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Inhaltsverzeichnis Aufsätze - PRuF

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MIP 2010 16. Jahrgang Martin Langebach – Eintrittsmotive in die Junge Union <strong>Aufsätze</strong><br />

doch? Sag i, nur, ja, weil mir es Spaß macht,<br />

mich zu engagieren […]. Fand die Mama gut.“<br />

Als Jana ihrem Vater ihre Entscheidung mitteilt,<br />

erzählt er ihr zwar, dass er früher auch einmal<br />

„Vorsitzender“ bei der JU gewesen sei, reagiert<br />

aber ansonsten verhalten: „nee, jetzt hab ich<br />

auch noch zwei Frauen, die das machen […]<br />

Also […] ich glaub, er will einfach nicht, das ich<br />

da so viel mach, weil er denkt, das ich eher daheim<br />

sitzen sollte und n bißchen lernen sollte“.<br />

2. „In die Politik gehen“<br />

„Ich hab schon mit fünf Jahren mit meinem Onkel<br />

immer politische Diskussionen geführt. Also,<br />

ich war schon sehr zeitig da […], ich hab schon<br />

immer mir gedacht, das würde mir auch mal gefallen<br />

da vorn zu stehen und da ne Rede zu halten<br />

so, wenn ich irgendwas gesehen hatte im<br />

Bundestag oder so“, erinnert sich Jens. Er lebt in<br />

einer Kleinstadt in den neuen Bundesländern, 26<br />

die weniger als 50 Kilometer von der nächsten<br />

Großstadt entfernt liegt. Er besucht ein Gymnasium<br />

und macht in seiner Freizeit gerne Sport,<br />

spielt zwei Instrumente und trifft Freunde. Über<br />

einen hat er vier Monate zuvor Zugang zu freikirchlichen<br />

Kreisen erhalten, wobei er dort vor<br />

allem an den Freizeitaktivitäten teilnimmt. Jens<br />

ist, obwohl er sich mit etwas Zögern als Christ<br />

bezeichnet, konfessionslos. Sein Vater wurde<br />

noch evangelisch getauft, seine Mutter, deren Eltern<br />

katholisch sind, nicht. „Wegen der DDR“,<br />

erzählt er, hätten das damals die Großeltern nicht<br />

gewagt. Jens beschäftigt sich mit dieser Vergangenheit<br />

auch selbst. Für einen bundesweiten Geschichtswettbewerb<br />

und gleichzeitig eine Seminarfacharbeit<br />

setzt er sich mit einer lokalen<br />

Künstlerin auseinander, die sich zu DDR Zeiten<br />

mit ihrer Kunst indirekt gegen die Obrigkeit gewandt<br />

hatte und entsprechend vom Ministerium<br />

für Staatssicherheit überwacht wurde. Bei dem<br />

selbst gewählten Thema ist, erzählt er, „auch<br />

wieder, also, Politik war da natürlich auch wie-<br />

26 Eine Nennung des Bundeslandes unterbleibt in diesem<br />

Fall aus Gründen der Anonymisierung. Die Zahl der<br />

Neumitglieder in den fünf neuen Bundesländern ist<br />

nach Auskünften der Landesvorsitzenden oder Landesgeschäftsführer<br />

für diese Alterskohorte sehr gering und<br />

folglich überschaubar.<br />

der mit drin“. Die habe ihn „schon immer interessiert“,<br />

hebt er hervor. Viel rede er mit seinen<br />

Eltern darüber – so oft, meint er, dass „wenn ich<br />

mit Politik anfang, da renn' die schon in die andere<br />

Ecke des Hauses“.<br />

Sein Vater ist Mitglied im Lionsclub und bei der<br />

CDU, dort aber „nicht wirklich aktiv“. Wichtig<br />

ist Jens zu betonen, dass „jetzt die Orientierung<br />

zur JU, also [… die] wirklichen Inhalte, […]<br />

überhaupt nicht von meinen Eltern […] geprägt<br />

worden“ sind. Sie vermittelten ihm „schon mehr<br />

die bürgerlichen Ansichten“, erzählt er, seine<br />

Präferenz für die JU „habe ich mir dann schon<br />

selber gebildet“. Mit „dreizehneinhalb hatte sich<br />

schon der Wille gestärkt, in die Politik zu gehen<br />

und da auch dann in ne Partei einzutreten und<br />

also in ne Jugendorganisation“, erinnert er sich<br />

und ergänzt wenig später, dass es ihm auch darum<br />

gehe, Verantwortung zu übernehmen. Doch<br />

seine Eltern reagieren zurückhaltend auf seine<br />

Pläne: „Und dann haben sich aber erst Mal meine<br />

Eltern noch ein bisschen dagegen gestellt,<br />

weil sie halt meinten, dass ich mich da erst noch<br />

mal umschauen soll und auch zu anderen Parteien<br />

mal gehen soll, mir das angucken soll, damit<br />

ich da nicht irgendwie da sitz und gar nicht<br />

wirklich weiß, was die, das war eigentlich nicht<br />

schlecht“.<br />

Er folgt der Empfehlung und informiert sich zunächst<br />

über verschiedene Parteijugendorganisationen.<br />

Ein Klassenkamerad nimmt ihn auch mit<br />

zu einem Landeskongress der Jungen Liberalen<br />

(JuLis). Doch die gefallen ihm nicht. Ihn stieß<br />

ab, dass die Politiker „wirklich aggressiv Dinge“<br />

über andere Parteien gesagt hatten, die „wirklich<br />

disqualifizierend dumm gemacht“ wurden, „so<br />

CDU Bauernpartei und solche Sachen flogen da<br />

dauernd“. Hinzu kam aber wohl auch, dass er<br />

bereits im Monat zuvor, kaum 14 Jahre alt geworden,<br />

bereits eine JU-Veranstaltung besucht<br />

hatte, die ihm wesentlich besser gefiel: „Das war<br />

eben bei der JU nicht so, die haben gesagt, guck<br />

dich da um, guck dir das ganz genau an, was<br />

jetzt für dich wichtig ist und das hat auch der<br />

Bundestagsabgeordnete, hat da auch, hat mich<br />

auch sehr überrascht, sich direkt Zeit mit mir genommen<br />

[…] also die haben mich nicht gedrängt<br />

und haben auch über die anderen, also<br />

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