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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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3. Nachhaltigkeitsindikatoren<br />

3.1 Nachhaltigkeit – Definition und konstitutive Elemente<br />

Die Konjunktur der Nachhaltigkeit<br />

Mit dem Begriff der Nachhaltigkeit verbindet sich das Jahr 1992, in dem auf der Konferenz der Ver<strong>ein</strong>ten<br />

Nationen <strong>für</strong> Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro die Agenda 21 als globales Aktionsprogramm<br />

auf dem Weg zu <strong>ein</strong>er nachhaltigen Entwicklung verabschiedet wurde. Hierin sind im Kapitel<br />

17 auch <strong>ein</strong>zelne Programmbereiche formuliert, die Anschlusspunkte <strong>für</strong> Strategien <strong>ein</strong>es IKZM<br />

sind: integrierte Bewirtschaftung und nachhaltige Entwicklung von Küsten- und Meeresgebieten <strong>ein</strong>schließlich<br />

ausschließlicher Wirtschaftszonen, Meeresumweltschutz, nachhaltige Nutzung und Erhaltung<br />

der lebenden Meeresressourcen der Hohen See/in Gewässern unter staatlicher Hoheitsgewalt,<br />

Behandlung gravierender Unsicherheiten in Bezug auf die Bewirtschaftung der Meeresumwelt und<br />

auf Klimaänderungen, Stärkung der internationalen sowie der regionalen Zusammenarbeit und Koordinierung,<br />

nachhaltige Entwicklung kl<strong>ein</strong>er Inseln. (BMU 1997: 139-159)<br />

Auch 14 Jahre nach der UN-Konferenz „gibt es noch k<strong>ein</strong>en wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen<br />

Konsens darüber, was „nachhaltige Entwicklung“ im Einzelnen bedeutet und welche Verpflichtungen<br />

<strong>für</strong> die heute Lebenden damit verknüpft sind. Vermutlich wird es <strong>ein</strong> solches Konzept auch nie<br />

geben. … Wir haben es also mit <strong>ein</strong>em Begriff zu tun, dessen Inhalte zwar nach wie vor umstritten<br />

sind, der aber gleichzeitig als Leitidee über alle politische Lager hinweg anerkannt ist, und in den unterschiedlichsten<br />

Kontexten Anwendung findet. Nachhaltigkeit ist in aller Munde.“ (Jörissen 2005:<br />

11)<br />

Seit 1992 sind viele Nachhaltigkeitskonzeptionen entwickelt. „Die meisten der vorliegenden Nachhaltigkeitskonzepte<br />

haben die Definition der Brundlandt-Kommission als Ausgangspunkt ihrer Überlegungen<br />

gewählt.“ (Jörissen 2005: 12) Darin heißt es: „Nachhaltige Entwicklung ist <strong>ein</strong>e Entwicklung,<br />

die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen<br />

Bedürfnisse nicht befriedigen können.“ (Hauff 1987: 46) Daran schließen auch die Ausführungen<br />

der Europäischen Kommission bezüglich <strong>ein</strong>es nachhaltigen <strong>Küstenzonenmanagement</strong>s an, das<br />

nach dem höchstmöglichen langfristigen gesellschaftlichen Nutzen, <strong>ein</strong>schließlich ökologischer, wirtschaftlicher,<br />

sozialer und kultureller Überlegungen strebt und sich darum bemüht, durch gerechtere<br />

Verteilung von Möglichkeiten, sowohl innerhalb der derzeitigen Bevölkerung als auch zwischen der<br />

derzeitigen Generation und künftigen Generationen die soziale Gerechtigkeit zu fördern. (Europäische<br />

Kommission 1999: 15)<br />

Konstitutive Elemente des Leitbildes nachhaltiger Entwicklung<br />

Aus der Definition der Brundlandt-Kommission lassen sich vier konstitutive Elemente des Leitbildes<br />

herausarbeiten, über die mehr oder weniger Konsens besteht (Jörissen 2005: 13f):<br />

� Nachhaltigkeit ist <strong>ein</strong> globales Konzept.<br />

� Nachhaltigkeit ist <strong>ein</strong> integratives Konzept Verbindung zwischen ökologischer, ökonomischer,<br />

sozialer, kultureller und institutioneller Entwicklung).<br />

� Nachhaltigkeit b<strong>ein</strong>haltet Verantwortung gegenüber heutigen und kommenden Generationen.<br />

� Nachhaltigkeit ist <strong>ein</strong> anthropozentrisches Konzept.<br />

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