LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT
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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />
• Als kf - Wert für den Bodenfilter ist bei der Bemessung 1x 10 -5 m/s anzusetzen.<br />
• Bodenfilterbecken mit gleichzeitiger Versickerung sind für einen Dauerregen<br />
mit der Jährlichkeit n=0,2 mit einer Dauerstufe von bis zu sechs Tagen<br />
zu bemessen.<br />
• Für die Bemessung des Bodenfilters mit unmittelbar anschließender Versickerung<br />
in den Untergrund darf der kf- Wert des anstehenden Untergrundes<br />
am Beckenstandort nicht geringer sein, als jener des Filterkörpers.<br />
Dichtere Untergrundverhältnisse sind bei der Bemessung zu berücksichtigen.<br />
• In Schutz- oder Schongebieten ist eine direkte Versickerung der Straßenwässer<br />
unter dem Bodenfilterbecken nicht gestattet. Hier sind die gefilterten<br />
Wässer in Dränleitungen zu sammeln und über einen Kontrollschacht<br />
mit Absperrvorrichtung in eine gesonderte Sickeranlage zu leiten. Die Sohle<br />
des Bodenfilterbeckens ist dicht auszuführen.<br />
• Es ist der Nachweis zu liefern, dass es bei einem 5-jährlichen Ereignis zu<br />
keinen nachteiligen Beeinträchtigungen benachbarter Schutzgüter kommt.<br />
• Der Einstau des Bodenfilters soll in der Regel nicht mehr als 48h betragen.<br />
Bei in kleine Oberflächengewässer ausleitenden Gewässerschutzanlagen wird<br />
vielfach eine Retentionswirkung der Anlage vorgesehen. So werden dort chloridbelastete<br />
Straßenwässer in eigenen Retentionsbecken, oder in größer dimensionierten<br />
Absetzbecken rückgehalten und über eine Drossel in der Ableitung<br />
dem Vorfluter zugeleitet. Damit können kurzfristige, hohe Chloridkonzentrationen<br />
im Vorfluter vermieden werden, die Abgabe der Winterwässer über<br />
einen längeren Zeitraum dient dabei dem Schutz der Gewässerökologie.<br />
Inwieweit die Retention von Winterwässern vor, bzw. in Versickerungsanlagen<br />
sinnvoll ist muss im Einzelfall für jede Versickerungsanlage spezifisch analysiert<br />
werden.<br />
Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />
Wien, Juni 2011 Seite 8