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Inhaltsverzeichnis Aufsätze - PRuF

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Rezensionen MIP 2010 16. Jahrgang<br />

über das für Festschriften übliche Maß hinausgehende<br />

Resonanz finden.<br />

Philipp Erbentraut<br />

O. M. Carstens: Europäische Parteien, Wirkungsvolle<br />

Akteure der Demokratie?, Tectum<br />

Verlag, Marburg 2009, 101 Seiten, 19,90 €,<br />

ISBN 878-3-8288 -9928-5<br />

Politische Parteien sind nicht nur auf nationaler<br />

Ebene, sondern gerade auch auf europäischer<br />

Ebene unabdingbar für die Verwirklichung des<br />

Demokratieprinzips. Alle Unionsbürger müssen<br />

politischen Einfluss auf der Grundlage chancenegalitärer<br />

Pluralität ausüben können. Die in<br />

einem demokratischen Prozess zwingend notwendigen<br />

direkten Rückkopplungen zwischen<br />

europäischer Sachpolitik, Unionsbürgern und<br />

politischem Wettbewerb wird auf europäischer<br />

Ebene weitgehend durch eine demokratische Legitimation<br />

über die mitgliedsstaatliche Ebene ersetzt.<br />

Politiker und Wissenschaftler attestieren<br />

vor diesem Hintergrund der Europäischen Union<br />

oftmals ein Demokratiedefizit, das es abzubauen<br />

gilt.<br />

Einem funktionsfähigen europäischen Parteiensystem<br />

und Parteienrecht kommt dabei eine<br />

Schlüsselrolle zu. Für die Unionsbürger würden<br />

die Europäischen Politischen Parteien die europäische<br />

Politik nach europaweiten politischen<br />

Konfliktlinien und politischen Lagern erkennbar<br />

und für die Medien darstellbar gestalten. Dies<br />

würde die Europapolitik für die Unionsbürger<br />

auch wählbar machen. Die Europäischen Parteien<br />

würden einen wesentlichen Beitrag zur Herstellung<br />

einer europäischen Öffentlichkeit und<br />

Sachpolitik leisten und könnten auf diese Weise<br />

die bisher schwach ausgeprägte europäische<br />

Identität stärken. Europäische Politische Parteien<br />

wirken als Integrationsorgane.<br />

In der Literatur ist diese Bedeutung der Europäischen<br />

Politischen Parteien erkannt worden, was<br />

die Inflation von Abhandlungen über Europäische<br />

Parteien erklärt. Das Buch von Otto Markus<br />

Carstens ergänzt diesen Reigen.<br />

Die Abhandlung setzt sich zunächst mit dem<br />

Parteienbegriff und der Finanzierung der Euro-<br />

152<br />

päischen Politischen Parteien auseinander (S. 13<br />

-25). Im Anschluss daran werden die wichtigsten<br />

sechs Europäischen Politischen Parteien nach einem<br />

einheitlichen Gliederungsmuster dargestellt<br />

(S. 26-48). Dem folgt eine Bestandsaufnahme zu<br />

den Fraktionen im Europäischen Parlament (S.<br />

49-65). Die Möglichkeit der Gestaltung der Politik<br />

durch die Europäischen Politischen Parteien<br />

und die Fraktionen im Europäischen Parlament<br />

wird kurz aufgezeigt (S. 67-77) bevor ein Resümee<br />

und Ausblick die Arbeit abschließt (S. 79 –<br />

85).<br />

Carstens beschränkt sich in seinem Buch im<br />

Wesentlichen auf eine Bestandsaufnahme zu den<br />

bestehenden Europäischen Parteien und Fraktionen.<br />

Im abschließenden Resümee und Ausblick<br />

geht er über die in der Literatur herausgearbeiteten<br />

Lösungsansätze nicht hinaus. Er fordert eine<br />

„Stärkung der europäischen politischen<br />

Parteien“ (S. 81). Erreichen will er dies durch<br />

eine verstärkte Einflussmöglichkeit und Mitwirkung<br />

von Individualmitgliedern in den europäischen<br />

Parteien. Zusätzlich sei eine Europäisierung<br />

der Europawahlen notwendig, die nur<br />

durch ein einheitliches Wahlsystem zu erreichen<br />

sei.<br />

Das Buch von Carstens verbleibt an der Oberfläche,<br />

auch in Bezug auf die einbezogene und ausgewertete<br />

Literatur. Im Unklaren bleibt auch, auf<br />

welchen genauen Zeitpunkt sich die Bestandsaufnahme<br />

bezieht, d.h. welche Legislaturperiode<br />

dargestellt wird, zumal das Buch im Europawahljahr<br />

2009 erschienen ist. Weder einleitend<br />

noch abschließend wird der Gegenstand der Untersuchung<br />

sowohl hinsichtlich des anzuwendenden<br />

Rechts, als auch der tatsächlichen Verhältnisse,<br />

hinreichend konkretisiert.<br />

Dr. Heike Merten<br />

C. zur Hausen: Der Beitrag der „Europarteien“<br />

zur Demokratisierung der Europäischen<br />

Union, Tectum Verlag, Marburg 2008, 374<br />

Seiten, 29,90 €, ISBN 978-3-8288-9746-5<br />

Die umfangreiche politikwissenschaftliche Dissertation<br />

setzt sich mit der Frage auseinander,<br />

welchen Beitrag politische Parteien im europäi-

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