TR 03126-4 - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ...
TR 03126-4 - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ...
TR 03126-4 - Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>TR</strong> <strong>03126</strong>-4: E<strong>in</strong>satzgebiet „Handelslogistik“<br />
1 Beschreibung des E<strong>in</strong>satzgebiets „Handelslogistik“ 1<br />
1.1 E<strong>in</strong>führung<br />
Radiofrequenztechnik <strong>für</strong> Identifikationszwecke (RFID) entwickelt sich aktuell zu e<strong>in</strong>er<br />
Schlüsseltechnologie im E<strong>in</strong>satzgebiet Handelslogistik, um den Warenfluss noch schneller<br />
und transparenter und damit effizienter und sicherer zu gestalten. 2 In zunehmendem Maße<br />
werden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Transportbehälter und logistische E<strong>in</strong>heiten mit RFID-Transpon<strong>der</strong>n<br />
versehen. Künftig wird darüber h<strong>in</strong>aus mit dem E<strong>in</strong>satz von RFID-Transpon<strong>der</strong>n auf Umverpackungen<br />
gerechnet. Langfristig gew<strong>in</strong>nt zugleich die produktbezogene Kennzeichnung<br />
(Endverbrauchere<strong>in</strong>heiten) per RFID an Bedeutung. Auf e<strong>in</strong>em Mikrochip, <strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Antenne<br />
verbunden ist (sog. Transpon<strong>der</strong>), werden relevante Daten gespeichert und mittels<br />
elektromagnetischer Wellen zu e<strong>in</strong>em Lesegerät übertragen. Da Radiofrequenzen Materialien<br />
durchdr<strong>in</strong>gen, können die Transpon<strong>der</strong> geschützt h<strong>in</strong>ter Klebefolien aufgebracht o<strong>der</strong> gar<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Verpackung o<strong>der</strong> im Produkt verbaut werden. E<strong>in</strong> Sichtkontakt zum Lesegerät ist also<br />
nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass <strong>in</strong> diesen Anwendungsfel<strong>der</strong>n RFID den gegenwärtig<br />
gängigen Strichcodee<strong>in</strong>satz ablösen wird. E<strong>in</strong> dauerhafter paralleler E<strong>in</strong>satz verschiedener<br />
AutoID-Technologien führt zu e<strong>in</strong>em Missverhältnis von Aufwand und Nutzen: In offenen<br />
Anwendungsumgebungen wüsste man nicht, welche <strong>der</strong> AutoID-Technologien an welcher<br />
Stelle zum E<strong>in</strong>satz gelangt, weshalb e<strong>in</strong>e doppelte Vorkehrung (Tranpon<strong>der</strong>- und Strichcodee<strong>in</strong>satz<br />
auf Datenträgerseite bzw. RFID-Lesegerät und Scanner auf <strong>der</strong> Erfassungsseite)<br />
erfor<strong>der</strong>lich werden würde. Ist <strong>der</strong> Verlässlichkeitsgrad <strong>der</strong> RFID-Technologie hoch genug,<br />
entfällt auch <strong>der</strong> Rückgriff auf e<strong>in</strong>e Strichcodesicherung. Für diese ganz vere<strong>in</strong>zelten Fälle<br />
bei denen e<strong>in</strong> Backup zum Tragen käme, wäre z. B. e<strong>in</strong>e Klarschrift<strong>in</strong>formation die wirtschaftlichere<br />
Variante. Für die Technologiemigration jedoch ist über längere Zeit e<strong>in</strong> Parallelbetrieb<br />
bei<strong>der</strong> Technologien notwendig wie auch Strichcodes als Transpon<strong>der</strong>-Backup<br />
dienen werden.<br />
1 Siehe [GS1-1] und [GS1-2].<br />
2 Zur E<strong>in</strong>ordnung von RFID-Anwendungsfel<strong>der</strong>n siehe http://www.rfid-<strong>in</strong>-action.eu/public/workpackages/rfid-<br />
reference-model-1/.<br />
<strong>Bundesamt</strong> <strong>für</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Informationstechnik</strong> 13