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Gute Aussichten für Holz - Mikado

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5.2008<br />

Mai<br />

ISSN 0944-5749<br />

12,80 C=<br />

Betriebsführung<br />

Spiel des Lebens<br />

Lechbrücken<br />

Zackig zum Ziel<br />

Biohotel<br />

<strong>Holz</strong> hält knackig<br />

Organ des Bundes<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus<br />

Unternehmermagazin <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bau und Ausbau<br />

Aufstockung<br />

<strong>Gute</strong> <strong>Aussichten</strong><br />

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Editorial<br />

Obenauf mit Aufstockungen<br />

Bauen im Bestand hat Zukunft – das dürfte sich inzwischen bei allen Bauprofis<br />

herumgesprochen haben. Doch längst nicht alle Bauherren kennen die überzeugenden<br />

Vorteile des Baustoffs <strong>Holz</strong>. Sie schauen gerne zuerst auf den Preis. Das hat oft wenig mit<br />

„Geiz ist geil“ zu tun, sondern damit, dass sie das Verhältnis Kosten/Budget einschätzen<br />

können. Hingegen ist der Bezug Kosten/Leistung<br />

<strong>für</strong> sie nur schwer zu beurteilen. Schließlich sind<br />

sie keine Experten <strong>für</strong> Bauleistungen.<br />

Um mit Dachausbauten und Aufstockungen<br />

wirtschaftlich obenauf zu kommen, sollten<br />

Zimmerer potenziellen Bauherren alle Vorteile des<br />

<strong>Holz</strong>baus vermitteln. Und zwar so, dass die Kunden<br />

diese Pluspunkte einordnen und wertschätzen<br />

können. Natürlich ist es gut, ökologisch korrekt<br />

zu bauen, aber spürbarer sind in der Regel geldwerte Vorteile: schnellere Rendite, mehr<br />

Wohnfläche, geringere Unterhaltskosten. Das zeigt das Studentenwohnheim ab Seite 12.<br />

Diese Aufstockung bot dem Bauherrn höheren Brandschutz und niedrigere Kosten als ein<br />

Massivbau. Die Erdbebensicherheit der <strong>Holz</strong>konstruktion gab es oben drauf.<br />

Natürlich ist es kein Kinderspiel, Bauherren zu überzeugen. Genauso wenig, wie einen<br />

Betrieb effizient zu führen. Beides lässt sich aber erlernen – und das oft spielerisch. Im<br />

Zimmererausbildungszentrum Biberach führt der Kurs „Management im <strong>Holz</strong>bau“ seine<br />

Teilnehmer u.a. mit Planspielen an die Erfolgsfaktoren der Betriebsführung heran. Dass<br />

dieses Kursmodul mehr ist als ein „Riesen-Monopoly <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bauer“, lesen Sie ab Seite 8.<br />

Ihr<br />

www.mikado-online.de<br />

Christoph Maria Dauner,<br />

Chefredakteur mikado<br />

Aufstockung: Wer die Vorteile von <strong>Holz</strong><br />

in diesem Segment richtig verkauft, bleibt<br />

obenauf. Seite 12. Planspiel: Manager im<br />

<strong>Holz</strong>bau lernen spielerisch, Entscheidungen<br />

zu treffen. Seite 8. Biohotel: Zirbelholz<br />

soll in puncto Wellness Wunder wirken. Schon<br />

darüber Lesen entspannt. Seite 78.


4<br />

mikado 5.2008 Inhalt<br />

<strong>Holz</strong> schnuppert Höhenluft<br />

Bei Aufstockungen kann <strong>Holz</strong> seine Stärken voll ausspielen:<br />

Geringes Gewicht, kurze Bauzeiten und mehr Nutzfläche<br />

auf kleinerer Grundfläche. Seite 12<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

12 | Studentenwohnheim<br />

Ob bei Kosten, Gewicht, Bauzeit, Wärme-, Schall-<br />

und Brandschutz: <strong>Holz</strong> war unschlagbar.<br />

18 | Marktbeobachtung<br />

Der <strong>Holz</strong>bau spielt seine vielen Vorteile immer<br />

stärker aus – ein Überblick.<br />

22 | Österreich<br />

Rund um ein gläsernes Atrium gruppiert die<br />

preisgekrönte Aufstockung 21 Wohn- und zwei<br />

Büroeinheiten.<br />

Ingenieurholzbau<br />

26 | Lechbrücken<br />

In Tirol überspannen seit 2007 zwei fast baugleiche<br />

<strong>Holz</strong>brücken filigran den Lech. Zwei Jahre zuvor<br />

hatte ein starkes Hochwasser die Vorgängerbauten<br />

zerstört.<br />

Sanierung und Ausbau<br />

30 | Schallschutz<br />

Ein neues Verfahren soll dabei helfen, Hohlziegeldecken<br />

mithilfe einer schubfesten Unterspannung<br />

aus <strong>Holz</strong>bohlen zu ertüchtigen.<br />

mikado 5.2008<br />

INTHERMO<br />

<strong>Holz</strong> prägt Design<br />

Zum klaren Auftritt des Hauses in Vorarlberg passt am<br />

besten ein Flachdach – doch hinter der Attika steckt<br />

ein flach geneigtes Dach. Seite 44<br />

Bauschaden des Monats<br />

35 | Luftdichtheit<br />

Zugluft und Feuchteschäden im Dachgeschoss.<br />

Management<br />

38 | Betriebsführung, Teil 8<br />

Planspiele versprechen dauerhaft mehr Erfolg.<br />

Architektur<br />

44 | Einfamilienhaus<br />

Schnörkellos, prägnant, klar.<br />

Zimmermeisterdach<br />

60 | Dachdetails, Teil 3<br />

Regeln und Konstruktionen <strong>für</strong> den Ortgang.<br />

Fortbildung<br />

64 | 9. <strong>Holz</strong>bau-Praxistag<br />

Die Baustandards der Zukunft.<br />

<strong>Holz</strong>welten<br />

78 | Biohotel<br />

Zirbenholz will Wellness-Wunder wirken.<br />

ACHAMMER


ExENBERGER<br />

<strong>Holz</strong> baut Brücken<br />

Zwei baugleiche Brücken von Prof.<br />

Dr. Michael Flach bringen Radfahrer,<br />

Langläufer und Wanderer<br />

sicher über den Lech. Seite 26<br />

Rubriken<br />

3 | Editorial<br />

6 | Kurz und bündig<br />

37 | Ihr gutes Recht<br />

37 | Inserentenverzeichnis<br />

42 | Büro kompakt<br />

49 | Produkte<br />

58 | Branchenführer<br />

66 | Tipps und Termine<br />

66 | Verband aktuell<br />

69 | Bücher<br />

70 | Informationsdienst <strong>Holz</strong><br />

71 | Unternehmen<br />

82 | Vorschau/Impressum<br />

Gewinnspiel auf Seite 56<br />

Titel:<br />

Pfäffinger;<br />

Prof. Dr. Kaiser;<br />

Exenberger;<br />

Hörger;<br />

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Bart Claeys,<br />

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mikado-Interview<br />

kurz & bündig<br />

Bildung macht den Zimmermeister<br />

Am 1. Juni 2008 startet die neue Verordnung <strong>für</strong> die Meisterprüfung<br />

im Zimmerhandwerk gelten. Die modular aufgebaute Ausbildung<br />

soll mit einer Übergangsfrist zum 1. November 2008 allgemein<br />

verbindlich in Kraft treten. mikado fragte Dipl.-Ing. Dieter<br />

Kuhlenkamp, Referent beim Bund Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ), nach den Vorteilen des überarbeiteten Bildungsangebots.<br />

mikado: Welche Ziele verfolgte<br />

der BDZ mit der veränderten<br />

Meisterprüfungsverordnung?<br />

Kuhlenkamp: Auf Grundlage des<br />

BDZ-Berufslaufbahnkonzeptes<br />

haben wir die Novellierung der<br />

Meisterprüfungsverordnung beantragt.<br />

Wir haben dem Verordnungsgeber<br />

mit unserem Entwurf<br />

einen Vorschlag vorgelegt,<br />

bei dem wir die Unternehmensführung<br />

und Betriebswirtschaft<br />

gestärkt haben, also den Meister<br />

als Unternehmer. Außerdem<br />

ging es uns darum, die Meisterprüfung<br />

in eine durchgängige<br />

Fortbildung zu integrieren.<br />

Das bedeutet, dass künftig der<br />

Abschluss zum Zimmerer-Polier<br />

angerechnet werden kann.<br />

Berücksichtigt wurde auch die<br />

Untersuchungen<br />

TÜV bemängelt Hallen<br />

Novelle der HWO 1998, sodass<br />

nun die Deckung von Dächern<br />

mit Dachziegeln und Dachsteinen<br />

im Meisterprüfungsberufsbild<br />

verankert ist. Mit der Novelle<br />

wird die handlungsorientierte<br />

Prüfung, wie sie in der Gesellenausbildung<br />

seit Jahren erfolgreich<br />

praktiziert wird, auch in der<br />

Meisterprüfung eingeführt.<br />

Welche Vorbehalte mussten Sie<br />

beim Bundeswirtschaftsministerium,<br />

dem Verordnungsgeber,<br />

ausräumen?<br />

Zunächst mussten wir erreichen,<br />

dass die vier Handlungsfelder in<br />

der Fachtheorie (Teil II) erhalten<br />

bleiben. Hier besteht beim<br />

Bundeswirtschaftsministerium<br />

die Tendenz, auf drei Hand-<br />

Seit dem Einsturz der Eishalle in Bad Reichenhall 2006<br />

(Foto unten) ist die Nachfrage nach sicherheitstechnischen<br />

Untersuchungen gestiegen. Der TÜV Nord sieht Nachholbedarf.<br />

In Deutschland gibt es 40 000 Hallen wie Sport-,<br />

Turn- und Mehrzweckhallen,<br />

Theater, Hallen- und Freizeitbäder.<br />

Bei etwa 60 % aller aller in<br />

den letzten 2 Jahren inspizierten<br />

Hallen seien relevante Mängel<br />

erkennbar gewesen, davon<br />

22 % mit Bedenken hinsichtlich<br />

der Verkehrssicherheit infolge<br />

von Mängeln an Sekundärbauteilen.<br />

Bei 27 % der inspizierten<br />

Hallen sei mit einer Gefährdung<br />

der Standsicherheit zu rechnen.<br />

6 mikado 5.2008<br />

lungsfelder zurückzugehen. Das<br />

ist uns unverständlich. Wir sehen<br />

dahinter einen weiteren Abbau<br />

der ansonsten anerkannt hohen<br />

Meisterausbildung in Deutschland.<br />

Mit einer derartigen Politik<br />

tut sich der Verordnungsgeber<br />

keinen Gefallen – und schon gar<br />

nicht den Klein- und mittelständischen<br />

Betrieben sowie unserer<br />

Wirtschaft. Im EU-Vergleich<br />

und im internationalen Vergleich<br />

wird das deutsche Aus- und Fortbildungssystem<br />

anerkannt und<br />

im eigenen Land baut die Poli-<br />

tik die qualifi zierte Berufsausbildung<br />

ab! Es wird mit „einfacher<br />

– leichter – schneller“ argumentiert!<br />

Welch ein Bärendienst <strong>für</strong><br />

das eigene Land! Wie anerkannt<br />

hoch unser Ausbildungsniveau<br />

ist, stellen unsere Betriebe auch<br />

daran fest, dass qualifi zierte<br />

Facharbeiter oft von Betrieben<br />

aus anderen Ländern abgeworben<br />

werden! Leider geht aber<br />

auch die Gewerkschaft den Weg<br />

der Politik mit, was uns umso unverständlicher<br />

ist, weil sie damit<br />

ihren eigenen Mitgliedern ebenfalls<br />

einen Bärendienst erweist.<br />

Welche Argumente überzeugten<br />

das Ministerium?<br />

Unser Berufslaufbahnkonzept<br />

hat sich als hervorragende Argumentationsgrundlage<br />

erwiesen.<br />

Es ist ein Konzept, das auf große<br />

Anerkennung stößt. Mit dem<br />

„Die Betriebe werden von der geänderten<br />

Meisterprüfungsverordnung profi tieren.“<br />

Wohnungsmarkt<br />

Günstiger zur Immobilie<br />

Blick auf eine durchgängige und<br />

modulare Fortbildung konnte der<br />

Verordnungsgeber von der Beibehaltung<br />

der vier Handlungsfelder<br />

überzeugt werden. Nach<br />

weiteren Diskussionen konnte<br />

auch die Novelle der HWO von<br />

1998 einschließlich der mit dem<br />

Dachdeckerhandwerk erstellten<br />

Während der Wohnungsneubau mit einem historischen<br />

Tief kämpft, verzeichnet die LBS 2007 eine<br />

stärkere Nachfrage nach Bestandsimmobilien. LBS-Verbandsdirektor<br />

Hartwig Hamm bezeichnet das Angebot im<br />

Bestand als groß, preisgünstig und qualitativ hochwertig.<br />

Das Neubauangebot habe sich demgegenüber zunehmend<br />

auf teurere Standorte konzentriert. Deshalb seien<br />

die Preise hier in den letzten vier Jahren bei den Einfamilienhäusern<br />

um über 17 %, bei den Eigentumswohnungen<br />

um 10 % gestiegen. Neue Einfamilienhäuser seien<br />

damit über 50 % teurer als Bestandsobjekte. Die Preisvorteile<br />

beim Kauf einer gebrauchten Immobilie würden<br />

auch durch die Modernisierungsinvestitionen nicht aufgezehrt.<br />

Sollte allerdings die Neubautätigkeit unverändert<br />

niedrig bleiben, würden auch bald die Angebote auf<br />

dem Gebrauchtwohnungsmarkt knapp werden.


Erläuterungen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Die Zusammenarbeit<br />

mit dem Dachdeckerhandwerk<br />

trägt somit<br />

gute Früchte.<br />

Wie profitieren die<br />

Betriebe von den<br />

Änderungen?<br />

Die Betriebe profitieren<br />

mittelbar, denn die Meisterprüfung<br />

ist eine persönliche<br />

Qualifikation mit der Befähigung,<br />

einen Betrieb nachhaltig<br />

zu führen. Für das Zimmererhandwerk<br />

und den <strong>Holz</strong>bau steht<br />

dabei die Qualität der Aus- und<br />

Fortbildung im Vordergrund und<br />

die Betriebe werden von dem<br />

Konzept der durchgängigen Fort-<br />

und Weiterbildung profitieren.<br />

Die Vorteile hat Karl Hoffmeister<br />

bei der Fachveranstaltung „Bildung“<br />

auf dem Deutschen <strong>Holz</strong>bautag<br />

2008 dargestellt, indem<br />

sich Mitarbeiter, je nach Interesse<br />

sowie den betrieblichen Erfordernissen,<br />

weiter qualifizieren.<br />

Insolvenzen<br />

▴ „Wie hoch unser<br />

Ausbildungsniveau ist,<br />

stellen deutsche<br />

Betriebe daran fest,<br />

dass qualifizierte<br />

Facharbeiter oft von<br />

ausländischen<br />

Betrieben abgeworben<br />

werden!“, so<br />

Dieter Kuhlenkamp<br />

Immer weniger Firmenpleiten<br />

Laut Statistischem Bundesamt wurden im vergangenen<br />

Jahr 29 160 Unternehmensinsolvenzen gemeldet.<br />

Nach dem Höchststand im Jahr 2003 mit 39 320 Fällen<br />

seien diese damit zum vierten Mal in Folge niedriger gewesen<br />

als im Vorjahr. Demgegenüber nimmt jedoch die<br />

Zahl der Insolvenzen von Verbrauchern mit 9 % gegenüber<br />

dem Vorjahr immer noch zu. Obwohl die Unternehmensinsolvenzen<br />

nur etwa 18 % der<br />

Insolvenzfälle ausmachten, entfielen<br />

auf sie rund 57 % aller Forderungen.<br />

Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrages<br />

waren 2007<br />

bei den insolventen Unternehmen<br />

125 175 Personen<br />

beschäftigt.<br />

CHRISTINE BALDERAS, ISTOCKPHOTO.COM<br />

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Finanzierung<br />

kurz & bündig<br />

Keine Experimente im Handwerk<br />

Bei Finanzierungsfragen zeigt sich das Handwerk traditionsbewusst,<br />

denn die Firmeninhaber vertrauen vorwiegend auf<br />

Bekanntes. Alternative Finanzierungsinstrumente wie Factoring<br />

oder Leasing dagegen werden eher selten verwendet. Gleiches gilt<br />

auch <strong>für</strong> angeboteneFörderinstrumente.<br />

Mit fast 50<br />

Prozent steht bei<br />

den Handwerksbetrieben<br />

die Selbstfi<br />

nanzierung, d.h.,<br />

das fi rmeneigene<br />

Finanzpolster an<br />

erster Stelle. Zu<br />

diesen Ergebnissen<br />

kommt eine<br />

breit angelegte Befragung<br />

von knapp 8000 Handwerksbetrieben, deren Ergebnisse<br />

jetzt im Ludwig-Fröhler-Institut (LFI), der Forschungsstelle im<br />

Deutschen Handwerksinstitut, veröff entlicht wurden.<br />

Ahornholz<br />

Amerikaner machen’s schick<br />

Amerikanische Maple- bzw. Ahorn-Arten gehören zu den<br />

im Osten der USA am häufi gsten vorkommenden Laubhölzern<br />

und werden <strong>für</strong> Möbel, Fußböden und den Innenausbau<br />

geschätzt. Dabei unterscheidt man zwischen „Hard<br />

Maple“ (Hart) und „Soft Maple“ (Weich). Die Unterscheidung<br />

in zwei Gruppen<br />

basiert auf der Breite<br />

der <strong>Holz</strong>strahlen ihrer<br />

mikroskopischen<br />

Anatomie. Das <strong>Holz</strong><br />

der Soft Maple ist allerdings<br />

nur ein Drittel<br />

weicher als der von<br />

Hard Maple. In Nordamerika<br />

kommen 13<br />

verschiedene Maple-<br />

Arten vor, von denen<br />

sechs kommerziell<br />

genutzt werden. Das<br />

Splintholz der Hard-<br />

Maple-Arten ist cremeweiß,<br />

oft auch<br />

mit einer leicht rötlichen<br />

Brauntönung.<br />

Das Kernholz variiert<br />

8 mikado 5.2008<br />

Gründerpreis<br />

<strong>Holz</strong>bauer wird Top-Gründer<br />

Den bundesweiten Preis „Top-Gründer im Handwerk<br />

2008“ verlieh das handwerk magazin auf<br />

der Internationalen Handwerksmesse (IHM) Ende Februar<br />

2008 in München. Bewertet wurden dabei Vorbereitung,<br />

Marketing, wirtschaftlicher Erfolg sowie die<br />

künftigen Geschäftsaussichten der Teilnehmer. Der 23jährige<br />

Geschäftsführer der Dacapo <strong>Holz</strong>bau GmbH, Oliver<br />

Enderlein, aus dem brandenburgischen Herzfelde<br />

wurde als mutiger Unternehmer mit dem zweiten Platz<br />

und 7000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Als 14-Jähriger<br />

gewann er mit einer Website <strong>für</strong> Carports einen Schülerwettbewerb<br />

und sicherte sich die Domain www.carporte.de.<br />

Im Alter von 17 Jahren ließ er die Firma „Dacapo<br />

<strong>Holz</strong>bau GmbH“ eintragen. Bis heute konnte er seine<br />

Umsätze jedes Jahr erhöhen – Lizenznehmer gibt es in<br />

mehreren Ländern. Über 65 Mitarbeiter beschäftigt der<br />

Jungunternehmer und stellt jedes Jahr vier neue Auszubildende<br />

ein. Die Homepage lautet: www.carporte.de<br />

farblich von hell<br />

zu dunklem rötlichem<br />

Braun.<br />

Das <strong>Holz</strong> hat<br />

eine dichte feine<br />

Textur und<br />

ist meist geradfaserig.<br />

Es gibt<br />

allerdings durch<br />

Wu c h s u n r e -<br />

gelmäßigkeiten,<br />

die gerade<br />

im Innenaus- ▴ Innenausbau im Auditorium der Stadt Castellon<br />

bau sehr gefragt<br />

sind. Hard Maple<br />

trocknet langsam und schwindet relativ stark. Bei gravierenden<br />

Änderungen der <strong>Holz</strong>feuchte verzieht sich das <strong>Holz</strong><br />

daher leicht. Mit entsprechender Sorgfalt lässt sich das <strong>Holz</strong><br />

gut bearbeiten. Gelobt werden Schlagfestigkeit, Abriebwiderstand<br />

und Strapazierfähigkeit. Daher ist das vielseitige <strong>Holz</strong><br />

häufi g in stark strapazierten Bereichen zu fi nden. Aufgrund<br />

des großen Bestandes und nachhaltiger Forstwirtschaft besteht<br />

laut dem American Hardwood Export Council (AHEC) keine<br />

Gefahr <strong>für</strong> den Bestand der Laubwälder im Osten der USA.<br />

www.ahec-europe.org<br />

◂ Mit Ahorn setzten die Architekten auch in der Bürostadt der Santander-Gruppe Akzente


kurz & bündig<br />

▴ Die Preisträger 2008 (v.l.n.r.): Dirk Ludwig (Metzgerei Ludwig), Martin<br />

Veit (Gebäudetechnik Veit), Oliver Enderlein (Dacapo <strong>Holz</strong>bau GmbH),<br />

Mario Münch (Elektrotechnik Münch)<br />

HANDWERK MAGAZIN<br />

NordBau 2008<br />

Baulösungen mit Zukunft<br />

Vom 11. bis 16. September 2008 fi ndet auf 20 000 m2 Hallenfl äche und 45 000 m2 Freigelände die NordBau<br />

in Neumünster mit rund 900 Ausstellern aus dem In- und<br />

Ausland statt. Dabei diskutieren Gesprächspartner aus Politik,<br />

Wissenschaft und Wirtschaft die aktuellen Bautrends<br />

2008. Halle 6 bietet unter dem Motto „Zukunft Bauen – Wohnen<br />

– Heizen: Klimaschutz fängt zu Hause an“ unabhängige<br />

Beratung zu energiesparenden Lösungen beim Bauen,<br />

Sanieren, Dämmen oder in der Heiztechnik. Informiert wird<br />

weiterhin über Bestandsanierungen mit den Besonderheiten<br />

im Wärmeschutz. Die oberfl ächennahe Nutzung von Erdwärme<br />

bildet als Bestandteil einer zukunftsfähigen Energieversorgung<br />

einen weiteren Themenschwerpunkt der Messe.<br />

Ebenso die Integration von Erdsonden mit Wärmepumpenanlagen<br />

und solarthermischen Modulen und Know-how zur<br />

Erdwärmeheizungstechnik, Leistungsbündelung, Fördermittel,<br />

Standortcheck, Qualitätskriterien <strong>für</strong> wirtschaftlichen,<br />

zerstörungsfreien und langlebigen Betrieb. Alle weiteren<br />

Infos gibt’s im Netz unter: www.nordbau.de<br />

www.mikado-online.de 9


Frage des Monats<br />

Baumängel<br />

kurz & bündig<br />

▴ Im Internet können Sie über die Frage des Monats abstimmen<br />

mikado checkt seit kurzem monatlich Branchentrends mittels<br />

Leserbefragung. Die Frage des Monats Mai 2008 lautet:<br />

„Der Trend ist unabwendbar: Deutschlands Bevölkerung<br />

wird immer älter. Wieviel Prozent Ihres Umsatzes erwirtschaften<br />

Sie schon heute im Zimmerei- und <strong>Holz</strong>baubetrieb<br />

mit der Zielgruppe 50 plus?“<br />

A) Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt weniger als 25 %<br />

B) Der Anteil am Gesamtumsatz liegt zwischen 25 und 40 %<br />

C) Der Anteil am Gesamtumsatz beträgt mehr als 40 %<br />

Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />

Pfusch am Bau gestiegen<br />

Die Qualität der Leistungen auf deutschen Baustellen hat sich<br />

im vergangenen Jahr weiter verschlechtert. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt der 2. DEKRA-Bericht zu Baumängeln an Wohngebäuden.<br />

Der Studie zufolge beläuft sich die Höhe der Schäden<br />

an neu zu erstellenden Wohngebäuden in Deutschland auf rund<br />

1,4 Mrd. Euro. Das bedeutet einen Anstieg der Mängelquote um ca.<br />

34 Prozent gegenüber der ersten Studie. Die Zahl der pro Immobilie<br />

festgestellten Mängel erhöhte sich gegenüber der ersten Auswertung<br />

von 21 auf 32, die Durchschnittskosten <strong>für</strong> die unmittelbare<br />

Mängelbeseitigung stiegen von 9000 auf 10 300 Euro. Die weiteren<br />

Folgekosten <strong>für</strong> Gerichtsgebühren, Gutachten und Wertverlust<br />

können bis zum Dreifachen der Summe steigen. Die meisten Mängel<br />

betreff en Fenster und Außentüren, Putz und die Haustechnik.<br />

Häufi g beanstandet wurden auch Arbeiten an Mauerwerk, Estrich<br />

und Wärmedämmung, Zimmer-, Tischler- und Betonarbeiten, wobei<br />

die Mängel im Bereich Maurerarbeiten rückläufi g sind. Etwa<br />

ein Drittel der Mängel registrieren die Experten in der Rohbauphase,<br />

gut die Hälfte beim Ausbau. Jeder zehnte Mangel entfi el<br />

auf die Außenanlagen. Deshalb fordern Bauexperten professionelle<br />

baubegleitende Qualitätskontrollen. Die Kosten hier<strong>für</strong> stünden<br />

in keinem Verhältnis zu den möglichen fi nanziellen Folgeschäden.<br />

Weitere Informationen dazu gibt es unter: www.dekra.de<br />

10 mikado 5.2008<br />

Balkone und Terrassen<br />

Neue Fachregeln erschienen<br />

Die Fachregeln 02 des Zimmererhandwerks<br />

„Balkone und Terrassen“<br />

sind seit März 2008 in gedruckter<br />

Fassung über die Fördergesellschaft<br />

<strong>Holz</strong>bau und Ausbau mbH erhältlich.<br />

Die Fachregeln geben laut Bund Deutscher<br />

Zimmermeister (BDZ) den derzeitigen<br />

Stand der allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik wieder. Bei Einhaltung<br />

der dort zusammengefassten ErErkenntnisse sei eine einwandfreie technische Leistung sichergestellt.<br />

Die Fachregeln sind ein Leitfaden <strong>für</strong> eine<br />

sachgemäße Planung und Ausführung, der übliche Regelfälle<br />

erfasst. Die „Fachregeln 02“ haben 36 Seiten und kosten<br />

34 Euro zzgl. Porto und Versand. www.fg-holzbau.de<br />

Zufriedenheitsstudie<br />

Note „Gut“ <strong>für</strong> Bauhandwerker<br />

Laut einer Umfrage der Adolf Würth GmbH & Co. KG sind<br />

die Deutschen mit der Leistung ihrer Handwerker zufrieden.<br />

Für die Studie „Manufactum“ wurden über 1000 Kunden<br />

per Telefon über ihre Erfahrungen mit Handwerkern befragt.<br />

Im Durchschnitt beurteilten sie deren Leistung im Jahr 2007<br />

mit der Schulnote 2,01. Für die höchste Zufriedenheit sorgten<br />

mit einer Gesamtnote von 1,88 die Schreiner, der klassische<br />

Bau liegt mit einer immer noch guten 2,14 am Ende der Skala.<br />

Der Osten Deutschlands liegt in der Kundenzufriedenheit ganz<br />

vorne, gefolgt vom Süden und Westen. Am kritischsten sind die<br />

Norddeutschen. Die Studie belegt auch, dass über zwei Drittel<br />

aller Aufträge im Handwerk durch Empfehlungen zufriedener<br />

Kunden oder bestehende Kundenbeziehungen zustande kommen.<br />

Die Studie steht unter: www.wuerth.de/manufactum<br />

CAPAROL


BUNDESVERBAND DEUTSCHER BAUSTOFF-FACHHANDEL E.V., LANDSBERG<br />

kurz & bündig<br />

Konjunktur<br />

Rückgang im Baustoff -Fachhandel<br />

Trotz positivem Auftakt hat der einbrechende Wohnungsneubau<br />

dem Baustoff -Fachhandel im vergangen Jahr<br />

ein insgesamt negatives Ergebnis<br />

beschert. Auch wenn der Wohnungsneubau<br />

am Gesamtergebnis<br />

nur noch mit knapp 40 % beteiligt<br />

ist, schlugen sich die deutlich<br />

gesunkenen Genehmigungszahlen<br />

in sinkenden Umsätzen<br />

des Baustoff -Fachhandels nieder.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt<br />

Fred Kapella, Vorsitzender des<br />

Baustoff -Fachhandelsverbands<br />

Ost e.V., Berlin. Eine Blitzumfrage<br />

unter den Mitgliedsfi rmen<br />

des Bundesverbandes Deutscher<br />

Baustoff -Fachhandel e.V. (BDB),<br />

Landsberg, zu Jahresbeginn hatte<br />

ergeben, dass die Unterneh-<br />

▴ „In Ostdeutschland haben wir<br />

einen viel stärkeren Wettbewerb men des Verbands 2007 bundes-<br />

zwischen den Baumärkten, weit 5,4 % weniger Umsatz als<br />

als in den alten Bundesländern“, im Ausnahmejahr 2006 erziel-<br />

resümiert Fred Kapella<br />

ten. Der Umsatz mit Privatkunden<br />

hatte unter der Neubaufl aute am<br />

stärksten zu leiden. Ein Minus von 9 % stand am Jahresende<br />

zu Buche. Das Geschäft mit gewerblichen Kunden ging mit<br />

–4,3 % weniger stark zurück. Die Stimmung in der Branche<br />

sei geteilt. Während die Hälfte der Händler zuversichtlich<br />

auf 2008 blickt, erwartet jeder Zweite eine bestenfalls ausreichende<br />

Geschäftsentwicklung. Im Gebiet des Baustoff -<br />

Fachhandelsverbands Ost gehen sogar 84 % der befragten<br />

Mitgliedsfi rmen von sinkenden Umsätzen aus, aber immerhin<br />

12 % erwarten eine leichte Steigerung.<br />

00 -4°/0° 980<br />

90<br />

keine Grenzen 3°/9° –<br />

80<br />

5°<br />

1°<br />

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Wind und Wetter kennen<br />

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960<br />

990<br />

Die Anforderung an zuverlässige Sturmsicherung<br />

wird mit zusammenwachsenden<br />

Märkten und immer weniger vorhersehbaren<br />

Klimabedingungen deutlich vielfältiger.<br />

Beruhigend zu wissen, dass sich FOS<br />

als führender Spezialist <strong>für</strong> Sturmsicherung<br />

durch geeignete Lösungen von der Traufe<br />

bis zum First mit einem breiten, sachgerechten<br />

Programm schon längst auf die<br />

Bedingungen des eurpopäischen Marktes<br />

eingestellt hat. Dazu gehört neben praxis-<br />

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Die Universitätsstadt Tübingen<br />

hat einen hohen Bedarf an<br />

Wohnraum <strong>für</strong> ihre Studenten. So<br />

entstand im Rahmen der Komplettsanierung<br />

des Studentenwohnheims<br />

„Neuhalde“ der Gedanke, die zum<br />

Bestand gehörende Tiefgarage aufzustocken.<br />

Städtebaulich kein ganz<br />

einfaches Vorhaben, weil der Bebauungsplan<br />

zwar eine weitere Bebauung<br />

zuließ, eine harmonische Einfügung<br />

des Neubaus ins Umfeld aber<br />

schwer zu bewerkstelligen war.<br />

Das Architekturbüro e+k Architekten<br />

(Reutlingen) und die Ingenieurgesellschaft<br />

Schneck-Schaal-Braun<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

Studentenwohnheim<br />

Leicht, energieeffizient, erdbebensicher<br />

Das viergeschossige Studentenwohnheim in Tübingen beweist: Die Erdbeben-<br />

einwirkung auf die <strong>Holz</strong>konstruktion ist gleich oder geringer als die Windlast.<br />

Ein neues Rechenverfahren lieferte den Tragwerksplanern die zuverlässigen Werte.<br />

12 mikado 5.2008<br />

(Tübingen), beide als erfahrenes Team<br />

schon seit etwa zehn Jahren <strong>für</strong> das<br />

Studentenwerk tätig und mit der Sanierung<br />

beauftragt, sollten die Möglichkeiten<br />

eines Neubaus ausloten.<br />

Architektur mit Anspruch<br />

Die erste Skizze der Architekten, die<br />

mit dem Bebauungsplan konform<br />

ging, lehnte die Baubehörde ab. Für<br />

Mathias Knies von e+k keine Überraschung:<br />

„Der Bebauungsplan sah<br />

einen viergeschossigen Bau auf halber<br />

Grundfläche der Tiefgarage vor.<br />

Dass damit kein Staat zu machen<br />

war, war uns klar.“ Diese fehlende<br />

Ästhetik hatte die Skizze klar dokumentiert<br />

– und bekam in der Folge<br />

etliche Befreiungen. Umso mehr, als<br />

das Architekturbüro ein Konzept erarbeitete,<br />

das auch der Stadt gefiel:<br />

eine Komplettbebauung der Tiefgarage<br />

mit einem in drei Trakte gegliederten<br />

Neubau. Den vorderen Block des<br />

Neubaus betont eine kräftig rote Fassade.<br />

„Diesen Block, der mit seinen<br />

drei Geschossen die Flucht der Garage<br />

aufnimmt und einen eleganten<br />

Übergang herstellt, kann man städtebaulich<br />

vertreten“, erläutert Mathias<br />

Knies: „Den hinteren Viergeschosser


haben wir dagegen in Grau gehalten.<br />

Er sollte ein Nichts sein, das praktisch<br />

nicht auffällt.“<br />

Zwischen den Blöcken erschließt<br />

eine Mittelspange mit Laubengängen<br />

und Fluren das Gebäude. Hier liegen<br />

auch die Gemeinschaftsküchen <strong>für</strong><br />

einen Teil der Zimmer, außerdem ein<br />

Behinderten-WC, die Hausanschlussräume<br />

<strong>für</strong> Sanitär und Elektro sowie<br />

Wasch- und Trockenräume.<br />

Mit 53 Einzel- und vier Doppelzimmern<br />

bietet der Wohnheim-Neubau<br />

Raum <strong>für</strong> insgesamt 61 Studierende.<br />

Alle Zimmer verfügen über<br />

eine Nasszelle. Die Zimmer im Vier-<br />

◂ Die ca. 220 mm<br />

starken<br />

Außenwände<br />

sorgen<br />

<strong>für</strong> helle Räume<br />

und den<br />

KfW-40-Standard<br />

▸ Pluspunkt <strong>Holz</strong>:<br />

Bei einem<br />

Massivbau hätten<br />

die Außen-<br />

wände ca. 70 mm<br />

stark sein<br />

müssen – mit<br />

negativen<br />

Konsequenzen <strong>für</strong><br />

das Gewicht<br />

geschosser sind als komfortable Appartements<br />

mit Einbauküche und<br />

Nasszelle ausgelegt. Bei Bedarf lassen<br />

sich diese Zimmer zu kleinen<br />

Wohnungen zusammenlegen – eine<br />

bewusst flexible Planung, weil sich<br />

die Stadt Tübingen die Möglichkeit<br />

einer anderen Mietklientel offenhalten<br />

wollte.<br />

Statik und Gewicht<br />

Um Eingriffe in die Konstruktion der<br />

Tiefgarage klein zu halten, sollte der<br />

Neubau möglichst leicht sein – ein<br />

Kostenfaktor, der eine entscheiden-<br />

de Rolle bei der Wahl des geeigneten<br />

Bausystems spielen sollte. Die Tragwerksplaner<br />

Schneck-Schaal-Braun,<br />

die sowohl die Sanierung als auch<br />

den Neubau verantworteten, prüften<br />

ganz verschiedene Bauweisen <strong>für</strong> die<br />

Garagenbebauung:<br />

▸ einen Massivbau mit möglichst<br />

schmalen Außenwänden aus Kalksandstein<br />

und Stahlbeton, einem<br />

WDVS und weitgespannten Beton-Variax-Decken<br />

▸<br />

eine Stahlskelettkonstruktion mit<br />

WDVS, nichttragenden Wänden in<br />

Mauerwerk und einer Stahlbeton-<br />

Hohlkörperdecke (Bubble-Deck)<br />

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Grundriss<br />

Schnitt<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

4. OG<br />

. OG<br />

2. OG<br />

1. OG<br />

Parkgarage Ebene 2<br />

Parkgarage Ebene 1<br />

14 mikado 5.2008<br />

Neubau<br />

Bestand<br />

▸ eine <strong>Holz</strong>konstruktion mit Lignatur-Deckenelementen<br />

und nichttragenden<br />

Wänden in Leichtbauweise,<br />

wie sie seit 2005 durch<br />

Änderung der Allgemeinen Ausführungsverordnung<br />

zur Landesbauordnung<br />

(LBOAVO) in Baden-<br />

Württemberg möglich ist<br />

Der Vergleich dieser Bauweisen ergab<br />

relativ schnell, dass die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

die kostengünstigste<br />

Lösung war. Zwar lagen hier die<br />

Kosten <strong>für</strong> das eigentliche Bauwerk<br />

höher, doch die geringeren Kosten <strong>für</strong><br />

den Tiefgaragenumbau kompensierten<br />

das. Bei beiden Massivbauweisen<br />

hätte man die Tiefgarage unter immensen<br />

Kosten abreißen müssen.<br />

Die <strong>Holz</strong>konstruktion war rund<br />

60 Prozent leichter. Damit genügte<br />

es, die Garagendecke (nach Freilegen<br />

der Deckenbewehrung) durch<br />

acht Unterzüge und vier Stützen zu<br />

verstärken (siehe Grundriss). Anschließend<br />

wurde der Neubau aus<br />

einseitig beplankten <strong>Holz</strong>rahmenelementen<br />

errichtet. Laut Zimmerei die<br />

kostengünstigere Alternative – zumal<br />

der relativ geringe Vorfertigungsgrad<br />

die kraftschlüssige Verbindung zwischen<br />

den Gebäudeebenen erleichterte.<br />

Schwelle und Rähm der Wandelemente<br />

sind unterbrochen, sodass<br />

die vertikale Lastabtragung über das<br />

Hirnholz der bis zur Elementkante<br />

reichenden Stiele erfolgt. So lässt sich<br />

viermal mehr Last ableiten als über<br />

eine Querpressung von Schwelle oder<br />

Rähm. Die Zahl der Stiele lässt sich<br />

reduzieren und macht auch im Mehrgeschossbau<br />

eine echte Leichtkonstruktion<br />

möglich.<br />

Als ideale Ergänzung in der Horizontalen<br />

sehen Architekt und Tragwerksplaner<br />

Deckenelemente von der<br />

Firma Lignatur: „Weil sie sich einfach<br />

aufl egen und mit den Wänden verschrauben<br />

lassen, ohne dass spezielle<br />

Anschlüsse erforderlich sind.“ Darüber<br />

hinaus bieten die Deckenelemente<br />

aus Sicht der Planer besondere Vorteile<br />

<strong>für</strong> die Statik, beim Brand- und<br />

Schallschutz.<br />

Da Tübingen in Erdbebenzone 3<br />

liegt, mussten die Planer den Nachweis<br />

über die Erdbebensicherheit ihres<br />

Gebäudes erbringen. Damit hatte<br />

das Team aus anderen Projekten


in der Region schon reichlich Erfahrung.<br />

Dennoch betraten Architekt<br />

und Tragwerksplaner in diesem<br />

Punkt Neuland: Die Ermittlung der<br />

einzelnen Wandsteifigkeiten ist <strong>für</strong><br />

<strong>Holz</strong>konstruktionen bislang in keiner<br />

Norm geregelt. Es fehlte also<br />

die Basis, um die horizontale Gebäudesteifigkeit<br />

zu ermitteln. Deshalb<br />

griff man bei der Ingenieurgesellschaft<br />

auf ein Verfahren zurück,<br />

das man bei Recherchen im Internet<br />

entdeckt hatte: die Ermittlung von<br />

Ersatzschubsteifigkeiten nach einem<br />

Nachweisverfahren von Prof. Martin<br />

Kessel (Braunschweig).<br />

Dieses Verfahren entwickelte Prof.<br />

Kessel von 1999 bis 2001 in einem<br />

Forschungsvorhaben. Es basiert auf<br />

dem Schubfeldverfahren <strong>für</strong> die Berechnung<br />

aussteifender Scheiben mit<br />

Trapezblechen. Auf der Grundlage<br />

dieser Forschungsergebnisse wiesen<br />

die Tragwerksplaner, von Prof. Kessel<br />

geprüft und bestätigt, erstmals rechnerisch<br />

nach: Beim <strong>Holz</strong>bau wirken<br />

aufgrund des geringeren Gewichts<br />

nur etwa 3 Prozent der Vertikalkräfte<br />

horizontal. Beim Massivbau sind<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

Schubfeldverfahren beweist Vorteile<br />

▴ Tragwerksplaner<br />

Friedrich Schneck<br />

▸ Die Wände<br />

lassen sich ohne<br />

spezielle<br />

Anschlüsse mit<br />

den Decken<br />

verschrauben<br />

mikado: Herr Schneck, die „Neuhalde“ stellte ja knifflige Aufgaben ...<br />

Schneck: Das kann man so sagen. Die schwierigsten betrafen den Brand-<br />

und den Erdbebenschutz.<br />

Die beide noch nicht ganz befriedigend durch Normen geregelt sind.<br />

Das gilt insbesondere <strong>für</strong> den Erdbebenschutz, wo die Ermittlung der einzelnen<br />

Wandsteifigkeiten in der DIN 1052 und in der EC5 momentan noch<br />

nicht geregelt ist. Es gab also keine normierten Bemessungsregeln <strong>für</strong> die<br />

Ermittlung der Steifigkeit von Wand- und Deckenscheiben. Mit dem erweiterten<br />

Schubfeldverfahren nach Prof. Kessel ist es uns aber gelungen,<br />

dieses Problem zu lösen – und damit meines Wissens zum ersten Mal die<br />

Vorteile einer <strong>Holz</strong>konstruktion <strong>für</strong> den Erdbebenschutz nachzuweisen.<br />

Und beim Brandschutz?<br />

Da haben wir mit der neu gefassten Musterbauordnung und der Muster-Richtlinie über brandschutztechnische<br />

Anforderungen an hochfeuerhemmende Bauteile in <strong>Holz</strong>bauweise eine klare<br />

Regelung. Allerdings ist der <strong>Holz</strong>bau aus meiner Sicht beim Brandschutz immer noch benachteiligt,<br />

was wir vermutlich schlechter Lobbyarbeit verdanken. Eine <strong>Holz</strong>beplankung mit<br />

REI 60 hält einem Feuer genauso lange stand wie eine gleich eingestufte Beplankung aus<br />

Gipsplatten, und dennoch haben wir im <strong>Holz</strong>bau das Kapselkriterium. Selbst die Behörden<br />

kamen in Erklärungsnot, warum wir die REI-60-<strong>Holz</strong>beplankung mit einer Brandmeldeanlage<br />

kompensieren mussten. Einbauen mussten wir sie trotzdem.<br />

Herr Schneck, wir danken Ihnen <strong>für</strong> das Gespräch.<br />

MOHR<br />

es 15 bis 25 Prozent, im Fundament<br />

sind die horizontalen Belastungen bei<br />

Erdbeben bis zu 15-mal höher.<br />

Beim Studentenwohnheim ist die<br />

Erdbebenwirkung in Querrichtung<br />

des Gebäudes erheblich geringer als<br />

die Windeinwirkung, in Längsrichtung<br />

sind beide Kräfte in etwa gleich<br />

(siehe Diagramm). Für die Bemessung<br />

sind die Ersatzlasten aus Erd-<br />

beben damit nicht maßgebend. Fazit:<br />

<strong>Holz</strong>bauten sind die ideale Lösung <strong>für</strong><br />

Erdbebengebiete.<br />

Brandschutz<br />

Die neu gefasste Musterbauordnung<br />

stuft das Wohnheim in die Gebäudeklasse<br />

4 ein. Konsequenz: Für die drei<br />

unteren Geschosse war eine hochfeuerhemmende<br />

Ausführung in REI 60<br />

vorgeschrieben. Für das vierte Obergeschoss<br />

genügte REI 30. Bei den<br />

Wänden lösten die Planer diese Aufgabe<br />

mit einer Doppel-Beplankung<br />

mit 12,5 mm Gipskarton-Feuerschutzplatten<br />

(bei den Innenwänden<br />

beidseitig). Damit erfüllt die Ausführung<br />

gemäß Prüfzeugnis der MPA<br />

Braunschweig das Kapselkriterium.<br />

Die Decken erwiesen sich als<br />

schwieriger, denn sie waren als<br />

sichtbare <strong>Holz</strong>decken geplant. Recherchen<br />

ergaben, dass die industriell<br />

gefertigten Lignatur-Deckenelemente<br />

auch dieses Kriterium erfüllten.<br />

Brandschutztechnisch erreichen sie<br />

mit doppelter Fichte-Beplankung auf<br />

der Unterseite REI 60 – auch hierzu<br />

gibt es ein Prüfzeugnis der MPA<br />

Braunschweig.<br />

Obwohl damit die Schutzziele<br />

prinzipiell erfüllt waren, mussten die<br />

Planer das Fehlen einer nichtbrennbaren<br />

Beplankung durch den Einbau<br />

einer Brandmeldeanlage kompensieren.<br />

Für Friedrich Schneck kein Beinbruch,<br />

denn: „Es geht ja im Brandfall<br />

vor allem darum, dass die Bewohner<br />

www.mikado-online.de 15


nicht im Rauch ersticken. Deshalb gehört<br />

eine Brandmeldeanlage auf jeden<br />

Fall in ein Gebäude dieser Größenordnung.“<br />

Da diese Kompensation sich auf<br />

die Brandschutzklasse auswirkt, erreichte<br />

das Studentenwohnheim stolze<br />

REI 90, bietet seinen Bewohnern<br />

also klar mehr Sicherheit als gefordert<br />

– und als vergleichbare REI-60-<br />

Massivkonstruktionen.<br />

Schallschutz<br />

Die DIN 4109 empfiehlt <strong>für</strong> den erhöhten<br />

Schallschutz bei Trenndecken<br />

in Mehrfamilienhäusern einen Luftschall-Wert<br />

R W ≥ 55 dB und einen<br />

Trittschall-Wert L n,W ≤ 46 dB. Das<br />

beim Wohnheimneubau eingesetzte<br />

Deckenelement „Lignatur Silence“<br />

eignete sich auch <strong>für</strong> diese Disziplin.<br />

Laut Prüfbericht erreichte das Gebäude<br />

beim Luftschall R W einen Wert<br />

von 73 und beim Trittschall L n,W einen<br />

Wert von 50 dB. Berücksichtigt<br />

man den Anpassungswert, liegen die<br />

spektral angepassten Trittschallwerte<br />

bei L n,W + C i,50-5000 = 47 dB bzw. bei<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

Handfeste Vorteile <strong>für</strong> den Bauherren<br />

16 mikado 5.2008<br />

L n,W + C i,50-5000 = 45 dB. Diese Werte<br />

entsprechen nahezu einer 200 mm<br />

starken Betondecke. Diese Ergebnisse<br />

bringt ein Schwingungstilger <strong>für</strong><br />

den Tieftonbereich: In die Element-<br />

Hohlräume werden zur Dämpfung<br />

Kalksandsteine und Schüttungen unterschiedlicher<br />

Masse eingebracht –<br />

eine Methode zur Schwingungsoptimierung<br />

aus dem Brückenbau, die<br />

hier auf den Schallschutz übertra-<br />

mikado: Herr Knies, wird das Wohnheim Neuhalde<br />

aus Ihrer Sicht Schule machen?<br />

Knies: Wahrscheinlich nur bedingt. Wir haben mit<br />

diesem Projekt zwar eindrucksvoll dokumentiert, was<br />

die <strong>Holz</strong>konstruktion bei Gebäuden mittlerer Höhe<br />

leisten kann. Nehmen Sie nur die kurze Bauzeit, die<br />

regulär von Oktober bis Mai gedauert hätte. Wir werden<br />

nur später fertig, weil das Studentenwerk das Gebäude<br />

erst zum Semesterwechsel braucht.<br />

▴ Arch. Mathias Knies<br />

Allerdings sitzen die Vorurteile gegen den <strong>Holz</strong>bau<br />

tief in den Köpfen, und das gilt besonders <strong>für</strong> den<br />

Brandschutz. Deshalb ist es zum Beispiel noch schwierig, Eigentumswohnungen<br />

in aus <strong>Holz</strong> gebauten Mehrfamilienhäusern zu vermarkten. Andererseits,<br />

wenn wir einen so aufgeschlossenen Bauherrn haben wie das<br />

Studentenwerk, lässt sich ein solches Projekt vielleicht wiederholen – zumal<br />

der <strong>Holz</strong>bau dem Bauherrn beim Wärme-, Erdbeben- und Schallschutz<br />

handfeste Vorteile brachte.<br />

Und auch bei den Kosten ...<br />

... die auch in diesem Fall natürlich eine wichtige Rolle spielten. Dank der<br />

besonderen Konstellation war der <strong>Holz</strong>bau beim Neubau des Studentenwohnheims<br />

ja nicht nur die beste, sondern auch die preiswerteste Alternative.<br />

Das hat die Entscheidung des Bauherrn natürlich beeinflusst.<br />

▴ Auf die<br />

Deckenelemente<br />

kam eine<br />

OSB-Schicht zur<br />

besseren<br />

Scheibenbildung<br />

gen wurde. Trittschall und Frequenzen<br />

über 100 Hz dämpft ein schwimmender<br />

Estrich.<br />

Wärmeschutz<br />

Das Energiekonzept der e+k-Architekten<br />

sieht eine gemeinsame 250kW-Pelletsheizung<br />

vor, von der<br />

100 kW <strong>für</strong> den Neubau bereitgestellt<br />

werden. Da sich die Erschließung im<br />

Bestand befindet, wurden auch hier<br />

Kosten gesenkt. Die Pellets lagern in<br />

einem zehn Meter hohen Silo, das<br />

auf dem Verbindungsgang zwischen<br />

Tiefgarage und Altbau steht. Die<br />

Komplettsanierung des Altbaus, zu<br />

der auch der Einbau von Solarzellen<br />

und Fotovoltaikelementen gehört,<br />

führte zu 80 Prozent weniger<br />

Energiebedarf.<br />

Vorteil <strong>für</strong> <strong>Holz</strong><br />

In puncto Statik, Bauzeit, Wärme-<br />

und Erdbebenschutz bot die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

beim Neubau des Studentenwohnheims<br />

„Neuhalde“ dem<br />

Bauherrn deutliche Vorteile. Beim<br />

Brand- und Schallschutz schnitt sie<br />

nicht schlechter ab als eine Massivkonstruktion.<br />

Aufgrund der besonderen<br />

Konstellation war der <strong>Holz</strong>bau in<br />

diesem Fall auch kostengünstiger als<br />

ein Massivbau, hier liegt aber in Zeiten<br />

harter Preiskämpfe sein einziger<br />

Schwachpunkt.<br />

Vielleicht lässt sich die Kostenschraube<br />

mit einem höheren Vorfertigungsgrad<br />

noch etwas weiter drehen.<br />

Wichtiger wird es allerdings sein, potenziellen<br />

Bauherren die Vorzüge von<br />

<strong>Holz</strong>konstruktionen als geldwerte<br />

Vorteile nahezubringen, z.B. schnellere<br />

Rendite und mehr Wohnfläche<br />

bei geringeren Unterhaltskosten.<br />

Kontakt<br />

Dr. Joachim Mohr, Tübingen ▪<br />

Architekturbüro<br />

e+k architekten<br />

www.ehringknies.de<br />

Schneck-Schaal-Braun<br />

Ingenieurgesellschaft Bauen mbH<br />

www.schneck-schaal-braun.de


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Marktbeobachtung<br />

<strong>Holz</strong>bau punktet im Bestand<br />

Der <strong>Holz</strong>bau hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt. Besonderes<br />

Potenzial zeigt er beim Bauen im Bestand. Geringes Gewicht, kurze Bauzeiten und eine<br />

ressourcenschonende Herstellung sind einige der Pluspunkte, die <strong>für</strong> <strong>Holz</strong> sprechen.<br />

18 mikado 5.2008<br />

Markt und Marktpotenzial<br />

Bereits im vergangenen Jahr wurden<br />

60 % aller Bauaufträge im Bestand<br />

abgewickelt. Dabei kommt dem<br />

<strong>Holz</strong>bau zugute, dass das ökologische<br />

Bauen und der schonende Umgang<br />

mit Ressourcen im Rampenlicht<br />

der öffentlichen Diskussion stehen.<br />

Zu kurz springt, wer dabei nur an<br />

den Einsatz von Baumaterialien aus<br />

nachwachsenden oder erneuerbaren<br />

Rohstoffen denkt. Selbst die hochgelobte<br />

Eigenschaft des <strong>Holz</strong>es – geringe<br />

Mengen an Primärenergie <strong>für</strong> die<br />

Nutzbarmachung des Materials und<br />

die Tatsache, dass dauerhaft verbaute<br />

Biomasse ein idealer Kohlendioxid-<br />

▴ Dem <strong>Holz</strong>bau<br />

kommt<br />

zugute, dass das<br />

ökologische<br />

Bauen und der<br />

schonende<br />

Umgang mit den<br />

Ressourcen<br />

im Rampenlicht<br />

stehen<br />

speicher ist – schöpft noch nicht das<br />

gesamte „ökologische“ Potenzial der<br />

<strong>Holz</strong>bauweise aus.<br />

Auch die die Ressource „Bauland“<br />

ist in Deutschland endlich. Nicht nur<br />

in den Ballungsräumen und Speckgürteln<br />

der Großstädte ist sie zu einem<br />

fast unbezahlbaren Gut geworden.<br />

Die Politik hat ein Übriges dazu<br />

getan. Der Wegfall der Eigenheimzulage<br />

hat das Bauen von freistehenden<br />

Einfamilienhäusern im suburbanen<br />

Umfeld der Städte drastisch reduziert.<br />

Stattdessen rückt die städtebauliche<br />

Politik mit gezielten Förderprogrammen<br />

das ökologische Bauen im<br />

Bestand in den Fokus. <strong>Holz</strong>basierte<br />

Bauteile sind dank ihres niedrigen<br />

WFS INGENIEURGESELLSCHAFT MBH


Gewichtes geradezu prädestiniert, um<br />

<strong>für</strong> Bauaufgaben im Gebäudebestand<br />

genutzt zu werden.<br />

<strong>Holz</strong>bau und Zukunft<br />

Im Rahmen der von der Staatsregierung<br />

Bayern geförderten Hightech-<br />

Offensive „<strong>Holz</strong>bau der Zukunft“<br />

hat der Rosenheimer Prof. Heinrich<br />

Köster eine umfangreiche Datenaufnahme<br />

bei den gütegesicherten<br />

<strong>Holz</strong>bauunternehmen Deutschlands<br />

vorgenommen. Hochgerechnet auf<br />

die 350 RAL-Unternehmen prognostiziert<br />

Köster eine schon heute vorhandene<br />

Jahresleistung in den klassischen<br />

Disziplinen des Bauens im<br />

Bestand von ca. 850 Dachaufstockungen,<br />

ca. 550 An-/Verdichtungsbauten<br />

und immerhin 150 Bauvorhaben<br />

mit Einsatz von großflächigen<br />

Fassadenelementen aus <strong>Holz</strong>konstruktionen.<br />

Über 80 % der befragten Unternehmen<br />

schätzen die Auftragslage<br />

<strong>für</strong> das Segment Dachaufstockungen<br />

als gut bis sehr gut ein, wobei<br />

die größten Marktanteile mit über<br />

40 % von den Unternehmen mit 10<br />

bis 20 Mitarbeitern gehalten werden.<br />

Die Studie erwartet ein überproportionales<br />

Wachstum des Marktes von<br />

jährlich 7 bis 9 %. Weitere Informationen<br />

zur Studie gibt es unter<br />

www.holzbauderzukunft.de<br />

Planung und Arbeitsvorbereitung<br />

Bauen im Bestand bedeutet, dass auf<br />

ein langjährig gewachsenes Wohnumfeld<br />

Rücksicht genommen werden<br />

muss. Hier handelt es sich nicht<br />

um einen Rohbau oder, wie von den<br />

Bauleuten gern so bezeichnet, ein<br />

bloßes „Bauvorhaben“. Sie operieren<br />

stattdessen – wie der Mediziner sagen<br />

würde – „am offenen Herzen“, häufig<br />

bei fortlaufender Nutzung der darunter<br />

liegenden Wohnung(en), Büros<br />

oder ähnlichen Räumen. Oberstes<br />

Gebot ist deshalb der Personenschutz,<br />

nicht nur der eigenen Mitarbeiter,<br />

sondern insbesondere auch der Bewohner<br />

und Passanten. Da wird es zu<br />

einem absoluten Muss, dass sämtliche<br />

öffentlich zugänglichen Verkehrswege<br />

sorgfältig zu sichern sind.<br />

Außenwand auf Stahlbetondecke mit Aufkantung, Putzfassade vorspringend<br />

Fassadendämmputz<br />

z.B. 60 mm<br />

Dämmung und<br />

Außenputz<br />

Sockelprofil<br />

VWS-Dämmsystem<br />

optional<br />

Außenwand auf Stahlbetondecke, Fassade rückspringend<br />

Blechsims<br />

Stirndämmung<br />

der Attika/Decke und<br />

Fassadenplatte<br />

Fassadendämmung<br />

optional<br />

~26– 2<br />

<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 160 mm Rahmenkonstruktion<br />

beidseitig beplankt, ein- oder zweilagig nach System des<br />

Ausführenden<br />

12 cm neuer Fußbodenaufbau auf Dampfsperre<br />

Stahlbetondecke mit tragfähiger Aufkantung<br />

Mauerwerk Bestand<br />

www.mikado-online.de 19<br />

~26–<br />

12 cm neuer Fußbodenaufbau auf Dampfsperre<br />

Stahlbetondecke<br />

Mauerwerk Bestand<br />

~12 cm<br />

16–20 cm<br />

<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 200 mm Rahmenkonstruktion<br />

beidseitig beplankt, ein- oder zweilagig nach System des<br />

Ausführenden<br />

~12 cm<br />

16–20 cm


Thema des Monats Aufstockung<br />

Außenwand anstelle Sparrendach mit Anschluss an bestehende Stahlbetonwiderlager<br />

Montageschwelle<br />

kraftschlüssig an<br />

Widerlager angeschlossen<br />

Fassadenbekleidung<br />

optional<br />

~27<br />

20 mikado 5.2008<br />

<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 200 mm Rahmenkonstruktion<br />

beidseitig beplankt mit Installationsebene<br />

und hinterlüftete Fassade<br />

Montagewinkel<br />

Mauerwerk Bestand<br />

Stahlbetondecke mit Stahlbetonwiderlager<br />

<strong>für</strong> altes Sparrendach<br />

Aufstockung auf nicht ausreichend tragfähiger Dachkonstruktion mittels Trägerrost<br />

Fassade z.B.<br />

hinterlüftet<br />

neuer Fußbodenaufbau<br />

<strong>Holz</strong>tafel nach DIN 1052 z.B. 00 mm Doppelstahlträger<br />

mit außenseitiger Zusatzdämmung<br />

Beplankung nach System des Ausführenden<br />

Stahlträgerrost nach Statik<br />

neuer Fußbodenaufbau<br />

Balkenlage in Trägerrost<br />

gem. stat. Berechnung<br />

nicht ausreichend<br />

tragfähige Deckenkonstruktion<br />

Wände im Bestand<br />

~12 cm<br />

16–20 cm<br />

~18 cm ~24 cm ~8 cm<br />

Zu sichern sind aber zum Beispiel<br />

auch die Aufstellflächen <strong>für</strong> die Hebezeuge,<br />

die Transportfahrzeuge und<br />

nicht zuletzt die Zwischenlagerflächen<br />

<strong>für</strong> das zu verbauende Material.<br />

Die manchmal am Bau etwas<br />

belächelte Arbeit des SiGeKo (Sicherheits-<br />

und Gesundheitsschutzkoordinators)<br />

wird bei solchen Projekten<br />

unentbehrlich.<br />

Auch der Gebäudebestand ist zu sichern,<br />

zumindest soweit dieser nicht<br />

zurückgebaut wird. Beschädigungsfrei<br />

bleiben soll die Infrastruktur des<br />

Wohnumfeldes, wie zum Beispiel Außenanlagen<br />

und Bäume. So kann nur<br />

jedem Unternehmer angeraten werden,<br />

vor Einrichtung der „Baustelle“<br />

eventuell vorhandene „Vorschäden“<br />

sorgfältig zu dokumentieren.<br />

Unter Umständen sind die die Zeiten,<br />

an denen im oder am Haus gearbeitet<br />

werden darf, von den bauüblichen<br />

Zeiten erheblich abweichen<br />

können – auch saisonal schwankend.<br />

Häufig muss unter Termindruck gearbeitet<br />

werden. Die Witterung nimmt<br />

einen noch größeren Einfluss als sonst<br />

üblichen Einfluss auf das Baugeschehen.<br />

Eine minutiöse Vorplanung der<br />

Arbeitsfolgen, ein rechtzeitiges und<br />

vorausschauendes Informationsmanagement<br />

und die Einplanung von<br />

„Reserven“ helfen Ärger und Kosten<br />

zu vermeiden.<br />

Hohe Vorfertigung und<br />

Betriebserfolg<br />

Es klingt fast wie eine Binsenweisheit:<br />

Was ich daheim in meiner Werkstatt<br />

oder in der Produktionshalle<br />

vorrichten kann, das fertige ich nicht<br />

an der Baustelle an. Die jahrhundertelang<br />

ausgeprägte Stärke des <strong>Holz</strong>baus<br />

besteht darin, montagefertige<br />

Einheiten herzustellen und so Prozesszeiten<br />

an der Baustelle zu reduzieren.<br />

Während <strong>für</strong> das konventionelle<br />

„Aufrichten“ einer Sparrenlage<br />

mit Verlegen der Unterspannbahn,<br />

der Konterlatte und Dachlattung<br />

ca. 20 min/m² aufgewendet werden<br />

muss, verlegt sich ein gut geplantes<br />

und genau gefertigtes Dachelement<br />

in einem Viertel der Zeit.<br />

Ähnliche Zeitvorteile lassen sich bei<br />

der Anbringung von <strong>Holz</strong>- oder ele-


40 cm<br />

mentierten Fassaden erzielen. Selbst<br />

das Vorverputzen der Außenwände<br />

im Werk lohnt.Erhebliches Potenzial<br />

steckt auch in der Werksvorfertigung<br />

der Installationstechnik.<br />

Prinzipiell belegen alle Arbeitszeitstudien<br />

bei den Montagevorgängen:<br />

je größer das Bauteil und je<br />

höher der Vorfertigungsgrad, desto<br />

geringer die Herstellkosten. Trotzdem<br />

bleibt der Vorfertigungsgrad davon<br />

abhängig, wie groß und schwer die<br />

Bauteile verladen, transportiert und<br />

vor Ort verlastet werden können.<br />

Alt und Neu<br />

Wesentlichen Einfluss auf die Ausgestaltung<br />

des „Sockeldetails“, also<br />

des Anschluss der neuen aufgehenden<br />

Außenwand an den Gebäudebestand,<br />

hat die Ausformung der alten<br />

Attika. War die letzte Decke des Gebäudes<br />

als Flachdach mit innen liegenden<br />

Abläufen ausgebildet, finden<br />

sich an den Dächern Aufkantungen,<br />

die nicht immer problemlos in den<br />

Neubau zu integrieren sind. Wenn,<br />

was insbesondere bei Aufkantungen<br />

aus Beton der Fall ist, das Entfernen<br />

mit erheblichen Kosten verbunden<br />

ist, wird eine bautechnisch einwandfreie<br />

Lösung dieser Anschlussfuge<br />

notwendig.<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

Beim „Aufsetzen“ der neuen Wand<br />

auf die (tragfähige) Kante ist neben<br />

dem luft- und wasserdichten Ausbilden<br />

der Lagerfuge und dem Herstellen<br />

einer lastableitenden Verbindung<br />

mit der Decke besonders das thermische<br />

Dämmen der Attika erforderlich.<br />

Das kann dadurch erfolgen, dass die<br />

aufgehende Fassade der Neubauteile<br />

die alte Deckenkante „überschalt“.<br />

Häufig ist ein optischer „Rücksprung“<br />

der Neubauteile gewünscht.<br />

Auch hier müssen Wärmebrücken<br />

beseitigt werden, was gerade dann<br />

besondere Arbeitgänge erforderlich<br />

macht, wenn im Gebäudebestand die<br />

die Wärmedämmung noch nicht angebracht<br />

ist. Ähnliche Problematiken<br />

ergeben sich nach dem Rückbau von<br />

betonverankerten Sparrendächern.<br />

Mindestens temporär kritisch ist die<br />

Der Autor<br />

Zwischenfassade, nachdem die wasserführende<br />

alte Dachhaut entfernt<br />

und ein Notdach bzw. die neuen Bauteile<br />

noch nicht montiert sind.<br />

Balken und Decken<br />

Häufig können die neuen Einwirkungen<br />

der Aufstockung nicht direkt in<br />

darunter liegenden Elemente abgeleitet<br />

werden. Hier haben sich Trägerroste<br />

bewährt, die, aus <strong>Holz</strong> oder<br />

Stahlträgern gebildet, eine Lastweiterleitung<br />

ermöglichen. Werksvorgefertigte<br />

Decken/Balken und Plattenelemente<br />

eignen sich dazu, die<br />

Montagezeiten zu verkürzen. Der<br />

entstehende Hohlraum kann als Installationsebene<br />

ebenso genutzt werden,<br />

wie er den Scheibenabstand und<br />

damit den Schallschutz erhöht. ▪<br />

Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Lutz leitete nach seinem Studium<br />

der <strong>Holz</strong>technik an der FH Rosenheim 1981 bis 2008 den<br />

Geschäftszweig „Gewerbe und Objektbau“ eines Fertig-<br />

hauswerkes in Oberschwaben. Dort realisierte der<br />

Baubiologe über 150 Hochbauten. Seit 2008 führt Lutz<br />

ein Ingenieurbüro <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bau und lehrt als Dozent am<br />

Kompetenzzentrum <strong>für</strong> <strong>Holz</strong>bau und Ausbau und der an der Hochschule<br />

<strong>für</strong> Bauwesen in Biberach/Riß.<br />

Sicher unter Dach und Fach<br />

Die neue Dach- und Wandplatte im Ziegeldesign<br />

Handlich, leicht, robust<br />

Ve rpackungseinheit mit 7 Elementen <strong>für</strong> 2,17 m 2 Deckfläche<br />

106 cm<br />

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Thema des Monats Aufstockung<br />

Citypark<br />

Entspannung unterm Atrium<br />

In Dornbirn/Vorarlberg garnierte ein <strong>Holz</strong>bauteam den in die Jahre gekommenen<br />

Gewerbekomplex „Citypark“ mit einer zweigeschossigen Aufstockung aus <strong>Holz</strong>.<br />

Rund um ein gläsernes Atrium gruppieren sich nun 21 Wohn- und zwei Büroeinheiten.<br />

Mitten im Zentrum von Dornbirn<br />

entstand die zweigeschossige<br />

Aufstockung auf dem 1983 erbauten<br />

„Citypark“. Dieser ist Eigentum eines<br />

Vorarlberger Einzelhandelsunternehmens.<br />

Das sanierungsbedürftige Gebäude<br />

war von Anfang an <strong>für</strong> eine<br />

Überbauung im 3. und 4. Obergeschoss<br />

vorgesehen. Dabei führte das<br />

Querschnitt mit gekennzeichneter Aufstockung<br />

22 mikado 5.2008<br />

Bauteam die Aufstockung aus Gewichtsgründen<br />

in <strong>Holz</strong>bauweise aus,<br />

lediglich die Zwischendecke ist aus<br />

Gründen des Schallschutzes massiv<br />

gehalten. Eine neu errichtete Vertikalerschließung<br />

verbindet die neuen<br />

Wohnbereiche mit dem Erdgeschoss<br />

und den Tiefgaragenplätzen im<br />

2. Untergeschoss.<br />

GRUNDGRENZE<br />

Oase aus <strong>Holz</strong><br />

▴ Der Baustoff<br />

<strong>Holz</strong> dominiert<br />

im Inneren<br />

Beim Betreten der beiden neuen<br />

Wohngeschosse auf dem „Citypark“<br />

im Zentrum Dornbirns fühlt man sich<br />

in eine Oase aus <strong>Holz</strong> versetzt. Gerade<br />

hat man den geschäftigen Innenstadtbereich<br />

über einen Aufzug<br />

in Richtung des 3. und 4. Obergeschosses<br />

verlassen, wird man von<br />

einer ruhigen, privaten Atmosphäre<br />

empfangen.<br />

<strong>Holz</strong> dominiert, Olivenbäume verstärken<br />

die südländische Stimmung<br />

und 22 Wohnungen sowie zwei Büros<br />

gruppieren sich auf zwei Ebenen<br />

um ein glasüberdecktes, helles Atrium.<br />

Brücken erschließen die Wohnungen<br />

des 4. Obergeschosses. Ein<br />

Stockwerk darunter bieten Bänke einen<br />

halböffentlichen Raum der Kom-


munikation. Diese Erschließungsfläche<br />

führt über einen privaten Bereich,<br />

ähnlich einem Vorgarten, der durch<br />

(hölzerne) Bänke signalisiert ist, zu<br />

den einzelnen Wohnungseingängen.<br />

Eine derart „beruhigte“ Zone vor den<br />

Wohnungen sei notwendig gewesen,<br />

erklärt Architekt Stefan Hiebeler, der<br />

das Projekt des gesamten Umbaues<br />

des Cityparks im Büro Hermann<br />

Kaufmann leitete.<br />

Die große Wohnungstiefe hätte<br />

oftmals die Anordnung der Schlaf-<br />

und Nebenräume zur Erschließungszone<br />

hin notwendig gemacht. Auch<br />

sei die große Fläche der Aufstockung<br />

Anlass da<strong>für</strong> gewesen, zur Belichtung<br />

die Form des Atriums zu wählen.<br />

„Derartig qualitativ gestaltete<br />

Bereiche erwartet man in einem<br />

Gebäudeensemble der Innenstadt<br />

nicht“, sagte Hiebeler, der es als positiv<br />

erlebt, hier Fassaden aus Douglasie<br />

realisieren zu können, die sich<br />

im Innenbereich befinden. Dadurch<br />

konnten die <strong>Holz</strong>fenster ästhetisch<br />

bündig eingebaut werden, ohne auf<br />

Wetterschutzelemente zurückgreifen<br />

zu müssen. „Vom Detail her konnten<br />

wir einiges ausführen, das wir<br />

im Außenbereich so nicht machen<br />

würden, beispielsweise horizontale<br />

Fugen ohne irgendwelche Blechabdeckungen“,<br />

erzählt der Architekt.<br />

Das Büro Hermann Kaufmann ist <strong>für</strong><br />

seine <strong>Holz</strong>bauten weit über Vorarlbergs<br />

Grenzen hinaus bekannt, zusätzlich<br />

war eine spätere Aufstockung<br />

aus <strong>Holz</strong> aus Gewichtsgründen<br />

schon 1983 beim Bau des Cityparks<br />

von der Statik her vorgesehen.<br />

Auskragung im Visier<br />

Die Statik des <strong>Holz</strong>baues lag bei der<br />

Dornbirner merz kley partner GmbH,<br />

einem Büro, das schon häufiger mit<br />

Hermann Kaufmann kooperierte und<br />

sich in der Branche einen sehr guten<br />

Namen geschaffen hat. Für Konrad<br />

Merz lagen die Punkte besonderer<br />

Aufmerksamkeit bei diesem Projekt<br />

auf den äußeren Auskragungen des<br />

Daches. „Die vorgefertigten Dach-<br />

elemente waren jeweils 2,50 m breit.<br />

Diese lagen zum Atrium hin auf<br />

<strong>Holz</strong>rahmenwänden und im Außenbereich<br />

auf Stahlstützen auf, die im<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

▸ Die Fassaden<br />

des Atriums sind<br />

vor dem<br />

Wetter geschützt.<br />

So konnten<br />

die Fenster<br />

bündig eingebaut<br />

werden. Die<br />

Wandbekleidung<br />

besteht<br />

aus Douglasie<br />

▸ Unter dem<br />

Glasdach sind die<br />

Rohre der<br />

Sprinkleranlage<br />

zu sehen.<br />

Über der Fassade<br />

liegen offene<br />

Lamellen, die im<br />

Brandfall den<br />

Rauch ableiten<br />

www.mikado-online.de 2


Thema des Monats Aufstockung<br />

Detail Dachelement mit Vordach im 4. OG – Draufsicht<br />

2500<br />

Längsschnitt<br />

280<br />

Querschnitt a-a<br />

Glas + Regenrinne<br />

1510<br />

Aufstockung im Detail<br />

1.12<br />

5<br />

OK Decke<br />

=OK Bestand<br />

22<br />

600<br />

50<br />

605 9 0<br />

245 150<br />

a<br />

1.12<br />

27<br />

5<br />

20<br />

24 mikado 5.2008<br />

a<br />

60<br />

18<br />

2500<br />

2495<br />

91 1. 0 4 5<br />

1.755 5<br />

9 1<br />

Stobag<br />

Tenda Box<br />

Deckendämmung<br />

2.21 4<br />

BS 11 120/280-600-580-6 0-500<br />

S10, 80/120 mm, e=1000 mm, oben<br />

S10, 80/100 mm, e=1000 mm, unten<br />

BS 11 120/280-600-580-6 0-500<br />

Beplankung oben: Kronospan OSB, d=22 mm, vernagelt<br />

Balkenlage oben: S10, 80/120 mm, e=1000 mm<br />

Balkenschuhe 80/120 mm<br />

Balkenlage unten: S10, 80/100 mm, e=1000 mm<br />

Winkelverbinder 90 oR<br />

Beplankung unten: Kronospan OSB, d=18 mm, vernagelt<br />

OSB, d=18 mm<br />

Nä ,4 x 80, e=100 mm, umlaufend<br />

8 5<br />

2.51<br />

65<br />

75 5<br />

9<br />

Spax ø 6,0 x 150, e=100 mm<br />

5<br />

Nä ,4 x 80, e=100 mm<br />

Dachabdichtung bituminös<br />

18 mm OSB<br />

50–65 cm Konstruktion<br />

20– 5 cm Hinterlüftungsebene<br />

0 cm Dämmung<br />

18 mm OSB<br />

Dampfbremse<br />

15 mm Gipskarton Feuerschutzplatte<br />

50 mm Dämmung<br />

12,5 mm Gipskartonplatte<br />

4. Obergeschoss<br />

. Obergeschoss<br />

2. Obergeschoss<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Umbau Sutterlüty Citypark/<br />

Atriumhaus in Dornbirn<br />

Energiestandard:<br />

Niedrigenergiehaus<br />

Heizung:<br />

Gasheizung, Brauchwassererwärmung<br />

durch Solaranlage<br />

Bauzeit:<br />

10/2005–8/2007<br />

Nettonutzfläche (gesamt):<br />

14 589 m 2<br />

Nettogeschossfläche 3. OG / 4.OG:<br />

1802 m 2 / 1244 m 2<br />

Umbauter Raum (gesamt):<br />

58 240 m<br />

Umbauter Raum (OG 3 + 4):<br />

12 010 m<br />

Bauherr Aufstockung:<br />

Schertler Alge GmbH<br />

A-692 Lauterach<br />

www.schertler-alge.at<br />

Architekt:<br />

Hermann Kaufmann<br />

A-6858 Schwarzach<br />

www.hermann-kaufmann.at<br />

Projektleiter:<br />

Stefan Hiebeler<br />

A-6858 Schwarzach<br />

160<br />

Statik <strong>Holz</strong>bau:<br />

merz kley partner GmbH<br />

A-6850 Dornbirn<br />

www.mkp-ing.com<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

Schertler Alge GmbH<br />

A-692 Lauterach<br />

www.schertler-alge.at<br />

S10, 160/80<br />

oben<br />

BS 11, 160/280<br />

unten<br />

280 60<br />

18 160 22


FOTOS: PFÄFFINGER<br />

Abstand von 2,5 m errichtet worden<br />

waren. Das Spezielle daran waren<br />

zweiseitige Auskragungen, also über<br />

Eck, von ca. 3 m“, erläutert Merz.<br />

In dieser Ecksituation waren zwei<br />

Dachelemente zusammenzufügen.<br />

„Das eine Element kragt mit seinen<br />

Balken 3 m aus, zusätzlich muss das<br />

zweite Element zur anderen Seite hin<br />

auskragen. Da sich die Elemente jedoch<br />

aus Transportgründen nicht<br />

breiter als 2,50 m ausführen ließen,<br />

mussten die Elemente auf der Baustelle<br />

biegesteif miteinander befestigt<br />

werden. Das wurde mit Nagellaschen,<br />

mit Platten und mit Verklebungen<br />

realisiert. Dabei wurde der Elementstoß<br />

ineinandergeschoben und vernagelt“,<br />

erläutert Merz die Details.<br />

Etwa die Hälfte der Auskragung<br />

wird von einem Glasoberlicht ausgefüllt,<br />

um die Wohnungen mit zusätzlichem<br />

Tageslicht zu versorgen. Das<br />

umlaufende Vordach bietet gleichzeitig<br />

der Fassade Wetterschutz.<br />

Um die Lasten im Auskragungsbereich<br />

abzufangen, sei mit dem Tragwerksplaner<br />

die Positionierung der<br />

umlaufenden Stahlstützen abgestimmt<br />

worden, dann habe man die<br />

Punkte der Lastabtragung definiert<br />

und die Dachelemente entsprechend<br />

ausgebildet, so Merz. Diese Elemente<br />

schließen im Atriumbereich an das<br />

Glasdach an, das wie ein Rinnenkasten<br />

ausgebildet ist. In den Atti-<br />

Thema des Monats Aufstockung<br />

◂ Der sanierte<br />

„Citypark“<br />

im Herzen<br />

Dornbirns<br />

mit heller Fassade<br />

kahochzügen befinden sich gläserne<br />

Lamellen, die permanent geöffnet<br />

sind und im Brandfall als Entrauchung<br />

dienen. Als Brandschutz dient<br />

eine Sprinkleranlage.<br />

Die Zugangsbrücken des 4. Geschosses<br />

bestehen aus liegenden<br />

Brettschichtholzträgern mit einer<br />

Teppichauflage. Aus Schallschutzgründen<br />

liegen die Stege auf Silomerlagern<br />

auf.<br />

Rohbau nach zwei Wochen fertig<br />

Bei Baubeginn sei nicht definiert gewesen,<br />

wie viele Wohnungen entstehen<br />

sollen, da der Verkauf erst in<br />

der Bauphase begann. Daher wurden<br />

einige Bereiche der Wohnungstrennwände<br />

in Stützen aufgelöst. Das<br />

Dach ist über die gesamte Wohnungstiefe<br />

(11 m) frei gespannt, was bei den<br />

eingesetzten Systemen laut Merz kein<br />

statisches Problem darstellte.<br />

Aufgrund der exponierten Innenstadt-Lage<br />

war ein schneller Baufortschritt<br />

gefordert. Vorgefertigte<br />

<strong>Holz</strong>elemente sicherten dabei eine<br />

Rohbauzeit von zwei Wochen: die<br />

Dachelemente maßen 14 m x 2,50<br />

m, die Wände wurden in ganzer Länge<br />

geliefert.<br />

Für dieses Projekt erhielt Architekt<br />

Hermann Kaufmann den Vorarlberger<br />

<strong>Holz</strong>baupreis 2007.<br />

Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />

Detail der Innenhofwand<br />

Wohnung OG 4<br />

Aufbau Wand:<br />

15 mm Gipskarton<br />

50 mm Installationsebene<br />

Dampfsperre VAP 1000<br />

15 mm OSB<br />

200 mm Konstruktion/Dämmung<br />

15 mm DWD<br />

40 mm Hinterlüftung<br />

16 mm Sperrholzplatte<br />

Aufbau Decke:<br />

15 mm Parkett<br />

70 mm Heizestrich<br />

Dampfsperre VAP 1000<br />

0 mm Trittschalldämmung<br />

60 mm Dämmung EPS<br />

250 mm Stahlbetondecke neu<br />

Wohnung OG<br />

Aufbau Wand:<br />

15 mm Gipskarton<br />

50 mm Installationsebene<br />

Dampfsperre VAP 1000<br />

15 mm OSB<br />

200 mm Konstruktion/Dämmung<br />

15 mm DWD<br />

40 mm Hinterlüftung<br />

16 mm Sperrholzplatte<br />

Aufbau Decke:<br />

15 mm Parkett<br />

70 mm Heizestrich<br />

Dampfsperre VAP 1000<br />

0 mm Trittschalldämmung<br />

160 mm Dämmung EPS<br />

Stahlbetondecke Bestand<br />

80 mm Steinwolle<br />

Atrium OG /OG 4<br />

70 mm <strong>Holz</strong>rost<br />

240 mm Luftraum<br />

Rohdecke Bestand<br />

www.mikado-online.de 25


Ingenieurholzbau<br />

Österreich<br />

Spannender Brückenschlag in Tirol<br />

In Tirol überspannen seit 2007 zwei fast baugleiche <strong>Holz</strong>brücken filigran den Lech.<br />

Die Vorgängerbauten hatte ein starkes Hochwasser zerstört. Jetzt können Radfahrer,<br />

Wanderer und Langläufer via Schrägseilbrücke wieder sicher den Fluss überqueren.<br />

Der Lechtal-Radweg führt am<br />

Ufer eines der letzten wilden<br />

Gebirgsflüsse in Europa inmitten eines<br />

herrlichen Bergpanoramas über<br />

55 km von Reutte bis Steeg und überquert<br />

den Lech an mehreren Stellen.<br />

Die Natur zeigt jedoch immer wieder<br />

ihre Urgewalt. Neben einigen anderen<br />

Brücken im Lechtal zerstörte das<br />

Hochwasser im August 2005 auch die<br />

bestehende Nikolausbrücke in Elbigenalp<br />

und die Tannenhofbrücke in<br />

Steeg. Da beide Brücken überdachte<br />

26 mikado 5.2008<br />

<strong>Holz</strong>stege waren und <strong>Holz</strong>brücken<br />

im Lechtal eine besondere Tradition<br />

haben, konnten die neuen Brückentragwerke<br />

auch wieder in <strong>Holz</strong> verwirklicht<br />

werden.<br />

Warum eine <strong>Holz</strong>brücke?<br />

Es gibt viele Gründe, sich <strong>für</strong> den<br />

Baustoff <strong>Holz</strong> zu entscheiden. Die<br />

wichtigsten <strong>für</strong> die Nikolausbrücke in<br />

Elbigenalp und die Tannenhofbrücke<br />

in Steeg waren Folgende:<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▴ Die Nikolausbrücke<br />

in<br />

Elbigenalp quert<br />

den Lech<br />

Die neuen Brücken ersetzen <strong>Holz</strong>konstruktionen<br />

Der Gedanke der Dorferneuerung<br />

findet durch die außergewöhnliche<br />

Form der Brücken Ausdruck<br />

Das <strong>Holz</strong> wächst vor Ort nach<br />

<strong>Holz</strong>brücken haben im Lechtal<br />

eine besondere Tradition<br />

Bürgermeister, Gemeinderat und<br />

Bevölkerung stehen hinter der Idee<br />

der <strong>Holz</strong>brücken<br />

Wirtschaftlichkeit bzgl. Herstellungs-<br />

und Unterhaltskosten


Besser mit oder ohne Dach?<br />

Ingenieurholzbau<br />

Jede Brücke – unabhängig von Material,<br />

Bauart oder Nutzung – muss<br />

standsicher, gebrauchstauglich und<br />

dauerhaft sein. Von entscheidender<br />

Bedeutung ist es, bei der Planung<br />

und Ausführung von Brücken ein<br />

umfassendes <strong>Holz</strong>schutzkonzept zu<br />

berücksichtigen, das die Gestaltung<br />

ebenso einbezieht wie die Materialwahl<br />

und die Detailausbildung. Dabei<br />

ist die Überdachung die älteste und<br />

immer noch wirksamste Maßnahme,<br />

eine Brücke zu schützen.<br />

<strong>Holz</strong>brücken sind dann dauerhaft,<br />

wenn die tragenden Konstruktionsteile<br />

vor direkter Bewitterung<br />

geschützt sind. Da die Brücken im<br />

Winter als Langlaufloipen genutzt<br />

werden, konnten keine überdachten<br />

Brücken ausgeführt werden, da<br />

es sich ohne Schnee schlecht fahren<br />

lässt. Die tragende <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

sollte daher eine dichte Fahrbahnkonstruktion<br />

schützen, der Bereich<br />

der Pylone wird überdacht.<br />

Tragwerksentwurf<br />

Der Arbeitsbereich <strong>Holz</strong>bau am Institut<br />

<strong>für</strong> Konstruktion und Materialwissenschaften<br />

der Universität Innsbruck<br />

unter Leitung von Univ. Prof.<br />

DDipl.-Ing. Michael Flach hatte im<br />

Vorfeld mehrere Entwürfe von <strong>Holz</strong>brücken<br />

<strong>für</strong> den Neubau der Lechbrücken<br />

erstellt. Die Gemeinderäte<br />

von Elbigenalp und Steeg entschieden<br />

sich <strong>für</strong> die Schrägseilbrücke mit<br />

überdachtem Pylon und erteilten im<br />

Herbst 2006 den Auftrag <strong>für</strong> die Planung<br />

der Fuß- und Radweg- bzw.<br />

Loipenbrücken.<br />

Alle folgenden Abmessungen betreffen<br />

die Nikolausbrücke in Elbigenalp.<br />

Die lichte Weite der Tannenhofbrücke<br />

in Steeg fällt um 3,60 m<br />

kleiner aus, die Stützweiten sind entsprechend<br />

angepasst. Die lichte Weite<br />

zwischen den Widerlagern beträgt<br />

53,40 m (bzw. 49,80 m), der Pfeiler<br />

<strong>für</strong> die Auflagerung des Pylons und<br />

des Tragwerkes teilt die Stützweite<br />

im Verhältnis ⅓ zu ⅔.<br />

Die Straßenachse verläuft im gesamten<br />

Brückenbereich gerade und<br />

kreuzt den Lech annähernd im rech-<br />

▸ Grundprinzip<br />

der Konstruktion:<br />

Abgespannte<br />

Stahlseile tragen<br />

die Fahrbahnplatte<br />

und geben<br />

die Lasten über<br />

den Pylon weiter<br />

Lastannahme<br />

Folgende Verkehrslasten berücksichtigte der Statiker laut Normen bzw.<br />

Vereinbarung mit den Gemeinden <strong>für</strong> das Tragwerk der Brücke:<br />

Sommerbetrieb als Fuß- und Radwegbrücke<br />

▸ Verkehrsgleichlast laut ÖN EN 1991-2: Menschenansammlungen möglich:<br />

5,0 kN/m²<br />

▸ Konzentrierte Einzellast laut ÖN EN 1991-2: 10 kN (10/10cm)<br />

▸ Dienstfahrzeug laut ÖN EN 1991-2: 12 t Fahrzeug<br />

▸ Bremslasten aus Verkehr: 60 % des schwersten Fahrzeuges bzw. 10 %<br />

der Verkehrsgleichlast<br />

Winterbetrieb ohne Benutzung<br />

▸ Schneelast laut ÖNorm B 1991-1- : 5,85 bzw. 6, 4 kN/m²<br />

Winterbetrieb als Loipenbrücke<br />

▸ Schneeauflage 50 cm (gepresster Altschnee): ,00 kN/m²<br />

▸ Loipengerät: 6 t<br />

▸ Verkehrsgleichlast laut ÖN EN 1991-2: keine Menschenansammlungen:<br />

,4 kN/m²<br />

▸ Bremslasten aus Verkehr: 60 % des schwersten Fahrzeuges bzw. 10 %<br />

der Verkehrsgleichlast<br />

www.mikado-online.de 27


ExENBERGER<br />

Ingenieurholzbau<br />

ten Winkel. Der Sammelkanal des<br />

Abwasserverbandes Lechtal quert<br />

den Lech an der Unterseite des Tragwerkes<br />

hängend mit einem Gefälle<br />

von 0,5 %. Die Querneigung im<br />

Bereich der Brücke beträgt 2 %. Die<br />

Fahrbahnbreite liegt bei 4 m. Dieser<br />

Wert ergibt sich aus der Breite des<br />

Loipenpräparierfahrzeuges. Die lichte<br />

Höhe beträgt 3 m.<br />

Dach unter Spannung<br />

Das Haupttragsystem ist eine Schrägseilkonstruktion<br />

mit zwei Hauptträgern<br />

aus Brettschichtholz und Zuggliedern<br />

aus Stahl. Die Abspannung<br />

der Zugglieder erfolgt über eine aufgelöste<br />

überdachte Pylonkonstruktion<br />

aus Brettschichtholz, die Abspannung<br />

des Pylons erfolgt in das<br />

Widerlager hinein. Der Achsabstand<br />

der durchlaufenden Hauptträger beträgt<br />

2,50 m, die Stützweite 36 und<br />

18 m. Im Abstand von 9 m sind mit<br />

28 mikado 5.2008<br />

Zugstäben abgehängte Querträger<br />

aus Stahl angeordnet.<br />

Der Untergurt besteht aus blockverleimten,<br />

im mittleren Bereich<br />

gekrümmten (R = 1500 m) Brettschichtholzträgern<br />

GL28h mit einer<br />

Abmessung von 400/1000 mm.<br />

Die Gesamtlänge beträgt 54,6 m.<br />

Die Montagestöße sind als biegesteife<br />

Trägerstöße mit eingeschlitzten<br />

Stahlblechen und Stabdübeln<br />

ausgeführt.<br />

Der Pylon ist als aufgelöste Konstruktion<br />

ausgeführt und besteht<br />

aus Druckstäben (Brettschichtholz<br />

GL28h) und Stahlzuggliedern zur<br />

Verbindung der oberen Knotenpunkte.<br />

Die Sparren aus Vollholz (C24)<br />

und einer vollflächigen Sichtschalung<br />

bringen den Pylon in Form. Die<br />

Schindeldeckung aus Lärche schützt<br />

die Konstruktion als Dachhaut.<br />

Die Querträger der Brücke bestehen<br />

aus Stahlwalzprofilen. Die über<br />

die Hauptträger hinausreichenden<br />

◂ Die Pylonüberdachung<br />

dient mit ihrer<br />

sakralen Wirkung<br />

als Wahrzeichen<br />

der Brücken<br />

<strong>Holz</strong>schutz mit Konzept<br />

Teile der Querträger wurden abgeknickt<br />

eingebaut, sodass der Anschluss<br />

der Zugglieder rechtwinklig<br />

erfolgt und damit auch ein größeres<br />

Freibord möglich war.<br />

Auflager und Fahrbahnplatte<br />

Die Fahrbahnplatte aus 146 mm<br />

Brettsperrholz läuft in Querrichtung<br />

als auskragende Platte über die beiden<br />

Hauptträger. In Brückenlängsrichtung<br />

verbinden Stabdübel die<br />

Fahrbahn nachgiebig mit den Brettschichtholzträgern.<br />

Um eine Scheibenwirkung<br />

<strong>für</strong> die Abtragung der<br />

Windlasten zu erreichen, sind die einzelnen<br />

Plattenteile schubfest miteinander<br />

verbunden. Die Fahrbahnplatte<br />

weist eine bituminöse Abdichtung<br />

in Form einer polymermodifizierten<br />

Bitumenschweißbahn auf, die auf einem<br />

Voranstrich verklebt wurde. Die<br />

Fahrbahnübergänge zwischen Brücke<br />

und fester Straße bestehen aus einer<br />

Mattenkonstruktion.<br />

Das Geländer setzt sich zusammen<br />

aus zwei Handläufen, Stehern aus<br />

Brettschichtholz mit schräger Abstützung<br />

und Gitterrostelementen. Für<br />

die Befestigung der Steher im Abstand<br />

von ca. 2,25 m sorgen Stabdübel<br />

und Schlitzbleche.<br />

Die Brücke lagert zwängungsfrei<br />

auf bewehrten und verankerten Elastomerlagern<br />

in den Abmessungen<br />

200 x 250 mm. Die Widerlager aus<br />

Stahlbeton wurden als Kastenwiderlager<br />

üblicher Bauart mit seitlichen<br />

Stand- und Hängeflügeln ausgeführt.<br />

Die Lagerbank des rechten Widerlagers<br />

wurde zur Verankerung der<br />

Abspannung verbreitert. Die Gründung<br />

der Widerlager und der Pfeiler<br />

erfolgt mit Großbohrpfählen aus<br />

Ortbeton.<br />

▸ Ein Dach schützt die Pylonkonstruktion.<br />

▸ Hauptträger und Fahrbahnplatte sind durch eine<br />

durchgehende Abdichtung geschützt.<br />

▸ Alle sichtbaren <strong>Holz</strong>oberflächen sind mit einer<br />

nicht deckenden Lasur (Wirksamkeit P, Iv)<br />

gestrichen. Die <strong>Holz</strong>steher der Geländerkonstruktion<br />

schützt eine Stahlblechabdeckung.


4,00<br />

Ingenieurholzbau<br />

Regelquerschnitt am Widerlager rechts<br />

Lichtraum 4,0 x ,0 m<br />

Asphaltbelag + -5 cm<br />

Abdichtung 1 cm<br />

BSP-Platte 14,6 cm<br />

Hauptträger BSH 40/100 cm<br />

Zugstab 2 ø 52 mm Querträger HE-B 400<br />

Zugstab 2 ø 52 mm<br />

Handlauf ø 8 cm<br />

Bewehrtes Elastomerlager<br />

200 x 250 x 49 verankert<br />

längsfest 0° geneigt<br />

Gelungene Montage<br />

1,50 75 2,50 0,75 1,50<br />

Abmessungen und Aufbau der Brücke<br />

4,50 9,00 9,00 9,00 9,00 9,00 9,00 4,50<br />

,50 0, 0 5,20 1,00 17,20<br />

0,60 ,50<br />

1, 0 0,200,50<br />

Unterwasserbeton<br />

+10 6,725<br />

2 % 2 %<br />

9,4 1,00 14,6 9<br />

Widerlager und Pfeiler stellte das<br />

Baunternehmen in der Niederwasserperiode<br />

her. Die Montage des <strong>Holz</strong>tragwerkes<br />

plante die Firma <strong>Holz</strong>bau<br />

Saurer und führte diese auch durch.<br />

Die Hauptträger versetzte ein Autokran<br />

in drei Teilen auf die Widerlager,<br />

Pfeiler und die Hilfsunterkonstruktion.<br />

Danach konnten die<br />

Fahrbahnplatte in Einzelteilen montiert<br />

und die Querträger aus Stahl<br />

an die vorbereiteten Stahlteile angeschraubt<br />

werden. Nach dem Auf-<br />

Kanal DN400<br />

+10 5,095<br />

+10 4,580 EsP HQ100<br />

8,8<br />

Bewehrtes Elastomerlager<br />

200 x 250 x 49 verankert<br />

allseitig fest 0° geneigt<br />

stellen der Pylonkonstruktion wurden<br />

die Zugstangen montiert und<br />

die Dachkonstruktion fertiggestellt.<br />

Der Einbau der Brückenausstattung<br />

wie Abdichtung, Fahrbahnbelag,<br />

Dacheindeckung und Geländer<br />

erfolgte im Frühsommer 2007. Im<br />

Herbst 2007 war Verkehrsfreigabe.<br />

Mit dem Bau der <strong>Holz</strong>brücken, entschieden<br />

durch die Gemeinden Elbigenalp<br />

und Steeg, wird die lange Traditon<br />

des <strong>Holz</strong>brückenbaus im Lechtal<br />

fortgeschrieben.<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Exenberger,<br />

Innsbruck ▪<br />

Zugstab ø70 mm<br />

Zugstab ø42 mm Zugstab ø52 mm Zugstab ø42 mm Zugstab ø42 mm Zugstab ø52 mm<br />

Unterwasserbeton<br />

7,50 1,00 6,00<br />

Unterwasserbeton<br />

www.mikado-online.de 29<br />

2,50<br />

Zugstab ø70 mm<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Nikolausbrücke in Elbigenalp<br />

Österreich<br />

Tannenhofbrücke in Steeg<br />

Österreich<br />

Bauweise:<br />

Fuß- und Radwegbrücke<br />

Schrägseilbrücke<br />

mit überdachtem Pylon<br />

Baujahr: 2007<br />

Bauzeit: 5/2007 bis 8/2007<br />

Baukosten Tragwerk: 250 000 Euro<br />

Bauherr:<br />

Gemeinde Elbigenalp<br />

www.elbigenalp.tirol.gv.at<br />

Gemeinde Steeg<br />

www.steeg.tirol.gv.at<br />

Konstruktionsidee:<br />

Univ. Prof. DDipl.-Ing.<br />

Michael Flach<br />

Universität Innsbruck<br />

www.uibk.ac.at<br />

Tragwerksplanung:<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Exenberger<br />

Hofmann + Resch + Exenberger<br />

ZT-Gesellschaft <strong>für</strong> Bauwesen<br />

GmbH, Innsbruck<br />

Planung Unterbau / Bauleitung:<br />

Dipl.-Ing. Karl Prantl<br />

Zivilingenieur <strong>für</strong> Bauwesen<br />

Reutte<br />

Werkstattplanung / <strong>Holz</strong>bauarbeiten:<br />

<strong>Holz</strong>bau Saurer Ges. m.b.H. &<br />

Co. KG, Höfen bei Reutte<br />

www.holzbau-saurer.com<br />

Baumeisterarbeiten:<br />

ARGE Hilti-Jehle und Strabag,<br />

Reutte, www.hilti-jehle.at<br />

www.strabag.at<br />

Lärchenschindeln gespalten 40 cm<br />

Lattung 0/80<br />

Konterlattung 0/50<br />

Dachpappe<br />

Sichtschalung<br />

Sparren Vollholz 10/12 cm<br />

5,80


Sanierung und Ausbau<br />

Schallschutz<br />

Leichte Massivdecken mit <strong>Holz</strong> saniert<br />

Ein neues Verfahren soll dabei helfen, Hohlziegeldecken mithilfe einer schubfesten<br />

Unterspannung aus <strong>Holz</strong>bohlen statisch und schalltechnisch zu ertüchtigen. Der flexible<br />

Verbund „entdröhnt“ die leichte Massivdecke und verbessert deren Schallschutz.<br />

0 mikado 5.2008<br />

◂ Nach Vorgaben<br />

des Planers<br />

verschraubt der<br />

Handwerker<br />

die Verbinder


Sanierung und Ausbau<br />

Die im Wohnungsbau der Nachkriegszeit<br />

häufig verwendeten<br />

Stahlstein- und Hohlziegeldecken<br />

erfüllen in der Regel die heutigen<br />

schalltechnischen Anforderungen<br />

nicht. Selbst den Mindestschallschutz<br />

nach DIN 4109, Ausg. 89, Tab. 3, erreichen<br />

diese Konstruktionen nicht.<br />

Das Problem: Die Maßnahmen <strong>für</strong><br />

den Trittschallschutz waren in den<br />

50er Jahren unzulänglich. Die zu<br />

steifen, dünnen Trittschalldämmschichten<br />

und Randstreifen entkoppeln<br />

den Schall nicht. Die Estriche<br />

bilden häufig Körperschallbrücken.<br />

Infolge ihrer geringen Masse und der<br />

Hohlräume neigen Ziegeldecken zum<br />

Dröhnverhalten. Schallmessungen an<br />

diesen Decken ergeben <strong>für</strong> den Luftschallschutz<br />

▸ R’ = 48 bis 52 dB < erf R’ =<br />

w w<br />

54 dB<br />

und <strong>für</strong> den Trittschallschutz<br />

▸ L’ = 60 bis 65 dB > zul L’ =<br />

n,w n,w<br />

53 dB.<br />

Die bisher üblichen Verfahren zur<br />

Verbesserung des Schallschutzes<br />

durch schwimmenden Fußbodenaufbau<br />

und Unterdecken ergeben zwar<br />

Verbesserungen, die den Mindestschallschutz<br />

sicher erfüllen. Deutlich<br />

darüber hinausgehende Verbesserungen<br />

werden jedoch nicht erzielt. Vielfach<br />

können diese Maßnahmen auch<br />

wegen der zusätzlichen Lasten nicht<br />

ausgeführt werden.<br />

Deutliche bessere Werte<br />

Nach der Entwicklung des UHB-Verfahrens<br />

zur Sanierung von <strong>Holz</strong>balkendecken<br />

(vgl. mikado 1–2.2005,<br />

S. 30 ff.) hat nun ein Team aus Ingenieuren<br />

das Prinzip der <strong>Holz</strong>unterspannung<br />

weiterentwickelt. Es lässt sich<br />

damit auch <strong>für</strong> die Sanierung leichter<br />

Massivdecken, wie z.B. Stahlsteindecken,<br />

aber auch sehr dünner Stahlbetondecken<br />

erfolgreich anwenden.<br />

Diese Decken haben ein Flächengewicht<br />

von lediglich 250 bis 300 kg/<br />

m² und verhalten sich im tiefen Frequenzbereich<br />

ähnlich wie <strong>Holz</strong>balkendecken.<br />

Zwei Sanierungsprojekte in Hildesheim<br />

haben ergeben, dass sich<br />

mit der <strong>Holz</strong>unterspannung der erhöhte<br />

Schallschutz nach DIN 4109,<br />

▸ Luftschallschutz<br />

vor und nach<br />

der Sanierung<br />

▸ Trittschallschutz<br />

vor und nach<br />

der Sanierung<br />

Bau-Schalldämm-Maß R’<br />

Norm-Trittschallpegel L’ n<br />

80<br />

dB<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

0<br />

20<br />

70<br />

dB<br />

60<br />

50<br />

40<br />

0<br />

20<br />

R’<br />

Versch. Bezugskurve nach ISO 717<br />

HUZ-saniert 59 dB<br />

6 125 250 500 1000 2000 Hz 4000<br />

L’ n<br />

Versch. Bezugskurve nach ISO 717<br />

HUZ+Rigid. 4 dB<br />

HUZ+Trepp. 6 dB<br />

Frequenz f<br />

Ist-Zustand 61 dB<br />

HUZ-saniert 50 dB<br />

Ist-Zustand 52 dB<br />

6 125 250 500 1000 2000 Hz 4000<br />

Frequenz f<br />

www.mikado-online.de 1


Sanierung und Ausbau<br />

Vorteile der holzunterspannten Ziegeldecke (HUZ-Decke)<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

I-120<br />

Putz<br />

I-120<br />

Aufbeton<br />

Bimshohlstein<br />

Verpressbeton<br />

Unterspannung 6/16 Querversteifung<br />

wirksame Luft- und Trittschallverbesserung allein durch Maßnahmen<br />

an der Deckenunterseite (Mindestschallschutz)<br />

einfache statische Ertüchtigung schwach bemessener Massivdecken<br />

(das Bemessungsverfahren muss noch entwickelt werden)<br />

höhere Wirksamkeit der konventionellen Schallschutzverbesserungen<br />

durch innere Dämpfung<br />

bei zusätzlichen Maßnahmen an der Deckenoberseite auch erhöhter<br />

Schallschutz mit harten Bodenbelägen möglich<br />

Nähere Informationen unter www.huz-decke.de<br />

2 mikado 5.2008<br />

2<br />

4/16<br />

15 12 2<br />

mikado NACH ZEICHNUNG VON PROF. BERG<br />

◂ Montage der<br />

Unterdecke mit<br />

dem Schienensystem<br />

Protektor<br />

TPS 25<br />

◂ Sonderfall:<br />

Prinzip der<br />

Unterspannung<br />

an einer Bimshohlsteindecke<br />

Ausg. 89, Beibl. 2, sicher erzielen<br />

lässt, d.h. deutlich bessere Werte als<br />

mit den bisher üblichen Verfahren<br />

erreicht werden:<br />

▸ Luftschallschutz<br />

R’ = 57 bis 59 dB (s. Abb. S. 31)<br />

w<br />

und<br />

▸ Trittschallschutz<br />

L’ = 36 bis 46 dB (s. Abb. S. 31)<br />

n,w<br />

je nach Maßnahme an der<br />

Deckenoberseite.<br />

Einfach entdröhnt<br />

Das Grundprinzip des Verfahrens besteht<br />

darin, dass durch Unterspannen<br />

der Stahlbeton-Ziegelbalken<br />

mit schubfest verschraubten Verstärkungshölzern<br />

eine wirksame Dämpfung<br />

der unteren Ziegelschale, d.h.<br />

ein Entdröhnen erfolgt. Der Effekt<br />

kann verglichen werden mit dem<br />

Entdröhnen von Stahlblechen durch<br />

eine Kunststoffbeschichtung.<br />

Die schubfeste Schrägverschraubung<br />

der Verstärkungshölzer mit den<br />

Ziegelbalken ist erst durch die Entwicklung<br />

dübelloser Schraubanker<br />

wirtschaftlich möglich geworden.<br />

Diese schneiden sich mit ihrem<br />

scharfkantigen Gewinde in den Beton-<br />

oder Ziegelmantel der vorher<br />

mit dem Kerndurchmesser erstellten<br />

Bohrung und ermöglichen damit eine<br />

sichere dübellose Kraftübertragung.<br />

Auszugsversuche der Schraubanker<br />

an Ziegeldecken haben gezeigt,<br />

dass die Auszugskräfte auch<br />

bei geringen Einschraubtiefen <strong>für</strong><br />

die Übertragung der Schubkräfte des<br />

vorgespannten Verbundsystems ausreichen.<br />

Die abgeminderten Auszugswerte<br />

der Schraubanker in Hohlziegeldecken<br />

müssen jedoch noch durch<br />

eine bauaufsichtliche Zulassung festgelegt<br />

werden. Weiterhin gilt es ein<br />

Bemessungsverfahren zu entwickeln,<br />

mit dem sich auch die statische Ertüchtigung<br />

nachweisen lässt.<br />

Bohle unter Spannung<br />

Bei der Montage muss der Handwerker<br />

sauber arbeiten: Nach dem exakten<br />

Erfassen der bewehrten Betonstege<br />

der Hohlziegeldecke mittels<br />

Metallscanner und Probeöffnung<br />

muss der Handwerker unter jedem


Sanierung und Ausbau<br />

zweiten Betonsteg die vorgebohrte<br />

<strong>Holz</strong>bohle (Verstärkungsquerschnitt<br />

6/16 cm) ausrichten, fixieren und in<br />

Feldmitte mit einem Kantholz unterstützen.<br />

Das Kantholz spannt er<br />

mittels Wagenheber vor, sodass eine<br />

Rückverformung der Massivdecke<br />

von 3 bis 5 mm entsteht.<br />

Anschließend wird mit den dübellosen<br />

Schraubankern vom Typ Heco<br />

Multi-Monti MMS 7,5 x 120 mm die<br />

schubfeste Schrägverschraubung mit<br />

60° Neigung gegen die Horizontale<br />

durchgeführt. Dabei sind die<br />

Schraubachsen so festzulegen, dass<br />

die Anker beim Einschneiden in den<br />

6 bis 8 cm breiten bewehrten Beton-Ziegelsteg<br />

auf genügend griffigen<br />

Untergrund treffen.<br />

Durch die Vorspannung entfaltet<br />

die Schubverbindung von Bohle<br />

und Massivdecke nach dem Absenken<br />

ihre volle Wirkung.<br />

Die Unterspannung jedes zweiten<br />

Stahlbeton-Ziegelsteges wird von<br />

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▸ Unterdecke<br />

mit Hohlraumbedämpfung<br />

und Gipskartonbeplankung<br />

den seitlichen Streichbalken beginnend<br />

zur Deckenmitte fortgeführt,<br />

damit eine optimale Rückverformung<br />

in Deckenmitte entsteht. Nach Abschluss<br />

der Unterspannung mon-<br />

Lange Klammern <strong>für</strong> hohe Anforderungen<br />

PN 91120 D:<br />

<strong>für</strong> Klammern bis 120 mm<br />

PN 29150 D:<br />

das Breitrückenklammergerät <strong>für</strong> Klammern bis 150 mm<br />

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abgehängte Unterdecke mit Mineralwollbedämpfung<br />

und doppelter<br />

Beplankung (2 x 12,5 mm Gipskarton).<br />

Auf der Deckenoberseite kann<br />

ITW Befestigungssysteme GmbH · Carl-Zeiss-Straße 19 · 30966 Hemmingen Tel.: (0511) 42 04 - 0 · Fax: (0511) 42 04 - 206<br />

PROF. BERG


Stahlbeton<br />

Sanierung und Ausbau<br />

Putz<br />

je nach dem vorhandenen Ist-Zustand<br />

und nach Anforderung zusätzlich<br />

der Trittschallschutz durch einen<br />

weichfedernden Bodenbelag oder einen<br />

Trockenestrich, z.B. Rigidur, verbessert<br />

werden.<br />

Mess-Ergebnisse im Fokus<br />

Stahl<br />

Hohlziegel<br />

1,5 4<br />

6 12<br />

16<br />

schräg verschraubte <strong>Holz</strong>unterspannung<br />

Erfahrungsgemäß lassen sich Hohlziegeldecken<br />

durch zusätzliche<br />

Schallschutzmaßnahmen (Unterdecke<br />

und Trockenestrich)<br />

▸ beim Luftschallschutz auf<br />

R’ = 55–56 dB<br />

w<br />

▸ beim Trittschallschutz auf<br />

L’ = 55–53 dB verbessern<br />

n,w<br />

(s.a. DIN 4109, Ausg. 89,<br />

Beibl. 1, Tab. 11, 12 und 16).<br />

Die gemessenen Werte nach der<br />

unterseitigen Sanierung mit der<br />

<strong>Holz</strong>unterspannung und federnd abgehängter<br />

Unterdecke ergeben bereits<br />

bessere Werte als oben genannt,<br />

und zwar:<br />

▸ beim Luftschallschutz<br />

R’ = 59 dB und<br />

w<br />

▸ beim Trittschallschutz<br />

L’ = 50 dB (mit vorhandener<br />

n,w<br />

Spanplatte auf 3 mm Trennlage).<br />

Ein zusätzlicher Trockenestrich<br />

(Rigidur 30MF) verbesserte den Trittschallschutz<br />

um weitere 7 dB auf<br />

L’ = 43 dB. Der Luftschallschutz<br />

n,w<br />

dürfte nach dieser Maßnahme bei R’ w<br />

= 60–61 dB liegen.<br />

4 mikado 5.2008<br />

Damit wird allein durch die Sanierung<br />

an der Deckenunterseite beim<br />

Trittschall der Mindestschallschutz<br />

nach DIN 4109 und beim Luftschall<br />

ein weit besserer Wert erreicht. Dies<br />

ist deshalb wichtig, weil häufig zusätzliche<br />

Maßnahmen an der Deckenoberseite<br />

aus den verschiedensten<br />

Gründen nicht durchführbar sind.<br />

Diese reichen von der gewünschten<br />

Beibehaltung des ursprünglichen<br />

Fußbodenniveaus bis hin zur Beeinträchtigung<br />

der Bewohner.<br />

Sind dagegen Maßnahmen an<br />

der Deckenoberseite möglich, wie<br />

der Einbau eines schwimmenden<br />

Zement- oder Trockenestriches, so<br />

werden auch beim Trittschallschutz<br />

selbst, mit harten Gehbelägen, die<br />

Anforderungen an den erhöhten<br />

Schallschutz sicher erfüllt.<br />

Sonderfall Stahlsteindecke<br />

mit Bimshohlsteinen<br />

Ein Sonderfall der Stahlsteindecken<br />

liegt bei den sog. „Kaiserdecken“<br />

mit Füllkörpern aus Bimsbeton vor.<br />

Hierbei übernehmen Stahlgitterträger<br />

bzw. I-Träger die Aufgabe der<br />

bewehrten Stahlbetonrippen (s. Abb.<br />

S. 32). Zunächst erscheint die schubfeste<br />

<strong>Holz</strong>unterspannung hier nicht<br />

möglich, weil die Schraubanker im<br />

Bimsbeton nicht verankert werden<br />

können. Da jedoch der Querschnitt<br />

Hohlziegel<br />

15 12,5 12,5 12,5 12,5 60°<br />

▴ Das Prinzip<br />

der holzunterspannten<br />

Ziegel-<br />

decke (HUZ)<br />

Der Autor<br />

Stahlbeton (Druckzone)<br />

der Bimssteine im Allgemeinen große<br />

Hohlräume aufweist, bietet sich hier<br />

eine elegante Sanierung durch Verpressen<br />

der Hohlkörperstränge mit<br />

faserbewehrtem Beton an. In diese<br />

stabilisierenden Betonstränge kann<br />

der Schraubanker sicher eingebunden<br />

werden, sodass eine schubfeste<br />

Verbindung mit der <strong>Holz</strong>unterspannung<br />

entsteht.<br />

Da diese Decken eine sehr geringe<br />

Quersteifigkeit aufweisen, bietet<br />

sich auch der Einbau einer zusätzlichen<br />

<strong>Holz</strong>querversteifung an, bevor<br />

die Unterspannung in Längsrichtung<br />

montiert wird. Durch die zusätzliche<br />

statische Höhe infolge Querversteifung<br />

wird auch die Wirkung der Unterspannung<br />

erhöht. ▪<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Berg lehrte<br />

von 1972 bis 200 an der FH Hildesheim<br />

Bauphysik und Baubetrieb.<br />

Heute leitet der promovierte Bauingenieur<br />

die VMPA Schallschutzprüfstelle<br />

im Institut <strong>für</strong> Prüfung und Forschung im<br />

Bauwesen e.V. an der FH Hildesheim.<br />

Kontakt: dr.gberg@t-online.de<br />

Putz 15 mm<br />

Rundstahl<br />

<strong>Holz</strong>unterspannung 6 x 12 cm<br />

Schrägverschraubung 60° mit<br />

Heco Multimonti MMS 7,5 x 120 mm<br />

4<br />

16<br />

12<br />

mikado NACH ZEICHNUNG VON PROF. BERG


Bauschaden des Monats Mai 2008<br />

Bauphysik<br />

Fehlendes Luftdichtheitskonzept<br />

Objekt<br />

Das Mehrfamilienwohnhaus wurde<br />

1999 gebaut. Das Dachgeschoss und<br />

der Dachspitz sind zusammen als<br />

Maisonettewohnung vermietet.<br />

Schadensbild<br />

Die Mieter leben seit Frühjahr 2000<br />

in der Maisonettewohnung in Dachgeschoss<br />

und Dachspitz. Sie beklagten<br />

sich von Anfang an über Zuglufterscheinungen.<br />

Schon nach kurzer<br />

Zeit war insbesondere an den Fenstern<br />

und Fensteranschlüssen Schimmelpilz<br />

aufgetreten. Beim Ortstermin<br />

wurden an weiteren Stellen Schimmelsporen<br />

festgestellt.<br />

Schadensursache<br />

Bei der Planung und Ausführung<br />

des Objekts wurde off ensichtlich<br />

kein Konzept <strong>für</strong> die Luftdichtheit<br />

des Dachgeschosses entwickelt und<br />

berücksichtigt. Die Folge sind er-<br />

Im Dach eines Mehrfamilienhauses verspürten die Bewohner<br />

Zuglufterscheinungen – selbst bei geschlossenen Fenstern. Das<br />

fehlende Luftdichtheitskonzept brachte auch Schimmel ins Haus.<br />

hebliche Luftleckagen mit der Konsequenz<br />

von Zuglufterscheinungen,<br />

Feuchteschäden durch Konvektion<br />

und Schimmelbildung. Bei der Ortsbegehung<br />

wurde zur Prüfung von<br />

Undichtheiten in der Umhüllungsfl<br />

äche ein Unterdruck von 50 Pascal<br />

erzeugt.<br />

Ergebnis des Blower-Door-Tests:<br />

Die vorgeschriebene Luftdichtheit der<br />

Umhüllungsfl äche des Bauwerks ist<br />

nicht gegeben. Die gesamte Gipskartonverkleidung<br />

der Dachschräge ist<br />

hinterlüftet. Die Anschlüsse der Fenster<br />

an tragende Konstruktionen und<br />

Innenverkleidungen entspricht nicht<br />

den allgemein anerkannten Regeln<br />

der Technik. Die Luftdichtheitsschicht<br />

ist in ihrer Qualität anzuzweifeln. Die<br />

Anschlüsse der Dampfbremsfolie an<br />

das Mauerwerk sind falsch. Das Mauerwerk<br />

ist unverputzt und die Folie –<br />

statt eingeputzt oder auf Putz geklebt<br />

– nur auf dem unverputzten Mauer-<br />

◂ Das Entfernen<br />

von Tapete<br />

und Gipskarton-<br />

platte macht<br />

die off enen Fugen<br />

sichtbar. Es<br />

fehlt jegliche Abdichtung.<br />

Nur<br />

ein Kompriband<br />

liegt zwischen<br />

Blendrahmen und<br />

Futterholz<br />

Auf einen Blick<br />

Objekt Dachgeschoss und Dachspitz<br />

eines Mehrfamilien wohnhauses<br />

aus dem Jahre 1999<br />

Schadensbild Zugerscheinungen sowie insbesondere<br />

an den<br />

Fenstern und Fensteranschlüssen<br />

Schimmelpilzbildung<br />

Schadensursache Konstruktive Mängel infolge eines<br />

fehlenden<br />

Luftdichtheitskonzepts<br />

Schadensbehebung<br />

werk angetackert. Die vorgefundenen<br />

Schimmelpilzbildungen auf der<br />

Raufasertapete haben ihre Ursache<br />

in Wärmebrücken der Konstruktion<br />

und Konvektion über Leckagen in<br />

der Gebäudehülle.<br />

Schäden beheben<br />

Zur Reparatur der Schäden sind die<br />

Innenverkleidungen zu entfernen.<br />

Die eingebaute Wärmedämmung ist<br />

auf Schäden und Vollständigkeit zu<br />

überprüfen. Es ist eine auf den Dachaufbau<br />

bauphysikalisch abgestimmte<br />

Luftdichtheitsschicht korrekt einzubauen.<br />

Alle Durchdringungen, Bauteilanschlüsse<br />

und Fensteranschlüsse<br />

sind nach den allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik luftdicht auszuführen.<br />

Vor Wiedereinbau der Innenverkleidung<br />

ist eine neuerliche<br />

Leckageprüfung (Blower-Door) als<br />

Qualitätssicherung der zuvor ausgeführten<br />

Arbeiten vorzunehmen.<br />

Rückbau aller Innenbekleidungen<br />

und Einbau einer luftdichten<br />

Ebene einschließlich Herstellung<br />

dichter Anschlüsse<br />

www.mikado-online.de 5


6<br />

Bauschaden des Monats Mai 2008<br />

mikado 5.2008<br />

◂ Anschluss der<br />

Pfette an die<br />

Trennwand. Hier<br />

waren Abrisse<br />

und Zugluft zu<br />

verzeichnen<br />

▸ An diesem<br />

Dachfl ächenfenster<br />

sollte<br />

wohl Ortschaum<br />

zwischen<br />

Innenfutter<br />

und Gipskartonverkleidung<br />

luftdicht<br />

anschließen<br />

◂ Kondensat<br />

und Schimmel am<br />

Sparrenaufl ager<br />

der Firstpfette:<br />

Ursache ist die<br />

Luftundichtheit<br />

am Fensterblendrahmen<br />

▸ Das Dachfl ächenfenster<br />

mit Wasserfl ecken<br />

und Schimmel<br />

◂ Im Anschluss<br />

Dachschräge<br />

an Außen- und<br />

Zwischenwand<br />

waren<br />

Zugerscheinungen<br />

festzustellen<br />

Schäden vermeiden<br />

Die Planung und richtige Ausführung<br />

eines Luftdichtheitskonzepts<br />

hätte die Schäden verhindert. Spätestens<br />

eine Blower-Door-Messung<br />

vor dem Innenausbau hätte Leckagen<br />

in der luftdichten Ebene sichtbar<br />

gemacht.<br />

Dr.-Ing. Hermann Nein,<br />

ö.b.u.v. Sachverständiger, Münstertal ▪<br />

Downloadtipp:<br />

Die Langfassung dieses Schadensfalls<br />

steht <strong>für</strong> mikado-Abonnenten<br />

kostenlos zum Download bereit:<br />

www.mikado-online.de →<br />

Magazin → Ausgabe 5.2008<br />

DR. NEIN /“SCHADENSFÄLLE IM HOLZBAU II“, WEKA MEDIA


Management Ihr gutes Recht<br />

Mängelbeseitigung<br />

Sicherheit <strong>für</strong> Handwerker<br />

Weigert sich ein Unternehmer, Mängel zu beseitigen,<br />

kann er sich nicht mehr auf das Leistungsverweigerungsrecht<br />

berufen, urteilte der Bundesgerichtshof.<br />

Der § 648a BGB gewährt<br />

dem Bauunternehmer einen<br />

Anspruch auf Sicherheitsleistung<br />

<strong>für</strong> die von ihm zu erbringenden<br />

Vorleistungen. Der<br />

Unternehmer hat Anspruch auf<br />

Sicherheitsleistung ohne jede<br />

vertragliche Vereinbarung.<br />

Bauhandwerkersicherung<br />

Nach § 648a BGB kann der Bauunternehmer<br />

vom Auftraggeber<br />

in Höhe der vollen Auftragssumme<br />

einschließlich Nachträgen<br />

und Nebenforderungen Sicherheit<br />

verlangen, soweit noch<br />

keine Zahlungen erfolgt sind.<br />

Leistet der Auftraggeber die verlangte<br />

Sicherheit trotz einer angemessenen<br />

Frist nicht, kann<br />

der Unternehmer die Arbeiten<br />

nach vorheriger Ankündigung<br />

einstellen.<br />

Mängelbeseitigung<br />

Der Bundesgerichtshof (BGH)<br />

hatte in einem Fall die Frage<br />

zu entscheiden, ob sich der Unternehmer<br />

unter Hinweis auf die<br />

nicht beigebrachte Sicherheit<br />

auch nach endgültiger Verweigerung<br />

der Mängelbeseitigung<br />

noch auf ein Leistungsverweigerungsrecht<br />

berufen kann.<br />

„Nein“, entschied der BGH in<br />

seinem Urteil vom 27. September<br />

2007 (Az: VII ZR 80/05). Der<br />

Unternehmer kann sich gegenüber<br />

der Aufforderung des Bestellers<br />

zur Mängelbeseitigung<br />

wegen einer ausstehenden Sicherheit<br />

nicht auf ein Leistungsverweigerungsrecht<br />

berufen, so-<br />

fern er zur Beseitigung dieser<br />

Mängel nicht (mehr) bereit ist.<br />

Sachverhalt<br />

In einem Generalunternehmervertrag<br />

über den Bau einer Klinik<br />

trat der Auftraggeber, ein<br />

Generalübernehmer, sämtliche<br />

Gewährleistungsansprüche gegen<br />

den Generalunternehmer an<br />

den Investor ab. Nach Abnahme<br />

der Werkleistungen forderte der<br />

Generalunternehmer vom Auftraggeber<br />

eine Sicherheit nach<br />

§ 648a BGB wegen des noch<br />

ausstehenden Restwerklohns.<br />

Der Investor mahnte zahlreiche<br />

Mängel und forderte deren Beseitigung.<br />

Der Generalunternehmer<br />

beseitigte einige Mängel,<br />

machte weiter sein Sicherungsverlangen<br />

geltend und verweigerte<br />

letztendlich jegliche Mängelbeseitigung<br />

endgültig. Der<br />

Auftraggeber fiel während des<br />

Prozesses in Insolvenz.<br />

Zunächst bestätigt der BGH<br />

seine Rechtsprechung, nach der<br />

ein Unternehmer auch dann berechtigt<br />

ist, Sicherheit gemäß<br />

§ 648a BGB zu verlangen, wenn<br />

er noch Mängel zu beseitigen<br />

hat. Auch dann habe er ein<br />

Autor<br />

Dr. Philipp Mesenburg ist Rechtsanwalt<br />

beim ZDB – Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes in Berlin. Die Schwerpunkte<br />

seiner Tätigkeiten liegen im Bau-, Vergabe-<br />

und Europarecht.<br />

grundsätzlich schützenswertes<br />

Interesse an der Absicherung<br />

seines nach Mängelbeseitigung<br />

in voller Höhe durchsetzbaren<br />

Vergütungsanspruchs.<br />

Recht auf Leistungsverweigerung<br />

Werde die Sicherheit trotz eines<br />

berechtigten und ordnungsgemäßen<br />

Sicherungsverlangens<br />

nicht gestellt, sei der Unternehmer<br />

berechtigt, die Mängelbeseitigung<br />

zu verweigern.<br />

Er könne nicht in Verzug mit<br />

der Mängelbeseitigung geraten.<br />

Ein Kostenerstattungsanspruch<br />

oder ein Anspruch auf Ersatz<br />

der Mängelbeseitigungskosten<br />

könne nicht entstehen.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> ein berechtigtesSicherungsverlangen<br />

sei, dass der Unternehmer<br />

bereit und in der Lage ist, die<br />

Mängel zu beseitigen. Habe der<br />

Unternehmer die Mängelbeseitigung<br />

endgültig verweigert, so<br />

stehe fest, dass er eine abzusichernde<br />

Vorleistung nicht mehr<br />

erbringen werde. Deshalb könne<br />

er sich nicht mehr auf das Leistungsverweigerungsrecht<br />

nach<br />

§ 648a BGB berufen. ▪<br />

Inserenten<br />

A<br />

Abbundzentrum, Dahlen 68<br />

Alzheimer 68<br />

Auwärter, Waldershof 67<br />

B<br />

Bruckamp, Lübecke 67<br />

Brüninghoff, Heiden 75<br />

D<br />

Dieckmann, Melle 68<br />

Dölker, Horb 67<br />

Dörken, Herdecke 7<br />

F<br />

Fraunhofer, Stuttgart<br />

Gesamtbeilage<br />

Frick, Türkheim 43<br />

Fuchs, Lörrach 67<br />

H<br />

Haas, Falkenberg U4<br />

Hofatex, SK-Banska<br />

Bystrica 53<br />

I/J<br />

inholz, Mannheim 67<br />

ITW, Hemmingen 33<br />

K<br />

Knauf, Iphofen Einhefter<br />

L<br />

Lignatur AG, CH 55<br />

M<br />

Mayer, Mainz 67<br />

Moser, Salach 67<br />

O<br />

Onduline, Wiesbaden 21<br />

Ossenberg, Altena 11<br />

Ott, Ainring 42<br />

P<br />

Perr, Riedering 51<br />

Plankensteiner, A-Dö 67<br />

Poppensieker + Derix,<br />

Westerkappeln-Velpe 51<br />

R<br />

Rotho Blaas, I-Kurtatatsch 9<br />

Roto, Bad Mergentheim 5<br />

S<br />

SFS, Oberursel 41<br />

SSK, Kirchheim 73<br />

Stärk, Kaufbeuren 42<br />

Suttner, Haselbach 67<br />

U<br />

Ursa, Leipzig U3<br />

W<br />

Weihele, Görisried 67<br />

WEKA, Kissing 17, 68, U2,<br />

Gesamtbeilage<br />

Wirth, Oberkochen 42<br />

www.mikado-online.de 7


8<br />

Management<br />

Betriebsführung, Teil 8<br />

Spielerisch zu mehr Erfolg<br />

Gestandene <strong>Holz</strong>bauer, die einen ganzen Tag lang eine Art „Praxis-Monopoly“<br />

spielen – was soll das bringen? „Bessere Entscheidungsfähigkeit, mehr Distanz zum<br />

eigenen Handeln und dauerhaft mehr Erfolg“, verspricht Prof. Dr. Bastian Kaiser.<br />

Das einzige Betriebskapital, das<br />

stetig zunimmt und nie weniger<br />

werden kann, ist die Erfahrung<br />

des Unternehmers bzw. seines Geschäftsführers.<br />

Ergebnisse dieser Erfahrung<br />

sind:<br />

▸ zunehmende Gelassenheit in<br />

Entscheidungssituationen<br />

▸ sicherer Instinkt <strong>für</strong> strategische<br />

Weichenstellungen<br />

▸ Routine in der Unternehmensleitung<br />

Allerdings hat Routine stets zwei<br />

Gesichter. Einerseits hilft sie zu verstehen<br />

und beschleunigt Prozesse.<br />

Andererseits werden Abläufe schnell<br />

zu nicht mehr hinterfragten Gewohnheiten.<br />

Leider sind Gewohnheiten der<br />

natürliche Feind <strong>für</strong> experimentelle<br />

Prozesse, <strong>für</strong> Innovationen und<br />

<strong>für</strong> die notwendige Distanz zum eigenen<br />

unternehmerischen Handeln.<br />

Wie kann es also im Alltag gelingen,<br />

(lieb gewonnene) Gewohnheiten<br />

zu überwinden? Wie kommt der<br />

Unternehmer in eine Außensicht, um<br />

auf den eigenen Betrieb zu blicken?<br />

Wie lassen sich die erkannten Abläufe<br />

hinterfragen?<br />

Distanz zu sich selbst<br />

Manche Unternehmer engagieren<br />

einen Unternehmensberater, andere<br />

verlassen sich fast ausschließlich auf<br />

die Innovationskraft und unmittelbare<br />

Betroffenheit der eigenen Mitarbeiter,<br />

um notwendige Veränderungen<br />

frühzeitig zu erkennen. Eine<br />

völlig andere Herangehensweise, um<br />

mikado 5.2008<br />

▴ Beileibe kein<br />

Kinderspiel:<br />

Betriebsführung<br />

eigene Gewohnheiten konstruktiv zu<br />

überwinden, sind Planspiele. Dabei<br />

lassen sich grundsätzlich zwei große<br />

Gruppen unternehmerischer Planspiele<br />

unterscheiden:<br />

▸ EDV-gestützte Planspiele, die<br />

auf dem PC laufen<br />

▸ Planspiele, die wie ein Brettspiel<br />

am Tisch oder an einer Tafel<br />

gespielt werden (sog. „haptische<br />

Planspiele“)<br />

Diese haptischen Planspiele erlauben<br />

– im wahrsten Sinne des Wortes<br />

– ein physisches Erfassen der Abläufe<br />

auf dem Spieltisch. Sie bringen<br />

die Akteure des Spiels nach vorn und<br />

machen alle Prozesse und Fortschritte<br />

im Spielverlauf transparent. Nichts<br />

geschieht im Verborgenen. Eine Entscheidung<br />

kann nicht durch einen


Management<br />

zufälligen Tastendruck oder eine<br />

kaum durchdachte Variantenwahl<br />

getroffen werden.<br />

Beide Gruppen der Unternehmensplanspiele,<br />

die EDV-basierten und die<br />

haptischen, lassen sich noch einmal<br />

unterteilen:<br />

▸ Planspiele, die in Gruppen gegeneinander<br />

gespielt werden und<br />

damit eine Wettbewerbskomponente<br />

simulieren<br />

▸ Planspiele, die ohne einen Vergleich<br />

mit anderen auskommen<br />

Bei den Planspielen ohne Vergleich<br />

geht es vor allem um den Erkenntnisgewinn<br />

über das eigene Handeln. Das<br />

schafft den Raum, über sich und sein<br />

Unternehmen zu reflektieren.<br />

Plan-„Spiel“ selbst gemacht<br />

Die Variante „haptisches Planspiel<br />

ohne Wettbewerb“ kann und sollte<br />

jeder Unternehmer parallel zu seinem<br />

wirklichen Unternehmen <strong>für</strong><br />

sich selbst entwickeln und gelegentlich<br />

spielen. Die Investitionen, um ein<br />

solches Spiel zu entwickeln, halten<br />

sich in engen Grenzen. Oft genügt<br />

beispielsweise schon ein grober Gelände-<br />

und Gebäudeplan des Unternehmens.<br />

Auf eine Magnet- oder Pin-<br />

Wand aufgebracht, können mit ihm<br />

ganz einfach unternehmerische Analysen<br />

sichtbar gemacht werden.<br />

Können Sie (sich selbst) auf Ihrem<br />

Unternehmensplan zeigen, wo<br />

und ob Ihre Mitarbeiter ihrer Ausbildung<br />

und damit den Personalkosten<br />

adäquat eingesetzt sind? Wissen<br />

Sie, wie viele Stunden der hoch qualifizierte<br />

Meister auf dem Gabelstapler<br />

sitzt oder der gut bezahlte Geselle<br />

Beschläge sortiert? Haben Sie eine<br />

Vorstellung davon, wo in Ihrem Unternehmen<br />

Fixkostenschwerpunkte<br />

liegen und welche Unternehmensteile<br />

vor allem variable Kosten verursachen?<br />

Ist Ihnen klar, dass Sie auch<br />

Fixkosten unternehmerisch beeinflussen<br />

können und umgekehrt manche<br />

variablen Kosten sich Ihrer angestrebten<br />

Veränderung entziehen?<br />

Mit anderen Worten: Wann haben Sie<br />

es das letzte Mal geschafft, Ihre gewohnte<br />

Perspektive aufzugeben und<br />

in Ruhe auf Ihr Unternehmen von einer<br />

Außensicht geschaut?<br />

▴ Die Planspiele<br />

verdeutlichen<br />

das eigene unter-<br />

nehmerische<br />

(Fehl-)Verhalten<br />

▾ Gliederung der<br />

Lernspiele<br />

Nur klare Spielregeln<br />

helfen weiter<br />

Gerade dem Mittelstand, der das Zimmerergewerbe<br />

maßgeblich prägt,<br />

fehlt häufig die Zeit und Disziplin<br />

<strong>für</strong> einen solchen distanzierten Überblick.<br />

Darüber hinaus müssen <strong>Holz</strong>bauer<br />

<strong>für</strong> diesen Überblick ihre Gewohnheiten<br />

kritisch hinterfragen.<br />

Das ist ohne Anleitung sehr schwer<br />

umzusetzen. Dabei übernimmt der<br />

Anleitende vor allem eine disziplinierende<br />

Rolle. Neue Kompetenzen<br />

Planspiele<br />

EDV-gestützt haptisch<br />

oder zusätzliches Know-how rücken<br />

in den Hintergrund. Wenn ein Berater<br />

diese Anleitung übernimmt, wird<br />

es zumeist teuer. Damit wird es <strong>für</strong><br />

die meisten Mittelständler unmöglich,<br />

diese Betrachtungen in regelmäßigen<br />

Abständen anzustellen.<br />

Hier liegt ein weiterer wichtiger<br />

Vorteil von (Plan-)Spielen: Spiele<br />

zwingen zu einem bestimmten Verhalten.<br />

Sie folgen klar definierten<br />

Regeln und schränken so die Gefahr<br />

des Selbstbetrugs zumindest ein. Obwohl<br />

die Begriffe „Spiel“ und „spie-<br />

mit Wettbewerb ohne Wettbewerb mit Wettbewerb ohne Wettbewerb<br />

www.mikado-online.de 9


Management<br />

len“ eher <strong>für</strong> das ausgelassene, undisziplinierte,<br />

kindlich naive Verhalten<br />

stehen, ist diese Feststellung kein Widerspruch.<br />

Der ganz bewusste Einsatz<br />

von Spielen entwickelt seine Vorteile<br />

besonders bei den Unternehmern,<br />

deren Schulzeit nun schon länger<br />

zurückliegt. Denn gerade sie sind in<br />

viele (teilweise schon von den Eltern<br />

oder Vorgängern übernommene)<br />

Gewohnheiten hineingewachsen.<br />

Ein Planspiel führt auf relativ lockere<br />

Weise zu Erkenntnissen über das<br />

eigene unternehmerische Handeln –<br />

40<br />

Kostenquellen erkennen<br />

ohne die ernsten Konsequenzen der<br />

Realität.<br />

Positive Erfahrungen nutzen<br />

Für seine Mitgliedsbetriebe bot der<br />

Zimmererverband Baden-Württemberg<br />

bereits zum dritten Mal einen<br />

mehrtägigen Fortbildungskurs mit<br />

dem Titel „Management im <strong>Holz</strong>bau“<br />

an. Die Seminartage sind auf etwa<br />

ein halbes Jahr verteilt. Nach mehreren<br />

Modulen bzw. Unterrichtseinheiten<br />

verschiedener Dozenten zu den<br />

Oft genügt schon ein einfacher Gebäudeplan und die Kostenanalyse kann<br />

spielerisch beginnen. Stellen Sie z.B. folgende Fragen:<br />

▸<br />

▸<br />

Wo liegen die Lagerstätten?<br />

Wo findet sonst noch Lagerung statt?<br />

Die Antworten sollten sich nicht nur auf Schnittholzvorräte, auf die Regale<br />

und Kisten, in denen die notwendigen Beschläge und Klebebänder liegen,<br />

beschränken. Es endet nicht damit zu wissen, wo die Werbeprospekte,<br />

Faltblätter, Kugelschreiber und Luftballons zu finden sind. Diese Fragestellung<br />

ist vor allem deshalb interessant, weil sie hilft, alle „versteckten“<br />

Lager kenntlich zu machen, die Kosten verursachen. Selbst längst vergessene<br />

Schmierstoffreserven, kaum mehr gebrauchtes Büromaterial, überholte<br />

Formulare und wegen Verfärbung fast unverkäufliche <strong>Holz</strong>reserven binden<br />

Kapital und gehen ins Geld.<br />

mikado 5.2008<br />

▴ Die Kursteilnehmer<br />

lernen,<br />

Betriebe<br />

mit einer Außensicht<br />

zu<br />

analysieren<br />

PROF. DR. KAISER<br />

unterschiedlichsten Aspekten unternehmerischen<br />

Handelns mündet der<br />

Kurs in eine abschließende betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenschau. Dabei<br />

lassen die Teilnehmer gebündelt<br />

(d.h. an einem Tag) die wichtigsten<br />

Lerninhalte Revue passieren. So verknüpfen<br />

sie das eher abstrakte Wissen<br />

der Teildisziplinen in einem konkreten<br />

Projekt miteinander.<br />

Dieses Zusammenwirken der verschiedenen<br />

Teile lässt <strong>für</strong> die Teilnehmer<br />

des Kurses einen Mehrwert<br />

entstehen. Der kommt ihnen bei der<br />

Umsetzung des erworbenen Wissens<br />

im eigenen Betrieb zugute. Sie können<br />

im Idealfall besser verstehen,<br />

wann welche Disziplin und welches<br />

Instrument geeignet ist, um anstehende<br />

Fragestellungen zu bearbeiten<br />

und zu lösen.<br />

Eine solche Zusammenschau entfaltet<br />

erst dann ihre volle Wirkung,<br />

wenn die Kursteilnehmer sie auf<br />

ihr eigenes Unternehmen anwenden<br />

können. Deshalb wäre es ideal,<br />

wenn jeder Teilnehmer am Kurs-<br />

ende genügend Zeit hätte, sein eigenes<br />

Planspiel zu basteln. In der Praxis<br />

stehen hier allerdings Zeit- und Wettbewerbsdruck<br />

im Weg. Aus nachvollziehbaren<br />

Gründen ist nicht jeder offen<br />

genug, seinen Betrieb transparent<br />

<strong>für</strong> andere zu machen und seine unternehmerischen<br />

Entscheidungen zu<br />

visualisieren.<br />

Selbst große Hürden meistern<br />

Um jedoch nicht völlig auf den Wissenstransfer<br />

von den BWL-Teildisziplinen<br />

auf die unternehmerische<br />

Gesamtschau zu verzichten, kommt<br />

zum Abschluss des Kurses ein haptisches<br />

Planspiel zum Einsatz. Dieses<br />

Spiel (FACTORY) leitet ein Dozent. Er<br />

kann den Spielverlauf jederzeit anhalten<br />

und Fragen im Plenum unmittelbar<br />

beantworten.<br />

Die Kursteilnehmer werden so <strong>für</strong><br />

die Grenzen und Möglichkeiten eines<br />

Planspieles sensibilisiert. Sie haben<br />

im Erfolgsfall ein wichtiges „Aha-<br />

Erlebnis“. Sie lernen, dass sie sich<br />

mit Planspielen die gleiche Erkenntnis<br />

ohne Dozent erarbeiten können<br />

– ein sehr wichtiges Hilfsmittel im<br />

Tagesgeschäft.


Management<br />

Die in der Regel größte Hürde beim<br />

Spieleinsatz steht gleich am Beginn.<br />

Sie hat jedoch nichts mit dem Spiel,<br />

sondern vielmehr mit den Spielern zu<br />

tun: Es ist nicht einfach, gestandene<br />

Unternehmer davon zu überzeugen,<br />

dass sie einen ganzen Tag investieren<br />

sollen, nur um gemeinsam eine Art<br />

überdimensioniertes Unternehmer-<br />

Monopoly zu spielen. Gelingt es jedoch<br />

dem Kursleiter, die anfängliche<br />

Skepsis zu zerstreuen und den Spieltrieb<br />

zu wecken, dann können Planspiele<br />

punkten. Denn mit ihrer komprimierten,<br />

anwendungsbezogenen<br />

Wiederholung sind sie jeder anderen<br />

Methodik überlegen.<br />

Das eingesetzte Planspiel visualisiert<br />

ein beliebiges Unternehmen<br />

der fertigenden Branche. Der Beispielbetrieb<br />

besitzt eine zweistufige<br />

Fertigungstiefe und verarbeitet den<br />

eingekauften Rohstoff rasch, regelmäßig<br />

und nachvollziehbar weiter.<br />

Die so entstandenen Produkte werden<br />

zu vernünftigen Konditionen am<br />

Markt platziert. Das Spiel lässt offen,<br />

um welche Produkte es sich dabei genau<br />

handelt. Wermutstropfen: Das<br />

Planspiel ist keine ideale Imitation<br />

eines Zimmererbetriebes. Sicher wären<br />

die Anbieter des Planspieles auch<br />

bereit, z.B. im Auftrag des Zimmerer-<br />

z. B. WT-T-SYSTEM<br />

verbandes, ein passgenaues Planspiel<br />

zu entwickeln. Allerdings hat diese<br />

offene Gestaltung den Vorteil, dass<br />

sie schnell die nötige Distanz zum<br />

Unternehmen möglich macht. Und<br />

das ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Herangehensweise.<br />

Die abschließenden Beurteilungen<br />

der Kursteilnehmer haben in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder bestätigt,<br />

dass<br />

▸ die Freude an Managementaufgaben<br />

zunahm,<br />

▸ sich das unternehmerische<br />

Denken verbesserte,<br />

▸ die einzelnen Module plus das<br />

Planspiel unmittelbare Erkenntnisse<br />

<strong>für</strong> das eigene Unternehmen<br />

brachten.<br />

Dies zeigt auch, dass es den mittelständischen<br />

Zimmerleuten durchaus<br />

möglich ist, spielerisch Distanz<br />

zum Alltagsgeschäft zu schaffen –<br />

und damit eine notwendige Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> kreative und innovative<br />

Verbesserungen aus eigener Kraft.<br />

Natürlich besteht immer wieder<br />

die Möglichkeit, den Umgang mit einem<br />

solchen Spiel sowie dessen Effekte<br />

selbst zu erfahren. Mindestens<br />

ebenso wichtig und aussichtsreich<br />

wäre es jedoch, wenn möglichst viele<br />

Unternehmer haptische Planspie-<br />

le gleich selbst einsetzen. Mit wirklich<br />

einfachen Mitteln können sie so<br />

Distanz zu sich und ihren Unternehmen<br />

schaffen. Probieren Sie es aus:<br />

▸ Fertigen Sie einen Lageplan<br />

Ihres Betriebes.<br />

▸ Hängen Sie den Plan an die<br />

Wand.<br />

▸ Nehmen Sie sich jeden Tag zehn<br />

Minuten Zeit und formulieren<br />

Sie eine gute Frage über Ihr Unternehmen.<br />

▸ Beantworten Sie diese selbst und<br />

mit Hilfe des Plans.<br />

Sie werden sich wundern!<br />

Prof. Dr. Bastian Kaiser, Rottenburg ▪<br />

Die Artikelserie basiert auf<br />

dem Seminar „Management<br />

im <strong>Holz</strong>bau“ der Zimmerer-<br />

Akademie in Biberach. Darin<br />

erhalten <strong>Holz</strong>bauunternehmer<br />

in sieben Lehrblöcken<br />

praxisorientiertes BWL-<br />

Grundwissen vermittelt. Die<br />

Lehrveranstaltungen laufen<br />

über einen Zeitraum von drei<br />

Monaten und umfassen u.a.<br />

Unternehmensführung, Recht im<br />

Baubetrieb, Finanzierung und<br />

Marketing.<br />

www.zaz-bc.de<br />

Ideen festhalten<br />

Wir geben Antwort auf Ihre<br />

Fragen zur Verbindung im<br />

konstruktiven <strong>Holz</strong>bau.<br />

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Alltag. Im Briefkasten liegt<br />

ein Stapel Briefe. Viele<br />

werfen nur einen kurzen Blick<br />

auf die Umschläge. Dann entscheiden<br />

sie, ob die Schreiben<br />

im Papierkorb landen.<br />

Die gute alte Post ist zu einem<br />

Transporteur von Werbematerial<br />

und einem Überbringer solch<br />

ungeliebter Schreiben wie Rechnungen<br />

und Strafzetteln verkommen.<br />

Entsprechend kritisch<br />

beäugen viele Menschen den In-<br />

mikado 5.2008<br />

Management Büro kompakt<br />

Marketing<br />

Klar fomuliert zum Auftrag<br />

Einen guten Werbebrief zu formulieren, ist eine Kunst.<br />

Er muss in wenigen Augenblicken das Interesse der Empfänger wecken –<br />

sonst landet er im Papierkorb.<br />

◂ Bei einem<br />

Werbebrief mit<br />

Erfolg zielt<br />

die Aussage auf<br />

den Bauch<br />

des Empfängers<br />

halt ihrer Briefkästen. Häufig<br />

werfen sie alle Briefe, die nach<br />

Werbung riechen, ungeöffnet in<br />

den Papierkorb.<br />

Schreiben wie ein Profi<br />

Entsprechend professionell<br />

müssen Werbebriefe gestaltet<br />

sein. Für das Verfassen von<br />

Werbebriefen gelten einige Regeln,<br />

z.B. wer bekommt denn<br />

den Brief? Überlegen Sie sich,<br />

RINGO, PHOTOCASE.COM<br />

an wen Sie das Schreiben senden.<br />

Welche Botschaft wollen<br />

Sie vermitteln und welches<br />

Verhalten wollen Sie auslösen?<br />

Werbebriefe müssen dem Empfänger<br />

das Gefühl vermitteln:<br />

„Das könnte <strong>für</strong> mich interessant<br />

sein.“<br />

Die gewünschte<br />

Reaktion auslösen<br />

Was soll der Empfänger machen,<br />

wenn er den Brief gelesen<br />

hat? Soll er nähere Infos<br />

über das Produkt anfordern oder<br />

dieses unmittelbar bestellen? Jeder<br />

Kunde durchläuft mehrere<br />

Phasen der Kaufentscheidung.<br />

Diese Phasen beschreibt die<br />

sog. „AIDA-Formel“. Ihr zufolge<br />

durchläuft jeder Kunde, bevor<br />

er sich <strong>für</strong> ein Produkt (oder<br />

einen Anbieter) entscheidet, folgende<br />

Bewusstseinsstufen:<br />

▸ Attention – Aufmerksamkeit:<br />

Das Produkt xy existiert.<br />

▸ Interest – Interesse: Das<br />

Produkt könnte mir einen<br />

Nutzen bieten.<br />

▸ Desire – (Kauf-)Wunsch:<br />

Das Produkt bietet mir einen<br />

Nutzen.<br />

▸ Action – (Kauf-)Aktion: Der<br />

Nutzen ist größer als die Investition.<br />

Wenn der Kunde überzeugt<br />

ist: „Der Nutzen ist größer als<br />

die Investition“, sagt er: „Ja.“<br />

Die erste Hürde auf dem Weg<br />

zum Ziel: Der Kunde muss den<br />

Brief öffnen. Hier ist es hilfreich,<br />

wenn der Brief nicht auf den<br />

ersten Blick als Werbebrief zu


erkennen ist. Klebt auf dem Umschlag<br />

eine echte Briefmarke,<br />

werfen nur wenige einen Brief<br />

ungeöffnet in den Papierkorb.<br />

Optische Fixpunkte schaffen<br />

Die Stunde der Wahrheit folgt,<br />

nachdem der Empfänger den<br />

Brief geöffnet hat. Dann entscheidet<br />

er in Sekundenbruchteilen:<br />

interessant oder uninteressant?<br />

Meist fällt der erste<br />

Blick des Betrachters auf den<br />

Absender (Wer schreibt mir?).<br />

Hat er bereits die Erfahrung gemacht,<br />

dass dieser ihm nur unwichtige<br />

Informationen sendet,<br />

wirft er den Brief weg. Wenn<br />

nicht, wandern seine Augen als<br />

Nächstes zum Betreff bzw. zur<br />

Überschrift.<br />

Danach entscheidet er erneut:<br />

interessant oder nicht?<br />

Deshalb sollte im Betreff bereits<br />

ein Kundennutzen stehen. Dann<br />

überprüft der Leser die Anrede:<br />

Meint der Absender wirklich<br />

mich? Deshalb sollte die Anrede<br />

persönlich verfasst sein.<br />

Nach Absender, Betreff und<br />

Anrede scannt der Empfänger<br />

in Sekundenbruchteilen den<br />

eigentlichen Text. Dabei bleibt<br />

sein Blick an optischen Haltepunkten<br />

wie fett oder kursiv geschriebenen<br />

Wörtern oder anderen<br />

Visualisierungselementen<br />

hängen, bevor er schließlich die<br />

Unterschrift und das Post Scriptum<br />

überfliegt. Dieser Prozess<br />

dauert wenige Sekunden. Dann<br />

ist die Entscheidung gefallen:<br />

Lesen oder Papierkorb.<br />

Betreff, Anrede und PS<br />

Besonders treffsicher formuliert<br />

sein müssen der Betreff, die Anrede<br />

und das Post Scriptum. Der<br />

Textkörper sollte optische Haltepunkte<br />

beinhalten. Aber: Ein zu<br />

unruhiges Schriftbild erschwert<br />

das Lesen. Wählen Sie eine lesefreundliche<br />

Schrift und untergliedern<br />

Sie den Text in mehrere<br />

(Sinn-)Abschnitte. Das erleichtert<br />

das Lesen.<br />

Management Büro kompakt<br />

Einig sind sich Direktmarketing-Experten<br />

darüber, dass ein<br />

Werbebrief mit Vor- und Zunamen<br />

und möglichst von Hand<br />

unterschrieben sein sollte. Das<br />

suggeriert dem Leser: Diesen<br />

Brief schrieb mir der Verfasser<br />

persönlich.<br />

Überschrift zielt<br />

auf den Bauch<br />

Die Überschrift sollte auf den<br />

Bauch und nicht auf den Verstand<br />

des Empfängers zielen.<br />

Ein Beispiel: Eine Sparkasse<br />

möchte ihren Kunden ihren<br />

neuen Online-Service schmackhaft<br />

machen. Lautet dann die<br />

Überschrift „Einstieg ins Online-Banking“,<br />

reizt das den Empfänger<br />

nicht zum Weiterlesen.<br />

Steht dort aber „Neu: Wir haben<br />

jetzt rund um die Uhr <strong>für</strong><br />

Sie geöffnet“ oder „Erledigen<br />

Sie Ihre Bankgeschäfte bequem<br />

vom Sofa aus“, liest er vermutlich<br />

weiter.<br />

Zahlreiche Werbebriefe sind<br />

eher produkt- als kundenorientiert<br />

formuliert. Das zeigt sich<br />

meist schon an den ersten Sätzen.<br />

Häufig beginnt der Textkörper<br />

von Werbebriefen mit<br />

Worten wie „Unser Haus bietet<br />

seinen Kunden fortan folgenden<br />

Service ...“ statt mit Aussagen<br />

wie „Haben Sie sich schon<br />

oft gewünscht ... Dieser Wunsch<br />

kann nun in Erfüllung gehen<br />

...“ Solche Formulierungen sprechen<br />

den Kunden direkt an und<br />

zielen auf seine Wunschebene.<br />

Nur selten wird im Textkörper<br />

der Name des Kunden wiederholt.<br />

Dabei wäre das mit Seriendruckfeldern<br />

kein Problem.<br />

Aber auch hier gilt: Vorsicht!<br />

Nicht übertreiben.<br />

Weder Behördensprache<br />

noch „Substantivitis“<br />

Vermeiden Sie lange Schachtelsätze.<br />

Die Sätze sollten nicht<br />

länger als zwölf Worte sein. Die<br />

Zahl der Nebensätze sollte gegen<br />

null tendieren. Sonst sind die<br />

Briefe beim ersten Lesen nicht<br />

verständlich und der Leser legt<br />

den Brief frustriert beiseite, insbesondere<br />

wenn er zudem mit<br />

Fachterminologie gespickt ist.<br />

Versuchen Sie, sich möglichst<br />

der gesprochenen Sprache anzunähern.<br />

Dann klingt der Brief<br />

frischer und lebendiger.<br />

Das Ziel lautet: Der Kunde soll<br />

zu einem bestimmten Verhalten<br />

motiviert werden. Entsprechend<br />

bildhaft sollte Ihre Sprache sein.<br />

So lässt sich zum Beispiel die<br />

Aussage „Beim Auflegen dieses<br />

Fonds wurde dem Anlagekriterium<br />

Sicherheit eine besondere<br />

Bedeutung beigemessen“ auch<br />

so ausdrücken: „Wenn Sie Ihr<br />

Geld in diesem Fonds anlegen,<br />

können Sie sich entspannt zurücklehnen.<br />

Denn ...“ Verstärken<br />

können Sie solche Aussagen<br />

durch „Testimonials“. Zum Beispiel:<br />

„Das bestätigt Ihnen die<br />

Zeitschrift Finanztest ...“<br />

Vermeiden Sie zusammengesetzte<br />

Hauptwörter wie „Kostenübernahme“.<br />

Lösen Sie diese in<br />

ihre Bestandteile auf, sagen Sie<br />

stattdessen: „Die Kosten übernehmen<br />

wir <strong>für</strong> Sie.“ Entsprechendes<br />

gilt <strong>für</strong> substantivierte<br />

Verben wie „Bezugnahme“<br />

oder „Empfehlung“. Auch hier<strong>für</strong><br />

gibt es aktivere Formulierungen<br />

(„Ich beziehe mich auf“<br />

oder „Ich empfehle Ihnen“).<br />

In der Kürze liegt die Würze<br />

Ein Werbebrief sollte nur ein<br />

Produkt oder eine Dienstleistung<br />

bewerben. Stellen Sie in<br />

ihm keinesfalls Ihre gesamte<br />

Produktpalette vor. Werbebriefe<br />

sollten nicht länger als eine<br />

Seite sein. Wenn Sie mehr zu sagen<br />

haben, packen Sie das in die<br />

Anlagen. Lassen Sie Ihren Werbebrief<br />

vor dem Versenden noch<br />

einmal gegenlesen. Wenn Ihre<br />

Probeleser den Brief verstehen<br />

oder sich von ihm angesprochen<br />

fühlen, kommt er meist auch bei<br />

Ihren Kunden an.<br />

Bernhard Kuntz, Darmstadt<br />

www.bildung-kommunikation.de ▪<br />

www.mikado-online.de 4


44<br />

Architektur<br />

Einfamilienhaus<br />

Die Liebe auf den zweiten Blick<br />

Schnörkellos, prägnant, klar – so präsentiert sich das <strong>Holz</strong>haus der<br />

Familie Jehle in Vorarlberg. Dunkle Fassadenplatten bekleiden das <strong>Holz</strong> aus<br />

dem eigenen Wald und die Attika verhüllt perfekt ein Steildach.<br />

mikado 5.2008


Architektur<br />

▴ Hinter der<br />

Flachdachoptik<br />

versteckt<br />

sich ein Steildach<br />

▸ Sehr schick in<br />

Schwarz:<br />

Kunstharzplatten<br />

bieten<br />

Wetterschutz<br />

Auf den ersten<br />

Blick geht es bei dem Einfamilienhaus<br />

in Nenzing um solare Architektur.<br />

Wer genauer hinsieht,<br />

erkennt: Für Energie aus der Sonne<br />

sorgt nur die 12 m² große Solaranlage<br />

auf der Südostfassade. Die<br />

anderen dunklen Fassadenplatten<br />

aus Kunstharz dienen dem kompakten<br />

<strong>Holz</strong>haus als Wetterschutz. Denn<br />

obwohl das verbaute <strong>Holz</strong> aus dem<br />

nahe gelegenen Wald der Bauherrenfamilie<br />

stammt, bestimmt nicht<br />

die Materialität von <strong>Holz</strong> den Auftritt<br />

des Gebäudes.<br />

Architekt Michael Achammer ordnete<br />

die Solarelemente in der Fassade<br />

so an, dass er die klare Form des<br />

Gebäudes konsequent beibehalten<br />

konnte. Deshalb stört keine Solartechnik<br />

auf dem Dach die stringenten<br />

Linien. Die Solaranlage an der<br />

Südost-Fassade ist kaum erkennbar.<br />

In der wärmeren Jahreszeit heizt sie<br />

das Wasser <strong>für</strong> die Dusche auf.<br />

Sonnige Seiten<br />

Die vertikale Ausrichtung der Solaranlage<br />

besitzt praktische Vorteile.<br />

„Die flach einfallende Sonne im<br />

Winter eignet sich <strong>für</strong> die Versorgung<br />

der Warmwasseranlage besser.<br />

Im Sommer herrscht meist ein sehr<br />

hoher Solareintrag, der bei optimal<br />

ausgerichteten Systemen zu Über-<br />

hitzung führt. Schließlich wollten<br />

wir keine Aufständerung auf dem<br />

Dach und wir wollten zeigen, dass<br />

man einen Sonnenkollektor auch<br />

sehr gut in die Gebäudehülle einbinden<br />

kann“, so Michael Achammer,<br />

„und die Hinterlüftung von<br />

30 mm schließt eine Überhitzung<br />

im Gebäude selbst aus.“ Die handwerkliche<br />

Sorgfalt zeigt sich u.a. am<br />

bündigen Einbau der Großflächenelemente.<br />

Fotovoltaik jedoch war<br />

<strong>für</strong> den Bauherrn zur Planungsphase<br />

im Jahr 2004 noch kein Thema.<br />

Ihm waren die damaligen Einspeisevergütungen<br />

zu gering. Aus Kostengründen<br />

entschied sich der Bauherr<br />

<strong>für</strong> eine Gasheizung, die mit niedriger<br />

Vorlauftemperatur eine Fußbodenheizung<br />

versorgt.<br />

Die verwendeten Aufbauten verleihen<br />

dem Gebäude einen energetischen<br />

Standard, der bei einem<br />

Heiz-energiebedarf von weniger<br />

als 60 kWh liegt. Beim Wandaufbau<br />

vertrauten Planer und Bauherr<br />

auf eine klassische <strong>Holz</strong>ständerkonstruktion<br />

(von innen nach außen):<br />

zweimal Gipskarton je 1,25 cm, danach<br />

kommt eine Vorsatzschale.<br />

Dieses Ständerwerk ist nicht ausgedämmt<br />

und lässt als Installationsebene<br />

Platz <strong>für</strong> die Elektroleitungen.<br />

Danach folgt eine 18-mm-OSB-Platte,<br />

dampfdicht verklebt, ein 24er<br />

www.mikado-online.de 45


Architektur<br />

Riegelwerk, das mit Steinwolle ausgedämmt<br />

ist, eine 16-mm-Weichfaserplatte,<br />

Windpapier und die Hinterlüftungslattung<br />

mit 30 mm.<br />

Das Dach dahinter<br />

Eine Attika verhüllt das eigentliche<br />

Dach (ein Steildach) so, dass der Betrachter<br />

ein Flachdach sieht. Für das<br />

eigentliche Dach wählte der Architekt<br />

einen ähnlichen Aufbau (von<br />

innen nach außen): zweimal Gipskarton,<br />

dann Installationsebene<br />

und eine OSB-Platte. Darauf liegt<br />

ein Fertigelement aus OSB-Platte,<br />

30 cm Sparren ausgedämmt, Weichfaserplatte,<br />

dampfdiffusionsoffene,<br />

wasserdichte Unterspannbahn, Hinterlüftungslattung<br />

und dann eine<br />

ebene Rauschalung. Sie ist nach außen<br />

dreifach bituminös abgedichtet.<br />

In jeder der vier Ecken des Steildaches<br />

verläuft jeweils ein Entwässerungsrohr,<br />

das von Aluminiumstreifen<br />

verdeckt wird. Mit diesem<br />

kontrastierenden Aluminium akzentuiert<br />

Architekt Achammer seine klare<br />

Formensprache. Zudem schafft er<br />

damit nachvollziehbare Abgrenzungen<br />

und Verbindungen der Wandelemente,<br />

die aluminiumgeschützt<br />

aneinanderstoßen.<br />

Ein Gestaltungselement, das an<br />

Büromöbel des Herstellers USM erinnert,<br />

die Prof. Fritz Haller 1963 <strong>für</strong><br />

46<br />

die Schweizer Firma entwarf. Doch<br />

die Aluminiumwinkel übernehmen<br />

auch eine ganz praktische Funktion:<br />

„Wir haben die Wand- und Dachelemente,<br />

die in Größen von etwa<br />

15 m x 3 m angeliefert wurden, im<br />

Werk vorgefertigt. Dabei gibt es selten<br />

eine Nulltoleranz – um diese Toleranzen<br />

auszugleichen, haben wir<br />

die Eckelemente verwendet“, sagt<br />

Michael Achammer.<br />

Digitale Präzision<br />

Der hohe Vorfertigungsgrad des<br />

<strong>Holz</strong>baues setzte einen reibungslos<br />

funktionierenden digitalen Austausch<br />

während der gesamten Planung<br />

voraus, den alle Baubeteiligten<br />

gut umsetzten. Diese besonders sorgfältige<br />

Detailarbeit zeichnet gerade<br />

den <strong>Holz</strong>bau aus. Das unterstreicht<br />

die schon erwähnte flächenbündige<br />

Platzierung der Fenster außen und<br />

innen.<br />

„Die Fenster besitzen die Anmutung<br />

einer Pfosten-Riegel-Konstruktion.<br />

Von außen betrachtet sehen sie<br />

sehr schlank aus und sind trotzdem<br />

ein herkömmliches Fenstersystem.<br />

Wir legten großen Wert auf Flächenbündigkeit:<br />

von innen sind alle<br />

Fensterstöcke bündig in die Gipskartonvorsatzschale<br />

eingelassen, sodass<br />

von innen nur das Glas sichtbar ist“,<br />

erläutert Achammer.<br />

mikado 5.2008<br />

▴ Die klaren<br />

Linien finden sich<br />

auch im<br />

Interior wieder<br />

▾ Die Fensterelemente<br />

lieferte<br />

ein Hersteller<br />

aus der Region<br />

Ganz groß in Glas<br />

Mit rund 5 m Länge ist die Hebe-<br />

Schiebe-Tür das größte Fensterelement<br />

im gesamten Haus. Diese<br />

Glasfläche erschließt eine zweigeschossige<br />

Loggia, die vom Schlafzimmer<br />

aus einsehbar ist. Bei Bedarf<br />

schützt eine 5 x 5 m große Vertikalmarkise.<br />

Für die unverzichtbare<br />

Verschattung erhielten alle Fenster<br />

Raffstores.<br />

Statik <strong>für</strong> die Fenster<br />

In der Mitte des Gebäudes und bei<br />

den verglasten Fronten verläuft eine<br />

innen liegende Stahlkonstruktion,<br />

die <strong>für</strong> die Statik der sehr großen<br />

Fensterelemente notwendig war. Im<br />

Innern umschließt eine Sichtbetonwand<br />

stirnseitig das Treppenhaus.<br />

Diese Wand trägt zur Aussteifung<br />

des Gebäudes bei und dient zudem<br />

als Speichermasse. „Besondere<br />

Brand- und Schallschutz-Anforderungen<br />

mussten wir nicht erfüllen,<br />

da es sich um ein Einfamilienhaus<br />

handelt“, fasst Architekt Achammer<br />

zusammen. Jörg Pfäffinger, Tengen / cm ▪<br />

ACHAMMER


Grundriss EG<br />

Grundriss OG<br />

Architektur Mai 2008<br />

Steckbrief<br />

Standort:<br />

Österreich, Nenzing (Vorarlberg)<br />

Wohnfl äche: 150 m²<br />

Umbauter Raum: 600 m³<br />

Kosten:<br />

ca. 00 000 Euro, inkl. diverser<br />

Eigenleistungen<br />

Bauzeit:<br />

Ende 2004 bis September 2005<br />

Planung:<br />

Achammer Architektur ZT GmbH<br />

A-6710 Nenzing<br />

www.aazt.at<br />

<strong>Holz</strong>bau und Fassade:<br />

Neuhauser <strong>Holz</strong>bau<br />

A-6710 Nenzing<br />

www.neuhauser-holzbau.at<br />

U-Wert Wand: 0,15 W/(m²K)<br />

U-Wert Dach: 0,15 W/(m²K)<br />

Massivbau:<br />

Hilti & Jehle<br />

A-6800 Feldkirch<br />

www.hilti-jehle.at<br />

Solaranlage:<br />

AKS Doma Solartechnik<br />

A-6822 Satteins<br />

www.aksdoma.com<br />

Vertikalschnitt durch das Gebäude (quer)<br />

www.mikado-online.de 47


Schnitt durch das Gebäude<br />

2 x Bitumen beschiefert<br />

Schalung verschraubt 24 mm<br />

Lattung 8/5 cm<br />

Multibox:<br />

Agepan 2 cm<br />

Sparren mit Dämmung 24 cm<br />

OSB Platte 18 mm<br />

Dampfsperre<br />

Deckenuntersicht:<br />

Lattung 10/5 cm<br />

Gipskarton 1,5 cm<br />

Fassadenplatte 1 cm<br />

Lattung cm<br />

Stamisol<br />

Agepan 2 cm<br />

RW 24 cm<br />

Dämmung 24 cm<br />

OSB verklebt 2 cm<br />

Lattung 5 cm<br />

Gipskarton 1,5 cm<br />

Noppenbahn<br />

xPS 12 cm<br />

STB Wand WU 25 cm<br />

48<br />

Architektur Mai 2008<br />

mikado 5.2008<br />

Bodenbelag 1 cm<br />

Estrich 6 cm<br />

TDP 2 cm<br />

EPS 6 cm<br />

Brettstapeldecke 16 cm<br />

Bodenbelag 1 cm<br />

Estrich 6 cm<br />

TDP 2 cm<br />

EPS 6 cm<br />

STB Decke 20 cm<br />

EPS 6 cm<br />

Innenputz 1 cm<br />

Estrich 60 mm<br />

EPS 80 mm<br />

VAP 2000<br />

STB Decke WU 25 cm<br />

Magerbetonschicht 8 cm<br />

Gipskarton 1,5 cm<br />

C Profi l 7,5 cm<br />

OSB verklebt<br />

Dämmung 24 cm<br />

Agepan 2 cm<br />

Stamisol<br />

Lattung cm<br />

<strong>Holz</strong>schalung 2,4 cm<br />

Stütze 120/60 mm<br />

HEA 120/200<br />

Stahlkonsolen<br />

Stütze 120/60 mm<br />

MW 18 cm


Produkte<br />

Aufsparrendämmsystem<br />

Vier auf einen Streich<br />

Luftdichte Schicht, Funktionsschalung, Wärmedämmschicht<br />

und raumseitige Unterkonstruktion zum Tapezieren, Verputzen<br />

oder Streichen: Diese vier Funktionen vereint das neue Aufsparren-Dämmsystem<br />

BauderPIR TP-Kombi. Damit lassen sich<br />

die Vorgaben der DIN 4108<br />

Teil 7 (Luftdichtheit) erfüllen.<br />

Die 50 mm dünne PIR-<br />

Dämmplatte (WLS 024)<br />

besitzt eine unterseitig integrierte<br />

Gipsfaserplatte<br />

(8 mm) und eine oberseitig<br />

aufkaschierte Dampfsperre<br />

(s d > 25 m) als luftdichte<br />

Schicht. Durch zwei<br />

▴ Luftdichte Schicht, Funktionsschalung,<br />

Wärmedämmschicht und<br />

raumseitige Unterkonstruktion zum<br />

Tapezieren, Verputzen oder Streichen:<br />

vier Funktionen in einem Element<br />

10 cm breite, selbstklebende<br />

Überlappungen lassen<br />

sich die horizontalen und<br />

vertikalen Überlappungsbereiche<br />

der Elemente verkleben.<br />

Umlaufende Nut-<br />

und Feder-Verbindung<br />

sollen Wärmebrücken verhnidern und der Dämmschicht hohe<br />

Druckstabilitä verleihen. Das erleichtert die Herstellung präziser<br />

Anschlüsse und lückenloser, dauerhafter Verklebungen.<br />

Paul Bauder GmbH & Co. KG ı D-70471 Stuttgart<br />

Telefon 07 11/88 07-0 ı www.bauder.de<br />

Produkt-Katalog<br />

Übersichtlich auf 140 Seiten<br />

Mafell hat neben seinem<br />

Online-Produktkatalog<br />

auch die gedruckte Version<br />

optimiert. Der Hersteller<br />

von Elektrowerkzeugen<br />

präsentiert auf 140 Seiten<br />

das 62 Maschinen umfassende<br />

Programm <strong>für</strong> die<br />

Bereiche Sägen, Bohren,<br />

Schleifen, Hobeln und<br />

Fräsen. Die Registerstanzung<br />

gliedert den Katalog<br />

und hilft dabei, Suchzeiten<br />

zu reduzieren. Auf<br />

einer Doppelseite ist jede<br />

Maschine ausführlich beschrieben, Produktdetails sind zusätzlich<br />

erklärt. Eine Matrix bietet soll beim Vergleich von<br />

Maschinen und ihren Schnitttiefen helfen. Den Katalog gibt<br />

es kostenfrei beim Hersteller.<br />

Mafell AG ı D-78720 Oberndorf a. N.<br />

Telefon 0 74 23/8 12-0 ı www.mafell.de<br />

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)<br />

Funktionell in Schale<br />

Mit ihrem WDVS Warm-Wand-System THD haben<br />

die Hersteller Glunz und Knauf Marmorit versucht,<br />

die Vorteile einer <strong>Holz</strong>faserdämmung mit<br />

den Eigenschaften atmungsaktiver mineralischer<br />

Putze und guter Feuerbeständigkeit zu vereinen.<br />

Das System besteht aus der <strong>Holz</strong>faserdämmplatte<br />

Marmorit Warm-Wand THD und den Putzsystemen<br />

SM 700. Die <strong>Holz</strong>faserdämmplatte soll <strong>für</strong><br />

ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> Materialforschung und Prüfanstalt <strong>für</strong><br />

das Bauwesen Leipzig (MFPA) empfahl, die Konstruktion<br />

in die deutsche Feuerwiderstandsklasse<br />

F90-B Gebäudeabschlusswand einzustufen.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen<br />

Telefon 05931/4 05-0 ı www.glunz.de<br />

Anhänger<br />

Ausziehen leicht gemacht<br />

▴ Der Teleskopanhänger lässt sich um m verlängern<br />

Für den Zimmereibetrieb stellt das Unternehmen Fliegl einen<br />

Anhänger vor, der bis zu 3 m teleskopierbar ist. Dadurch<br />

kommt der Hänger auf eine Pritschenlänge von 9,70 m. Bei<br />

Nutzung des Ausschubes verbleibt eine vordere Plattformgröße<br />

von 2,38 m, die hintere Plattform bietet eine durchgehende<br />

Fläche von über 4,3 m. Zusätzlich ist das Heck ebenfalls um<br />

1,4 m ausschiebbar. Somit lässt sich auch Langmaterial wie<br />

Rohre und Masten transportieren. Außerdem sind alle Bordwände<br />

abnehmbar. Handwerker können diese in da<strong>für</strong> vorgesehenen<br />

Fächern unter dem Anhänger verstauen. Für die<br />

Ladungssicherung gibt es viele Möglichkeiten. Ein Warnpaket<br />

soll Sicherheit <strong>für</strong> andere Verkehrsteilnehmer gewährleisten.<br />

Fliegl Fahrzeugbau GmbH ı D-07819 Triptis/Thüringen<br />

Telefon 03 64 82/8 30-0 ı www.fliegl.com<br />

www.mikado-online.de 49


Produkte<br />

▴ Außenseitig dämmt PUR, auf der Innenseite<br />

befi ndet sich eine 0 mm <strong>Holz</strong>faserplatte von Pavatex<br />

50<br />

Dachfenster<br />

Dachdämmsystem<br />

Leichter Lüften bei jedem Wetter<br />

Richtig zu lüften, ist eine kleine Kunst. Zu wenig Frischluft<br />

schadet dem Wohnklima, zu viel kostet Energie. Damit energiesparendes<br />

Lüften auch mit Dachwohnfenstern gelingt,<br />

bietet Fakro sein neues Lüftungssystem an. Die Dauerlüftung<br />

V40P soll bei starken Druckunterschieden automatisch den<br />

Lüftungsquerschnitt begrenzen Selbst bei Sturm strömen<br />

nach Firmenangaben maximal 50 m³/h durch die Lüftung.<br />

Da<strong>für</strong> sorgt eine im Lüftungskanal eingebaute Membrane,<br />

die bei steigender Luftgeschwindigkeit den Querschnitt verengt.<br />

Bis zu einem Druckunterschied von 10 Pascal steige<br />

laut Hersteller die Luftmenge von 0 m³/h bis 40 m³/h an.<br />

Duo vereint viele Funktionen<br />

mikado 5.2008<br />

PavaPlus, ein Dachdämmsystem aus der<br />

diff usionsoff enen Steildach-Produktgruppe<br />

der WLS 028 von puren, kombiniert<br />

Wärmeschutz mit Schall- und Brandschutz<br />

am Steildach. Auf der Außenseite besteht<br />

das wind- und luftdichte System aus dem<br />

FCKW- und HFCKW-freien Dämmstoff<br />

PUR/PIR-Hartschaum der Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />

028 und ist oberseitig mit<br />

der diff usionsoff enen Unterdeckbahn Diffucell<br />

kaschiert. Diese überlappt das System,<br />

ist selbstklebend und soll Schutz vor<br />

Witterungseinfl üssen bieten. Durch die<br />

Beplankung mit einer 30 mm dünnen Pa-<br />

◂ Das neue<br />

Lüftungssystem<br />

V40P ist im<br />

Blendrahmen<br />

integriert.<br />

Es begrenzt den<br />

Lüftungsquerschnitt<br />

bei<br />

hohem<br />

Druckunterschied<br />

Danach werde der Luftdurchsatz auf 50 m³/h eingeschränkt.<br />

Dies bestätigten auch Prüfi nstitute. Die automatische Dauerlüftung<br />

beeinträchtige nicht die anderen Funktionen des<br />

Fensters. Sie gehört zur Serienausstattung der Schwingfenster<br />

FTP-V, FTP-W und der PreSelect-Fenster FPP.<br />

Fakro Dachfenster GmbH<br />

D-30175 Hannover<br />

Telefon 05 11/8 79 37 75<br />

www.fakro.de<br />

Bauplatte<br />

vatex-<strong>Holz</strong>faserplatte auf der Raumseite<br />

trägt das System laut Hersteller zum angenehmen<br />

Wohnklima und guter Ökobilanz<br />

bei. Der Schalldämmwert beträgt<br />

R w = 45 dB. Die Konstruktion mit einer<br />

19 mm <strong>Holz</strong>schalung,120 m PUR-<br />

Dämmschicht und 30 mm Pavatex-<strong>Holz</strong>faser<br />

bringt es auf einen U-Wert von 0,19<br />

W/(m 2 K) und erfüllt die Anforderungen <strong>für</strong><br />

F30-B-Dachaufbauten.<br />

puren GmbH<br />

D-88662 Überlingen<br />

Telefon 0 75 51/ 8 09 90<br />

www.puren.com<br />

Allroundtalent im Trockenbau<br />

Die neue Faserzementplatte Hydropanel vereint vier Eigenschaften:<br />

Feuchtigkeitsbeständigkeit, Brandschutz, Schallschutz<br />

und Stoßfestigkeit. Ihre Oberfl äche eignet sich zum<br />

Verfl iesen, Tapezieren, Verputzen und Streichen. Sie ist als<br />

nichtbrennbare und schalldämmende Ausbauplatte verwendbar.<br />

Ihr Einsatzgebiet: Wandkonstruktionen und Vorwandinstallationen<br />

im Sanitärbereich. Sie lässt sich durch ihr geschosshohes<br />

Format ohne Horizontalfugen verarbeiten und<br />

auch zur Aussteifung von Trennwänden heranziehen.<br />

Eternit AG ı D-69126 Heidelberg<br />

Telefon 0 18 05/65 16 51 ı www.eternit.de<br />

Fassadenbahn<br />

Membran bekennt Farbe<br />

Einen sicheren Wetterschutz, kombiniert mit einer raffi nierten<br />

Farbgebung an <strong>Holz</strong>fassaden, verpricht die Stamois AG mit ihrer<br />

diff ussionsoff enen Membrane Stamisol Color. Sie soll <strong>für</strong><br />

Isolierung und Wetterschutz sowie ein optimales Raumklima<br />

sorgen. Je nach Auswahl aus den drei Farbfamilien lassen sich<br />

schicke Fassadendesigns erzielen. Eine nächtliche Zusatzbeleuchtung<br />

hilft dabei, den Eff ekt zu verstärken. Der Hersteller<br />

gibt auf die UV-Resistenz eine Garantie von zehn Jahren.<br />

Stamoid AG ı A member of the Ferrari Group ı CH 8193 Eglisau<br />

Telefon 00 41/ (0) 44/8 68 26 26 ı www.stamoid.ch<br />

▸ Mit farbigen Fassadenbahnen können <strong>Holz</strong>bauer Akzente setzen


Maschine<br />

Produkte<br />

Kompakt zerkleinern<br />

◂ Der neue Einwellenzerkleinerer<br />

der<br />

Baureihe WL 2<br />

Die WEIMA Maschinenbau<br />

GmbH, Ilsfeld, hat<br />

die Einwellenzerkleinerer<br />

der WL-Baureihe<br />

um den Typ WL 2 erweitert.<br />

Den kompakten<br />

Hacker können holzverarbeitende<br />

Betriebe einsetzen,<br />

die kleinere bis<br />

mittlere Abfallmengen aufzubereiten<br />

haben. Das Gerät soll <strong>Holz</strong>werkstoff e aller Art, wie z.B.<br />

Reste von Spanplatten, MDF, Massivhölzern bis hin zu extrem<br />

harten Hölzern, zu Hackschnitzeln zerkleinern können, die zur<br />

Wärmegewinnung der betrieblichen Gebäude eingesetzt werden.<br />

Über einen Trichter mit vergrößertem Trichtervolumen und einer<br />

Zuführöff nung von 790 mm x 745 mm gelangen die Resthölzer<br />

zwischen die Rotor- und Statormesser. Die Reste fallen<br />

in ein unterhalb des Rotors angeordnetes Sieb. Bis zu 2 m³ kann<br />

der Hacker stündlich zermalmen. Die Arbeitsbreite des Rotors<br />

beträgt 790 mm bei einem Rotordurchmesser von 180 mm. Die<br />

Antriebsleistung beträgt 15 kW. Die Drehzahl liegt bei 100 U/<br />

min. Die 25 quadratischen und wendbaren Schneidwendekronen<br />

sind konkav ausgebildet und haben eine Kantenlänge von<br />

30 mm. Die Sieblochdurchmesser der eingesetzten Siebe liegen<br />

bei 10–30 mm. Das Gesamtgewicht beträgt ca. 1000 kg.<br />

WEIMA Maschinenbau GmbH<br />

D-74360 Ilsfeld<br />

Telefon 0 70 62/95 70-0<br />

www.weima.de<br />

Wir geben <strong>Holz</strong> eine neue Dimension<br />

BS-<strong>Holz</strong>bauteile <strong>für</strong> den Ingenieurholzbau<br />

Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />

Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen<br />

Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm<br />

Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge<br />

Just-in-time-Lieferung frei Haus<br />

Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz<br />

Industriestr. 24 · 49492 Westerkappeln<br />

Tel 05456/93 03 0 · Fax 05456/93 03 30<br />

E-Mail: info@poppensieker-derix.de<br />

Internet: www.poppensieker-derix.de<br />

W. u. J. Derix GmbH & Co · Dam 63<br />

41372 Niederkrüchten · info@derix.de<br />

Tel 02163/89 88 0 · Fax 02163/89 88 87<br />

I n t e r n e t : w w w . d e r i x . d e<br />

Poppensieker & Derix Niederlassung Hamburg · Heegbarg 25 · 22391 Hamburg<br />

Telefon 040 / 60 68 21 05 · Telefax 040 / 60 68 21 04 · hamburg@poppensieker-derix.de<br />

Die ganze Bandbreite des <strong>Holz</strong>leimbaus<br />

www.mikado-online.de 51


Produkte<br />

Unterdämmbahn<br />

Unterdeckung auf neuen Wegen<br />

Dörken hat mit der Delta-Maxx Comfort<br />

eine neue Steildachbahn vorgestellt.<br />

Die Herdecker versprechen, mit<br />

der speziell <strong>für</strong> die Dachsanierung entwickelten<br />

Unterdämmbahn den von<br />

der Energieeinsparverordnung (EnEV)<br />

<strong>Holz</strong>bausystem<br />

geforderten U-Wert von 30 W/(m 2 K)<br />

zu unterschreiten und die Auswirkungen<br />

von Wärmebrücken zu minimieren.<br />

Möglich machen soll das die<br />

3 cm starke aufkaschierte Wärmedämmung<br />

und die winddichte Verklebung<br />

durch das integrierte Selbstklebeband.<br />

Die Dämmschicht aus Polyesterfaserdämmsto�<br />

der WLS 040 ist vom DIBt<br />

als Dämmsto� zugelassen. So entsteht<br />

eine di� usionso� ene, wasser- und<br />

winddichte Unterdeckbahn. Sie kann<br />

in die Wärmebedarfsrechnung einbezogen<br />

werden. Mit einem s d -Wert von<br />

0,18 m, einer Vlies-/Beschichtungskombination<br />

der Deckschicht und einer<br />

Reißkraft von über 450/300 N/5 cm<br />

gemäß EN 12311-1 erfüllt die Bahn bei<br />

entsprechender Verlegung die Kriterien<br />

des BIA (Berufsgenossenschaftliches<br />

Institut <strong>für</strong> Arbeitssicherheit) <strong>für</strong><br />

die „Durchsturzsicherheit“.<br />

Dörken GmbH & Co. KG<br />

D-58311 Herdecke<br />

Telefon 0 23 30/63-0<br />

www.doerken.de<br />

Bauen ohne Wärmebrücken<br />

Finnforest Merk hat mit dem Finnframe-System ein zerti� -<br />

ziertes Passivhaus-Bausystem aus <strong>Holz</strong>stegträgern entwickelt.<br />

Auf Basis des Finnjoist-Trägers attestiert das Unternehmen<br />

dem System hohe Stabilität bei schlanken<br />

Querschnitten und geringen Wärmebrückenverlusten in<br />

Wand- und Dachaufbauten. Ein Konstruktionskatalog<br />

fasst die wesentlichen Detailpunkte optimiert und<br />

wärmetechnisch berechnet zusammen. Der <strong>Holz</strong>bauer<br />

erhält zusätzlich Angaben über die Ausführung<br />

der Luftdichtheitsebene, über Wärmedurchgangswerte<br />

und Kennwerte zur Wärmebrückenfreiheit<br />

der Konstruktion.<br />

Finnforest Merk GmbH<br />

D-86551 Aichach<br />

Telefon 0 82 51/9 08 -0<br />

www.finnforest.de<br />

52<br />

mikado 5.2008<br />

Fertigkeller<br />

Verbesserter Wärmeschutz<br />

Glatthaar-Fertigkeller hat eine Außenwand<br />

<strong>für</strong> Wohnkeller entwickelt, die mit wärmebrückenfreier<br />

Konstruktion auch <strong>für</strong> förderfähige<br />

„KfW-Energiesparhäuser“ geeignet ist. „Es handelt<br />

sich um einen neuen, einzigartigen Wandaufbau“,<br />

erklärt der Technische Geschäftsführer<br />

Dirk Wetzel zu der Kelleraußenwand, die sich<br />

der Hersteller unter dem Namen „Iso-Twin-<br />

Wand“ patentrechtlich schützen ließ. Wie bei<br />

der Vorgänger-Konstruktion sind die Außenwandelemente<br />

aus zwei Betonschalen aufgebaut,<br />

die bei der Vorfertigung eine sog. „Kerndämmung“<br />

erhalten. Die Standardwanddicke<br />

misst 36 cm. Für einen fugenlosen Verbund<br />

des Gesamtbauwerks wird der Hohlraum zwischen<br />

den Schalen auf der Baustelle mit Beton<br />

verfüllt. Neu sind die statischen Eigenschaften<br />

mit besonders hoher Tragfähigkeit, sodass diese<br />

Betonfertigteilwände im Keller- und auch im<br />

Gewerbebau einsetzbar sind. Dazu kommt die<br />

wärmebrückenfreie Konstruktion mit U-Werten<br />

bis 0,25 W/(m2K). Die Dämmung liegt geschützt<br />

vor Feuchtigkeit innerhalb der Wand.<br />

Glatthaar-Fertigkeller GmbH<br />

D-78713 Schramberg/Waldmössingen<br />

Telefon 0 74 02/92 94-0<br />

www.glatthaar.com<br />

◂ Das Stegträgersystem<br />

Finnframe<br />

eignet sich zur<br />

Herstellung von<br />

Passivhäusern


Produkte<br />

Für viele Verarbeiter lohnt sich die Anschaffung eines<br />

teuren Dämmstoffschneidegerätes nicht. Die BayerDach<br />

Dämmsysteme GmbH stellt seit Kurzem ihren Kunden<br />

mit jeder Lieferung <strong>für</strong> die Dauer der Verlegung ein spezielles<br />

Schneidegerät zur Verfügung. Das Schneidegerät<br />

wird mit dem Dämmsystem angeliefert<br />

und nach der Verlegung<br />

durch einen Paketdienst<br />

wieder abgeholt.<br />

Das Schneidegerät<br />

ermöglicht den<br />

schnellen und sauberen<br />

Einbau der Däm-<br />

▴ Ein spezielles<br />

Schneidegerät bietet<br />

BayerDach<br />

seinen Kunden <strong>für</strong> die<br />

Verlegung<br />

ihrer Dämmsysteme<br />

Dämmstoff<br />

Schneiden auf Zeit<br />

melemente, denn es sind sowohl<br />

Längs- als auch Diagonal-, Quer-<br />

und Rundschnitte möglich.<br />

BayerDach Dämmsysteme GmbH<br />

D-95679 Waldershof<br />

Telefon 0 92 31/9 73 10 55<br />

www.bayerdach.de<br />

Solardachfenster<br />

Lüften ohne wenn und Kabel<br />

Ab Sommer bietet Velux das nach eigenen Angaben erste solarbetriebene<br />

Dachfenster an. Das Produkt arbeitet energieautark. Der<br />

Hersteller verspricht <strong>für</strong> den Austausch alter Fenster große Vorteile,<br />

denn die Montage erfolge schnell, einfach und kabellos. Das Fenster<br />

vereint laut Hersteller die Vorteile des komplett vormontierten Elektrofensters<br />

Integra mit den Vorzügen des Solar-Rollladens, der einen<br />

Einbau ohne Kabel möglich mache. Die Beauftragung eines Elektrikers<br />

<strong>für</strong> den Anschluss des Fensters an die hausinterne Stromversorgung<br />

sei nicht erforderlich. Das spare Zeit und Geld <strong>für</strong> den<br />

Bauherrn. Für die Nachrüstung eines Elektrofensters Integra bietet<br />

der Hersteller ein Solar-<br />

Nachrüstset an. Das Lüften<br />

nach Zeitplan oder Wecken<br />

lassen von der Sonne seien<br />

schnell und einfach programmiert.<br />

Das Fenster ist<br />

mit dem Funkstandard iohomecontrol<br />

kompatibel.<br />

VELUX Deutschland GmbH<br />

D-22502 Hamburg<br />

Telefon 0 40/5 47 07-0<br />

www.velux.de<br />

www.mikado-online.de 5


54<br />

Produkte<br />

Vertikalfräse<br />

Tischlein dreh dich<br />

Logosol feiert mit seiner MF30 die Ergänzung zum Vierseitenhobel<br />

PH260. Bei der neuen Maschine kann die ganze<br />

Motoreinheit mit Spindel um 270 Grad gedreht werden. Die<br />

Spindel ist austauschbar und feste Werkzeuge und Messerköpfe<br />

wie Schaft- und Stabfräser sind einsetzbar. Die Spindel<br />

lässt sich nach vorn und hinten um 45 Grad schwenken<br />

und in beide Richtungen in die Tiefe verschieben. Als<br />

Fräsmaschine schaff t die MF30 fünf verschiedene Fräsvorgänge:<br />

Fräsen gegen den Winkelanschlag, Zapff räsen<br />

auf Schlitten, Längsfräsen mit Schlitten und mit Vorschub<br />

(Zubehör), Kurvenfräsen und Fräsen mit X-Y-Tisch.<br />

LOGOSOL GmbH ı D-88348 Bad Saulgau<br />

Telefon 0 75 81/48 03 9-0 ı www.logosol.de<br />

▴ Die MF 0: Geschäftsführer Henrik Sigurdson (li.) und Roland Noll<br />

präsentieren ihre Fräsmaschine, die auch Funktionen<br />

wie Langlochbohrer, Zapfenmaschine und Oberfräse beherrscht<br />

Unterdeckbahn<br />

Integriert verkleben<br />

Klöber stellt die neue Unterdeckbahn Klöber Permo forte RS<br />

vor. Die Bahn verfügt über zwei integrierte Klebezonen. Die<br />

beiden Klebezonen sollen eine stabile, wasserdichte Verbindung<br />

eingehen. Polypropylenvlies, Verstärkungsgitter und<br />

Funktionsmembran sollen eine hohe Reißfestigkeit, Nagelausreißfestigkeit<br />

sowie Trittfestigkeit gewährleisten. Mit einem<br />

s d -Wert ≤ 0,03 m gibt sich die Bahn diff usionsoff en und<br />

deckt auch Anwendungsbereiche nach DIN 68800-2 zum<br />

konstruktiven <strong>Holz</strong>schutz ab. Auch als Unterdeckbahn auf<br />

Schalung und formstabiler Wärmedämmung sowie als Vordeckbahn<br />

können Zimmerer die Bahn einsetzen.<br />

Klöber GmbH & Co. KG<br />

D-61440 Oberursel<br />

Telefon 0 23 33/98-7 70<br />

www.kloeber.biz<br />

mikado 5.2008<br />

Bauchemie<br />

Hirnholzschutz im Vergleich<br />

Wer Zaunanlagen, Sparrenköpfe, Carports, Blockhäuser,<br />

Profi lbretter im Fassadenbereich, maßhaltige Bauteile<br />

wie Fenster und Türen produziert, benötigt laut Remmers<br />

ein Hirnholzschutzmittel, um den Wassereintritt zu verhindern.<br />

Sonst drohten Bläue- und Fäulnisbildung, das<br />

Aufquellen der <strong>Holz</strong>bauteile oder das Abplatzen der Beschichtung.<br />

Das gelte auch <strong>für</strong> MDF-Platten. Das SHR-<br />

Prüfi nstitut in Holland hat dem Hersteller bescheinigt, mit<br />

dem wasserbasierten Induline SW-910 ein Produkt anzubieten,<br />

dass herkömmlichen Produkten auf Lösenmittelbasis<br />

in punkto Abdichtungsfähigkeit, Haftfestigkeit sowie<br />

Verhalten bei künstlicher Alterung überlegen sei.<br />

Remmers Baustofftechnik GmbH ı D-49624 Löningen<br />

Telefon 0 54 32/83-0 ı www.remmers.de<br />

▴ Die Bahn mit einem s d -Wert ≤ 0,0 m lässt sich mit den<br />

integrierten Klebestreifen schnell winddicht ausbilden


Akku-Handkreissäge<br />

Produkte<br />

Allzeit einsatzbereit<br />

Für Zimmerer hat Würth die akkubetriebene Handkreissäge<br />

HKS 28-A entwickelt. Sie ist mit einem 28-Volt-Motor<br />

(600 Watt Leistungsabgabe) und mit Lithium-Ionen-Akkutechnik<br />

ausgestattet. Die Säge ist <strong>für</strong> Links- wie Rechtshänder<br />

geeignet und erreicht eine maximale Schnitttiefe<br />

von 54 mm. Der Lithium-Ionen-Akku liefert 28 Volt und<br />

besitzt eine Kapazität von 3,0 Amperestunden.<br />

Adolf Würth GmbH & Co. KG ı D-74650 Künzelsau<br />

Telefon 0 79 40/15-0 ı www.wuerth.de<br />

◂ Leicht, handlich und dennoch stark und ausdauernd soll die<br />

neue Handkreissäge von Würth sein<br />

Montagehilfen<br />

Festgeschraubt dem Windsog trotzen<br />

Für die windsoggeschützte Befestigung der Dacheindeckung in<br />

Abhängigkeit von Dachneigung und Dachform hat die Firma Fr.<br />

Ossenberg-Schule + Söhne (FOS) neue Befestigungselemente entwickelt.<br />

Mit den Montagehilfen lassen sich geschnittene Ziegel-<br />

bzw. Dachsteinstücke von 10 mm bis 17 mm Stärke<br />

sichern. Dabei werden die Stücke entweder<br />

mit der Unterkonstruktion verschraubt oder<br />

mittels Draht befestigt. Beide Montagehilfen<br />

bestehen aus rostfreiem Edelstahl. Entsprechend<br />

den Fachregeln hergestellt, seien sie<br />

langlebiger als verzinkte Teile.<br />

Fr. Ossenberg-Schule + Söhne<br />

GmbH + Co. KG<br />

D-58762 Altena<br />

Telefon 0 23 52/97 87-0<br />

www.fos.de<br />

<strong>Holz</strong>faserdämmplatte<br />

◂ Der Aufbau<br />

des Inthermo<br />

WDVS mit<br />

der <strong>Holz</strong>faserdämmplatte<br />

HFD-Interior<br />

Einfach zur Innendämmung<br />

Inthermo bietet mit der HFD-Interior Clima eine Innendämmung,<br />

die den Heizenergiebedarf eines Hauses auf<br />

einen zeitgemäßen Stand bringen und zugleich das Fassadenbild<br />

erhalten soll. Eingesetzt wird die im Nassverfahren<br />

hergestellte <strong>Holz</strong>faserdämmplatte auf gemauerten<br />

Wänden, im Fachwerkbau, <strong>Holz</strong>rahmenbau und im<br />

Massivholzbau. Die Platte wiegt 180 kg/m 3 und verfügt<br />

über eine Wärmeleitfähigkeit von 0,045 W/mK. Der Hersteller<br />

verspricht durch die Verbesserung des Wärmedurchgangskoeffi<br />

zienten eine Senkung des Ressourcenverbrauchs.<br />

Bevor die Sanierungsarbeiten im Bestand<br />

vorgenommen werden, müsse durch gründliche Inspektion<br />

sichergestellt werden, ob die zu dämmenden Wände<br />

bauphysikalisch, baubiologisch und statisch intakt sind.<br />

Da<strong>für</strong> bietet das Unternehmen Schulungen an.<br />

INTHERMO AG<br />

D-64372 Ober-Ramstadt<br />

Telefon 0 61 54/71-16 69<br />

www.inthermo.de<br />

Statik ist unsere Stärke<br />

Feuerwiderstand REI 30, 60 und 90<br />

LIGNATUR Decken- und Dachelemente haben hervorragende<br />

statische Eigenschaften bei geringem Eigengewicht und minimaler<br />

Höhe. Sie wollen mehr wissen? Wir beraten Sie gerne.<br />

LIGNATUR AG<br />

CH-9104 Waldstatt<br />

www.lignatur.ch<br />

Tel. +41 (0)71 353 04 10<br />

Fax +41 (0)71 353 04 11<br />

info@lignatur.ch<br />

www.mikado-online.de 55


Produkt & Praxis<br />

Akku-Handkreissäge<br />

Auf dem Dach immer dabei<br />

Bei Arbeiten auf dem Dach ist wenig Platz <strong>für</strong> Kabel und große Geräte. Neben der<br />

Sicherheit zählt dort die Leistungsstärke. Die Handwerker der Berliner Firma Mikra-Bau<br />

testeten die Akku-Handkreissäge GKS 6 V-LI Professional von Bosch beim Dachausbau.<br />

56 mikado 5.2008<br />

◂ Akku-Sägen<br />

schaffen<br />

Bewegungs-<br />

freiheit in<br />

Arbeitsbereichen,<br />

die schwer<br />

zugänglich sind<br />

▸ Der Li-Ionen-<br />

Akku lässt<br />

sich per<br />

Knopfdruck<br />

austauschen<br />

Die Sanierungsarbeiten der denkmalgeschützten<br />

„Villa Kreuzberg“<br />

in Berlin sind noch längst nicht<br />

abgeschlossen. Dennoch lässt das<br />

auffällige Muster der Dachziegel in<br />

gelb, grün und rot das Gebäude mit<br />

dem Baujahr 1892 schon jetzt in neuem<br />

Glanz erstrahlen. Immer noch befinden<br />

sich im Keller des Gebäudes<br />

die mächtigen Pumpen <strong>für</strong> den Betrieb<br />

eines künstlichen Wasserfalls.<br />

Bevor die Türen <strong>für</strong> die Gäste eines<br />

Gastronomiebetriebes öffnen, gibt es<br />

noch einiges <strong>für</strong> die Firma Mikra-Bau<br />

zu tun. Nach der Sanierung des Dachstuhls,<br />

dem Innenausbau und den<br />

Dachdecker-Arbeiten widmen sich<br />

Mike Krauspe und Manuel Lummert<br />

nun Grobarbeiten an den rekonstruierten<br />

Gauben und an der Unterseite<br />

des überstehenden Kreuzdaches.<br />

Platzsparend sägen<br />

Das schmale Gerüst und auch das<br />

kleine Dach lassen ihnen dabei wenig<br />

Platz <strong>für</strong> Sägearbeiten vor Ort. Die<br />

Akku-Handkreissäge GKS 36 V-LI<br />

Professional von Bosch kommt ihnen<br />

daher gerade recht: „Mit der ist einem


Produkt & Praxis<br />

kein Kabel mehr im Weg!“, freut sich<br />

Lummert und legt gleich mit dem Zuschnitt<br />

von Dachlatten los. Dabei bietet<br />

ihm die Säge neben der gleichen<br />

Durchzugsstärke wie vergleichbare<br />

Netzgeräte auch eine gute Sicht auf<br />

das Sägeblatt. Mit ihrem 165-mm-Sägeblatt<br />

schaff t sie Schnitte bis 55 mm<br />

Tiefe und sorgt <strong>für</strong> einen schnellen<br />

Arbeitsfortschritt. Aufgrund des geringen<br />

Gewichts von 4,75 kg und des<br />

komfortablen Handgriff s mit Softgrip<br />

kommt die Säge bei Manuel Lummert<br />

heute auch überkopf zum Einsatz.<br />

Begeistert hat ihn auch die neuartige<br />

Tragevorrichtung der Säge, denn<br />

in schwindelnder Höhe hängt er diese<br />

einfach an seinen Gürtel und hat<br />

damit die Hände frei.<br />

Akku fl ink aufgeladen<br />

Bei seinem Kollegen und Chef Mike<br />

Krauspe wartet eine ganz andere<br />

Aufgabe: Die Fußbodenplatten <strong>für</strong><br />

den Innenausbau des Dachs müssen<br />

zügig zugeschnitten werden. Dabei<br />

staunt Krauspe über die saubere Führung<br />

der Säge und die Leistungsstärke<br />

der Lithium-Ionen-Akkus: „Mit<br />

dieser Säge kann ich auch bei vielen<br />

und extrem langen Schnitten hin-<br />

◂ Der Gehrungswinkel<br />

lässt<br />

sich punktgenau<br />

einstellen<br />

◂ Die Akku-<br />

Handkreissäge<br />

GKS 6 V-LI<br />

Professional<br />

wiegt lediglich<br />

4,75 kg<br />

Produkt in Kürze<br />

Leerlaufdrehzahl: 4000 min -1<br />

Sägeblatt-Ø: 165 mm<br />

Gewicht inkl. Akku, ca.: 4,75 kg<br />

Akkuspannung: 6 V<br />

Schnitttiefe (90°): 54 mm<br />

Schnitttiefe (45°): 8 mm<br />

Akku-Leistung<br />

bis zu 95 Spanplatten (900 x 19 mm) mit einer Ladung Akkus<br />

Lieferumfang<br />

▸ Schnellladegerät AL 640 CV<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

2 x 2,6 Ah-Li-Ion-Akku<br />

1 Hartmetallsägeblatt Speedline<br />

Parallelanschlag<br />

Handwerkerkoff er<br />

Preis<br />

772, 1 Euro (inkl. MwSt.)<br />

Hersteller<br />

Robert Bosch GmbH ı D-70745 Leinfelden-Echterdingen<br />

Telefon 01 80/ -57 99 ı www.bosch-pt.com<br />

tereinanderweg arbeiten, denn bevor<br />

ein Akku leer ist, ist der andere<br />

schon wieder geladen!“ Mit der Turbo-Charge-Technik<br />

sind die 2,6 Ah-<br />

Akkus bereits nach 30 min zu 75 %<br />

geladen. Das reicht aus, um die restlichen<br />

Arbeiten des Tages zu erledigen.<br />

Mitmachen und Gewinnen<br />

Zusammen mit Bosch verlost mikado<br />

drei Akku-Handkreissägen GKS 6 V-LI<br />

Professional. Um an dem Gewinnspiel<br />

teilzunehmen, müssen Sie einfach<br />

folgende Frage richtig beantworten.<br />

Frage: Wie lange dauert es, bis die Lithium-Ionen-Akkus der GKS 36 V-LI<br />

Professional zu 75 % geladen sind?<br />

a) 30 min b) 45 min c) 60 min<br />

Und auch eine weitere Eigenschaft<br />

hat Dachdecker Krauspe begeistert:<br />

„Die läuft nicht nach, sondern stoppt<br />

sofort, das ist wichtig <strong>für</strong> die Sicherheit!“,<br />

erklärt er. Sein Entschluss steht<br />

fest: Die Akku-Handkreissäge kommt<br />

mit ins <strong>Holz</strong>bauteam. ▪<br />

Schicken Sie die Antwort per Post, Fax oder E-Mail mit dem Betreff<br />

„Bosch-Gewinnspiel“ an folgende Adresse: WEKA MEDIA GmbH & Co. KG,<br />

Redaktion mikado, Römerstr. 4, D-864 8 Kissing, Telefax 0 82 /2 -71 11,<br />

E-Mail gewinnspiel@mikado-online.de. Sie können auch auf unserer<br />

Homepage www.mikado-online.de abstimmen.<br />

Vergessen Sie nicht, Ihren Namen, Adresse und Telefonnummer <strong>für</strong> die<br />

Gewinnbenachrichtigung anzugeben. Einsendeschluss ist Freitag, der<br />

0. Mai 2008.<br />

Eine Veröff entlichung der Gewinner behält sich mikado vor. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

www.mikado-online.de 57


Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

Dachdetails, Teil<br />

Alles klar am Rand<br />

Neben der Traufe und dem First ist der Ortgang – kurz „Ort“ genannt – das dritte<br />

flächenbegrenzende Element am Dach. Er bildet den Dachabschluss an der Giebelseite<br />

und verbindet die Traufe mit dem First. Auch hier gelten klare Konstruktionsregeln.<br />

Der Dachabschluss an der Giebelseite<br />

verbindet Traufe und<br />

First miteinander. Diese Linie schneidet<br />

sich mit keiner anderen Dachschräge<br />

und hat so auch den Namen<br />

„Stirn des Hauses“ bekommen.<br />

Er verleiht dem Gebäude quasi sein<br />

„Gesicht“ – hat dabei aber auch wichtige<br />

schützende und bauphysikalische<br />

Funktionen, die eine fachgerechte<br />

Ausführung erfordern.<br />

60 mikado 5.2008<br />

Bis zum letzten Sparren<br />

Die Breite des seitlichen Dachüberstandes<br />

kann von minimal bis zu einem<br />

oder mehreren Sparrenfeldern<br />

variieren. Im letzteren Fall bilden dabei<br />

sog. „Flugsparren“ die tragende<br />

Konstruktion, die auch im Ortgangbereich<br />

durch eine Zusatzmaßnahme<br />

vor schädlichen Einflüssen – wie zum<br />

Beispiel eindringender Feuchtigkeit –<br />

▴ 0 mm dick ist<br />

der aufkaschierte<br />

Polyesterfaserdämmstoff.<br />

So soll die Unterspanndämmbahn<br />

Wärmebrücken<br />

auf der Mauerkrone<br />

mindern<br />

geschützt werden muss. Das bedeutet:<br />

Unabhängig von der Breite des<br />

Überstandes sind Unterspannungen,<br />

Unterdeckungen oder Unterdächer<br />

bis zur Außenkante des Ortganges<br />

zu führen. Nur bei Ortgängen ohne<br />

Überstand können sie auf der Giebelwand<br />

enden. Das vom Zentralverband<br />

des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

e.V. (ZVDH) herausgegebene „Merkblatt<br />

<strong>für</strong> Unterdächer, Unterdeckun-


Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

Zwei Ortgangvarianten ohne Dachüberstand am unbelüfteten Dach<br />

6 6<br />

Geschlossene hinterlüftete Wandverkleidung Offene hinterlüftete Wandverkleidung<br />

Ortgang mit Sichtschalung am unbelüfteten Dach<br />

7<br />

6<br />

2<br />

1<br />

5<br />

7<br />

1 2<br />

5 4<br />

5 4<br />

www.mikado-online.de 61<br />

1


Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

Altbau ohne Dachüberstand. Die Überdämmung des Ortgangs empfiehlt sich<br />

ohne zusätzliche<br />

Außenwanddämmung<br />

mit zusätzlicher<br />

Außenwanddämmung<br />

Oberfläche<br />

abgleichen<br />

Materiallegende (gilt auch <strong>für</strong> Seite 61):<br />

1 Unterspann-/Unterdeck-/Schalungsbahn<br />

2 Nageldichtungsband (opt.)<br />

Luftdichtheitsschicht<br />

4 Stoß / Überdeckung nach Verlegeanleitung<br />

5 Randan-/abschluss (geklebt / gepresst)<br />

6 Fassadenbahn z.B. DELTA<br />

7 Be-/Entlüftungsgitter<br />

62 mikado 5.2008<br />

Stichbalken<br />

Abbruch<br />

Problemuntergründe<br />

evtl. ausgleichen<br />

1 Delta Maxx Plus<br />

Delta Sd-Flexx<br />

1 Delta Maxx Plus<br />

Delta Sd-Flexx


gen und Unterspannungen“ präzisiert<br />

diese Forderungen dahingehend, dass<br />

diese Elemente bis zur letzten Auflagemöglichkeit<br />

geführt werden. Bei<br />

Unterspannungen ist dies im Allgemeinen<br />

der letzte Sparren.<br />

Bei Dächern mit geringem Überstand<br />

müssen Zimmerer Unterdächer,<br />

Unterdeckungen und Unterspannungen<br />

so weit wie möglich nach außen<br />

und auf eine ausreichend tragfähige<br />

Auflage führen. Im ungünstigsten<br />

Fall bedeutet dies, dass die Bahnen<br />

mit Außenkante Mauerwerk<br />

enden. Hier ist es sicherlich besser,<br />

eine Hilfskonstruktion zu schaffen,<br />

die es erlaubt, die Bahnen ganz bis<br />

nach außen – über die Mauerkrone<br />

– zu führen.<br />

Wasserabfluss sicherstellen<br />

Bei Unterdeckungen und regensicheren<br />

Unterdächern sollen die Bahnen<br />

an der äußersten Konterlatte hochgeführt<br />

und auf der Latte befestigt<br />

werden. Diese Maßnahme verhindert,<br />

dass eventuell auf den Bahnen abfließendes<br />

Kondensat oder eingetriebenes<br />

Regenwasser seitlich am Ortgang<br />

austritt. Es wird dann über die Bahn<br />

sicher zur Traufe abgeleitet.<br />

Soll das Hochführen der Bahn vermieden<br />

werden oder lässt es sich aus<br />

konstruktiven Gründen nicht durchführen,<br />

kann die äußerste Konterlatte<br />

auch zusammen mit einem durchlaufenden<br />

Nageldichtungsband auf der<br />

Zimmermeisterdach Dachdetails<br />

▴ So wie diese<br />

Mauerkrone<br />

einer Zwischenwand<br />

muss<br />

auch der Ortgang<br />

überdämmt<br />

werden<br />

▾ Vor allem am<br />

Ortgang sollten<br />

die Dachziegel<br />

aufgrund der<br />

größeren<br />

Sogwirkung fest<br />

montiert sein<br />

Zusatzmaßnahme befestigt werden.<br />

Auch damit wird ein seitlicher Wasseraustritt<br />

zuverlässig verhindert.<br />

Belüftung am Ortgang sichern<br />

Zwischen Zusatzmaßnahme und Deckung<br />

– d.h. in der Konterlattenebene<br />

– muss auch im Ortgangbereich eine<br />

ausreichende Luftführung gewährleistet<br />

sein. So muss sich eine oben<br />

liegende Ortschalung in der Ebene<br />

der Traufschalung befinden. Die<br />

Höhe der Ort- bzw. Flugsparren muss<br />

daher um die Schalungsstärke geringer<br />

sein als die der Feldsparren.<br />

Wärmebrücken wirksam<br />

eindämmen<br />

Am Ortgang binden die Giebelwände<br />

gewerkeübergreifend in die<br />

Dachkonstruktion ein. Die Bauschadensstatistiken<br />

weisen in solchen Bereichen<br />

häufig Wärmebrücken durch<br />

ungedämmte Mauerkronen auf. Hier<br />

sinkt an kalten Tagen die raumseitige<br />

Oberflächentemperatur ab.<br />

Beim Unterschreiten der Taupunkttemperatur<br />

kann dies an den Innenwänden<br />

schon vor einem Tauwasserausfall<br />

zur Schimmelbildung führen.<br />

Es muss daher sorgfältig darauf geachtet<br />

werden, dass mit der Dämmung,<br />

die auf die Mauerkrone der<br />

Giebelwand aufgebracht wird, der<br />

<strong>für</strong> das Bauteil Dach geforderte Mindestdämmwert<br />

erreicht wird. Das gilt<br />

natürlich auch <strong>für</strong> Dachsanierungen.<br />

Hier findet man bei Innen- wie auch<br />

bei Giebelwänden – also im Ortgangbereich<br />

– meist Mauerkronen vor, die<br />

ungedämmt bis zur Sparrenoberkante<br />

geführt sind. Durch den Einbau<br />

von Zusatzdämmungen – zum Beispiel<br />

in Form der „Unterdämmbahnen“<br />

– können hier die erforderlichen<br />

Werte erreicht werden. Der Hersteller<br />

Dörken präsentierte dazu kürzlich<br />

seine Neuentwicklung „Delta-<br />

Maxx Comfort“.<br />

Dachdeckermeister Arne Witzke,<br />

Herdecke ▪<br />

www.mikado-online.de 63<br />

BILDER UND ZEICHNUNGEN: DÖRKEN<br />

KORAMIC


Fortbildung<br />

FH Augsburg<br />

Mit Passivhäusern in die Zukunft<br />

Zum 9. <strong>Holz</strong>bau-Praxistag kamen am 14. März 2008 knapp 100 Teilnehmer an die<br />

Fachhochschule Augsburg. Mit dem Thema „Niedrigst-Energiehäuser/Passivhäuser<br />

in <strong>Holz</strong>bauweise“ warfen die Veranstalter einen Blick auf zukünftige Baustandards.<br />

64 mikado 5.2008<br />

◂ Begleitet wurde<br />

der 9.<br />

<strong>Holz</strong>bau-Praxistag<br />

von einer<br />

Ausstellung. Hier<br />

zeigten<br />

die Firmen,<br />

welches Potenzial<br />

in ihren<br />

Produkten steckt<br />

Das schwarze Gold ist gefragt<br />

wie nie zuvor: Mitte April 2008<br />

knackte der Preis <strong>für</strong> ein Barrel Öl der<br />

Sorte Light Sweet Crude an der New<br />

Yorker Börse erstmals die Marke von<br />

114 Dollar. Experten prognostizieren<br />

angesichts des weltweit immer größer<br />

werdenden Bedarfs zukünftig Preise<br />

von 200 bis 300 Dollar.<br />

Die steigenden Ölpreise machen<br />

jedoch nicht nur den Autofahrern zu<br />

schaffen, auch die Hausbesitzer stöhnen.<br />

Da erscheint es nur sinnvoll, den<br />

Verbrauch zu reduzieren. Was zum<br />

einen finanziell notwendig ist, macht<br />

auch aus umweltpolitischen Gründen<br />

Sinn, denn mit sinkendem Bedarf reduziert<br />

sich auch der CO -Ausstoß.<br />

2<br />

In Deutschland tragen die Haushalte<br />

mit einen Anteil von 40 Prozent<br />

an den CO -Emissionen bei, belegen<br />

2<br />

aktuelle Zahlen des Bundesumweltamtes<br />

(UBA). Der Verkehr kommt auf<br />

den gleichen Wert, die Industrie auf<br />

lediglich 18 Prozent.<br />

Passivhäuser weisen den Weg<br />

Dass die Zimmerer und <strong>Holz</strong>bauer in<br />

der Großküche des energiesparenden<br />

Bauens bereits zu den 5-Sterne-<br />

Köchen gehören, zeigte der 9. <strong>Holz</strong>bau-Praxistag<br />

an der FH Augsburg.<br />

Das Rezept scheint einfach. Durch die<br />

Downloadtipp:<br />

Alle die nicht an der Veranstaltung<br />

teilnehmen konnten, finden<br />

den Tagungsband im Internet als<br />

PDF-Datei. Der Link lautet:<br />

www.landesbeiratholz-bayern.de/<br />

fh/Tagungsband_Augsburg_08.pdf


Fortbildung<br />

extrem luftdichte Bauweise, die hohen<br />

Dämmstandards, die eingesetzte<br />

Haustechnik und der positiven Ökobilanz<br />

ist der Baustoff <strong>Holz</strong> prädestiniert<br />

<strong>für</strong> den Bau von Passivhäusern.<br />

Das bestätigte auch Prof. Georg<br />

Sahner von der FH Augsburg anhand<br />

zahlreicher Beispiele aus den Bereichen<br />

Neubau und Sanierung.<br />

Der Architekt warnte davor, den<br />

Passivhausstandard als Randerscheinung<br />

abzutun: „Sie würden gut daran<br />

tun, Ihre Gebäude jetzt schon jetzt in<br />

dem Standard zu bauen, der ab 2012<br />

gilt. EnEV minus 60 Prozent“. Laut<br />

Sahner soll im Mai 2008 bereits der<br />

erste Kabinettsentwurf mit den um<br />

Kongress und Messe „<strong>Holz</strong> & Bau“ erfolgreich gestartet<br />

▴ Zahlreiche Zuschauer verfolgten interessiert<br />

die Fachvorträge<br />

◂ Euro-Ing.<br />

Oswald Silberhorn<br />

gab einen Überblick<br />

über<br />

Lüftungsanlagen<br />

und Wärmepumpen<br />

▸ Prof. Dr.<br />

François Colling<br />

moderierte die<br />

Veranstaltung<br />

30 Prozent verschärften primärenergetischen<br />

Anforderungen gegenüber<br />

der EnEV 2007 vorliegen. Ab 2009<br />

soll die neue EnEV dann gelten.<br />

In punkto Haustechnik mahnte der<br />

Leiter des Masterstudiengangs „Energieeffizientes<br />

Planen und Bauen“<br />

dazu, Haustechnik und Gebäudehülle<br />

gemeinsam zu betrachten. So sei beispielsweise<br />

nach einer umfassenden<br />

Gebäudedämmung nur noch eine geringe<br />

Kesselleistung notwendig.<br />

Auch dem altersgerechten Bauen<br />

bescheinigte Sahner eine steigende<br />

Bedeutung. Grund da<strong>für</strong> sei der demografische<br />

Wandel in Deutschland,<br />

der u.a. flexible Grundrisse fordere.<br />

Haustechnik im Fokus<br />

Einen umfassenden Überblick über<br />

die Vor- und Nachteile von Wärmepumpen<br />

sowie Lüftungsanlagen gab<br />

der Augsburger Euro-Ing. Oswald<br />

Silberhorn. Der gestandene Haustechniker<br />

empfahl den Zimmerern,<br />

während der Bauzeit die Lüftungsleitungen<br />

luftdicht zu verschließen,<br />

um eine Dreckansammlung zu vermeiden.<br />

Des weiteren sollte jede Lüftungsanlage<br />

mit Revisionsöffnungen<br />

bestückt sein, um eine einfache Reinigung<br />

zu ermöglichen.<br />

Friedrich Hamp warf einen Blick<br />

auf Geräte, die Strom- und Wärme<br />

gleichzeitig produzieren. Blockheizkraftwerke<br />

hätten in dieser Liga mit<br />

87 Prozent den momentan höchsten<br />

Wirkungsgrad. Auch die Brennstoffzelle<br />

werde demnächst in kleinen<br />

Einfamilienhäusern Einzug halten.<br />

Neben Prof. Dr. Hans Werner, der<br />

Empfehlungen zum sommerlichen<br />

Wärmeschutz gab, stellte Dipl.-Ing.<br />

(FH) Bernd Wögerbauer als Fachberater<br />

des Informationsdienstes <strong>Holz</strong><br />

passivhaustaugliche <strong>Holz</strong>bausysteme<br />

vor. Sein Resümee: „Der <strong>Holz</strong>bau ist<br />

<strong>für</strong> die Zukunft und den Passivhausbau<br />

perfekt gewappnet“. jf ▪<br />

Mit neuem Namen, mehr Fläche und erweitertem Konzept überzeugte die<br />

<strong>Holz</strong> & Bau 2008 als Kombination aus Messe und Kongress bei Fachpublikum,<br />

Ausstellern und den Referenten, meldete der Veranstalter HeMa Event GmbH.<br />

Im Messe- und CongressCentrum Münster boten die früheren „<strong>Holz</strong>bautage<br />

NRW“ vom 1 . – 16. März 2008 insgesamt 1700 Fachbesuchern aktuelle Infos<br />

rund um die Themen energieeffizientes Bauen und energetische Sanierung.<br />

Durch das Programm des Branchentreffs führten Professor Armin Rogall von<br />

der Fachhochschule Dortmund und Johannes-Ulrich Blecke vom Informationsdienst<br />

<strong>Holz</strong>. Gunilla Murnieks (Wingardh Architektkontor AB Stockholm),<br />

Bernd Tibes (DGI Bauwerk Berlin), Professor Dr. Klaus Dreiner und Fabian<br />

Siebeke (beide FH Eberswalde) gaben hier Einblicke in ihre schwedisch-deutsche<br />

Zusammenarbeit. Sie verwirklichten gemeinsam in Waren an der Müritz<br />

das „Müritzeum“ als Vision aus <strong>Holz</strong>. Das Besondere ist deren silbrig-schwarze<br />

Lärchenverschalung, die sie bereits vor der Montage durch Verkohlen des <strong>Holz</strong>es<br />

erhielt (siehe mikado .2008, Seite 118 ff.). Gekoppelt an die Baufachmesse<br />

„Bauen & Wohnen“ besuchten zahlreiche der über 26 000 Messebesucher die<br />

kostenlosen Fachvorträge. Am neuen „Tag des Bauherren“ erhielten die Besucher<br />

zusätzlich Antworten auf die Frage: „Warum <strong>Holz</strong>? Die Vorteile von <strong>Holz</strong><br />

im Bereich der Altbau-Sanierung und Neubau“. Der große Andrang zeigte,<br />

wie stark dieses Thema derzeit nachgefragt ist. Der Termin <strong>für</strong> die kommende<br />

<strong>Holz</strong> + Bau 2009 steht bereits fest: 12. – 15. März 2009. Aktuelle Infos dazu<br />

unter: www.holzundbau-messe.com<br />

www.mikado-online.de 65


Fortbildung<br />

Tipps und Termine<br />

Kassel<br />

Europäisches BlowerDoor-Symposium<br />

Am 30. und 31. Mai fi ndet zum dritten Mal das Europäische<br />

BlowerDoor-Symposium statt. Eine begleitende Fachausstellung<br />

informiert über die Neuigkeiten der Hersteller.<br />

Themen 2008: Dichte Gebäudehülle, Thermografi e,<br />

Wohnungslüftung und Schimmel<br />

Veranstalter:<br />

Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH<br />

Bundesverband <strong>für</strong> Wohnungslüftung e.V.,<br />

Verband <strong>für</strong> Angewandte Thermografi e e.V.<br />

Veranstaltungsort: Ramada Hotel Kassel City Center<br />

Information und Anmeldung:<br />

Energie- und Umweltzentrum am Deister GmbH<br />

D-31832 Springe ı www.e-u-z.de<br />

Leipzig<br />

8. <strong>Holz</strong>bauforum 2008<br />

Das 8. <strong>Holz</strong>bauforum fi ndet am 23. Mai 2008 in der Hochschule<br />

<strong>für</strong> Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig statt.<br />

Thema: „<strong>Holz</strong>bau: Sanierung und Rekonstruktion“<br />

Veranstaltungsort: Audimax der Hochschule <strong>für</strong> Technik,<br />

Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK)<br />

Information und Anmeldung: www.holzbauforum-online.de<br />

IBF 2008 - Branchentreff en in Meran<br />

66 mikado 5.2008<br />

Köln<br />

Energieeffi zientes Bauen mit <strong>Holz</strong><br />

Am 11. und 12. Juni 2008 fi ndet zum<br />

ersten Mal der Kongress „Energieeffi zientes<br />

Bauen mit <strong>Holz</strong> (EBH)“ statt.<br />

Schwerpunkte:<br />

▸ Ökologische Betrachtungen im <strong>Holz</strong>bau<br />

▸ Aufstockungen und Sanierungen<br />

▸ Haustechnik/Gebäudeautomation<br />

▸ Energiesysteme mit Zukunft<br />

▸ Energieeffi zientes Bauen: Standards und<br />

architektonische Perspektiven (Solar-<br />

Architektur)<br />

▸ Ausblick: das Anforderungsprofi l des<br />

<strong>Holz</strong>baus von morgen<br />

Veranstalter ist das international zusammengesetzte Forum<br />

<strong>Holz</strong>bau e.V. (Federführung: Berner Fachhochschule/BFH, Biel)<br />

Veranstaltungsort: Köln (Congress Centrum/Gürzenich)<br />

Information und Anmeldung unter www.forum-holzbau.com<br />

München<br />

<strong>Holz</strong>bau der Zukunft<br />

Am 10. und 11. Juli 2008 fi ndet in München das Abschlussseminar<br />

des Verbundvorhabens „<strong>Holz</strong>bau der Zukunft“ statt.<br />

Weitere Informationen unter www.holzbauderzukunft.de<br />

Am 26. und 27. Juni lädt das 6. Internationale Branchenseminar <strong>für</strong> Frauen der <strong>Holz</strong>- und Bauwirtschaft (IBF 2008) nach Meran.<br />

▴ Von Frau zu Frau. 2008 fi ndet das Internationale Branchenseminar<br />

<strong>für</strong> Frauen der <strong>Holz</strong>- und Bauwirtschaft am 26. und 27. Juni 2008 statt<br />

Sind gezielte Risikoanalysen Bausteine auf dem Weg zur<br />

Sicherung des Unternehmenskapitals?<br />

Wie steht es um die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft?<br />

Warum erleben Knigge und Stilfragen im Businessleben<br />

einen Boom?<br />

Zu diesen und ähnlichen Themen erwarten die Berner Fachhochschule<br />

Architektur, <strong>Holz</strong> und Bau in Biel und die Fachhochschule<br />

Rosenheim am 26. und 27. Juni 2008 etwa 180 Teilnehmerinnen<br />

aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />

Das Internationale Branchenseminar gilt als einmalige Netzwerkveranstaltung<br />

<strong>für</strong> Informationsaustausch und Beziehungspfl<br />

ege – von Frau zu Frau. Der Tagungsort Meran in Südtirol<br />

ist mit ein Argument, sich aus dem gewohnten Arbeitsalltag<br />

auszuklinken und dem Austausch von Fachwissen und dem<br />

persönlichen Networking Zeit zu widmen.<br />

Information und Anmeldung:<br />

Hochschule <strong>für</strong> Architektur, Bau und <strong>Holz</strong> HSB<br />

CH-2504 Biel ı Telefon 00 41/ 2/ 44 0 0<br />

www.forum-holzbau.com


Bücher<br />

Ralf R. Strupat<br />

Das bunte Ei<br />

Mit Kundenbegeisterung<br />

gewinnen, Orell Füssli<br />

Verlag, 1. Auflage 2008,<br />

240 Seiten, gebunden,<br />

24 Euro<br />

ISBN 978-3-280-05265-5<br />

Die Gespräche, die in einem<br />

Unternehmen geführt werden,<br />

sind genauso wichtig wie<br />

die Zahlen am Ende des Geschäftsjahres.<br />

Die Reflexion<br />

über die eigene Gesprächsführung<br />

und das Wissen über Lenkungstechniken<br />

sind bei vielen<br />

Chefs noch ausbaufähig. „Das<br />

Mitarbeitergespräch“ bietet die<br />

Cramer und Breitling<br />

Architektur im Bestand<br />

Planung, Entwurf,<br />

Aus-führung, Birkhäuser<br />

Verlag, Basel, 1. Auflage<br />

2007, 221 Seiten, 317 Bilder,<br />

231 in Farbe, 11 schwarz/<br />

weiß-Bilder, 75 Zeichnungen,<br />

39,90 Euro<br />

ISBN 978-3-7643-7751-9<br />

Kinderlose Paare oder Ehepaare,<br />

deren Kinder bereits<br />

aus dem Haus sind, Mutter und<br />

Tochter oder Mutter und Sohn,<br />

zwei Geschwister oder auch zwei<br />

Freunde – so vielschichtig wie<br />

das Leben sind auch die Konstellationen<br />

von Zweier-Beziehungen,<br />

die auf der Suche nach<br />

dem passenden Wohnkonzept<br />

sind. Das Buch stellt ausführlich<br />

24 Projekte vor, die die Per-<br />

praktische Grundlage <strong>für</strong> alle<br />

Chefs und Vorgesetzte, die ihr<br />

Gesprächsverhalten analysieren<br />

und verbessern wollen. Es enthält<br />

viele Übungen und Beispiele<br />

<strong>für</strong> die Praxis. Führungskräfte<br />

und auch Ausbilder, die viele<br />

Mitarbeitergespräche zu führen<br />

haben, finden hier kompetenten<br />

Rat und wertvolle Hilfe. ▪<br />

sönlichkeit der Bauherren sowie<br />

deren Arbeits- und Lebenswelt<br />

in einem Wohnkonzept vereinen<br />

und durch die Architektur<br />

zum Ausdruck bringen. Sie alle<br />

zeigen einen lebendigen Querschnitt<br />

durch die Offenheit und<br />

Individualität der Lebensgemeinschaften<br />

von heute. Bauen<br />

<strong>für</strong> zwei beinhaltet schöne Anregungen<br />

<strong>für</strong> eigene Ideen und<br />

Gespräche mit Bauherren. ▪<br />

Einzigartigkeit ist gefragt!<br />

Produkte und Serviceleistungen<br />

werden immer ähnlicher<br />

und gleichen sich wie ein Ei dem<br />

anderen. Nur Unternehmen, die<br />

es schaffen, ihre Kunden zu begeistern,<br />

verbessern ihre Marktposition.<br />

Aber Kundenbegeisterung<br />

ist keine Frage von billigen<br />

Kniffs und Tricks, sondern eine<br />

der Unternehmens- und Mitarbeiterführung.<br />

Denn die Mit-<br />

Oswald Neuberger<br />

Das Mitarbeitergespräch<br />

Praktische Grundlagen <strong>für</strong><br />

erfolgreiche Führungsarbeit,<br />

Rosenberger Fachverlag,<br />

Leonberg, Taschenbuch,<br />

29,90 Euro<br />

ISBN 3-931085-33-3<br />

Die Arbeit an bestehenden<br />

Bauten hat in den letzten<br />

Jahren immens an Bedeutung<br />

gewonnen. Hier liegen zukünftige<br />

Marktchancen. Das Buch<br />

bietet eine umfassende Orientierung<br />

<strong>für</strong> das Bauen im Bestand.<br />

Die Themen reichen von<br />

städtebaulichen Fragen über<br />

den Projektablauf und die Leis-<br />

Lenze, Luig und Köhler<br />

Bauen <strong>für</strong> zwei<br />

Wohnhäuser individuell,<br />

Deutsche Verlags-Anstalt,<br />

1. Auflage 2008, gebunden,<br />

144 Seiten, 23 x 25 cm,<br />

mit 200 Farbabbildungen<br />

und 75 Grundrissen,<br />

39,95 Euro<br />

ISBN 978-3-421-03569-1<br />

arbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

müssen die Begeisterung nach<br />

außen tragen, ganz egal, ob am<br />

Telefon oder bei Kundenevents.<br />

Humorvoll und praxisnah zeigt<br />

der Autor Ralf R. Strupat anhand<br />

vieler Beispiele aus Handwerk<br />

und Dienstleistung, Handel<br />

und Industrie, wie Unternehmen<br />

zu bunten Eiern werden: anders,<br />

unverwechselbar, einzigartig.<br />

www.dasbunteei.de ▪<br />

tungsphasen bis hin zum Gebäudemanagement.<br />

30 Beispiele<br />

von Projekten aus Europa und<br />

Nordamerika werden präsentiert,<br />

bei denen Bauten aus unterschiedlichstenEntstehungszeiten<br />

– vom Mittelalter bis in<br />

die 1960er Jahre – auf vorbildliche<br />

Weise „in die Gegenwart<br />

überführt“ wurden. ▪<br />

www.mikado-online.de 69


ACHTERBOSCH ARCHITEKTUUR<br />

Informationsdienst <strong>Holz</strong><br />

Fachtagung<br />

<strong>Holz</strong> kann noch mehr Brücken bauen<br />

Auf die Möglichkeiten des <strong>Holz</strong>brückenbaus aufmerksam zu machen, war das<br />

Ziel der <strong>Holz</strong>baufachtagung 2008. Die Bauakademie Sachsen lud zur Veranstaltung<br />

„Brücken mit <strong>Holz</strong>“ am 12. März 2008 in die Technische Universität Dresden.<br />

Mitte April wurde in Dresden<br />

der Deutsche Brückenbaupreis<br />

2008 verliehen. <strong>Holz</strong>brücken waren<br />

leider nur wenige eingereicht worden.<br />

Offenbar engagieren sich Planer<br />

und <strong>Holz</strong>bauunternehmen zu wenig<br />

<strong>für</strong> die spannende und lohnende<br />

Aufgabe des Brückenbaus. Welche<br />

Möglichkeiten die <strong>Holz</strong>bauweise bei<br />

der Konstruktion von Brücken bietet,<br />

zeigt das Beispiel der Schwerlastbrücke<br />

aus acetyliertem Brettschichtholz,<br />

die noch in diesem Jahr als weithin<br />

sichtbare Landmarke die niederländische<br />

A7 überspannen wird.<br />

Dieses und andere Vorhaben zeigen,<br />

dass der Prophet im eigenen<br />

Land nichts gilt. Wie sonst ist zu<br />

erklären, dass der <strong>Holz</strong>brückenbau<br />

„made in germany“ außerhalb der<br />

Grenzen der Bundesrepublik Zuspruch<br />

erhält, hierzulande aber nicht.<br />

Zwar ist der Hinweis richtig, dass<br />

die öffentlichen Rahmenbedingun-<br />

70 mikado 5.2008<br />

gen (z.B. Ablöserichtlinien oder Musterzeichnungen)<br />

dem <strong>Holz</strong>brückenbau<br />

entgegenstehen, doch reicht das<br />

als Erklärung nicht aus. Jeder Einzelne<br />

ist in seinem Bereich und vor<br />

dem Hintergrund seiner politisch-gesellschaftlichen<br />

Möglichkeiten aufgefordert<br />

zu handeln. Die „Drachenschwanzbrücke“<br />

über das Gessental<br />

sollte ein Anstoß sein.<br />

Macht Lust auf mehr<br />

Auf die Möglichkeiten des <strong>Holz</strong>brückenbaus<br />

aufmerksam zu machen,<br />

war Ziel der <strong>Holz</strong>baufachtagung<br />

2008 der Bauakademie Sachsen. Diese<br />

Veranstaltung widmete sich dem<br />

Thema „Brücken mit <strong>Holz</strong>“. Sie fand<br />

am 12. März 2008 in der Technischen<br />

Universität Dresden statt.<br />

180 Teilnehmer konnten dabei<br />

einen Einblick in die Thematik des<br />

<strong>Holz</strong>brückenbaus gewinnen. Die Vor-<br />

◂ Diese<br />

Schwerlastbrücke<br />

geht mit<br />

gutem Beispiel<br />

voran.<br />

Mit acetyliertem<br />

Brettschicht-<br />

holz gebaut, wird<br />

sie noch in<br />

diesem Jahr die<br />

holländische<br />

A7 überspannen<br />

Brücken aus <strong>Holz</strong><br />

träge spannten inhaltlich einen Bogen<br />

von der Vergangenheit über die<br />

heutigen konstruktiven Ansätze bis<br />

zu den zukünftigen Möglichkeiten<br />

und machten Lust auf mehr.<br />

Mit den Referenten Prof. Dr.<br />

Albrecht Bemmann (Dresden), Prof.<br />

Dr. Anton Steurer (Zürich), Prof. Michael<br />

Flach (Innsbruck), Prof. Julius<br />

Natterer (Lausanne), Prof. Dr.-Ing.<br />

Peer Haller (Dresden) und Prof. Kurt<br />

Schwaner (Biberach) standen führende<br />

Experten Rede und Antwort.<br />

Werkberichte der Architekten André<br />

Dressler und Richard J. Dietrich ergänzten<br />

die Ausführungen.<br />

Dass die Anforderungen der neuen<br />

DIN 1074 nicht ernst genug genommen<br />

werden können, war eine der<br />

Botschaften der Referenten. Denn:<br />

Nur wer richtig plant, sorgfältig die<br />

Regeln beachtet und auch den Bauherrn<br />

auf diese hinweist, vermeidet<br />

Fehler. Ulrich Werner, Direktor der<br />

Bauakademie Sachsen, zog das Fazit:<br />

„Die Tagung zeigte, was mit der <strong>Holz</strong>bauweise<br />

alles möglich ist, schärfte<br />

den Blick <strong>für</strong> die Realität der Konstruktionsmöglichkeiten<br />

und gab viele<br />

Tipps <strong>für</strong> die praktische Arbeit.“<br />

Einige Exemplare mit den Referaten<br />

der Fachtagung gibt es unter<br />

info@bauakademie-sachsen.de. ▪<br />

Umfassende Informationen enthält die Publikation<br />

„Brücken aus <strong>Holz</strong> – Planung, Konstruktion,<br />

Berechnung“, die im Dezember 2008 ausgeliefert<br />

wird. Sie erscheint in der Reihe „holzbau handbuch“<br />

des Informationsdienst HOLZ und zeigt, dass<br />

Brücken aus <strong>Holz</strong> höchsten Ansprüchen gerecht<br />

werden. www.informationsdienst-holz.de


Unternehmen<br />

Altbauzentrum<br />

Bundespreis geht nach Nürtingen<br />

Der Bundespreis <strong>für</strong> hervorragende innovatorische Leistungen<br />

<strong>für</strong> das Handwerk geht in diesem Jahr an das Altbauzentrum<br />

in Nürtingen. Das Fassadendämmsystem „Lambdaplus“<br />

des Unternehmens wurde auf der internationalen Handwerksmesse<br />

in München ausgezeichnet. Zwei Jahre entwickelte<br />

Geschäftsführer und Preisträger Martin E. Böhm die prämierte<br />

Fassadenlösung. Anwenderfreundlichkeit und die Möglichkeit,<br />

Fassaden atmungsaktiv und ökologisch zu dämmen,<br />

trugen ihren Teil zum Erfolg bei. Böhm bietet mit Lambdaplus<br />

ein montagefreundliches System an, das Gestaltungsfreiheit<br />

bei der Planung von Fassaden bietet. Es können Putz-,<br />

Metall- und <strong>Holz</strong>fassaden als Wetterschutz montiert werden.<br />

Die Unterkonstruktion ermöglicht dabei Dämmdicken<br />

von bis über 30 cm.<br />

Altbauzentrum ı D-72622 Nürtingen ı www.altbauzentrum.de<br />

▴ Freuen sich mit Martin E. Böhm (links) über den Bundespreis<br />

<strong>für</strong> hervorragende innovatorische Leistungen <strong>für</strong> das Handwerk: der<br />

Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg, Ernst<br />

Pfister (Mitte), und der Präsident des Baden-Württembergischen<br />

Handwerkstages, Joachim Möhrle (rechts)<br />

Monier<br />

Bauherren testen virtuell<br />

Mit einem neuen Internet-Auftritt präsentierte sich die Marke<br />

Braas zur Dach + <strong>Holz</strong> 2008 in Stuttgart. Unter www.braas.de<br />

oder www.monier-dachsysteme.de können Planer und Verarbeiter<br />

z.B. einen CAD-Browser mit Möglichkeiten des Zoom, Ausdruck<br />

und Download nutzen. Außerdem profitieren sie von der<br />

verbesserten Produktrecherche im Katalog. Der Prospekt-Service<br />

mit Bestellvorgang und Katalogsuche richtet sich an den<br />

Endverbraucher. Neu ist der Visualisierungs-Service, der gegen<br />

eine geringe Gebühr bzw. kostenlos genutzt werden kann. Dieses<br />

Angebot ermöglicht Bauherren, ein Bild des eigenen Hauses<br />

hochzuladen und nach eigenen Wünschen bearbeiten zu lassen.<br />

Für registrierte Handwerker und Händler steht das Braas Profi-<br />

Netz mit diversen Service-Angeboten zur Verfügung.<br />

Monier GmbH ı D-61440 Oberursel<br />

www.braas.de ı www.monier.com<br />

▴ Sehr zufrieden war Cadwork mit der neu gestalteten Messe Dach + <strong>Holz</strong><br />

International 2008 in Stuttgart<br />

Cadwork<br />

Neue Version in Stuttgart<br />

Cadwork stellte auf der Dach + <strong>Holz</strong> International die Version 15<br />

vor. Darin habe der Softwarehersteller die Werkzeuge <strong>für</strong> intuitive<br />

und schnelle Konstruktion weiter ausgebaut. Die Programmierer<br />

komplettierten und automatisierten die Kontrollfunktionen<br />

zum Ausschließen von Planungsfehlern. Dem Thema Visualisierung<br />

begegnen die Hildesheimer mit Werkzeugen zur Erstellung<br />

fotorealistischer Darstellungen. Dazu stünden eigene Entwicklungen<br />

und direkte Schnittstellen zur Verfügung, beispielsweise zum<br />

Visualisierungsprogramm Artlantis. 3D-Projektbetrachter können<br />

exportierte 3D-Konstruktionen visualisieren. Im Bereich der Maschinenansteuerung<br />

unterstützt das Programm neben Multifunktionsbrücken<br />

auch Balken- und Plattenbearbeitungszentren.<br />

cadwork informatik Software GmbH ı D-31137 Hildesheim<br />

www.cadwork.de<br />

▴ www.braas.de – der neue Internet-Auftritt bietet interessante<br />

Serviceleistungen<br />

www.mikado-online.de 71


72<br />

Eternit<br />

Unternehmen<br />

ZVDH<br />

Schneider wieder gewählt<br />

Die Delegiertenversammlung des Zentralverbands des<br />

Deutschen Dachdeckerhandwerks wählte Karl-Heinz<br />

Schneider erneut zum Präsidenten. Schneider vertritt<br />

damit die Interessen von 7500 Dachdeckerbetrieben<br />

mit 85 000 Beschäftigten: „Das Handwerk steht<br />

vor großen Veränderungen.<br />

Ich möchte die Interessen<br />

mit einer starken<br />

Stimme vertreten.“<br />

Zentralverband des<br />

Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

(ZVDH)<br />

D-50968 Köln<br />

www.dachdecker.de<br />

Sternfahrt <strong>für</strong> Jungmeister<br />

Am 14. März 2008 lud die Eternit AG 150 Meisterschüler der<br />

Dachdecker- und Zimmererschulen zu einer Sternfahrt nach<br />

Stuttgart ein. Am Vorabend der Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

drehte sich alles um das Thema Fußball. Stargast Nia Künzer,<br />

Fußballweltmeisterin, und der Moderator des Abends, ein Oliver-Kahn-Double,<br />

verwandelten den Bürgersaal der Schwaben-<br />

Galerie in eine begeisterte Fußballarena. Gäste und Mitarbeiter<br />

stellten ihre Fußballfähigkeiten in Disziplinen wie Torwandschießen<br />

und Fußballquiz unter Beweis. Die Heidelberger veranstalten<br />

seit über 15 Jahren Sternfahrten <strong>für</strong> die Jungmeister<br />

zur jeweiligen Leitmesse der Branche.<br />

Eternit AG ı D-69126 Heidelberg ı www.eternit.de<br />

▴ Jungmeister am Mega-Tischkicker<br />

◂ Karl-Heinz Schneider<br />

bleibt Präsident des ZVDH<br />

mikado 5.2008<br />

Creaton<br />

Ziegelimperium wächst weiter<br />

Durch die Zusammenlegung<br />

der drei Dachmarken Creaton,<br />

Meindl und Pfl eiderer bietet<br />

der Creaton-Markenverbund<br />

ein breites Produktsortiment.<br />

Für mehr Übersichtlichkeit und<br />

Transparenz nach der Bündelung<br />

erfuhr das Sortiment<br />

teilweise eine Straff ung und<br />

Vereinheitlichung bzw. Optimierung.<br />

So vereint der neue<br />

Doppelmuldenfalzziegel „Ratio<br />

neu“ die Optik des „Ratio“<br />

mit der Technik des „Tecta“. Der<br />

Reformziegel „Optima“ bleibt<br />

im Sortiment, ergänzt durch<br />

die Farben- und Oberfl ächen-<br />

vielfalt von „Balanca“, der da<strong>für</strong><br />

eingestellt wird. Auch die<br />

Produktnamen und die teilweise<br />

abweichenden Farbbezeichnungen<br />

wurden nach der Sortimentsbündelung<br />

systematisiert<br />

und vereinheitlicht. Nach der<br />

Integration der beiden Marken<br />

soll der Erwerb des Betriebs des<br />

insolvent gegangenen Unternehmens<br />

Trost Dachkeramik<br />

GmbH & Co. KG in Malsch, Baden,<br />

einen weiteren wichtigen<br />

Schritt im Rahmen der gesamten<br />

Tondachziegelstrategie darstellen.<br />

Die Wertinger wollen<br />

das Dachziegelwerk komplett<br />

▴ <strong>Gute</strong> Stimmung war auf dem Stand der Digi-Zeiterfassung<br />

Digi-Zeiterfassung<br />

Alles im blauen Bereich<br />

Die Digi-Zeiterfassung GmbH präsentierte sich auf<br />

der Messe Dach + <strong>Holz</strong> International in Stuttgart ganz<br />

in Blau. Bei blauem Essen am blauen Stand konnten<br />

sich die Besucher natürlich auch über die, selbstverständlich<br />

blau designten, Produkte aus dem Hause<br />

Digi-Zeiterfassung informieren. Etwa über die Vorzüge<br />

des Raport, eines Zeiterfassungsgeräts im Hosentaschenformat.<br />

DIGI-Zeiterfassung GmbH<br />

D-70794 Filderstadt<br />

www.digi-zeiterfassung.de


Unternehmen<br />

inklusive der Rohsto� e und der<br />

Gruben übernehmen, möglichst<br />

viele der derzeit 180 Arbeitsplätze<br />

erhalten und mittelfristig<br />

stärken. Dasselbe ist <strong>für</strong> die<br />

Produktionsanlagen mit hochmoderner<br />

Technik geplant.<br />

CREATON AG<br />

D-86637 Wertingen<br />

www.creaton.de<br />

ZimmerMeisterHaus<br />

Verhaltener Optimismus prägte am<br />

7. und 8. Februar 2008 in Ludwigsburg<br />

die Stimmung auf dem Frühjahrestreffen<br />

der Vereinigung ZimmerMeisterHaus<br />

(ZMH). Der Geschäftsbericht von 2007<br />

zeichnet ein durchwachsenes Bild: Die<br />

Genehmigung von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />

ist gegenüber 2006 um<br />

35 % eingebrochen und hat einen historischen<br />

Tiefpunkt erreicht. Die Vereinigung<br />

schreibt das dem Wegfall der<br />

Eigenheimzulage, der Erhöhung der<br />

Mehrwertsteuer und der Tatsache zu,<br />

Gegen den Trend arbeiten<br />

dass der konjunkturelle Aufschwung die<br />

Bauwirtschaft und deren inländische<br />

Kundschaft nicht erreicht hat. Dennoch<br />

konnten 58 % der Mitgliedsunternehmen<br />

2007 ihre Umsätze halten oder sogar<br />

steigern. Knapp 80 % der Aufträge<br />

stammten von privaten Bauherren. Dabei<br />

führte im Schnitt jedes dritte Angebot<br />

zum Auftrag, eine gute Erfolgsquote.<br />

74 % der Mitglieder haben laut<br />

ZMH momentan eine sehr gute, gute<br />

oder befriedigende Auftragslage, und<br />

82 % der Betriebe emp� nden ihre Er-<br />

Am 23. Februar 2008 fand in Magdeburg die Jahreshauptversammlung<br />

der GIN (Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte<br />

und Interessenverband Nagelplatten) statt. Auf der<br />

Tagesordnung standen die Tätigkeitsberichte aus den einzelnen<br />

Gremien und ein Bericht über die Ergebnisse eines Forschungsvorhabens<br />

bezüglich Brandsicherheit von <strong>Holz</strong>verbindungsmitteln<br />

an der Universität Braunschweig, an dem<br />

sich die Organisation beteiligt. Der Vorstand machte Vorschläge<br />

<strong>für</strong> die zukünftige Ausrichtung. Schwerpunkte sind<br />

die Fortsetzung des kontinuierlichen Wachstumskurses, die<br />

technische Entwicklung und Mitwirkung in den Normungsgremien<br />

auf nationaler und europäischer Ebene, gezieltes<br />

Marketing, insbesondere in den Bereichen Wohnhausbau sowie<br />

bei Wand- und Deckenkonstruktionen, und eine Erhöhung<br />

des Marktanteils in den angestammten Bereichen.<br />

Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte<br />

und Interessenverband Nagelplatten (GIN)<br />

D-37181 Hardegsen<br />

www.nagelplatten.de<br />

www.mikado-online.de 73<br />

GIN<br />

Nagelplatten in der Zukunft<br />

träge als „gut, befriedigend oder ausreichend“.<br />

Zehn Neumitglieder gegenüber<br />

drei ausgeschiedenen Firmen zeichnen<br />

eine positive Mitgliederentwicklung.<br />

Drei neue Marktpartner konnte<br />

die Vereinigung hinzugewinnen. Damit<br />

zählt sie 80 ordentliche Mitglieder<br />

und 15 Fördermitglieder. Ein Highlight<br />

2007 war die Entwicklung eines Online-<br />

Kalkulationsprogramms im Rahmen der<br />

professionellen Betriebsbegleitung.<br />

Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH)<br />

D-74523 Schwäbisch Hall ı www.zmh.com<br />

Der NEUE SSK <strong>Holz</strong>baukatalog 2008 ist da!<br />

Jetzt erhältlich.<br />

FACHMANN UND PARTNER DES HANDWERKS<br />

SCHRAUBEN SCHMID<br />

Einsteinstraße 10<br />

D-73230 Kirchheim unter Teck<br />

Telefon +49 (0) 70 21/ 9 50 15-0<br />

Telefax +49 (0) 70 21/ 9 50 15-23<br />

Lohrmannstraße 19<br />

D-01237 Dresden<br />

Telefon +49 (0) 03 51/ 2 82 88-0<br />

Telefax +49 (0) 03 51/ 2 82 88-20


74<br />

Unternehmen<br />

▴ Auf dem Messestand (v.l.n.r.): Ulrich Huth, Vorsitzender des<br />

Bundes Deutscher Zimmermeister, Karl-Heinz Schneider, Präsident<br />

des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />

Tanja Gönner, Umweltministerin Baden-Württembergs, Gertrud<br />

Keimel, Prokuristin bei Walther Dachziegel, Unternehmer Klaus<br />

Jacobi sowie Wolfgang Marschall, Prokurist bei Walther Dachziegel<br />

Jacobi<br />

Gönnerhafter Besuch<br />

Auf dem Messestand der Jacobi-Firmengruppe bei der Dach<br />

+ <strong>Holz</strong> International in Stuttgart konnte Klaus Jacobi Baden-<br />

Württembergs Umweltministerin Tanja Gönner, begleitet vom<br />

Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks,<br />

Karl-Heinz Schneider, und dem Vorsitzenden des<br />

Bundes Deutscher Zimmermeister, Ulrich Huth, willkommen<br />

heißen. Die Ministerin ließ sich über unterschiedliche Modelle<br />

und Oberfl ächengestaltungen der Ziegel informieren. Jacobi<br />

war zufrieden mit dem Messeverlauf und ist <strong>für</strong> die Zukunft<br />

seines Unternehmens optimistisch gestimmt.<br />

Jacobi Tonwerke GmbH<br />

D-37434 Bilshausen<br />

www.jacobi-tonwerke.de<br />

Hilti<br />

Rundum glücklich<br />

Die Hilti-Gruppe hat das Jahr 2007 mit einer Umsatzsteigerung<br />

von 13 % abgeschlossen. Das Betriebsergebnis erhöhte<br />

sich um 26 %, der Reingewinn um 23 % im Vergleich zum<br />

Vorjahr. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 9,7 %. Mit Ausnahme<br />

von Nordamerika verzeichneten sämtliche Regionen<br />

zweistellige Zuwachsraten.<br />

Europa ist mit einem Anteil<br />

von 65 % am Gesamtumsatz<br />

nach wie vor die größte Absatzregion.<br />

Hilti Deutschland GmbH<br />

D-86916 Kaufering<br />

www.hilti.de<br />

◂ Hilti ist weltweit erfolgreich<br />

mikado 5.2008<br />

hsb-Systems<br />

Von Kaufbeuren zum Big Apple<br />

hsbCAD gehört ab sofort zur Illinois Tool Works-Gruppe<br />

(ITW). ITW habe sich zu dieser Akquisition entschlossen,<br />

da es in den CAD-Lösungen <strong>für</strong> den <strong>Holz</strong>- und Fertighausbau<br />

und hsbCAD eine wertvolle Ergänzung seines Portfolios<br />

sieht. hsbCAD könne nun innerhalb eines starken Netzwerkes<br />

weiter auf hohem Niveau selbstständig entwickeln,<br />

ohne bestehende Vorteile zu verlieren. ITW ist eine weltweit<br />

operierende Unternehmensgruppe und an der New Yorker<br />

Börse (NYSE: ITW) notiert. Der Hersteller und Entwickler<br />

von breit gefächerten Technologien sowohl <strong>für</strong> die Bauindustrie<br />

als auch <strong>für</strong> andere Industriezweige hatte zuletzt einen<br />

Gesamtumsatz in Höhe von 16 Mrd. USD aus 825 Einzelunternehmen<br />

in 52 Ländern.<br />

hsb-SYSTEMS gmbh ı D-87600 Kaufbeuren ı www.hsbCAD.de<br />

Knauf Insulation<br />

Was der Energiesparer begehrt<br />

Nach der Verlagerung des Vertriebssitzes nach Simbach<br />

am Inn und der Integration der Heraklith GmbH in die<br />

Knauf Insulation GmbH präsentiert sich das Unternehmen<br />

2008 mit einem umfassenden Dämmstoff sortiment.<br />

Damit möchte das Unternehmen seine Position am<br />

Dämmstoff markt stärken. Neben den Produkten Thermolan<br />

Glaswolle und dem Luftdicht-Dämmsystem „LDS“<br />

bieten die Simbacher auch Heralan Steinwolle-Dämmstoff<br />

e und Heraklith <strong>Holz</strong>wolle-Dämmplatten an.<br />

Knauf Insulation GmbH & Co. KG<br />

D-84359 Simbach am Inn ı www.knaufinsulation.de<br />

▴ Referenten und Gastgeber im Haas-Musterhauspark (v.l.n.r.):<br />

Univ.-Prof. DDI Michael Flach, Prof. Dr. Arno Frühwald, Gastgeber<br />

xaver Haas, Dipl. Umw.-Natw. ETH Stefan Schrader und Matthias Link


Klenk<br />

Unternehmen<br />

Unter dem Motto „Besser bauen mit<br />

Märkischer Kiefer“ präsentierte sich<br />

die Klenk <strong>Holz</strong> AG mit einem neuen<br />

Messeauftritt auf der Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

in Stuttgart. Die Oberroter<br />

zeigten ihre Produkte <strong>für</strong> den anspruchsvollen<br />

konstruktiven <strong>Holz</strong>bau.<br />

Im Mittelpunkt stand dabei das Konstruktionsvollholz<br />

aus Märkischer Kiefer.<br />

Als besonders maßhaltiges, extrem<br />

Zum fünften Mal lud die Haas Firmengruppe<br />

zum alljährlichen <strong>Holz</strong>bautag<br />

während ihres Frühlingsfestes ein. Zahlreiche<br />

Zimmerer und <strong>Holz</strong>bauer lauschten<br />

den interessanten Vorträgen am 15.<br />

März 2008 in Falkenberg. Von seinen<br />

reichhaltigen Erfahrungen während einer<br />

abwechslungsreichen Karriere im<br />

<strong>Holz</strong>bau berichtete Univ.-Prof. DDI Michael<br />

Flach. Beispielsweise entspringen<br />

die Brücken über den Lech auf Seite 26<br />

seiner Ideenschmiede. Dass der <strong>Holz</strong>bau<br />

Kiefer-Konstruktionen<br />

belastbares und äußerst dauerhaftes<br />

<strong>Holz</strong> seien Konstruktionshölzer aus<br />

Märkischer Kiefer mittlerweile gut im<br />

Markt etabliert. Ansonsten nutzte das<br />

Unternehmen die Messe zum Knüpfen<br />

und Festigen nationaler und internationaler<br />

Geschäftsbeziehungen.<br />

Klenk <strong>Holz</strong> AG<br />

D-74420 Oberrot<br />

www.klenk.de<br />

▴ Der neu gestaltete Messeauftritt der Klenk <strong>Holz</strong> AG kam bei den Besuchern gut an<br />

Haas<br />

Frühlingsgefühle in Falkenberg<br />

als wichtigstes Element in der Klimapolitik<br />

fungiert, erklärte Prof. Dr. Arno<br />

Frühwald. <strong>Holz</strong>bauprodukte und ein<br />

junger Wald binden klimaschädlichen<br />

Kohlenstoff . Über eine Schulsanierung<br />

infolge zu hoher Formaldehydkonzentrationen<br />

berichtete Dipl. Umw.-Natw.<br />

ETH Stefan Schrader. Einen ausführlichen<br />

Bericht darüber bringt mikado in<br />

der Ausgabe 7.2008.<br />

HAAS-HOLZPRODUKTE GmbH<br />

D-84326 Falkenberg ı www.haas.de<br />

Mit der klaren Konzeption<br />

unserer Bauten, den durchdachten<br />

Systemlösungen, den hohen<br />

Qualitätsmaßstäben und<br />

der ansprechenden Architektur<br />

haben wir viele Kunden<br />

überzeugt.<br />

Individuelle Gesamtlösungen<br />

<strong>für</strong> jeden Anspruch,<br />

kostenbewusstes Bauen…<br />

…weitere Vorteile,<br />

die <strong>für</strong> uns sprechen.<br />

Maßgebend bei der Reithallenplanung<br />

sind auch die<br />

individuellen Kundenwünsche,<br />

die jede Reithalle zu einem<br />

einmaligen Einzelobjekt werden<br />

lassen.<br />

Brüninghoff<br />

<strong>Holz</strong>leimbau<br />

Zimmerei<br />

Kompetenz Beton- und Stahlbau<br />

im Fertigbauteile<br />

Hallenbau<br />

Schlüsselfertiges Bauen<br />

Brüninghoff GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

46359 Heiden/Westfalen<br />

Postfach 11 63<br />

46355 Heiden/Westfalen<br />

Tel. +49 (0) 28 67/ 97 39-0<br />

Fax +49 (0) 28 67/ 97 39-900<br />

Internet: www.brueninghoff.de<br />

E-Mail: info@brueninghoff.de<br />

www.mikado-online.de 75


76<br />

Glunz<br />

Unternehmen<br />

„Thor“ nach Osteuropa<br />

Der Bau einer neuen Produktionsanlage <strong>für</strong> Spanplatten<br />

am Standort Beeskow rückt näher. Das Board of<br />

Directors von Sonae Indústria, der Muttergesellschaft<br />

der Glunz AG, hat mehr als 100 Mio. Euro <strong>für</strong> die Investition<br />

mit dem Projektnamen „Thor“ freigegeben.<br />

Das Projekt beinhaltet den Austausch der alten durch<br />

eine moderne Anlage mit höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards<br />

und die Erhöhung der Kapazität<br />

der Spanplattenanlage und der bereits vorhandenen<br />

Anlage zur Produktion von mitteldichten Faserplatten<br />

(MDF). Das Unternehmen hoff t, die Genehmigungsphase<br />

schnell abschließen und bereits Anfang 2011<br />

die neue Anlage in Betrieb nehmen zu können.<br />

Glunz AG ı D-49716 Meppen ı www.glunz.de<br />

Homag<br />

Steil bergauf<br />

Die Homag Group AG erlebte im Geschäftsjahr 2007<br />

das beste Jahr der Unternehmensgeschichte. Nach<br />

vorläufi gen Zahlen erhöhte sich der Auftragseingang<br />

des im SDAX notierten Herstellers von Maschinen<br />

und Anlagen <strong>für</strong> die holzbearbeitende Industrie<br />

um 19 %. Der Umsatz verbesserte sich im Geschäftsjahr<br />

2007 um über 13 % und die Gesamtleistung um<br />

16 %. Der Auftragsbestand stieg zum 31. Dezember<br />

2007 um 32 % gegenüber dem Jahresende 2006. Für<br />

das gute Abschneiden macht der Vorstandssprecher<br />

das konsequente Kostenmanagement sowie eine nochmalige<br />

Steigerung der Produktivität verantwortlich.<br />

Auch <strong>für</strong> das laufende Geschäftsjahr 2008 gibt sich<br />

der Vorstand optimistisch.<br />

HOMAG Group AG ı D-72296 Schopfloch ı www.homag.de<br />

Thermowood<br />

Europäische Erweiterung<br />

Thermowood erweitert seine Produktionskapazitäten:<br />

In Rumänien ist eine Anlage im Bau und <strong>für</strong> 2009<br />

sind zwei weitere Anlagen in Frankreich in Planung.<br />

Der Hersteller von Halb- und Fertigprodukten verwendet<br />

nur Laubhölzer aus nachhaltig bewirtschafteter<br />

Forstwirtschaft.<br />

thermowood europe<br />

A-3874 Litschau/Schlag<br />

www.thermowood-europe.com<br />

mikado 5.2008<br />

natureplus<br />

Ökologische Osterweiterung<br />

Nach Tests durch das Österreichische Institut <strong>für</strong> Baubiologie<br />

und -ökologie in Wien zeichnete natureplus die Mehrschichtplatten<br />

(SWP) des Herstellers Agrop Nova mit seinem internationalen<br />

Qualitätszeichen aus. Es erfolgte eine Prüfung auf<br />

Schadstoff e wie Formaldehyd, Isocyanate und fl üchtige organische<br />

Stoff e (VOC) und eine umweltfreundliche <strong>Holz</strong>gewinnung<br />

und -verarbeitung. Die drei- und fünfschichtigen Platten<br />

aus heimischer und nordischer Fichte, die zu mehr als<br />

96 Prozent aus Nadelholz bestehen, erhielten die Zertifi kate<br />

als erstes Bauprodukt aus Tschechien.<br />

natureplus e.V. ı D-69151 Neckargemünd ı www.natureplus.org<br />

Sema<br />

◂ Vladimir<br />

Chronek,<br />

Geschäftsführer<br />

Agrop Nova,<br />

Thomas Schmitz-<br />

Günther,<br />

Geschäftsführer<br />

natureplus<br />

mit Max Zumsteg,<br />

Geschäftsführer<br />

der Vertriebsfi rma<br />

Carl Götz (v.l.n.r.)<br />

Wo gehobelt wird, zeigen Pläne<br />

Aufgrund gestiegener Automatisierung soll heute bereits im<br />

<strong>Holz</strong>bauprogramm jedes Detail defi niert werden. Mit dem neuen<br />

Programm SEMA extra V10.3 können verschiedene Hobelfl ächen<br />

frei und voneinander unabhängig fl exibel defi niert werden.<br />

Speziell abgestimmte Befehle erleichtern die Arbeit, die<br />

präzise Visualisierung der Hobelfl ächen mit eigenen Texturen<br />

und Farben die Kontrolle.<br />

SEMA GmbH ı D-87499 Wildpoldsried ı www.sema-soft.de


Opitz<br />

Unternehmen<br />

Ministerpräsident Matthias Platzeck<br />

übernahm die offizielle Einweihung<br />

der neuen Betriebsstätte der Opitz<br />

<strong>Holz</strong>bau / Opitz Solar in Neuruppin.<br />

Das Werk ist mit 10 600 m² Produktionsfläche<br />

eines der größten seiner<br />

Art in Europa. Zur Einweihung kamen<br />

350 Gäste, neben Persönlichkei-<br />

Roto<br />

Spenden mit Punkten<br />

„Selbstversorger-Fabrik“ eingeweiht<br />

ten aus der Politik auch zahlreiche<br />

Kunden und alle am Bau beteiligten<br />

Firmen, die vor allem aus der Region<br />

stammen. Der „Opitz Zukunftsfabrik“<br />

wurde konsequent nach ökologischen<br />

Maßstäben gebaut. Lichtdurchlässige<br />

Fassaden, Solardächer, <strong>Holz</strong>verbrennung,<br />

Solarcarports und der Einsatz<br />

Bei der Spendenaktion „Points to help“ der Roto ProfiLiga<br />

kamen 30 000 Euro <strong>für</strong> die Arbeit des Johanniterbundes zusammen.<br />

Im vergangenen Dezember hatte Roto Dach- und<br />

Solartechnologie die Aktion „Points to help“ gestartet. Angesprochen<br />

waren alle Mitglieder der ProfiLiga, einem Kundenclub,<br />

dem Dachdecker und Zimmerer in ganz Deutschland<br />

angehören. Der Initiator verdoppelte die Summe der<br />

eingegangenen Spenden. Das Geld kommt drei Projekten<br />

der Johanniter <strong>für</strong> Kinder in Not zugute.<br />

Roto Dach und Solartechnologie GmbH<br />

D-97980 Bad Mergentheim ı www.roto-frank.com<br />

▴ Scheck <strong>für</strong> den guten Zweck (v.l.n.r.): Irina Damm und Vorstand<br />

Erich Rosenkranz (Roto), Wolf-Dieter Graf von Degenfeld-Schonburg<br />

und Matthias Jach von der Johanniter Unfall-Hilfe e.V.<br />

von 600 m³ Brettschichtholz – die Fabrik<br />

ist ein umweltfreundliches Bauwerk,<br />

das sich selbst versorgt und<br />

noch dazu Geld verdient. In der Fabrik<br />

werden 60 Mitarbeiter arbeiten.<br />

Opitz <strong>Holz</strong>bau/Opitz Solar<br />

D-16816 Neuruppin<br />

www.opitz-holzbau.de<br />

◂ Die neue<br />

Fabrikhalle<br />

in Neuruppin<br />

bei Nacht<br />

▴ Volles Haus auf dem Stand der Deutschen Dachbaustoffe GmbH<br />

auf der Dach + <strong>Holz</strong> International in Stuttgart<br />

Melle Dachbaustoffe<br />

Meeting Point<br />

Die unter dem Dach der SIG (Deutsche Dachbaustoffe GmbH)<br />

vereinten Unternehmen der Melle Dachbaustoffe präsentierten<br />

sich als Partner <strong>für</strong> Fragen rund um Dach und Fassade<br />

mit einem gemeinsamen Messeauftritt bei der Dach + <strong>Holz</strong><br />

International in Stuttgart. Dabei stellten sich die leitenden<br />

Mitarbeiter der Gruppe aus Deutschland, England, Frankreich<br />

und Polen vor. Die Geschäftsführung informierte zudem<br />

über die neuen Strukturen und die geplante Entwicklung<br />

und Expansion des Unternehmens.<br />

SIG Deutsche Dachbaustoffe GmbH<br />

D-37520 Osterode ı www.melle.de<br />

www.mikado-online.de 77


78<br />

<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />

mikado 5.2008


<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />

Es ist der Duft, der hängen bleibt: Frisch geschlagenes <strong>Holz</strong>, gesund,<br />

sauber, beruhigend. Das ist der erste Eindruck, den Gäste bekommen, wenn<br />

sie das neu gebaute Biohotel im oberbayerischen Hohenbercha betreten.<br />

Zirbenholz – 3500 Schläge spart<br />

sich das Herz pro Tag, wenn es<br />

im Zirbenzimmer schlägt statt im<br />

<strong>Holz</strong>dekorraum, eine Stunde Herzarbeit.<br />

Das hat eine Studie am Grazer<br />

Johanneum ergeben.<br />

In Zirbenzimmern gibt es keine<br />

Wetterfühligkeit, Zirbenbetten<br />

verbessern die Schlafqualität, Zirbe<br />

wirkt antibakteriell, macht Menschen<br />

offener. Und sie duftet. Auch<br />

nach Jahrzehnten noch.<br />

Biologisch, dynamisch, regional<br />

Ob deshalb früher so viele Gastzimmer<br />

mit Zirbe ausgekleidet waren?<br />

Egal, jedenfalls war Zirbe das <strong>Holz</strong>,<br />

das Bauherr Andreas Hörger <strong>für</strong> sein<br />

Biohotel haben wollte, auch wenn<br />

es teurer war als Fichte. Schließlich<br />

sollte das Haus im Apfelgarten die<br />

Philosophie des Gastwirtes repräsentieren,<br />

der in der Umgebung <strong>für</strong> hervorragende<br />

biologische Kochkunst<br />

bekannt ist. Seine Zutaten stammen<br />

aus der Umgebung, seine Tafernwirtschaft,<br />

die Art, wie sie geführt wird,<br />

alles drückt die Verbundenheit aus<br />

mit der Heimat, in der Hörger lebt.<br />

Vier Gästezimmer hatte er bereits<br />

im Haupthaus, 21 weitere wollte er<br />

haben. Macht insgesamt 50 Gäste –<br />

so viele, wie in einen Bus passen. Diese<br />

Zielgruppe, Hochzeitseinladungen,<br />

Geschäftsleute, Gesellschaften, wollte<br />

der Wirt gewinnen. Daher hatte er<br />

vor einigen Jahren einen auf Hotelbauten<br />

spezialisierten Planer um einen<br />

Entwurf <strong>für</strong> sein Biohotel gebeten.<br />

Das Ergebnis: ein Haus von der<br />

Stange. Für Hörger das falsche. Er<br />

hörte sich um und fand mit Deppisch<br />

Architekten ein Büro in der Umgebung,<br />

das <strong>für</strong> seine außergewöhnli-<br />

▸ Ein verschalter<br />

Lauben-<br />

gang erschließt<br />

die Zimmer<br />

des Hotels. Der<br />

Neubau<br />

besteht aus Kreuz-<br />

lagenholz<br />

aus reiner Zirbe<br />

chen Ideen bekannt ist. Diesem Büro<br />

erteilte er im Mai 2005 einen Bauauftrag.<br />

Schon ein Jahr später führte<br />

er die ersten Gäste in die Zimmer<br />

neben dem Apfelgarten.<br />

Das Konzept:<br />

ebenso einfach wie genial<br />

Das Konzept des Neubaus ist einfach:<br />

zwei Stockwerke, eine einläufige<br />

Treppe und ein zur Straße hin verschalter<br />

Laubengang, der alle Räume<br />

erschließt.<br />

Der knappe zur Verfügung stehende<br />

Platz ist optimal ausgenutzt: Jedes<br />

Zimmer hat nur 21 m² Grundfläche,<br />

wenig im Hotelbusiness. Daher<br />

geht der Gast durch das Bad ins Bett.<br />

Wortwörtlich, aber nicht optisch. Auf<br />

der einen Seite des Eingangsbereichs<br />

wartet ein Schrank auf die Garderobe,<br />

daneben steht der Waschtisch.<br />

Gegenüber die Toilette und nebenan<br />

die Duschzelle. Zwei Schiebetüren<br />

verschließen wahlweise Garderobe<br />

oder Waschtisch und WC oder<br />

ARCHITEKTEN<br />

DEPPISCH<br />

◂ Einläufige<br />

Treppe: Sie verbindet<br />

die<br />

DOPPELSEITE:<br />

beiden Etagen des<br />

DIESER<br />

Biohotels<br />

im Apfelgarten BILDER<br />

www.mikado-online.de 79


<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />

Nasszelle. Im Schlafraum ist Platz <strong>für</strong><br />

ein Doppelbett oder zwei einzeln stehende<br />

Betten, den Fernseher, vor allem<br />

aber <strong>für</strong> den Blick in die Natur.<br />

Die gesamte Vorderfront des Hotels<br />

ist verglast, an den Seiten der jeweiligen<br />

Zimmer allerdings mit Spezialglas,<br />

das Ausblicke fi ltert und Einblicke<br />

abwehrt. In der Mitte erlaubt<br />

Klarglas die freie Sicht auf den idyllischen<br />

Apfelgarten.<br />

Ursprünglich sollte der Bau aus<br />

Ziegel entstehen, doch die Zeit sprach<br />

dagegen. Und dann hatte Hörger auch<br />

Grundriss des Gebäudes<br />

Schnitt durch das Gebäude<br />

80<br />

▴ Klein, aber<br />

fein: Die Zimmer<br />

sind mit<br />

hochwertigen<br />

Materialien<br />

ausgestattet<br />

mikado 5.2008<br />

noch die Idee mit dem Zirbenholz.<br />

Da war die Entscheidung gefallen.<br />

Für einen Plattenbau aus Kreuzlagenholz,<br />

der schließlich 145 m³ Zirbenholzplatten<br />

aufbrauchte. Das ist<br />

mehr, als in irgendeinem anderen<br />

Bauwerk in Deutschland bis dato verbaut<br />

wurde. Bis zu 20 m lange Tafeln<br />

lassen sich mit den schichtweise<br />

verleimten Brettern produzieren. Die<br />

Breite begrenzt lediglich die Transportfähigkeit.<br />

Günstig sind 2,50 m.<br />

Im Biohotel wurde das Maß auf die<br />

Lage der Fugen abgestimmt.<br />

ZEICHNUNGEN: DEPPISCH ARCHITEKTEN<br />

Grundriss eines Hotelzimmers<br />

Schlafen in der Box<br />

Jedes Zimmer ist als eigene Box ausgeführt.<br />

Die Trennwände zwischen<br />

den Räumen sind daher zweischalig,<br />

aus Schallschutzgründen: Im Hotelbau<br />

sind die Vorschriften genauso<br />

streng wie im Geschosswohnungsbau.<br />

Auf 96 mm Lagenholz folgen<br />

30 mm <strong>Holz</strong>weichfaserplatte und<br />

noch einmal 96 mm Lagenholz. Die<br />

<strong>Holz</strong>tafeln wurden vor Ort aufgestellt<br />

und montiert. Insgesamt zwei Wochen<br />

benötigte <strong>Holz</strong>bau O. Lux da<strong>für</strong>.<br />

Dann stand der Rohbau. Der Ausbau<br />

dauerte nur rund drei Monate, denn<br />

der Zimmerer hatte im Werk bereits<br />

sämtliche Aussparungen <strong>für</strong> Installation,<br />

Elektro und Sanitär aus den<br />

Platten herausgefräst. So mussten die<br />

Monteure nicht mehr schlitzen, sondern<br />

nur mehr Leitungen verlegen.<br />

Eine enorme Zeitersparnis.<br />

Eine <strong>Holz</strong>ständerwand mit starker<br />

Beplankung trennt die Räume vom<br />

Gang: Innen ist die statisch tragende<br />

Ebene aus 20/12 cm Ständern, deren<br />

Zwischenräume mit Zellulose ausgeblasen<br />

sind, mit 40 mm Diagonalschalung<br />

bekleidet. Außen schließen<br />

20 mm dicke Bretter den Aufbau ab.<br />

Die verschiedenen Stärken des <strong>Holz</strong>es<br />

bedingen einen Diff usionsabfall, sodass<br />

eventuell eingedrungene Feuchtigkeit<br />

nach außen zieht. Zur Straße<br />

hin beplanken braun lasierte, senkrechte<br />

Lamellen aus 35/120 mm Lär-


<strong>Holz</strong>welten Biohotel<br />

chenholz die <strong>Holz</strong>ständerwand des<br />

Laubengangs. Ihr Neigungswinkel<br />

ändert sich je nach ihrer Lage im<br />

Gebäude: von senkrecht im Süden<br />

zu parallel im Norden. Ankommende<br />

Gäste haben freie Sicht ins Gebäude,<br />

abfahrende sehen eine geschlossene<br />

Wand vor sich.<br />

Die Bodenplatte ist schräg betoniert,<br />

da sich das Gebäude einen Hang<br />

hinaufzieht. Zwischen den Zimmern<br />

liegen im Schnitt jeweils 20 cm Höhenunterschied.<br />

Dies fängt die Wärmedämmung<br />

auf. Sie ist mindestens<br />

20 cm dick, an den Hochpunkten bisweilen<br />

auch 50 cm. Für die Decken<br />

verbaute die Zimmerei 124 mm dicke<br />

Kreuzlagenplatten. Obenauf kam<br />

30 mm Schüttung als Installationsschicht,<br />

30 mm Trittschalldämmung,<br />

60 mm Heizestrich und schließlich<br />

ein 20 mm dicker Fußbodenbelag.<br />

Parallel zur Fußbodenheizung gibt<br />

es auch noch eine Wandheizung in<br />

der Dusche. Die Heizenergie stammt<br />

vom Biomassekraftwerk aus dem Ort.<br />

Das verdient allerdings nicht viel an<br />

Hörgers Hotel, denn dank der dicken<br />

Dämmschichten muss der Bauherr<br />

kaum heizen. Der Energieverbrauch<br />

liegt rechnerisch fast auf KfW-40-<br />

Standard, obwohl keine kontrollierte<br />

Belüftung eingesetzt wurde.<br />

Innovativ von der Photovoltaik<br />

bis zur Schiebewand<br />

Für das Dach genügten 106 mm dicke<br />

Kreuzlagenplatten. Obenauf liegen<br />

zwei Lagen mit je 10 cm <strong>Holz</strong>weichfaserplatten,<br />

nach oben hin geschützt<br />

durch eine Bretterschalung.<br />

Die Dachabdichtung und gleichzeitig<br />

die Energieerzeugung übernimmt<br />

eine Kunststoffabdichtungsbahn,<br />

auf die Photovoltaikmodule<br />

auflaminiert sind. Sie deckt rechnerisch<br />

den Stromverbrauch des gesamten<br />

Gebäudes.<br />

Auf eine Regenrinne verzichtet das<br />

Gebäude. Das Wasser läuft offen über<br />

die 6 m hohe Südseite des Gebäudes<br />

in eine Rinne mit Natursteinbrocken<br />

und von hier aus in den Hofweiher.<br />

Sie ist nicht mit <strong>Holz</strong> bekleidet,<br />

sondern mit Titanzink verblecht. Die<br />

Schalung unter der Stehfalzverblechung<br />

ist hinterlüftet und sämtliche<br />

Anschlüsse sowie der Sockel bis zur<br />

Spritzhöhe sind mindestens zweifach<br />

mit Kautschukfolie abgedichtet. „Das<br />

war in diesem Fall die beste Lösung“,<br />

erklärt Johannes Dantele, Architekt<br />

bei Deppisch Architekten und Projektleiter<br />

beim Biohotel.<br />

Auch die restlichen Materialien<br />

des Biohotels sind innovativ: Die<br />

Schiebetüren etwa bestehen aus recycelten<br />

Colaflaschen. In die PET-<br />

Bahnen ist Büffelgras mal dicht an<br />

dicht, mal locker eingelegt, Wurzelgeflecht<br />

oder auch einmal eine Vliesschicht.<br />

Fünf verschiedene Varianten<br />

sind im Biohotel verbaut. Die Badwände<br />

sind gefliest, der nach innen<br />

Richtung Mittelgang geneigte Boden<br />

in Dusche und WC ebenso. Die<br />

Schwelle von der Dusche zum Rest<br />

des Gebäudes beträgt nur 1 cm. Das<br />

Wasser fließt durch eine bodenbündige<br />

Schlitzrinne ab. Sie entwässert<br />

nach innen und ist durch ein Edelstahlprofil<br />

abgedeckt, welches gleichzeitig<br />

als Führungsschiene <strong>für</strong> die<br />

Schiebetür dient. Mit Ausnahme des<br />

Steckbrief<br />

Bauvorhaben:<br />

Biohotel in Hohenbercha<br />

www.hoerger-biohotel.de<br />

Bauherr:<br />

Andreas Hörger<br />

D-85402 Hohenbercha<br />

Architekt:<br />

Deppisch Architekten<br />

D-85 54 Freising<br />

www.deppischarchitekten.de<br />

Statik:<br />

Thomas Cohrs<br />

D-85 54 Freising<br />

<strong>Holz</strong>bau:<br />

O. Lux<br />

D-91166 Georgensgmünd<br />

www.o-lux.de<br />

Bauweise:<br />

<strong>Holz</strong>plattenbau aus<br />

Kreuzlagenplatten,<br />

<strong>Holz</strong>ständerbauweise<br />

Baujahr: 2006<br />

Bauzeit: 4 Monate<br />

Baukosten:<br />

60 Euro netto/m²<br />

Nutzfläche: 461 m²<br />

Umbauter Raum: 297 m³<br />

www.mikado-online.de 81<br />

FOTOS: BIOHOTEL HÖRGER<br />

▴ Bauherr<br />

Andreas Hörger<br />

(vorne) ist <strong>für</strong><br />

seine hervorragende<br />

Kochkunst<br />

berühmt. Alle<br />

Zutaten stammen<br />

aus der Region<br />

Duschbereichs geht der <strong>Holz</strong>boden im<br />

gesamten Hotelzimmer durch. Verbaut<br />

wurde da<strong>für</strong> Thermoholz, hocherhitzte<br />

heimische Eiche, die dadurch<br />

unempfindlich gegen Feuchtigkeit,<br />

Wärme und Luftfeuchtigkeit geworden<br />

ist. Der Belag ist lediglich geölt,<br />

wie auch die Eichentische, in die die<br />

Waschbecken eingelassen sind. Die<br />

Wände sind Natur pur.<br />

Alles wirkt wie frisch eingebaut,<br />

keine Kratzer, keine Flecken, keine<br />

Druckstellen. Dabei ist das Hotel bereits<br />

seit über einem Jahr in Betrieb.<br />

Hörger ist zufrieden damit, die Gäste<br />

auch. Wo sonst haben sie die Möglichkeit,<br />

morgens aufzuwachen mit<br />

dem Duft von harzigem <strong>Holz</strong> in der<br />

Nase und dem Anblick von kräftigen<br />

Apfelbäumen vor den Augen. Dicht<br />

an dicht behängt mit knackigen, alten<br />

Apfelsorten, die fast keiner mehr<br />

kennt. Sorten, die frisch aussehen<br />

und fruchtig schmecken und die riechen,<br />

wie ein Apfel riechen soll.<br />

Christine Ryll, München ▪<br />

Kontakt<br />

Hörger Biohotel Tafernwirtschaft<br />

D-85402 Kranzberg/München<br />

Telefon 0 81 66/99 09 80<br />

www.hoerger-biohotel.de<br />

Das Doppelzimmer kostet ab<br />

79,20 Euro/Nacht.


Impressum<br />

Offi zielles Organ des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ)<br />

im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB),<br />

Berlin, Offi zielles Organ der Europäischen<br />

Vereinigung des <strong>Holz</strong>baus (E.V.H.), Luxemburg.<br />

82<br />

Vorschau mikado 6.2008 erscheint am 2. Juni 2008<br />

Verlag:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4 ı 864 8 Kissing<br />

Telefon +49 82 .2 -0 ı www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />

Diese Anschrift gilt auch <strong>für</strong> folgende Personen und<br />

Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />

Herausgeber:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Gesellschafter der WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

sind als Kommanditistin:<br />

WEKA MEDIA Business Information GmbH & Co. KG6<br />

und als Komplementärin:<br />

WEKA MEDIA Beteiligungs-GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Heinz Weinheimer ı Mirko Meurer ı Werner Pehland<br />

Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />

Christoph Maria Dauner<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />

Christoph.Dauner@weka.de<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) ı Claudia.Vielweib@weka.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jan Fischer (CvD), (jf) ı Jan.Fischer@weka.de<br />

MESSE HANNOVER<br />

Nutzfahrzeuge Special<br />

Mobil im Betrieb<br />

Vom 25. September bis 2. Oktober<br />

2008 triff t sich die Nutzfahrzeugbranche<br />

in Hannover zur IAA. Die<br />

Modelle, die <strong>für</strong> Zimmerer<br />

interessant und schon heute zu<br />

fahren sind, hat sich mikado<br />

schon einmal genauer <strong>für</strong> Sie an-<br />

gesehen – vom Pick-up bis zum<br />

Transporter.<br />

mikado 5.2008<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dipl.-<strong>Holz</strong>w. Hans Fitzner ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz<br />

RA Michael Hafner ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré<br />

Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Dr. Gabriele Krüner ı Matthias Link<br />

Betriebswirt Wolfgang Strauß † ı Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />

Anzeigen:<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG ı Römerstraße 4 ı 864 8 Kissing<br />

Fax +49 82 .2 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition:<br />

Amelia Pérez-Moya ı Telefon +49 82 .2 71 5<br />

Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin:<br />

Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 4 .9 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 16/2008<br />

Aboverwaltung:<br />

Telefon +49 82 .2 40 40 ı Fax +49 82 .2 72 0<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis:<br />

11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />

11 Ausgaben Studenten/<br />

Meisterschüler: 75,00 €<br />

Einzelheft: 12,80 €<br />

Produktion:<br />

Helmut Göhl (verantw.) ı Thomas Dürrwanger<br />

Konzeptionslayout, Grafi k und Satz:<br />

Popp Media Service ı Herrenbachstraße 19 ½ ı 86161 Augsburg<br />

MESSE HANNOVER<br />

Thema des Monats<br />

15 Jahre mikado<br />

Seit 199 zeigt mikado technische Meisterstücke,<br />

visionäre Entwürfe und <strong>Holz</strong>baukonzepte <strong>für</strong> die<br />

Zukunft. Diese Meilensteine belegen, wie sich der<br />

<strong>Holz</strong>bau technisch und konstruktiv entwickelt hat.<br />

Damit Sie zusammen mit mikado auch die nächsten<br />

15 Jahre erfolgreich meistern, hat die Redaktion<br />

schon mal einen Blick nach vorne geworfen und<br />

skizziert, was Kunden künftig wollen.<br />

Außerdem<br />

Zimmermeisterdach: Unterspannbahnen –<br />

15 Jahre Fortschritt<br />

Lithografi e:<br />

high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />

Druck:<br />

Sellier Druck GmbH ı Angerstraße 54 ı 85 54 Freising<br />

ISSN<br />

0944-5749<br />

Erscheinungsweise:<br />

11 Ausgaben jährlich<br />

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Rund 26 Mio. Wohneinheiten in<br />

Deutschland brauchen eine<br />

Modernisierung. Dieser Riesenmarkt<br />

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und welche Strategien<br />

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WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />

Erkenntnissen zu erstellen. Die inhaltliche Richtigkeit und<br />

Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />

Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />

Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröff entlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />

übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />

ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />

Autors. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />

gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Änderungen vorbehalten.


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Verband aktuell Aus dem BDZ<br />

Fachveranstaltung<br />

Den Zimmereibetrieb voll im Griff<br />

Die Unternehmensführung bildete einen Fokus des Deutschen <strong>Holz</strong>bautages 2008.<br />

Die Fachveranstaltung begleitete am 6. und 7. März 2008 die neue Messe Dach + <strong>Holz</strong><br />

International 2008 in Stuttgart.<br />

Mit aktuellen Zahlen im<br />

Gepäck war Alexander<br />

Kirst, stellvertretender Hauptgeschäftsführer<br />

der Verbände<br />

des Bayerischen Zimmerer- und<br />

<strong>Holz</strong>baugewerbes, zum Deutschen<br />

<strong>Holz</strong>bautag 2008 nach<br />

Stuttgart gereist. „Betriebsvergleich<br />

– Operative Planung des<br />

Betriebserfolgs“ überschrieb er<br />

sein Referat, bei dem Kirst von<br />

Anfang an den direkten Draht<br />

zum Publikum suchte. So mancher<br />

Teilnehmer schaute bei<br />

seiner Frage: „Wissen Sie eigentlich,<br />

welche Zuschlagssätze<br />

wie funktionieren?“ erst mal<br />

zur Seite. Natürlich machte Kirst<br />

schnell klar, dass erfolgreiche<br />

Betriebsführung und der Umgang<br />

mit Kennzahlen kein Hexenwerk<br />

sind. Wer strukturiert<br />

und kritisch sein eigenes Unternehmen<br />

durchleuchtet, wird<br />

sehr schnell Klarheit erreichen<br />

– auch über den eigenen Unternehmerlohn.<br />

Diese Klarheit<br />

verlangt Planung, denn ohne<br />

www.mikado-online.de<br />

◂ Alexander Kirst, stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der Verbände des Bayerischen<br />

Zimmerer- und<br />

<strong>Holz</strong>baugewerbes, zeigte Zahlen des<br />

Betriebsvergleichs in Bayern<br />

▸ Klar entscheiden, klar führen:<br />

Fußballschiedsrichter Markus Merk<br />

vermittelte, worauf es beim<br />

Entscheidungsverhalten ankommt.<br />

Das machte er so mitreißend,<br />

dass er stehenden Applaus erhielt<br />

▸▸ Zukunftsforscher Andreas<br />

Haderlein klärte über das Seniorenmarketing<br />

auf: „Alt ist doch nur<br />

noch unsere Vorstellung vom Alter!“<br />

Planung fehlt die Grundlage <strong>für</strong><br />

eine effiziente Steuerung. Doch<br />

starke persönliche Einbindung<br />

des Unternehmers in das Tagesgeschäft<br />

verhindert oft die Auseinandersetzung<br />

mit dem Unternehmenserfolg.<br />

Dazu stellte<br />

Dr. Andreas Geyer, Zentralverband<br />

des Deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB), die Software „MinD.<br />

bau“ vor. Zielgruppe der Software<br />

sind kleine Unternehmen,<br />

die bisher keine Planinstrumente<br />

nutzen.<br />

Spezielle Software hilft den<br />

Betrieben<br />

MinD.bau unterstützt und systematisiert<br />

den Planungsprozess<br />

in baugewerblichen Unternehmen.<br />

Das Softwaretool<br />

„Ergebnisplanung Bau“ ist das<br />

Ergebnis der Zusammenarbeit<br />

der Arbeitsgruppe Betriebswirtschaft<br />

im ZDB mit der<br />

BMS Consulting GmbH (Universität<br />

Münster). Gerade kleine<br />

Unternehmen brauchen hier<br />

Unterstützung: „Das zeigt die<br />

letztjährige Befragung zur Unternehmensfinanzierung,<br />

die gemeinsam<br />

von der KfW und dem<br />

ZDB im Mitgliedsbereich durchgeführt<br />

wurde. Dabei erkannten<br />

rund 60 % der Unternehmen<br />

mit einem Umsatz bis zu<br />

1 Mio. Euro bei der Kreditgewährung<br />

eine schwierigere Situation<br />

als ein Jahr zuvor. Als<br />

Gründe <strong>für</strong> die Schwierigkeiten<br />

machten über 80 % die Anforderungen<br />

der Kreditgeber an die<br />

Offenlegung der Erfolgsdaten<br />

verantwortlich“, so Dr. Geyer.<br />

Cross-over-Innovationen<br />

aus <strong>Holz</strong><br />

Welche Megatrends künftig<br />

den <strong>Holz</strong>bau, das Wohnen und<br />

die Gesellschaft prägen werden,<br />

erfuhren die Teilnehmer<br />

von Andreas Haderlein (Bley<br />

& Schwarzmann, Waiblingen).<br />

„Trends sind die Basis eines jeden<br />

Zukunftsgedankens“, so<br />

Schwarzmann. Gesellschaft-<br />

lich relevant werden allerdings<br />

nur die sog. „Megetrends“, also<br />

Strömungen, die alle Lebensbereiche<br />

betreffen, mindestens 30<br />

Jahre lang spürbar sind und immun<br />

gegen „Backlashes“ (Rückschläge,<br />

Schwächungen) sind.<br />

Der Trend zum mobilen Wohnen<br />

sei eine dieser Entwicklungen.<br />

„Das heißt übrigens auch<br />

Rückkehr der Gartenlaube!<br />

Allerdings spielt auch dort<br />

heute Design eine sehr, sehr<br />

große Rolle.“<br />

Marktchancen erkannte Haderlein<br />

in dem Trend zum Individualismus,<br />

Purismus und zur<br />

Vereinfachung – wenn die Angebote<br />

<strong>für</strong> diese Zielgruppen<br />

stimmen. Gerade beim Baustoff<br />

<strong>Holz</strong> erkannte Haderlein reichlich<br />

Potenzial, denn die sog.<br />

„Cross-over-Innovationen“ aus<br />

<strong>Holz</strong> umfassen das 7-geschossige<br />

Wohnhaus aus <strong>Holz</strong> ebenso<br />

wie die hölzerne Computermaus.<br />

Also gute <strong>Aussichten</strong> <strong>für</strong><br />

clevere Zimmereiunternehmer. ▪<br />

I


Verband aktuell Aus dem BDZ<br />

1 . Deutscher Obermeistertag<br />

Multiplikatoren auf Kurs gebracht<br />

II<br />

Im Rahmen des Deutschen <strong>Holz</strong>bautages kamen am 8. März 2008 die Obermeister<br />

aller BDZ-Mitgliedsinnungen zusammen. Hier berichteten unter anderem die Vertreter<br />

der einzelnen Ausschüsse und Fachbereiche über die Ergebnisse ihrer Arbeit.<br />

▴ Rolf Kuri (Marketing), Helmut Sippel (AZH), Karl Hoffmeister (Berufsbildung),<br />

Eberhard Scharpf (Denkmalpflege) standen Rede und Antwort<br />

Für den Bund Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ) spielen<br />

die Obermeister im Informationsfluss<br />

zur Basis eine zentrale<br />

Rolle. Denn was die Obermeister<br />

aus den Reihen der<br />

BDZ-Geschäftsstelle oder der<br />

Landesverbandsvertreter ins Gepäck<br />

mitbekommen, sollten sie<br />

schnell an die Mitglieder ihrer<br />

Innungen weitergeben. Dazu gehören<br />

Informationen über neue<br />

Normen, Arbeitsmittel oder neueingestellte<br />

Beiträge in der BDZ-<br />

Infoline genauso wie die Weitergabe<br />

des Verbandsleitbildes<br />

VISION 21 an die Basis.<br />

Nicht allen Obermeistern<br />

scheint jedoch klar zu sein, welche<br />

wichtige Mittlerrolle sie damit<br />

erfüllen müssen, denn die<br />

persönliche Vorstellung der<br />

Neuigkeiten auf dem Innungsabend<br />

ist wichtig. In der Regel<br />

lassen sich Neuerungen wie das<br />

BDZ-Leitbild persönlich schlüssiger<br />

erklären als per E-Mail<br />

oder Rundbrief. Diese wichti-<br />

mikado 5.2008<br />

▴ Dicht gedrängt verfolgten die Obermeister als Vertreter ihrer Innungen im<br />

Stuttgarter Kongresszentrum den 1 . Deutschen Obermeistertag<br />

ge Rolle des Boten scheint allerdings<br />

nicht überall richtig zu<br />

funktionieren, war aus der Berliner<br />

Geschäftsstelle zu hören.<br />

Auf dem 13. Deutschen Obermeistertag<br />

brachte der BDZ-<br />

Vorsitzende Dipl.-Ing. (FH)<br />

Ullrich Huth die Obermeister auf<br />

Kurs: „Der BDZ sind wir alle.<br />

Die Basis sind die Mitgliedsbetriebe<br />

in den jeweiligen Innungen,<br />

die Sie hier vertreten.<br />

◂ Wolfgang Hallinger erläuterte die<br />

Online-Variante des<br />

Standard-Leistungsbuches StLB 016<br />

Zimmer- und <strong>Holz</strong>bauarbeiten<br />

▸ „Bieten Sie Ihren Kunden in jedem<br />

Angebot eine zweite<br />

Alternative an“, empfahl Mag.<br />

Christian Hehenberger<br />

Die Innungen bilden die Landesverbände<br />

auf Landesebene<br />

und den BDZ auf Bundesebene.<br />

Das macht uns stark als Interessenvertetung<br />

<strong>für</strong> das deutsche<br />

Zimmererhandwerk!“


Hausaufgaben <strong>für</strong> die<br />

Obermeister<br />

Huth appellierte an die Obermeister,<br />

aktiv neue Mitglieder<br />

zu werben. Nur so könne die<br />

Gemeinschaft wachsen. Außerdem<br />

sollten politische Forderungen<br />

des BDZ wie die Reduzierung<br />

des Mehrwertsteuersatzes<br />

auf arbeitsintensive Leistungen<br />

auch in den jeweiligen Landkreisen<br />

den Politikern nähergebracht<br />

werden. In diesem Zusammenhang<br />

forderte er die<br />

Obermeister auch auf, mit den<br />

Musterpressemitteilungen des<br />

Bundesverbandes auf die Lokalpresse<br />

zuzugehen.<br />

Verband aktuell Aus dem BDZ<br />

BDZ verleiht Goldene Ehrenenadel an drei verdiente Persönlichkeiten<br />

▴ Ullrich Huth (l.) vergab die Goldene<br />

Ehrennadel an Dipl.-<strong>Holz</strong>wirt Hans Fitzner<br />

Mit der Goldenen Ehrennadel zeichnet der BDZ Persönlichkeiten aus, die sich um das Zimmererhandwerk verdient gemacht haben.<br />

Gleich dreimal vergab der BDZ-Vorsitzende Ullrich Huth diese Auszeichung in Stuttgart.<br />

Den Anfang machte Dipl.-<strong>Holz</strong>wirt Hans Fitzner. Er engagierte sich mehr als 1 Jahre im Verband Hessischer Zimmermeister e.V. und<br />

wird sich im Mai 2008 in den Ruhestand verabschieden. Fitzner war eine der treibenden Kräfte beim Bau der Bundesfachschule<br />

des Deutschen Zimmerhandwerks in Kassel und wirkte bei der Gründung der Akademie des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes 1989 in<br />

Bad Dürkheim mit. Fitzner engagierte sich zudem seit vielen Jahren im Redaktionsbeirat des Verbandsorgans mikado.<br />

Als Zweiter erhielt Jörg Pergande die goldene Ehrennadel. Pergande kann sich auf die Fahnen schreiben, die Sparte Treppenbau im<br />

Zimmererhandwerk besonders gefördert zu haben. Seit Beginn gestaltete er die Arbeit im BDZ-Fachbereich Treppenbau aktiv mit.<br />

Dies mündete unter anderem im Regelwerk „Handwerkliche <strong>Holz</strong>treppen“. 1995 wurde anlässlich des 12. Treppenbauseminars<br />

in Würzburg die Qualitätsgemeinschaft <strong>Holz</strong>treppenbau gegründet. Pergande war von Anfang an Vorstandsmitglied. 200 übernahm<br />

er den Vorsitz, führte ab 2005 die Qualitätsgemeinschaft in die Gütegemeinschaft <strong>Holz</strong>bau – Ausbau – Dachbau (GHAD) über und<br />

leitet den Fachbereich Treppenbau innerhalb der GHAD.<br />

Für seine Verdienste um das Standardleistungsbuch StLB 016 „Zimmer- und <strong>Holz</strong>bauarbeiten“ erhielt auch der Zimmermeister und<br />

Sachverständige Hans Happerschoß die Goldene Ehernnadel. Seit 1976 gehörte Happerschoß dem Ausschuss „Elektronik im Bauwesen“<br />

an und arbeitet zudem im Ausschuss „Technik und Umwelt“ mit. Die rege Mitarbeit an der DIN 4074, DIN 68 65, DIN 68800,<br />

ATV DIN 18 4 machte es möglich, dass die Interessen des Zimmererhandwerks in den Normen berücksichtigt werden konnten.<br />

www.mikado-online.de<br />

Die Berichte der Vorsitzenden<br />

aus den Ausschüssen „Technik<br />

und Umwelt“, „Berufsbildung“,<br />

„Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“<br />

und Fachbereichen<br />

„Treppenbau“, „Bauwerkserhaltung<br />

und Denkmalpflege“, „Ingenieurholzbau“<br />

und dem „Arbeitskreis<br />

Betriebswirtschaft“<br />

verdeutlichten, wie gut der BDZ<br />

in den täglichen Aufgabengebieten<br />

eines Zimmermeisters<br />

aufgestellt ist.<br />

Ob die Möglichkeit des Betriebsvergleiches,<br />

die Einflussnahme<br />

in Normenausschüssen,<br />

die Erarbeitung des neuen BDZ-<br />

Berufslaufbahnkonzepts (s. In-<br />

terview S. 7) oder technischer<br />

Merklätter, über all seine Gremien<br />

räumt der BDZ den Mitgliedsbetrieben<br />

oft im Hintergrund<br />

Steine aus dem Weg und<br />

liefert nützliche Arbeitshilfen.<br />

Seminare und Fachregeln<br />

Parallel dazu bietet die Akademie<br />

des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />

(AZH) Seminare<br />

wie die zur neuen DIN 1052 an<br />

(www.azh-holzbau.de). Auf das<br />

Konto des Institutes des Zimmerer-<br />

und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />

(IZH) geht die Erarbeitung der<br />

neuen Fachregeln 02 „Balkone<br />

und Terrassen“ (s. S. 10) oder<br />

▴ Auch Treppenbauer Jörg Pergande erhielt<br />

die höchste Auszeichnung des BDZ<br />

der Inhalte der „Mappe Technik“.<br />

Mit der Sitzung am 29.<br />

Mai 2008 soll auch der Fachbereich<br />

„Hausbau“ wieder aktiviert<br />

werden.<br />

Als Gastredner warf Mag.<br />

Christian Hehenberger vom Institut<br />

<strong>für</strong> Marketing und Trendanalyse<br />

IMT einen Blick auf die<br />

Megatrends bis 2015. Als eine<br />

der größten Herausforderung<br />

nannte er die Versorgungssicherheit<br />

mit Rohstoffen, denn<br />

der Bedarf wachse weltweit.<br />

„Wenn Sie heute Wald kaufen,<br />

sichern Sie sich Ihren Rohstoff<br />

auch in Zukunft!“, empfahl der<br />

Österreicher. jf ▪<br />

▴ Zimmermeister Hans Happerschoß freute<br />

sich über die höchste BDZ-Auszeichnung<br />

III


Verband aktuell Landesverbände<br />

Verbände des Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes <strong>für</strong> Mitteldeutschland e.V.<br />

Mit <strong>Holz</strong> zu neuen Zielen<br />

IV<br />

„Wer immer nur zurückschaut, bekommt ein steifes Genick!“ Rund 140 Teilnehmer<br />

ließen sich am 14. und 15. März 2008 auf dem 15. Verbandstag in Bersteland/Niewitz<br />

vom Optimismus ihres Präsidenten Klaus Hubert Heinemann anstecken.<br />

▴ Verbandspräsident Klaus Hubert Heinemann hatte allen Grund zum<br />

Strahlen: Rund 140 Teilnehmer, ein rundes Programm und gute Stimmung<br />

prägten den Verbandstag 2008<br />

Familiengerecht, erholsam,<br />

entspannend und informativ<br />

– unter diesem Motto luden<br />

die Veranstalter ihre Mitgliedsbetriebe<br />

zum 15. Verbandstag<br />

ins brandenburgische Bersteland/Niewitz.<br />

Das runde Programm<br />

der Veranstalter erfüllte<br />

diesen Anspruch und bot reichlich<br />

Infos und Unterhaltung. In<br />

seiner Eröffnungsrede legte Präsident<br />

Klaus Hubert Heinemann<br />

seinen Kollegen besonders die<br />

Thesen des Zukunftsforschers<br />

Christian Hehenberger ans Herz.<br />

Auf dem Deutschen <strong>Holz</strong>bautag<br />

prognostizierte der Zukunftsexperte<br />

denjenigen <strong>Holz</strong>baubetrieben<br />

gute Chancen, die folgende<br />

Punkte beachten:<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

Glasklare Positionierung des<br />

eigenen Unternehmens<br />

Sich mit drei bis fünf Argumenten<br />

vom Wettbewerb<br />

unterscheiden<br />

Effizienz im Kerngeschäft<br />

erhöhen<br />

Persönlichen Verkauf/Beratung<br />

optimieren<br />

Empfehlungsmarketing –<br />

bauen Sie auf Ihre Stammkunden<br />

Kunden begeistern<br />

Mut zur Aufgabenteilung<br />

Betriebliches Risiko streuen<br />

Preiserhöhungen an den<br />

Kunden weitergeben<br />

Zeigen Sie, was Ihr Betrieb<br />

<strong>für</strong> den Umweltschutz tut<br />

(„Green Mission“)<br />

mikado 5.2008<br />

▴ Weltenbummler und Künstler: Wolfgang Kraker von Schwarzenfeld setzt<br />

sich <strong>für</strong> eine bessere Welt ein. Dazu hat er das Kunstprojekt<br />

„Zehn Steine <strong>für</strong> den Frieden“ ins Leben gerufen. www.globalstone.de<br />

Wunderbarer Baustoff<br />

„Unseren nachfolgenden Generationen<br />

gegenüber haben wir<br />

die Verantwortung zu tragen,<br />

Energie einzusparen, sinnvoll<br />

einzusetzen und fossile sowie<br />

atomare Energieformen durch<br />

erneuerbare Energien zu ersetzen.<br />

Und hier, liebe Zimmererkollegen,<br />

ist unser Potenzial:<br />

Mit unserem wunderbaren Baustoff<br />

<strong>Holz</strong> sind wir in der Lage,<br />

diese Anforderungen zu 100 %<br />

zu erfüllen“, sagte Heinemann,<br />

der seine Kollegen auch dazu<br />

aufforderte, konsequent Lobbyarbeit<br />

zu betreiben: „Nutzen Sie<br />

jede Gelegenheit, die Sie haben,<br />

diese unsere zentralen Forderungen<br />

in Gesprächen mit Poli-<br />

tikern auf kommunaler, Landes-<br />

und Bundesebene anzubringen.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Wahlkreisabgeordneten.<br />

Nur wenn<br />

wir uns einig sind, werden wir<br />

bei der Politik das nötige Gehör<br />

finden.“<br />

Lobbyarbeit bringt Erfolge<br />

Wie erfolgreich dieses Vorgehen<br />

sein kann, zeige das Beispiel<br />

„Fahrpersonalverordnung“. Die<br />

massiven Proteste des Deutschen<br />

Baugewerbes und der Mitglieder<br />

verhinderten, dass die Transporter<br />

der Zimmerer unter die Verordnung<br />

fallen. „Die Arbeit des<br />

Zentralverbands sorgte da<strong>für</strong>,<br />

dass unsere Transporter unter<br />

3,5 t eben nicht die aufwendi-


Verband aktuell Landesverbände<br />

▴ Volles Haus: Die 140 Teilnehmer lernten u.a. die neuen Fachregeln <strong>für</strong> Balkone kennen<br />

und hatten Gelegenheit zur Diskussion<br />

gen Vorschriften der Fahrpersonalverordnung,<br />

die <strong>für</strong> Lkw über<br />

3,5 t gelten, erfüllen müssen.<br />

Hier sehe ich ebenso ein wirksames<br />

Beispiel <strong>für</strong> unsere Lobby-<br />

arbeit“, so Heinemann.<br />

<strong>Holz</strong> und die Welt<br />

In seinem Vortrag „Zehn Steine<br />

<strong>für</strong> den Frieden, Segeln Sie<br />

mit mir um die Welt –Ozeane,<br />

Stürme, Abenteuer“ lud Weltenbummler<br />

Wolfgang Kraker von<br />

Schwarzenfeld die Teilnehmer<br />

auf große Reise ein. Unterhaltsam,<br />

informativ und authentisch<br />

– so brachte Kraker seine<br />

Erlebnisse und Ziele an die<br />

Zuhörer. Krakers Blick über den<br />

Tellerrand ersetzte dieses Jahr<br />

www.mikado-online.de<br />

erstmals die traditionelle Festrede,<br />

eine Neuerung, die bei den<br />

Teilnehmern sehr gut ankam.<br />

Welche Bedeutung eine<br />

strukturierte Betriebsführung<br />

hat, erläuterte der stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der Verbände des Bayerischen<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes,<br />

Dipl.-Ing. und Dipl. Kfm.<br />

Alexander Kirst.<br />

Bevor es am Samstag, 15.<br />

März, zum Spaßbad „Tropical<br />

Islands“ ging, diskutierten die<br />

Teilnehmer auf ihrer internen<br />

Mitgliederversammlung sowohl<br />

die Jahresrechnung 2007 als<br />

auch den Haushaltsplan 2008<br />

der Verbandsorganisation. Die<br />

Delegierten nahmen beide Vor-<br />

schläge einstimmig an. In den<br />

Rechnungsprüfungsausschuss<br />

2008 wählten sie:<br />

Ehrungen in Bronze, Silber und Gold<br />

▴ Alexander Kirst hatte den neuen<br />

Betriebsvergleich seiner bayerischen<br />

Zimmereibetriebe dabei<br />

Für die großen Verdienste um die mitteldeutsche Verbandsorganisation<br />

der Zimmerer verlieh Verbandspräsident Klaus<br />

Hubert Heinemann die Ehrennadel in Gold an den Landesinnungsmeister<br />

Brandenburgs<br />

▸<br />

Zimmermeister Heinz Thielke (Zöllmersdorf).<br />

Die Silberne Ehrennadel der Verbandsorganisation erhielt<br />

▸<br />

Zimmermeister Klaus Altkrüger aus Lübben.<br />

Die Bronzene Ehrennadel der Verbandsorganisation durften<br />

▸<br />

▸<br />

Zimmermeister Haiko Schult (Leipzig)<br />

Zimmermeister Wolfgang Wagner (Cottbus)<br />

bei der Mitgliederversammlung in Empfang nehmen.<br />

FOTOS: C. M.DAUNER<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

Heinz Thielke<br />

Dieter Schlegel<br />

Michael Hirsch ▪<br />

V


Verband aktuell Verbände und Vereinigungen<br />

Verband High-Tech-Abbund<br />

<strong>Holz</strong> hält zuverlässig zusammen<br />

Namhafte Hochschulen haben<br />

Experimente und<br />

Druckversuche zur Tragfähigkeit<br />

unternommen und mehrere<br />

Forschungsarbeiten, Diplomarbeiten<br />

und Dissertationen<br />

wurden über das Thema Schwalbenschwanz-Zapfenverbindungen<br />

geschrieben.<br />

Erst der Verband High-Tech-<br />

Abbund im Zimmererhandwerk<br />

e.V. hat im Jahre 2005 mit Unterstützung<br />

der TU München<br />

sowie des renommierten Professor<br />

Dr.-Ing. Hartmut Werner<br />

und des Abbundanlagen-<br />

Herstellers Hundegger eine CD<br />

auf den Markt gebracht, auf der<br />

nachvollziehbare Ermittlungen,<br />

Tabellen, Bemessungsvorschlä-<br />

VI<br />

Wie lange und welchen Druck hält eine Schwalbenschwanz-Verbindung aus? Auf<br />

der Messe Dach + <strong>Holz</strong> International 2008 in Stuttgart demonstrierte der Verband der<br />

Maschinen-Abbinder die beeindruckende Tragkraft dieser <strong>Holz</strong>-in-<strong>Holz</strong>-Verbindung.<br />

▴ Stabil auch ohne Metall: Was Schwalbenschwanzverbindungen so aushalten, beeindruckte viele Besucher am<br />

Messestand des Verbandes High-Tech-Abbund<br />

ge und Ausführungsgrundlagen<br />

zusammengestellt wurden. Mit<br />

dieser CD steht seitdem allen<br />

Statikern und Anwendern eine<br />

sauber gegliederte Bemessungsgrundlage<br />

zur Verfügung.<br />

Seinen Auftritt auf der Dach<br />

+ <strong>Holz</strong> International 2008 nutzte<br />

der Verband Anfang März 2008,<br />

um die enorme Tragfähigkeit<br />

von Schwalbenschwanz-Verbindungen<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

Auf dem Messestand wurde eine<br />

tonnenschwere Hydraulik-Presse<br />

installiert und Verbandsmitglied<br />

Uli Herrmann (Fa. Herrmann<br />

Abbundtechnik, Geisa)<br />

stellte über 50 groß dimensionierteSchwalbenschwanz-Verbindungen<br />

zur Verfügung. Eine<br />

mikado 5.2008<br />

nach der anderen wurde innerhalb<br />

der vier Messetage unter<br />

den Stempel der Presse gelegt<br />

und – unter heftigem Geknirsche<br />

und Geknacke – zum Bersten<br />

gebracht.<br />

Bersten beeindruckt<br />

Die Mess-Ergebnisse waren<br />

zwar zugegebenermaßen völlig<br />

unwissenschaftlich, aber<br />

beeindruckten da<strong>für</strong> jedes Mal<br />

die zahlreichen Zuschauer: Die<br />

Schwalbenschwanz-Verbindungen<br />

(200 x 100 x 600 mm) brachen<br />

durchschnittlich bei 6,5 t,<br />

das beste Ergebnis wurde sogar<br />

mit 8,7 t Drucklast erzielt.<br />

„Die praktischen Vorführungen<br />

überzeugten viele Mes-<br />

MACKOWIACK<br />

sebesucher von der enormen<br />

Tragfähigkeit einer Schwalbenschwanz-Verbindung“,urteilt<br />

Dirk Höfer, Präsident des<br />

Verbandes High-Tech-Abbund.<br />

„Jedoch wollen wir mittelfristig<br />

erreichen, dass es <strong>für</strong> diese<br />

Verbindung auch eine allgemeingültige<br />

bauaufsichtliche<br />

Zulassung gibt. Denn die fehlt<br />

bislang noch.“<br />

Grundsätzlich zeigte sich Höfer<br />

mit dem Messe-Auftritt seines<br />

Verbandes sehr zufrieden.<br />

„Das Interesse an dem Verband,<br />

respektive an einer Mitgliedschaft,<br />

war diesmal besonders<br />

groß. Bereits ein paar Tage nach<br />

der Messe lagen uns drei Beitrittserklärungen<br />

zum Verband<br />

vor. Wir haben einen Katalog<br />

entwickelt, der diverse Aspekte<br />

sowohl der Materialien<br />

als auch unserer allgemeinen<br />

Dienstleistungen betrifft. Werden<br />

diese Kriterien uneingeschränkt<br />

von dem Verbandsmitglied<br />

erfüllt, verleihen wir ein<br />

Qualitäts-Siegel. Derzeit prüfen<br />

wir noch eine offizielle Zulassung<br />

dieses Siegels. Einerseits<br />

haben die Mitglieder des Verbandes<br />

High-Tech-Abbund mit<br />

diesem Qualitäts-Siegel einen<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil,<br />

andererseits haben auch<br />

unsere Kunden, also die Zimmerei-<br />

und <strong>Holz</strong>baubetriebe, einen<br />

klaren Vorteil, indem sie geprüfte<br />

Qualität im Abbund erhalten.<br />

Ich denke, dass wir in den<br />

nächsten zwei bis drei Monaten<br />

so weit sind, dass wir dieses Siegel<br />

offiziell machen.“<br />

www.lohn-abbund.de ▪


Verband aktuell Verbände und Vereinigungen<br />

Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />

Spannende Rallye durch die Messe<br />

Die 15 Leistungspartner des Zimmererhandwerks nutzten die Messe Dach + <strong>Holz</strong><br />

International 2008 <strong>für</strong> einen umfassenden Auftritt – mit eigenen großen Ständen und<br />

mit der Präsenz auf dem Stand des Bundes Deutscher Zimmermeister (BDZ).<br />

Zu diesem Auftritt gehörte<br />

die Kampagne „Komplett<br />

modernisieren mit dem Zimmererhandwerk“,<br />

deren zentrales<br />

Element die Internetseite www.<br />

zimmermeister-modernisieren.<br />

de ist. Konkrete Projektbeispiele<br />

zeigen, dass das Zimmererhandwerk<br />

Partner bei allen Vorhaben<br />

der Modernisierung unter<br />

energetischen Aspekten ist. Die<br />

einzelnen Maßnahmen werden<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt in mehreren<br />

Bautagebüchern dargestellt.<br />

Zuverlässig und kostenfrei<br />

Die bewährte Zimmermeister-<br />

Suche.de, in der Innungsbetriebe<br />

kostenfrei eingetragen<br />

werden, wurde in einer überarbeiteten<br />

und erweiterten Version<br />

vorgestellt, was bei vielen<br />

Messebesuchern auf großen Zuspruch<br />

stieß. Die Geodatensuche<br />

macht es möglich, mit einem<br />

einfachen Mausklick den<br />

Standort eines Zimmereiunternehmens<br />

kartengetreu darzustellen.<br />

Außerdem gab es Informationen<br />

zum „Fachbetrieb<br />

Dämmtechnik, <strong>Holz</strong>bau, Ausbau<br />

und Modernisierung“ sowie zur<br />

neuen DVD der Leistungspartner<br />

mit vielen Informationen rund<br />

um das Zimmererhandwerk.<br />

Erstmals wurde auf dem BDZ-<br />

Stand handwerklich gearbeitet.<br />

Auf dem Stand waren zwei Arbeitsplätze<br />

eingerichtet, an denen<br />

die Sieger des deutschen<br />

Berufswettbewerbs im Zimmererhandwerk<br />

<strong>für</strong> die Qualifikation<br />

zum Europäischen Berufswettbewerb<br />

trainierten. Die<br />

Leistungspartner unterstüt-<br />

www.mikado-online.de<br />

▴ Der BDZ-Vorsitzende Ullrich Huth nahm „außer Konkurrenz“ an<br />

der Messerallye teil, die über alle 15 Stände der Leistungspartner des<br />

Zimmererhandwerks führte<br />

zen den Berufswettbewerb und<br />

sponsern die deutsche Mannschaft,<br />

die sich im August 2008<br />

im österreichischen Klagenfurt<br />

beweisen wird.<br />

Die von den Leistungspartnern<br />

veranstaltete Messe-<br />

rallye fand sehr großen Zuspruch.<br />

Hostessen verteilten direkt<br />

am Eingang Teilnehmerkarten<br />

<strong>für</strong> die Messerallye, die von<br />

jedem Leistungspartner abgestempelt<br />

werden mussten. Timmy,<br />

das Maskottchen des Bundes<br />

Deutscher Zimmermeister<br />

(BDZ), half bei der Orientierung<br />

während der Messerallye. Er war<br />

„lebensgroß“ und gut sichtbar<br />

an jedem Stand der Leistungspartner<br />

zu finden.<br />

Zwei Stunden zum Ziel<br />

Weniger als zwei Stunden nach<br />

der Eröffnung der Messe war<br />

der erste Teilnehmer am Ziel der<br />

Rallye – dem Stand des BDZ.<br />

Sieger im Rallye-Finish<br />

Dort erhielt er den beliebten<br />

„Timmy“ aus <strong>Holz</strong> als Schlüsselanhänger.<br />

Ihm folgten noch<br />

viele Teilnehmer bis zum Ende<br />

der Messe. Alle freuten sich über<br />

Timmy, egal ob Auszubildender<br />

im Zimmererhandwerk oder erfahrener<br />

<strong>Holz</strong>bauunternehmer.<br />

Der richtige Weg<br />

Ullrich Huth, BDZ-Vorsitzender,<br />

ließ es sich nicht nehmen<br />

und nahm ebenfalls zusammen<br />

mit BDZ-Geschäftsführer Rainer<br />

Kabelitz-Ciré an der Messerallye<br />

teil – außer Konkurrenz.<br />

„Ich habe aber mehr als zwei<br />

Stunden gebraucht. Die Besuche<br />

der 15 Leistungspartner-Stände<br />

habe ich auch genutzt, um<br />

mit unseren Partnern über das<br />

neue Messekonzept zu sprechen.<br />

Dabei habe ich sehr viel <strong>Gute</strong>s<br />

über das neue Messekonzept gehört.<br />

Es war eine Bestätigung,<br />

dass die Schaffung dieses neuen<br />

Branchentreffpunkts sowohl<br />

<strong>für</strong> das Zimmerer- als auch das<br />

Dachdeckerhandwerk der richtige<br />

Weg war.“ ▪<br />

Bei der Messerallye der Leistungspartner des Zimmererhandwerks<br />

auf der DACH+HOLZ International 2008 in Stuttgart<br />

ermittelte die Hauptauslosung folgende Sieger:<br />

1. Platz (individuelle Betriebsberatung): Hans Kenntner Jun.,<br />

<strong>Holz</strong>bau Kenntner GmbH, Heidenheim<br />

2. Platz: (Unternehmerschulung Fachbetrieb Dämmtechnik):<br />

H.-Jürgen Vollmer, Vollmer <strong>Holz</strong>bau, Mainz-Ebersheim<br />

. Platz (Aufbau einer Internetpräsenz <strong>für</strong> den Betrieb): Linda<br />

Eichele, Zimmerei Eichele, Gaildorf<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

VII


Ein erfreuliches Resümee seiner<br />

Teilnahme auf der Dach<br />

+ <strong>Holz</strong> International 2008 zieht<br />

DachKomplett. Auf dem Stand<br />

herrschte reges Interesse an den<br />

vorgestellten Qualifi zierungsund<br />

Marketingangeboten des<br />

Dachverbands der deutschen<br />

Zimmerer.<br />

Unter dem Motto „Stark im<br />

Handwerk – stark im Wettbewerb“<br />

präsentierte der Verbund<br />

sein Konzept eines starken<br />

Netzwerks aus Zimmerern<br />

und Partnern aus Industrie und<br />

Finanzdienstleistung. Über 400<br />

Mitgliedsbetriebe profi tieren<br />

VIII<br />

Verband aktuell Verbände und Vereinigungen<br />

Qualitätsverbund DachKomplett<br />

Erfolgreich auf der Dach + <strong>Holz</strong> International<br />

bereits von den umfangreichen<br />

Qualifi zierungsmaßnahmen und<br />

der professionellen Unterstützung<br />

ihres Marketings, die sie<br />

im hart umkämpften Handwerksmarkt<br />

klar vom Wettbewerb<br />

absetzen.<br />

Qualifi zierte QVDK-Mitgliedsbetriebe<br />

erhalten das Qualitätssiegel<br />

„DachKomplett“, das<br />

es ihnen ermöglicht, gegenüber<br />

potenziellen Kunden als<br />

Generalunternehmer rund um<br />

Dachausbau, -umbau, -aufstockung<br />

und die energetische Sanierung<br />

aufzutreten. Auch die<br />

langfristige Gütesicherung ist<br />

Rundum qualifi ziert<br />

Mitglied beim QVDK können<br />

nur Zimmereibetriebe<br />

werden, die wirklich etwas<br />

drauf haben. Neben der Mitgliedschaft<br />

in einer Zimmerer-<br />

Innung berechtigt die aktive<br />

Teilnahme an den fünf praxisrelevanten<br />

Seminarmodulen<br />

▸ Kundenorientierung und<br />

Qualitätssicherung<br />

▸ Dachtragwerk<br />

▸<br />

▸<br />

▸<br />

Wärme-, Schall-, Brand-<br />

und Feuchteschutz<br />

Bauphysik<br />

Vorfertigung/Elementierung<br />

zur Mitgliedschaft im Quali-<br />

tätsverbund DachKomplett.<br />

Mit Abschluss des letzten<br />

Moduls der Qualifi zierungsreihe<br />

2007/2008 am 1. März 2008<br />

in Bad Mergentheim erhielten<br />

44 Zimmerer-Innungsbetriebe<br />

mikado 5.2008<br />

<strong>für</strong> Mitgliedsbetriebe und Kunden<br />

durch die enge Zusammenarbeit<br />

des QVDK mit der Gütegemeinschaft<br />

<strong>Holz</strong>bau Ausbau<br />

Dachbau e.V. (GHAD) aus Berlin<br />

gewährleistet.<br />

Die Eigen- und anschließende<br />

Fremdüberwachung ermöglichen<br />

es den Mitgliedsbetrieben<br />

auf lange Sicht, eine konstant<br />

hohe Qualität der betrieblichen<br />

und technischen Abläufe zu erreichen<br />

und zu halten. „Gerade<br />

in Zeiten verstärkten Konkurrenzkampfes<br />

wird es auch <strong>für</strong><br />

den einzelnen Zimmerer immer<br />

wichtiger, sich einem starken<br />

◂ Die Absolventen der DachKomplett-<br />

Qualifi zierungsreihe 2007/2008<br />

der Verbände des Bayerischen<br />

Zimmerer- und <strong>Holz</strong>baugewerbes<br />

das Qualitätszeichen verliehen.<br />

Bundesweit zählt der Verbund<br />

nun 437 Unternehmen.<br />

Die Unternehmen profi tieren<br />

von einem leistungsfähigen und<br />

attraktiven Umsetzungskonzept.<br />

Dabei kann auch die Bedeutung<br />

der Zusammenarbeit<br />

mit den Marktpartnern kaum<br />

hoch genug eingeschätzt werden.<br />

Neben der intensiven Produktschulung<br />

sind dabei vor allem<br />

Synergieeff ekte wichtig. Ein<br />

System, von dem alle profi tieren<br />

– nicht zuletzt die Baufamilie.<br />

Denn im Mittelpunkt der<br />

gemeinsamen Arbeit im Qua-<br />

▸ QVDK-Mitgliedsbetriebe<br />

haben Zugriff auf die Werbemittel<br />

des Qualitätsverbundes<br />

Netzwerk anzuschließen und<br />

nie den Anschluss zu verpassen,<br />

etwa bei Themen wie der<br />

EnEV. Dass unser Angebot hier<br />

<strong>für</strong> viele Handwerker die entscheidende<br />

Hilfestellung bietet,<br />

haben wir in vielen persönlichen<br />

Gesprächen auf der Messe<br />

immer wieder bestätigt bekommen“,<br />

so Dipl.-Ing. Andrea<br />

Haupt, Projektleiterin Deutschland<br />

beim QVDK.<br />

Weitere Informationen zu<br />

den zahlreichen Aktivitäten des<br />

Qualitätsverbundes DachKomplett<br />

fi nden Sie im Internet unter<br />

www.dachkomplett.de. ▪<br />

litätsverbund DachKomplett<br />

steht letztendlich der Kunde,<br />

der seinen Traum vom kostengünstigen<br />

Wohnen und Leben<br />

im ausgebauten Dachgeschoss<br />

realisieren möchte.<br />

www.dachkomplett.de ▪

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