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provisorische und definitive suprastruktur im posterioren segment ...

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32 | identity<br />

<strong>provisorische</strong> <strong>und</strong> <strong>definitive</strong><br />

<strong>suprastruktur</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>posterioren</strong> <strong>segment</strong> auf drei<br />

ankylos-<strong>im</strong>plantaten<br />

Eine metallfreie, technische Lösungsvariante<br />

| ZTM Paul Giezendanner


1_Situation nach erfolgreicher<br />

Implantation (Bildquelle:<br />

Dr. Gerold Borer/ Luzern)<br />

5_Gepresste individuelle Sek<strong>und</strong>äraufbauten<br />

2_Da keine metallfreien <strong>posterioren</strong><br />

Aufbauteile zur Verfügung standen,<br />

musste auf Cercon-Balance-Anterior-Aufbauten<br />

zurückgegriffen werden<br />

Fortsetzung des Fallberichts aus identity 2_2008<br />

6 + 7_Pressteile fügen sich passgenau auf die Ankylos-Cercon-Balance-<br />

Aufbauten. Die basale Kontur <strong>und</strong> die Präparationsdemarkation<br />

der Aufbauten richtet sich nach dem Verlauf der Zahnfleischtopographie<br />

deFinitive versorGunG / auFbauModiFikation<br />

Metallfreie Konstruktionen <strong>im</strong> Seitenzahnbereich sind heute<br />

aus technischer Sicht <strong>und</strong> nach Abwägung der Risikofaktoren<br />

in der Anfertigung Erfolg versprechend. Aus verarbeitungstechnischer<br />

<strong>und</strong> toxikologischer Betrachtungsweise sowie <strong>im</strong><br />

Sinne einer langfristigen Prognose zur Verweildauer der<br />

Restauration in situ, sind metallfreie Konstruktionen den metallischen<br />

Restaurationen sogar vorzuziehen. Im vorliegenden<br />

Fall war jedoch sehr schnell klar, dass Kreativität in der technischen<br />

Ausführung gefragt war. Da es <strong>im</strong> Ankylos-Sort<strong>im</strong>ent<br />

keine metallfreien <strong>posterioren</strong> Aufbauten gibt, mussten die<br />

anterioren Cercon-Balance-Abutments anatomisch so modifiziert<br />

werden, dass darauf Seitenzähne angefertigt werden<br />

können. Die anatomische Individualisierung durch keramisches<br />

Aufbrennen oder Überpressen der vorfabrizierten Aufbauten<br />

entfällt, da sich die Schrauben nicht aus dem Cercon-Balance-<br />

Aufbau entfernen lassen <strong>und</strong> die Aufbauteile deshalb keiner<br />

identity | 33<br />

3 + 4_Basalkontur <strong>und</strong> epigingivale Präparationsdemarkation sind für<br />

die späteren „Veneers“ bereits in Wachs vorbereitet <strong>und</strong> modelliert<br />

8_Feuerfeste Stümpfe <strong>im</strong> Meister-<br />

modell zur sinterkeramischen<br />

Anfertigung der Verblendschalen<br />

thermischen Belastung unterzogen werden dürfen. Der Weg<br />

führte in diesem Fall über das Beschleifen der präfabrizierten<br />

Aufbauten <strong>und</strong> der Anfertigung von Pressteilen, die nach<br />

erfolgter Einprobe <strong>und</strong> Kontrolle des Emergenzaustrittsprofils<br />

mit dem pr<strong>im</strong>ären vorfabrizierten Cercon-Abutment zur<br />

in-vitro-Verklebung vorgesehen sind. Bereits bei der Modellation<br />

der sek<strong>und</strong>ären Pr<strong>im</strong>ärstruktur muss der peri-<strong>im</strong>plantären<br />

Weichteilausformung genügend Beachtung geschenkt<br />

werden. Zudem folgt die Präparationsdemarkation für die späteren<br />

Veneer epigingival der Zahnfleischtopographie. Dies<br />

muss berücksichtigt werden, um jegliches Zementier-Risiko auf<br />

ein Min<strong>im</strong>um zu reduzieren. Der Sinn dieser zweiteiligen Pr<strong>im</strong>ärstruktur<br />

besteht darin, dass der Behandler die Werkstücke<br />

in vorgegebener Position (Schlüssel) über den offenen Schraubenzugangskanal<br />

<strong>im</strong> M<strong>und</strong> der Patientin mit dem Implantat<br />

verschrauben <strong>und</strong> das Zementierrisiko <strong>im</strong> submukosalen Gewebe<br />

ausgeschaltet werden kann.


34 | identity<br />

9 + 10_Fertiggestellte <strong>und</strong> glasierte Werkstücke auf den<br />

feuerfesten Stümpfen<br />

13_Die <strong>im</strong> Labor verklebten<br />

Aufbauteile (pr<strong>im</strong>är <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>är)<br />

als Aufbaueinheit<br />

14_Einzelteile der Restauration<br />

dubLierunG der PriMÄrstruktur <strong>und</strong> anFertiGunG<br />

der sinterkeraMisChen veneers<br />

Für den Zahntechniker ist es eine besondere Herausforderung,<br />

feuerfeste Stümpfe positionsgenau in das Meistermodell zu<br />

integrieren. Es gibt dafür viele Möglichkeiten mit ebenso vielen<br />

Fehlerquellen. Wir haben einen präzisen <strong>und</strong> akzeptablen<br />

Weg gef<strong>und</strong>en, der auf unserer Internetplattform ausführlich<br />

dokumentiert ist. Auch unsere spezielle keramische<br />

Schichttechnik kann dort nachgelesen werden. Die zervikale<br />

Begrenzung für die Veneers folgt den Vorgaben der Aufbauten.<br />

Mit der bukko-okklusalen Verblendung der Prämolarenveneers<br />

wird der offene Schraubenzugangskanal ästhetisch<br />

opt<strong>im</strong>al verschlossen. Palatinal wird die Zementaustrittsgrenze<br />

extra weit vom topographischen Verlauf des Weichgewebes<br />

ferngehalten, um dem prothetisch tätigen Zahnarzt die Zementierung<br />

soweit wie möglich zu erleichtern <strong>und</strong> den in-situ-Verbleib<br />

der Restauration langfristig zu begünstigen. Außerdem<br />

lässt das Ankylos-TissueCare-Konzept den Schluss zu, dass insbesondere<br />

<strong>im</strong> Bereich des krestalen Knochens keine Resorption<br />

zu erwarten ist. Laut Untersuchung der Weichteilsituation ist<br />

langfristig eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit zu erwarten. Eine<br />

11_Impressionen der Aufbau ...<br />

15_Individuell verklebte Aufbauten<br />

<strong>und</strong> Veneers zum Verschluss des<br />

Schraubenzugangskanals bilden einen<br />

anatomischen Zahnersatz<br />

12_... <strong>und</strong> Zahnfragmente<br />

16_Schlüssel als Positionierungshilfe<br />

auf dem Modell ...<br />

Aussage mit hoher Priorität, wenn man bedenkt, dass unsere<br />

Verblendung, so schön sie auch <strong>im</strong>mer sein mag, nur mit intaktem<br />

Zahnfleisch die notwendigen Rahmenbedingungen erfüllt.<br />

verkLebunG der ZWeiteiLiGen PriMÄrstruktur iM<br />

Labor <strong>und</strong> abGabe der arbeit an die PraXis<br />

Zur langfristigen <strong>und</strong> patientenkonformen Verklebung der pr<strong>im</strong>ären<br />

Aufbauten <strong>im</strong> Labor muss sich der Zahntechniker sowohl<br />

infrastrukturell als auch anwendungstechnisch nach den<br />

klinisch relevanten Vorgaben richten. Die für die Verklebung vorgesehenen<br />

Flächen sind sowohl auf dem Cercon-Aufbau als<br />

auch auf den presskeramischen Werkstücken individuell dem<br />

Material entsprechend für die adhäsiven Verklebung <strong>im</strong><br />

Labor mit einem Zement vorzubereiten. Hierfür muss sich der<br />

Zahntechniker mit den zahnärztlichen Materialien auseinandersetzen<br />

<strong>und</strong> den Verarbeitungsanleitungen der Hersteller<br />

Folge leisten. Über die, nach der Verklebung <strong>im</strong> Labor nun einteiligen,<br />

modifizierten Aufbauten ist für den Behandler ein<br />

Repositionierungsschlüssel anzufertigen, mit dem alle drei individualisierten<br />

Aufbauten <strong>im</strong> M<strong>und</strong> des Patienten mit dem<br />

Drehmomentschlüssel positionsgenau verschraubt werden kön-


17_ ... <strong>und</strong> als Einsatz- <strong>und</strong> Positio-<br />

nierungshilfe für den Behandler<br />

21_Übersichtliche Zementaus-<br />

trittsgrenzen erleichtern dem Zahnarzt<br />

das Entfernen eventueller<br />

Zementreste<br />

18_Verklebte, eingeschraubte<br />

Pr<strong>im</strong>äraufbauteile <strong>im</strong> M<strong>und</strong> des<br />

Patienten<br />

22_In Farbe <strong>und</strong> Form am Restzahn angepasste<br />

Restauration in situ<br />

nen. Als letzter zahntechnischer Arbeitsschritt müssen jetzt<br />

noch die prämolaren Verblendschalen geätzt <strong>und</strong> für die Verklebung<br />

vorbereitet werden. Mit der adhäsiven Verklebung <strong>und</strong><br />

dem Zusammenfügen von den sinterkeramischen Schalen<br />

mit den Aufbauten <strong>im</strong> M<strong>und</strong>e des Patienten wird der Fall vom<br />

Zahnarzt erfolgreich zu Ende gebracht.<br />

ZusaMMenFassunG<br />

Lösungsorientierte <strong>und</strong> patientenspezifische Konzepte wie in<br />

diesem Fall müssen individuell erarbeitet werden. Solche Resultate<br />

sind nur in der Zusammenarbeit mit einem ambitiösen,<br />

seriösen <strong>und</strong> erfahrenen Implantologen plan- <strong>und</strong> realisierbar –<br />

dafür bedanke ich mich noch einmal bei Dr. med. dent. Gerold<br />

Borer. Von zentraler Bedeutung ist außerdem das richtige<br />

Implantatsystem. Es ist darauf zu achten, dass sowohl das klinische<br />

Implantatprotokoll erfolgreich durchführbar ist, als auch<br />

die Implantatkonfiguration Erfolg verspricht <strong>und</strong> Langzeiterfolge<br />

dokumentiert sind. n<br />

Literatur auf Anfrage be<strong>im</strong> Verfasser<br />

19_Adhäsiv eingeklebte Prämolarenveneers<br />

in situ<br />

identity | 35<br />

20_Schöne Adaptation des palatinalen<br />

Weichgewebes an die verklebten<br />

prämolarisierten Aufbauteile<br />

23_Die Patientin spricht von gesteigerter Lebensqualität.<br />

Wir danken dafür <strong>und</strong> vergessen dabei nicht, dass<br />

auch Seitenzahn<strong>im</strong>plantate den Anspruch haben, ästhetisch<br />

restauriert zu werden<br />

Paul Giezendanner betreibt seit 1980 ein<br />

zahntechnisches Labor in Sarnen/ Obwalden,<br />

Schweiz. Das Labor ist Mitglied der „dental<br />

excellence – international laboratory group“<br />

<strong>und</strong> hat sich bewusst nicht spezialisiert.<br />

Zitat von Paul Giezendanner: „Nur wer die<br />

Gesamtheit der Probleme auf sich wirken<br />

lässt, ist in der Lage, <strong>im</strong> Einzelfall die<br />

gesammelten Erfahrungen anzuwenden <strong>und</strong><br />

umzusetzen.“ Paul Giezendanner ist des<br />

Weiteren als Referent <strong>und</strong> Kursleiter tätig <strong>und</strong><br />

zeigt sich als Autor verantwortlich für diverse<br />

Publikationen in mehreren Fachzeitschriften.<br />

anschrift des autors:<br />

Zahntechnisches Labor Paul Giezendanner AG<br />

Postfach 1228 · 6060 Sarnen / Schweiz<br />

Fon +41 41 660 39 38<br />

www.giezendanner-dental.ch<br />

info@giezendanner-dental.ch<br />

Chirurgie:<br />

Dr. med. dent. Gerold Borer<br />

Praxis am Pilatusplatz<br />

Pilatusstrasse 39 · 6003 Luzern / Schweiz<br />

www.zahnarztluzern.ch

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