Die Schulreform unter der Lupe! - schabernack-online.de
Die Schulreform unter der Lupe! - schabernack-online.de
Die Schulreform unter der Lupe! - schabernack-online.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Reportage<br />
interview mit Frau Klüver,<br />
Leiterein <strong><strong>de</strong>r</strong> Kita St. marien<br />
Schabernack:<br />
Frau Klüver, was macht Ihre Kita aus?<br />
Frau Klüver:<br />
Der außeror<strong>de</strong>ntlich warmherzige Umgang.<br />
Wir versuchen, je<strong>de</strong>s Kind als Individuum<br />
zu sehen.<br />
Schabernack:<br />
Frau Klüver, in Ihrem Konzept schreiben<br />
Sie, Grundlage Ihrer Arbeit sei das christliche<br />
Menschenbild. Wie setzen Sie dies in<br />
Ihrer täglichen Arbeit um?<br />
Frau Klüver:<br />
Glaube kann man leben. <strong>Die</strong> Eltern müssen<br />
akzeptieren, dass wir eine evangelische<br />
Einrichtung sind. Wir geben <strong>de</strong>n Glauben<br />
<strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n mit auf <strong>de</strong>n Weg, stülpen<br />
ihn aber nieman<strong>de</strong>m über. Entschei<strong>de</strong>nd<br />
ist, dass je<strong><strong>de</strong>r</strong>, egal was er macht, wie er<br />
spricht und wie er aussieht, im Haus willkommen<br />
ist.<br />
Zum christlichen Menschenbild gehört für<br />
mich je<strong>de</strong>n, so zu nehmen, wie er ist und<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> wertschätzen<strong>de</strong> Umgang miteinan<strong><strong>de</strong>r</strong>.<br />
Das, so glaube ich, ist bei christlichen<br />
Menschen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s ausgeprägt.<br />
<strong>Die</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> lernen, auch alltägliche Dinge<br />
zu achten. <strong>Die</strong>se Anerkennung lässt sich<br />
etwa beim täglichen Gebet vor <strong>de</strong>m Essen<br />
zeigen. Man kann nicht nur <strong>de</strong>m lieben<br />
Gott danken. Man kann auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Mami<br />
danken, dass sie vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit noch Zeit<br />
hatte, eine Stulle zu schmieren und Milch<br />
in eine extra Dose zu füllen. Auch „Bitte“<br />
und „Danke“ zu sagen sollte für die Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
alltäglich sein. Danke dafür, dass einem<br />
die Erzieherin hilft, die Jacke zuzumachen.<br />
O<strong><strong>de</strong>r</strong> ein Danke <strong><strong>de</strong>r</strong> Erzieher für Gefälligkeiten<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>, anstelle eines so typisch<br />
lübschen „da nicht für“.<br />
Schabernack:<br />
Wie gehen Sie mit Angehörigen an<strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Religionen um?<br />
Frau Klüver:<br />
Was das angeht merken wir, dass die Stadt<br />
zum Leben immer teurer wird. Unser Auslän<strong><strong>de</strong>r</strong>anteil<br />
ist von 75 auf höchstens 25<br />
Prozent r<strong>unter</strong>gegangen. <strong>Die</strong>se Familien<br />
stehen unserer Konfession sehr offen ge-<br />
<strong>de</strong>n Eltern nimmt man ihr gerne ab. Selbst<br />
während <strong><strong>de</strong>r</strong> hektischen Bringzeit fin<strong>de</strong>n<br />
sie und ihre sieben pädagogischen Mitarbeiter<br />
Zeit für ein kurzes Gespräch zwischen<br />
Tür und Angel. Es sind die üblichen<br />
Montag-Morgen-Themen: „Hat das Kind am<br />
Wochenen<strong>de</strong> gut geschlafen?“, „Sollte man<br />
mit <strong>de</strong>m Husten nicht vielleicht doch zum<br />
Arzt?“ und „Wie war die Geburtstagsfeier<br />
mit <strong>de</strong>n Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>gartenfreun<strong>de</strong>n – und sind<br />
dies immer noch gute Freun<strong>de</strong>?“. Eigentlich<br />
nichts Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es, sollte man meinen,<br />
aber eben doch das Wichtigste, wenn es<br />
darum geht, Vertrauen zu schaffen und<br />
mögliche Probleme schon im Vorhinein zu<br />
vermei<strong>de</strong>n.<br />
Kita St. marien<br />
Dr. Julius-Leber Str. 75, 23552 Lübeck, Tel. 0451-7 65 65<br />
Träger: Diakonie Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>welt gGmbH.<br />
<strong>Die</strong> Kita bietet Elementar- und Hortbetreuung an für Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> von 3 bis 12<br />
Jahren.<br />
Betreuungszeiten: Montag-Donnerstag 7:30-16:00 Uhr + 1 h Verlängerung,<br />
Freitag 7:30-16:00 Uhr + 30 Min. Verlängerung.<br />
Schließzeiten: 3 Wochen in <strong>de</strong>n Sommerferien, 1 Woche in <strong>de</strong>n Herbstferien,<br />
zwischen Weihnachten und Neujahr.<br />
14<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg vom Büro in <strong>de</strong>n Aufenthaltsraum<br />
befin<strong>de</strong>t sich ein Zimmer mit gestapelten<br />
Betten. Der Mittagsschlaf, und das<br />
ist beileibe nicht selbstverständlich, gehört<br />
hier für alle Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> zur täglichen Routine.<br />
Im Ess- und Aufenthaltsraum fällt ein schönes<br />
Holzmo<strong>de</strong>ll <strong><strong>de</strong>r</strong> St. Marienkirche mit<br />
einem darüber hängen<strong>de</strong>m Holzkreuz ins<br />
Auge. Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemein<strong>de</strong> St. Marien gibt es<br />
einen stetigen Austausch, so erzählt <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Pastorin Ina von Kortzfleisch monatlich<br />
Kin<strong><strong>de</strong>r</strong>n etwas über kirchliche Themen und<br />
biblische Geschichte.