Indikatoren für ein Integriertes Küstenzonenmanagement
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1. Allgem<strong>ein</strong>es zu <strong>Indikatoren</strong><br />
1.1 Begriffsbestimmungen<br />
Indikator, Indikandum<br />
<strong>Indikatoren</strong> sind Anzeiger und Messgrößen, die Informationen über <strong>ein</strong>en bestimmten Sachverhalt<br />
bzw. <strong>ein</strong> bestimmtes Phänomen geben. (Birkmann 1999: 121; Born 1997: 25; Empacher, Wehling<br />
1999: 13ff; BUND / Misereor 1996: 38; UBA 1997: 317f) Das eigentliche erkenntnistheoretische In-<br />
teresse gilt dabei jedoch nicht dem Indikator sondern dem Indikandum, d.h. dem angezeigten, nicht<br />
direkt messbaren und oftmals komplexen Sachverhalt bzw. Zustand und dessen Zustandsveränderung.<br />
Damit der Indikator s<strong>ein</strong>e Funktion als Anzeiger bzw. Messgröße erfüllen kann, ist <strong>ein</strong>e Beziehung<br />
zwischen Indikator und dem Indikandum notwendig, die <strong>ein</strong>e hinreichende Konkretisierung des Indi-<br />
kandums ermöglicht. (Birkmann 1999: 121, SRU 1998: 143) Jeder Indikator basiert auf <strong>ein</strong>em er-<br />
kenntnistheoretischen Erklärungszusammenhang zwischen Indikator und Indikandum. S<strong>ein</strong>e Reali-<br />
tätsnähe bestimmt entscheidend Wert und Aussagekraft des Indikators. (Birkmann 2004: 62)<br />
Es kann zwischen deskriptiven bzw. Ist-Ist-<strong>Indikatoren</strong> und normativen bzw. Soll-Ist-<strong>Indikatoren</strong> un-<br />
terschieden werden. Normative <strong>Indikatoren</strong> sind explizit auf Ziel- bzw. Sollgrößen bezogen. Mit ihrer<br />
Hilfe kann beispielsweise der Erfüllungsgrad <strong>ein</strong>er Zielsetzung aufgezeigt werden. Der Übergang<br />
zwischen beiden Kategorien von <strong>Indikatoren</strong> ist fließend. Grund da<strong>für</strong> ist, dass nicht erste der Bezug<br />
auf <strong>ein</strong>e Zielgröße <strong>ein</strong>e Wertung b<strong>ein</strong>haltet, sondern auch die Auswahl des Indikators an sich. (SRU<br />
1998: Tz. 143, 148).<br />
<strong>Indikatoren</strong>set, <strong>Indikatoren</strong>system<br />
Eine Zusammenstellung oder Liste mehrerer <strong>Indikatoren</strong> wird als <strong>Indikatoren</strong>set bezeichnet. Es findet<br />
im Kontext <strong>ein</strong>es <strong>Indikatoren</strong>systems Anwendung, das <strong>ein</strong>e in sich zusammenhängende, möglichst<br />
schlüssige Konzeption darstellt und neben dem <strong>Indikatoren</strong>set <strong>ein</strong>e Reihe weiterer Komponenten be-<br />
inhaltet (z.B. zugrunde liegendes Verständnis, Setzung inhaltlicher Schwerpunkte, Zielsetzung und<br />
beabsichtigte Funktionen, Gliederung und Systematisierung der <strong>Indikatoren</strong>, Angaben zur Beteiligung<br />
von Akteuren). (Heiland et al. 2003: 4)<br />
Abbildung 1: Datenpyramide<br />
Index<br />
Indikator<br />
Statistiken<br />
Basis- bzw. Rohdaten<br />
Quelle: eigene Darstellung nach Adriaanse 1995: 5 und PASTILLE 2002: 22<br />
Die Datenpyramide in Abbildung 1 bildet die Zusammenhänge zwischen Daten, <strong>Indikatoren</strong> und Indi-<br />
zes ab, die sich durch zunehmende Informationsverdichtung (Aggregation, Selektion) ergeben. Daten<br />
Zunehmende Informationsverdichtung<br />
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