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Winter 2012 - 4-Seasons.de

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14 Träume leben Träume leben 15<br />

Wie können <strong>de</strong>nn Babys einen Familienurlaub anstoßen?<br />

Anna: Bei<strong>de</strong> Mädchen waren Frühgeburten und mussten mehrere<br />

Monate im Krankenhaus verbringen.<br />

Thomas: Wir hatten zwei Mal eine harte Zeit und fühlten danach,<br />

wir müssen irgendwohin. Also haben wir meine Elternzeit genutzt<br />

und sind immer <strong>de</strong>r aufgehen<strong>de</strong>n Sonne entgegengefahren.<br />

Seid ihr Hanna zuliebe mit <strong>de</strong>m Auto gereist?<br />

Anna: Wir wussten nicht, ob ihr das Reisen gefällt. Wenn nicht,<br />

hätten wir einfach umkehren können. Und mit Auto kannst du<br />

dich nach <strong>de</strong>m Rhythmus <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s richten: Du fährst, während<br />

es schläft, und hältst an, wenn es aufwacht o<strong>de</strong>r hungrig ist.<br />

Thomas: Den Renault von Annas Vater haben wir vor <strong>de</strong>r Reise in<br />

Sachsen zur Inspektion gebracht. Der Monteur meinte, so kämen<br />

wir nicht mal mehr zurück nach Berlin. Statt<strong>de</strong>ssen sind wir damit<br />

noch fast 20 000 Kilometer über teils schlimme Pisten gefahren.<br />

War <strong>de</strong>r Renault Espace campingtauglich ausgebaut?<br />

Thomas: Wir haben die Gepäckkisten mit Brettern abge<strong>de</strong>ckt. So<br />

dauerte es keine zehn Minuten, um das Nachtlager zu bereiten.<br />

Und bei <strong>de</strong>r Abfahrt <strong>de</strong>n Kofferraum voller Pampers?<br />

Anna (lacht): Ja. Im Nachhinein war das dämlich. Win<strong>de</strong>ln bekommst<br />

du in je<strong>de</strong>m Ort. Auch die Paletten voller Babynahrung<br />

hätten wir uns sparen können. Nestlé ist überall.<br />

Das Auto als Schlafraum, die Natur als Kin<strong>de</strong>rzimmer – hier in Belize. Picknickplatz am Lago <strong>de</strong> Atitlán in Guatemala.<br />

»Den Kofferraum voller<br />

Win<strong>de</strong>ln und Babygläschen<br />

hätten wir uns sparen<br />

können. Das bekommt<br />

man überall auf <strong>de</strong>r Welt.«<br />

Was hat die Kin<strong>de</strong>rärztin zu euren Reiseplänen gesagt?<br />

Anna: Sie ist die Län<strong>de</strong>rliste durchgegangen, ob dort spezifische<br />

Gefahren drohen. Aber über die üblichen Impfungen hinaus kann<br />

man Babys in <strong>de</strong>m Alter eh nicht schützen.<br />

Thomas: Wir bekamen ein paar Tipps mit auf <strong>de</strong>n Weg, dass wir<br />

zum Beispiel Elektrolyte geben sollen, wenn eines <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

kotzt. Aber das war jetzt nicht ganz neu für uns.<br />

Weil ihr auch früher schon viel gereist seid?<br />

Anna: Ja, aber das ging nie über vierwöchige Backpacker-Trips<br />

hinaus. Vor allem Osteuropa und Vor<strong>de</strong>rasien kannten wir von<br />

diesen Reisen bereits recht gut.<br />

Habt ihr euch auf einem dieser frühen Backpacker-Trips<br />

kennen gelernt?<br />

Anna: Nein, das war in Brüssel bei einer Konferenz <strong>de</strong>r Euro pean<br />

Youth Press. 2008 bin ich zu Thomas nach Berlin gezogen.<br />

Viele Paare träumen dann von einem sesshaften Leben mit<br />

Häuschen im Grünen …<br />

Anna: In einer WG fühle ich mich viel wohler, immer mit Leuten<br />

um mich rum.<br />

Thomas: Unser Traum war vielmehr, gemeinsam zu reisen.<br />

Anna als Reporterin, ich als Fotograf. Den Ausschlag für die<br />

Reisen haben aber letztlich die Kin<strong>de</strong>r gegeben.<br />

Habt ihr vorwiegend selbst gekocht?<br />

Anna: Wir waren oft in Lokalen essen. Das ist nicht teuer, meist<br />

aber lecker, und man trifft neue Leute.<br />

Wie sah ein typischer Tagesablauf bei euren Reisen aus?<br />

Thomas: Aufwachen, wenn die Sonne aufs Auto brennt o<strong>de</strong>r eines<br />

<strong>de</strong>r Mädchen anfängt zu brabbeln, weil eine Kuh durchs Autofenster<br />

reinschaut. Gemütlich frühstücken, meist Müsli. Zum<br />

Waschen an <strong>de</strong>n Bach gehen. Mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn spielen, während<br />

Anna liest. Vielleicht vormittags etwas in <strong>de</strong>r Nähe anschauen,<br />

zum Beispiel einen Wasserfall. Wenn die Kin<strong>de</strong>r gegen Mittag<br />

mü<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n, zwei, drei Stun<strong>de</strong>n fahren. Einen schönen Ort >

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