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tierschutz-kurier - Tierschutzverein für Tirol

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TIERSCHUTZ AKTUELL INGE WELZIG<br />

Liebe Tierfreundinnen, liebe Tierfreunde!<br />

In Aldrans hatte es sich ergeben, dass ich kurzfristig<br />

bei einer netten Runde mit am Tisch saß. Ich<br />

bekam Lob, aber die Wirtin konnte sich nicht zurückhalten.<br />

Einige Tage davor war unter den Gästen mit<br />

großer Empörung diskutiert worden, wie verrückt ich<br />

sei. Es sei ein Wahnsinn, dass ich von Spendengeldern<br />

Igel kastrieren lassen würde. Mit meinem herzlichen<br />

Lachen war die Wirtin dann doch verunsichert, ob dieser<br />

Quatsch wirklich stimmen würde.<br />

Aus Pertisau am Achensee kam die Meldung, dass<br />

vier Hunde zu holen seien. Den Hintergrund wird<br />

der Hotelbesitzer nicht so schnell vergessen. Ein Pärchen<br />

war gerade den zweiten Tag eingemietet, als die<br />

Polizei mit vier Zivil-Autos auftauchte und die Hundebesitzer<br />

verhaftete. Es handelte sich um einen international<br />

gesuchten Verbrecher. Zum Glück wurde die<br />

Partnerin am Abend frei gelassen, was ihr ermöglichte,<br />

mit den Hunden zu verschwinden.<br />

Nur selten lösen sich Probleme von selbst. Zwei<br />

mutterlose Steinmarder aufzuziehen, ist nicht jedermanns<br />

Sache. Die wenigen<br />

Plätze in <strong>Tirol</strong> dazu<br />

waren bereits ausgebucht.<br />

Es schien einfach<br />

hoffnungslos. Weil ich<br />

trotzdem an Wunder<br />

glaube, habe ich weiter<br />

telefoniert. Die Rettung<br />

kam über ein junges, erfahrenes<br />

Paar aus Kärnten.<br />

Auch die Fahrt ließ<br />

sich gut organisieren.<br />

Ein <strong>Tirol</strong>er wurde Kärntner.<br />

Auf diese Weise besitzt<br />

jetzt <strong>Tirol</strong> zwei Stein-<br />

marder weniger. Eigentlich drei, denn die Mutter war<br />

von einem Auto überfahren worden.<br />

Dass viele unserer Kinder nicht gerade tierfreundlich<br />

erzogen werden, bringt mich manchmal auf<br />

die Palme. Wie der Fall einer Mutter mit einem ca. 6<br />

Jahre alten Kind. Die beiden waren in einem Supermarkt<br />

<strong>für</strong> Tierbedarf, wo auch eine offene Kühlvitrine<br />

stand. Das Kind steckte den Welpen in diese Kühlvitrine.<br />

Auf die Kritik einer Kundin dazu meinte das<br />

Mädchen nur „meine Mama hat gesagt, ich darf mit<br />

dem Hund alles machen, was ich will“. Genauso<br />

schlimm ist die Beobachtung eines Kindes, das einen<br />

Welpen getreten und weggeschleudert hat. Auch diese<br />

zugehörige Mutter hatte kein Problem damit. Leider<br />

war es in beiden Fällen nicht möglich, Namen und<br />

Adresse zu erhalten, die Zeugen versuchen aber in der<br />

Gegend zu forschen. Zum Glück gibt es im Tierschutz<br />

immer wieder Hobby-Detektive.<br />

TIERSCHUTZ-KURIER<br />

Geärgert hat mich ein<br />

Anruf abends an einem<br />

Freitag. Ich sollte<br />

sofort eine Katze holen, die in einem Stiegenhaus zugelaufen<br />

sei. Es sei ein verschmustes Tier. Eine solche<br />

Katze in einem Stiegenhaus gehört jemanden. Ich<br />

schlug vor, Zettel auszuhängen, denn eine Übersiedlung<br />

ins Tierheim sei ein unnötiger Stress. Mit der Zeit<br />

merkte ich im Gespräch, dass es die eigene Katze sein<br />

musste. Dass die Frau am nächsten Tag auf Urlaub fahren<br />

würde, bestätigte sie auch. Jetzt kam bei mir die<br />

Sorge, dass das Tier ausgesetzt würde und ich bat um<br />

den Namen und die Adresse. Gleichzeitig rief ich im<br />

Tierheim an, um mich mit Günther bei der angegebenen<br />

Adresse zu treffen. Mit meiner Stimme hätte mir<br />

die Frau die Türe nicht geöffnet, denn sie wusste, dass<br />

ich ihre Lüge durchschaut hatte. Günther und Gerhard<br />

spielten ihren Auftritt perfekt, allerdings umsonst. Die<br />

Adresse war genauso falsch wie der angegebene Name.<br />

Und beim Rückruf auf die Nummer, mit der angerufen<br />

worden war, wurde das Gespräch wegen einer Katze<br />

einfach abgestritten. Auch die Polizei konnte nicht<br />

helfen, da es sich um ein Wertkarten-Telefon handelte.<br />

Ich kann nur hoffen, dass das verschmuste Tier bei<br />

netten Menschen Aufnahme gefunden hat. Da Aussehen<br />

des Tieres und der Platz des vermuteten Aussetzens<br />

unbekannt sind, ist eine Klärung so gut wie unmöglich.<br />

Soeben hat ein ausgezeichnetes Gespräch in der Landesregierung<br />

mit LR Beate Palfrader, die <strong>für</strong> das<br />

Landespolizeigesetz zuständig ist, stattgefunden. <strong>Tirol</strong><br />

wird sich nicht den Alibi-Gesetzen in Sachen Hundeführschein<br />

anschließen, die kaum einen einzigen Biss<br />

verhindern werden. Es geht nicht um den Hund, sondern<br />

um den Besitzer. Meine alte Forderung, wie in der<br />

Schweiz einen Sachkundenachweis VOR der Aufnahme<br />

des Tieres zu verlangen, dürfte in eine langsame<br />

und schrittweise Verwirklichungsphase kommen. Die<br />

Hunde-ANFÄNGER müssen darüber aufgeklärt werden,<br />

was es heißt, dieses Tier ins Haus zu holen. Die<br />

„alten Hasen“ lassen sich kaum noch ändern und vor<br />

allem wissen sie, was es heißt, einen Hund zu haben.<br />

Es ist längst 5 Minuten nach 12 Uhr bei der Vermittlung<br />

von Wissen über Hunde. Darum sind ja auch<br />

die Schulbesuche durch Claudia Niedrist so wichtig.<br />

Dass wir weiterhin <strong>für</strong> unsere vierbeinigen Schützlinge<br />

positive Veränderungen herbei füh ren können,<br />

wünscht sich<br />

Ihre

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