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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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stitutional category), die durch zentrale Themenbereich der Agenda 21 untergliedert werden. Ergänzend<br />

dazu werden die <strong>Indikatoren</strong> anhand <strong>ein</strong>er Wirkungskette Driving Forces-State-Response strukturiert.<br />

Beim DSR werden die gleichen Schwächen attestiert wie beim PSR-Modell: nur begrenzte<br />

Erfassung von Wechselwirkungen durch lineare Wirkungsketten, Problem der Erfassung von Interaktionen<br />

zwischen <strong>Indikatoren</strong> der <strong>ein</strong>zelnen Nachhaltigkeitsdimensionen. (Birkmann et al. 1999: 31,<br />

Birkmann 2004: 74f)<br />

Die Einteilung der <strong>Indikatoren</strong> anhand des PSR- bzw. DSR-Modells ist auch anschlussfähig an die<br />

Konzeption von Umweltqualitäts- und Umwelthandlungszielen. Der Rat von Sachverständigen <strong>für</strong><br />

Umweltfragen schreibt dazu: „Folgt man dem wissenschaftlich wie politisch konsensfähigen Pressure-<br />

bzw. Driving Forces-State-Response-Ansatz der <strong>Indikatoren</strong>bildung, so entspricht es der Sachlogik,<br />

Umweltzustandsindikatoren anhand von UQZ sowie Belastungs- und Reaktionsindikatoren anhand<br />

von UHZ zu normieren und in umgekehrter Richtung die Erfüllung von UQZ mit Hilfe der Zustandsindikatoren<br />

und die Erfüllung von UHZ mit Hilfe der Belastungs- und Reaktionsindikatoren zu<br />

überprüfen.“ (SRU 1998: Tz. 209) Festgestellt wird jedoch, dass Umweltindikatoren als Kenngrößen<br />

zur Abbildung und Kennzeichnung von komplexen Sachverhalten (Ist-<strong>Indikatoren</strong>) sowie als Kenngrößen<br />

<strong>für</strong> den Vergleich von verdichteten Umweltbelastungs-, Zustands- und Reaktionsdaten mit<br />

UQZ und UHZ (Soll-<strong>Indikatoren</strong>) in den bisherigen Umweltqualitätszielkonzepten nur bedingt zu<br />

finden sind. (Müller, Wiggering 2004b: 225)<br />

Das Driver-Pressure-State-Impact-Response-Modell (DPSIR-Modell) der EEA<br />

Ein komplexerer Ansatz der Darstellung von Wirkungszusammenhängen ist das von der European<br />

Environmental Agency (EEA) entwickelte DPSIR-Modell, das versucht, „<strong>ein</strong>e Verknüpfung von sozialen<br />

(driving forces als Motivation des Umwelthandelns), ökonomischen (pressures als Folgen ökonomischer<br />

Aktivitäten), ökologischen (state und impact als Repräsentanten von Umweltzuständen und<br />

-wirkungen) und politischen <strong>Indikatoren</strong> (response als umweltpolitische Antwort auf veränderte Umweltzustände)<br />

zu erzielen.“ (Müller, Wiggering 2004b: 229) Der Schwerpunkt wird dabei auf Bereiche<br />

gelegt, die von Entscheidungsträgern be<strong>ein</strong>flusst werden können (Driving Forces, Pressures).<br />

Darüber hinaus enthalten auch die Response-<strong>Indikatoren</strong> mit Aussagen zu Art und Anzahl politischer<br />

und gesellschaftlicher Reaktionen wichtige Angaben, da sie so Hinweise auf Handlungsmöglichkeiten<br />

liefern. (Morosini 2002: 58, Kristensen et al. 1999: 15, EEA 2000a: 8)<br />

So <strong>ein</strong>fach und plausibel das Modell sch<strong>ein</strong>en mag, zeigen sich bei s<strong>ein</strong>er Anwendung <strong>ein</strong>ige Probleme.<br />

Als problematisch wird zum Beispiel angesehen, dass es k<strong>ein</strong>e wirklich <strong>ein</strong>deutigen Definitionen<br />

der <strong>ein</strong>zelnen Kategorien des Ansatzes gibt. Aus der sich mittlerweile <strong>ein</strong>gestellten breiten Akzeptanz<br />

folgt <strong>ein</strong>e unterschiedliche Interpretation der <strong>ein</strong>zelnen Kategorien. Strikte Vorgaben <strong>für</strong> die kategorische<br />

Einordnung der <strong>ein</strong>zelnen Ursache-Wirkungs-Faktoren bestehen nicht, die Grenzziehung zwischen<br />

den <strong>ein</strong>zelnen Kategorien ist fließend. (BMU, UBA 2002: 9, Windhorst et al. 2004: 353) Um<br />

innerhalb dieses Berichts <strong>ein</strong>e klare Zuordnung der Kategorien zu ermöglichen, sollen nach Windhorst<br />

et al. die <strong>ein</strong>zelnen Kategorien noch <strong>ein</strong>mal beschrieben werden (Windhorst et al. 2004: 353)<br />

� Driving Forces (Antriebskräfte): alle gesellschaftlichen Bedürfnisse, deren Befriedigung direkt<br />

oder indirekt durch Nutzung natürlicher Ressourcen erfolgen kann,<br />

� Pressures (Drücke): stoffliche und strukturelle Eingriffe, die sich aus der Erfüllung der gesellschaftlichen<br />

Bedürfnisse ergeben,

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