18.05.2012 Aufrufe

LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />

Die Richtwerte für Natrium und Chlorid entsprechen dem vorbeugenden Gesundheitsschutz<br />

sehr gut. Geht man vom Richtwert - ohne Überschreitung dieses<br />

Wertes - aus und rechnet man hoch, in welchem Volumen Wasser der erlaubte<br />

Richtwert für Natrium erreicht wird, so zeigt sich, dass in 750 Liter bis<br />

1500 Liter Trinkwasser der Tagesbedarf für Natrium – ohne Berücksichtigung<br />

von Natrium aus der Nahrung – aufgenommen werden würde.<br />

Selbst wenn man berücksichtigt, dass Säuglinge einen etwa 4 bis 5 mal höheren<br />

Bedarf an Wasserzufuhr haben, ist durch Einhaltung dieser Richtwerte eine<br />

Intoxikation durch Kochsalz aus dem Trinkwasser auch dieser Risikogruppe<br />

– bei Einhaltung des Richtwertes – völlig auszuschließen.<br />

Die toxische Menge bei der direkten Aufnahme von Natriumchlorid in den<br />

menschlichen Organismus liegt bei der Aufnahme von 2 – 5 g pro kg Körpergewicht,<br />

d.h., dass ein 70 kg schwerer Mensch müsste 140 – 350 g Kochsalz<br />

verschlucken, um die letale Dosis für Kochsalz zu erreichen.<br />

6.5 NATÜRLICHE CHLORIDGEHALTE IN TRINKWASSER<br />

Die Literatur der chemischen Analyse österreichischer Trinkwässer zeigt, dass<br />

der größte Teil dieser Wässer einen Gehalt von wenigen Milligramm bis max.<br />

20 – 30 mg Natriumchlorid pro Liter Wasser aufweist.<br />

Höher liegende Werte weisen auf Beeinflussungen durch häusliche und industrielle<br />

Abwässer, Landwirtschaft oder Winterdienst auf benachbarten Straßen<br />

hin.<br />

Bei den erhobenen Werten, die durch einen Einfluss vom Winterdienst induziert<br />

sind, sind die stark wechselnden Gehalte an Natriumchlorid im Grundwasser<br />

charakteristisch. Sie treten je nach Jahreszeit und Abstand zu den<br />

Wasserspendern auf.<br />

Bei der Suche nach den Ursachen ist aber auch die Bestimmung anderer Ionen<br />

wie z.B. Kalium zweckmäßig und zielführend. Erhöhte Kaliumwerte im<br />

Grundwasser weisen z. B. auf Beeinflussung durch Deponien oder auch durch<br />

landwirtschaftliche Düngung hin.<br />

6.6 HUMANMEDIZINISCHE ANFORDERUNGEN AN DIE ENTSORGUNG<br />

VON CHLORIDBELASTETEN STRAßENWÄSSERN<br />

Einleitorte für chloridbelastete Straßenwässer<br />

Welche Gesichtspunkte sind zu beachten, damit bei der Entsorgung von chloridhältigen<br />

Straßenwässern keine hygienisch relevanten Gefahren entstehen?<br />

In Betracht kommen potente Grundwasservorkommen und Oberflächengewässer<br />

in die solche Wässer eingeleitet werden sollen.<br />

Die folgenden Aspekte sind hierbei zu berücksichtigen:<br />

Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />

Wien, Juni 2011 Seite 45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!