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Archiv 2011 (PDF) (3,22 MB) - B30 Oberschwaben

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Vertreter verschiedener Gremien, Organisationen, Politiker und Einwohner über den aktuellen Stand der<br />

Bemühungen für die Verlegung der B 30 bei Enzisreute und Gaisbeuren. Die Initiative hatte im Dezember<br />

einen offenen Brief an Dr. Frank-Walter Steinmeier, Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, an<br />

Martin Gerster, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Biberach, zur Übergabe überreicht. Eine Antwort hat<br />

sie bisher nicht erhalten. Ebenfalls im Dezember hat Martin Gerster eine Anfrage an<br />

Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer geschickt. In dem Brief an Ramsauer fragt er unter<br />

anderem: "Was soll eine Gemeinde tun, um sicherzugehen, dass ihr angestrebtes Verkehrsprojekt<br />

beziehungsweise ihre angestrebte Ortsumfahrung vom weiteren in den vordringlichen Bedarf kommt" und<br />

"welches wären aus Sicht des Ministeriums die nächsten Schritte, die die Stadt Bad Waldsee angehen<br />

sollte?" Auch hier liegen noch keine Antworten vor.<br />

Derzeit befindet sich die B 30 nur im "Weiteren Bedarf" des Bundesverkehrswegeplans. Damit ist keine<br />

Planung möglich. Ziel der Stadt Bad Waldsee ist 2015 in den "Vordringlichen Bedarf" zu kommen. Dann<br />

könnte auch mit einer Planung begonnen werden. Grundsätzlich zuständig ist das Regierungspräsidium<br />

Tübingen. Laut Franz Fischer, Sprecher der Initiative, hat sich in den vergangenen Monaten "ziemlich viel<br />

getan". Er nannte unter anderem den Abschluss der Bedarfsplanüberprüfung auf Bundesebene und die<br />

Vorstellung des Verkehrsentwicklungsplans 2025 der Stadt Bad Waldsee. Laut Fischer hat die<br />

Bedarfsplanüberprüfung ergeben, dass das Projekt weiter als "bauwürdig" eingestuft wird. Über eine<br />

Aufnahme in den "Vordringlichen Bedarf" müssten "die politischen Gremien" entscheiden. Mit dem<br />

Verkehrsentwicklungsplan, so Fischer, liegen neben einer in 2009 festgestellten Verkehrsbelastung von<br />

20.400 Fahrzeuge pro Tag inzwischen wissenschaftlich fundierte Nachweise für erhebliche Probleme vor.<br />

Die normale Belastung von Ortsdurchfahrten liege nur bei rund 7.000 Fahrzeuge pro Tag.<br />

CDU-Stadtrat Matthias Haag teilte für Bürgermeister Roland Weinschenk mit, dass es am 18. Februar ein<br />

Treffen mit politischen und wirtschaftlichen Größen aus der Region geben soll. Vertreter des<br />

Regionalverbandes Bodensee-<strong>Oberschwaben</strong> und der Industrie- und Handelskammer sollen kommen.<br />

Der Landtagsabgeordnete Paul Locherer (CDU) sowie der Bundestagsabgeordnete Andreas<br />

Schockenhoff (CDU) und die erste Landesbeamtin Eva-Maria Meschenmoser, als Vertreterin des<br />

Landrates Kurt Widmaier, haben laut Haag schon zugesagt. Ziel der Veranstaltung soll es sein, sich auf<br />

eine Linie zu einigen.<br />

Franz Frankenhauser (FDP) vom Regionalverband Bodensee-<strong>Oberschwaben</strong> stellte der Initiative eine<br />

weitere vor Kurzem im Dezember fertiggestellte Verkehrsstudie vor, welche die Verkehrsströme von Ost<br />

nach West im Bereich der B 30 Biberach-Friedrichshafen und der A 96 Memmingen-Lindau darstellt und<br />

zitierte aus dem Gutachten: "Mit B 30 neu Ravensburg - Friedrichshafen wird zusätzlicher Verkehr auf die<br />

B 30 Ulm - Bad Waldsee - Ravensburg - Friedrichshafen gebündelt. Die deutlich höheren<br />

Verkehrszunahmen auf der B 30 gegenüber der A 96 und die Zunahme auf der B 31 Friedrichshafen -<br />

Lindau weisen auf großräumige Verkehrsverlagerungen von der A 96 zur B 30 hin." Es wurde auch der<br />

Fall untersucht, bei dem die Landesstraße 300 bei Bad Waldsee an die Bundesstraße 30 angebunden<br />

wird. Laut Gutachten soll der Verkehr auf der B 30 bis 2025 noch erheblich, auf Größenordungen um die<br />

30.000 Fahrzeuge täglich, steigen.<br />

Roland Umbrecht, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe Bad Waldsee, wie auch Emil Kaphegyi, SPD-<br />

Stadtrat, sprachen Kreisverkehre zur Verflüssigung des Verkehrs an. Bis zu einer Lösung in vielleicht 20<br />

Jahren, müsse man sich zumindest darum Gedanken machen. Laut Umbrecht ist stockender Verkehr<br />

nicht besonders umweltfreundlich. Einwände gegen die Ortsumgehung brachte er nicht vor. Bernd<br />

Zander, Landtagskandidat der Grünen, sagte dagegen, dass er zwar die Zahlen akzeptiere, deutete aber<br />

an, dass er sich mit einer Umgehung nicht anfreunden kann, es müsse der öffentliche Nahverkehr<br />

gefördert werden.<br />

Alfred Weißhaupt, Bürger aus Gaisbeuren, sprach die Unfallproblematik an, die nicht länger hinnehmbar<br />

sei. Aus den hinteren Reihen erklang: "wenn wir im Landkreis Biberach wären, wäre das schon längst<br />

fertig."<br />

Daniel Gallasch, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag, wunderte sich darüber, dass<br />

anderenorts Projekte für niedrige Verkehrsaufkommen auch dann bevorzugt gebaut werden, wenn keine<br />

nennenswerten Nutzen feststellbar seien. Er schloss daraus, dass der verkehrliche Bedarf nicht das<br />

ausschlaggebende Kriterium sein muss. Es müsse zunächst ermittelt werden, was tatsächlich<br />

ausschlaggebend ist, um voranzukommen. Auf politischer Schiene bot er der Initiative seine Hilfe an.<br />

Matthias Haag wies darauf hin, dass sich der beratende Ausschuss B 30 Trassenführung Gaisbeuren-<br />

Reute wieder am 1. Februar in nichtöffentlicher Sitzung treffen wird. Der Ausschuss erhofft sich bei<br />

diesem Termin eine Liste mit den Dingen, welche die Verwaltung und der Gemeinderat nun tun müssen,<br />

www.<strong>B30</strong>-<strong>Oberschwaben</strong>.de <strong>Archiv</strong> <strong>2011</strong> 15

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