagonal-, Quer-<br />
und Rundschnitte möglich.<br />
BayerDach Dämmsysteme GmbH<br />
D-95679 Waldershof<br />
Telefon 0 92 31/9 73 10 55<br />
www.bayerdach.de<br />
Solardachfenster<br />
Lüften ohne wenn und Kabel<br />
Ab Sommer bietet Velux das nach eigenen Angaben erste solarbetriebene<br />
Dachfenster an. Das Produkt arbeitet energieautark. Der<br />
Hersteller verspricht <strong>für</strong> den Austausch alter Fenster große Vorteile,<br />
denn die Montage erfolge schnell, einfach und kabellos. Das Fenster<br />
vereint laut Hersteller die Vorteile des komplett vormontierten Elektrofensters<br />
Integra mit den Vorzügen des Solar-Rollladens, der einen<br />
Einbau ohne Kabel möglich mache. Die Beauftragung eines Elektrikers<br />
<strong>für</strong> den Anschluss des Fensters an die hausinterne Stromversorgung<br />
sei nicht erforderlich. Das spare Zeit und Geld <strong>für</strong> den<br />
Bauherrn. Für die Nachrüstung eines Elektrofensters Integra bietet<br />
der Hersteller ein Solar-<br />
Nachrüstset an. Das Lüften<br />
nach Zeitplan oder Wecken<br />
lassen von der Sonne seien<br />
schnell und einfach programmiert.<br />
Das Fenster ist<br />
mit dem Funkstandard iohomecontrol<br />
kompatibel.<br />
VELUX Deutschland GmbH<br />
D-22502 Hamburg<br />
Telefon 0 40/5 47 07-0<br />
www.velux.de<br />
www.mikado-online.de 5
54<br />
Produkte<br />
Vertikalfräse<br />
Tischlein dreh dich<br />
Logosol feiert mit seiner MF30 die Ergänzung zum Vierseitenhobel<br />
PH260. Bei der neuen Maschine kann die ganze<br />
Motoreinheit mit Spindel um 270 Grad gedreht werden. Die<br />
Spindel ist austauschbar und feste Werkzeuge und Messerköpfe<br />
wie Schaft- und Stabfräser sind einsetzbar. Die Spindel<br />
lässt sich nach vorn und hinten um 45 Grad schwenken<br />
und in beide Richtungen in die Tiefe verschieben. Als<br />
Fräsmaschine schaff t die MF30 fünf verschiedene Fräsvorgänge:<br />
Fräsen gegen den Winkelanschlag, Zapff räsen<br />
auf Schlitten, Längsfräsen mit Schlitten und mit Vorschub<br />
(Zubehör), Kurvenfräsen und Fräsen mit X-Y-Tisch.<br />
LOGOSOL GmbH ı D-88348 Bad Saulgau<br />
Telefon 0 75 81/48 03 9-0 ı www.logosol.de<br />
▴ Die MF 0: Geschäftsführer Henrik Sigurdson (li.) und Roland Noll<br />
präsentieren ihre Fräsmaschine, die auch Funktionen<br />
wie Langlochbohrer, Zapfenmaschine und Oberfräse beherrscht<br />
Unterdeckbahn<br />
Integriert verkleben<br />
Klöber stellt die neue Unterdeckbahn Klöber Permo forte RS<br />
vor. Die Bahn verfügt über zwei integrierte Klebezonen. Die<br />
beiden Klebezonen sollen eine stabile, wasserdichte Verbindung<br />
eingehen. Polypropylenvlies, Verstärkungsgitter und<br />
Funktionsmembran sollen eine hohe Reißfestigkeit, Nagelausreißfestigkeit<br />
sowie Trittfestigkeit gewährleisten. Mit einem<br />
s d -Wert ≤ 0,03 m gibt sich die Bahn diff usionsoff en und<br />
deckt auch Anwendungsbereiche nach DIN 68800-2 zum<br />
konstruktiven <strong>Holz</strong>schutz ab. Auch als Unterdeckbahn auf<br />
Schalung und formstabiler Wärmedämmung sowie als Vordeckbahn<br />
können Zimmerer die Bahn einsetzen.<br />
Klöber GmbH & Co. KG<br />
D-61440 Oberursel<br />
Telefon 0 23 33/98-7 70<br />
www.kloeber.biz<br />
mikado 5.2008<br />
Bauchemie<br />
Hirnholzschutz im Vergleich<br />
Wer Zaunanlagen, Sparrenköpfe, Carports, Blockhäuser,<br />
Profi lbretter im Fassadenbereich, maßhaltige Bauteile<br />
wie Fenster und Türen produziert, benötigt laut Remmers<br />
ein Hirnholzschutzmittel, um den Wassereintritt zu verhindern.<br />
Sonst drohten Bläue- und Fäulnisbildung, das<br />
Aufquellen der <strong>Holz</strong>bauteile oder das Abplatzen der Beschichtung.<br />
Das gelte auch <strong>für</strong> MDF-Platten. Das SHR-<br />
Prüfi nstitut in Holland hat dem Hersteller bescheinigt, mit<br />
dem wasserbasierten Induline SW-910 ein Produkt anzubieten,<br />
dass herkömmlichen Produkten auf Lösenmittelbasis<br />
in punkto Abdichtungsfähigkeit, Haftfestigkeit sowie<br />
Verhalten bei künstlicher Alterung überlegen sei.<br />
Remmers Baustofftechnik GmbH ı D-49624 Löningen<br />
Telefon 0 54 32/83-0 ı www.remmers.de<br />
▴ Die Bahn mit einem s d -Wert ≤ 0,0 m lässt sich mit den<br />
integrierten Klebestreifen schnell winddicht ausbilden
Akku-Handkreissäge<br />
Produkte<br />
Allzeit einsatzbereit<br />
Für Zimmerer hat Würth die akkubetriebene Handkreissäge<br />
HKS 28-A entwickelt. Sie ist mit einem 28-Volt-Motor<br />
(600 Watt Leistungsabgabe) und mit Lithium-Ionen-Akkutechnik<br />
ausgestattet. Die Säge ist <strong>für</strong> Links- wie Rechtshänder<br />
geeignet und erreicht eine maximale Schnitttiefe<br />
von 54 mm. Der Lithium-Ionen-Akku liefert 28 Volt und<br />
besitzt eine Kapazität von 3,0 Amperestunden.<br />
Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />
Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de<br />
◂ Leicht, handlich und dennoch stark und ausdauernd soll die<br />
neue Handkreissäge von Würth sein<br />
Montagehilfen<br />
Festgeschraubt dem Windsog trotzen<br />
Für die windsoggeschützte Befestigung der Dacheindeckung in<br />
Abhängigkeit von Dachneigung und Dachform hat die Firma Fr.<br />
Ossenberg-Schule + Söhne (FOS) neue Befestigungselemente entwickelt.<br />
Mit den Montagehilfen lassen sich geschnittene Ziegel-<br />
bzw. Dachsteinstücke von 10 mm bis 17 mm Stärke<br />
sichern. Dabei werden die Stücke entweder<br />
mit der Unterkonstruktion verschraubt oder<br />
mittels Draht befestigt. Beide Montagehilfen<br />
bestehen aus rostfreiem Edelstahl. Entsprechend<br />
den Fachregeln hergestellt, seien sie<br />
langlebiger als verzinkte Teile.<br />
Fr. Ossenberg-Schule + Söhne<br />
GmbH + Co. KG<br />
D-58762 Altena<br />
Telefon 0 23 52/97 87-0<br />
www.fos.de<br />
<strong>Holz</strong>faserdämmplatte<br />
◂ Der Aufbau<br />
des Inthermo<br />
WDVS mit<br />
der <strong>Holz</strong>faserdämmplatte<br />
HFD-Interior<br />
Einfach zur Innendämmung<br />
Inthermo bietet mit der HFD-Interior Clima eine Innendämmung,<br />
die den Heizenergiebedarf eines Hauses auf<br />
einen zeitgemäßen Stand bringen und zugleich das Fassadenbild<br />
erhalten soll. Eingesetzt wird die im Nassverfahren<br />
hergestellte <strong>Holz</strong>faserdämmplatte auf gemauerten<br />
Wänden, im Fachwerkbau, <strong>Holz</strong>rahmenbau und im<br />
Massivholzbau. Die Platte wiegt 180 kg/m 3 und verfügt<br />
über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/mK. Der Hersteller<br />
verspricht durch die Verbesserung des Wärmedurchgangskoeffi<br />
zienten eine Senkung des Ressourcenverbrauchs.<br />
Bevor die Sanierungsarbeiten im Bestand<br />
vorgenommen werden, müsse durch gründliche Inspektion<br />
sichergestellt werden, ob die zu dämmenden Wände<br />
bauphysikalisch, baubiologisch und statisch intakt sind.<br />
Da<strong>für</strong> bietet das Unternehmen Schulungen an.<br />
INTHERMO AG<br />
D-64372 Ober-Ramstadt<br />
Telefon 0 61 54/71-16 69<br />
www.inthermo.de<br />
Statik ist unsere Stärke<br />
Feuerwiderstand REI 30, 60 und 90<br />
LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />
statische Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und minimaler<br />
Höhe. Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.<br />
LIGNATUR AG<br />
CH-9104 Waldstatt<br />
www.lignatur.ch<br />
Tel. +41 (0)71 353 04 10<br />
Fax +41 (0)71 353 04 11<br />
info@lignatur.ch<br />
www.mikado-online.de 55
Produkt & Praxis<br />
Akku-Handkreissäge<br />
Auf dem Dach immer dabei<br />
Bei Arbeiten auf dem Dach ist wenig Platz <strong>für</strong> Kabel und große Geräte. Neben der<br />
Sicherheit zählt dort die Leistungsstärke. Die Handwerker der Berliner Firma Mikra-Bau<br />
testeten die Akku-Handkreissäge GKS 6 V-LI Professional von Bosch beim Dachausbau.<br />
56 mikado 5.2008<br />
◂ Akku-Sägen<br />
schaffen<br />
Bewegungs-<br />
freiheit in<br />
Arbeitsbereichen,<br />
die schwer<br />
zugänglich sind<br />
▸ Der Li-Ionen-<br />
Akku lässt<br />
sich per<br />
Knopfdruck<br />
austauschen<br />
Die Sanierungsarbeiten der denkmalgeschützten<br />
„Villa Kreuzberg“<br />
in Berlin sind noch längst nicht<br />
abgeschlossen. Dennoch lässt das<br />
auffällige Muster der Dachziegel in<br />
gelb, grün und rot das Gebäude mit<br />
dem Baujahr 1892 schon jetzt in neuem<br />
Glanz erstrahlen. Immer noch befinden<br />
sich im Keller des Gebäudes<br />
die mächtigen Pumpen <strong>für</strong> den Betrieb<br />
eines künstlichen Wasserfalls.<br />
Bevor die Türen <strong>für</strong> die Gäste eines<br />
Gastronomiebetriebes öffnen, gibt es<br />
noch einiges <strong>für</strong> die Firma Mikra-Bau<br />
zu tun. Nach der Sanierung des Dachstuhls,<br />
dem Innenausbau und den<br />
Dachdecker-Arbeiten widmen sich<br />
Mike Krauspe und Manuel Lummert<br />
nun Grobarbeiten an den rekonstruierten<br />
Gauben und an der Unterseite<br />
des überstehenden Kreuzdaches.<br />
Platzsparend sägen<br />
Das schmale Gerüst und auch das<br />
kleine Dach lassen ihnen dabei wenig<br />
Platz <strong>für</strong> Sägearbeiten vor Ort. Die<br />
Akku-Handkreissäge GKS 36 V-LI<br />
Professional von Bosch kommt ihnen<br />
daher gerade recht: „Mit der ist einem
Produkt & Praxis<br />
kein Kabel mehr im Weg!“, freut sich<br />
Lummert und legt gleich mit dem Zuschnitt<br />
von Dachlatten los. Dabei bietet<br />
ihm die Säge neben der gleichen<br />
Durchzugsstärke wie vergleichbare<br />
Netzgeräte auch eine gute Sicht auf<br />
das Sägeblatt. Mit ihrem 165-mm-Sägeblatt<br />
schaff t sie Schnitte bis 55 mm<br />
Tiefe und sorgt <strong>für</strong> einen schnellen<br />
Arbeitsfortschritt. Aufgrund des geringen<br />
Gewichts von 4,75 kg und des<br />
komfortablen Handgriff s mit Softgrip<br />
kommt die Säge bei Manuel Lummert<br />
heute auch überkopf zum Einsatz.<br />
Begeistert hat ihn auch die neuartige<br />
Tragevorrichtung der Säge, denn<br />
in schwindelnder Höhe hängt er diese<br />
einfach an seinen Gürtel und hat<br />
damit die Hände frei.<br />
Akku fl ink aufgeladen<br />
Bei seinem Kollegen und Chef Mike<br />
Krauspe wartet eine ganz andere<br />
Aufgabe: Die Fußbodenplatten <strong>für</strong><br />
den Innenausbau des Dachs müssen<br />
zügig zugeschnitten werden. Dabei<br />
staunt Krauspe über die saubere Führung<br />
der Säge und die Leistungsstärke<br />
der Lithium-Ionen-Akkus: „Mit<br />
dieser Säge kann ich auch bei vielen<br />
und extrem langen Schnitten hin-<br />
◂ Der Gehrungswinkel<br />
lässt<br />
sich punktgenau<br />
einstellen<br />
◂ Die Akku-<br />
Handkreissäge<br />
GKS 6 V-LI<br />
Professional<br />
wiegt lediglich<br />
4,75 kg<br />
Produkt in Kürze<br />
Leerlaufdrehzahl: 4000 min -1<br />
Sägeblatt-Ø: 165 mm<br />
Gewicht inkl. Akku, ca.: 4,75 kg<br />
Akkuspannung: 6 V<br />
Schnitttiefe (90°): 54 mm<br />
Schnitttiefe (45°): 8 mm<br />
Akku-Leistung<br />
bis zu 95 Spanplatten (900 x 19 mm) mit einer Ladung Akkus<br />
Lieferumfang<br />
▸ Schnellladegerät AL 640 CV<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
2 x 2,6 Ah-Li-Ion-Akku<br />
1 Hartmetallsägeblatt Speedline<br />
Parallelanschlag<br />
Handwerkerkoff er<br />
Preis<br />
772, 1 Euro (inkl. MwSt.)<br />
Hersteller<br />
Robert Bosch GmbH ı D-70745 Leinfelden-Echterdingen<br />
Telefon 01 80/ -57 99 ı www.bosch-pt.com<br />
tereinanderweg arbeiten, denn bevor<br />
ein Akku leer ist, ist der andere<br />
schon wieder geladen!“ Mit der Turbo-Charge-Technik<br />
sind die 2,6 Ah-<br />
Akkus bereits nach 30 min zu 75 %<br />
geladen. Das reicht aus, um die restlichen<br />
Arbeiten des Tages zu erledigen.<br />
Mitmachen und Gewinnen<br />
Zusammen mit Bosch verlost mikado<br />
drei Akku-Handkreissägen GKS 6 V-LI<br />
Professional. Um an dem Gewinnspiel<br />
teilzunehmen, müssen Sie einfach<br />
folgende Frage richtig beantworten.<br />
Frage: Wie lange dauert es, bis die Lithium-Ionen-Akkus der GKS 36 V-LI<br />
Professional zu 75 % geladen sind?<br />
a) 30 min b) 45 min c) 60 min<br />
Und auch eine weitere Eigenschaft<br />
hat Dachdecker Krauspe begeistert:<br />
„Die läuft nicht nach, sondern stoppt<br />
sofort, das ist wichtig <strong>für</strong> die Sicherheit!“,<br />
erklärt er. Sein Entschluss steht<br />
fest: Die Akku-Handkreissäge kommt<br />
mit ins <strong>Holz</strong>bauteam. ▪<br />
Schicken Sie die Antwort per Post, Fax oder E-Mail mit dem Betreff<br />
„Bosch-Gewinnspiel“ an folgende Adresse: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG,<br />
Redaktion mikado, Römerstr. 4, D-864 8 Kissing, Telefax 0 82 /2 -71 11,<br />
E-Mail gewinnspiel@mikado-online.de. Sie können auch auf unserer<br />
Homepage www.mikado-online.de abstimmen.<br />
Vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Adresse und Telefonnummer <strong>für</strong> die<br />
Gewinnbenachrichtigung anzugeben. Einsendeschluss ist Freitag, der<br />
0. Mai 2008.<br />
Eine Veröff entlichung der Gewinner behält sich mikado vor. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
www.mikado-online.de 57
Zimmermeisterdach Dachdetails<br />
Dachdetails, Teil<br />
Alles klar am Rand<br />
Neben der Traufe und dem First ist der Ortgang – kurz „Ort“ genannt – das dritte<br />
flächenbegrenzende Element am Dach. Er bildet den Dachabschluss an der Giebelseite<br />
und verbindet die Traufe mit dem First. Auch hier gelten klare Konstruktionsregeln.<br />
Der Dachabschluss an der Giebelseite<br />
verbindet Traufe und<br />
First miteinander. Diese Linie schneidet<br />
sich mit keiner anderen Dachschräge<br />
und hat so auch den Namen<br />
„Stirn des Hauses“ bekommen.<br />
Er verleiht dem Gebäude quasi sein<br />
„Gesicht“ – hat dabei aber auch wichtige<br />
schützende und bauphysikalische<br />
Funktionen, die eine fachgerechte<br />
Ausführung erfordern.<br />
60 mikado 5.2008<br />
Bis zum letzten Sparren<br />
Die Breite des seitlichen Dachüberstandes<br />
kann von minimal bis zu einem<br />
oder mehreren Sparrenfeldern<br />
variieren. Im letzteren Fall bilden dabei<br />
sog. „Flugsparren“ die tragende<br />
Konstruktion, die auch im Ortgangbereich<br />
durch eine Zusatzmaßnahme<br />
vor schädlichen Einflüssen – wie zum<br />
Beispiel eindringender Feuchtigkeit –<br />
▴ 0 mm dick ist<br />
der aufkaschierte<br />
Polyesterfaserdämmstoff.<br />
So soll die Unterspanndämmbahn<br />
Wärmebrücken<br />
auf der Mauerkrone<br />
mindern<br />
geschützt werden muss. Das bedeutet:<br />
Unabhängig von der Breite des<br />
Überstandes sind Unterspannungen,<br />
Unterdeckungen oder Unterdächer<br />
bis zur Außenkante des Ortganges<br />
zu führen. Nur bei Ortgängen ohne<br />
Überstand können sie auf der Giebelwand<br />
enden. Das vom Zentralverband<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
e.V. (ZVDH) herausgegebene „Merkblatt<br />
<strong>für</strong> Unterdächer, Unterdeckun-
Zimmermeisterdach Dachdetails<br />
Zwei Ortgangvarianten ohne Dachüberstand am unbelüfteten Dach<br />
6 6<br />
Geschlossene hinterlüftete Wandverkleidung Offene hinterlüftete Wandverkleidung<br />
Ortgang mit Sichtschalung am unbelüfteten Dach<br />
7<br />
6<br />
2<br />
1<br />
5<br />
7<br />
1 2<br />
5 4<br />
5 4<br />
www.mikado-online.de 61<br />
1
Zimmermeisterdach Dachdetails<br />
Altbau ohne Dachüberstand. Die Überdämmung des Ortgangs empfiehlt sich<br />
ohne zusätzliche<br />
Außenwanddämmung<br />
mit zusätzlicher<br />
Außenwanddämmung<br />
Oberfläche<br />
abgleichen<br />
Materiallegende (gilt auch <strong>für</strong> Seite 61):<br />
1 Unterspann-/Unterdeck-/Schalungsbahn<br />
2 Nageldichtungsband (opt.)<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
4 Stoß / Überdeckung nach Verlegeanleitung<br />
5 Randan-/abschluss (geklebt / gepresst)<br />
6 Fassadenbahn z.B. DELTA<br />
7 Be-/Entlüftungsgitter<br />
62 mikado 5.2008<br />
Stichbalken<br />
Abbruch<br />
Problemuntergründe<br />
evtl. ausgleichen<br />
1 Delta Maxx Plus<br />
Delta Sd-Flexx<br />
1 Delta Maxx Plus<br />
Delta Sd-Flexx
gen und Unterspannungen“ präzisiert<br />
diese Forderungen dahingehend, dass<br />
diese Elemente bis zur letzten Auflagemöglichkeit<br />
geführt werden. Bei<br />
Unterspannungen ist dies im Allgemeinen<br />
der letzte Sparren.<br />
Bei Dächern mit geringem Überstand<br />
müssen Zimmerer Unterdächer,<br />
Unterdeckungen und Unterspannungen<br />
so weit wie möglich nach außen<br />
und auf eine ausreichend tragfähige<br />
Auflage führen. Im ungünstigsten<br />
Fall bedeutet dies, dass die Bahnen<br />
mit Außenkante Mauerwerk<br />
enden. Hier ist es sicherlich besser,<br />
eine Hilfskonstruktion zu schaffen,<br />
die es erlaubt, die Bahnen ganz bis<br />
nach außen – über die Mauerkrone<br />
– zu führen.<br />
Wasserabfluss sicherstellen<br />
Bei Unterdeckungen und regensicheren<br />
Unterdächern sollen die Bahnen<br />
an der äußersten Konterlatte hochgeführt<br />
und auf der Latte befestigt<br />
werden. Diese Maßnahme verhindert,<br />
dass eventuell auf den Bahnen abfließendes<br />
Kondensat oder eingetriebenes<br />
Regenwasser seitlich am Ortgang<br />
austritt. Es wird dann über die Bahn<br />
sicher zur Traufe abgeleitet.<br />
Soll das Hochführen der Bahn vermieden<br />
werden oder lässt es sich aus<br />
konstruktiven Gründen nicht durchführen,<br />
kann die äußerste Konterlatte<br />
auch zusammen mit einem durchlaufenden<br />
Nageldichtungsband auf der<br />
Zimmermeisterdach Dachdetails<br />
▴ So wie diese<br />
Mauerkrone<br />
einer Zwischenwand<br />
muss<br />
auch der Ortgang<br />
überdämmt<br />
werden<br />
▾ Vor allem am<br />
Ortgang sollten<br />
die Dachziegel<br />
aufgrund der<br />
größeren<br />
Sogwirkung fest<br />
montiert sein<br />
Zusatzmaßnahme befestigt werden.<br />
Auch damit wird ein seitlicher Wasseraustritt<br />
zuverlässig verhindert.<br />
Belüftung am Ortgang sichern<br />
Zwischen Zusatzmaßnahme und Deckung<br />
– d.h. in der Konterlattenebene<br />
– muss auch im Ortgangbereich eine<br />
ausreichende Luftführung gewährleistet<br />
sein. So muss sich eine oben<br />
liegende Ortschalung in der Ebene<br />
der Traufschalung befinden. Die<br />
Höhe der Ort- bzw. Flugsparren muss<br />
daher um die Schalungsstärke geringer<br />
sein als die der Feldsparren.<br />
Wärmebrücken wirksam<br />
eindämmen<br />
Am Ortgang binden die Giebelwände<br />
gewerkeübergreifend in die<br />
Dachkonstruktion ein. Die Bauschadensstatistiken<br />
weisen in solchen Bereichen<br />
häufig Wärmebrücken durch<br />
ungedämmte Mauerkronen auf. Hier<br />
sinkt an kalten Tagen die raumseitige<br />
Oberflächentemperatur ab.<br />
Beim Unterschreiten der Taupunkttemperatur<br />
kann dies an den Innenwänden<br />
schon vor einem Tauwasserausfall<br />
zur Schimmelbildung führen.<br />
Es muss daher sorgfältig darauf geachtet<br />
werden, dass mit der Dämmung,<br />
die auf die Mauerkrone der<br />
Giebelwand aufgebracht wird, der<br />
<strong>für</strong> das Bauteil Dach geforderte Mindestdämmwert<br />
erreicht wird. Das gilt<br />
natürlich auch <strong>für</strong> Dachsanierungen.<br />
Hier findet man bei Innen- wie auch<br />
bei Giebelwänden – also im Ortgangbereich<br />
– meist Mauerkronen vor, die<br />
ungedämmt bis zur Sparrenoberkante<br />
geführt sind. Durch den Einbau<br />
von Zusatzdämmungen – zum Beispiel<br />
in Form der „Unterdämmbahnen“<br />
– können hier die erforderlichen<br />
Werte erreicht werden. Der Hersteller<br />
Dörken präsentierte dazu kürzlich<br />
seine Neuentwicklung „Delta-<br />
Maxx Comfort“.<br />
Dachdeckermeister Arne Witzke,<br />
Herdecke ▪<br />
www.mikado-online.de 63<br />
BILDER UND ZEICHNUNGEN: DÖRKEN<br />
KORAMIC
Fortbildung<br />
FH Augsburg<br />
Mit Passivhäusern in die Zukunft<br />
Zum 9. <strong>Holz</strong>bau-Praxistag kamen am 14. März 2008 knapp 100 Teilnehmer an die<br />
Fachhochschule Augsburg. Mit dem Thema „Niedrigst-Energiehäuser/Passivhäuser<br />
in <strong>Holz</strong>bauweise“ warfen die Veranstalter einen Blick auf zukünftige Baustandards.<br />
64 mikado 5.2008<br />
◂ Begleitet wurde<br />
der 9.<br />
<strong>Holz</strong>bau-Praxistag<br />
von einer<br />
Ausstellung. Hier<br />
zeigten<br />
die Firmen,<br />
welches Potenzial<br />
in ihren<br />
Produkten steckt<br />
Das schwarze Gold ist gefragt<br />
wie nie zuvor: Mitte April 2008<br />
knackte der Preis <strong>für</strong> ein Barrel Öl der<br />
Sorte Light Sweet Crude an der New<br />
Yorker Börse erstmals die Marke von<br />
114 Dollar. Experten prognostizieren<br />
angesichts des weltweit immer größer<br />
werdenden Bedarfs zukünftig Preise<br />
von 200 bis 300 Dollar.<br />
Die steigenden Ölpreise machen<br />
jedoch nicht nur den Autofahrern zu<br />
schaffen, auch die Hausbesitzer stöhnen.<br />
Da erscheint es nur sinnvoll, den<br />
Verbrauch zu reduzieren. Was zum<br />
einen finanziell notwendig ist, macht<br />
auch aus umweltpolitischen Gründen<br />
Sinn, denn mit sinkendem Bedarf reduziert<br />
sich auch der CO -Ausstoß.<br />
2<br />
In Deutschland tragen die Haushalte<br />
mit einen Anteil von 40 Prozent<br />
an den CO -Emissionen bei, belegen<br />
2<br />
aktuelle Zahlen des Bundesumweltamtes<br />
(UBA). Der Verkehr kommt auf<br />
den gleichen Wert, die Industrie auf<br />
lediglich 18 Prozent.<br />
Passivhäuser weisen den Weg<br />
Dass die Zimmerer und <strong>Holz</strong>bauer in<br />
der Großküche des energiesparenden<br />
Bauens bereits zu den 5-Sterne-<br />
Köchen gehören, zeigte der 9. <strong>Holz</strong>bau-Praxistag<br />
an der FH Augsburg.<br />
Das Rezept scheint einfach. Durch die<br />
Downloadtipp:<br />
Alle die nicht an der Veranstaltung<br />
teilnehmen konnten, finden<br />
den Tagungsband im Internet als<br />
PDF-Datei. Der Link lautet:<br />
www.landesbeiratholz-bayern.de/<br />
fh/Tagungsband_Augsburg_08.pdf
Fortbildung<br />
extrem luftdichte Bauweise, die hohen<br />
Dämmstandards, die eingesetzte<br />
Haustechnik und der positiven Ökobilanz<br />
ist der Baustoff <strong>Holz</strong> prädestiniert<br />
<strong>für</strong> den Bau von Passivhäusern.<br />
Das bestätigte auch Prof. Georg<br />
Sahner von der FH Augsburg anhand<br />
zahlreicher Beispiele aus den Bereichen<br />
Neubau und Sanierung.<br />
Der Architekt warnte davor, den<br />
Passivhausstandard als Randerscheinung<br />
abzutun: „Sie würden gut daran<br />
tun, Ihre Gebäude jetzt schon jetzt in<br />
dem Standard zu bauen, der ab 2012<br />
gilt. EnEV minus 60 Prozent“. Laut<br />
Sahner soll im Mai 2008 bereits der<br />
erste Kabinettsentwurf mit den um<br />
Kongress und Messe „<strong>Holz</strong> & Bau“ erfolgreich gestartet<br />
▴ Zahlreiche Zuschauer verfolgten interessiert<br />
die Fachvorträge<br />
◂ Euro-Ing.<br />
Oswald Silberhorn<br />
gab einen Überblick<br />
über<br />
Lüftungsanlagen<br />
und Wärmepumpen<br />
▸ Prof. Dr.<br />
François Colling<br />
moderierte die<br />
Veranstaltung<br />
30 Prozent verschärften primärenergetischen<br />
Anforderungen gegenüber<br />
der EnEV 2007 vorliegen. Ab 2009<br />
soll die neue EnEV dann gelten.<br />
In punkto Haustechnik mahnte der<br />
Leiter des Masterstudiengangs „Energieeffizientes<br />
Planen und Bauen“<br />
dazu, Haustechnik und Gebäudehülle<br />
gemeinsam zu betrachten. So sei beispielsweise<br />
nach einer umfassenden<br />
Gebäudedämmung nur noch eine geringe<br />
Kesselleistung notwendig.<br />
Auch dem altersgerechten Bauen<br />
bescheinigte Sahner eine steigende<br />
Bedeutung. Grund da<strong>für</strong> sei der demografische<br />
Wandel in Deutschland,<br />
der u.a. flexible Grundrisse fordere.<br />
Haustechnik im Fokus<br />
Einen umfassenden Überblick über<br />
die Vor- und Nachteile von Wärmepumpen<br />
sowie Lüftungsanlagen gab<br />
der Augsburger Euro-Ing. Oswald<br />
Silberhorn. Der gestandene Haustechniker<br />
empfahl den Zimmerern,<br />
während der Bauzeit die Lüftungsleitungen<br />
luftdicht zu verschließen,<br />
um eine Dreckansammlung zu vermeiden.<br />
Des weiteren sollte jede Lüftungsanlage<br />
mit Revisionsöffnungen<br />
bestückt sein, um eine einfache Reinigung<br />
zu ermöglichen.<br />
Friedrich Hamp warf einen Blick<br />
auf Geräte, die Strom- und Wärme<br />
gleichzeitig produzieren. Blockheizkraftwerke<br />
hätten in dieser Liga mit<br />
87 Prozent den momentan höchsten<br />
Wirkungsgrad. Auch die Brennstoffzelle<br />
werde demnächst in kleinen<br />
Einfamilienhäusern Einzug halten.<br />
Neben Prof. Dr. Hans Werner, der<br />
Empfehlungen zum sommerlichen<br />
Wärmeschutz gab, stellte Dipl.-Ing.<br />
(FH) Bernd Wögerbauer als Fachberater<br />
des Informationsdienstes <strong>Holz</strong><br />
passivhaustaugliche <strong>Holz</strong>bausysteme<br />
vor. Sein Resümee: „Der <strong>Holz</strong>bau ist<br />
<strong>für</strong> die Zukunft und den Passivhausbau<br />
perfekt gewappnet“. jf ▪<br />
Mit neuem Namen, mehr Fläche und erweitertem Konzept überzeugte die<br />
<strong>Holz</strong> & Bau 2008 als Kombination aus Messe und Kongress bei Fachpublikum,<br />
Ausstellern und den Referenten, meldete der Veranstalter HeMa Event GmbH.<br />
Im Messe- und CongressCentrum Münster boten die früheren „<strong>Holz</strong>bautage<br />
NRW“ vom 1 . – 16. März 2008 insgesamt 1700 Fachbesuchern aktuelle Infos<br />
rund um die Themen energieeffizientes Bauen und energetische Sanierung.<br />
Durch das Programm des Branchentreffs führten Professor Armin Rogall von<br />
der Fachhochschule Dortmund und Johannes-Ulrich Blecke vom Informationsdienst<br />
<strong>Holz</strong>. Gunilla Murnieks (Wingardh Architektkontor AB Stockholm),<br />
Bernd Tibes (DGI Bauwerk Berlin), Professor Dr. Klaus Dreiner und Fabian<br />
Siebeke (beide FH Eberswalde) gaben hier Einblicke in ihre schwedisch-deutsche<br />
Zusammenarbeit. Sie verwirklichten gemeinsam in Waren an der Müritz<br />
das „Müritzeum“ als Vision aus <strong>Holz</strong>. Das Besondere ist deren silbrig-schwarze<br />
Lärchenverschalung, die sie bereits vor der Montage durch Verkohlen des <strong>Holz</strong>es<br />
erhielt (siehe mikado .2008, Seite 118 ff.). Gekoppelt an die Baufachmesse<br />
„Bauen & Wohnen“ besuchten zahlreiche der über 26 000 Messebesucher die<br />
kostenlosen Fachvorträge. Am neuen „Tag des Bauherren“ erhielten die Besucher<br />
zusätzlich Antworten auf die Frage: „Warum <strong>Holz</strong>? Die Vorteile von <strong>Holz</strong><br />
im Bereich der Altbau-Sanierung und Neubau“. Der große Andrang zeigte,<br />
wie stark dieses Thema derzeit nachgefragt ist. Der Termin <strong>für</strong> die kommende<br />
<strong>Holz</strong> + Bau 2009 steht bereits fest: 12. – 15. März 2009. Aktuelle Infos dazu<br />
unter: www.holzundbau-messe.com<br />
www.mikado-online.de 65
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
Kassel<br />
Europäisches BlowerDoor-Symposium<br />
Am 30. und 31. Mai fi ndet zum dritten Mal das Europäische<br />
BlowerDoor-Symposium statt. Eine begleitende Fachausstellung<br />
informiert über die Neuigkeiten der Hersteller.<br />
Themen 2008: Dichte Gebäudehülle, Thermografi e,<br />
Wohnungslüftung und Schimmel<br />
Veranstalter:<br />
Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH<br />
Bundesverband <strong>für</strong> Wohnungslüftung e.V.,<br />
Verband <strong>für</strong> Angewandte Thermografi e e.V.<br />
Veranstaltungsort: Ramada Hotel Kassel City Center<br />
Information und Anmeldung:<br />
Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH<br />
D-31832 Springe ı www.e-u-z.de<br />
Leipzig<br />
8. <strong>Holz</strong>bauforum 2008<br />
Das 8. <strong>Holz</strong>bauforum fi ndet am 23. Mai 2008 in der Hochschule<br />
<strong>für</strong> Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig statt.<br />
Thema: „<strong>Holz</strong>bau: Sanierung und Rekonstruktion“<br />
Veranstaltungsort: Audimax der Hochschule <strong>für</strong> Technik,<br />
Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)<br />
Information und Anmeldung: www.holzbauforum-online.de<br />
IBF 2008 - Branchentreff en in Meran<br />
66 mikado 5.2008<br />
Köln<br />
Energieeffi zientes Bauen mit <strong>Holz</strong><br />
Am 11. und 12. Juni 2008 fi ndet zum<br />
ersten Mal der Kongress „Energieeffi zientes<br />
Bauen mit <strong>Holz</strong> (EBH)“ statt.<br />
Schwerpunkte:<br />
▸ Ökologische Betrachtungen im <strong>Holz</strong>bau<br />
▸ Aufstockungen und Sanierungen<br />
▸ Haustechnik/Gebäudeautomation<br />
▸ Energiesysteme mit Zukunft<br />
▸ Energieeffi zientes Bauen: Standards und<br />
architektonische Perspektiven (Solar-<br />
Architektur)<br />
▸ Ausblick: das Anforderungsprofi l des<br />
<strong>Holz</strong>baus von morgen<br />
Veranstalter ist das international zusammengesetzte Forum<br />
<strong>Holz</strong>bau e.V. (Federführung: Berner Fachhochschule/BFH, Biel)<br />
Veranstaltungsort: Köln (Congress Centrum/Gürzenich)<br />
Information und Anmeldung unter www.forum-holzbau.com<br />
München<br />
<strong>Holz</strong>bau der Zukunft<br />
Am 10. und 11. Juli 2008 fi ndet in München das Abschlussseminar<br />
des Verbundvorhabens „<strong>Holz</strong>bau der Zukunft“ statt.<br />
Weitere Informationen unter www.holzbauderzukunft.de<br />
Am 26. und 27. Juni lädt das 6. Internationale Branchenseminar <strong>für</strong> Frauen der <strong>Holz</strong>- und Bauwirtschaft (IBF 2008) nach Meran.<br />
▴ Von Frau zu Frau. 2008 fi ndet das Internationale Branchenseminar<br />
<strong>für</strong> Frauen der <strong>Holz</strong>- und Bauwirtschaft am 26. und 27. Juni 2008 statt<br />
Sind gezielte Risikoanalysen Bausteine auf dem Weg zur<br />
Sicherung des Unternehmenskapitals?<br />
Wie steht es um die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft?<br />
Warum erleben Knigge und Stilfragen im Businessleben<br />
einen Boom?<br />
Zu diesen und ähnlichen Themen erwarten die Berner Fachhochschule<br />
Architektur, <strong>Holz</strong> und Bau in Biel und die Fachhochschule<br />
Rosenheim am 26. und 27. Juni 2008 etwa 180 Teilnehmerinnen<br />
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />
Das Internationale Branchenseminar gilt als einmalige Netzwerkveranstaltung<br />
<strong>für</strong> Informationsaustausch und Beziehungspfl<br />
ege – von Frau zu Frau. Der Tagungsort Meran in Südtirol<br />
ist mit ein Argument, sich aus dem gewohnten Arbeitsalltag<br />
auszuklinken und dem Austausch von Fachwissen und dem<br />
persönlichen Networking Zeit zu widmen.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Hochschule <strong>für</strong> Architektur, Bau und <strong>Holz</strong> HSB<br />
CH-2504 Biel ı Telefon 00 41/ 2/ 44 0 0<br />
www.forum-holzbau.com
Bücher<br />
Ralf R. Strupat<br />
Das bunte Ei<br />
Mit Kundenbegeisterung<br />
gewinnen, Orell Füssli<br />
Verlag, 1. Auflage 2008,<br />
240 Seiten, gebunden,<br />
24 Euro<br />
ISBN 978-3-280-05265-5<br />
Die Gespräche, die in einem<br />
Unternehmen geführt werden,<br />
sind genauso wichtig wie<br />
die Zahlen am Ende des Geschäftsjahres.<br />
Die Reflexion<br />
über die eigene Gesprächsführung<br />
und das Wissen über Lenkungstechniken<br />
sind bei vielen<br />
Chefs noch ausbaufähig. „Das<br />
Mitarbeitergespräch“ bietet die<br />
Cramer und Breitling<br />
Architektur im Bestand<br />
Planung, Entwurf,<br />
Aus-führung, Birkhäuser<br />
Verlag, Basel, 1. Auflage<br />
2007, 221 Seiten, 317 Bilder,<br />
231 in Farbe, 11 schwarz/<br />
weiß-Bilder, 75 Zeichnungen,<br />
39,90 Euro<br />
ISBN 978-3-7643-7751-9<br />
Kinderlose Paare oder Ehepaare,<br />
deren Kinder bereits<br />
aus dem Haus sind, Mutter und<br />
Tochter oder Mutter und Sohn,<br />
zwei Geschwister oder auch zwei<br />
Freunde – so vielschichtig wie<br />
das Leben sind auch die Konstellationen<br />
von Zweier-Beziehungen,<br />
die auf der Suche nach<br />
dem passenden Wohnkonzept<br />
sind. Das Buch stellt ausführlich<br />
24 Projekte vor, die die Per-<br />
praktische Grundlage <strong>für</strong> alle<br />
Chefs und Vorgesetzte, die ihr<br />
Gesprächsverhalten analysieren<br />
und verbessern wollen. Es enthält<br />
viele Übungen und Beispiele<br />
<strong>für</strong> die Praxis. Führungskräfte<br />
und auch Ausbilder, die viele<br />
Mitarbeitergespräche zu führen<br />
haben, finden hier kompetenten<br />
Rat und wertvolle Hilfe. ▪<br />
sönlichkeit der Bauherren sowie<br />
deren Arbeits- und Lebenswelt<br />
in einem Wohnkonzept vereinen<br />
und durch die Architektur<br />
zum Ausdruck bringen. Sie alle<br />
zeigen einen lebendigen Querschnitt<br />
durch die Offenheit und<br />
Individualität der Lebensgemeinschaften<br />
von heute. Bauen<br />
<strong>für</strong> zwei beinhaltet schöne Anregungen<br />
<strong>für</strong> eigene Ideen und<br />
Gespräche mit Bauherren. ▪<br />
Einzigartigkeit ist gefragt!<br />
Produkte und Serviceleistungen<br />
werden immer ähnlicher<br />
und gleichen sich wie ein Ei dem<br />
anderen. Nur Unternehmen, die<br />
es schaffen, ihre Kunden zu begeistern,<br />
verbessern ihre Marktposition.<br />
Aber Kundenbegeisterung<br />
ist keine Frage von billigen<br />
Kniffs und Tricks, sondern eine<br />
der Unternehmens- und Mitarbeiterführung.<br />
Denn die Mit-<br />
Oswald Neuberger<br />
Das Mitarbeitergespräch<br />
Praktische Grundlagen <strong>für</strong><br />
erfolgreiche Führungsarbeit,<br />
Rosenberger Fachverlag,<br />
Leonberg, Taschenbuch,<br />
29,90 Euro<br />
ISBN 3-931085-33-3<br />
Die Arbeit an bestehenden<br />
Bauten hat in den letzten<br />
Jahren immens an Bedeutung<br />
gewonnen. Hier liegen zukünftige<br />
Marktchancen. Das Buch<br />
bietet eine umfassende Orientierung<br />
<strong>für</strong> das Bauen im Bestand.<br />
Die Themen reichen von<br />
städtebaulichen Fragen über<br />
den Projektablauf und die Leis-<br />
Lenze, Luig und Köhler<br />
Bauen <strong>für</strong> zwei<br />
Wohnhäuser individuell,<br />
Deutsche Verlags-Anstalt,<br />
1. Auflage 2008, gebunden,<br />
144 Seiten, 23 x 25 cm,<br />
mit 200 Farbabbildungen<br />
und 75 Grundrissen,<br />
39,95 Euro<br />
ISBN 978-3-421-03569-1<br />
arbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
müssen die Begeisterung nach<br />
außen tragen, ganz egal, ob am<br />
Telefon oder bei Kundenevents.<br />
Humorvoll und praxisnah zeigt<br />
der Autor Ralf R. Strupat anhand<br />
vieler Beispiele aus Handwerk<br />
und Dienstleistung, Handel<br />
und Industrie, wie Unternehmen<br />
zu bunten Eiern werden: anders,<br />
unverwechselbar, einzigartig.<br />
www.dasbunteei.de ▪<br />
tungsphasen bis hin zum Gebäudemanagement.<br />
30 Beispiele<br />
von Projekten aus Europa und<br />
Nordamerika werden präsentiert,<br />
bei denen Bauten aus unterschiedlichstenEntstehungszeiten<br />
– vom Mittelalter bis in<br />
die 1960er Jahre – auf vorbildliche<br />
Weise „in die Gegenwart<br />
überführt“ wurden. ▪<br />
www.mikado-online.de 69
ACHTERBOSCH ARCHITEKTUUR<br />
Informationsdienst <strong>Holz</strong><br />
Fachtagung<br />
<strong>Holz</strong> kann noch mehr Brücken bauen<br />
Auf die Möglichkeiten des <strong>Holz</strong>brückenbaus aufmerksam zu machen, war das<br />
Ziel der <strong>Holz</strong>baufachtagung 2008. Die Bauakademie Sachsen lud zur Veranstaltung<br />
„Brücken mit <strong>Holz</strong>“ am 12. März 2008 in die Technische Universität Dresden.<br />
Mitte April wurde in Dresden<br />
der Deutsche Brückenbaupreis<br />
2008 verliehen. <strong>Holz</strong>brücken waren<br />
leider nur wenige eingereicht worden.<br />
Offenbar engagieren sich Planer<br />
und <strong>Holz</strong>bauunternehmen zu wenig<br />
<strong>für</strong> die spannende und lohnende<br />
Aufgabe des Brückenbaus. Welche<br />
Möglichkeiten die <strong>Holz</strong>bauweise bei<br />
der Konstruktion von Brücken bietet,<br />
zeigt das Beispiel der Schwerlastbrücke<br />
aus acetyliertem Brettschichtholz,<br />
die noch in diesem Jahr als weithin<br />
sichtbare Landmarke die niederländische<br />
A7 überspannen wird.<br />
Dieses und andere Vorhaben zeigen,<br />
dass der Prophet im eigenen<br />
Land nichts gilt. Wie sonst ist zu<br />
erklären, dass der <strong>Holz</strong>brückenbau<br />
„made in germany“ außerhalb der<br />
Grenzen der Bundesrepublik Zuspruch<br />
erhält, hierzulande aber nicht.<br />
Zwar ist der Hinweis richtig, dass<br />
die öffentlichen Rahmenbedingun-<br />
70 mikado 5.2008<br />
gen (z.B. Ablöserichtlinien oder Musterzeichnungen)<br />
dem <strong>Holz</strong>brückenbau<br />
entgegenstehen, doch reicht das<br />
als Erklärung nicht aus. Jeder Einzelne<br />
ist in seinem Bereich und vor<br />
dem Hintergrund seiner politisch-gesellschaftlichen<br />
Möglichkeiten aufgefordert<br />
zu handeln. Die „Drachenschwanzbrücke“<br />
über das Gessental<br />
sollte ein Anstoß sein.<br />
Macht Lust auf mehr<br />
Auf die Möglichkeiten des <strong>Holz</strong>brückenbaus<br />
aufmerksam zu machen,<br />
war Ziel der <strong>Holz</strong>baufachtagung<br />
2008 der Bauakademie Sachsen. Diese<br />
Veranstaltung widmete sich dem<br />
Thema „Brücken mit <strong>Holz</strong>“. Sie fand<br />
am 12. März 2008 in der Technischen<br />
Universität Dresden statt.<br />
180 Teilnehmer konnten dabei<br />
einen Einblick in die Thematik des<br />
<strong>Holz</strong>brückenbaus gewinnen. Die Vor-<br />
◂ Diese<br />
Schwerlastbrücke<br />
geht mit<br />
gutem Beispiel<br />
voran.<br />
Mit acetyliertem<br />
Brettschicht-<br />
holz gebaut, wird<br />
sie noch in<br />
diesem Jahr die<br />
holländische<br />
A7 überspannen<br />
Brücken aus <strong>Holz</strong><br />
träge spannten inhaltlich einen Bogen<br />
von der Vergangenheit über die<br />
heutigen konstruktiven Ansätze bis<br />
zu den zukünftigen Möglichkeiten<br />
und machten Lust auf mehr.<br />
Mit den Referenten Prof. Dr.<br />
Albrecht Bemmann (Dresden), Prof.<br />
Dr. Anton Steurer (Zürich), Prof. Michael<br />
Flach (Innsbruck), Prof. Julius<br />
Natterer (Lausanne), Prof. Dr.-Ing.<br />
Peer Haller (Dresden) und Prof. Kurt<br />
Schwaner (Biberach) standen führende<br />
Experten Rede und Antwort.<br />
Werkberichte der Architekten André<br />
Dressler und Richard J. Dietrich ergänzten<br />
die Ausführungen.<br />
Dass die Anforderungen der neuen<br />
DIN 1074 nicht ernst genug genommen<br />
werden können, war eine der<br />
Botschaften der Referenten. Denn:<br />
Nur wer richtig plant, sorgfältig die<br />
Regeln beachtet und auch den Bauherrn<br />
auf diese hinweist, vermeidet<br />
Fehler. Ulrich Werner, Direktor der<br />
Bauakademie Sachsen, zog das Fazit:<br />
„Die Tagung zeigte, was mit der <strong>Holz</strong>bauweise<br />
alles möglich ist, schärfte<br />
den Blick <strong>für</strong> die Realität der Konstruktionsmöglichkeiten<br />
und gab viele<br />
Tipps <strong>für</strong> die praktische Arbeit.“<br />
Einige Exemplare mit den Referaten<br />
der Fachtagung gibt es unter<br />
info@bauakademie-sachsen.de. ▪<br />
Umfassende Informationen enthält die Publikation<br />
„Brücken aus <strong>Holz</strong> – Planung, Konstruktion,<br />
Berechnung“, die im Dezember 2008 ausgeliefert<br />
wird. Sie erscheint in der Reihe „holzbau handbuch“<br />
des Informationsdienst HOLZ und zeigt, dass<br />
Brücken aus <strong>Holz</strong> höchsten Ansprüchen gerecht<br />
werden. www.informationsdienst-holz.de
Unternehmen<br />
Altbauzentrum<br />
Bundespreis geht nach Nürtingen<br />
Der Bundespreis <strong>für</strong> hervorragende innovatorische Leistungen<br />
<strong>für</strong> das Handwerk geht in diesem Jahr an das Altbauzentrum<br />
in Nürtingen. Das Fassadendämmsystem „Lambdaplus“<br />
des Unternehmens wurde auf der internationalen Handwerksmesse<br />
in München ausgezeichnet. Zwei Jahre entwickelte<br />
Geschäftsführer und Preisträger Martin E. Böhm die prämierte<br />
Fassadenlösung. Anwenderfreundlichkeit und die Möglichkeit,<br />
Fassaden atmungsaktiv und ökologisch zu dämmen,<br />
trugen ihren Teil zum Erfolg bei. Böhm bietet mit Lambdaplus<br />
ein montagefreundliches System an, das Gestaltungsfreiheit<br />
bei der Planung von Fassaden bietet. Es können Putz-,<br />
Metall- und <strong>Holz</strong>fassaden als Wetterschutz montiert werden.<br />
Die Unterkonstruktion ermöglicht dabei Dämmdicken<br />
von bis über 30 cm.<br />
Altbauzentrum ı D-72622 Nürtingen ı www.altbauzentrum.de<br />
▴ Freuen sich mit Martin E. Böhm (links) über den Bundespreis<br />
<strong>für</strong> hervorragende innovatorische Leistungen <strong>für</strong> das Handwerk: der<br />
Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, Ernst<br />
Pfister (Mitte), und der Präsident des Baden-Württembergischen<br />
Handwerkstages, Joachim Möhrle (rechts)<br />
Monier<br />
Bauherren testen virtuell<br />
Mit einem neuen Internet-Auftritt präsentierte sich die Marke<br />
Braas zur Dach + <strong>Holz</strong> 2008 in Stuttgart. Unter www.braas.de<br />
oder www.monier-dachsysteme.de können Planer und Verarbeiter<br />
z.B. einen CAD-Browser mit Möglichkeiten des Zoom, Ausdruck<br />
und Download nutzen. Außerdem profitieren sie von der<br />
verbesserten Produktrecherche im Katalog. Der Prospekt-Service<br />
mit Bestellvorgang und Katalogsuche richtet sich an den<br />
Endverbraucher. Neu ist der Visualisierungs-Service, der gegen<br />
eine geringe Gebühr bzw. kostenlos genutzt werden kann. Dieses<br />
Angebot ermöglicht Bauherren, ein Bild des eigenen Hauses<br />
hochzuladen und nach eigenen Wünschen bearbeiten zu lassen.<br />
Für registrierte Handwerker und Händler steht das Braas Profi-<br />
Netz mit diversen Service-Angeboten zur Verfügung.<br />
Monier GmbH ı D-61440 Oberursel<br />
www.braas.de ı www.monier.com<br />
▴ Sehr zufrieden war Cadwork mit der neu gestalteten Messe Dach + <strong>Holz</strong><br />
International 2008 in Stuttgart<br />
Cadwork<br />
Neue Version in Stuttgart<br />
Cadwork stellte auf der Dach + <strong>Holz</strong> International die Version 15<br />
vor. Darin habe der Softwarehersteller die Werkzeuge <strong>für</strong> intuitive<br />
und schnelle Konstruktion weiter ausgebaut. Die Programmierer<br />
komplettierten und automatisierten die Kontrollfunktionen<br />
zum Ausschließen von Planungsfehlern. Dem Thema Visualisierung<br />
begegnen die Hildesheimer mit Werkzeugen zur Erstellung<br />
fotorealistischer Darstellungen. Dazu stünden eigene Entwicklungen<br />
und direkte Schnittstellen zur Verfügung, beispielsweise zum<br />
Visualisierungsprogramm Artlantis. 3D-Projektbetrachter können<br />
exportierte 3D-Konstruktionen visualisieren. Im Bereich der Maschinenansteuerung<br />
unterstützt das Programm neben Multifunktionsbrücken<br />
auch Balken- und Plattenbearbeitungszentren.<br />
cadwork informatik Software GmbH ı D-31137 Hildesheim<br />
www.cadwork.de<br />
▴ www.braas.de – der neue Internet-Auftritt bietet interessante<br />
Serviceleistungen<br />
www.mikado-online.de 71
72<br />
Eternit<br />
Unternehmen<br />
ZVDH<br />
Schneider wieder gewählt<br />
Die Delegiertenversammlung des Zentralverbands des<br />
Deutschen Dachdeckerhandwerks wählte Karl-Heinz<br />
Schneider erneut zum Präsidenten. Schneider vertritt<br />
damit die Interessen von 7500 Dachdeckerbetrieben<br />
mit 85 000 Beschäftigten: „Das Handwerk steht<br />
vor großen Veränderungen.<br />
Ich möchte die Interessen<br />
mit einer starken<br />
Stimme vertreten.“<br />
Zentralverband des<br />
Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
(ZVDH)<br />
D-50968 Köln<br />
www.dachdecker.de<br />
Sternfahrt <strong>für</strong> Jungmeister<br />
Am 14. März 2008 lud die Eternit AG 150 Meisterschüler der<br />
Dachdecker- und Zimmererschulen zu einer Sternfahrt nach<br />
Stuttgart ein. Am Vorabend der Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
drehte sich alles um das Thema Fußball. Stargast Nia Künzer,<br />
Fußballweltmeisterin, und der Moderator des Abends, ein Oliver-Kahn-Double,<br />
verwandelten den Bürgersaal der Schwaben-<br />
Galerie in eine begeisterte Fußballarena. Gäste und Mitarbeiter<br />
stellten ihre Fußballfähigkeiten in Disziplinen wie Torwandschießen<br />
und Fußballquiz unter Beweis. Die Heidelberger veranstalten<br />
seit über 15 Jahren Sternfahrten <strong>für</strong> die Jungmeister<br />
zur jeweiligen Leitmesse der Branche.<br />
Eternit AG ı D-69126 Heidelberg ı www.eternit.de<br />
▴ Jungmeister am Mega-Tischkicker<br />
◂ Karl-Heinz Schneider<br />
bleibt Präsident des ZVDH<br />
mikado 5.2008<br />
Creaton<br />
Ziegelimperium wächst weiter<br />
Durch die Zusammenlegung<br />
der drei Dachmarken Creaton,<br />
Meindl und Pfl eiderer bietet<br />
der Creaton-Markenverbund<br />
ein breites Produktsortiment.<br />
Für mehr Übersichtlichkeit und<br />
Transparenz nach der Bündelung<br />
erfuhr das Sortiment<br />
teilweise eine Straff ung und<br />
Vereinheitlichung bzw. Optimierung.<br />
So vereint der neue<br />
Doppelmuldenfalzziegel „Ratio<br />
neu“ die Optik des „Ratio“<br />
mit der Technik des „Tecta“. Der<br />
Reformziegel „Optima“ bleibt<br />
im Sortiment, ergänzt durch<br />
die Farben- und Oberfl ächen-<br />
vielfalt von „Balanca“, der da<strong>für</strong><br />
eingestellt wird. Auch die<br />
Produktnamen und die teilweise<br />
abweichenden Farbbezeichnungen<br />
wurden nach der Sortimentsbündelung<br />
systematisiert<br />
und vereinheitlicht. Nach der<br />
Integration der beiden Marken<br />
soll der Erwerb des Betriebs des<br />
insolvent gegangenen Unternehmens<br />
Trost Dachkeramik<br />
GmbH & Co. KG in Malsch, Baden,<br />
einen weiteren wichtigen<br />
Schritt im Rahmen der gesamten<br />
Tondachziegelstrategie darstellen.<br />
Die Wertinger wollen<br />
das Dachziegelwerk komplett<br />
▴ <strong>Gute</strong> Stimmung war auf dem Stand der Digi-Zeiterfassung<br />
Digi-Zeiterfassung<br />
Alles im blauen Bereich<br />
Die Digi-Zeiterfassung GmbH präsentierte sich auf<br />
der Messe Dach + <strong>Holz</strong> International in Stuttgart ganz<br />
in Blau. Bei blauem Essen am blauen Stand konnten<br />
sich die Besucher natürlich auch über die, selbstverständlich<br />
blau designten, Produkte aus dem Hause<br />
Digi-Zeiterfassung informieren. Etwa über die Vorzüge<br />
des Raport, eines Zeiterfassungsgeräts im Hosentaschenformat.<br />
DIGI-Zeiterfassung GmbH<br />
D-70794 Filderstadt<br />
www.digi-zeiterfassung.de
Unternehmen<br />
inklusive der Rohsto� e und der<br />
Gruben übernehmen, möglichst<br />
viele der derzeit 180 Arbeitsplätze<br />
erhalten und mittelfristig<br />
stärken. Dasselbe ist <strong>für</strong> die<br />
Produktionsanlagen mit hochmoderner<br />
Technik geplant.<br />
CREATON AG<br />
D-86637 Wertingen<br />
www.creaton.de<br />
ZimmerMeisterHaus<br />
Verhaltener Optimismus prägte am<br />
7. und 8. Februar 2008 in Ludwigsburg<br />
die Stimmung auf dem Frühjahrestreffen<br />
der Vereinigung ZimmerMeisterHaus<br />
(ZMH). Der Geschäftsbericht von 2007<br />
zeichnet ein durchwachsenes Bild: Die<br />
Genehmigung von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
ist gegenüber 2006 um<br />
35 % eingebrochen und hat einen historischen<br />
Tiefpunkt erreicht. Die Vereinigung<br />
schreibt das dem Wegfall der<br />
Eigenheimzulage, der Erhöhung der<br />
Mehrwertsteuer und der Tatsache zu,<br />
Gegen den Trend arbeiten<br />
dass der konjunkturelle Aufschwung die<br />
Bauwirtschaft und deren inländische<br />
Kundschaft nicht erreicht hat. Dennoch<br />
konnten 58 % der Mitgliedsunternehmen<br />
2007 ihre Umsätze halten oder sogar<br />
steigern. Knapp 80 % der Aufträge<br />
stammten von privaten Bauherren. Dabei<br />
führte im Schnitt jedes dritte Angebot<br />
zum Auftrag, eine gute Erfolgsquote.<br />
74 % der Mitglieder haben laut<br />
ZMH momentan eine sehr gute, gute<br />
oder befriedigende Auftragslage, und<br />
82 % der Betriebe emp� nden ihre Er-<br />
Am 23. Februar 2008 fand in Magdeburg die Jahreshauptversammlung<br />
der GIN (Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte<br />
und Interessenverband Nagelplatten) statt. Auf der<br />
Tagesordnung standen die Tätigkeitsberichte aus den einzelnen<br />
Gremien und ein Bericht über die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens<br />
bezüglich Brandsicherheit von <strong>Holz</strong>verbindungsmitteln<br />
an der Universität Braunschweig, an dem<br />
sich die Organisation beteiligt. Der Vorstand machte Vorschläge<br />
<strong>für</strong> die zukünftige Ausrichtung. Schwerpunkte sind<br />
die Fortsetzung des kontinuierlichen Wachstumskurses, die<br />
technische Entwicklung und Mitwirkung in den Normungsgremien<br />
auf nationaler und europäischer Ebene, gezieltes<br />
Marketing, insbesondere in den Bereichen Wohnhausbau sowie<br />
bei Wand- und Deckenkonstruktionen, und eine Erhöhung<br />
des Marktanteils in den angestammten Bereichen.<br />
Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte<br />
und Interessenverband Nagelplatten (GIN)<br />
D-37181 Hardegsen<br />
www.nagelplatten.de<br />
www.mikado-online.de 73<br />
GIN<br />
Nagelplatten in der Zukunft<br />
träge als „gut, befriedigend oder ausreichend“.<br />
Zehn Neumitglieder gegenüber<br />
drei ausgeschiedenen Firmen zeichnen<br />
eine positive Mitgliederentwicklung.<br />
Drei neue Marktpartner konnte<br />
die Vereinigung hinzugewinnen. Damit<br />
zählt sie 80 ordentliche Mitglieder<br />
und 15 Fördermitglieder. Ein Highlight<br />
2007 war die Entwicklung eines Online-<br />
Kalkulationsprogramms im Rahmen der<br />
professionellen Betriebsbegleitung.<br />
Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH)<br />
D-74523 Schwäbisch Hall ı www.zmh.com<br />
Der NEUE SSK <strong>Holz</strong>baukatalog 2008 ist da!<br />
Jetzt erhältlich.<br />
FACHMANN UND PARTNER DES HANDWERKS<br />
SCHRAUBEN SCHMID<br />
Einsteinstraße 10<br />
D-73230 Kirchheim unter Teck<br />
Telefon +49 (0) 70 21/ 9 50 15-0<br />
Telefax +49 (0) 70 21/ 9 50 15-23<br />
Lohrmannstraße 19<br />
D-01237 Dresden<br />
Telefon +49 (0) 03 51/ 2 82 88-0<br />
Telefax +49 (0) 03 51/ 2 82 88-20
74<br />
Unternehmen<br />
▴ Auf dem Messestand (v.l.n.r.): Ulrich Huth, Vorsitzender des<br />
Bundes Deutscher Zimmermeister, Karl-Heinz Schneider, Präsident<br />
des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />
Tanja Gönner, Umweltministerin Baden-Württembergs, Gertrud<br />
Keimel, Prokuristin bei Walther Dachziegel, Unternehmer Klaus<br />
Jacobi sowie Wolfgang Marschall, Prokurist bei Walther Dachziegel<br />
Jacobi<br />
Gönnerhafter Besuch<br />
Auf dem Messestand der Jacobi-Firmengruppe bei der Dach<br />
+ <strong>Holz</strong> International in Stuttgart konnte Klaus Jacobi Baden-<br />
Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner, begleitet vom<br />
Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />
Karl-Heinz Schneider, und dem Vorsitzenden des<br />
Bundes Deutscher Zimmermeister, Ulrich Huth, willkommen<br />
heißen. Die Ministerin ließ sich über unterschiedliche Modelle<br />
und Oberfl ächengestaltungen der Ziegel informieren. Jacobi<br />
war zufrieden mit dem Messeverlauf und ist <strong>für</strong> die Zukunft<br />
seines Unternehmens optimistisch gestimmt.<br />
Jacobi Tonwerke GmbH<br />
D-37434 Bilshausen<br />
www.jacobi-tonwerke.de<br />
Hilti<br />
Rundum glücklich<br />
Die Hilti-Gruppe hat das Jahr 2007 mit einer Umsatzsteigerung<br />
von 13 % abgeschlossen. Das Betriebsergebnis erhöhte<br />
sich um 26 %, der Reingewinn um 23 % im Vergleich zum<br />
Vorjahr. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 9,7 %. Mit Ausnahme<br />
von Nordamerika verzeichneten sämtliche Regionen<br />
zweistellige Zuwachsraten.<br />
Europa ist mit einem Anteil<br />
von 65 % am Gesamtumsatz<br />
nach wie vor die größte Absatzregion.<br />
Hilti Deutschland GmbH<br />
D-86916 Kaufering<br />
www.hilti.de<br />
◂ Hilti ist weltweit erfolgreich<br />
mikado 5.2008<br />
hsb-Systems<br />
Von Kaufbeuren zum Big Apple<br />
hsbCAD gehört ab sofort zur Illinois Tool Works-Gruppe<br />
(ITW). ITW habe sich zu dieser Akquisition entschlossen,<br />
da es in den CAD-Lösungen <strong>für</strong> den <strong>Holz</strong>- und Fertighausbau<br />
und hsbCAD eine wertvolle Ergänzung seines Portfolios<br />
sieht. hsbCAD könne nun innerhalb eines starken Netzwerkes<br />
weiter auf hohem Niveau selbstständig entwickeln,<br />
ohne bestehende Vorteile zu verlieren. ITW ist eine weltweit<br />
operierende Unternehmensgruppe und an der New Yorker<br />
Börse (NYSE: ITW) notiert. Der Hersteller und Entwickler<br />
von breit gefächerten Technologien sowohl <strong>für</strong> die Bauindustrie<br />
als auch <strong>für</strong> andere Industriezweige hatte zuletzt einen<br />
Gesamtumsatz in Höhe von 16 Mrd. USD aus 825 Einzelunternehmen<br />
in 52 Ländern.<br />
hsb-SYSTEMS gmbh ı D-87600 Kaufbeuren ı www.hsbCAD.de<br />
Knauf Insulation<br />
Was der Energiesparer begehrt<br />
Nach der Verlagerung des Vertriebssitzes nach Simbach<br />
am Inn und der Integration der Heraklith GmbH in die<br />
Knauf Insulation GmbH präsentiert sich das Unternehmen<br />
2008 mit einem umfassenden Dämmstoff sortiment.<br />
Damit möchte das Unternehmen seine Position am<br />
Dämmstoff markt stärken. Neben den Produkten Thermolan<br />
Glaswolle und dem Luftdicht-Dämmsystem „LDS“<br />
bieten die Simbacher auch Heralan Steinwolle-Dämmstoff<br />
e und Heraklith <strong>Holz</strong>wolle-Dämmplatten an.<br />
Knauf Insulation GmbH & Co. KG<br />
D-84359 Simbach am Inn ı www.knaufinsulation.de<br />
▴ Referenten und Gastgeber im Haas-Musterhauspark (v.l.n.r.):<br />
Univ.-Prof. DDI Michael Flach, Prof. Dr. Arno Frühwald, Gastgeber<br />
xaver Haas, Dipl. Umw.-Natw. ETH Stefan Schrader und Matthias Link
Klenk<br />
Unternehmen<br />
Unter dem Motto „Besser bauen mit<br />
Märkischer Kiefer“ präsentierte sich<br />
die Klenk <strong>Holz</strong> AG mit einem neuen<br />
Messeauftritt auf der Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
in Stuttgart. Die Oberroter<br />
zeigten ihre Produkte <strong>für</strong> den anspruchsvollen<br />
konstruktiven <strong>Holz</strong>bau.<br />
Im Mittelpunkt stand dabei das Konstruktionsvollholz<br />
aus Märkischer Kiefer.<br />
Als besonders maßhaltiges, extrem<br />
Zum fünften Mal lud die Haas Firmengruppe<br />
zum alljährlichen <strong>Holz</strong>bautag<br />
während ihres Frühlingsfestes ein. Zahlreiche<br />
Zimmerer und <strong>Holz</strong>bauer lauschten<br />
den interessanten Vorträgen am 15.<br />
März 2008 in Falkenberg. Von seinen<br />
reichhaltigen Erfahrungen während einer<br />
abwechslungsreichen Karriere im<br />
<strong>Holz</strong>bau berichtete Univ.-Prof. DDI Michael<br />
Flach. Beispielsweise entspringen<br />
die Brücken über den Lech auf Seite 26<br />
seiner Ideenschmiede. Dass der <strong>Holz</strong>bau<br />
Kiefer-Konstruktionen<br />
belastbares und äußerst dauerhaftes<br />
<strong>Holz</strong> seien Konstruktionshölzer aus<br />
Märkischer Kiefer mittlerweile gut im<br />
Markt etabliert. Ansonsten nutzte das<br />
Unternehmen die Messe zum Knüpfen<br />
und Festigen nationaler und internationaler<br />
Geschäftsbeziehungen.<br />
Klenk <strong>Holz</strong> AG<br />
D-74420 Oberrot<br />
www.klenk.de<br />
▴ Der neu gestaltete Messeauftritt der Klenk <strong>Holz</strong> AG kam bei den Besuchern gut an<br />
Haas<br />
Frühlingsgefühle in Falkenberg<br />
als wichtigstes Element in der Klimapolitik<br />
fungiert, erklärte Prof. Dr. Arno<br />
Frühwald. <strong>Holz</strong>bauprodukte und ein<br />
junger Wald binden klimaschädlichen<br />
Kohlenstoff . Über eine Schulsanierung<br />
infolge zu hoher Formaldehydkonzentrationen<br />
berichtete Dipl. Umw.-Natw.<br />
ETH Stefan Schrader. Einen ausführlichen<br />
Bericht darüber bringt mikado in<br />
der Ausgabe 7.2008.<br />
HAAS-HOLZPRODUKTE GmbH<br />
D-84326 Falkenberg ı www.haas.de<br />
Mit der klaren Konzeption<br />
unserer Bauten, den durchdachten<br />
Systemlösungen, den hohen<br />
Qualitätsmaßstäben und<br />
der ansprechenden Architektur<br />
haben wir viele Kunden<br />
überzeugt.<br />
Individuelle Gesamtlösungen<br />
<strong>für</strong> jeden Anspruch,<br />
kostenbewusstes Bauen…<br />
…weitere Vorteile,<br />
die <strong>für</strong> uns sprechen.<br />
Maßgebend bei der Reithallenplanung<br />
sind auch die<br />
individuellen Kundenwünsche,<br />
die jede Reithalle zu einem<br />
einmaligen Einzelobjekt werden<br />
lassen.<br />
Brüninghoff<br />
<strong>Holz</strong>leimbau<br />
Zimmerei<br />
Kompetenz Beton- und Stahlbau<br />
im Fertigbauteile<br />
Hallenbau<br />
Schlüsselfertiges Bauen<br />
Brüninghoff GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
46359 Heiden/Westfalen<br />
Postfach 11 63<br />
46355 Heiden/Westfalen<br />
Tel. +49 (0) 28 67/ 97 39-0<br />
Fax +49 (0) 28 67/ 97 39-900<br />
Internet: www.brueninghoff.de<br />
E-Mail: info@brueninghoff.de<br />
www.mikado-online.de 75
76<br />
Glunz<br />
Unternehmen<br />
„Thor“ nach Osteuropa<br />
Der Bau einer neuen Produktionsanlage <strong>für</strong> Spanplatten<br />
am Standort Beeskow rückt näher. Das Board of<br />
Directors von Sonae Indústria, der Muttergesellschaft<br />
der Glunz AG, hat mehr als 100 Mio. Euro <strong>für</strong> die Investition<br />
mit dem Projektnamen „Thor“ freigegeben.<br />
Das Projekt beinhaltet den Austausch der alten durch<br />
eine moderne Anlage mit höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards<br />
und die Erhöhung der Kapazität<br />
der Spanplattenanlage und der bereits vorhandenen<br />
Anlage zur Produktion von mitteldichten Faserplatten<br />
(MDF). Das Unternehmen hoff t, die Genehmigungsphase<br />
schnell abschließen und bereits Anfang 2011<br />
die neue Anlage in Betrieb nehmen zu können.<br />
Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.glunz.de<br />
Homag<br />
Steil bergauf<br />
Die Homag Group AG erlebte im Geschäftsjahr 2007<br />
das beste Jahr der Unternehmensgeschichte. Nach<br />
vorläufi gen Zahlen erhöhte sich der Auftragseingang<br />
des im SDAX notierten Herstellers von Maschinen<br />
und Anlagen <strong>für</strong> die holzbearbeitende Industrie<br />
um 19 %. Der Umsatz verbesserte sich im Geschäftsjahr<br />
2007 um über 13 % und die Gesamtleistung um<br />
16 %. Der Auftragsbestand stieg zum 31. Dezember<br />
2007 um 32 % gegenüber dem Jahresende 2006. Für<br />
das gute Abschneiden macht der Vorstandssprecher<br />
das konsequente Kostenmanagement sowie eine nochmalige<br />
Steigerung der Produktivität verantwortlich.<br />
Auch <strong>für</strong> das laufende Geschäftsjahr 2008 gibt sich<br />
der Vorstand optimistisch.<br />
HOMAG Group AG ı D-72296 Schopfloch ı www.homag.de<br />
Thermowood<br />
Europäische Erweiterung<br />
Thermowood erweitert seine Produktionskapazitäten:<br />
In Rumänien ist eine Anlage im Bau und <strong>für</strong> 2009<br />
sind zwei weitere Anlagen in Frankreich in Planung.<br />
Der Hersteller von Halb- und Fertigprodukten verwendet<br />
nur Laubhölzer aus nachhaltig bewirtschafteter<br />
Forstwirtschaft.<br />
thermowood europe<br />
A-3874 Litschau/Schlag<br />
www.thermowood-europe.com<br />
mikado 5.2008<br />
natureplus<br />
Ökologische Osterweiterung<br />
Nach Tests durch das Österreichische Institut <strong>für</strong> Baubiologie<br />
und -ökologie in Wien zeichnete natureplus die Mehrschichtplatten<br />
(SWP) des Herstellers Agrop Nova mit seinem internationalen<br />
Qualitätszeichen aus. Es erfolgte eine Prüfung auf<br />
Schadstoff e wie Formaldehyd, Isocyanate und fl üchtige organische<br />
Stoff e (VOC) und eine umweltfreundliche <strong>Holz</strong>gewinnung<br />
und -verarbeitung. Die drei- und fünfschichtigen Platten<br />
aus heimischer und nordischer Fichte, die zu mehr als<br />
96 Prozent aus Nadelholz bestehen, erhielten die Zertifi kate<br />
als erstes Bauprodukt aus Tschechien.<br />
natureplus e.V. ı D-69151 Neckargemünd ı www.natureplus.org<br />
Sema<br />
◂ Vladimir<br />
Chronek,<br />
Geschäftsführer<br />
Agrop Nova,<br />
Thomas Schmitz-<br />
Günther,<br />
Geschäftsführer<br />
natureplus<br />
mit Max Zumsteg,<br />
Geschäftsführer<br />
der Vertriebsfi rma<br />
Carl Götz (v.l.n.r.)<br />
Wo gehobelt wird, zeigen Pläne<br />
Aufgrund gestiegener Automatisierung soll heute bereits im<br />
<strong>Holz</strong>bauprogramm jedes Detail defi niert werden. Mit dem neuen<br />
Programm SEMA extra V10.3 können verschiedene Hobelfl ächen<br />
frei und voneinander unabhängig fl exibel defi niert werden.<br />
Speziell abgestimmte Befehle erleichtern die Arbeit, die<br />
präzise Visualisierung der Hobelfl ächen mit eigenen Texturen<br />
und Farben die Kontrolle.<br />
SEMA GmbH ı D-87499 Wildpoldsried ı www.sema-soft.de
Opitz<br />
Unternehmen<br />
Ministerpräsident Matthias Platzeck<br />
übernahm die offizielle Einweihung<br />
der neuen Betriebsstätte der Opitz<br />
<strong>Holz</strong>bau / Opitz Solar in Neuruppin.<br />
Das Werk ist mit 10 600 m² Produktionsfläche<br />
eines der größten seiner<br />
Art in Europa. Zur Einweihung kamen<br />
350 Gäste, neben Persönlichkei-<br />
Roto<br />
Spenden mit Punkten<br />
„Selbstversorger-Fabrik“ eingeweiht<br />
ten aus der Politik auch zahlreiche<br />
Kunden und alle am Bau beteiligten<br />
Firmen, die vor allem aus der Region<br />
stammen. Der „Opitz Zukunftsfabrik“<br />
wurde konsequent nach ökologischen<br />
Maßstäben gebaut. Lichtdurchlässige<br />
Fassaden, Solardächer, <strong>Holz</strong>verbrennung,<br />
Solarcarports und der Einsatz<br />
Bei der Spendenaktion „Points to help“ der Roto ProfiLiga<br />
kamen 30 000 Euro <strong>für</strong> die Arbeit des Johanniterbundes zusammen.<br />
Im vergangenen Dezember hatte Roto Dach- und<br />
Solartechnologie die Aktion „Points to help“ gestartet. Angesprochen<br />
waren alle Mitglieder der ProfiLiga, einem Kundenclub,<br />
dem Dachdecker und Zimmerer in ganz Deutschland<br />
angehören. Der Initiator verdoppelte die Summe der<br />
eingegangenen Spenden. Das Geld kommt drei Projekten<br />
der Johanniter <strong>für</strong> Kinder in Not zugute.<br />
Roto Dach und Solartechnologie GmbH<br />
D-97980 Bad Mergentheim ı www.roto-frank.com<br />
▴ Scheck <strong>für</strong> den guten Zweck (v.l.n.r.): Irina Damm und Vorstand<br />
Erich Rosenkranz (Roto), Wolf-Dieter Graf von Degenfeld-Schonburg<br />
und Matthias Jach von der Johanniter Unfall-Hilfe e.V.<br />
von 600 m³ Brettschichtholz – die Fabrik<br />
ist ein umweltfreundliches Bauwerk,<br />
das sich selbst versorgt und<br />
noch dazu Geld verdient. In der Fabrik<br />
werden 60 Mitarbeiter arbeiten.<br />
Opitz <strong>Holz</strong>bau/Opitz Solar<br />
D-16816 Neuruppin<br />
www.opitz-holzbau.de<br />
◂ Die neue<br />
Fabrikhalle<br />
in Neuruppin<br />
bei Nacht<br />
▴ Volles Haus auf dem Stand der Deutschen Dachbaustoffe GmbH<br />
auf der Dach + <strong>Holz</strong> International in Stuttgart<br />
Melle Dachbaustoffe<br />
Meeting Point<br />
Die unter dem Dach der SIG (Deutsche Dachbaustoffe GmbH)<br />
vereinten Unternehmen der Melle Dachbaustoffe präsentierten<br />
sich als Partner <strong>für</strong> Fragen rund um Dach und Fassade<br />
mit einem gemeinsamen Messeauftritt bei der Dach + <strong>Holz</strong><br />
International in Stuttgart. Dabei stellten sich die leitenden<br />
Mitarbeiter der Gruppe aus Deutschland, England, Frankreich<br />
und Polen vor. Die Geschäftsführung informierte zudem<br />
über die neuen Strukturen und die geplante Entwicklung<br />
und Expansion des Unternehmens.<br />
SIG Deutsche Dachbaustoffe GmbH<br />
D-37520 Osterode ı www.melle.de<br />
www.mikado-online.de 77
78<br />
<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />
mikado 5.2008
<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />
Es ist der Duft, der hängen bleibt: Frisch geschlagenes <strong>Holz</strong>, gesund,<br />
sauber, beruhigend. Das ist der erste Eindruck, den Gäste bekommen, wenn<br />
sie das neu gebaute Biohotel im oberbayerischen Hohenbercha betreten.<br />
Zirbenholz – 3500 Schläge spart<br />
sich das Herz pro Tag, wenn es<br />
im Zirbenzimmer schlägt statt im<br />
<strong>Holz</strong>dekorraum, eine Stunde Herzarbeit.<br />
Das hat eine Studie am Grazer<br />
Johanneum ergeben.<br />
In Zirbenzimmern gibt es keine<br />
Wetterfühligkeit, Zirbenbetten<br />
verbessern die Schlafqualität, Zirbe<br />
wirkt antibakteriell, macht Menschen<br />
offener. Und sie duftet. Auch<br />
nach Jahrzehnten noch.<br />
Biologisch, dynamisch, regional<br />
Ob deshalb früher so viele Gastzimmer<br />
mit Zirbe ausgekleidet waren?<br />
Egal, jedenfalls war Zirbe das <strong>Holz</strong>,<br />
das Bauherr Andreas Hörger <strong>für</strong> sein<br />
Biohotel haben wollte, auch wenn<br />
es teurer war als Fichte. Schließlich<br />
sollte das Haus im Apfelgarten die<br />
Philosophie des Gastwirtes repräsentieren,<br />
der in der Umgebung <strong>für</strong> hervorragende<br />
biologische Kochkunst<br />
bekannt ist. Seine Zutaten stammen<br />
aus der Umgebung, seine Tafernwirtschaft,<br />
die Art, wie sie geführt wird,<br />
alles drückt die Verbundenheit aus<br />
mit der Heimat, in der Hörger lebt.<br />
Vier Gästezimmer hatte er bereits<br />
im Haupthaus, 21 weitere wollte er<br />
haben. Macht insgesamt 50 Gäste –<br />
so viele, wie in einen Bus passen. Diese<br />
Zielgruppe, Hochzeitseinladungen,<br />
Geschäftsleute, Gesellschaften, wollte<br />
der Wirt gewinnen. Daher hatte er<br />
vor einigen Jahren einen auf Hotelbauten<br />
spezialisierten Planer um einen<br />
Entwurf <strong>für</strong> sein Biohotel gebeten.<br />
Das Ergebnis: ein Haus von der<br />
Stange. Für Hörger das falsche. Er<br />
hörte sich um und fand mit Deppisch<br />
Architekten ein Büro in der Umgebung,<br />
das <strong>für</strong> seine außergewöhnli-<br />
▸ Ein verschalter<br />
Lauben-<br />
gang erschließt<br />
die Zimmer<br />
des Hotels. Der<br />
Neubau<br />
besteht aus Kreuz-<br />
lagenholz<br />
aus reiner Zirbe<br />
chen Ideen bekannt ist. Diesem Büro<br />
erteilte er im Mai 2005 einen Bauauftrag.<br />
Schon ein Jahr später führte<br />
er die ersten Gäste in die Zimmer<br />
neben dem Apfelgarten.<br />
Das Konzept:<br />
ebenso einfach wie genial<br />
Das Konzept des Neubaus ist einfach:<br />
zwei Stockwerke, eine einläufige<br />
Treppe und ein zur Straße hin verschalter<br />
Laubengang, der alle Räume<br />
erschließt.<br />
Der knappe zur Verfügung stehende<br />
Platz ist optimal ausgenutzt: Jedes<br />
Zimmer hat nur 21 m² Grundfläche,<br />
wenig im Hotelbusiness. Daher<br />
geht der Gast durch das Bad ins Bett.<br />
Wortwörtlich, aber nicht optisch. Auf<br />
der einen Seite des Eingangsbereichs<br />
wartet ein Schrank auf die Garderobe,<br />
daneben steht der Waschtisch.<br />
Gegenüber die Toilette und nebenan<br />
die Duschzelle. Zwei Schiebetüren<br />
verschließen wahlweise Garderobe<br />
oder Waschtisch und WC oder<br />
ARCHITEKTEN<br />
DEPPISCH<br />
◂ Einläufige<br />
Treppe: Sie verbindet<br />
die<br />
DOPPELSEITE:<br />
beiden Etagen des<br />
DIESER<br />
Biohotels<br />
im Apfelgarten BILDER<br />
www.mikado-online.de 79
<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />
Nasszelle. Im Schlafraum ist Platz <strong>für</strong><br />
ein Doppelbett oder zwei einzeln stehende<br />
Betten, den Fernseher, vor allem<br />
aber <strong>für</strong> den Blick in die Natur.<br />
Die gesamte Vorderfront des Hotels<br />
ist verglast, an den Seiten der jeweiligen<br />
Zimmer allerdings mit Spezialglas,<br />
das Ausblicke fi ltert und Einblicke<br />
abwehrt. In der Mitte erlaubt<br />
Klarglas die freie Sicht auf den idyllischen<br />
Apfelgarten.<br />
Ursprünglich sollte der Bau aus<br />
Ziegel entstehen, doch die Zeit sprach<br />
dagegen. Und dann hatte Hörger auch<br />
Grundriss des Gebäudes<br />
Schnitt durch das Gebäude<br />
80<br />
▴ Klein, aber<br />
fein: Die Zimmer<br />
sind mit<br />
hochwertigen<br />
Materialien<br />
ausgestattet<br />
mikado 5.2008<br />
noch die Idee mit dem Zirbenholz.<br />
Da war die Entscheidung gefallen.<br />
Für einen Plattenbau aus Kreuzlagenholz,<br />
der schließlich 145 m³ Zirbenholzplatten<br />
aufbrauchte. Das ist<br />
mehr, als in irgendeinem anderen<br />
Bauwerk in Deutschland bis dato verbaut<br />
wurde. Bis zu 20 m lange Tafeln<br />
lassen sich mit den schichtweise<br />
verleimten Brettern produzieren. Die<br />
Breite begrenzt lediglich die Transportfähigkeit.<br />
Günstig sind 2,50 m.<br />
Im Biohotel wurde das Maß auf die<br />
Lage der Fugen abgestimmt.<br />
ZEICHNUNGEN: DEPPISCH ARCHITEKTEN<br />
Grundriss eines Hotelzimmers<br />
Schlafen in der Box<br />
Jedes Zimmer ist als eigene Box ausgeführt.<br />
Die Trennwände zwischen<br />
den Räumen sind daher zweischalig,<br />
aus Schallschutzgründen: Im Hotelbau<br />
sind die Vorschriften genauso<br />
streng wie im Geschosswohnungsbau.<br />
Auf 96 mm Lagenholz folgen<br />
30 mm <strong>Holz</strong>weichfaserplatte und<br />
noch einmal 96 mm Lagenholz. Die<br />
<strong>Holz</strong>tafeln wurden vor Ort aufgestellt<br />
und montiert. Insgesamt zwei Wochen<br />
benötigte <strong>Holz</strong>bau O. Lux da<strong>für</strong>.<br />
Dann stand der Rohbau. Der Ausbau<br />
dauerte nur rund drei Monate, denn<br />
der Zimmerer hatte im Werk bereits<br />
sämtliche Aussparungen <strong>für</strong> Installation,<br />
Elektro und Sanitär aus den<br />
Platten herausgefräst. So mussten die<br />
Monteure nicht mehr schlitzen, sondern<br />
nur mehr Leitungen verlegen.<br />
Eine enorme Zeitersparnis.<br />
Eine <strong>Holz</strong>ständerwand mit starker<br />
Beplankung trennt die Räume vom<br />
Gang: Innen ist die statisch tragende<br />
Ebene aus 20/12 cm Ständern, deren<br />
Zwischenräume mit Zellulose ausgeblasen<br />
sind, mit 40 mm Diagonalschalung<br />
bekleidet. Außen schließen<br />
20 mm dicke Bretter den Aufbau ab.<br />
Die verschiedenen Stärken des <strong>Holz</strong>es<br />
bedingen einen Diff usionsabfall, sodass<br />
eventuell eingedrungene Feuchtigkeit<br />
nach außen zieht. Zur Straße<br />
hin beplanken braun lasierte, senkrechte<br />
Lamellen aus 35/120 mm Lär-
<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />
chenholz die <strong>Holz</strong>ständerwand des<br />
Laubengangs. Ihr Neigungswinkel<br />
ändert sich je nach ihrer Lage im<br />
Gebäude: von senkrecht im Süden<br />
zu parallel im Norden. Ankommende<br />
Gäste haben freie Sicht ins Gebäude,<br />
abfahrende sehen eine geschlossene<br />
Wand vor sich.<br />
Die Bodenplatte ist schräg betoniert,<br />
da sich das Gebäude einen Hang<br />
hinaufzieht. Zwischen den Zimmern<br />
liegen im Schnitt jeweils 20 cm Höhenunterschied.<br />
Dies fängt die Wärmedämmung<br />
auf. Sie ist mindestens<br />
20 cm dick, an den Hochpunkten bisweilen<br />
auch 50 cm. Für die Decken<br />
verbaute die Zimmerei 124 mm dicke<br />
Kreuzlagenplatten. Obenauf kam<br />
30 mm Schüttung als Installationsschicht,<br />
30 mm Trittschalldämmung,<br />
60 mm Heizestrich und schließlich<br />
ein 20 mm dicker Fußbodenbelag.<br />
Parallel zur Fußbodenheizung gibt<br />
es auch noch eine Wandheizung in<br />
der Dusche. Die Heizenergie stammt<br />
vom Biomassekraftwerk aus dem Ort.<br />
Das verdient allerdings nicht viel an<br />
Hörgers Hotel, denn dank der dicken<br />
Dämmschichten muss der Bauherr<br />
kaum heizen. Der Energieverbrauch<br />
liegt rechnerisch fast auf KfW-40-<br />
Standard, obwohl keine kontrollierte<br />
Belüftung eingesetzt wurde.<br />
Innovativ von der Photovoltaik<br />
bis zur Schiebewand<br />
Für das Dach genügten 106 mm dicke<br />
Kreuzlagenplatten. Obenauf liegen<br />
zwei Lagen mit je 10 cm <strong>Holz</strong>weichfaserplatten,<br />
nach oben hin geschützt<br />
durch eine Bretterschalung.<br />
Die Dachabdichtung und gleichzeitig<br />
die Energieerzeugung übernimmt<br />
eine Kunststoffabdichtungsbahn,<br />
auf die Photovoltaikmodule<br />
auflaminiert sind. Sie deckt rechnerisch<br />
den Stromverbrauch des gesamten<br />
Gebäudes.<br />
Auf eine Regenrinne verzichtet das<br />
Gebäude. Das Wasser läuft offen über<br />
die 6 m hohe Südseite des Gebäudes<br />
in eine Rinne mit Natursteinbrocken<br />
und von hier aus in den Hofweiher.<br />
Sie ist nicht mit <strong>Holz</strong> bekleidet,<br />
sondern mit Titanzink verblecht. Die<br />
Schalung unter der Stehfalzverblechung<br />
ist hinterlüftet und sämtliche<br />
Anschlüsse sowie der Sockel bis zur<br />
Spritzhöhe sind mindestens zweifach<br />
mit Kautschukfolie abgedichtet. „Das<br />
war in diesem Fall die beste Lösung“,<br />
erklärt Johannes Dantele, Architekt<br />
bei Deppisch Architekten und Projektleiter<br />
beim Biohotel.<br />
Auch die restlichen Materialien<br />
des Biohotels sind innovativ: Die<br />
Schiebetüren etwa bestehen aus recycelten<br />
Colaflaschen. In die PET-<br />
Bahnen ist Büffelgras mal dicht an<br />
dicht, mal locker eingelegt, Wurzelgeflecht<br />
oder auch einmal eine Vliesschicht.<br />
Fünf verschiedene Varianten<br />
sind im Biohotel verbaut. Die Badwände<br />
sind gefliest, der nach innen<br />
Richtung Mittelgang geneigte Boden<br />
in Dusche und WC ebenso. Die<br />
Schwelle von der Dusche zum Rest<br />
des Gebäudes beträgt nur 1 cm. Das<br />
Wasser fließt durch eine bodenbündige<br />
Schlitzrinne ab. Sie entwässert<br />
nach innen und ist durch ein Edelstahlprofil<br />
abgedeckt, welches gleichzeitig<br />
als Führungsschiene <strong>für</strong> die<br />
Schiebetür dient. Mit Ausnahme des<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Biohotel in Hohenbercha<br />
www.hoerger-biohotel.de<br />
Bauherr:<br />
Andreas Hörger<br />
D-85402 Hohenbercha<br />
Architekt:<br />
Deppisch Architekten<br />
D-85 54 Freising<br />
www.deppischarchitekten.de<br />
Statik:<br />
Thomas Cohrs<br />
D-85 54 Freising<br />
<strong>Holz</strong>bau:<br />
O. Lux<br />
D-91166 Georgensgmünd<br />
www.o-lux.de<br />
Bauweise:<br />
<strong>Holz</strong>plattenbau aus<br />
Kreuzlagenplatten,<br />
<strong>Holz</strong>ständerbauweise<br />
Baujahr: 2006<br />
Bauzeit: 4 Monate<br />
Baukosten:<br />
60 Euro netto/m²<br />
Nutzfläche: 461 m²<br />
Umbauter Raum: 297 m³<br />
www.mikado-online.de 81<br />
FOTOS: BIOHOTEL HÖRGER<br />
▴ Bauherr<br />
Andreas Hörger<br />
(vorne) ist <strong>für</strong><br />
seine hervorragende<br />
Kochkunst<br />
berühmt. Alle<br />
Zutaten stammen<br />
aus der Region<br />
Duschbereichs geht der <strong>Holz</strong>boden im<br />
gesamten Hotelzimmer durch. Verbaut<br />
wurde da<strong>für</strong> Thermoholz, hocherhitzte<br />
heimische Eiche, die dadurch<br />
unempfindlich gegen Feuchtigkeit,<br />
Wärme und Luftfeuchtigkeit geworden<br />
ist. Der Belag ist lediglich geölt,<br />
wie auch die Eichentische, in die die<br />
Waschbecken eingelassen sind. Die<br />
Wände sind Natur pur.<br />
Alles wirkt wie frisch eingebaut,<br />
keine Kratzer, keine Flecken, keine<br />
Druckstellen. Dabei ist das Hotel bereits<br />
seit über einem Jahr in Betrieb.<br />
Hörger ist zufrieden damit, die Gäste<br />
auch. Wo sonst haben sie die Möglichkeit,<br />
morgens aufzuwachen mit<br />
dem Duft von harzigem <strong>Holz</strong> in der<br />
Nase und dem Anblick von kräftigen<br />
Apfelbäumen vor den Augen. Dicht<br />
an dicht behängt mit knackigen, alten<br />
Apfelsorten, die fast keiner mehr<br />
kennt. Sorten, die frisch aussehen<br />
und fruchtig schmecken und die riechen,<br />
wie ein Apfel riechen soll.<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Kontakt<br />
Hörger Biohotel Tafernwirtschaft<br />
D-85402 Kranzberg/München<br />
Telefon 0 81 66/99 09 80<br />
www.hoerger-biohotel.de<br />
Das Doppelzimmer kostet ab<br />
79,20 Euro/Nacht.
Impressum<br />
Offi zielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />
im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />
Berlin, Offi zielles Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg.<br />
82<br />
Vorschau mikado 6.2008 erscheint am 2. Juni 2008<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 ı 864 8 Kissing<br />
Telefon +49 82 .2 -0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
Diese Anschrift gilt auch <strong>für</strong> folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
sind als Kommanditistin:<br />
WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG6<br />
und als Komplementärin:<br />
WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
Dr. Heinz Weinheimer ı Mirko Meurer ı Werner Pehland<br />
Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) ı Claudia.Vielweib@weka.de<br />
Dipl.-Ing. (FH) Jan Fischer (CvD), (jf) ı Jan.Fischer@weka.de<br />
MESSE HANNOVER<br />
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2008 triff t sich die Nutzfahrzeugbranche<br />
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fahren sind, hat sich mikado<br />
schon einmal genauer <strong>für</strong> Sie an-<br />
gesehen – vom Pick-up bis zum<br />
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mikado 5.2008<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dipl.-<strong>Holz</strong>w. Hans Fitzner ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz<br />
RA Michael Hafner ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré<br />
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Dr. Gabriele Krüner ı Matthias Link<br />
Betriebswirt Wolfgang Strauß † ı Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 864 8 Kissing<br />
Fax +49 82 .2 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition:<br />
Amelia Pérez-Moya ı Telefon +49 82 .2 71 5<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 4 .9 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16/2008<br />
Aboverwaltung:<br />
Telefon +49 82 .2 40 40 ı Fax +49 82 .2 72 0<br />
service.handwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis:<br />
11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />
11 Ausgaben Studenten/<br />
Meisterschüler: 75,00 €<br />
Einzelheft: 12,80 €<br />
Produktion:<br />
Helmut Göhl (verantw.) ı Thomas Dürrwanger<br />
Konzeptionslayout, Grafi k und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 19 ½ ı 86161 Augsburg<br />
MESSE HANNOVER<br />
Thema des Monats<br />
15 Jahre mikado<br />
Seit 199 zeigt mikado technische Meisterstücke,<br />
visionäre Entwürfe und <strong>Holz</strong>baukonzepte <strong>für</strong> die<br />
Zukunft. Diese Meilensteine belegen, wie sich der<br />
<strong>Holz</strong>bau technisch und konstruktiv entwickelt hat.<br />
Damit Sie zusammen mit mikado auch die nächsten<br />
15 Jahre erfolgreich meistern, hat die Redaktion<br />
schon mal einen Blick nach vorne geworfen und<br />
skizziert, was Kunden künftig wollen.<br />
Außerdem<br />
Zimmermeisterdach: Unterspannbahnen –<br />
15 Jahre Fortschritt<br />
Lithografi e:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Sellier Druck GmbH ı Angerstraße 54 ı 85 54 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
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Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröff entlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />
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schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
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Fachveranstaltung<br />
Den Zimmereibetrieb voll im Griff<br />
Die Unternehmensführung bildete einen Fokus des Deutschen <strong>Holz</strong>bautages 2008.<br />
Die Fachveranstaltung begleitete am 6. und 7. März 2008 die neue Messe Dach + <strong>Holz</strong><br />
International 2008 in Stuttgart.<br />
Mit aktuellen Zahlen im<br />
Gepäck war Alexander<br />
Kirst, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />
der Verbände<br />
des Bayerischen Zimmerer- und<br />
<strong>Holz</strong>baugewerbes, zum Deutschen<br />
<strong>Holz</strong>bautag 2008 nach<br />
Stuttgart gereist. „Betriebsvergleich<br />
– Operative Planung des<br />
Betriebserfolgs“ überschrieb er<br />
sein Referat, bei dem Kirst von<br />
Anfang an den direkten Draht<br />
zum Publikum suchte. So mancher<br />
Teilnehmer schaute bei<br />
seiner Frage: „Wissen Sie eigentlich,<br />
welche Zuschlagssätze<br />
wie funktionieren?“ erst mal<br />
zur Seite. Natürlich machte Kirst<br />
schnell klar, dass erfolgreiche<br />
Betriebsführung und der Umgang<br />
mit Kennzahlen kein Hexenwerk<br />
sind. Wer strukturiert<br />
und kritisch sein eigenes Unternehmen<br />
durchleuchtet, wird<br />
sehr schnell Klarheit erreichen<br />
– auch über den eigenen Unternehmerlohn.<br />
Diese Klarheit<br />
verlangt Planung, denn ohne<br />
www.mikado-online.de<br />
◂ Alexander Kirst, stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
der Verbände des Bayerischen<br />
Zimmerer- und<br />
<strong>Holz</strong>baugewerbes, zeigte Zahlen des<br />
Betriebsvergleichs in Bayern<br />
▸ Klar entscheiden, klar führen:<br />
Fußballschiedsrichter Markus Merk<br />
vermittelte, worauf es beim<br />
Entscheidungsverhalten ankommt.<br />
Das machte er so mitreißend,<br />
dass er stehenden Applaus erhielt<br />
▸▸ Zukunftsforscher Andreas<br />
Haderlein klärte über das Seniorenmarketing<br />
auf: „Alt ist doch nur<br />
noch unsere Vorstellung vom Alter!“<br />
Planung fehlt die Grundlage <strong>für</strong><br />
eine effiziente Steuerung. Doch<br />
starke persönliche Einbindung<br />
des Unternehmers in das Tagesgeschäft<br />
verhindert oft die Auseinandersetzung<br />
mit dem Unternehmenserfolg.<br />
Dazu stellte<br />
Dr. Andreas Geyer, Zentralverband<br />
des Deutschen Baugewerbes<br />
(ZDB), die Software „MinD.<br />
bau“ vor. Zielgruppe der Software<br />
sind kleine Unternehmen,<br />
die bisher keine Planinstrumente<br />
nutzen.<br />
Spezielle Software hilft den<br />
Betrieben<br />
MinD.bau unterstützt und systematisiert<br />
den Planungsprozess<br />
in baugewerblichen Unternehmen.<br />
Das Softwaretool<br />
„Ergebnisplanung Bau“ ist das<br />
Ergebnis der Zusammenarbeit<br />
der Arbeitsgruppe Betriebswirtschaft<br />
im ZDB mit der<br />
BMS Consulting GmbH (Universität<br />
Münster). Gerade kleine<br />
Unternehmen brauchen hier<br />
Unterstützung: „Das zeigt die<br />
letztjährige Befragung zur Unternehmensfinanzierung,<br />
die gemeinsam<br />
von der KfW und dem<br />
ZDB im Mitgliedsbereich durchgeführt<br />
wurde. Dabei erkannten<br />
rund 60 % der Unternehmen<br />
mit einem Umsatz bis zu<br />
1 Mio. Euro bei der Kreditgewährung<br />
eine schwierigere Situation<br />
als ein Jahr zuvor. Als<br />
Gründe <strong>für</strong> die Schwierigkeiten<br />
machten über 80 % die Anforderungen<br />
der Kreditgeber an die<br />
Offenlegung der Erfolgsdaten<br />
verantwortlich“, so Dr. Geyer.<br />
Cross-over-Innovationen<br />
aus <strong>Holz</strong><br />
Welche Megatrends künftig<br />
den <strong>Holz</strong>bau, das Wohnen und<br />
die Gesellschaft prägen werden,<br />
erfuhren die Teilnehmer<br />
von Andreas Haderlein (Bley<br />
& Schwarzmann, Waiblingen).<br />
„Trends sind die Basis eines jeden<br />
Zukunftsgedankens“, so<br />
Schwarzmann. Gesellschaft-<br />
lich relevant werden allerdings<br />
nur die sog. „Megetrends“, also<br />
Strömungen, die alle Lebensbereiche<br />
betreffen, mindestens 30<br />
Jahre lang spürbar sind und immun<br />
gegen „Backlashes“ (Rückschläge,<br />
Schwächungen) sind.<br />
Der Trend zum mobilen Wohnen<br />
sei eine dieser Entwicklungen.<br />
„Das heißt übrigens auch<br />
Rückkehr der Gartenlaube!<br />
Allerdings spielt auch dort<br />
heute Design eine sehr, sehr<br />
große Rolle.“<br />
Marktchancen erkannte Haderlein<br />
in dem Trend zum Individualismus,<br />
Purismus und zur<br />
Vereinfachung – wenn die Angebote<br />
<strong>für</strong> diese Zielgruppen<br />
stimmen. Gerade beim Baustoff<br />
<strong>Holz</strong> erkannte Haderlein reichlich<br />
Potenzial, denn die sog.<br />
„Cross-over-Innovationen“ aus<br />
<strong>Holz</strong> umfassen das 7-geschossige<br />
Wohnhaus aus <strong>Holz</strong> ebenso<br />
wie die hölzerne Computermaus.<br />
Also gute <strong>Aussichten</strong> <strong>für</strong><br />
clevere Zimmereiunternehmer. ▪<br />
I
Verband aktuell Aus dem BDZ<br />
1 . Deutscher Obermeistertag<br />
Multiplikatoren auf Kurs gebracht<br />
II<br />
Im Rahmen des Deutschen <strong>Holz</strong>bautages kamen am 8. März 2008 die Obermeister<br />
aller BDZ-Mitgliedsinnungen zusammen. Hier berichteten unter anderem die Vertreter<br />
der einzelnen Ausschüsse und Fachbereiche über die Ergebnisse ihrer Arbeit.<br />
▴ Rolf Kuri (Marketing), Helmut Sippel (AZH), Karl Hoffmeister (Berufsbildung),<br />
Eberhard Scharpf (Denkmalpflege) standen Rede und Antwort<br />
Für den Bund Deutscher Zimmermeister<br />
(BDZ) spielen<br />
die Obermeister im Informationsfluss<br />
zur Basis eine zentrale<br />
Rolle. Denn was die Obermeister<br />
aus den Reihen der<br />
BDZ-Geschäftsstelle oder der<br />
Landesverbandsvertreter ins Gepäck<br />
mitbekommen, sollten sie<br />
schnell an die Mitglieder ihrer<br />
Innungen weitergeben. Dazu gehören<br />
Informationen über neue<br />
Normen, Arbeitsmittel oder neueingestellte<br />
Beiträge in der BDZ-<br />
Infoline genauso wie die Weitergabe<br />
des Verbandsleitbildes<br />
VISION 21 an die Basis.<br />
Nicht allen Obermeistern<br />
scheint jedoch klar zu sein, welche<br />
wichtige Mittlerrolle sie damit<br />
erfüllen müssen, denn die<br />
persönliche Vorstellung der<br />
Neuigkeiten auf dem Innungsabend<br />
ist wichtig. In der Regel<br />
lassen sich Neuerungen wie das<br />
BDZ-Leitbild persönlich schlüssiger<br />
erklären als per E-Mail<br />
oder Rundbrief. Diese wichti-<br />
mikado 5.2008<br />
▴ Dicht gedrängt verfolgten die Obermeister als Vertreter ihrer Innungen im<br />
Stuttgarter Kongresszentrum den 1 . Deutschen Obermeistertag<br />
ge Rolle des Boten scheint allerdings<br />
nicht überall richtig zu<br />
funktionieren, war aus der Berliner<br />
Geschäftsstelle zu hören.<br />
Auf dem 13. Deutschen Obermeistertag<br />
brachte der BDZ-<br />
Vorsitzende Dipl.-Ing. (FH)<br />
Ullrich Huth die Obermeister auf<br />
Kurs: „Der BDZ sind wir alle.<br />
Die Basis sind die Mitgliedsbetriebe<br />
in den jeweiligen Innungen,<br />
die Sie hier vertreten.<br />
◂ Wolfgang Hallinger erläuterte die<br />
Online-Variante des<br />
Standard-Leistungsbuches StLB 016<br />
Zimmer- und <strong>Holz</strong>bauarbeiten<br />
▸ „Bieten Sie Ihren Kunden in jedem<br />
Angebot eine zweite<br />
Alternative an“, empfahl Mag.<br />
Christian Hehenberger<br />
Die Innungen bilden die Landesverbände<br />
auf Landesebene<br />
und den BDZ auf Bundesebene.<br />
Das macht uns stark als Interessenvertetung<br />
<strong>für</strong> das deutsche<br />
Zimmererhandwerk!“
Hausaufgaben <strong>für</strong> die<br />
Obermeister<br />
Huth appellierte an die Obermeister,<br />
aktiv neue Mitglieder<br />
zu werben. Nur so könne die<br />
Gemeinschaft wachsen. Außerdem<br />
sollten politische Forderungen<br />
des BDZ wie die Reduzierung<br />
des Mehrwertsteuersatzes<br />
auf arbeitsintensive Leistungen<br />
auch in den jeweiligen Landkreisen<br />
den Politikern nähergebracht<br />
werden. In diesem Zusammenhang<br />
forderte er die<br />
Obermeister auch auf, mit den<br />
Musterpressemitteilungen des<br />
Bundesverbandes auf die Lokalpresse<br />
zuzugehen.<br />
Verband aktuell Aus dem BDZ<br />
BDZ verleiht Goldene Ehrenenadel an drei verdiente Persönlichkeiten<br />
▴ Ullrich Huth (l.) vergab die Goldene<br />
Ehrennadel an Dipl.-<strong>Holz</strong>wirt Hans Fitzner<br />
Mit der Goldenen Ehrennadel zeichnet der BDZ Persönlichkeiten aus, die sich um das Zimmererhandwerk verdient gemacht haben.<br />
Gleich dreimal vergab der BDZ-Vorsitzende Ullrich Huth diese Auszeichung in Stuttgart.<br />
Den Anfang machte Dipl.-<strong>Holz</strong>wirt Hans Fitzner. Er engagierte sich mehr als 1 Jahre im Verband Hessischer Zimmermeister e.V. und<br />
wird sich im Mai 2008 in den Ruhestand verabschieden. Fitzner war eine der treibenden Kräfte beim Bau der Bundesfachschule<br />
des Deutschen Zimmerhandwerks in Kassel und wirkte bei der Gründung der Akademie des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes 1989 in<br />
Bad Dürkheim mit. Fitzner engagierte sich zudem seit vielen Jahren im Redaktionsbeirat des Verbandsorgans mikado.<br />
Als Zweiter erhielt Jörg Pergande die goldene Ehrennadel. Pergande kann sich auf die Fahnen schreiben, die Sparte Treppenbau im<br />
Zimmererhandwerk besonders gefördert zu haben. Seit Beginn gestaltete er die Arbeit im BDZ-Fachbereich Treppenbau aktiv mit.<br />
Dies mündete unter anderem im Regelwerk „Handwerkliche <strong>Holz</strong>treppen“. 1995 wurde anlässlich des 12. Treppenbauseminars<br />
in Würzburg die Qualitätsgemeinschaft <strong>Holz</strong>treppenbau gegründet. Pergande war von Anfang an Vorstandsmitglied. 200 übernahm<br />
er den Vorsitz, führte ab 2005 die Qualitätsgemeinschaft in die Gütegemeinschaft <strong>Holz</strong>bau – Ausbau – Dachbau (GHAD) über und<br />
leitet den Fachbereich Treppenbau innerhalb der GHAD.<br />
Für seine Verdienste um das Standardleistungsbuch StLB 016 „Zimmer- und <strong>Holz</strong>bauarbeiten“ erhielt auch der Zimmermeister und<br />
Sachverständige Hans Happerschoß die Goldene Ehernnadel. Seit 1976 gehörte Happerschoß dem Ausschuss „Elektronik im Bauwesen“<br />
an und arbeitet zudem im Ausschuss „Technik und Umwelt“ mit. Die rege Mitarbeit an der DIN 4074, DIN 68 65, DIN 68800,<br />
ATV DIN 18 4 machte es möglich, dass die Interessen des Zimmererhandwerks in den Normen berücksichtigt werden konnten.<br />
www.mikado-online.de<br />
Die Berichte der Vorsitzenden<br />
aus den Ausschüssen „Technik<br />
und Umwelt“, „Berufsbildung“,<br />
„Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“<br />
und Fachbereichen<br />
„Treppenbau“, „Bauwerkserhaltung<br />
und Denkmalpflege“, „Ingenieurholzbau“<br />
und dem „Arbeitskreis<br />
Betriebswirtschaft“<br />
verdeutlichten, wie gut der BDZ<br />
in den täglichen Aufgabengebieten<br />
eines Zimmermeisters<br />
aufgestellt ist.<br />
Ob die Möglichkeit des Betriebsvergleiches,<br />
die Einflussnahme<br />
in Normenausschüssen,<br />
die Erarbeitung des neuen BDZ-<br />
Berufslaufbahnkonzepts (s. In-<br />
terview S. 7) oder technischer<br />
Merklätter, über all seine Gremien<br />
räumt der BDZ den Mitgliedsbetrieben<br />
oft im Hintergrund<br />
Steine aus dem Weg und<br />
liefert nützliche Arbeitshilfen.<br />
Seminare und Fachregeln<br />
Parallel dazu bietet die Akademie<br />
des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />
(AZH) Seminare<br />
wie die zur neuen DIN 1052 an<br />
(www.azh-holzbau.de). Auf das<br />
Konto des Institutes des Zimmerer-<br />
und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />
(IZH) geht die Erarbeitung der<br />
neuen Fachregeln 02 „Balkone<br />
und Terrassen“ (s. S. 10) oder<br />
▴ Auch Treppenbauer Jörg Pergande erhielt<br />
die höchste Auszeichnung des BDZ<br />
der Inhalte der „Mappe Technik“.<br />
Mit der Sitzung am 29.<br />
Mai 2008 soll auch der Fachbereich<br />
„Hausbau“ wieder aktiviert<br />
werden.<br />
Als Gastredner warf Mag.<br />
Christian Hehenberger vom Institut<br />
<strong>für</strong> Marketing und Trendanalyse<br />
IMT einen Blick auf die<br />
Megatrends bis 2015. Als eine<br />
der größten Herausforderung<br />
nannte er die Versorgungssicherheit<br />
mit Rohstoffen, denn<br />
der Bedarf wachse weltweit.<br />
„Wenn Sie heute Wald kaufen,<br />
sichern Sie sich Ihren Rohstoff<br />
auch in Zukunft!“, empfahl der<br />
Österreicher. jf ▪<br />
▴ Zimmermeister Hans Happerschoß freute<br />
sich über die höchste BDZ-Auszeichnung<br />
III
Verband aktuell Landesverbände<br />
Verbände des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes <strong>für</strong> Mitteldeutschland e.V.<br />
Mit <strong>Holz</strong> zu neuen Zielen<br />
IV<br />
„Wer immer nur zurückschaut, bekommt ein steifes Genick!“ Rund 140 Teilnehmer<br />
ließen sich am 14. und 15. März 2008 auf dem 15. Verbandstag in Bersteland/Niewitz<br />
vom Optimismus ihres Präsidenten Klaus Hubert Heinemann anstecken.<br />
▴ Verbandspräsident Klaus Hubert Heinemann hatte allen Grund zum<br />
Strahlen: Rund 140 Teilnehmer, ein rundes Programm und gute Stimmung<br />
prägten den Verbandstag 2008<br />
Familiengerecht, erholsam,<br />
entspannend und informativ<br />
– unter diesem Motto luden<br />
die Veranstalter ihre Mitgliedsbetriebe<br />
zum 15. Verbandstag<br />
ins brandenburgische Bersteland/Niewitz.<br />
Das runde Programm<br />
der Veranstalter erfüllte<br />
diesen Anspruch und bot reichlich<br />
Infos und Unterhaltung. In<br />
seiner Eröffnungsrede legte Präsident<br />
Klaus Hubert Heinemann<br />
seinen Kollegen besonders die<br />
Thesen des Zukunftsforschers<br />
Christian Hehenberger ans Herz.<br />
Auf dem Deutschen <strong>Holz</strong>bautag<br />
prognostizierte der Zukunftsexperte<br />
denjenigen <strong>Holz</strong>baubetrieben<br />
gute Chancen, die folgende<br />
Punkte beachten:<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Glasklare Positionierung des<br />
eigenen Unternehmens<br />
Sich mit drei bis fünf Argumenten<br />
vom Wettbewerb<br />
unterscheiden<br />
Effizienz im Kerngeschäft<br />
erhöhen<br />
Persönlichen Verkauf/Beratung<br />
optimieren<br />
Empfehlungsmarketing –<br />
bauen Sie auf Ihre Stammkunden<br />
Kunden begeistern<br />
Mut zur Aufgabenteilung<br />
Betriebliches Risiko streuen<br />
Preiserhöhungen an den<br />
Kunden weitergeben<br />
Zeigen Sie, was Ihr Betrieb<br />
<strong>für</strong> den Umweltschutz tut<br />
(„Green Mission“)<br />
mikado 5.2008<br />
▴ Weltenbummler und Künstler: Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld setzt<br />
sich <strong>für</strong> eine bessere Welt ein. Dazu hat er das Kunstprojekt<br />
„Zehn Steine <strong>für</strong> den Frieden“ ins Leben gerufen. www.globalstone.de<br />
Wunderbarer Baustoff<br />
„Unseren nachfolgenden Generationen<br />
gegenüber haben wir<br />
die Verantwortung zu tragen,<br />
Energie einzusparen, sinnvoll<br />
einzusetzen und fossile sowie<br />
atomare Energieformen durch<br />
erneuerbare Energien zu ersetzen.<br />
Und hier, liebe Zimmererkollegen,<br />
ist unser Potenzial:<br />
Mit unserem wunderbaren Baustoff<br />
<strong>Holz</strong> sind wir in der Lage,<br />
diese Anforderungen zu 100 %<br />
zu erfüllen“, sagte Heinemann,<br />
der seine Kollegen auch dazu<br />
aufforderte, konsequent Lobbyarbeit<br />
zu betreiben: „Nutzen Sie<br />
jede Gelegenheit, die Sie haben,<br />
diese unsere zentralen Forderungen<br />
in Gesprächen mit Poli-<br />
tikern auf kommunaler, Landes-<br />
und Bundesebene anzubringen.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Wahlkreisabgeordneten.<br />
Nur wenn<br />
wir uns einig sind, werden wir<br />
bei der Politik das nötige Gehör<br />
finden.“<br />
Lobbyarbeit bringt Erfolge<br />
Wie erfolgreich dieses Vorgehen<br />
sein kann, zeige das Beispiel<br />
„Fahrpersonalverordnung“. Die<br />
massiven Proteste des Deutschen<br />
Baugewerbes und der Mitglieder<br />
verhinderten, dass die Transporter<br />
der Zimmerer unter die Verordnung<br />
fallen. „Die Arbeit des<br />
Zentralverbands sorgte da<strong>für</strong>,<br />
dass unsere Transporter unter<br />
3,5 t eben nicht die aufwendi-
Verband aktuell Landesverbände<br />
▴ Volles Haus: Die 140 Teilnehmer lernten u.a. die neuen Fachregeln <strong>für</strong> Balkone kennen<br />
und hatten Gelegenheit zur Diskussion<br />
gen Vorschriften der Fahrpersonalverordnung,<br />
die <strong>für</strong> Lkw über<br />
3,5 t gelten, erfüllen müssen.<br />
Hier sehe ich ebenso ein wirksames<br />
Beispiel <strong>für</strong> unsere Lobby-<br />
arbeit“, so Heinemann.<br />
<strong>Holz</strong> und die Welt<br />
In seinem Vortrag „Zehn Steine<br />
<strong>für</strong> den Frieden, Segeln Sie<br />
mit mir um die Welt –Ozeane,<br />
Stürme, Abenteuer“ lud Weltenbummler<br />
Wolfgang Kraker von<br />
Schwarzenfeld die Teilnehmer<br />
auf große Reise ein. Unterhaltsam,<br />
informativ und authentisch<br />
– so brachte Kraker seine<br />
Erlebnisse und Ziele an die<br />
Zuhörer. Krakers Blick über den<br />
Tellerrand ersetzte dieses Jahr<br />
www.mikado-online.de<br />
erstmals die traditionelle Festrede,<br />
eine Neuerung, die bei den<br />
Teilnehmern sehr gut ankam.<br />
Welche Bedeutung eine<br />
strukturierte Betriebsführung<br />
hat, erläuterte der stellvertretende<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
der Verbände des Bayerischen<br />
Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes,<br />
Dipl.-Ing. und Dipl. Kfm.<br />
Alexander Kirst.<br />
Bevor es am Samstag, 15.<br />
März, zum Spaßbad „Tropical<br />
Islands“ ging, diskutierten die<br />
Teilnehmer auf ihrer internen<br />
Mitgliederversammlung sowohl<br />
die Jahresrechnung 2007 als<br />
auch den Haushaltsplan 2008<br />
der Verbandsorganisation. Die<br />
Delegierten nahmen beide Vor-<br />
schläge einstimmig an. In den<br />
Rechnungsprüfungsausschuss<br />
2008 wählten sie:<br />
Ehrungen in Bronze, Silber und Gold<br />
▴ Alexander Kirst hatte den neuen<br />
Betriebsvergleich seiner bayerischen<br />
Zimmereibetriebe dabei<br />
Für die großen Verdienste um die mitteldeutsche Verbandsorganisation<br />
der Zimmerer verlieh Verbandspräsident Klaus<br />
Hubert Heinemann die Ehrennadel in Gold an den Landesinnungsmeister<br />
Brandenburgs<br />
▸<br />
Zimmermeister Heinz Thielke (Zöllmersdorf).<br />
Die Silberne Ehrennadel der Verbandsorganisation erhielt<br />
▸<br />
Zimmermeister Klaus Altkrüger aus Lübben.<br />
Die Bronzene Ehrennadel der Verbandsorganisation durften<br />
▸<br />
▸<br />
Zimmermeister Haiko Schult (Leipzig)<br />
Zimmermeister Wolfgang Wagner (Cottbus)<br />
bei der Mitgliederversammlung in Empfang nehmen.<br />
FOTOS: C. M.DAUNER<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Heinz Thielke<br />
Dieter Schlegel<br />
Michael Hirsch ▪<br />
V
Verband aktuell Verbände und Vereinigungen<br />
Verband High-Tech-Abbund<br />
<strong>Holz</strong> hält zuverlässig zusammen<br />
Namhafte Hochschulen haben<br />
Experimente und<br />
Druckversuche zur Tragfähigkeit<br />
unternommen und mehrere<br />
Forschungsarbeiten, Diplomarbeiten<br />
und Dissertationen<br />
wurden über das Thema Schwalbenschwanz-Zapfenverbindungen<br />
geschrieben.<br />
Erst der Verband High-Tech-<br />
Abbund im Zimmererhandwerk<br />
e.V. hat im Jahre 2005 mit Unterstützung<br />
der TU München<br />
sowie des renommierten Professor<br />
Dr.-Ing. Hartmut Werner<br />
und des Abbundanlagen-<br />
Herstellers Hundegger eine CD<br />
auf den Markt gebracht, auf der<br />
nachvollziehbare Ermittlungen,<br />
Tabellen, Bemessungsvorschlä-<br />
VI<br />
Wie lange und welchen Druck hält eine Schwalbenschwanz-Verbindung aus? Auf<br />
der Messe Dach + <strong>Holz</strong> International 2008 in Stuttgart demonstrierte der Verband der<br />
Maschinen-Abbinder die beeindruckende Tragkraft dieser <strong>Holz</strong>-in-<strong>Holz</strong>-Verbindung.<br />
▴ Stabil auch ohne Metall: Was Schwalbenschwanzverbindungen so aushalten, beeindruckte viele Besucher am<br />
Messestand des Verbandes High-Tech-Abbund<br />
ge und Ausführungsgrundlagen<br />
zusammengestellt wurden. Mit<br />
dieser CD steht seitdem allen<br />
Statikern und Anwendern eine<br />
sauber gegliederte Bemessungsgrundlage<br />
zur Verfügung.<br />
Seinen Auftritt auf der Dach<br />
+ <strong>Holz</strong> International 2008 nutzte<br />
der Verband Anfang März 2008,<br />
um die enorme Tragfähigkeit<br />
von Schwalbenschwanz-Verbindungen<br />
unter Beweis zu stellen.<br />
Auf dem Messestand wurde eine<br />
tonnenschwere Hydraulik-Presse<br />
installiert und Verbandsmitglied<br />
Uli Herrmann (Fa. Herrmann<br />
Abbundtechnik, Geisa)<br />
stellte über 50 groß dimensionierteSchwalbenschwanz-Verbindungen<br />
zur Verfügung. Eine<br />
mikado 5.2008<br />
nach der anderen wurde innerhalb<br />
der vier Messetage unter<br />
den Stempel der Presse gelegt<br />
und – unter heftigem Geknirsche<br />
und Geknacke – zum Bersten<br />
gebracht.<br />
Bersten beeindruckt<br />
Die Mess-Ergebnisse waren<br />
zwar zugegebenermaßen völlig<br />
unwissenschaftlich, aber<br />
beeindruckten da<strong>für</strong> jedes Mal<br />
die zahlreichen Zuschauer: Die<br />
Schwalbenschwanz-Verbindungen<br />
(200 x 100 x 600 mm) brachen<br />
durchschnittlich bei 6,5 t,<br />
das beste Ergebnis wurde sogar<br />
mit 8,7 t Drucklast erzielt.<br />
„Die praktischen Vorführungen<br />
überzeugten viele Mes-<br />
MACKOWIACK<br />
sebesucher von der enormen<br />
Tragfähigkeit einer Schwalbenschwanz-Verbindung“,urteilt<br />
Dirk Höfer, Präsident des<br />
Verbandes High-Tech-Abbund.<br />
„Jedoch wollen wir mittelfristig<br />
erreichen, dass es <strong>für</strong> diese<br />
Verbindung auch eine allgemeingültige<br />
bauaufsichtliche<br />
Zulassung gibt. Denn die fehlt<br />
bislang noch.“<br />
Grundsätzlich zeigte sich Höfer<br />
mit dem Messe-Auftritt seines<br />
Verbandes sehr zufrieden.<br />
„Das Interesse an dem Verband,<br />
respektive an einer Mitgliedschaft,<br />
war diesmal besonders<br />
groß. Bereits ein paar Tage nach<br />
der Messe lagen uns drei Beitrittserklärungen<br />
zum Verband<br />
vor. Wir haben einen Katalog<br />
entwickelt, der diverse Aspekte<br />
sowohl der Materialien<br />
als auch unserer allgemeinen<br />
Dienstleistungen betrifft. Werden<br />
diese Kriterien uneingeschränkt<br />
von dem Verbandsmitglied<br />
erfüllt, verleihen wir ein<br />
Qualitäts-Siegel. Derzeit prüfen<br />
wir noch eine offizielle Zulassung<br />
dieses Siegels. Einerseits<br />
haben die Mitglieder des Verbandes<br />
High-Tech-Abbund mit<br />
diesem Qualitäts-Siegel einen<br />
entscheidenden Wettbewerbsvorteil,<br />
andererseits haben auch<br />
unsere Kunden, also die Zimmerei-<br />
und <strong>Holz</strong>baubetriebe, einen<br />
klaren Vorteil, indem sie geprüfte<br />
Qualität im Abbund erhalten.<br />
Ich denke, dass wir in den<br />
nächsten zwei bis drei Monaten<br />
so weit sind, dass wir dieses Siegel<br />
offiziell machen.“<br />
www.lohn-abbund.de ▪
Verband aktuell Verbände und Vereinigungen<br />
Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />
Spannende Rallye durch die Messe<br />
Die 15 Leistungspartner des Zimmererhandwerks nutzten die Messe Dach + <strong>Holz</strong><br />
International 2008 <strong>für</strong> einen umfassenden Auftritt – mit eigenen großen Ständen und<br />
mit der Präsenz auf dem Stand des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ).<br />
Zu diesem Auftritt gehörte<br />
die Kampagne „Komplett<br />
modernisieren mit dem Zimmererhandwerk“,<br />
deren zentrales<br />
Element die Internetseite www.<br />
zimmermeister-modernisieren.<br />
de ist. Konkrete Projektbeispiele<br />
zeigen, dass das Zimmererhandwerk<br />
Partner bei allen Vorhaben<br />
der Modernisierung unter<br />
energetischen Aspekten ist. Die<br />
einzelnen Maßnahmen werden<br />
Schritt <strong>für</strong> Schritt in mehreren<br />
Bautagebüchern dargestellt.<br />
Zuverlässig und kostenfrei<br />
Die bewährte Zimmermeister-<br />
Suche.de, in der Innungsbetriebe<br />
kostenfrei eingetragen<br />
werden, wurde in einer überarbeiteten<br />
und erweiterten Version<br />
vorgestellt, was bei vielen<br />
Messebesuchern auf großen Zuspruch<br />
stieß. Die Geodatensuche<br />
macht es möglich, mit einem<br />
einfachen Mausklick den<br />
Standort eines Zimmereiunternehmens<br />
kartengetreu darzustellen.<br />
Außerdem gab es Informationen<br />
zum „Fachbetrieb<br />
Dämmtechnik, <strong>Holz</strong>bau, Ausbau<br />
und Modernisierung“ sowie zur<br />
neuen DVD der Leistungspartner<br />
mit vielen Informationen rund<br />
um das Zimmererhandwerk.<br />
Erstmals wurde auf dem BDZ-<br />
Stand handwerklich gearbeitet.<br />
Auf dem Stand waren zwei Arbeitsplätze<br />
eingerichtet, an denen<br />
die Sieger des deutschen<br />
Berufswettbewerbs im Zimmererhandwerk<br />
<strong>für</strong> die Qualifikation<br />
zum Europäischen Berufswettbewerb<br />
trainierten. Die<br />
Leistungspartner unterstüt-<br />
www.mikado-online.de<br />
▴ Der BDZ-Vorsitzende Ullrich Huth nahm „außer Konkurrenz“ an<br />
der Messerallye teil, die über alle 15 Stände der Leistungspartner des<br />
Zimmererhandwerks führte<br />
zen den Berufswettbewerb und<br />
sponsern die deutsche Mannschaft,<br />
die sich im August 2008<br />
im österreichischen Klagenfurt<br />
beweisen wird.<br />
Die von den Leistungspartnern<br />
veranstaltete Messe-<br />
rallye fand sehr großen Zuspruch.<br />
Hostessen verteilten direkt<br />
am Eingang Teilnehmerkarten<br />
<strong>für</strong> die Messerallye, die von<br />
jedem Leistungspartner abgestempelt<br />
werden mussten. Timmy,<br />
das Maskottchen des Bundes<br />
Deutscher Zimmermeister<br />
(BDZ), half bei der Orientierung<br />
während der Messerallye. Er war<br />
„lebensgroß“ und gut sichtbar<br />
an jedem Stand der Leistungspartner<br />
zu finden.<br />
Zwei Stunden zum Ziel<br />
Weniger als zwei Stunden nach<br />
der Eröffnung der Messe war<br />
der erste Teilnehmer am Ziel der<br />
Rallye – dem Stand des BDZ.<br />
Sieger im Rallye-Finish<br />
Dort erhielt er den beliebten<br />
„Timmy“ aus <strong>Holz</strong> als Schlüsselanhänger.<br />
Ihm folgten noch<br />
viele Teilnehmer bis zum Ende<br />
der Messe. Alle freuten sich über<br />
Timmy, egal ob Auszubildender<br />
im Zimmererhandwerk oder erfahrener<br />
<strong>Holz</strong>bauunternehmer.<br />
Der richtige Weg<br />
Ullrich Huth, BDZ-Vorsitzender,<br />
ließ es sich nicht nehmen<br />
und nahm ebenfalls zusammen<br />
mit BDZ-Geschäftsführer Rainer<br />
Kabelitz-Ciré an der Messerallye<br />
teil – außer Konkurrenz.<br />
„Ich habe aber mehr als zwei<br />
Stunden gebraucht. Die Besuche<br />
der 15 Leistungspartner-Stände<br />
habe ich auch genutzt, um<br />
mit unseren Partnern über das<br />
neue Messekonzept zu sprechen.<br />
Dabei habe ich sehr viel <strong>Gute</strong>s<br />
über das neue Messekonzept gehört.<br />
Es war eine Bestätigung,<br />
dass die Schaffung dieses neuen<br />
Branchentreffpunkts sowohl<br />
<strong>für</strong> das Zimmerer- als auch das<br />
Dachdeckerhandwerk der richtige<br />
Weg war.“ ▪<br />
Bei der Messerallye der Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />
auf der DACH+HOLZ International 2008 in Stuttgart<br />
ermittelte die Hauptauslosung folgende Sieger:<br />
1. Platz (individuelle Betriebsberatung): Hans Kenntner Jun.,<br />
<strong>Holz</strong>bau Kenntner GmbH, Heidenheim<br />
2. Platz: (Unternehmerschulung Fachbetrieb Dämmtechnik):<br />
H.-Jürgen Vollmer, Vollmer <strong>Holz</strong>bau, Mainz-Ebersheim<br />
. Platz (Aufbau einer Internetpräsenz <strong>für</strong> den Betrieb): Linda<br />
Eichele, Zimmerei Eichele, Gaildorf<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
VII
Ein erfreuliches Resümee seiner<br />
Teilnahme auf der Dach<br />
+ <strong>Holz</strong> International 2008 zieht<br />
DachKomplett. Auf dem Stand<br />
herrschte reges Interesse an den<br />
vorgestellten Qualifi zierungsund<br />
Marketingangeboten des<br />
Dachverbands der deutschen<br />
Zimmerer.<br />
Unter dem Motto „Stark im<br />
Handwerk – stark im Wettbewerb“<br />
präsentierte der Verbund<br />
sein Konzept eines starken<br />
Netzwerks aus Zimmerern<br />
und Partnern aus Industrie und<br />
Finanzdienstleistung. Über 400<br />
Mitgliedsbetriebe profi tieren<br />
VIII<br />
Verband aktuell Verbände und Vereinigungen<br />
Qualitätsverbund DachKomplett<br />
Erfolgreich auf der Dach + <strong>Holz</strong> International<br />
bereits von den umfangreichen<br />
Qualifi zierungsmaßnahmen und<br />
der professionellen Unterstützung<br />
ihres Marketings, die sie<br />
im hart umkämpften Handwerksmarkt<br />
klar vom Wettbewerb<br />
absetzen.<br />
Qualifi zierte QVDK-Mitgliedsbetriebe<br />
erhalten das Qualitätssiegel<br />
„DachKomplett“, das<br />
es ihnen ermöglicht, gegenüber<br />
potenziellen Kunden als<br />
Generalunternehmer rund um<br />
Dachausbau, -umbau, -aufstockung<br />
und die energetische Sanierung<br />
aufzutreten. Auch die<br />
langfristige Gütesicherung ist<br />
Rundum qualifi ziert<br />
Mitglied beim QVDK können<br />
nur Zimmereibetriebe<br />
werden, die wirklich etwas<br />
drauf haben. Neben der Mitgliedschaft<br />
in einer Zimmerer-<br />
Innung berechtigt die aktive<br />
Teilnahme an den fünf praxisrelevanten<br />
Seminarmodulen<br />
▸ Kundenorientierung und<br />
Qualitätssicherung<br />
▸ Dachtragwerk<br />
▸<br />
▸<br />
▸<br />
Wärme-, Schall-, Brand-<br />
und Feuchteschutz<br />
Bauphysik<br />
Vorfertigung/Elementierung<br />
zur Mitgliedschaft im Quali-<br />
tätsverbund DachKomplett.<br />
Mit Abschluss des letzten<br />
Moduls der Qualifi zierungsreihe<br />
2007/2008 am 1. März 2008<br />
in Bad Mergentheim erhielten<br />
44 Zimmerer-Innungsbetriebe<br />
mikado 5.2008<br />
<strong>für</strong> Mitgliedsbetriebe und Kunden<br />
durch die enge Zusammenarbeit<br />
des QVDK mit der Gütegemeinschaft<br />
<strong>Holz</strong>bau Ausbau<br />
Dachbau e.V. (GHAD) aus Berlin<br />
gewährleistet.<br />
Die Eigen- und anschließende<br />
Fremdüberwachung ermöglichen<br />
es den Mitgliedsbetrieben<br />
auf lange Sicht, eine konstant<br />
hohe Qualität der betrieblichen<br />
und technischen Abläufe zu erreichen<br />
und zu halten. „Gerade<br />
in Zeiten verstärkten Konkurrenzkampfes<br />
wird es auch <strong>für</strong><br />
den einzelnen Zimmerer immer<br />
wichtiger, sich einem starken<br />
◂ Die Absolventen der DachKomplett-<br />
Qualifi zierungsreihe 2007/2008<br />
der Verbände des Bayerischen<br />
Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />
das Qualitätszeichen verliehen.<br />
Bundesweit zählt der Verbund<br />
nun 437 Unternehmen.<br />
Die Unternehmen profi tieren<br />
von einem leistungsfähigen und<br />
attraktiven Umsetzungskonzept.<br />
Dabei kann auch die Bedeutung<br />
der Zusammenarbeit<br />
mit den Marktpartnern kaum<br />
hoch genug eingeschätzt werden.<br />
Neben der intensiven Produktschulung<br />
sind dabei vor allem<br />
Synergieeff ekte wichtig. Ein<br />
System, von dem alle profi tieren<br />
– nicht zuletzt die Baufamilie.<br />
Denn im Mittelpunkt der<br />
gemeinsamen Arbeit im Qua-<br />
▸ QVDK-Mitgliedsbetriebe<br />
haben Zugriff auf die Werbemittel<br />
des Qualitätsverbundes<br />
Netzwerk anzuschließen und<br />
nie den Anschluss zu verpassen,<br />
etwa bei Themen wie der<br />
EnEV. Dass unser Angebot hier<br />
<strong>für</strong> viele Handwerker die entscheidende<br />
Hilfestellung bietet,<br />
haben wir in vielen persönlichen<br />
Gesprächen auf der Messe<br />
immer wieder bestätigt bekommen“,<br />
so Dipl.-Ing. Andrea<br />
Haupt, Projektleiterin Deutschland<br />
beim QVDK.<br />
Weitere Informationen zu<br />
den zahlreichen Aktivitäten des<br />
Qualitätsverbundes DachKomplett<br />
fi nden Sie im Internet unter<br />
www.dachkomplett.de. ▪<br />
litätsverbund DachKomplett<br />
steht letztendlich der Kunde,<br />
der seinen Traum vom kostengünstigen<br />
Wohnen und Leben<br />
im ausgebauten Dachgeschoss<br />
realisieren möchte.<br />
www.dachkomplett.de ▪