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4. Teil der Geschichte der legendären Six Days

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<strong>4.</strong> <strong>Teil</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>legendären</strong> <strong>Six</strong> <strong>Days</strong> von 1963 bis 1965<br />

Als die Zweitakter von MZ aus Zschopau ihre größten Geländesporterfolge einfuhren<br />

Sowohl dieser <strong>Teil</strong> als auch <strong>der</strong> 5. und 6. <strong>Teil</strong> in<br />

den nächsten beiden Ausgaben zeichnet die <strong>legendären</strong><br />

Erfolge <strong>der</strong> DDR-Nationalmannschaft in <strong>der</strong><br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> Internationalen Sechstagefahrt in<br />

den Jahren 1963 bis 1969 nach, ob auf MZ- o<strong>der</strong><br />

Simson-Motorrä<strong>der</strong>n. In puncto MZ- und Simson-<br />

Engagement geht es noch einmal bis in die Anfänge<br />

im Jahr 1953 zurück in <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>legendären</strong> Geländefahrt, <strong>der</strong>en Grundstein mit<br />

<strong>der</strong> ersten Fahrt im englischen Charlisle im Jahr<br />

1913 gelegt wurde.<br />

Bei <strong>der</strong> Zschopauer Zweiradschmiede MZ erkannte<br />

man frühzeitig den hohen Stellenwert des Geländesports<br />

als Testfeld für seriennahe Motorrä<strong>der</strong><br />

und schickte, nicht wie im letzten <strong>Teil</strong> beschrieben<br />

1956, son<strong>der</strong>n bereits bei <strong>der</strong> 28. Auflage<br />

1953 im tschechischen Gottwaldov, einige Fahrer<br />

des neu gegründeten IFA Rennkollektivs Zscho-<br />

1958 im Garmisch-Partenkirchen:<br />

ADMV Vizepräsident Ludwig Woitina und die<br />

westdeutschen Fahrer Radke, Augustin und<br />

Allgeier, die mit Maschinen des Motorradwerkes<br />

Zschopau starteten und strafpunktfrei<br />

die goldene Mannschaftsmedaille <strong>der</strong> FIM<br />

errangen.<br />

6 05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

SIX DAYS TEIL 4 1961 - 1965<br />

Hattrick für MZ - 1963-65<br />

pau in den Wettkampf. Das 7-köpfige Klub-Team<br />

um Mannschaftsleiter Hans Sprung, sein Sohn<br />

Hardy, Rudolf Meixner und Walter Winkler (alle<br />

auf IFA RT 125), Karl Uhlig und Kurt Kämpf auf<br />

einer BK IFA 350 sowie das BK 350-Gespann Hermann<br />

Scherzer mit Erhard Carius, musste Lehrgeld<br />

bezahlen, denn nur ein einziger, Kurt Kämpf,<br />

kam überhaupt ins Ziel. Er errang dabei die erste<br />

Silbermedaille für die DDR. Überdies waren die<br />

DDR-Sportler bei <strong>der</strong> ersten <strong>Teil</strong>nahme Außenseiter,<br />

nicht nur weil eine<br />

<strong>Teil</strong>nahme an den Wettbewerben<br />

um Trophy<br />

und Silbervase durch<br />

die eingeschränkten<br />

Möglichkeiten ohnehin<br />

nicht in Betracht kam.<br />

Entsprechend war <strong>der</strong><br />

erste Auftritt von wenig<br />

Erfolg geprägt, so<br />

daß man zog sich in<br />

den kommenden zwei<br />

Jahre vorerst wie<strong>der</strong><br />

aus dem Geschehen<br />

zurückzog. 1956 und<br />

in überwiegend an<strong>der</strong>er<br />

Besetzung erfolgte<br />

<strong>der</strong> zweite Start <strong>der</strong><br />

Ostdeutschen. In Garmisch-Partenkirchen<br />

errang unter an<strong>der</strong>em<br />

<strong>der</strong> später zur Legende<br />

gewordene Mannschaftsleiter<br />

Walter<br />

Winkler, <strong>der</strong> als Pionier <strong>der</strong> ersten Stunde schon<br />

beim ersten Auftritt <strong>der</strong> DDR-Geländesportler mit<br />

dabei war, seine erste Silbermedaille. Auch die<br />

Suhler Simson-Werker waren in <strong>der</strong> Zwischenzeit<br />

auf den Wettbewerb aufmerksam geworden und<br />

so waren nicht nur drei MZ-Motorrä<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />

ebenso viele AWO-Maschinen am Start. Mit einem<br />

<strong>der</strong> Motorrä<strong>der</strong> nahm <strong>der</strong> Fahrer Helmut Amthor<br />

das erste Silber für eine DDR-Fabrikmannschaft<br />

von Simson mit nach Thüringen. In dieser Kategorie<br />

holten sich schon ein Jahr später im<br />

tschechischen Spindler Mühle Hans Fischer auf<br />

MZ und Lothar Bock auf Simson die zwei ersten<br />

Goldmedaillen für die DDR.<br />

Ein Jahr darauf, 1958 erneut in Garmisch, beschränkte<br />

sich das DDR-Engagement nicht nur<br />

auf Club- und Fabrikmannschaften, erstmals gab<br />

es seitens <strong>der</strong> Sportoberen grünes Licht für eine<br />

Auswahl für die beiden großen Wettbewerbe, Trophäe<br />

und Silbervase. Erstere, bestehend aus den<br />

MZ-Fahrern Hans Fischer, Werner Stiegler, Hellmuth<br />

Hermann, Fred Willamowski und dem Simson-Duo<br />

Lothar Bock und Helmut Amthor, kam<br />

auf Anhieb auf den <strong>4.</strong> Platz. Die Silbervasen-Auswahl<br />

mit Woldemar Lange, Dieter Kaluscha auf<br />

MZ, Günther Clarinc auf Simson sowie Berthold<br />

Trappe auf Jawa CZ kam unter 17 Mannschaften<br />

als Zehnte durchs Ziel. Insgesamt war die Ausbeute<br />

an Goldmedaillen, für <strong>der</strong>en Erhalt Strafpunktfreiheit<br />

Voraussetzung war, mit sechs für<br />

MZ und zwei für das Simson-Werk beachtlich.<br />

Noch erfolgreicher waren hier die westdeutschen<br />

Fahrer, die mit einer MZ ES 250 aus Zschopau<br />

auf ostdeutsche Fabrikate setzten. Helmut Radke,<br />

Karl Augustin und Hugo Allgeier errangen mit den<br />

Zweitaktern „Made in GDR“ Gold für die BRD im<br />

Horst Lohr im Jahr 1963.<br />

Fotos: Archiv Fritzsch<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Fabrikmannschaftswettbewerb <strong>der</strong> FIM.<br />

Ein Jahr später ging es ins tschechische Gottwaldov,<br />

wo das Trophyteam <strong>der</strong> DDR einen viel<br />

beachteten dritten Platz erkämpfte. 1960 im<br />

österreichischen Bad Aussee, machte die Winzigkeit<br />

eines Wassertropfens im Vergaser <strong>der</strong> MZ-<br />

Maschine Erich Kypkes einen fast sicheren Trophy-Sieg<br />

zunichte. Die vierzehn Strafpunkte, die<br />

Kypke dafür kassierte, dass er zu spät vom Start<br />

weggekommen war, schlugen mit einem 5. Platz<br />

für das Sextett zu Buche. Ein Trost für die DDR-<br />

Mannschaft war da die Tatsache, dass sie die<br />

meisten Gutpunkte aller 9 Mannschaften auf dem<br />

Konto hatte, wohl eher nicht. In <strong>der</strong> Silbervasen-<br />

Wertung erkämpfte sich die Simson-Werksmannschaft<br />

bestehend aus Horst Schmerze und Lothar<br />

Bock auf AWO 250 und Helmut Amthor und Hans<br />

Joachim Wilke auf AWO 350 den 6. Platz. Da das<br />

Quartett dabei strafpunktfrei blieb, wurde je<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Fahrer mit Gold belohnt.


Peter Uhlig aus <strong>der</strong> DDR-Trophy-Mannschaft bei<br />

<strong>der</strong> Bremsprüfung am 5. Fahrtag.<br />

Der 13.August 1961, <strong>der</strong> als „Tag des Mauerbaus“<br />

in die Geschichtsbücher einging, hatte<br />

weitreichende Auswirkungen auf den gesamten<br />

Sport, da sich beide deutscher Staaten mehr<br />

und mehr voneinan<strong>der</strong> isolierten. So wurden in<br />

dem Jahr den DDR-Sportlern in einem Reisebüro<br />

in Westberlin die Ausreisepässe zu den <strong>Six</strong> <strong>Days</strong><br />

in Großbritannien verweigert. Die Veranstalter in<br />

Llandrindod Wells unterdessen bekundeten ihre<br />

Solidarität mit den ostdeutschen Sportlern, indem<br />

sie über die gesamten sechs Tage hinweg die<br />

Fahne <strong>der</strong> DDR hissten. 1962 ging es erneut nach<br />

Garmisch-Partenkirchen, denn ein Jahr zuvor war<br />

es das westdeutsche Sextett aus Günter Dotterweich<br />

(Maico), Lorenz Müller (Hercules), Sebastian<br />

Nachtmann (BMW), Erwin Schmi<strong>der</strong> (NSU)<br />

sowie Richard Heßler und Lorenz Specht (beide<br />

Zündapp), die die siegreiche Trophymannschaft<br />

stellte. In dieser Zeit waren es politische Machtspiele<br />

bei<strong>der</strong> deutscher Staaten, die das Klima eisig<br />

machten und alles verkomplizierten. So wurde<br />

beispielsweise das Hissen <strong>der</strong> jeweiligen Landesflagge<br />

<strong>der</strong> Sportler am Veranstaltungsort nicht<br />

selten verweigert. Auch die Ein- und Ausreise von<br />

Sportlern über die innerdeutschen Grenze geriet<br />

nicht selten zur Tortur, für beide Seiten.<br />

Nach zweijähriger unfreiwilliger Abstinenz war<br />

die DDR-Auswahl auf dem internationalen Sechstage-Parkett<br />

zurück. In <strong>der</strong> Zwischenzeit hatte<br />

das tschechische Sextett den Westdeutschen die<br />

internationale Trophäe entrissen, wodurch das<br />

Nachbarland auch berechtigt war, die 38. Auflage<br />

1963 im eigenen Land auszutragen. Den ostdeutschen<br />

Sportlern kam dies insofern entgegen, als<br />

dass damit Querelen im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Ausübung des Sports mit einem <strong>der</strong> Nato-Staaten<br />

ausgeschlossen waren. Mit großer Sorgfalt<br />

war in Spindler Mühle ein idealer Geländekurs<br />

im Herzen des Riesengebirges über eine Distanz<br />

von 1.571 Kilometern festgelegt worden. Unter<br />

den 280 Fahrern aus 16 Nationen waren 23 aus<br />

Ostdeutschland, 18 davon mit MZ-, fünf mit Simson-Maschinen,<br />

die die Reise ins Riesengebirge<br />

antraten. Die Suhler Sportler setzten statt <strong>der</strong> bewährten<br />

AWO-Viertakter seit 1956 erstmals auf<br />

hubraumschwache 50ccm-Zweirä<strong>der</strong>, zunächst<br />

im Wettbewerb um Fabrikpreis und in <strong>der</strong> Klubmannschaft.<br />

Die Abstriche hinsichtlich <strong>der</strong> Leistung<br />

<strong>der</strong> Mopeds machten Helmut Amthor, Gottfried<br />

Pohlan, Alfred Lichtenberg, Siegfried Rauhut<br />

und Rudi Gilbert mit ihrer enormen Erfahrung im<br />

Gelände wett, die den zwei Letztgenannten Gold<br />

einbrachte. Und die bestens vorbereitete und ausgerüstete<br />

Trophy-MZ-Mannschaft aus Günter Baumann,<br />

Peter Uhlig, Hans Weber, Horst Lohr, Bernd<br />

Uhlmann und Werner Salevsky, die während <strong>der</strong><br />

zweijährigen Abwesenheit beachtliche internationale<br />

Erfolge eingefahren hatte, wurden im Vorfeld<br />

als Favoriten gehandelt. Bereits nach dem ersten<br />

Tag durch das schwierige Gelände waren von<br />

SIX DAYS TEIL 4 1961 - 1965<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

sieben Nationalmannschaften<br />

noch fünf, so<br />

die Gastgeber, Italien,<br />

die UdSSR, Polen und<br />

die DDR-Equipe, die mit<br />

12 Gutpunkten in Führung<br />

ging, strafpunktfrei.<br />

Bereits zu diesem<br />

Zeitpunkt zeichnete<br />

sich ab, dass <strong>der</strong> Sieg<br />

zwischen CSSR, einer<br />

<strong>der</strong> weltbesten Geländesportnationen,<br />

und<br />

<strong>der</strong> DDR ausgemacht<br />

werden würde. Während<br />

auch am Ende<br />

des fünften Tages die<br />

MZ-Fahrer noch immer<br />

strafpunktfrei waren,<br />

zeigten die Tschechen<br />

am vorletzten Tag Nerven<br />

und kassierten zwei<br />

Strafpunkte - damit wa-<br />

ren die Zschopauer auf dem besten Weg, die Sensation<br />

perfekt zu machen. Letztmals galt es, eine<br />

103-Kilometer-Strecke in schwierigem Gelände<br />

und die abschließende Geschwindigkeitsprüfung<br />

auf dem 7,5-Kilometer-Rundkurs zu absolvieren.<br />

Der letzte Tag <strong>der</strong> 38. Internationalen Sechstagefahrt<br />

an einem Samstag, den 7. September,<br />

würde die Entscheidung herbeiführen. Auch die<br />

Italiener, zwischenzeitlich wie<strong>der</strong> in vor<strong>der</strong>er Position,<br />

weil sie vom Patzen <strong>der</strong> Tschechoslowakei<br />

profitierten, fuhren durch das Ziel - doch die MZ-<br />

Fahrer konnten sie zeitlich nicht mehr einholen.<br />

10 Jahre harte und konsequente Arbeit zahlten<br />

sich aus. Erleichterung und Tränen <strong>der</strong> Freude<br />

machten sich bei <strong>der</strong> gesamten Delegation breit.<br />

Das war <strong>der</strong> Beginn einer beispiellosen Dominanz<br />

willensstarker ostdeutscher Fahrer auf Zweitaktern<br />

aus Zschopau. Bei seiner Gratulation sprach<br />

Westdeutschlands Fahrtleiter Otto Sensburg,<br />

selbst erfolgreicher Geländesportler, davon, die<br />

Veranstaltung hätte „keine würdigeren Sieger als<br />

die DDR-Fahrer auf ihren MZ-Maschinen“ haben<br />

können.<br />

Doch beim ersten Trophy-Sieg <strong>der</strong> Ostdeutschen<br />

blieb es nicht. Das Kräftemessen <strong>der</strong> 32 Fabrikmannschaften<br />

entschied strafpunktfrei die MZ-<br />

Werksmannschaft 1 mit den Fahrern Salevsky,<br />

Lohr und Uhlmann, vor den CZ-Fahrern und <strong>der</strong><br />

2. MZ-Werksmannschaft mit Weber, Uhlig und<br />

Baumann, für sich. Den Kampf um die Silbervase<br />

entschieden 1963 indes die Italiener, vor Österreich,<br />

Großbritannien A und <strong>der</strong> B-Mannschaft <strong>der</strong><br />

DDR für sich. Deren A-Pendant wurde Achter.<br />

Durch den famosen Sieg <strong>der</strong> Trophy-Mannschaft<br />

<strong>der</strong> DDR fand erstmals die internationale Sportveranstaltung,<br />

die jedes Jahr die Zuschauermassen<br />

in ihren Bann zieht, in Ostdeutschland auf<br />

ostdeutschem Boden statt. Am gleichen Tag, als<br />

in Spindler Mühle die schwarz-weiß-karierte Flagge<br />

hinter den letzten <strong>Teil</strong>nehmern gesenkt wurde,<br />

hob sich ein Jahr später, am 7. September 1964<br />

in Erfurt, die Startfahne für die 226 <strong>Teil</strong>nehmer<br />

aus 14 Nationen. Dem obligatorischen Einmarsch<br />

<strong>der</strong> <strong>Teil</strong>nehmer tags zuvor im Rahmen <strong>der</strong> Festveranstaltung<br />

in <strong>der</strong> Thüringenhalle <strong>der</strong> Blumenstadt<br />

Erfurt blieben jedoch sowohl die westdeutsche als<br />

auch die italienische Delegation fern. Die internationale<br />

Konkurrenz hielt es für ausgeschlossen,<br />

dass die Zschopauer Zweitakter erneut den<br />

PS-stärkeren Maschinen <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong> über die<br />

Gesamtdistanz von 1938 Kilometern standhalten<br />

würden. Doch während des Zieleinlaufs beim<br />

Abschlussrennen auf <strong>der</strong> Betonpiste des Erfurter<br />

Flugplatzes mussten sich all die Skeptiker eines<br />

Besseren belehren lassen, denn die sechs MZ-<br />

Geländesport-Asse Günter Baumann, Peter Uhlig,<br />

Hans Weber, Horst Lohr, Bernd Uhlmann und<br />

Werner Salevsky, besiegten die Englän<strong>der</strong>, die<br />

auch strafpunktfrei durchkamen, deutlich. Zum<br />

zweiten Mal in Folge ging damit <strong>der</strong> Trophy-Sieg<br />

an die DDR. Die Simson-Fahrer standen auf heimischen<br />

Boden den MZ-Sportlern in nichts nach<br />

und holten sich die Silbervase. Siegfried Rauhut<br />

auf einer Simson GS 50 sowie Ewald Schneidewind,<br />

Gottfried Pohlan und Lothar Schünemann,<br />

die eine Simson GS 75 einsetzten und für die B-<br />

Auswahl starteten, konnten die A-Auswahl von MZ<br />

mit den Fahrern Werner Stiegler, Klaus Halser,<br />

Karlheinz Wagner sowie den ehemaligen Simson-<br />

Fahrer Hans Joachim Wilke und 17 Mitbewerber<br />

um die Vase auf Distanz halten. Auch beim Fabrikpreis<br />

waren die Männer auf MZ die Abräumer,<br />

so war es die Mannschaft 1 vom Motorradwerk<br />

Zschopau, die dem Wettbewerb ihren Stempel<br />

aufdrückte. Den zweiten Platz belegte die Mannschaft<br />

MZ 2 vor Simson 1, Simson 2 und wie<strong>der</strong>um<br />

einer Zschopauer Auswahl mit MZ 3 unter<br />

insgesamt 27 Mannschaften. Bis in die einzelnen<br />

Klassen hinein war die Dominanz <strong>der</strong> DDR-Sportler<br />

offensichtlich. Allein in sechs von 8 Klassen<br />

stellte die 50-köpfige DDR-Auswahl jeweils den<br />

stärksten Fahrer, so 50 ccm-Fahrer Rauhut, 75<br />

ccm-Fahrer Pohlan, 175 ccm-Fahrer Uhlig, 250<br />

ccm-Fahrer Salevsky, 350 ccm-Fahrer Uhlmann,<br />

Willamowski gewann die 500 ccm-Wertung. Die<br />

Stimmen <strong>der</strong> Zeitzeugen, wie vom Franzosen<br />

Georges Cavrois, seinerzeit Journalist bei „Moto-<br />

Ehemalige Geländesportler von MZ und Simson beim Rundgang im Motorradmuseum auf Schloss<br />

Wildeck: Werner Stiegler, Klaus Teuchert, Horst Lohr (MZ) sowie Rudi Gilbert, Horst Schmerze<br />

und Ewald Schneidewind von Simson Suhl (v. l.).<br />

05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Thomas Fritzsch<br />

7


Revue“, lassen die kollektive Euphorie erahnen<br />

an jenem 12. September 1964: „Es war eine<br />

wun<strong>der</strong>bare Sechstagefahrt und ein ebensolcher<br />

Sieg für die einheimischen Fahrer. Über allem<br />

steht natürlich <strong>der</strong> Gewinn <strong>der</strong> Trophy durch die<br />

sechs Mann, die schon im Vorjahr auf den schnellen<br />

MZ-Maschinen in Spindler Mühle erfolgreich<br />

waren. Aber erst <strong>der</strong> Doppelsieg bei den Vasenmannschaften,<br />

die fünf ersten Plätze bei den Fabrikmannschaften<br />

und die Klassensiege vervollständigen<br />

das großartige Abschneiden <strong>der</strong> Fahrer<br />

des Gastgeberlandes.“ Der englische Journalist<br />

Peter Frazer, <strong>der</strong> für die Zeitschrift „Motor Cycle“<br />

aus Ostdeutschland Bericht erstattete, äußerte<br />

sich folgen<strong>der</strong>maßen: „Ein feiner Sieg für die ostdeutschen<br />

Fahrer, die damit erneut bewiesen, wie<br />

gut sie und ihre Maschinen sind. Wir hatten Hoffnung,<br />

bei <strong>der</strong> abschließenden Geschwindigkeitsprüfung<br />

auf dem Flugplatz noch etwas von dem<br />

Rückstand aufzuholen, dies gelang uns lei<strong>der</strong><br />

nicht. Es ist fantastisch, was in MZ-Maschinen<br />

steckt. Zurzeit gibt es im Geländesport auf <strong>der</strong><br />

Welt nichts Besseres. Es hat sich als völlig richtig<br />

erwiesen, leichtere Maschinen einzusetzen, sie<br />

kamen im Gelände wesentlich besser zurecht als<br />

die schweren. Der Sieg ist vollauf verdient, weil<br />

die ostdeutschen Fahrer meisterhaft verstanden,<br />

das Leistungsvermögen <strong>der</strong> MZ voll auszunutzen.“<br />

Der tschechische Berichterstatter Karel Hrubec<br />

vom Magazin „Stadion“, erklärte: „An diesem Sieg<br />

gibt es nichts zu deuteln. Er wurde in einer Wei-<br />

Erhard Carius<br />

se errungen, die unterstreicht, dass Fahrer und<br />

Maschinen <strong>der</strong> DDR eine Einheit bilden. Schon<br />

nach den ersten Tagen war zu erkennen, dass die<br />

MZ allen an<strong>der</strong>en Konkurrenten überlegen ist. Ich<br />

hatte den Englän<strong>der</strong>n etwas mehr zugetraut. Unsere<br />

Hoffnungen hatten sich ja bereits nach dem<br />

dritten Tag durch die Ausfälle zerschlagen. Die<br />

CZ ist zwar schnell, aber <strong>der</strong> schwache Punkt war<br />

das Getriebe. Nun ist für uns alles vorbei und die<br />

DDR gilt damit auch im nächsten Jahr als Favorit.<br />

Alle an<strong>der</strong>en haben sicher viele Erfahrungen<br />

gesammelt und werden nun mit aller Kraft versuchen,<br />

1965 besser abzuschneiden, als es ihnen<br />

1964 gelang.“<br />

Zum zweiten Mal nach 1964 in Thüringen werden<br />

in diesem Jahr die <strong>Six</strong> <strong>Days</strong> in Ostdeutschland<br />

ausgetragen. Den Zuschlag erhielt nach 48<br />

Jahren durch die FIM die Geländesporthochburg<br />

Sachsen dank dem Engagement des sächsischen<br />

ADAC und des DMSB. Ein Wermutstropfen aber<br />

bleibt, denn MZ-Maschinen werden Zuschauer<br />

auf <strong>der</strong> Strecke vergeblich suchen. Eine Son<strong>der</strong>schau<br />

am Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal<br />

8 05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

Foto: Thomas Fritzsch<br />

SIX DAYS TEIL 4 1961 - 1965<br />

wird dann mit historischen<br />

Geländesport-<br />

Motorrä<strong>der</strong>n unter<br />

an<strong>der</strong>em von MZ und<br />

Simson nicht nur an<br />

die glanzvollen Zeiten<br />

<strong>der</strong> Motorradschmiede<br />

Zschopau erinnern. So<br />

wird <strong>der</strong> einst größte<br />

Motorradproduzent <strong>der</strong><br />

Welt, DKW, in diesem<br />

Jahr 90 Jahre alt.<br />

Als Mutterland des<br />

Wettstreits war Großbritannien<br />

am vierzigjährigen<br />

Jubiläum <strong>der</strong><br />

<strong>Six</strong> <strong>Days</strong> Ausrichter, wie<br />

es im Vorfeld durch die<br />

FIM vergeben worden<br />

war. Als 21 Fahrer von<br />

MZ aus Zschopau und<br />

Simson aus Suhl samt<br />

ihren Trophäen die sie<br />

für 1 Jahr behalten<br />

durften in Richtung Isle<br />

of Man aufbrachen, hat<br />

mit Bestimmtheit keiner<br />

einen Gedanken an einen Hattrick im Trophy<br />

Wettbewerb verschwendet. Geschweige noch an<br />

einen Doppelsieg in <strong>der</strong> Trophy und Silbervase<br />

wie es in Erfurt <strong>der</strong> Fall war, geglaubt. Sicher aber<br />

wollte sich die Mannschaft in allen Wettbewerben<br />

bestmöglichst verkaufen. Entsprechend gut vorbereitet<br />

waren Fahrer und Motorrä<strong>der</strong> für einen<br />

Schlagabtausch mit den Platzherren, die jedoch<br />

seit 1953 das Pech verfolgte, seit sie das letzte<br />

Mal in Gottwaldov die Trophäe an sich rissen. Gegen<br />

die Pechsträhne <strong>der</strong> Briten sollte ein ganz eigenes,<br />

spezielles Rezept seine Wirkung entfalten:<br />

Extrem schwieriges Gelände, sehr knappe Fahrzeiten.<br />

Auch noch niemand <strong>der</strong> Fahrer ahnte zu<br />

diesem Zeitpunkt, dass <strong>der</strong> Wettkampf auf <strong>der</strong><br />

Isle of Man, <strong>der</strong> am 20. September begann, <strong>der</strong><br />

schwerste aller Zeiten werden sollte. 299 Fahrer<br />

aus 17 Nationen starteten in den frühen Morgenstunden<br />

in Douglas, um die erste <strong>der</strong> sechs Tagesetappen<br />

und damit knapp 327 Kilometer hinter<br />

sich zu bringen. Auf Anhieb setzten sich die Gastgeber<br />

vor <strong>der</strong> BRD und den Ostdeutschen Peter<br />

Uhlig, Hans Weber, Horst Lohr, Bernd Uhlmann,<br />

Werner Salevsky und Karlheinz Wagner, <strong>der</strong> für<br />

Günter Baumann neu in <strong>der</strong> Trophy-Mannschaft<br />

war, ab. Bereits beim „Warmlaufen“ am ersten<br />

Der größte und attraktivste<br />

Oldtimer- und <strong>Teil</strong>emarkt<br />

im Osten<br />

LEIPZIG<br />

agra-Messepark<br />

Zum Gedenken an die verstorbenen Geländesportler und Trophy-<strong>Teil</strong>nehmer<br />

Hans Weber, Peter Uhlig und Werner Salevsky ist in Hohndorf<br />

ein Ehrenmal errichtet worden.<br />

Jetzt wie<strong>der</strong> am<br />

alten Standort!<br />

Samstag 12.05.2012 . 9 –18 Uhr<br />

Sonntag 13.05.2012 . 9 –16 Uhr<br />

www.oldtema.de<br />

OLDTEMA<br />

Anbieter (Clubs kostenlos) bitte rechtzeitig<br />

anmelden über:<br />

Telefon 0361-6534991 . Fax 0361-6534992<br />

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Hardy Sprung<br />

Foto: Thomas Fritzsch<br />

Tag, bei dem von acht Mannschaften am Abend<br />

nur noch fünf strafpunktfrei waren, zeichnete sich<br />

ab, welche Härten auf die <strong>Teil</strong>nehmer noch zukommen<br />

würden. Am folgenden Tag, <strong>der</strong> erneut<br />

durch tückisches Hochmoor über zwei Schleifen<br />

<strong>der</strong> Nordroute in gegengesetzter Richtung des<br />

Vortages führte, kam erschwerend ein dichter<br />

Foto: Thomas Fritzsch<br />

Nebel hinzu, <strong>der</strong> so machen <strong>der</strong> Fahrer orientierungslos<br />

machte. Nichtsdestotrotz war die DDR-<br />

Trophymannschaft in <strong>der</strong> Lage, sich vor Großbritannien<br />

und <strong>der</strong> CSSR an die Spitze zu setzen.<br />

Und auch die Morgenstunden des dritten Tages<br />

verhießen nichts Gutes. Die noch verbliebenen<br />

255 Starter mussten bei strömenden Regen und<br />

Nebel mit Sichtweiten unter 10 Metern starten.<br />

Nicht zuletzt die Strapazen in den Bergen und<br />

die rutschigen Steilhänge zwangen etliche <strong>der</strong><br />

Fahrer, von den Anstrengungen <strong>der</strong> ersten beiden<br />

Tage schon ausgelaugt und zermürbt, zum<br />

Aufgeben. Man sprach gar von einem „schwarzen<br />

Mittwoch“, es machte sich, das vorzeitige Ende<br />

herbeisehnend, Endzeitstimmung unter den <strong>Teil</strong>nehmern<br />

breit. Mit 129 Fahrern, so die Bilanz des<br />

Abends, waren mehr als die Hälfte ausgefallen<br />

- sei es durch Entkräftung o<strong>der</strong> Verletzung, weil<br />

sie resignierten o<strong>der</strong> einfach zerschlagen waren.<br />

Einzig die DDR-Auswahl war noch vollzählig, wäh


2<strong>4.</strong>-29. septembeR<br />

SachsenrIng/<br />

ErzgebIrge<br />

www.fIm-Isde2012.com<br />

05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

9


end die an<strong>der</strong>en Trophy-Mannschaften allesamt<br />

Ausfälle hinnehmen mussten. Die Ostdeutschen<br />

waren weiterhin führend mit 7 Strafpunkten, vor<br />

Großbritannien mit 52 und <strong>der</strong> CSSR mit 58.<br />

Auch am <strong>4.</strong> Tag setzten Regen und Nebel den<br />

längst über ihre Grenzen gehenden Fahrern zu.<br />

Insgeheim hofften die Gastgeber, unter den extremen<br />

Bedingungen würden DDR und CSSR die Segel<br />

an diesem Tag streichen. Stattdessen waren<br />

es kurze Zeit später drei Spitzenfahrer aus dem<br />

eigenen Lager, die entnervt aufgaben. Und wie<strong>der</strong><br />

befand sich unter den an diesen Tag 31 ausgefallenen<br />

Fahrern keiner aus Ostdeutschland, das<br />

in <strong>der</strong> Trophy vier weitere Strafpunkte kassierte.<br />

Die Silbervasen-A-Auswahl, bis dahin nur Dritte,<br />

legte mit Günter Baumann, Klaus Teuchert, Horst<br />

Golz und Werner Stiegler (alle auf MZ) zu diesem<br />

Zeitpunkt den Grundstein für den späteren<br />

Sieg <strong>der</strong> DDR. Während sich auch am vorletzten<br />

Tag das Wetter unverän<strong>der</strong>t präsentierte, wurden<br />

mittlerweile sowohl Trophy- als auch Silbervasen-<br />

Mannschaft auf MZ <strong>der</strong> DDR bereits als die inoffiziellen<br />

Sieger gehandelt. Zwar kassierten die<br />

beiden Fahrer Lohr und Uhlmann noch drei Strafpunkte,<br />

was sich aber als unbedeutend hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Siegeschancen erwies, da die CSSR mit<br />

Jaroslav Pudil einen Fahrer verlor, <strong>der</strong> mit akuter<br />

Blindarmentzündung ins Krankenhaus von Douglas<br />

eingeliefert werden musste.<br />

Auch am letzten Tag zeigte sich das Wetter unverän<strong>der</strong>t.<br />

Noch reichlich 130 Kilometer und eine<br />

abschließende Geschwindigkeitsprüfung über gut<br />

26 Kilometer für 50 ccm-Motorrä<strong>der</strong> und knapp<br />

42 Kilometer für Maschinen von 250 ccm bis 750<br />

ccm, bis zu <strong>der</strong> es nur 82 Fahrer geschafft hatten,<br />

trennten die Ostdeutschen noch vom Sieg. Nach<br />

1920 strapaziösen Kilometern auf <strong>der</strong> nassen,<br />

nebligen Insel in <strong>der</strong> Irischen See, hatten die Tro-<br />

10 05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

SIX DAYS TEIL 4 1961 - 1965<br />

phy-Akteure schließlich den Hattrick für die DDR in<br />

<strong>der</strong> Tasche. Überdies verblieb auch die Silbervase,<br />

die sich Günter Baumann, Klaus Teuchert, Horst<br />

Golz und Werner Stiegler erkämpften, für ein weiteres<br />

Jahr in <strong>der</strong> DDR. Während die Vase in Erfurt<br />

Die Trophy-Mannschaft von 1965 in Hohndorf kurz vor <strong>der</strong> Abreise auf die Isle of Man.<br />

Mit dabei auch <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong> MZ-Sportabteilung, Oberingenieur Walter Kaaden (rechts außen).<br />

Erfolge MZ von 1963-69.<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

Foto: Archiv Fritzsch<br />

noch an die Simson-Mannschaft ging, nahmen sie<br />

nun die MZ-Geländesportler mit ans Festland. In<br />

identischer Besetzung des Vorjahres wurde die B-<br />

Auswahl, das Simson-Quartett mit Gottfried Pohlan,<br />

Siegfried Rauhut, Lothar Schünemann und<br />

Ewald Schneidewind, Sechste von insgesamt 21<br />

Silbervasenmannschaften. Spätestens zu diesem<br />

Zeitpunkt hatten die ostdeutschen Fahrer auf die<br />

Weltspitze aufgeschlossen. Und auch die Zweitakter<br />

aus Zschopau waren nicht nur schnell, auch in<br />

puncto Robustheit waren die Maschinen <strong>der</strong> Konkurrenz<br />

um Längen voraus. Zweifellos brachte die<br />

40. Internationale Sechstagefahrt mit <strong>der</strong> DDR<br />

den verdienten Sieger hervor.<br />

Wie die großartige Erfolgsgeschichte <strong>der</strong> Zschopauer<br />

und Suhler weiter geht, lesen Sie in <strong>der</strong><br />

nächsten Ausgabe.<br />

Der heute 77-jährige Erhard Carius war 1953 in<br />

Gottwaldov Beifahrer von Hermann Scherzer im<br />

BK 350-Gespann. Danach war er ausschließlich<br />

als Monteur bei den <strong>Six</strong> <strong>Days</strong> dabei, <strong>der</strong> auch<br />

die westdeutschen Fahrer mit ostdeutschen MZ-<br />

Motorrä<strong>der</strong>n betreute. Bis 1975 war Erhard Carius<br />

Mitarbeiter <strong>der</strong> Geländesportabteilung von<br />

MZ: „Für uns war das zu <strong>der</strong> Zeit Neuland. Es<br />

war unser erster großer Auftritt. Als Neulinge hat<br />

uns auch niemand schief angeschaut, selbst die<br />

Westdeutschen nicht. Als Sportler konnten wir<br />

ganz ungezwungen kommunizieren. Zwar war<br />

die Strecke nicht schwer, <strong>der</strong> Wettkampf ist aber<br />

trotzdem anstrengend genug, wenn man den<br />

ganzen Tag durch die Gegend geschüttelt wird.<br />

Von <strong>der</strong> zauberhaften Landschaft hat man da<br />

wenig mitbekommen. Zum Aufgeben zwang uns<br />

letztendlich ein Schaden am Seitenwagen. Soweit<br />

ich mich erinnere, war es am Tag 5, an dem <strong>der</strong><br />

Rahmenbruch an unserer Maschine passierte, in<br />

dessen Folge wir ausfielen und <strong>der</strong> uns eine Me-


daille kostete. Gleichzeitig fiel auch Walter Winkler an diesem Tag wegen<br />

einer Motorgeschichte aus. Der Einzige aus unserer Mannschaft war Kurt<br />

Kämpf, <strong>der</strong> Silber erhielt – das ist mir noch genau in Erinnerung geblieben.<br />

Der hatte zwar auch eine Verspätung wegen eines Defekts am Motorrad,<br />

aber es hat es trotzdem geschafft. Das Material war zu diesem Zeitpunkt<br />

einfach bei Weitem noch nicht so ausgereift wie später. Wir mussten mit gewöhnlichen<br />

<strong>Teil</strong>en von Serienmaschinen auskommen. Die Maschinen waren<br />

aber damals schon gut, recht robust und damit geländegängig. Im Hinblick<br />

auf die Leistung sind sie mit heute nicht zu vergleichen. In den 60er Jahren<br />

konnten wir auf sehr gute Fahrer und Motorrä<strong>der</strong> zurückgreifen - und damit<br />

kam <strong>der</strong> Erfolg.<br />

Hardy Sprung (83 Jahre) <strong>der</strong> 1953 auf einer IFA RT 125 die Sechstagefahrt<br />

in Gottwaldov bestritt: „Der Staub auf <strong>der</strong> Strecke setzte uns unheimlich<br />

zu. Dafür entschädigte ein wenig die Zeitkontrolle, an <strong>der</strong> wir es mit den<br />

schönsten tschechischen Frauen zu tun hatten. Das sind die Dinge, die mir<br />

noch gut im Gedächtnis sind. Ebenso, dass unser BK-Motorrad, seinerzeit<br />

neu auf dem Markt, überall die Blicke <strong>der</strong> Leute auf sich zog. Die Details<br />

jedoch erinnere ich nach über 60 Jahren kaum noch.“<br />

SIX DAYS TEIL 4 1961 - 1965<br />

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Geringe Spannung =<br />

Grip<br />

Hohe Spannung =<br />

Laufleistung<br />

Armbinden von Karlheinz Wagner.<br />

Foto: Thomas Fritzsch<br />

36. Sechstagefahrt 1961 in Llandrindod Wells (GB)<br />

En<strong>der</strong>gebnis Trophy<br />

1. BRD Günter Dotterweich Maico 250<br />

Lorenz Müller Hercules-Sachs 175<br />

Sebastian Nachtmann BMW 600<br />

Erwin Schmi<strong>der</strong> NSU 300<br />

Lorenz Specht und Richard Heßler Zündapp 175/250<br />

2. Italien<br />

3. Österreich<br />

<strong>4.</strong> CSSR<br />

En<strong>der</strong>gebnis Silbervase<br />

1. CSSR Alois Bouška<br />

Otakar Chasák<br />

František Darebny CZ 125<br />

Drahoslav Miarka CZ 175<br />

37. Sechstagefahrt 1962 in Garmisch-Partenkirchen<br />

En<strong>der</strong>gebnis Trophy<br />

1. CSSR František Bouška CZ 125<br />

Zdenek Polánka und Drahoslav Miarka CZ 175<br />

Bohuslav Roucka Jawa 250<br />

František Hóffer und Vladimír Štepán Jawa 350<br />

2. GB<br />

3. UDSSR<br />

En<strong>der</strong>gebnis Silbervase<br />

1. BRD Horst Rothermund Kreidler<br />

Heinz Klingenschmidt DKW<br />

Volker Kramer und Günter Sengfel<strong>der</strong> Zündapp<br />

05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

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38. Sechstagefahrt 1963 in Spindler Mühle<br />

En<strong>der</strong>gebnis Trophy<br />

Strafpunkte Gutpunkte<br />

1. DDR 0 3.855,802<br />

2. Italien 0 3.732,399<br />

3. CSSR 2 3.796,572<br />

<strong>4.</strong> UDSSR 239 3.056,166<br />

5. BRD 700 3.125,320<br />

6. Polen 1123 2.599,607<br />

7. Großbritannien 1200 2.588,519<br />

8. Schweden 1276 2.398,891<br />

En<strong>der</strong>gebnis Silbervase<br />

1. Italien 0 2.479,676<br />

2. Österreich 20 2.349,256<br />

3. Großbritannien A 200 2.121,504<br />

<strong>4.</strong> DDR B 210 2.272,332<br />

.<br />

8. DDR A 401 2.194,257<br />

11. BRD A 600 2.080,277<br />

1<strong>4.</strong> BRD B 1000 1.586,054<br />

40. Sechstagefahrt 1965 auf <strong>der</strong> Isle of Man<br />

En<strong>der</strong>gebnis Trophy<br />

Strafpunkte Gutpunkte<br />

1. DDR 14 3.404,04<br />

2. CSSR 344 2.977,83<br />

3. Schweden 1061 2.606,53<br />

<strong>4.</strong> Großbritannien 1195 2.734,74<br />

5. BRD 1603 2.195,71<br />

6. Polen 1906 1821,26<br />

7. UDSSR 1943 2.062,10<br />

8. Spanien 1968 1.817,13<br />

En<strong>der</strong>gebnis Silbervase<br />

1. DDR A 86 2.129,44<br />

2. BRD A 303 2.113,91<br />

3. CSSR A 374 2.032,67<br />

12 05 - 2012 Speed - Ihr Motorradmagazin<br />

39. Sechstagefahrt 1964 in Erfurt<br />

En<strong>der</strong>gebnis Trophy<br />

Strafpunkte Gutpunkte<br />

1. DDR 0 3.912,735<br />

2. Großbritannien 0 3.793,093<br />

3. UDSSR 309 3.104,339<br />

<strong>4.</strong> Schweden 578 3.240,247<br />

5. CSSR 804 3.116,368<br />

6. Polen 966 2.742,062<br />

7. Österreich 1472 2.435,280<br />

En<strong>der</strong>gebnis Silbervase<br />

1. DDR B<br />

2. DDR A<br />

3. CSSR A<br />

<strong>4.</strong> CSSR B<br />

5. Nie<strong>der</strong>lande A<br />

6. Großbritannien B<br />

7. UDSSR A<br />

8. Finnland<br />

9. Großbritannien A<br />

10. Schweden A<br />

11. Finnland B<br />

12. Spanien<br />

13. UdSSR B<br />

1<strong>4.</strong> Polen<br />

15. Nie<strong>der</strong>lande B<br />

16. USA A<br />

17. Belgien<br />

18. Schweden B<br />

19. USA B<br />

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