Archiv 2011 (PDF) (3,22 MB) - B30 Oberschwaben
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Raum Bad Waldsee enorme Defizite", so Weinschenk. "Sie ist eine der verkehrlichen Schwachstellen der<br />
Region. Die gravierenden Belastungen für die betroffenen Ortschaften sind auf Dauer nicht tolerierbar".<br />
Zurzeit befindet sich die B 30 auf dem Gebiet von Bad Waldsee im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) im<br />
"Weiteren Bedarf". Projekte im "Weiteren Bedarf" dürfen von der Straßenbauverwaltung nicht geplant<br />
werden. Der BVWP soll bis 2015 aktualisiert werden. Hier besteht die Möglichkeit in den "Vordringlichen<br />
Bedarf" zu kommen. Erst dann können die Planungen aufgenommen werden. Weinschenk schlug hierzu<br />
die Bündelung der politischen Kräfte in der Stadt und Region vor und forderte die Anwesenden hierzu auf.<br />
In der nachfolgenden Diskussion mit den Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Raumschaft machte<br />
Verbandsdirektor Wilfried Franke des Regionalverbandes Bodensee-<strong>Oberschwaben</strong> deutlich: "Wenn das<br />
Projekt 2015 nicht in den "Vordringlichen Bedarf" kommt, dann gibt es wohl erst wieder in zehn bis 15<br />
Jahren die nächste Chance dazu". Doch selbst wenn es 2015 klappen sollte, dann wird es mit dem Bau<br />
noch einige Zeit dauern. Der Landtagsabgeordnete Paul Locherer sagte: "Wenn alles flutscht und es<br />
keine Einsprüche gibt, dann gehe ich von 20 Jahren aus". Winfried Leiprecht, Pressesprecher der<br />
<strong>Oberschwaben</strong>kliniken und Moderator des Morgens, wollte von Locherer wissen, wie Amtzell zu der<br />
Ortsumfahrung gekommen ist, als er dort noch Bürgermeister war? "Mit einem lokalen, regionalen<br />
Bündnis, wie wir es heute hier schließen", sagte Locherer. Bürgermeister Weinschenk hatte zuvor<br />
mehrmals aus einem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums zitiert, dass es von Vorteil für die<br />
Aufnahme in den "Vordringlichen Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan sei, "wenn vor Ort Einvernehmen<br />
hinsichtlich des geplanten Projekts besteht". Dieses Schreiben hatte der Bundestagsabgeordnete Martin<br />
Gerster auf seine Anfrage erhalten, wie die Ortsumgehung Gaisbeuren schnellstmöglich in den<br />
"Vordringlichen Bedarf" kommen könnte. Gerster: "Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen,<br />
werden wir Erfolg haben". Der Bundestagsabgeordnete Dr. Andreas Schockenhoff sieht als stärkstes<br />
Argument für das Projekt, "dass wir damit zwischen Ulm und Bodensee den Wirtschaftsraum mit dem<br />
stärksten Wachstum und der geringsten Arbeitslosigkeit anbinden". Priorität sei, von Ulm nach<br />
Friedrichshafen ohne Ortsdurchfahrt zu fahren. Alle waren sich einig, dass hier schnell etwas passieren<br />
muss.<br />
Im Anschluss stellte Bürgermeister Roland Weinschenk die "Waldseer Erklärung" vor. Darin wird erläutert,<br />
warum die B 30 auch auf dem Gebiet der Stadt Bad Waldsee leistungsfähig ausgebaut werden sollte.<br />
Höchste Priorität hat die Entlastung von Gaisbeuren und Enzisreute. Die Bündelung der Kräfte im Raum<br />
wird zur Umsetzung der anstehenden Aufgaben angestrebt, um die Aufnahme der B 30 in den<br />
"Vordringlichen Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan 2015 zu erreichen. "Die Aufnahme dieser Projekte in<br />
den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans im Zuge der Planfortschreibung im Jahre 2015<br />
wird von allen Beteiligten unterstützt und betrieben", heißt es in der Erklärung.<br />
Unterschrieben haben neben Roland Weinschenk, die Bundestagsabgeordneten Dr. Andreas<br />
Schockenhoff (CDU) und Martin Gerster (SPD), der CDU-Landtagsabgeordnete Paul Locherer, Eva-Maria<br />
Meschenmoser, erste Landesbeamtin im Landkreis Ravensburg, Peter Jany, Hauptgeschäftsführer der<br />
Industrie- und Handelskammer Bodensee-<strong>Oberschwaben</strong>, Wilfried Franke, Verbandsdirektor des<br />
Regionalverbandes Bodensee-<strong>Oberschwaben</strong> sowie Robert Wiedemann, Kreisverbandsvorsitzender beim<br />
Gemeindetag Baden-Württemberg und Bürgermeister von Baienfurt.<br />
Das Schreiben will die Stadt Bad Waldsee nun unter anderem dem Bundesverkehrsministerium<br />
zukommen lassen. Es soll dabei helfen, dass die Ortsumgehungen von Gaisbeuren und Enzisreute, sowie<br />
der 4-streifige Ausbau der Bundesstraße 30 in den "Vordringlichen Bedarf" aufrücken.<br />
Die Grünen-Abgeordnete, Agnieszka Malczak, aus Ravensburg bedauerte sehr, dass sie am Forum nicht<br />
teilnehmen konnte. In einer Presseerklärung verweist sie und der Grüne Landtagswahlkandidat Bernd<br />
Zander unter anderem auf eine schnelle Entlastung von Gaisbeuren, wie durch ein nächtliches Tempolimit<br />
auf 30 Stundenkilometer und ein nächtliches Durchfahrtsverbot für Lkw. Außerdem hat sie einen Brief an<br />
das Bundesverkehrsministerium geschrieben. Auf Anregung von Peter Clément, SPD-Landtagskandidat<br />
für den Wahlkreis, will sich Weinschenk auch um die Unterschrift von Malczak unter der Erklärung<br />
bemühen.<br />
http://www.schwaebische.de/region/oberschwaben/bad-waldsee/stadtnachrichten-bad-waldsee_artikel,-B-30-Gaisbeuren-sollentlastet-werden-_arid,5033117.html<br />
46 <strong>Archiv</strong> <strong>2011</strong> www.<strong>B30</strong>-<strong>Oberschwaben</strong>.de