Bundesstraße 30 Archiv 2009 - B30 Oberschwaben
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komplett." Zudem helfe die B <strong>30</strong> allen Arbeitnehmern, die jeden Tag zwischen Friedrichshafen und<br />
Ravensburg pendeln.<br />
16. Januar <strong>2009</strong><br />
B 31 ist der Verlierer<br />
(Friedrichshafen) - Der Bund wird fÉr die B 31 bei Friedrichshafen aus dem zweiten Konjunkturpaket kein<br />
Geld geben. Die Landesregierung zieht andere Projekte vor, das geht aus einem Schreiben des<br />
Staatsministeriums an das Bundeskanzleramt hervor. SPD- und FDP-Abgeordnete sind sauer. Der OB<br />
trÅgt es mit Fassung. Schuld sind Einwendungen gegen den Planfeststellungsbeschluss.<br />
1,25 Milliarden Euro bekommt das Land aus dem Konjunkturprogramm. 950 Millionen Euro will die<br />
Landesregierung in ihrem eigenen Infrastrukturprogramm bereit stellen. Damit kÑnnte man auch am<br />
Bodensee in Sachen StraÄenbau einiges bewegen. Doch unter den "wichtigen<br />
Verkehrsinfrastrukturprojekten, deren Umsetzung besonders dringlich ist", wird in dem von Staatsminister<br />
Hubert Wicker unterzeichneten Schreiben aus der Region lediglich die B <strong>30</strong>, Ortsumgehung Ravensburg,<br />
aufgefÉhrt. FÉr den Sprecher des Stuttgarter Verkehrsministeriums eine klare Sache. Die B <strong>30</strong> ist bereits<br />
seit 2006 baureif und bereits seit 2005 planfestgestellt, wÅhrend der im Juni 2008 erlassene<br />
Planfeststellungsbeschluss fÉr die B 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad noch nicht<br />
rechtskrÅftig ist. Solange die anhÅngigen Klagen nicht erledigt sind, kÑnne man nicht anfangen zu bauen.<br />
Bei den zusÅtzlichen Mitteln handle es sich um ein Konjunkturprogramm, das mÑglichst schnell anlaufen<br />
soll, um seine Wirkung zu entfalten. Abwarten und Aufschieben kÑnne man nicht, so der Sprecher des<br />
Ministeriums.<br />
SPD-Landtagsabgeordnete Norbert Zeller kann dies dennoch nicht nachvollziehen und ist sauer. Den<br />
Umstand, dass gegen die B 31 in Friedrichshafen drei Klagen beim baden-wÉrttembergischen<br />
Verwaltungsgerichtshof in Mannheim anhÅngig sind, lÅsst er nicht gelten. "Das ganze Gerede, wie wichtig<br />
die B 31 ist, kann man durch den Kamin rausb..", sagt Zeller. FÉr ihn ist das Ganze ein politisches<br />
Armutszeugnis. "Die CDU lÅuft durch die Gegend und wird nicht mÉde, die Bedeutung der B 31<br />
herauszuheben, aber lÅsst sie, wenn es darauf ankommt, fallen". "Es juckt mich Éberhaupt nicht, wie viele<br />
planfestgestellte StraÄen im Land auf den Bau warten", betont Zeller und erwartet jetzt ein klares<br />
Bekenntnis zur B 31.<br />
Auch sein Kollege Hans-Peter Wetzel von der FDP findet es schrecklich, dass die B 31 weder in<br />
Çberlingen noch in Friedrichshafen berÉcksichtigt wird. Jetzt, wo zusÅtzliche Mittel aus Berlin flieÄen,<br />
mÉsste man doch zugreifen, meint Wetzel. Er freue sich zwar, dass die B <strong>30</strong> zum Zug komme, fÉr die<br />
Bodenseeregion sei es aber Årgerlich. "Da war den beiden Ravensburgern das Hemd wohl nÅher als die<br />
Hose", meint der Abgeordnete.<br />
Geradezu gelassen reagiert OberbÉrgermeister Josef BÉchelmeier auf das Fehlen der B 31 auf der<br />
Wunschliste des Landes. "Wir mÉssen erst die Klagen vom Tisch bekommen", sagt der OB. Die Liste der<br />
Landesregierung sei fÉr ihn kein Evangelium. Er setzt auf seine "guten Kontakte nach Berlin" und deutet<br />
vage an, dass die laufenden GesprÅche mit den KlÅgern dem Ganzen eine unverhoffte Wendung geben<br />
und die B 31 doch noch ganz nach oben katapultieren kÑnnte. Er werde jedenfalls alles tun, um die<br />
Chance zu nutzen.<br />
Als besonders dringlich stehen auf der Landesliste neben der B <strong>30</strong> mit 40,9 Millionen Euro geschÅtzten<br />
Baukosten, nach dem die Stadt Ravensburg und das Land bereits rund 10 Millionen Euro investiert<br />
haben, im sÉdlichen Baden-WÉrttemberg nur noch die B 34 Ortsumfahrung Grenzach mit 5,5 Millionen<br />
Euro. Insgesamt seien derzeit im Land 28 BundesfernstraÄenprojekte mit einem<br />
Gesamtinvestitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro planfestgestellt, hieÄt es in dem Schreiben an das<br />
Bundeskanzleramt.<br />
18 <strong>Archiv</strong> <strong>2009</strong> www.B<strong>30</strong>-<strong>Oberschwaben</strong>.de