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LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />

• Die Salzkonzentrationen im autobahnnahen Grundwasser zeigten Spitzenwerte<br />

bis 134 mg/l. In ca. 350 m Entfernung im Abstrom der Autobahn<br />

wurden ähnlich hohe Salzkonzentrationen vorgefunden.<br />

• Der Großteil des im Winter aufgebrachten Streusalzes gelangte direkt<br />

über die Längsentwässerungsmulde in das Grundwasser. Die Streusalzdeposition<br />

durch Spritzwasser und Gischt hatte nur einen geringfügigen<br />

Einfluss auf das Boden-Grundwasser-System.<br />

• Chlorid wird mit dem Niederschlag im Frühjahr aus dem Boden ausgewaschen.<br />

• Bei geringerer Wasserdurchlässigkeit als im Untersuchungsgebiet vermuten<br />

die Autoren, dass der Verdünnungseffekt deutlich geringer ausfallen<br />

könnte.<br />

• Autobahnnah wurden in Pflanzen zu Beginn der Vegetationsperiode Chlorid-Gehalte<br />

bis zu 2,4 % festgestellt, die bis Juni meist auf 0,5 % absanken.<br />

Dies sind Werte, die für weniger salzempfindliche landwirtschaftliche<br />

Nutzpflanzen tolerierbar sind, jedoch bei Sonderkulturen zu Schäden führen<br />

können.<br />

5.6 ABSCHÄTZUNG DES CHLORID-TRANSFERS BODENWASSER -<br />

PFLANZE<br />

Transferberechnungen können – wenn ausreichendes Datenmaterial zur Verfügung<br />

steht (Grundwassermodell) – vorgenommen werden, um mögliche Gefährdungen<br />

von Pflanzen abzuschätzen.<br />

Hier wurden mehrere Fallbeispiele gerechnet, die zur groben Abschätzung des<br />

Chloridtransfers vom Bodenwasser in die Pflanze dienen; dabei wurde von folgenden<br />

Annahmen ausgegangen:<br />

• Die Pflanze nimmt während einer gewissen Zeit chloridbelastetes Bodenwasser<br />

auf. Wie lange dieser Zeitraum ist, hängt von der Verweildauer der<br />

salzbelasteten Wässer im Wurzelhorizont ab. Je geringer die Durchlässigkeit<br />

des Bodens und je flacher das Gelände ist, desto länger ist die Verweildauer<br />

des Chlorids im Boden.<br />

• Es wurde dabei von den Transpirationsraten in der ersten Hälfte der Vegetationsperiode<br />

(April – Juni) ausgegangen, da dies in der Regel auch<br />

jene Zeit ist, in der Chlorid noch im Bodenwasser vorhanden sein kann.<br />

Die angegebenen Transpirationsraten beziehen sich auf eine volle Belaubung<br />

• Da Chlorid ein sehr bewegliches Ion ist, wurde davon ausgegangen, dass<br />

weder in der Wurzel, noch in anderen Pflanzenkompartimenten als den<br />

Blattorganen (Stamm, Früchte etc.) relevante Chloridmengen abgelagert<br />

werden und die aufgenommene Chloridmenge in der Blattmasse gleichmäßig<br />

verteilt wird.<br />

Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />

Wien, Juni 2011 Seite 36

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