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II - CCA Monatsblatt

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estimmte Menge eines schädlichen Produktes an die Umwelt abzugeben. Will<br />

oder muss ich die Umwelt mehr belasten, als es mir aufgrund meiner<br />

Umweltzertifikate zusteht, so muss ich Zertifikate kaufen. Bin ich dagegen<br />

überdurchschnittlich sauber, so kann ich meine nicht benötigten Zertifikate<br />

verkaufen und zu Geld machen. Der Handel kann im Prinzip zwischen<br />

Unternehmen, aber auch zwischen Staaten ablaufen.<br />

Für den überzeugten Marktwirtschaftler haben Umweltzertifikate einen<br />

unwiderstehlichen Reiz. Die Umweltbelastung wird ein handelbares Gut<br />

(während sie vorher ein freies Gut war und jedem ohne Kosten zur Verfügung<br />

stand), somit wird die Umweltbelastung zum Kostenfaktor. Das sauber<br />

produzierende Unternehmen hat Kostenvorteile, und damit über den<br />

Verkaufspreis der Produkte Konkurrenzvorteile. Über die Produktionskosten<br />

wird ein Anreiz zur Einsparung von Emissionen und anderen<br />

Umweltbelastungen geschaffen. Die bisher externen Kosten 1 der<br />

Umweltverschmutzung werden – endlich! – zu internen Kosten.<br />

So weit, so gut. Es bleibt das Problem, dass man das Recht erwirbt, die Umwelt<br />

und damit andere zu schädigen. Juristisch ist ein solches Recht problematisch.<br />

Zudem stellt sich die Frage, wie hoch denn die Emissionen überhaupt sein<br />

dürfen. Es ist ja durchaus möglich, dass die weltweit zugebilligte Menge an<br />

Emissionen immer noch viel zu hoch ist, um die Klimakatastrophe zu<br />

vermeiden. Nach den momentan gültigen Konventionen ist genau das der Fall.<br />

Dennoch sind die Emissionszertifikate ein sinnvoller Weg, den CO2-Ausstoß in<br />

die Marktpreise einzubeziehen. Was fehlt, ist die verbindliche Festlegung einer<br />

klimaverträglichen Gesamtmenge an CO2-Emissionen.<br />

Atmosfair – oder: moderner Ablasshandel<br />

Haben Sie ein Umweltgewissen? Oder haben Sie sich schon erfolgreich selbst<br />

weisgemacht, dass Sie einfach zweimal im Jahr nach Deutschland fliegen<br />

müssen, sei es beruflich oder privat, schließlich, der Job, und man muss doch die<br />

Kontakte zu Freunden und Familienangehörigen wahren, nicht wahr?, und<br />

überhaupt...<br />

1 externe Kosten: Kosten, die nicht der Verursacher trägt, sondern ein unbeteiligter Anderer; in diesem Fall<br />

Schäden für Land- und Forstwirtschaft, Gebäudeschäden, gesundheitliche Schäden aufgrund von<br />

Schadstoffemissionen usw.<br />

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