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LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />

Salzunempfindliche Pflanzen (Halophyten) vertragen Chloridgehalte von<br />

mehreren Prozenten ohne Schäden. Solche Pflanzen wachsen natürlicherweise<br />

an Meeresküsten oder Gewässern mit natürlich hohem Salzgehalt und können<br />

sich sekundär auch an anthropogen salzbelasteten Standorten ausbreiten.<br />

5.4 CHLORIDEINTRAG UND WIRKUNGSPFADE<br />

Zu Chlorideinträgen in Pflanzen kann es grundsätzlich auf folgenden Eintragspfaden<br />

kommen:<br />

• Einträge durch Spritzwasser („Gischt“) infolge Salzablagerung auf der<br />

Blattoberfläche<br />

• Einträge durch Aufnahme über das Boden- bzw. Grundwasser<br />

Bei Pflanzen kann es durch Streusalzeinwirkung zu folgenden direkten Auswirkungen<br />

kommen:<br />

• Kontaktschäden (z.B. Ätzwirkung durch Applikation an die Blattoberfläche)<br />

• Osmotische Wirkung („Trockenschäden“)<br />

• Salzaufnahme und -akkumulation (Nekrosen bei Überschreitung der artspezifischen<br />

Schadschwellen, Blattverluste)<br />

• Nährstoffimbalancen (z.B. Störung des Kaliumhaushaltes)<br />

Indirekte Auswirkungen durch Streusalz ergeben sich durch Störungen des<br />

biologischen, chemischen und physikalischen Bodenhaushalts:<br />

• Schäden an der Bodenflora und Mykorrhizaschäden<br />

• Veränderung der physikalischen Bodeneigenschaften (Verschlämmung,<br />

Verdichtung)<br />

• Veränderung der chemischen Bodeneigenschaften (Salz-Akkumulation,<br />

Alkalisierung durch Na/K)<br />

Aufnahmen von Chlorid über die Blattorgane bzw. Kontaktschäden (Auftrag<br />

von Spritzwasser-Gischt) sind im Allgemeinen nur wenige Meter vom Straßenrand<br />

relevant. Bei Autobahnen und Schnellstraßen sind hier meist nur die<br />

Straßenböschungen betroffen.<br />

Aufnahmen von Chlorid über das Boden-/Grundwasser – wobei Chlorid über<br />

die Wurzeln in die Pflanze aufgenommen wird – sind sehr stark abhängig von<br />

den standörtlichen Bedingungen und vor allem bei konzentrierten Ab- bzw.<br />

Einleitungen von Bedeutung.<br />

Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />

Wien, Juni 2011 Seite 33

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