Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement
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die praktische Anwendbarkeit Vorrang vor wissenschaftlicher Fundierung. So wird bei der Aus-<br />
wahl der <strong>Indikatoren</strong> besonders hoher Wert auf folgende Kriterien gelegt: Datenverfügbarkeit,<br />
Handlungsrelevanz, <strong>ein</strong>fache Handhabbarkeit, Verständlichkeit. Konzeptionell-wissenschaftliche<br />
Ansprüche sowie Anforderungen wie die Vergleichbarkeit mit übergeordneten bzw. anderen In-<br />
dikatorensystemen treten dahinter zurück. (Heiland et al. 2003: 6, 13)<br />
Abbildung 18: In kommunalen <strong>Indikatoren</strong>systemen berücksichtigte thematische Bereiche<br />
Quelle: Heiland, Tischer, Döring, Jessel 2003: 203<br />
� Es besteht <strong>ein</strong>e Diskrepanz zwischen den beabsichtigten Funktionen von <strong>Indikatoren</strong>systemen<br />
und deren Verwirklichung (Heiland et al. 2003: 25). Sie werden kaum steuerungs-, handlungs-<br />
und umsetzungsrelevant <strong>ein</strong>gesetzt und nur in geringem Umfang in Planungs- und Steuerungsin-<br />
strumente <strong>ein</strong>gebettet. (Gehrl<strong>ein</strong>, Krug 2001: 47; Heiland, Tischer 2004: 28f) Nur ver<strong>ein</strong>zelt gibt<br />
es Hinweise darauf, dass <strong>Indikatoren</strong>systeme über <strong>ein</strong>e (<strong>ein</strong>malige) Datenerhebung und Berichter-<br />
stattung hinaus als Steuerungsinstrument <strong>ein</strong>gesetzt werden. (Heiland et al. 2003: 27) Zumindest<br />
bewusst angestrebt wird der Einsatz <strong>für</strong> Information, Kommunikation, Nachhaltigkeitsberichter-<br />
stattung und Öffentlichkeitsarbeit. (Heiland, Tischer 2004: 28)<br />
� Als Ursachen <strong>für</strong> den bisher unzureichenden Einsatz der <strong>Indikatoren</strong>systeme werden benannt:<br />
mangelnde politische Unterstützung und Motivation, ressortbezogene Denk- und Handlungswei-<br />
sen, fehlende Schnittstellen zu Verwaltungsstrukturen und deren Steuerungsinstrumenten sowie<br />
zu Aktivitäten weiterer Akteure (fehlender Praxisbezug), mangelnde funktions- und akteursgrup-<br />
penspezifische Eignung. (Heiland et al. 2003: 28f; Heiland, Tischer 2004: 29)<br />
Aufgrund der in den vergangenen Jahren gemachten Erfahrungen und deren Analyse, Bewertung<br />
werden folgende Gestaltungskriterien <strong>für</strong> Konzeption und Erarbeitung von <strong>Indikatoren</strong>systemen be-<br />
nannt (vgl. Heiland, Tischer 2004: 30; Gehrl<strong>ein</strong> 2002: 245f):<br />
� Ausrichtung auf verschiedene Funktionen und Zielgruppen durch modularen Aufbau: Als<br />
Möglichkeit, die praktische Relevanz von <strong>Indikatoren</strong>systemen zu erhöhen und so zu <strong>ein</strong>er<br />
besseren Erfüllung der ihnen zugeschriebenen Funktionen beizutragen, wird <strong>ein</strong> modularer<br />
Aufbau vorgeschlagen. Dieser soll es ermöglichen, dass <strong>Indikatoren</strong>systeme zum <strong>ein</strong>en den<br />
verschiedenen Anforderungen von Funktionen und Akteursgruppen gerecht werden können, ohne