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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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Als wesentlicher Vorteil der Zielerreichungskontrolle gilt ihre praktische Einfachheit. Sie sind aus<br />

theoretischer Sicht <strong>ein</strong>igermaßen klar konzipiert und die empirische Fassbarkeit relevanter <strong>Indikatoren</strong><br />

wird als machbar angesehen. Werden die Ergebnisse der Zielerreichungskontrolle nicht isoliert<br />

betrachtet, sondern auch die <strong>ein</strong>gesetzten Mittel (Vollzugskontrolle) <strong>ein</strong>bezogen, können nach Fischer<br />

bereits recht plausible Hinweise in Richtung <strong>ein</strong>er ersten Erfolgsbeurteilung abgeleitet werden. (Fischer<br />

1982: 23, Seltsam 2001: 44)<br />

Zu <strong>ein</strong>er ganz gegenteiligen Einschätzung kommt Königs, der Zielerreichungskontrollen im Rahmen<br />

kommunaler Planung <strong>ein</strong>gesetzt hat und diese Versuche als gescheitert bewertet. Als wesentliche<br />

Gründe werden unzureichende Angaben der amtlichen Statistik sowie gravierende Informationsdefizite<br />

benannt. Desweiteren werden alle Arten von Zielerreichungskontrollen zur Messung von Erfolgen<br />

als ungeeignet bewertet, „da sie der Komplexität der Realität und den Veränderungen im Zeitverlauf<br />

nicht entsprechen.“ (Königs 1989: 202) Probleme ergaben sich in Bezug auf die Bildung von Zielkriterien,<br />

die Operationalisierung von Zielen sowie durch die Tatsache, dass <strong>ein</strong>zelne Ziele durch die<br />

eigentliche Entwicklung in Frage gestellt wurden. (Königs 1989: 198) Diese Erfahrungen spiegeln die<br />

zu erwartenden Probleme bei der Bewertung komplexer und mehr oder weniger komplexer Sachverhalte<br />

<strong>ein</strong>es Entwicklungsprozesses wider. Ob sie allerdings als Grundlage da<strong>für</strong> hinreichend sind, den<br />

Einsatz von Zielerreichungskontrollen gänzlich in Frage zu stellen, ist fraglich. Wenn selbst schon<br />

diese relativ <strong>ein</strong>fach zu handhabende Kontrollart an der Komplexität der Untersuchungsgegenstände<br />

scheitern sollte, wäre Erfolgskontrolle per se nicht durchführbar.<br />

Neben den oben benannten Vorteilen dieser Kontrollart werden auch Nachteile benannt, die jedoch<br />

ihrem methodischen Ansatz nach auch nicht Inhalt s<strong>ein</strong> können. So wird zum Beispiel als nachteilig<br />

benannt, dass Zielerreichungskontrollen die Kosten der Zielerreichung nicht berücksichtigen und unbeabsichtigte<br />

Nebeneffekte völlig ausgeblendet werden. (Vedung 1999: 37-39) Durch die Kombination<br />

mit weiteren Kontrollarten (hier insbesondere der Wirkungskontrolle) können diese jedoch aufgehoben<br />

bzw. abgeschwächt werden. (siehe unten bei Wirkungskontrolle)<br />

Wirkungskontrolle<br />

Hauptfunktion <strong>ein</strong>er Wirkungskontrolle ist das Liefern von Informationen darüber, welche <strong>ein</strong>gesetzten<br />

Instrumente verändert (intensiviert, abgeschwächt, beendet) werden sollten, da erhoffte Wirkungen<br />

nicht <strong>ein</strong>traten oder übertroffen wurden (Eekhoff et al. 1977: 13). Im Mittelpunkt steht bei der<br />

Wirkungskontrolle die Erfassung und Bewertung von Ziel-Mittel-Beziehungen. Es wird der Frage<br />

nachgegangen, welchen ursächlichen Beitrag <strong>ein</strong>e bestimmte Maßnahme zur Zielerreichung geleistet<br />

hat. (Fischer 1982: 18) Nach Eekhoff et al. ist die Durchführung <strong>ein</strong>er Zielerreichungskontrolle Voraussetzung<br />

<strong>ein</strong>er Wirkungskontrolle, denn wenn sie nicht betrieben wird bzw. die Zielerreichungsgrade<br />

nicht ermittelt werden, besteht auch k<strong>ein</strong> Grund, ihr Zustandekommen erklären zu wollen (Eekhoff<br />

et al. 1977: 101).<br />

Genau genommen muss die Wirkungskontrolle als Teil <strong>ein</strong>er umfassenden Wirkungsanalyse gesehen<br />

werden, zu auch die Wirkungsprognose gehört. Während sich die Kontrolle auf den vergangenen<br />

Zeitraum bezieht, beschäftigt sich die Prognose mit den Wirkungen von Interventionen in der Zukunft.<br />

(Hembach 1980: 16f). Bei der Wirkungsanalyse sind vor allem zwei Probleme zu lösen: 1. die<br />

Entdeckung bzw. die Konzipierung der Wirkungen und ihr Messung sowie 2. das so genannte Kausalitätsproblem,<br />

das den Nachweis <strong>ein</strong>es Zusammenhangs zwischen Projektintervention, Handlungspro-

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