LEITFADEN VERSICKERUNG CHLORIDBELASTETER - BMVIT
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<strong>LEITFADEN</strong> <strong>VERSICKERUNG</strong> <strong>CHLORIDBELASTETER</strong> STRASSENWÄSSER ANHANG 2<br />
3 STREUMITTEL<br />
(DI Dr. Kiril Atanasoff, Zivilingenieur für Kulturtechnik und Wasserwirtschaft)<br />
3.1 CHLORIDHÄLTIGE STREUMITTEL<br />
In Österreich kommt vornehmlich Natriumchlorid (NaCl) als Taumittel zum Einsatz,<br />
welches zur Feuchtsalzstreuung mit Calciumchlorid (CaCl2) ergänzt wird.<br />
Der Chloridanteil im Streumittel wird mit etwa 60 % angenommen.<br />
Das NaCl aus der Salzstreuung des Winterdienstes verursacht Vegetationsschäden<br />
an Straßenrändern. Als Symptome sind an der Straßenrandvegetation<br />
verzögerter Blattaustrieb, Blattnekrosen, vorzeitiger Laubfall und in extremen<br />
Fällen ein Absterben von Pflanzen festzustellen. [3]<br />
Durch die Salzapplikation findet eine Beeinflussung der Böden bis zu einem<br />
Bereich von 5 bis 10 m neben dem Fahrbahnrand statt („Straßenrandböden“).<br />
Die NaCI-Zufuhr bewirkt in Böden einen Austausch von vorwiegend Ca- und<br />
Mg-Ionen durch Na-lonen, sodass die Na-Sättigung der Straßenrandböden<br />
häufig Werte von 10 bis 20 % erreicht.<br />
Abbildung 13: Chlorideintrag in Gewässer<br />
3.2 ALTERNATIVE STREUMITTEL<br />
Aufgrund ihrer physikalisch-chemischen Eigenschaften ist eine Vielzahl von<br />
chemischen Verbindungen in der Lage als Taumittel Einsatz zu finden. Die<br />
Tauwirkung der wasserlöslichen oder mit Wasser mischbaren Stoffe wird<br />
durch die Herabsetzung des Gefrierpunktes von Wasser erreicht. Die Gefrierpunkterniedrigung<br />
ist direkt proportional der Massenkonzentration des zugemischten<br />
Stoffes und umgekehrt proportional seiner Molekülmasse. Grundsätzlich<br />
ist eine Gefrierpunkterniedrigung nur bis zum "kryohydratischen Punkt"<br />
Verfasser: Dr. Atanasoff, Dr. Bergthaler, Dr. Klenner; DI Kühnert, Dr. Lindner, DI Stundner<br />
Wien, Juni 2011 Seite 19