18.05.2012 Aufrufe

LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />

(und von Fichte auch nicht durchwurzelbare) Tonschicht, wodurch Sickerwässer<br />

gestaut werden und es in der Sandschicht dadurch zur Ausbildung<br />

oberflächennaher, geringmächtiger Grundwasserhorizonte kommt, die in<br />

Kontakt mit den Baumwurzeln stehen.<br />

• In diesen Bereichen wurden wiederholt Untersuchungen des oberflächennahen<br />

Grundwassers durchgeführt; die aktuellsten Untersuchungen im<br />

Winter 1999 ergaben Chlorid-Werte zwischen 123 und 145 mg/l. Bei Untersuchungen<br />

von Quellwasser wurden dagegen nur Chloridkonzentrationen<br />

von 3,6 - 36,5 mg/l festgestellt, die den natürlichen Hintergrund widerspiegeln.<br />

• Die untersuchten Fichtenbestände weisen ein heterogenes phänotypisches<br />

Schadbild auf; während Bäume durch rötliche Nadelverfärbung die<br />

typischen Symptome von Salzschäden zeigen, weisen andere Bäume in<br />

deren unmittelbarer Nachbarschaft keine äußerlich sichtbaren Schäden<br />

auf.<br />

• Die Individuen mit äußerlich sichtbaren Salzschäden wiesen Chlorid-<br />

Gehalte in den Nadeln zwischen 1,5 und 3,5 % auf; die vitalen Fichten lediglich<br />

Gehalte zwischen 0,3 und 0,8%. Alle Gehalte liegen jedoch über<br />

den niedrigsten in der Literatur angegebenen phytotoxischen Schwellenwerten.<br />

Der österreichische forstgesetzliche Grenzwert liegt 0,1%.<br />

• Als fachliche Schlussfolgerung im Rahmen der gegenständlichen Studie<br />

ist vor allem relevant, dass bei ungünstigen Standortbedingungen bereits<br />

bei Chloridkonzentrationen weit unter dem Richtwert der Trinkwasserverordnung<br />

BGBl. II Nr. 304/2001 (200 mg/l) und unter dem<br />

Ausgangspunkt für Trendumkehr gemäß der Qualitätszielverordnung<br />

Chemie – Grundwasser BGBl. II Nr. 98/2010 i. d. F. BGBl. II Nr.<br />

461/2010 (150 mg/l) Schäden an empfindlichen Waldbäumen auftreten<br />

können.<br />

5.5.2 Fallbeispiel Landwirtschaft<br />

Im Nahbereich des A2/A3-Knotens Guntramsdorf in Niederösterreich wurden<br />

von Unterköfler et al. (2009) Untersuchungen zu Auswirkungen der Salzstreuung<br />

auf Boden und Grundwasser im Auftrag des <strong>BMVIT</strong> durchgeführt. Dabei<br />

wurden auch Grundwasserproben, landwirtschaftliche Böden und Nutzpflanzen<br />

auf den Chloridgehalt untersucht.<br />

Folgende vegetationsrelevante Ergebnisse werden wie folgt zusammengefasst:<br />

• Die Grundwasserflurabstände lagen im Untersuchungsgebiet zwischen 2<br />

und 4 m; rechnet man den kapillaren Grundwasseraufstieg dazu, so befindet<br />

sich das Grundwasser zumindest zeitweise (bei hohen Grundwasserständen)<br />

in pflanzenerreichbaren Tiefen.<br />

Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />

Wien, Juni 2011 Seite 35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!