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LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT

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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />

des Stoff-Wassergemisches möglich, der durch eine stoffabhängige Konzentration<br />

gekennzeichnet ist.<br />

3.2.1 Abstumpfende Streumittel<br />

Schlacke und Asche, Quarzsand, Quarzsplitt Betonrecyclingsplitt<br />

gebrochener Blähton<br />

Die Verwendung abstumpfender Streumittel ist für hochrangige Straßen sehr<br />

aufwendig, da der Splitt oder Sand relativ schnell durch den Verkehr von der<br />

Straße befördert wird. Die Entsorgung des Streuguts ist arbeits- und energieaufwendig,<br />

weiters sind vor allem gesundheitliche Bedenken (Stichwort Feinstaub)<br />

zu berücksichtigen. Aus diesem Grund kommen abstumpfenden Streumitteln<br />

im höherrangigen Straßennetz nicht zum Einsatz.<br />

3.2.2 Auftaumittel:<br />

halogenhältige Auftaumittel (Salz, Calciumchlorid etc.)<br />

stickstoffhältige Auftaumittel (Harnstoff, Ammoniumsulfat)<br />

Kaliumacetate und Kalium- bzw. Natriumformiate<br />

Kaliumcarbonat<br />

abbaubare niedere Alkohole<br />

Derivate aus Nebenprodukten der Agrarindustrie (z.B. Safecote, Geomelt®,<br />

Caliber®, Ice Ban® etc.)<br />

3.2.2.1 Stickstoffhältige Auftaumittel (Harnstoff, Ammoniumsulfat)<br />

Stickstoffhältige Auftaumittel haben in erster Linie Harnstoff und verschiedene<br />

Ammoniumverbindungen wie z. B. Ammonsulfat als Grundlage. Entweder<br />

werden sie mit Blähton gemischt oder als Streusalze direkt ausgebracht. Der<br />

Einsatz von stickstoffhältigem Auftaumittel führt aufgrund der hohen N-<br />

Frachten neben unzumutbar hohen Belastungen von Oberflächen- und<br />

Grundwasser zu Veränderungen in Böden und Schäden an der betroffenen<br />

Vegetation.<br />

Aufgrund seiner geringen Korrosionswirkung wurde früher Harnstoff weit verbreitet<br />

im Flughafenbereich als Taumittel für Rampen, Rollfelder und Fahrbahnen<br />

eingesetzt. Allerdings weist Harnstoff einen hohen BSB5-Gehalt auf. Weiters<br />

kommt es neben der, bei der biologischen Zersetzung sich einstellenden,<br />

hohen biochemischen Sauerstoffzehrung zu einer Bildung von Ammoniak, der<br />

wiederum eine sekundäre Sauerstoffzehrung verursacht und in Abhängigkeit<br />

vom pH-Wert eine hohe Toxizität für aquatische Organismen besitzt. Darüber<br />

hinaus führt ein hoher N-Eintrag auch zur Eutrophierung der betroffenen Gewässer.<br />

So musste am Flughafen Frankfurt 1998 eine großtechnische Denitri-<br />

Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />

Wien, Juni 2011 Seite 20

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