LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT
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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />
Der Tagesbedarf für Natrium liegt bei 1,5 – 3 g, der für Chlorid bei 3 – 5 g<br />
Großteils wird der Bedarf an beiden Elementen durch das Würzen der Nahrung<br />
mit Speisesalz gedeckt. Zu einem kleineren Prozentsatz ist Natriumchlorid<br />
bereits Bestandteil der aufgenommenen Nahrung (z. B. Obst, Gemüse,<br />
Fleisch usw.).<br />
Mit unserer täglichen Kost nehmen wir etwa 12 – 15 g Kochsalz auf, das entspricht<br />
4,8 – 6,0 g Natrium und 7,2 – 9,0 g Chlorid. Wir nehmen mit der „üblichen<br />
Kost“ etwa doppelt so viel Kochsalz zu uns, als es für die Aufrechterhaltung<br />
der körperlichen Funktionen notwendig wäre.<br />
Eine Feststellung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besagt, dass die<br />
Hinweise auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Zufuhr von Natrium<br />
und dem Auftreten von Bluthochdruck so überzeugend sind, dass für Erwachsene<br />
eine Verminderung des Kochsalzkonsums auf etwa 5 – 6 g täglich<br />
anzustreben ist.<br />
Als eine weitere besondere Risikogruppe werden – in dieser Studie – Säuglinge<br />
angesprochen. Für diese Bevölkerungsgruppe wird empfohlen die Kochsalzzufuhr<br />
so niedrig wie möglich zu halten.<br />
Maßnahmen zur Senkung des Bluthochdrucks sind, neben der Normalisierung<br />
des Körpergewichtes, die Reduktion der Kochsalzaufnahme durch natriumarme<br />
Kost.<br />
Bei der Bewertung des Einflusses von Kochsalz auf den menschlichen Organismus<br />
muss auch der Faktor „erforderliche Trinkwassermenge“ betrachtet<br />
werden.<br />
Der minimale tägliche Wasserbedarf eines Erwachsenen liegt bei 1,5 Liter –<br />
als Sollwert sind 2,5 Liter anzustreben. Faktoren wie große Hitze oder auch<br />
körperliche Betätigung haben jedoch einen bedeutenden Einfluss, da der Verlust<br />
von Flüssigkeit durch Schwitzen ausgeglichen werden muss, wodurch<br />
Kochsalz wieder verloren geht. Auch wird durch den Verzehr von salzigen<br />
Speisen ein erhöhter Wasserbedarf hervorgerufen.<br />
Bei Erkrankungen im Bereich des Magens und des Darms z.B. bei schweren<br />
Durchfällen, können akut sehr hohe Elektrolytverluste auftreten, deren gezielte<br />
Beseitigung durch Infusionen lebensrettend ist.<br />
6.4 GRENZWERTE<br />
Die österreichische Trinkwasserverordnung BGBl. II Nr. 304/2001 (TWV) legt<br />
für Natrium und Chlorid einen Indikatorparameterwert von 200 mg pro Liter<br />
Trinkwasser fest.<br />
Indikatorparameterwerte entsprechen vom Begriff her den früher üblichen<br />
Richtwerten, d.h., dass es sich nicht um Grenzwerte handelt, die für Trinkwasser<br />
nicht überschritten werden dürfen.<br />
Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />
Wien, Juni 2011 Seite 44