Die Schulreform unter der Lupe! - schabernack-online.de

Reportage
... die menschen von einer nachhaltigen Lebensweise überzeugen ...
Der ringstedtenhof
Ökologische Landwirtschaft
in Verbindung mit pädagogischer
Arbeit – das war die
Grundidee, als der Verein
Landwege vor gut fünfzehn
Jahren den 200 Jahre alten
Ringstedtenhof pachtete.
Inzwischen ist aus dem ehemals verfallenen
Resthof ein ansehnlicher Bauernhof geworden
und die zwei Partner, die Biolandwirtsfamilie
Grothues-Matzat und der Jugend-
Naturschutz-Hof des Vereins Landwege
sind beinahe stadtbekannt. Beide verfolgen
das Ziel, die Menschen von einer gesunden
und naturverbundenen Lebensweise und
nachhaltigem Landbau zu überzeugen.
„Damals war das Projekt einzigartig, was
Schulbauernhöfe anging. Alles andere war
eher Streichelzoo, aber keine authentische,
real existierende Landwirtschaft“, meint
Ludger Grothues. Zusammen mit seiner
Frau und einer Handvoll Mitarbeitern bewirtschaftet
er die je 40 ha Acker- und
Grünland. Auf dem Grünland bauen sie
derzeit eine Mutterkuhherde auf. Im Gegensatz
zur konventionellen Viehhaltung
wachsen die Kälber hier bei den Mutterkühen
auf und werden nach zwei bis drei Jahren
geschlachtet. Das Fleisch verkaufen die
Landwirte ebenso wie die übrigen Produkte
ihres Hofes, Getreide, Kartoffeln, Gemüse,
Käse u.v.m. über den eigenen Hofladen und
einen Marktstand. Darüber hinaus beliefern
sie die Genossenschaft Landwege, die
in Lübeck drei Supermärkte betreibt. Der
„Suppentopf“ in der Fleischhauerstraße bekommt
neben dem Fleisch sogar geschälte
Kartoffeln.
Vertrauen sei es, was die Kunden in erster
Linie in den Hofladen ziehe, das „gute
Gefühl, nachvollziehen zu können, wo das
10
Fleisch herkommt und wie die Tiere gehalten
werden“, so der Landwirt. Von der Qualität
der Tierhaltung können sich die Kunden
tatsächlich hautnah überzeugen. Direkt
hinter dem Hofladen liegen der Schafpferch
und der Schweinestall. Selbst bei den gerade
eisigen Temperaturen von minus 14 Grad
laufen die Ferkel durch das frische Heu vor
dem Stall und beäugen neugierig jeden Besucher.
Bis zur Weide der Galloway Rinder sind es
fünf Minuten Fahrt mit dem Trecker. Der, so
musste ich feststellen, trotz der beeindruckenden
Reifengröße ebenso wie ein normales
Auto bei Glätte in den Graben zu rutschen
droht. Bauer Markus kann das nicht
aus der Ruhe bringen. Nach einigen Versu-