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Die Brücke Oktober - Dezember 2012 - Prot. Dekanat Otterbach

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Weil Gott schon immer einer war, der uns Menschen nicht in den Sackgassen<br />

unseres Lebens hängen lassen will, in die wir uns verrannt haben.<br />

Barmherzigkeit und Treue sind seine Wesenszüge, Vergebung und Neubeginn<br />

seine Leidenschaft.<br />

So hat es das Volk Israel an einem entscheidenden Punkt seiner jahrtausendlangen<br />

Geschichte erfahren: Aus einem Tiefpunkt wurde ein Wendepunkt. In einer Situation<br />

der menschlichen Aussichtslosigkeit, in der alle tragenden und existenziellen Pfeiler<br />

weggebrochen waren, keimte das Vertrauen, das mit Gott neu zu rechnen begann.<br />

Und die Rechnung ging auf. Babylonien wurde Jahre später vom Perserkönig Kyros<br />

erobert und als erster toleranter Großkönig der Geschichte ließ dieser die Israeliten<br />

wieder zurück in ihr verheißenes Land ziehen. Der Tempel und Jerusalem konnten<br />

neu aufgebaut werden.<br />

So sieht Gottes Freundlichkeit aus.<br />

Sicher, der Monatsspruch ist kein Blankoscheck dafür, dass existenziell alles immer<br />

im Guten endet. Es hängt entscheidend davon ab, wie das Harren und das Fragen<br />

nach Gott bei uns aus sieht. Wer glaubensmäßig auf Abstand lebt, wird die Nähe<br />

Gottes nicht erfahren. Der Glaube an Gott verdunstet in der Hitze der Alltäglichkeit<br />

rasch, wenn er nur oberflächlich in uns lebt.<br />

<strong>Die</strong> Konsequenz ist meist ein harter, vertrockneter Boden von Vorbehalten und<br />

Desinteresse. Damit aber berauben wir uns selbst der Erfahrung der Freundlichkeit<br />

Gottes.<br />

Gottes Freundlichkeit: Das ist nicht nur ein schöner Gedanke, von einem Propheten<br />

vor 2600 Jahren ersonnen und erträumt. Seine Freundlichkeit ist auch heute<br />

erfahrbar, nämlich dort, wo sich Menschen ernsthaft zu ihm auf den Weg machen.<br />

Das hat ganz viel mit dem Wagnis von Vertrauen zu tun. Es hat damit zu tun, dass<br />

sich Menschen mit der Botschaft der Bibel auseinandersetzen und sich mit dieser<br />

Grundurkunde unseres Glaubens intensiv beschäftigen. Es hat sehr viel mit dem<br />

täglichen und dauerhaften Gespräch mit Gott zu tun, sprich Beten. Und es hat damit<br />

zu tun, dass einer mit seinen Fragen und Gedanken nicht allein bleibt, sondern sie mit<br />

anderen Weggenossen teilt. Darum gibt es die Gemeinde, die Gottesdienste, die<br />

Begegnungen in Gruppen und Kreisen. Im freundlichen Umgang miteinander, im<br />

Interesse aneinander und dem Zuspruch zueinander will sich Gottes Freundlichkeit<br />

spiegeln und den andern durch mich erreichen.<br />

Mit herbstlichen Grüßen,<br />

Ihr Pfarrer Bruno Heinz<br />

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