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LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />

3.2.2.5.2 Alkohole<br />

Alkohole (z. B. Isopropanol) wurden in der Vergangenheit eingesetzt. Aufgrund<br />

der hohen Verdunstungsrate können unter Umständen feuergefährliche Konzentrationen<br />

erreicht werden. Für den biologischen Abbau werden besonders<br />

hohe Sauerstoffmengen benötigt (CSB ~ 2,4 g O2/g Produkt). Zusätzlich setzen<br />

Alkohole die Oberflächenspannung des Wassers herab. Schmelzwasser<br />

dringt in feinste Betonfugen, gefriert und führt so zu verstärkten Frostschäden<br />

an der Bausubstanz.<br />

Glykole und Alkohole werden mit Sprühaggregaten in flüssiger Form aufgebracht.<br />

Die Anwendung ist kostenintensiv, die Mittel z. T. toxisch und feuergefährlich.<br />

Aus Kostengründen und vor allem wegen der Umweltgefährdungen<br />

kommen diese Taumittel im Straßennetz nicht zum Einsatz. [13]<br />

3.2.2.6 Derivate aus Nebenprodukten der Agrarindustrie (z. B. Safecote, Geomelt®,<br />

Caliber®, Ice Ban® etc.)<br />

Ein Beispiel für Enteisungsmittel auf Basis organischer Rohstoffe ist das auf<br />

Nebenprodukten der Zuckerproduktion aus Zuckerrüben (Melasse) basierende<br />

Produkt „Safecoat“ und „Geomelt“. Zuckerrübenmelasse dienen hierbei als<br />

Basis für eine neue Gattung von Flüssigenteisungsmitteln, die in Teilen von<br />

Colorado, Ohio und Illinois (USA) eingesetzt werden [1] [2]. Der wesentliche<br />

Bestandteil ist Kaliumchlorid, zusätzlich werden je nach Produkt NaCl und<br />

CaCl2 beigemischt. Die Produkte weisen z. B. einen TS Gehalt von rd. 55 %<br />

auf [3]. Laut PETKUVIEN UND PAULIUSZ [4] weist eine Mischung aus Streusalz<br />

und einem organischen Preweting Produkt gegenüber Kalziumchlorid und<br />

Streusalz alleine die geringste Korrosivität auf. Durch den Einsatz dieser Produkte,<br />

gemeinsam mit Streusalz, werden<br />

• die Korrosivität von Streusalz um 50-60 % reduziert<br />

• der erforderliche Streusalzeinsatz um 25-30 % reduziert [5].<br />

Abbildung 14: Mischung aus Streusalz und „Geomelt“, eingesetzt in New Haven (Indiana, USA)<br />

[4]<br />

Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />

Wien, Juni 2011 Seite 23

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