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Inhaltsverzeichnis Aufsätze - PRuF

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Rezensionen MIP 2010 16. Jahrgang<br />

hin zu einem parlamentarischen oder präsidentiellen<br />

System würde darüber hinaus auch deutlich<br />

identitätssteigernd wirken. Die Zustimmung zu<br />

einem System hänge entscheidend von der<br />

Kenntnis über dieses System ab. Eine Umwandlung<br />

des komplexen, schwer verständlichen europäischen<br />

Institutionen- und Entscheidungssystems<br />

in ein der europäischen Bevölkerung vertrauteres<br />

System würde die Akzeptanz erhöhen.<br />

Politische Entscheidungen die direkter legitimiert<br />

wären, würden durch die Regierung klarer<br />

vermittelt. Um erneut Wahlerfolge zu erzielen,<br />

müsse jede Regierung einfach und verständlich<br />

erklären, welche Ziele sie verfolge. Gestärkte<br />

Europäische Parteien wären in der Lage die Entscheidungen<br />

zu vertreten bzw. Alternativen anzubieten.<br />

Die Demokratisierung der Europäischen<br />

Union durch parlamentarische oder präsidentielle<br />

Elemente scheitere nicht an der fehlenden<br />

europäischen Identität, vielmehr führe die<br />

Einführung der Elemente zu einer zunehmenden<br />

europäischen Identität.<br />

Die Parallelität des derzeitigen politischen Systems<br />

auf Europäischer Ebene mit dem politischen<br />

System der USA lässt zur Hausen für die<br />

Übernahme einiger präsidentieller Momente in<br />

der Europäischen Union plädieren. Er hält die<br />

präsidentielle Demokratisierungs-Strategie für<br />

einen gangbaren Weg.<br />

Vor der Schlussbetrachtung und dem Ausblick<br />

(S. 291-311) wendet sich zur Hausen noch zwei<br />

Herausforderungen der Europarteien zu (S. 249<br />

-289). Dies ist zum eine die Osterweiterung der<br />

Union und zum zweiten das Inkrafttreten der<br />

sog. Parteienverordnung.<br />

Dem Verfasser ist es gelungen den Forschungsgegenstand,<br />

ob und wieweit Europäische Politische<br />

Parteien eine Beitrag zum Abbau des Demokratiedefizits<br />

leisten können, umfassend zu<br />

bearbeiten. Der sehr vielschichtige Forschungsbereich<br />

wird von allen möglichen Seiten beleuchtet<br />

und sehr sorgfältig bearbeitet. Auch für<br />

den informierten Leser ist dieses Buch eine Bereicherung.<br />

Dr. Heike Merten<br />

154<br />

M. Lau: „Die letzte Volkspartei - Angela Merkel<br />

und die Modernisierung der CDU“, Deutsche<br />

Verlags-Anstalt , München 2009, 254 Seiten,<br />

19,95 €, ISBN 978-3-421-04379-5<br />

„Journalismus mit Ansichten“ nennt Mariam<br />

Lau das, was die Grundlage ihres Buches über<br />

die CDU und die Person Angela Merkel darstellt.<br />

Besser auf den Punkt bringen kann man es<br />

wohl nicht. Die ehemalige taz-Kulturredakteurin<br />

und derzeitige politische Chefkorrespondentin<br />

der Welt macht in ihrem neuesten Buch keinen<br />

Hehl aus ihrem journalistischen Background. Sie<br />

nutzt ihre exzellente Beobachtungsgabe in ihrer<br />

außergewöhnlich detaillierten Betrachtung sowohl<br />

des CDU-Personals, wie auch der Stimmung<br />

der Parteimitglieder bei Ortsterminen einzelner<br />

relevanter Landesverbände. So gelingt es<br />

der Autorin ein scharf gezeichnetes Portrait der<br />

Partei zu erstellen, die sich selbst über ihre Konturen<br />

oft nicht so ganz im Klaren zu sein scheint.<br />

Mit unverhohlener Sympathie für Angela Merkel<br />

und die Partei „mit dem ausgeprägtesten Verantwortungsgefühl<br />

für Deutschland“, geht Mariam<br />

Lau der Frage nach, ob es der alten und neuen<br />

Kanzlerin gelingen kann die Union in zukünftigen<br />

Wahlkämpfen klar zu positionieren und die<br />

Konzepte einer modernisierten CDU politisch<br />

erfolgreich umzusetzen.<br />

Ein deutlicher Linksruck in der Partei, Innovation<br />

als Paradigma – Mariam Lau stellt sich die<br />

Frage wie konservativ die Konservativen überhaupt<br />

noch sind. Problematisch ist ihrer Meinung<br />

nach schon die Unklarheit darüber wie<br />

„echte“ konservative Politik überhaupt auszusehen<br />

hat. Selbst diejenigen die sie immer wieder<br />

fordern, waren bislang nicht in der Lage darauf<br />

konkrete Antworten zu finden. Es bleibt der Eindruck,<br />

dass auch die Autorin, die selbst CDU-<br />

Mitglied ist, durchaus eine Rückbesinnung auf<br />

traditionelle Werte und konservatives Gedankengut<br />

befürwortet. Was dies jedoch in der Praxis<br />

bedeutet – Antworten bleibt auch sie den Lesern<br />

schuldig.<br />

Auch wenn sie keine konkreten Lösungen anbietet,<br />

schafft sie es doch einen informativen, weiten<br />

thematischen Bogen über verschiedenste politische<br />

Ressorts, von Wirtschaft über Familie

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