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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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Bei der Bearbeitung der <strong>Indikatoren</strong> gibt es lediglich <strong>ein</strong>e binäre Antwortmöglichkeit (ja/n<strong>ein</strong>) <strong>für</strong> drei<br />

verschiedene räumliche Ebenen (national, regional, lokal). Das Zusammenspiel der <strong>ein</strong>zelnen Felder<br />

beschreiben Pickaver et al. folgendermaßen: „The table should be understood both vertically and<br />

horizontally. Vertical use will show how far along the ICZM cycle a given authority, agency or area<br />

has travelled. The horizontal dimension reveals the degree of integration between the three spatial<br />

levels.” (Pickaver et al. 2004: 454) Die <strong>ein</strong>geschränkte Möglichkeit der binären Antwort wird von den<br />

Entwicklern des Sets als positiv dargestellt, da die Diskussion darüber, <strong>für</strong> welche der beiden Möglichkeiten<br />

sich entschieden wird, zu <strong>ein</strong>em Informations- und M<strong>ein</strong>ungsaustausch führt. Erste Erfahrungen<br />

von Test haben jedoch auch gezeigt, dass die Form der Antwort in starkem Maße auch durch<br />

<strong>ein</strong>e persönliche Note geprägt ist: „What became clear from the tests ist that any given person responsible<br />

for (aspects of) ICZM will complete the table differently according to their own perspective.<br />

Even people working working within the same organisation would often differ with their colleagues<br />

in assessing whether a particular action is, or is not, b<strong>ein</strong>g implemented.<br />

ICARM-Marker-Set<br />

Das <strong>Indikatoren</strong>set der WG-ID wurde im vergangenen Jahr auch <strong>für</strong> die Belange des ICARM (Integrated<br />

Coastal and River Basin Management) angepasst. Die Ansätze von Olsen und Pickaver et al.<br />

Fanden dabei Anwendung. Es entstand <strong>ein</strong> Set von 45 <strong>ein</strong>zelnen Markern, die 4 Phasen zugeordnet<br />

sind. Durch weitere Modifikationen wurden als Ergebnis insgesamt drei Markersets entwickelt: ICZM<br />

Progress Marker, Freshwater River Progress Marker und ICARM Marker. Alle drei können gem<strong>ein</strong>sam<br />

in <strong>ein</strong>em Fluss<strong>ein</strong>zugsgebiet <strong>ein</strong>gesetzt werden. Das Set <strong>für</strong> ICARM soll in 2006 vorgestellt werden.<br />

Aktuell wird es in 20 Fallstudien erprobt. (Pickaver 2005: 19)<br />

4.4 Einschätzung zum Stand der Anwendung von <strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> die Küsten bzw. IKZM<br />

und Perspektiven<br />

Die Anwendung von <strong>Indikatoren</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> IKZM befindet sich immer noch in der Startphase, man<br />

könnte aktuell auch von <strong>ein</strong>er Testphase sprechen. Nachdem seit Mitte der 1960er Jahre weltweit in<br />

über 140 Ländern Aktivitäten zu <strong>ein</strong>em auf Küsten und Ozeane bezogenen Management angestoßen<br />

wurden (vgl. Sorensen 2000), kann festgestellt werden, dass davon nur die Hälfte überhaupt die<br />

Implementationsphase erreicht haben. Als <strong>ein</strong>e Möglichkeit, diese Managementprozesse stärker in die<br />

Praxis zu bringen und auch zu verstetigen, wird die Verbesserung der Praxis des Monitorings und der<br />

Evaluation benannt. (IOC 2005: 5) Damit rückt auch die Anwendung geeigneter <strong>Indikatoren</strong> in den<br />

Fokus der Aufmerksamkeit. Seit Mitte der 1990er Jahre wird sowohl auf dem beschriebenen internationalen<br />

als auch auf dem europäischen Pfad der Einsatz von <strong>Indikatoren</strong> gefordert und gefördert. Aktuell<br />

laufen zugehörige Tests.<br />

Ob es gelingt, die dabei anzuwendenden <strong>Indikatoren</strong>sets nachfolgend auch wirklich von der übergeordneten<br />

internationalen und europäischen Ebene in die Praxis des <strong>Küstenzonenmanagement</strong>s vor Ort<br />

zu überführen, bleibt abzuwarten. Erfahrungen aus anderen Bereichen wie zum Beispiel aus dem Feld<br />

der Nachhaltigkeitsindikatoren zeigen, dass der Einsatz von <strong>Indikatoren</strong> wenn überhaupt mit <strong>ein</strong>er<br />

<strong>ein</strong>maligen Zusammenstellung <strong>ein</strong>es Sets sowie der zugehörigen Erstellung <strong>ein</strong>es Berichts endet. Eine<br />

wirkliche Einführung in die Praxis und womöglich sogar die Wahrnehmung von Kontroll- und Steuerungsfunktionen<br />

sch<strong>ein</strong>t <strong>für</strong> <strong>Indikatoren</strong> nur dort möglich zu s<strong>ein</strong>, wo sie verbindlich gefordert sind<br />

und das Auslassen ihrer Anwendung mit Konsequenzen belegt ist.<br />

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