II - CCA Monatsblatt

Foto 19
Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir den noch höher gelegenen
Kamm der Gipfelregion auf ca. 5200m Höhe. Aus diesem erheben sich
verschiedene Felstürme in den Himmel, die von Schneefeldern umgeben sind.
Vielleicht ist es möglich den höchsten Felsen von hinten, also von der Nordseite
ohne technische Hilfsmittel zu besteigen. Allerdings ist die Strecke dorthin
äußerst abschüssig und durch loses Geröll gefährlich rutschig, so dass wir
beschlossen, nicht weiterzuwandern, sondern bei einem Picknick Bolivien aus
der Vogelperspektive zu bewundern: Im Süden ging unser Blick fast über den
gesamten Salar de Uyuni, im Norden über den kaum erschlossenen Salar de
Coipasa. Am Horizont waren die Vulkane der Cordillera Occidental Sajama,
Parinacota und Pomerape klar zu erkennen. Der 6-stündige Aufstieg hatte sich
ganz und gar gelohnt .......
Eine Legende
„Es gibt viele Geschichten vom Tunupa. Die folgende ist ein Auszug
verschiedener Legenden ... “. „ Mein Großvater erzählte mir, dass die Berge in
alten Zeiten wandern konnten und wussten, wie man sich verliebt, genauso wie
wir ...
Tunupa war wie eine Mutter, Mika Tayka genannt, sie war aus Chile
gekommen. Man sagte, sogar, sie hätte eine Schwester in Chile. Tunupa kam,
um zu bleiben. In jenen Tagen war sie eine schöne und begehrenswerte Frau .....
Sie hatte einen Sohn geboren, der schon bald starb. Ihre Brust blieb geöffnet,
besser gesagt, sie schwoll an, wegen der angesammelten Milch. Tunupa vergoss
die Milch auf der Erde und sie versickerte. Deshalb sagt man, die Milch kommt
aus der Erde oder genauer, die Milch hat sich in Salz verwandelt.
Tunupa blieb. Sie hatte andere Kinder, die sie aber zu ihrem Vater gab. Hätte sie
damals ihre Milch nicht vergossen, wäre nur T´ula und Gestrüpp gewachsen.
Das erzählte man sich damals ...
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