Winter 2012 - 4-Seasons.de
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50 Reisetipp<br />
Wege zum Träumen<br />
Ein langes Wochenen<strong>de</strong> wan<strong>de</strong>rn? Warum nicht auf einer o<strong>de</strong>r mehreren<br />
<strong>de</strong>r 74 Traumschleifen rund um <strong>de</strong>n Saar-Hunsrück-Steig.<br />
Imposante Felsen<br />
flankieren <strong>de</strong>n<br />
Kasteler Felsenpfad.<br />
Highlight am Cloef-Pfad: <strong>de</strong>r<br />
Blick auf die Saarschleife.<br />
Fotos: Dominik Ketz (2), Eike Bock, Natalie Glatter<br />
In <strong>de</strong>r Schmausemühle bei Gon<strong>de</strong>rshausen duftet es verführe -<br />
risch nach frischem Brot und Schinkenbraten aus <strong>de</strong>m Steinbackofen.<br />
Ganz klar, dass hier später eine ausgiebige Einkehr<br />
angesagt ist. Doch vorher beginnt auf schmalem Pfad durch die<br />
Baybach klamm ein beson<strong>de</strong>res Wan<strong>de</strong>rerlebnis. Das Murmeln <strong>de</strong>s<br />
Baybachs, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Weg folgt, wird immer leiser, <strong>de</strong>nn es geht<br />
stetig aufwärts. Mit <strong>de</strong>m flotten Wan<strong>de</strong>rn ist es bald vorbei, es<br />
wird felsig, fast alpin. Es ist kein Fehler, die sicher im Gestein<br />
verankerten Halteseile zu greifen. Je<strong>de</strong>r Schritt will jetzt wohl<br />
gesetzt sein. Man muss nicht lange warten, bis es spannend wird.<br />
Bald fällt die Schlucht rund 15 Meter zum Baybach ab. An einer<br />
Staustufe rauscht <strong>de</strong>r erste Wasserfall. Die schönste Aussicht<br />
gewährt die Barreterlei auf einer Felsnase am Steilhang. Nach<br />
erneuter Kletterei kün<strong>de</strong>n zwei imposante Schieferstollen die<br />
Rück kehr ins Baybachtal und das nahe Gasthaus an.<br />
Am liebsten wür<strong>de</strong> man die Tour gleich noch einmal gehen, aber<br />
in <strong>de</strong>r nahen Burgstadt Kastellaun wartet schon die nächste<br />
traumhafte Tour. Die Stadt gab <strong>de</strong>r Traumschleife auf <strong>de</strong>r Hunsrücker<br />
Hochfläche ihren Namen. Gesäumt von Ebereschen und<br />
Heckenrosen verdrückt sich <strong>de</strong>r Weg bald unter die Buchen <strong>de</strong>s<br />
Pfingstwal<strong>de</strong>s. Nur wenig später winkt eine Möglichkeit zum<br />
Verschnaufen , vor allem wenn man mit Kin<strong>de</strong>rn unterwegs ist. Das<br />
»grüne Klassen zimmer « hält Lehrreiches zur Natur bereit: Bäume ,<br />
die man aufklappen kann, eine Windorgel und ein Insektenhotel.<br />
Na<strong>de</strong>l- und Laubwald wechseln sich ab, bevor <strong>de</strong>r Weg über Feld<br />
und Wiese führt. Eine Sinnenbank kommt gera<strong>de</strong> recht, um <strong>de</strong>n<br />
Soonwaldblick auf die rund 15 Kilometer weit entfernte Bergkette<br />
zu genießen. Durch Birkenwald und dann wie<strong>de</strong>r dunklen Tann<br />
schlängelt sich <strong>de</strong>r Pfad im Wald bis zur Picknickwiese am<br />
See rosen teich. Vorbei am Waldabenteuerplatz mit Hängebrücken<br />
in schwin<strong>de</strong>lerregen<strong>de</strong>r Höhe setzt <strong>de</strong>r Burgstadtpfad auf <strong>de</strong>n<br />
letz ten Metern noch ein Glanzlicht. Erst beim zweiten Hinsehen<br />
erkennt man <strong>de</strong>n Weg, <strong>de</strong>n das Forstamt i<strong>de</strong>enreich durch die<br />
Wüste nei aus umgestürzten Bäumen, die im Januar 2007 <strong>de</strong>r<br />
verheeren<strong>de</strong> Orkan Kyrill hinterließ, gezogen hat. Das Wan<strong>de</strong>rn<br />
über Stock und Stein ist hier wörtlich zu nehmen. Bei all <strong>de</strong>r<br />
Kletterei staunt man über die Kraft <strong>de</strong>s Sturms, <strong>de</strong>r viele Bäume<br />
mitsamt ihren riesigen Wurzeln aus <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n hob.<br />
Zeitreise im Hahnenbachtal<br />
Eine Zeitreise durch die Jahrtausen<strong>de</strong> verspricht die Traumschleife<br />
Hahnenbachtaltour. Knapp zehn Kilometer lang, gehört<br />
sie zu <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs familienfreundlichen Touren, für die man<br />
getrost einen ganzen Tag einplanen sollte, weil es so viel zu sehen<br />
gibt. Unter wegs kann man das Besucher-Schieferbergwerk<br />
Herren berg und sein Fossilienmuseum sowie nur 500 Meter<br />
weiter die rekonstruierte Keltensiedlung Altenburg besichtigen.<br />
Hier ist <strong>de</strong>r höchste Punkt <strong>de</strong>r Tour erreicht. Vorbei an <strong>de</strong>r Schiefer<br />
hal<strong>de</strong> Sinsen bach und <strong>de</strong>r Ruine Hellkirch kommt nach steilem<br />
Abstieg die Schmidtburg in Sicht. Auf <strong>de</strong>m weitläufigen Burggelän<strong>de</strong><br />
hat sich seinerzeit <strong>de</strong>r Räuberhauptmann Schin<strong>de</strong>rhannes<br />
versteckt gehalten. Weiter unten in Bun<strong>de</strong>nbach kann<br />
man im Forellenhof Reinhartsmühle fangfrischen Fisch essen.<br />
Auf <strong>de</strong>m letzten Stück zum Ausgangspunkt zurück durchquert<br />
man einen Felsentunnel, <strong>de</strong>r einst zum Schiefertransport diente,<br />
und erhascht noch einige schöne Blicke auf die Schmidtburg.<br />
Süchtig nach mehr spektakulären Panoramen fällt die Wahl für<br />
die letzte Tour <strong>de</strong>s langen Wochenen<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Cloef-Pfad im<br />
Saarland . Spektakulär – ein passen <strong>de</strong>res Wort gibt es nicht, um<br />
<strong>de</strong>n Postkartenblick von Cloef hinab auf die Saarschleife zu<br />
beschreiben , die <strong>de</strong>n schmalen Sporn <strong>de</strong>s Montclair umarmt. Hier<br />
kann man lange stehen und sich trotz<strong>de</strong>m nicht sattsehen. Doch<br />
will man <strong>de</strong>n Cloef-Pfad kennen lernen, wan<strong>de</strong>rt man besser los.<br />
Auf <strong>de</strong>m Abstieg durchs schluchtenartige Naturschutzgebiet<br />
Steinbachtal lichtet sich immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wald, um erneut <strong>de</strong>n<br />
Blick auf die Saarschleife freizugeben. Am Ufer <strong>de</strong>r Saar heißt es<br />
noch einmal tief durchatmen, <strong>de</strong>nn nun beginnt <strong>de</strong>r anspruchsvolle<br />
Teil <strong>de</strong>s Weges, <strong>de</strong>r sich in vielen Serpentinen zum Aussichts<br />
punkt Cloef hinaufwin<strong>de</strong>t. Immerhin hat man gehörigen<br />
Ansporn, <strong>de</strong>nn was gibt es Schöneres als <strong>de</strong>n mit Wa<strong>de</strong>n zwicken<br />
erarbeiteten erhabenen Blick? Heidrun Braun<br />
Uriges Idyll: die Baybachklamm.<br />
74 Schleifen sollst du gehen<br />
Allgemein<br />
Rund um <strong>de</strong>n Saar-Hunsrück-Steig<br />
zwischen Perl im Saarland sowie<br />
Trier und Boppard in Rheinland-Pfalz<br />
gibt es 74 Rundwan<strong>de</strong>rwege: die<br />
sogenannten Traumschleifen. Sie sind<br />
zwischen 6 und 18 Kilometern lang<br />
und tragen alle das Deutsche<br />
Wan<strong>de</strong>r siegel, das gute Markierung<br />
und naturnahe Wegführung garantiert.<br />
Ziele sind bizarre Felsformationen,<br />
spektakuläre Aussichtspunkte,<br />
geschichtsträchtige Burgen und<br />
geheimnisvolle Plätze. In <strong>de</strong>r Nähe<br />
je<strong>de</strong>r Tour gibt es min<strong>de</strong>stens ein<br />
wan<strong>de</strong>rfreundliches Gasthaus.<br />
L U X E M B U R G<br />
Saar<br />
Saar-Hunsrück-Steig<br />
geplante Verlängerung<br />
Mosel<br />
N a t u r p a r k S a a r - H u n s r ück<br />
Infos<br />
Wan<strong>de</strong>rkarten, Broschüren und Infos:<br />
Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig, Tel.<br />
068 72/901 81 00, traumschleifen.com,<br />
und Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH,<br />
Tel. 02 61/91 52 00, wan<strong>de</strong>rwun<strong>de</strong>r.info.<br />
F R A N K R E I C H<br />
Mehr unter 4-seasons.tv/tz-wan<strong>de</strong>rn.<br />
Reisetipp 51<br />
Cochem<br />
Nahe<br />
Saarlouis<br />
Saarbrücken<br />
Boppard<br />
Rhein<br />
Kastellaun<br />
Rhaunen<br />
Trier<br />
Thalfang 816 Idar-Oberstein<br />
Saarburg<br />
Perl Losheim<br />
Orscholz<br />
St. Wen<strong>de</strong>l<br />
Merzig<br />
0 5 10 km