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Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement

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spätestens in der Orientierungsphase – k<strong>ein</strong>e Vorstellungen darüber entwickelt, wie Zielerreichung<br />

und Projektwirkungen im Implementierungsprozess überwacht und ex-post bestimmt werden können,<br />

steht die spätere Erfolgskontrolle vor <strong>ein</strong>er nicht mehr lösbaren Aufgabe. Eine nachträgliche Zielkonkretisierung<br />

und -operationalisierung ist k<strong>ein</strong> Ausweg, sondern das Einfallstor <strong>für</strong> Beliebigkeit und<br />

Manipulation. … Die Forderung, den angestrebten Zielen überprüfbare <strong>Indikatoren</strong> zuzuordnen,<br />

zwingt zu <strong>ein</strong>er realitätsorientierten Zieldiskussion.“ (Borrmann et al. 1999: 26f, vgl. auch Heitzer<br />

2000: 29, Bolay 1998: 355f, Volz 1980: 140) Diese von Borrmann et al. <strong>für</strong> den Bereich der Entwicklungszusammenarbeit<br />

formulierten Anforderungen erweisen sich in ihrer praktischen Verwirklichung<br />

als sehr schwierig und werden in vielen Fällen nicht <strong>ein</strong>gelöst. So werden gerade im Bereich politischer<br />

Aktionsprogramme Ziele überwiegend vage, vieldimensional, ambivalent oder unter sich konfligierend<br />

formuliert. Dies liegt darin begründet, dass die Zielfindung in <strong>ein</strong>en politischen Prozess<br />

<strong>ein</strong>gebettet ist, in dessen Verlauf sich Akteure mit konfligierenden Interessen auf vage und ambivalente<br />

Ziele verständigen, um so die aktuell auftretenden Konflikte der Zieldiskussion zu entlasten und<br />

ihre Lösung nach vorn auf den weiteren Prozess zu verschieben. (Wollmann, Hellstern 1983: 12, Sailer<br />

2002: 180f) Darüber hinaus stellt sich der Konsens meist nur in Form <strong>ein</strong>er Koordination nach unten<br />

auf den kl<strong>ein</strong>sten gem<strong>ein</strong>samen Nenner <strong>ein</strong> (negative Koordination), da die beteiligten Interessen<br />

darauf achten, dass ihnen k<strong>ein</strong> Schaden entsteht (Tendenz zum institutionellen Immobilismus) (Häußermann,<br />

Siebel 1994: 40, Scharpf 1973). Für den Bereich der Stadt- und Regionalplanung stellt zum<br />

Beispiel Kühn fest, dass zwar <strong>ein</strong>e große Zahl oder sogar <strong>ein</strong> Überschuss an Zielen formuliert wird,<br />

diese jedoch kaum operationalisierbar sind und deren Zielerreichung so im Einzelnen kaum messbar<br />

ist, da sie im Interesse politischer Konsensfindung sehr allgem<strong>ein</strong> und unverbindlich formuliert wurden<br />

(Kühn 2004: 42).<br />

Die Messbarkeit des Erfolgs hängt primär vom Operationalisierungsgrad der Ziele und dabei in erster<br />

Linie von den gewählten <strong>Indikatoren</strong> ab. Operationalisieren heißt, dass Ausmaß und Zeitrahmen <strong>für</strong><br />

die Zielerreichung konkret beschrieben wird und dass angegeben wird, woran die Zielerreichung gemessen<br />

und überprüft wird. Diese Beschreibung sollte so <strong>ein</strong>deutig s<strong>ein</strong>, dass andere das Gleiche darunter<br />

verstehen. (Beywl, Schepp-Winter 1999: 83)<br />

Als Merkmale <strong>ein</strong>er operationaler Zielformulierung lassen sich zusammenfassen: Zielobjekt (Woran<br />

sind die Ziele gebunden?), Zieleigenschaft (Was soll erreicht werden?), Zielausmaß (Wieviel soll erreicht<br />

werden?), Raumbezug (Wo soll das Ziel erreicht werden?) sowie Zeitbezug (Wann soll das Ziel<br />

erreicht werden?) (Haberfellner 1994, vgl. desweiteren auch Wollmann, Hellstern 1983:12, Costa-<br />

Schott 1988: 113). Als Beurteilungskriterien <strong>für</strong> die Formulierung von Zielen finden die so genannten<br />

S.M.A.R.T.-Kriterien breite Anwendung:<br />

� S (spezifisch, genau) Was und wie viel soll genau erreicht werden?<br />

� M (mess-, überprüfbar) Welches sind die Messkriterien, <strong>Indikatoren</strong>? An welchem<br />

Zielmaßstab soll die Zielerreichung gemessen und kontrolliert<br />

werden?<br />

� A (attraktiv, anspruchsvoll) Ist das Ziel anspruchsvoll und herausfordernd?<br />

� R (realisierbar, realistisch) Ist das gesteckte Ziel mit den vorhandenen Ressourcen und<br />

in der zur Verfügung stehenden Zeit zu realisieren?<br />

� T (terminiert) Ist <strong>ein</strong>e Frist gesetzt, innerhalb der das Ziel erreicht werden<br />

soll?

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