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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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2. Umweltindikatoren<br />

2.1 Umweltqualitätsziel- und Umweltindikatorenkonzeptionen im Kontext <strong>ein</strong>er dauerhaft<br />

umweltgerechten Entwicklung<br />

War anfangs die Umweltpolitik in starkem Maße durch <strong>ein</strong>e emissions- und technikbezogene Aus-<br />

richtung und damit durch <strong>ein</strong>e Orientierung am technisch Machbaren geprägt, hat sich mittlerweile<br />

<strong>ein</strong> Wechsel hin zu <strong>ein</strong>er schutzgutbezogenen, qualitätsorientierten Umweltpolitik vollzogen. Als<br />

Umweltqualität wird dabei der ökologische Ist-Zustand im engeren Sinne bzw. die Gesamtheit der<br />

Strukturen und Funktionen <strong>ein</strong>es Ökosystems unter Einbeziehung sowohl der biologischen und nichtbiologischen<br />

Bedingungen als auch der anthropogenen Einwirkungen verstanden. (UBA 2000: 7).<br />

Insbesondere im Kontext der Diskussion bezüglich <strong>ein</strong>er dauerhaft umweltgerechten Entwicklung gab<br />

es in starkem Maße Aus<strong>ein</strong>andersetzungen mit Konzeptionen von Umweltqualitätszielen und Umweltindikatoren.<br />

Das in der Agenda 21 enthaltene Leitbild der nachhaltigen Entwicklung erfordert<br />

<strong>ein</strong>e dauerhaft umweltgerechte Entwicklung und orientiert sich neben wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Aspekten in s<strong>ein</strong>er ökologischen Dimension auch an der Knappheit der natürlichen Ressourcen<br />

und den Belastungsgrenzen der Umwelt. Diese Knappheiten können durch Umweltqualitätsziele<br />

und Umwelthandlungsziele sichtbar gemacht werden. (UBA 2000: 15) Über diese Umweltziele<br />

definiert <strong>ein</strong>e Gesellschaft den Wert, den sie dem Erhalt der ökologischen Systeme beimisst. Sie machen<br />

deutlich, dass ökonomische und soziale Ziele nur im Rahmen der ökologischen Tragfähigkeit<br />

verfolgt werden können. (UBA 2000: 3, 15; Müller, Wiggering 2004a: 9; Hain, Schönthaler 2004:<br />

142) Die Bestimmung umweltpolitischer Ziele im Sinne von handlungsorientierten Beschreibungen<br />

der sachlich, räumlich und zeitlich angestrebten Umweltqualität und damit auch der maximal zulässigen<br />

Nutzung der Umwelt ist <strong>ein</strong>e grundlegende Voraussetzung <strong>ein</strong>er Umweltpolitik, denn ohne überzeugende<br />

klar definierte Ziele kann der Einsatz umweltpolitischer Instrumente nur schwer begründet<br />

werden. Sie sind notwendige Bedingung <strong>für</strong> die Durchsetzung <strong>ein</strong>es ökologisch und wirtschaftlich<br />

effizienten Umweltschutzes. (SRU 1994: Tz. 129). <strong>Indikatoren</strong> konkretisieren das Leitbild der dauerhaft<br />

umweltgerechten Entwicklung im Hinblick auf die Ziele, ermöglichen so <strong>ein</strong>e Überprüfung ihrer<br />

Umsetzung und sind somit <strong>ein</strong>e Voraussetzung <strong>für</strong> die Umsetzung des Leitbildes. (SRU 1994: Tz.<br />

143, SRU 1996: Tz. 185)<br />

2.2 Einsatz von Umweltindikatoren<br />

Umweltindikatorensysteme sind nicht als eigenständiges politisches Instrumentarium zu verstehen,<br />

sondern müssen in den Kontext von Umweltbeobachtung, Umweltbewertung und Umweltberichterstattung<br />

<strong>ein</strong>geordnet werden. Zur Erreichung <strong>ein</strong>er dauerhaft umweltgerechten Entwicklung sind sowohl<br />

Projekte zur Dauerbeobachtung der Umwelt (auch Umweltbeobachtung oder Monitoring) unabhängig<br />

von <strong>ein</strong>zelnen Maßnahmen und Programmen als auch die Überprüfung des Erfolgs von Maßnahmen<br />

und Programmen erforderlich (Erfolgskontrolle bzw. Evaluation). In beiden Gebieten kommen<br />

Umweltindikatoren zum Einsatz. Die Schlüsseldaten sowohl aus Beobachtungsprogrammen als<br />

auch aus Erfolgskontrollen fließen in die integrierende Umweltberichterstattung <strong>ein</strong> und werden dort<br />

gesamthaft anhand der Umweltziele interpretiert und bewertet. Aus diesen Ergebnissen werden dann<br />

konkrete Schritte <strong>für</strong> die Anpassung der Umweltpolitik formuliert. (Marti 2000: 67, SRU 1998: Tz.7)

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