Margarete Eichelbauer: Der Rechenschieber
Margarete Eichelbauer: Der Rechenschieber
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Unterhalb der Normalskala D befinden sich die drei trigonometrischen Skalen S, ST und T,<br />
die mit den Skalen C/D korrespondieren.<br />
Auf der S-Skala sind die Logarithmen der zehnfachen Sinuswerte der angeschriebenen<br />
Winkel von 5,5° bis 90° aufgetragen, wobei C1 über 5,74° liegt, weil sin 5,74° = 0,1. lxxxi<br />
Zur Ermittlung von Sinuswerten kleiner Winkel (0,574° < α < 5,74°) verwendet man die<br />
Skala ST, die im Bogenmaß lxxxii geteilt ist. Da Bogenmaß und Gradmaß proportional sind,<br />
kann mit der Skala ST das Bogenmaß zu jedem Winkel ermittelt werden, denn sin α ≅ arc α ≅<br />
tan α für α < 6°.<br />
Kosinuswerte für Winkel α < 6° müssen wegen der Näherung cos α ≅ 1 nicht besonders<br />
errechnet werden. lxxxiii<br />
Beispiel:<br />
sin 2,4° = tan 2,4° = 0,0419 cos 2,4° = 0,999 ≅ 1<br />
Durch die Beziehung: cos α α = = sin (90° - α) können mit der S- und ST-Skala auch die<br />
Kosinuswerte errechnet werden. Bei vielen <strong>Rechenschieber</strong>n ist dies jedoch nicht nötig, da die<br />
Komplementwinkel bereits in roter Farbe auf der S-Skala aufgetragen sind. lxxxiv<br />
Die Logarithmen der zehnfachen Tangenswerte für die Winkel von 5,5° bis 45° befinden sich<br />
auf der T-Skala, wobei C1 über 5,71° liegt und C10 über 45°, da tan 45° = 1. lxxxv<br />
Für Winkel von 45° bis 84,3° werden die Werte durch die Beziehung: tan α = cot (90° - α)<br />
errechnet, wenn die Skala T nicht ebenfalls in rot mit den Komplementwinkeln beschriftet ist.<br />
Das Prinzip, nach dem die drei Skalen arbeiten, ist ähnlich zum Prinzip beim Potenzieren und<br />
Wurzelziehen: <strong>Der</strong> jeweilige Winkelwert wird mit dem Läufer auf den Skalen S, ST oder T<br />
eingestellt, und dessen zugehöriger Sinus-, Kosinus- oder Tangenswert auf der D-Skala<br />
lxxxvi, lxxxvii<br />
abgelesen.<br />
2.3.2.5 Spezialrechenschieber<br />
Im Laufe der Zeit werden immer neue Skalen zur Vereinfachung der Rechenoperationen mit<br />
dem <strong>Rechenschieber</strong> gefunden.<br />
So werden zum Beispiel die Skalen C/D um π verschoben, die sogenannten CF/DF-Skalen,<br />
womit es dann besonders einfach ist, Kreisberechnungen durchzuführen.