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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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Alternativ zum Top-Down-Verfahren können <strong>Indikatoren</strong> auch anhand <strong>ein</strong>es Bottom-Up-Verfahrens<br />

gewonnen werden. Für Umweltaspekte beschreibt der SRU die Herangehensweise folgendermaßen:<br />

„Ausgehend von <strong>ein</strong>er möglichst vollständigen – und deshalb zwangsläufig kl<strong>ein</strong>räumigen – Be-<br />

schreibung der Umweltsituation wird nach oben hin aggregiert und selektiert.“ (SRU 1994: Tz 147)<br />

Als nachteilig wird im Vergleich zum Top-down-Verfahren folgerichtig angemerkt, das dieses Ver-<br />

fahren die geforderte Spitze der Datenpyramide nicht erreicht und unter Umständen nicht zieladäquat<br />

ist.“ (Zieschank et al. 1993) Als Lösung <strong>für</strong> dieses so genannte Pyramiden-Dilemma wird <strong>ein</strong> zwei-<br />

gleisiges Vorgehen vorgeschlagen, die Kombination aus Top-down- und Bottom-up-Verfahren.<br />

Abbildung 7: Kombination Top-down-Verfahren und Bottom-up-Verfahren bei der Entwicklung ökologischer <strong>Indikatoren</strong><br />

Quelle: IOC 2005: 92<br />

Ergänzend kann noch die r<strong>ein</strong> an vorhandenen Datenbeständen orientierte Herangehensweise benannt<br />

werden, die bei Böttcher-Tiedemann & Diller auch als induktive im Vergleich zur deduktiven, theo-<br />

riegeleiteten Herangehensweise beschrieben wird. Der induktive Weg kann mit dem, was oft auch als<br />

datengeleiteter Pragmatismus bezeichnet wird, gleichgesetzt werden. Er b<strong>ein</strong>haltet <strong>ein</strong>e Sichtung der<br />

vorhandenen Datenbestände sowie die Gliederung der Variablen. Die wichtigste wissenschaftliche<br />

Leistung besteht hier in der Entwicklung von Ordnungsschemata (nach Handlungsfeldern, Dimensio-<br />

nen der Nachhaltigkeit, Stellung in Wirkungsketten). Die auf diesem Wege erfolgte Auswahl der In-<br />

dikatoren wird als relativ willkürlich <strong>ein</strong>geschätzt, da diese Ansätze nicht auf <strong>ein</strong> ausreichend fundier-<br />

tes Ziel- bzw. Nachhaltigkeitskonzept zurückgreifen. (Böttcher-Tiedemann & Diller 1997: 159f ) Ne-<br />

ben den Defiziten werden jedoch auch Vorteile insbesondere in Bezug auf den Aufwand benannt:<br />

„Obwohl <strong>ein</strong>e all<strong>ein</strong>ige Orientierung der <strong>Indikatoren</strong>bildung an vorhandenen Daten nicht zielführend<br />

ersch<strong>ein</strong>t, da in diesem Falle nur die Anzeiger gebildet werden können, <strong>für</strong> welche die Statistik Daten<br />

bildet, wird die Auffassung vertreten, dass <strong>ein</strong>e große Zahl an Neuerhebungen erhebliche finanzielle<br />

und zeitliche Ressourcen erfordert, die oft nicht zu mobilisieren ist. Folglich kommt der Begrenzung<br />

der <strong>Indikatoren</strong>anzahl, dem Rückgriff auf überwiegend vorhandene Daten und der Bildung von<br />

Schlüsselindikatoren <strong>ein</strong>e wichtige Funktion bei der Herstellung <strong>ein</strong>es „vertretbaren Aufwandes“ des<br />

<strong>Indikatoren</strong>systems zu.“ (Birkmann 1999: 124)<br />

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