LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT
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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />
• Blatttrockenmasse Weizen: 5 t/ha (LWK OÖ, 2005)<br />
• Annahme Chloridkonzentration im Bodenwasser: 100 mg/l<br />
• Phytotoxischer Schwellenwert: 2 %<br />
Ergebnis der Transferrechnung:<br />
Geht man von einer niedrigen Transpirationsrate von 40 l/m² in einem Monat<br />
aus, ergibt sich eine Gesamtwasseraufnahme von 400.000 l/ha. Bei einer angenommenen<br />
Chloridkonzentration im Bodenwasser von 100 mg/l (dies entspricht<br />
der Hälfte des Richtwertes der Trinkwasserverordnung) ergibt sich eine<br />
Chloridaufnahme von 40 kg/ha in einem Monat. Bei einer Blatttrockenmasse<br />
von 5.000 kg/ha ergibt sich nach einem Monat ein durchschnittlicher Chloridgehalt<br />
von 0,8 % in den Blattorganen, und nach 2 Monaten ein Chloridgehalt<br />
von 1,6 %, der noch immer unter dem phytotoxischen Schwellenwert von 2,0<br />
% liegt. Bei einer Chloridkonzentration von 200 mg/l ist der phytotoxische<br />
Schwellenwert nach etwa 5 – 6 Wochen erreicht. Da es allerdings im mitteleuropäischen<br />
Klimagebiet unrealistisch ist, dass über einen derartig langen Zeitraum<br />
keine Niederschläge fallen, und die Wasserversorgung der Pflanzen daher<br />
ausschließlich über das Grundwasser erfolgt, kann für unempfindliche<br />
landwirtschaftliche Kulturen davon ausgegangen werden, dass bei Einhaltung<br />
des Richtwertes der Trinkwasserverordnung ein ausreichender Schutz gegeben<br />
ist.<br />
5.6.2.2 Salzempfindliche Kulturen – Beispiel Wein- und Obstbau<br />
Eingangsdaten:<br />
• Aktuelle Evapotranspiration Obst von April bis Juni: 50 - 100 l/m² und Monat<br />
(Wohlrab, 1992)<br />
• Blatttrockenmasse Obst: 2,5 - 5 t/ha (Kubiak et al, 2005)<br />
• Annahme Chloridkonzentration im Bodenwasser: 100 mg/l<br />
• Phytotoxischer Schwellenwert: 0,5 %<br />
Ergebnis der Transferrechnung:<br />
Geht man von einer niedrigen Transpirationsrate von 50 l/m² in einem Monat<br />
aus, ergibt sich eine Gesamtwasseraufnahme von 500.000 l/ha. Bei einer angenommenen<br />
Chloridkonzentration im Bodenwasser von 100 mg/l (dies entspricht<br />
der Hälfte des Richtwertes der Trinkwasserverordnung) ergibt sich eine<br />
Chloridaufnahme von 50 kg/ha in einem Monat. Bei einer Blatttrockenmasse<br />
von 5.000 kg/ha ergibt sich nach einem Monat ein durchschnittlicher Chloridgehalt<br />
von 1,0 % in den Blattorganen. Dies bedeutet, dass ein niedriger phytotoxischer<br />
Schwellenwert von 0,5 % bei einer Chloridkonzentration im Bodenwasser<br />
von 100 mg/l bereits nach 2 Wochen erreicht wird, und bei einer Chloridkonzentration<br />
im Bodenwasser von 200 mg/l bereits nach 1 Woche. Bei ei-<br />
Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />
Wien, Juni 2011 Seite 38