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Inhaltsverzeichnis Aufsätze - PRuF

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<strong>Aufsätze</strong> Johannes N. Blumenberg/Manuela S. Kulick – Zur Perspektive der SPD nach der Bundestagswahl 2009 MIP 2010 16. Jahrgang<br />

stärkt (23,3 Prozent bei Wirtschaftskrise und 16<br />

Prozent bei Arbeitslosigkeit), welche aber insgesamt<br />

trotzdem hinter der SPD zurückblieb. Der<br />

Zusammenhang zwischen der vermuteten Lösungskompetenz<br />

und der Gruppenzugehörigkeit<br />

ist signifikant, aber gemäßigt.<br />

Die bei den ehemaligen Wählern der SPD herausgefundenen<br />

Verhältnisse spiegeln sich auch<br />

in der weiteren Gruppenunterscheidung wieder.<br />

So gleichen sich die Gruppe der kurzfristig abgewanderten<br />

Wähler und die der ehemaligen<br />

Wähler in Bezug auf das wichtigste Problem und<br />

dessen Lösungskompetenz. Die CDU spielt bei<br />

diesen insgesamt nur eine geringe Rolle und die<br />

SPD bleibt weiterhin mit hohen Werten vertreten.<br />

Das Blatt wendet sich jedoch bei Betrachtung<br />

der verlorenen Wähler. Diese wiesen der<br />

SPD nur in einem geringen Maße noch Lösungskompetenz<br />

in den beiden Primärfeldern zu, so<br />

dass sie bei diesen hinter die CDU zurück fällt.<br />

Auch aus der Betrachtung der Issues kann deshalb<br />

gefolgert werden, dass die SPD weiterhin<br />

gute Chancen hat Teile ihrer ehemaligen Wähler<br />

wieder für sich zu gewinnen.<br />

IV. Ausblick<br />

Die Frage, wie es mit der SPD weitergehen soll<br />

und kann, haben sich in den Wochen und Monaten<br />

nach der Bundestagswahl 2009 nicht nur die<br />

SPD-Führung und deren Mitglieder gestellt. Fest<br />

steht, dass es bei einem Wahlergebnis von nur 23<br />

Prozent Veränderungen geben muss, wenn sich<br />

die SPD weiterhin als Volkspartei mit einem entsprechenden<br />

Wähleranteil behaupten möchte.<br />

Veränderungen in der SPD allein würden jedoch<br />

nicht ausreichen, um möglichst große Anteile der<br />

ehemaligen Wähler zurückzugewinnen. Gleichsam<br />

muss ein gewisses Basispotenzial bei den<br />

ehemaligen Wählern vorausgesetzt werden, aus<br />

dem die SPD bei künftigen Wahlen zurückgewinnen<br />

kann, ohne die noch verbliebenen Wähler<br />

zu verschrecken.<br />

Der vorliegende Beitrag verfolgte das Ziel, die<br />

ehemaligen und loyalen Wähler auf ihre Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede zu untersuchen.<br />

Darüber hinaus wurde evaluiert, inwiefern<br />

68<br />

die ehemaligen Wähler Eigenschaften aufweisen,<br />

die sie als Potenzial zur Rückgewinnung durch<br />

die SPD ausweisen.<br />

Anhand der Analysen wurde so gezeigt, dass die<br />

bei der Wahl abgewanderten Wähler nicht alle<br />

zwingend endgültig verloren sind. So konnte in<br />

etwa die Hälfte der ehemaligen SPD-Wähler der<br />

Gruppe der nur kurzfristig abgewanderten Wähler<br />

zugeordnet werden. Diese zeichnet aus, dass<br />

sie mit dem Kanzlerkandidaten Frank-Walter<br />

Steinmeier nur bedingt einverstanden waren und<br />

der SPD weiterhin große Kompetenzen bei der<br />

Lösung der aus ihrer Sicht wichtigsten Problemen<br />

der Bundesrepublik Deutschland zuweisen.<br />

In der Analyse wurde ferner gezeigt, dass insbesondere<br />

bei den Positionen zur Sozialstaatlichkeit<br />

und steuerlichen Themen die Wähler nicht,<br />

wie bisher angenommen, eine stärkere Einstellung<br />

hin zur sozialen Gerechtigkeit aufweisen.<br />

Eine, von der SPD immer wieder angedachte Lösung,<br />

in Form einer Transformation in Richtung<br />

einer besseren Linken wäre deshalb auf Basis<br />

dieser Daten als ein Schritt in die falsche Richtung<br />

zu werten.<br />

Programmatisch scheint die SPD also nicht besonders<br />

viel falsch zu machen. Für zukünftige<br />

Wahlen gilt es folglich einen Kanzlerkandidaten<br />

zu finden, dem das Kanzleramt eher zugetraut<br />

wird als Steinmeier, den Wählern Differenzen<br />

zwischen den einzelnen Parteien – und vor allem<br />

die eigene Abgrenzung zur CDU und zur Partei<br />

DIE LINKE – aufzuzeigen und als starke Oppositionspartei<br />

zu brillieren.

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