Winter 2012 - 4-Seasons.de
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Träume leben<br />
»Hanna hat oft als Tür- und<br />
Herzensöffnerin fungiert. Sie<br />
geht total locker auf Leute zu.«<br />
suchen, an <strong>de</strong>m man das Auto zum Übernachten abstellen kann.<br />
Spielen, die Gegend erkun<strong>de</strong>n. Bei Einbruch <strong>de</strong>r Dunkelheit ins<br />
Bett – in Mittelamerika wur<strong>de</strong> es gegen 18 Uhr dunkel …<br />
Ist das nicht langweilig, wenn ihr mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn ins Bett müsst?<br />
Anna: Wir haben oft noch gebloggt, die Fotos sortiert und die<br />
Erlebnisse sacken lassen. Ich habe diese blaue Stun<strong>de</strong> genossen.<br />
Wie reagierten die Menschen, wenn ihr mit euren blon<strong>de</strong>n<br />
Mädchen aus <strong>de</strong>m Auto gestiegen seid?<br />
Anna: Sie haben uns immer geholfen, wenn wir nach einem Platz<br />
gefragt haben, wo wir unser Auto für die Nacht hinstellen konnten.<br />
Oft boten sie uns sogar ihren Garten an. Dabei hat Hanna oft<br />
genug als Tür- o<strong>de</strong>r Herzensöffner fungiert. Sie geht total locker<br />
auf Leute zu, hat immer »Hi!« o<strong>de</strong>r »Hola!« gesagt.<br />
Thomas: In Mexiko haben wir mal nach einem Platz zum Übernachten<br />
gesucht. Als wir an einer Farm hielten, kam <strong>de</strong>r Mann mit<br />
<strong>de</strong>r Machete angelaufen. Als ich dann aber mit Hanna auf <strong>de</strong>m<br />
Arm an <strong>de</strong>n Zaun gegangen bin, hat er sofort das Tor aufgemacht,<br />
Bist du eine Fee? Hanna erlebt georgische Folklore.<br />
damit wir reinfahren konnten. Die Frau und die Kin<strong>de</strong>r sind<br />
herbeigelaufen, unsere Mädchen bekamen ein Stück Melone, und<br />
wir wur<strong>de</strong>n zum Essen eingela<strong>de</strong>n. So lief das fast immer.<br />
Haben die Mädchen auch Schlagbäume geöffnet?<br />
Thomas: Grenzübergänge waren oft kompliziert. Über die ganzen<br />
Formalitäten, vor allem wegen <strong>de</strong>r Autos, könnten wir ein Buch<br />
schreiben. Wenn gar nichts mehr ging, mussten wir <strong>de</strong>n Baby-<br />
Trumpf ziehen. An <strong>de</strong>r Grenze von <strong>de</strong>r Ukraine nach Rumänien<br />
sollten wir wegen eines Schichtwechsels unbestimmte Zeit<br />
warten. Dann ist Anna mit Hanna auf <strong>de</strong>m Arm noch mal zum<br />
Grenzer und hat ihm freundlich erklärt, dass die Kleine mü<strong>de</strong> und<br />
hungrig sei. Da hat er einfach das Tor für die Diplomatenautos<br />
aufgemacht und uns durchgewinkt.<br />
Welche waren die schönsten Gegen<strong>de</strong>n auf euren Reisen?<br />
Thomas: Das schönste Land <strong>de</strong>r ersten Tour war Georgien. Der<br />
Kaukasus, die Flüsse … Und egal, in welches Dorf wir gekommen<br />
sind, wir wur<strong>de</strong>n immer eingela<strong>de</strong>n. Selbst in vermeintlich unsicheren<br />
Gegen<strong>de</strong>n, wie an <strong>de</strong>r Grenze zu Tschetschenien, funktionierte<br />
das Prinzip, mit <strong>de</strong>m wir überall gut zurechtgekommen<br />
sind: Du musst mit <strong>de</strong>n Leuten re<strong>de</strong>n. »Hallo, wir sind hier; habt<br />
ihr ein Problem damit, wenn wir heute Nacht hier schlafen?« Da<br />
kamen niemals negative Reaktionen. Im Gegenteil. In Georgien<br />
saßen wir keine drei Minuten am Bach, da tauchten Kin<strong>de</strong>r auf<br />
und haben uns Nüsse gebracht o<strong>de</strong>r frisch gefangene Fische. ><br />
Quintic – arcteryx.com