II. 2008 18 Deutsche Ausgabe - iGuzzini
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<strong>18</strong><br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />
<strong>II</strong>. <strong>2008</strong>
Leitartikel<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
“Die Architektur erfreut sich bester Gesundheit”: Zu diesem Schluss könnte<br />
man beim Durchblättern dieser <strong>Ausgabe</strong> kommen, die zahlreiche weltweit<br />
realisierte Architekturprojekte vorstellt. Eine maßgebendere Aussage über<br />
den Gesamtzustand der Architektur konnte dagegen der Weltkongress des<br />
Internationalen Architektenverbands geben, der vergangenen Juli in Turin<br />
abgehalten wurde. Hier wurde das Thema nicht nur unter dem Gesichtspunkt<br />
der Planer, sondern aller Komponenten des wirtschaftlichen, politischen und<br />
sozialen Systems, die am Bauprozess und allgemeiner an der Umgestaltung<br />
eines Gebiets beteiligt sind, unter die Lupe genommen. Die architektonische<br />
Qualität geht nämlich aus der Synergie zahlreicher Faktoren und Akteure hervor,<br />
wie bereits 1962 der italienische Kunsthistoriker Giulio Carlo Argan anlässlich<br />
der ersten Preisverleihung des Wettbewerbs In/Arch, der in Italien vom<br />
Nationalen Architekturverband initiiert wird, treffend bemerkte: “Die Preise<br />
In/Arch machen nicht nur auf die Architekten, denen die synthetische<br />
Vereinigung aller am Kunstwerk beteiligten Kräftekomponenten gelungen ist,<br />
aufmerksam, sondern prämieren auch Politiker, Amtspersonen, Hersteller,<br />
Kunstkritiker, Institute und Unternehmen, d.h. die gesamte Tätigkeits- und<br />
Interessenssphäre, innerhalb derer letztendlich das künstlerische Ergebnis erzielt<br />
wird. Es ist daher sehr wichtig, dass die Auszeichnungen der Bauwerke nicht<br />
nur den Architekten prämieren, sondern auch den Auftraggeber und das<br />
Bauunternehmen.” Eine ähnliche Komplexität liegt der Qualität der<br />
lichttechnischen Planung zu Grunde. In unserer Werbekampagne “Partners<br />
for better light” präsentieren wir daher das Bauwerk und alle, die an der<br />
Lichtregie mitgearbeitet haben: den Architekten, den Auftraggeber, den<br />
Lichtdesigner, das Installationsunternehmen und selbstverständlich<br />
<strong>iGuzzini</strong> mit seinen Technikern.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre!<br />
Adolfo Guzzini
<strong>18</strong> Incontroluce<br />
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Inhaltsverzeichnis<br />
Leitartikel<br />
Die Marken<br />
Zeitgenössische Architektur in den Marken<br />
Planung<br />
Energie im Licht<br />
Das Naistenlahti Kraftwerk<br />
Projekte<br />
Licht für die Ausgrabungen in Herculaneum<br />
Das Servicezentrum Vulcano Buono<br />
Der funkelnde Schatz von Monza. Das Museum Gaiani<br />
La Venaria Reale<br />
NEWurbanFACE<br />
Thompson Pump House<br />
Der Sitz der Agentur Computer Love<br />
Bahnhöfe der Linie LGV Est Européenne<br />
Stiftung Bancaja<br />
Grand Hotel Hyatt on the Bund<br />
Bahnhof Montesanto<br />
Italien im Rampenlicht: Eine neue Beleuchtung<br />
für die Italienische Botschaft<br />
Bjørvika. Ein neuer Raum für die Stadt<br />
1500 neue Leuchten für Bucherer<br />
“Design Cities”<br />
Harvey Nichols<br />
Artempo “Where Time becomes Art”<br />
Ein Beleuchtungsplan<br />
für die Cité de l’Architecture<br />
Unternehmenskultur<br />
Farbige Akzente in der Stadt<br />
Neue Filiale von <strong>iGuzzini</strong> illuminazione UK in Guildford<br />
<strong>iGuzzini</strong> in St. Petersburg<br />
Designers Days ’08<br />
Das Gold des Italienischen Designs<br />
Design Cities<br />
<strong>iGuzzini</strong> Partner For Better Light<br />
Workshop all over the world<br />
Umweltmanagementsystem.<br />
<strong>iGuzzini</strong> nach ISO 14001:2004 zertifiziert<br />
LumiVille<br />
PizzaKobra Tour in Zürich<br />
Architectural Society of Shanghai China (ASSC)<br />
zu Besuch bei <strong>iGuzzini</strong> China<br />
<strong>II</strong>. <strong>2008</strong>
Die Marken<br />
Die erste Ausstellung zeitgenössischer Architektur<br />
in den Marken gliedert sich in vier Bereiche:<br />
Die Bestandsaufnahme der bedeutendsten Werke<br />
seit 1945 bis heute, eine Präsentation neuerer<br />
Arbeiten, eine Auswahl der in der Zeitschrift<br />
“Progetti Ancona”, die mittlerweile seit zehn Jahren<br />
erscheint, publizierten Bauwerke, die Recherche<br />
in den Archiven der Architekten der Marken.<br />
Die Ausstellung - die erste Veranstaltung dieser Art<br />
in der Region - ist das Ergebnis der Untersuchungen,<br />
die die Generaldirektion PARC des MiBAC -<br />
Generaldirektion für Landschaftsqualität<br />
und Landschaftsschutz, Architektur und<br />
zeitgenössische Kunst - seit einigen Jahren über<br />
die Nachkriegsarchitektur in Italien durchführt.<br />
Die Untersuchung ist regional ausgelegt. Die Ziele<br />
sind vielfältiger Art: In erster Linie die Förderung<br />
der zeitgenössischen italienischen Architektur, aber<br />
auch die Definition einer bestimmten Quantität<br />
schutzwürdiger Bauwerke (Urheberrecht etc.)<br />
sowie - nach mehr als zwanzig Jahren seit den<br />
letzten breit angelegten historischen Studien - der<br />
Wunsch nach einer ersten historiographischen<br />
Überarbeitung. Seit 2005 steht die Region Marken<br />
im Mittelpunkt von Untersuchungen, die von einer<br />
Forschungsgruppe des Fachbereichs PROCAM der<br />
Architekturfakultät von Ascoli Piceno durchgeführt<br />
werden. Das Ergebnis der Forschungsarbeiten<br />
beansprucht zwei Sektionen der Ausstellung<br />
(PARC 1945-2000; PARC 2000-<strong>2008</strong>)<br />
und eröffnet einen interessanten und auch<br />
überraschenden Einblick in das Schaffen<br />
der Planer einer Region, von der allgemein<br />
angenommen wird, dass sie Innovation<br />
und zeitgenössischer Kreativität eher<br />
zurückhaltend gegenüber steht, zumindest auf<br />
dem Gebiet der Architektur und der Stadtplanung.<br />
Der Bereich, der der Auswahl der Publikationen<br />
der Zeitschrift “Progetti” gewidmet ist, erweist<br />
sich als schlüssiger und ermutigender Gegenbeweis<br />
der von DARC durchgeführten Untersuchungen.<br />
1<br />
Zeitgenössische Architektur<br />
in den Marken<br />
Ancona, Mole Vanvitelliana,<br />
12. Juli - 24. August <strong>2008</strong><br />
Allgemeine Planung<br />
Cristiana Colli<br />
und Pippo Ciorra<br />
2
2<br />
3<br />
Beiträge der<br />
Architekturfakultät von Ascoli Piceno<br />
Università Politecnica delle Marche,<br />
Gemeinde Ancona,<br />
Zeitschrift Progetti Ancona,<br />
Inarch Marche,<br />
Zum Vorschein kommt ein erstklassiges Netz<br />
von Planern und Bauwerken, das die kapillare<br />
Präsenz architektonischer Innovationen in der<br />
Region bezeugt, Beziehungen mit dem<br />
produktiven Gewebe herausstellt und den<br />
Initiativen der lokalen Institutionen und der<br />
Universität ausreichend Raum lässt.<br />
Die vom Fachbereich DARDUS der Universität<br />
Ancona durchgeführte Archivsuche, auch hier<br />
in Zusammenarbeit mit der regionalen Archiv-<br />
Oberintendanz und den Organen des MiBAC,<br />
ist dagegen ein wesentlicher ergänzender<br />
Wissensbaustein für jeden, der sich zum ersten Mal<br />
mit der zeitgenössischen Architektur der Marken<br />
und ihren bedeutendsten Protagonisten befasst.<br />
Auch in diesem Fall legte die Arbeit der Forscher<br />
3<br />
Archiv-Oberintendanz der Marken,<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione,<br />
Stiftung Ermanno Casoli,<br />
Gagliardini<br />
Stiftungsrat<br />
Casse di Risparmio marchigiane.<br />
ein viel umfangreicheres und komplexeres<br />
Konstrukt als bisher angenommen an den Tag,<br />
bestehend aus Persönlichkeiten, die eng mit<br />
der Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Region<br />
verbunden waren, aber gleichzeitig in ständigem<br />
Kontakt und Austausch mit den entsprechenden<br />
Koryphäen und den nationalen Kulturzentren<br />
standen. Die Inszenierung in den herrlichen<br />
Räumen im Erdgeschoss der Mole Vanvitelliana<br />
erhebt den Anspruch, die vier Sektionen zu<br />
einer homogenen Einheit zu verbinden und<br />
ein Gesamtbild der zeitgenössischen<br />
Architekturlandschaft der Region zu zeichnen,<br />
die sich durch Zusammengehörigkeit,<br />
Vielfalt und Reichtum auszeichnet.<br />
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung der Kuratoren<br />
der Ausstellung<br />
1. Urbino, Pädagogische Hochschule von Giancarlo De Carlo<br />
2. Camerino, neuer Sitz des Fachbereichs<br />
Molekularbiologie von Pippo Ciorra und Massimo Periccioli<br />
3. Entwurfsskizze des Regierungssitzes der Region Marche<br />
von Gregotti Associati International<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Planung<br />
Energie im Licht.<br />
Das Naistenlahti Kraftwerk<br />
Tampere, Finnland<br />
Text von Roope Siiroinen<br />
Dieses in einem Erholungsgebiet in der Nähe<br />
des Stadtzentrums von Tampere und eines<br />
Sees gelegene Industriebauwerk bot eine<br />
ideale Gelegenheit zur Realisierung eines<br />
dynamischen lichttechnischen Projektes,<br />
welches das Erscheinungsbild des Bauwerks<br />
mit mittels Beleuchtung vollkommen verändert<br />
und es in einen modernen Bestandteil der Stadt<br />
und ihres nächtlichen Binnenseepanoramas<br />
verwandelt. Ziel der lichttechnischen Planung<br />
war die Herausstellung der grafischen Form<br />
des Gebäudes und die Betonung seiner<br />
charakteristischen Elemente durch das Licht.<br />
Die programmierbare Beleuchtung mit<br />
ihren zahlreichen Farbnuancen vermittelt<br />
ein dynamisches Bild des Bauwerks und<br />
seiner Umgebung. Hauptanliegen des<br />
Kunden war es, durch das Beleuchtungssystem<br />
ein Industriebauwerk, das nicht mit seiner<br />
Umgebung harmonierte, in ein Gebäude<br />
zu verwandeln, das bei Einbruch der<br />
Dunkelheit ein modernes Aussehen gewinnt<br />
und sich harmonisch in die Landschaft<br />
einfügt. Merkmale des Gebäudes waren<br />
einfache und dekorlose geometrische<br />
Linien und Formen.<br />
4
2<br />
5<br />
Kunde<br />
Tampere Power Plant<br />
(Tampereen Sähkölaitos)<br />
Städtebauliche Beratung<br />
Arch. Jalo Virkki, Stadt Tampere<br />
Entwurf<br />
für den Fassadenumbau<br />
Arkkitehdit Von Bagh - Tavilampi Oy<br />
Die Herausforderung für die Lichtdesigner<br />
bestand vor allem darin, das tagsüber<br />
multidimensionale und dynamische<br />
Aussehen des Gebäudes mit Hilfe eines<br />
soliden lichttechnischen Konzeptes<br />
in ein harmonisches und attraktives Nachtbild<br />
zu verwandeln. Die grafischen Formen und<br />
Linien wurden betont und durch die Farben,<br />
die vom Dreiecksprisma diffundieren<br />
chromatisch in Szene gesetzt. Daraus<br />
ergab sich ein einfaches, harmonisches<br />
Erscheinungsbild ohne störende Elemente.<br />
Die anonyme graue Konstruktion<br />
Lighting design:<br />
VALOA design Ltd<br />
Roope Siiroinen, MA, PLDA<br />
Arto Heiskanen, BA , PLDA<br />
Heini Ylijoki, BA, PLDA<br />
Planung der elektrischen Anlage<br />
Pöyry Engineering Oy<br />
bot einen idealen Rahmen für unser auf Farbe<br />
basierendes Beleuchtungsprojekt. Farben,<br />
grafische Elemente und dreidimensionale<br />
Formen verschmelzen ineinander und verleihen<br />
dem Gebäude Identität. Diese dynamische<br />
Lösung passt optimal in die Umgebung, in<br />
der alle Gebäude perfekt in den weitläufigen<br />
Erholungsraum integriert sind. Das Projekt<br />
ist in Wahrheit eine Herausforderung für die<br />
umliegenden Gebäude, die vor diesem stark<br />
charakterisierenden Beleuchtungskonzept<br />
bestehen müssen. Das Kraftwerk ist ein<br />
konkretes Beispiel dafür, wie ein Gebäude<br />
Fotos: Antti Hiltunen/VALOA design Oy<br />
Mit freundlicher Genehmigung von Valoa Design<br />
1. Fassade des Gebäudes<br />
2. Das Kraftwerk im urbanen Kontext<br />
durch Einsatz von Beleuchtung ein einmaliges<br />
und exklusives Aussehen erhalten kann.<br />
Das Projekt gewann 2007 den von<br />
General Electric 1983 ausgelobten Preis<br />
GE Edison Award. Dieser ursprünglich als<br />
Verkaufsförderung von GE-Leuchtmitteln<br />
gedachte Preis wurde mit den Jahren<br />
ein internationaler Wettbewerb, der die<br />
kreativsten und eindrucksvollsten Entwürfe<br />
prämiert, die sowohl traditionelle als<br />
auch innovative Technologien anwenden.<br />
Die Preisverleihung fand am 27.<br />
Mai <strong>2008</strong> in Las Vegas statt.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
3<br />
6
4<br />
7<br />
Planung Energie im Licht.<br />
Das Naistenlahti Kraftwerk<br />
5<br />
Biographie<br />
Roope Siiroinen wurde am 22. Dezember 1967<br />
in Helsinki geboren. Er schloss 1995 sein<br />
Studium an der Finnish Theatre Academy in<br />
Lighting and Sound Design ab. Der Titel<br />
seiner Diplomarbeit lautete “Die Ästhetik<br />
der Außenbeleuchtung”, deren künstlerischer<br />
und planerischer Teil in der Beleuchtung<br />
eines experimentellen Wohngebietes bestand<br />
(erster Preis “Environmental Structure 1996).<br />
Nach dem Studium lehrte Siiroinen Lighting<br />
Design am Polytechnikum Tampere und<br />
gründete sein Studio Valoa- Lighting Design.<br />
Er gewann den ersten Preis des Wettbewerbs<br />
3. Einsatz der Farbe auf der Fassade<br />
4. Stadtplan von Oslo. In Blau das Umbauprojekt<br />
5. Preisverleihung GE Edison Award<br />
“Lighting Project 1999” und kam ins Finale<br />
des europäischen Wettbewerbs “Light Premiere<br />
2002”. Im Jahr 2000 begann er als<br />
Vollzeitdesigner und Direktor den Ausbau des<br />
Studios Valoa Ltd. Er realisierte über 150<br />
wichtige Innen- und Außenbeleuchtungsprojekte.<br />
Er gewann weitere Auszeichnungen wie<br />
die Ehrenerwähnung beim “Lighting Project<br />
2003” und beim Wettbewerb des nordischen<br />
Lichtdesigns “Luminord 2003”. 2004 gewann er<br />
den bedeutenden Preis “Cultural Act of 2003” der<br />
Kalle Kaihari Foundation. Siiroinen ist Mitglied der<br />
European Lighting Designers’ Association (ELDA).<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
Licht für die Ausgrabungen<br />
in Herculaneum<br />
Herculaneum, Neapel, Italien<br />
Text von Alessandro Grassia<br />
Auftraggeber<br />
Archäologische Oberintendanz<br />
von Pompeji - Verwaltungsrat<br />
Lichttechnische Planung<br />
Alessandro Grassia<br />
Die Verabschiedung des Entwurfs der neuen<br />
Beleuchtungsanlage für den Archäologiepark<br />
Herculaneum wurde vom Verwaltungsrat der<br />
Archäologischen Oberintendanz Pompeji im Mai<br />
2003 beschlossen. Die Arbeiten begannen im<br />
September 2006 und wurden im September<br />
2007 abgeschlossen. Im Mittelpunkt des<br />
Entwurfs steht die nächtliche Beleuchtung<br />
der Ausgrabungsstätten, damit diese von<br />
organisierten Besuchergruppen mit speziell<br />
ausgebildeten Führern besichtigt werden können.<br />
Die Besichtigung des gesamten beleuchteten<br />
Bereichs dauert ca. eine Stunde.<br />
Die Besuchergruppen bestehen aus 20-25<br />
Personen, wobei max. drei Gruppen gleichzeitig<br />
Zugang haben. Die neue Anlage sieht ein<br />
definiertes System von Schaltungen vor,<br />
mit denen das Licht leicht den jeweiligen<br />
Anforderungen angepasst werden kann.<br />
Es wurden rund 420 Beleuchtungskörper in<br />
verschiedenen Optiken und mit verschiedenen<br />
Lampen installiert. Ihr gemeinsames Merkmal<br />
waren geringe Abmessungen und eine reduzierte<br />
Leistung. Damit wurden die Vorschriften der<br />
Oberintendanz erfüllt, sie innerhalb der<br />
architektonischen und strukturellen Profile der<br />
Bauwerke weitgehend unsichtbar zu machen.<br />
Die Wahl fiel auf die Strahler Platea und Woody;<br />
Einbauleuchten Linealuce und Light Up-Walk,<br />
Light Up-Balisage sowie Leuchten iRoll für<br />
einige Innenbere iche. Die Leuchten sind in<br />
62 Schaltlinien zur Schaffung verschiedener<br />
Lichtszenarien unterteilt, die von einer zentralen<br />
Position (Bedien- und Programmierpaneel)<br />
oder einer lokalen Position (innerhalb der<br />
Ausgrabung selbst) gesteuert werden können.<br />
Alle Elektro- und Steuerkabel wurden in<br />
Absprache mit den technischen Leitern<br />
und verantwortlichen Archäologen verlegt.<br />
8
2<br />
9<br />
Fotos: Giuseppe Saluzzi<br />
1. Casa del tramezzo di legno, mit Fresken bemalte Wände<br />
des Atriums mit Impluvium (Becken)<br />
2. Der Cardo, beleuchtet durch die Öffnungen der zur Straße<br />
liegenden Räume<br />
incontroluce <strong>18</strong>
3<br />
Projekte Licht für die Ausgrabungen<br />
in Herculaneum<br />
10
4<br />
Unter Normalbedingungen, d.h. bei geführten<br />
Besichtigungen, sind zwei verschiedene<br />
Einschaltphasen vorgesehen. Die erste Schaltung<br />
beleuchtet das Straßennetz und bleibt während der<br />
gesamten Dauer der nächtlichen Besichtigung an.<br />
Diese Schaltung gilt für folgende Bereiche: Die Cardi,<br />
Decumani, das Tor des Decumanus Maximus, die<br />
Palästra, sämtliche Grundbeleuchtungen innerhalb<br />
der Ausgrabungen, die den Besuchern einen<br />
sicheren Zugang ermöglichen. Die ständige<br />
Beleuchtung trägt auch zur Sicherheit und<br />
Lesbarkeit der Besucherwege bei.<br />
11<br />
5<br />
Die zweite Schaltung zur Beleuchtung der<br />
verschiedenen architektonischen, archäologischen<br />
und künstlerischen Ausgrabungen erfolgt je<br />
nach Bedarf durch die Fremdenführer, die die<br />
Besuchergruppen ins Innere der Stätte bringen.<br />
Der Blick von oben auf die Ausgrabunge von<br />
Herculaneum ermöglicht, das Stadtgefüge durch<br />
die ständige Beleuchtung des aus Cardi und<br />
Decumani gebildeten Straßensystems klar<br />
zu verstehen; die von den Fremdenführern<br />
ein- und ausgeschaltete Beleuchtung vermittelt<br />
den Eindruck einer noch lebendigen Stadt.<br />
3. Casa Sannitica mit Galerie<br />
und Dach des Atriums<br />
4. Haus des Neptun und der Amphitrite,<br />
Mosaik vom Atrium aus gesehen<br />
5. Haus der Hirsche<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
Das Servicezentrum<br />
Vulcano Buono<br />
Nola, Italien<br />
1 2<br />
Das in Nola in der Provinz Neapel im Dezember<br />
2007 eröffnete Servicezentrum Vulcano Buono<br />
ist ein Projekt von Renzo Piano, der sich vom<br />
Vesuv, dem Wahrzeichen Neapels hierfür hat<br />
inspirieren lassen. Ein künstlicher, 40 Meter<br />
hoher Hügel mit einem Durchmesser von über<br />
170 Metern umschließt einen Gebäudekomplex,<br />
der neben einem einfachen Einkaufszentrum<br />
Geschäftsgalerien und Hotels, Restaurants mit<br />
Panoramablick, Kongresssäle, ein Multiplex-Kino,<br />
Ausstellungssäle sowie Direktionsbüros von<br />
Interporto Campano von Nola und - ganz<br />
besonders wichtig - einen enormen Platz in<br />
der Mitte der Konstruktion vorsieht. Das Projekt<br />
von Renzo Piano will nämlich nicht das übliche<br />
Auffangbecken von Geschäften sein, kein “Nicht-<br />
Ort” mit den Worten von Marc Augè, sondern<br />
eher, wie Piano selbst sagt, “eine moderne<br />
Interpretation der Zusammenarbeit.<br />
Auftraggeber<br />
Interporto Campano<br />
La Rinascente,<br />
Vulcano spa (Cis Shopping,<br />
Auchan und Simon Property)<br />
Wir wollen kein tristes Shoppingcenter bauen,<br />
sondern einen Platz, der durch seine Leere die<br />
Begegnung zwischen den Menschen ermöglicht”.<br />
Großer Wert wurde dabei auch auf den ökologisch<br />
orientierten Aspekt des Designs gelegt: Rings<br />
um die Struktur wird eine riesige grüne Lunge<br />
mit mehr als 2000 Bäumen entstehen.<br />
Die vom Architekten entwickelte lichttechnische<br />
Planung trägt der Komplexität des Bauvorhabens<br />
Rechnung und sieht den Einsatz verschiedenster<br />
Leuchtentypen vor. Für die Außenbereiche<br />
(Parkplätze, Erholungsbereiche und den großen<br />
zentralen Platz) wurden Mastleuchten wie<br />
Platea mit Straßenoptik und 150 W-Halogen-<br />
Metalldampflampen mit einer Farbtemperatur<br />
4200 K und Platea mit Leuchtstofflampen (2x26W<br />
TC-T) mit einer Farbtemperatur 4000K verwendet,<br />
des Weiteren Light Up Walk Professional,<br />
in Wall Washer-Optik und 150 W- Halogen-<br />
12
Entwurf<br />
RPBW Renzo Piano<br />
Building Workshop<br />
Mitarbeiter<br />
Giorgio Grandi,<br />
Domenico Magnano,<br />
Michael Palmore<br />
13<br />
Anlagenplanung<br />
Fiat Engineering<br />
Strukturentwurf<br />
Favero & Milan Ingegneria<br />
Bauunternehmen<br />
VESUVIO S.c.a.r.l.<br />
Metalldampflampen mit einer Farbtemperatur<br />
von 4200 K sowie eine Spezialversion von<br />
Le Perroquet mit einer 150 W-Lampe, die von<br />
Renzo Piano bereits im High Museum of Art in<br />
Atlanta eingesetzt wurde. In den Innenbereichen<br />
wurden Einbauleuchten wie The Reflex mit 70 W<br />
und 150 W-Halogen-Metalldampflampen mit einer<br />
Farbtemperatur von 3000 K sowie das System<br />
Easy gewählt, das <strong>18</strong>W-Kompaktleuchtstofflampen<br />
mit einer Farbtemperatur von 4000 K verwendet.<br />
Weitere Leuchten ergänzen die großflächige und<br />
diffuse Beleuchtung der Einbauleuchten, darunter<br />
die Hängeleuchten Berlino mit 250W-Lampen<br />
und einer Farbtemperatur von 6000 K, die<br />
Strahler Lingotto mit 150W-Lampen und einer<br />
Farbtemperatur von 3000 K, Woody mit 70W-<br />
Entladungslampen HIT Spot 3000 K sowie<br />
Deckenleuchten Full mit Leuchtstofflampen<br />
mit einer Farbtemperatur von 4000 K.<br />
Fotos: Copyright © Studio Maggi/Moreno Maggi<br />
1. Der Vulcano Buono und die Landschaft von Nola<br />
2. Der zentrale Platz<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
Das Museum und der Schatz des Doms von Monza<br />
haben seit November 2007 eine neue Heimat und<br />
einen neuen und eindrucksvollen unterirdischen<br />
Ausstellungsraum hinter dem Dom von Monza,<br />
dem imposanten gotischen Bauwerk, das<br />
im 6.Jahrhundert von der Langobardenkönigin<br />
Theodolinde in Auftrag gegeben wurde. Das<br />
nach zehn Jahren fertig gestellte und von den<br />
Mäzenen Titti und Franco Gaiani aus Monza stark<br />
priorisierte Museum zeigt zum ersten Mal neben<br />
dem berühmten Domschatz sämtliche Meisterwerke<br />
des Doms von Monza, die in 1500 Jahren<br />
Geschichte gesammelt wurden. Die flexibel<br />
und polyvalent ausgelegte Struktur bietet auch<br />
den passenden Rahmen für Sonderausstellungen,<br />
Musikveranstaltungen, Konferenzen und<br />
Begegnungen. Das Museum ist von außen<br />
zugänglich, ohne durch die Basilika zu gehen<br />
und auf zwei Etagen mit einer Gesamtfläche von<br />
1200 qm angelegt. Das berühmteste Stück der<br />
Domgeschichte ist zweifellos die legendäre Eiserne<br />
Krone, religiöses und politisches Symbol des<br />
Abendlands, die die kaiserlichen Häupter von Karl<br />
dem Großen, Friedrich Barbarossa und Napoleon<br />
Bonaparte schmückte. Eine Nachbildung wird<br />
im Museum aufbewahrt. Um die Geschichte des<br />
Domschatzes von Monza rankten sich stets viele<br />
Legenden. Die Kathedrale hat die herrlichen Goldund<br />
Silbergegenstände, die Königin Theodolinde<br />
der Stiftung der langobardischen Kirche als<br />
Schenkung übergab über Jahrhunderte aufbewahrt<br />
und vor Raub geschützt. Die Sammlung wurde<br />
dank Schenkungen von Adligen und Geistlichen<br />
mit den Jahren immer umfangreicher und<br />
1963 erstmals in einem Museum ausgestellt.<br />
Der ursprüngliche Kern wurde nun in die erste<br />
Sektion einer umfassenderen und spektakuläreren<br />
Ausstellung umgewandelt, wobei eine ideale<br />
Trennlinie vor und nach dem Jahr 1300 gezogen<br />
wurde, in dem die Familie Visconti den Umbau<br />
des Bauwerks beschloss. Im ersten Teil der<br />
Ausstellung sind die von der ersten Basilika<br />
stammenden Kunstwerke ausgestellt, während<br />
im zweiten Teil die Geschichte des Doms und<br />
des Domschatzes ab dem 14. Jahrhundert bis<br />
heute in vier Hauptsektionen dokumentiert wird.<br />
Um die Verbindung mit der Gegenwart zu<br />
unterstreichen wird sowohl der zeitgenössischen<br />
Kunst als auch den jüngsten Schenkungen viel<br />
Platz eingeräumt.<br />
1<br />
2<br />
Der funkelnde Schatz von Monza.<br />
Das Museum Gaiani<br />
Monza, Italien<br />
Auftraggeber<br />
Titti und Franco Gaiani<br />
Entwurf<br />
Cini Boeri<br />
Visual Design<br />
Pierluigi Cerri<br />
14
3<br />
Lichttechnische Planung<br />
Consuline - Francesco Iannone<br />
und Serena Tellini<br />
Leuchten<br />
Altis<br />
RC Lighting<br />
Erwähnenswerte Werke zeitgenössischer Künstler<br />
sind die Kreuzigung von Lucio Fontana, die<br />
Auferstehung Christi von Luciano Minguzzi<br />
und die Werke von Sandro Chia für die dem<br />
hl. Ambrosius und dem hl. Karl Borromäus<br />
gewidmeten Kirchenfenster, die bald den Dom<br />
schmücken werden. Die vom Studio Consuline<br />
entwickelte lichttechnische Planung basiert<br />
auf dem Konzept des Museums als einem Ort,<br />
an dem man viel mehr erfährt als man mit<br />
den Augen wahrnimmt: Ein Kunstwerk kann<br />
eine ganze Epoche erläutern. Nach Ansicht<br />
von Francesco Iannone und Serena Tellini ist die<br />
15<br />
Leuchtmittel<br />
Osram<br />
Beleuchtungstechnik nur ein kleines Hilfsmittel im<br />
Prozess des Lighting Design und keinesfalls ein<br />
Ziel. Der lichttechnische Entwurf nahm modernste<br />
Beleuchtungstechnologien verschiedener<br />
Unternehmen in Anspruch. Von <strong>iGuzzini</strong> wurde<br />
der Strahler Tecnica mit kleinem und mittlerem<br />
Beleuchtungskörper verwendet. Da die gesamte<br />
künstliche Beleuchtung die Besucher emotional<br />
ansprechen sollte, wurden auf den Halogenlampen<br />
halbtransparente und transparente Farbfilter<br />
angebracht und alle LED-Leuchten gedimmt,<br />
so dass sie mit anderen Farbtemperaturen<br />
als gewöhnlich arbeiten.<br />
Fotos: Piero Pozzi mit der freundlichen Genehmigung<br />
des Museums und Domschatzes des Doms von Monza<br />
1.2.3. Innenansichten<br />
Einige automatisch betriebene Installationen<br />
heben in einer vordefinierten Sequenz 1, 2<br />
oder 3 Details hervor, Gemäldeteile, kleine<br />
Flächen und Partituren der kostbaren<br />
Goldschmiedearbeiten. Praktisch gibt es im<br />
gesamten Museum kein “weißes” Licht, sondern<br />
alle gesuchten Lösungen durchdringen die<br />
Wahrnehmungsebene. Die Erzählung wurde der<br />
vergleichenden Sicht vorgezogen. Das Museum<br />
ist ebenfalls ein Experimentierfeld modernster<br />
Anwendungstechnologien: So werden bewegliche<br />
und temporäre Strukturen für die “chirurgische”<br />
Beleuchtung der Kunstwerke erforscht.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
1 2<br />
La Venaria Reale<br />
Turin, Italien<br />
Die Restaurierungsarbeiten der Venaria Reale<br />
gestalten sich umfangreich und komplex, da sie<br />
nicht nur ein einzelnes, wenngleich bedeutendes<br />
Bauwerk betreffen, sondern ein ausgedehntes und<br />
abwechslungsreiches Gebiet: Dazu gehören der<br />
alte Weiler Venaria, die Reggia, die historischen<br />
Gärten und der Mandria-Park: 80 Hektar<br />
Grünanlagen, 150.000 Quadratmeter bebauter<br />
Fläche, ein unschätzbares Vermögen an herrlichen<br />
Landschaften, Bauwerken, Stuckarbeiten, Fresken,<br />
Kunstwerken und archäologischen Funden. Dies<br />
ist in Kürze die Geschichte der Venaria Reale und<br />
ihres Königspalastes, der Reggia. Im Jahr 1660<br />
beauftragte Karl Emanuel <strong>II</strong>, Herzog von Savoyen<br />
den Hofarchitekten Amedeo di Castellamonte mit<br />
dem Bau eines "Jagd- und Vergnügungspalastes"<br />
inmitten dieser wasser- und waldreichen Gegend.<br />
In den folgenden Jahren wurde der Komplex<br />
immer größer und imposanter. Das Herzogtum<br />
Savoyen war in der Zwischenzeit ein Königreich<br />
geworden. Es waren die Jahre, in denen sich die<br />
Architekten der Venaria an den nordeuropäischen<br />
und insbesondere den französischen<br />
Königsresidenzen orientierten.<br />
Koordination des Projekts<br />
und der Flexiblen Struktur La Venaria<br />
Reale der Region Piemont<br />
Alberto Vanelli<br />
Kulturerbe und Techniker<br />
der Region Piemonte<br />
Maria Grazia Ferreri<br />
Der Architekt Michelangelo Garove entwarf die<br />
beiden Haupttürme im Osten und Westen und<br />
einen großen Verbindungsflügel, um die für die<br />
europäischen Residenzen typische Hufeisenform<br />
herzustellen und die Reggia mit einem großen<br />
Innenhof auszustatten. Die Erweiterungsarbeiten<br />
wurden 1716 von Filippo Juvarra (ihm zu<br />
verdanken sind die Fertigstellung der Galleria<br />
Grande, in jüngster Zeit fälschlich als Galleria<br />
“di Diana” bezeichnet und die dem Schutzpatron<br />
der Jäger geweihte Kapelle des hl. Humbertus,<br />
die Citroniera und die Scuderia Grande) wieder<br />
aufgenommen und bis etwa Mitte des <strong>18</strong>.<br />
Jahrhunderts von anderen Architekten<br />
weitergeführt. Mit der Eroberung durch die<br />
französischen Truppen 1798 begann der<br />
langsame, aber unaufhaltsame Verfall des<br />
Königspalastes von Venaria. Nach vielen<br />
Jahren des Vergessens und fortschreitenden<br />
Verfalls wendet sich das Schicksal der Reggia<br />
di Venaria jedoch Ende der 90-er Jahre. Das<br />
Projekt, das die gesamte Sanierungsmaßnahme<br />
belebt, verwandelte die Reggia in die größte<br />
Restaurierungsbaustelle Europas.<br />
16
3<br />
4<br />
Oberintendant für Architekturgüter<br />
und Landschaft<br />
Francesco Pernice<br />
Oberintendant künstlerisches<br />
und demo-anthropologisches<br />
Erbe des Piemont<br />
Carla Enrica Spantigati<br />
17<br />
Leiter der Sanierungsarbeiten der<br />
Gärten der Venaria<br />
Mirella Macera<br />
Koordinator der technischen<br />
Back Office-Aktivitäten und<br />
Planer der Designmaßnahmen<br />
in der Reggia und den Gärten<br />
Carlo Fucini<br />
Fotos: Archiv <strong>iGuzzini</strong><br />
1. Fassade<br />
2.3.4. Innenansichten<br />
Es verfolgte zwei Hauptrichtungen: Zum<br />
Einen die Konservierung der Kunstschätze nach<br />
strengsten Denkmalschutzregeln für historische<br />
und künstlerische Güter. Das zweite Ziel bestand<br />
darin, nicht nur ein Museum einzurichten, sondern<br />
einen dynamischen Ort, der sowohl Platz bietet<br />
für Daueraktivitäten im Bereich von Architektur,<br />
Kunst und Kunsthandwerk wie z.B. die<br />
Restaurie rungsschule als auch für wechselnde<br />
Veranstaltungen des Kulturbetriebs und niveauvolle<br />
Unterhaltung wie Ausstellungen, Konzerte,<br />
Tagungen und Aufführungen. So wird eine der<br />
interessantesten und innovativsten Sektionen der<br />
aktuellen Museumsausstellung, die die Dynastie<br />
der Savoyer beleuchtet, durch eine Serie von<br />
Filmperformances unter der Leitung des Regisseurs<br />
Peter Greenway vorgestellt. Sie begleitet den<br />
Besucher durch alle Säle des Palastes. Wie die<br />
Entscheidungen über die Restaurierungskriterien<br />
und Umfunktionierung der Räumlichkeiten<br />
war auch die Beleuchtung Gegenstand langer<br />
Überlegungen, und zwar nicht nur für die Reggia,<br />
sondern auch für die Gärten. Die größten Probleme<br />
lagen in der Notwendigkeit, die Räume entsprechend<br />
den geltenden Vorschriften anzugleichen. Auch<br />
das Licht, das für das Wiederbelebung der<br />
Räume und Kunstwerke von größter Bedeutung<br />
ist, musste überallhin gebracht werden, aber<br />
unter Berücksichtigung der Architektur und der<br />
laufenden Restaurierungs arbeiten. Die von der<br />
Architektin Gae Aulenti vorgeschlagene Lösung<br />
bestand darin, von den Strukturen des Palastes<br />
vollkommen unabhängige Beleuchtungskörper<br />
zu verwenden, die andere Funktionen übernehmen<br />
und so die Wände von sperrigen und störenden<br />
Leuchten frei halten konnten. Die Wahl fiel<br />
auf die zweiständige, bis vier Meter hohe<br />
Stehleuchtenversion von Cestello, die mit einem<br />
Sockel am Boden befestigt wurde. Die Stehleuchte<br />
beinhaltet zudem eine Reihe technischer<br />
Geräte wie z. B. Raumüberwachungskameras,<br />
Lautsprecher, Raumfeuchte-/Temperaturfühler,<br />
Signalschilder, Leuchtpiktogramme und die<br />
Halterung der Feuerlöscher. In vielen Fällen<br />
enthält der Fuß der Stehleuchte Steckdosen<br />
und Anschlussbuchsen für die datentechnische<br />
Anbindung, wodurch die Ausstellungsszenarien<br />
leichter variiert werden können.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
5<br />
Projekte La Venaria Reale<br />
Die Stehleuchten wurden in einer speziellen<br />
Goldfarbe gebaut, die die in vielen Sälen des<br />
Palastes vorhandenen Friese in den Basreliefs<br />
der Gesimse widerspiegelt. In den schlichteren<br />
Bereichen der Reggia, in denen sich die Kassen,<br />
Garderobe, Infopoint, Cafeteria, Bookshop<br />
und Geschäfte befinden, wollten die Designer<br />
Massimo und Lella Vignelli gemeinsam mit<br />
den Architekten Carlo und Aurora Fucini, die die<br />
Inszenierungs- und Ausstattungsentwürfe<br />
zeichneten, ein anderes Beleuchtungssystem<br />
schaffen. Die Wahl fiel auf die Wandleuchte<br />
Downtown, von der eine Spezialversion extra<br />
angefertigt wurde: Die Leuchte erhielt ein<br />
elfenbeinfarbenes, satiniertes Emailfinish, das<br />
die Farbe des Kalkputzes getreu wiedergibt.<br />
Sie fügt sich somit harmonisch in die Umgebung<br />
ein. Im Juni <strong>2008</strong> wurde ein bedeutender<br />
Teil der Gärten eröffnet, 25 Hektar bei einer<br />
Gesamtfläche von 80 Hektar. Auch die Gärten<br />
eigneten sich zum Experimentieren mit Licht.<br />
Die Aufgabe bestand darin, die prächtigen<br />
restaurierten oder gemäß historischem Entwurf<br />
nachgebildeten Grünanlagen mit Ruhe- und<br />
Erfrischungsbereichen für die Besucher<br />
abwechslungsreich zu gestalten. Wie in der<br />
Reggia wurden auch hier die neuen Bereiche<br />
mit ihren Bauten unter Berücksichtung<br />
der funktionellen Anforderungen und des<br />
heutigen Geschmacks mit maßvollem<br />
Einsatz zeitgenössischen Designs realisiert.<br />
Das Garden House: Eingangspavillon aus<br />
weißem Holz inmitten von Eiben gelegen,<br />
mit nicht überdachtem Innenhof, dessen<br />
Lichtentwurf ein umfangreiches<br />
Leuchtensortiment vorsieht: Strahler Woody<br />
<strong>18</strong>
6<br />
und Miniwoody für den Hof, strahlend weiße<br />
Downtown entlang der Innenwände, während<br />
Gruppen der Hängestrahler Le Perroquet über<br />
der Bartheke und dem Kassentisch installiert<br />
sind. Im Iroko-Holzfußboden bestrahlen<br />
Leuchtstoff-Einbauleuchten Linealuce von unten<br />
die immer grüne Bepflanzung um das Gebäude.<br />
Das Musiktheater: Ein kleines Theater, getragen<br />
von einer schlanken Struktur aus weißem<br />
Holz mit halbkugelförmigem Dach aus<br />
durchscheinendem PVC, erstrahlt durch<br />
die zwölf leistungsstarken Bodeneinbauleuchten<br />
19<br />
Light Up Walk inmitten des Gartens wie eine<br />
magische Laterne. Die Pergolen des Aufführungs -<br />
bereichs: Fast dreihundert Meter grau-hellblaue<br />
Pergola aus Kastanienholz umgeben den Bereich<br />
für Sommeraufführungen. Ein von Woody-<br />
Strahlern, die in der Holzstruktur verborgen sind,<br />
beleuchteter Weg, der durch eine lange Reihe<br />
farbiger Bodeneinbauleuchten Ledplus RGB ein<br />
verspieltes Aussehen erhält. Und an der Led-<br />
Technologie wird weiter gearbeitet, um neue<br />
interessante Einsatzmöglich keiten der<br />
modernsten Technologien zu untersuchen.<br />
6<br />
5.6. Garden House<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
NEWurbanFACE<br />
Mailand, Italien<br />
Das Informations- und Fremdenverkehrsbüro (IAT)<br />
auf dem Domplatz befindet sich im ehemaligen<br />
Albergo Diurno, das vom Bologner Ingenieur<br />
Cleopatro Cobianchi 1924 geplant und gebaut<br />
wurde. Es befindet sich in einem unterirdischen<br />
Bereich zwischen dem Hauptplatz und der Viktor-<br />
Emanuel-Galerie. In diesem 1.500 Quadratmeter<br />
großen Bereich sind auch eindrucksvolle römische<br />
Ausgrabungen aus der Kaiserzeit zu sehen. Die<br />
ersten Umbauarbeiten gehen auf das Jahr 2003<br />
zurück, bei denen ein Originalteil im Liberty- und<br />
Art-Deco-Stil bewahrt wurde. Diese Institution<br />
wird täglich von Hunderten von Bürgern und<br />
Touristen aufgesucht, um Auskünfte über die<br />
Stadt Mailand bzw. ihr Wohngebiet zu erfragen.<br />
Der Umbau unter Leitung des Architekten Simone<br />
Micheli verlieh dem Cobianchi-Bauwerk ein<br />
anderes Gesicht: Ein Teil bleibt dem alten Stil treu<br />
und ist weiterhin eine Informationsstelle für das<br />
Publikum, der moderne Teil dagegen soll ein neuer<br />
symbolischer Ort der Stadt Mailand werden.<br />
Initiator<br />
Fremdenverkehrsamt, Mode, Allgemeine<br />
Angelegenheiten der Provinz Mailand<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
Milano Metropoli<br />
Entwicklungsagentur-Antonio Oliverio<br />
Entwurf<br />
Simone Micheli<br />
Ein Ort, um den Tourismus besser willkommen zu<br />
heissen und zu fördern durch besondere Bereiche,<br />
Vernissagen und Konferenzen und durch den<br />
Einsatz verschiedener Informationskanäle,<br />
von den traditionellen Broschüren zu den auf<br />
12 Monitoren ausgestrahlten audiovisuellen<br />
Informationen, von den mit Blue Tooth direkt auf<br />
das Handy herunterladbaren Audioführern zum<br />
virtuellen Reiseassistenten. Dieser Ort ermöglicht<br />
den Tourismusämtern auf verschiedenen Ebenen<br />
(Region, Provinz, Gemeinde etc.) zudem ihre<br />
Sehenswürdigkeiten durch die Organisation von<br />
Events, Ausstellungen, Präsentationen und<br />
Begegnungen aufzuzeigen. Das Projekt des Raums,<br />
geschaffen vom Arch. Simone Micheli und dem<br />
Publikum anlässlich der Möbelmesse im April<br />
<strong>2008</strong> vorgestellt und seine Umsetzung wurden<br />
von bedeutenden italienischen Unternehmen<br />
unterstützt. Anliegen des Projekts war es, ein<br />
dauerhaftes Zeichen zu setzen, im Gegensatz zu<br />
den zuweilen kurzlebigen Installationen, in die<br />
20
2<br />
viele herausragende Unternehmen gerade<br />
anlässlich der Möbelmesse Ressourcen und<br />
Energien investieren. Es sollte ein einzigartiger und<br />
außergewöhnlicher Raum entstehen, der eine mit<br />
der nahen Zukunft verbundene Geschichte erzählt,<br />
in die Architektur, Mode, Design, Kultur und<br />
zwischenmenschliche Beziehungen einfließen.<br />
Wie bei allen Werken des Architekten Micheli<br />
war die Vorgehensweise bei der Sanierung durch<br />
eine kommunikative Dissonanz mit dem vorher<br />
Bestehenden gekennzeichnet. Der äußerst<br />
funktionelle, flexible und eindrucksvolle Raum<br />
ist ein “Werkraum”, der dazu einlädt, sich eine<br />
andere mögliche Zukunft vorzustellen und der<br />
zu Informationszwecken, zum Entdecken und<br />
Kommunizieren transversal genutzt werden kann.<br />
Wenige, optisch sehr eindrucksvolle Zeichen<br />
charakterisieren den Raum: Der in Silbernuancen<br />
gehaltene Fußboden, die reinen geschwungenen<br />
Wandpartituren, die weißen fließenden Säulen, der<br />
als Catering-Theke und zum Empfang dienende<br />
riesige gelbe Rahmen, die mit Siebdruckglas<br />
verkleideten immensen Wände mit integrierten<br />
Makrovideos, der Bodenbelag aus Glas und Stahl,<br />
der an die römische Ausgrabungsstätte erinnert, die<br />
steinernen gelben Sitzgelegenheiten, die zusammen<br />
mit einigen Möbeln mit essentiellen Formen und<br />
unzähligen runden Spiegeln im Versammlungsraum<br />
die Inszenierung des Ortes abrunden. Die großen<br />
Leuchter aus Stoff wurden extra von <strong>iGuzzini</strong>,<br />
einem der Sponsoren des Projektes, mit LEDs und<br />
Farbwechsler angefertigt. Neben diesen Leuchten<br />
wurden auch Einbauleuchten Frame verwendet.<br />
21<br />
3<br />
4<br />
Fotos: Jürgen Eheim<br />
1. Die fließenden Säulen<br />
2. Reception<br />
3.4. Farbeffekt<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
1 2<br />
Belfast war einst in der ganzen Welt für seinen<br />
Schiffsbau berühmt: Die Titanic ist nur eines<br />
der bedeutenden Schiffe, die in Belfast Lough<br />
vom Stapel gelassen wurden. Neben den<br />
bedeutenden Schiffswerften blühte auch die daran<br />
angeschlossene Seil- und Leinenindustrie und<br />
Belfast wurde zu einer reichen Stadt. Der Boom<br />
des Lufttransports in der Mitte des vergangenen<br />
Jahrhunderts bedeutete jedoch den Niedergang<br />
der Werften und der Zulieferindustrie.<br />
Nach den durch den Terrorismus der IRA<br />
ausgelösten Unruhen und Ängsten erlebt die<br />
Stadt nun mit fortschreitendem Friedensprozess<br />
einen Aufschwung, der von den Hightech-<br />
Sektoren wie der Luft- und Raumfahrt und der<br />
Information Technology ausgeht. Ein Großteil der<br />
aktuellen Entwicklungen in Belfast konzentrieren<br />
Thompson Pump House<br />
Belfast, Großbritannien<br />
sich auf das “Titanic Quarter” konzentriert, das<br />
Luxusviertel, das nach einem heterogenen<br />
Expansionsprojekt am Hafen realisiert wird und<br />
in dessen Mitte sich die Alexandria and Thompson<br />
Graving Docks befinden. Die Verkaufs- und<br />
Bauleitungsbüros sind in der ehemaligen<br />
technischen Abteilung von Harland and Wolff<br />
untergebracht, in der auch die Titanic geplant<br />
wurde. Mit dem Umbauprojekt dieses Bereichs<br />
wurden das Studio Robinson Mcllwaine Architects<br />
und Delap and Waller Consulting Engineers<br />
beauftragt, die die Leuchten Cestello wählten,<br />
um eine zum Bürogebäude passende Beleuchtung<br />
zu kreieren. Da das Gebäude über große Fenster<br />
verfügt, wurde durch die Verbindung künstlicher<br />
Beleuchtung mit natürlicher Beleuchtung und den<br />
Einsatz von Regelungssystemen eine maximale<br />
Entwurf<br />
Robinson Mcllwaine Architects<br />
Technisches Projekt<br />
Delap and Waller<br />
Consulting Engineers<br />
Partners Assistance<br />
Chroma Lighting<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione UK<br />
Energieeinsparung erzielt. Neben dieser<br />
Maßnahme bat die Carbon Trust, mit Sitz im<br />
nahe liegenden Innovation Centre, <strong>iGuzzini</strong> über<br />
ihren lokalen Partner Chroma Lighting Ltd darum,<br />
Vorschläge zur Beleuchtung des Thompson Dock<br />
und des angrenzenden Pump House vorzulegen.<br />
Das 1911 fertig gestellte Thompson Dock war zu<br />
jener Zeit das größte Dock weltweit und die ersten<br />
Schiffe, die es nutzten, waren die RMS Olympic<br />
und die Titanic.<br />
Das Pump House (Pumpstation) war ein<br />
technisches Meisterwerk mit einer Pumpleistung<br />
von fünfhunderttausend Liter Wasser pro Minute.<br />
Jetzt wird es zu einem Besucherzentrum,<br />
Museum und Restaurant.<br />
In Zusammenarbeit mit der Society of Light<br />
and Lighting (SLL) haben Chroma Lighting<br />
22
3<br />
23<br />
Fotos: Chroma Lighting<br />
1. Der Bereich der Docks<br />
2.3. Farbiges Licht im Innen- und Außenbereich<br />
(unterstützendes Mitglied von SLL) und <strong>iGuzzini</strong><br />
eine temporäre Beleuchtungsanlage realisiert,<br />
die als Hindergrund für ein Seminar, gehalten<br />
von Stephen Judge, <strong>iGuzzini</strong> UK diente.<br />
Das Pump House wurde im Innen- und<br />
Außenbereich durch verschiedene Strahler<br />
beleuchtet, darunter Maxiwoody, Radius und<br />
Platea. Leuchten Miniwoody wurden zur<br />
Erzeugung eines Effektspiels im Innern des<br />
Schachts eingesetzt, einer großen verkachelten<br />
Vertiefung, in der sich die Pumpen befinden.<br />
Zu diesem Anlass haben <strong>iGuzzini</strong> und Chroma<br />
auch die HMS Caroline beleuchtet, das<br />
zweitälteste Schiff der Royal Navy. Dabei kam<br />
eine am Schiff und entlang der Mole installierte<br />
Strahlerkombination zum Einsatz. Wie auch<br />
bei der Pumpstation wurden unterschiedliche<br />
Farbfilter benutzt, um größere Effekte zu erzielen.<br />
Im angrenzenden Alexandria Dock liegt die<br />
HMS Caroline vertäut.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
Code Computer Love ist eine erfolgreiche Agentur<br />
auf dem Gebiet der Kommunikation und des<br />
digitalen Marketings. Die Arbeiten für den<br />
neuen Sitz in Manchester verwandelten das<br />
Kellergeschoss eines sehr gewöhnlichen und<br />
charakterlosen Wohnbereichs in einen Raum,<br />
der die Konzepte und Organisationsstrukturen<br />
ausdrückt, die die Firma bei der Erbringung ihrer<br />
Serviceleistungen anwendet. Die Agentur lehnt<br />
eine traditionelle und autoritäre Hierarchie ab<br />
und zieht eine gleichberechtigte, transparente,<br />
informale, kommunikative und kreative<br />
Der Sitz der Agentur<br />
Code Computer Love<br />
Manchester, Großbritannien<br />
Annäherungsweise an ihre Struktur und<br />
Arbeitsethik vor. Die Architekten haben das<br />
Organisationsschema der Firma in eine<br />
Raumfigur umgestaltet, die sich in den leeren<br />
Raum der einzelnen Etagen, die Eingänge,<br />
den horizontalen Fluss und die Fluchtwege<br />
integriert. Dies drückt sich konkret in einer<br />
Innenlandschaft aus, die das geschlossene<br />
Schema der typischen Arbeitsumgebung mit<br />
kleinen Räumen ablehnt und Großräume<br />
mit gruppenweise angeordneten Arbeitsplätzen<br />
auf verschiedenen Ebenen vorzieht.<br />
Kunde<br />
Code Computer Love<br />
Entwurf<br />
Andrew Wallace Architects<br />
Techniker M&E<br />
Beverley Clifton Morris<br />
Die geschwungenen Innenbereiche und fließenden<br />
Formen ermöglichen einen Raumfluss, der die<br />
Zusammenarbeit, Kommunikation, Kreativität<br />
und die visuellen Reize innerhalb des<br />
Unternehmens und seiner verschiedenen<br />
Abteilungen fördert. Die auf verschiedenen<br />
Ebenen aneinander gereihten Bereiche<br />
bilden Arbeitsstationen, die sich zu einer<br />
dynamischen und integrativen architektonischen<br />
Form fortentwickeln, im Gegensatz zu den<br />
statischen Elementen, die dazu dienen,<br />
den Raum zu füllen.<br />
24
2<br />
Messtechniker<br />
IQS independent Quantity Surveyors<br />
Auftragnehmer<br />
TTS Interiors<br />
Partners Assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione UK Ltd.<br />
Diese an der Unterseite befestigten Elemente<br />
stellen den Hintergrund dar zur Verbindung<br />
der Dienstleistungen an jeder Arbeitsstation<br />
und erzeugen gleichzeitig eine visuelle Spannung,<br />
die auf die Glasfassade gerichtet ist, wo sie sich<br />
mit dem Logo der Gesellschaft vereint. Dadurch<br />
gewinnt die ansonsten anonyme Fassade an<br />
Intensität und Energie. Zusätzlich belebt wird<br />
die Fassade wird durch die großen Glaswände,<br />
die eine optische Verbindung zwischen dem<br />
Innen- und Außenbereich herstellen.<br />
Der geschwungene Konferenzsaal stellt den<br />
25<br />
Drehpunkt des Gebäudes dar, der dem<br />
Ideen- und Informationsaustausch dient.<br />
Dieser transparente Raum dehnt sich vom<br />
Fußboden zur Decke aus, fügt noch mehr<br />
visuelle Spannung hinzu und bewahrt<br />
gleichzeitig die transparente Annäherungsweise<br />
des Unternehmens an die Berufsethik.<br />
Rot ist die Hauptfarbe des Projekts.<br />
Die Architekten hielten es für eine kühne<br />
Farbe mit verführerischen Merkmalen,<br />
die zum Namen der Gesellschaft<br />
‘Code Computer Love’ passt.<br />
Fotos: Shaw+Shaw<br />
1.2. Organisation des Raums<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
Für den Bau von 300 Kilometern Eisenbahnstrecke<br />
der neuen Hochgeschwindigkeitslinie LGV Esteuropéenne,<br />
die Vaires-sur-Marne mit Baudrecourt<br />
verbindet, waren 3 Jahre Planung und 5 Jahre<br />
Arbeit nötig. Es handelt sich um eine der<br />
umfangreichsten französischen Baumaßnahmen,<br />
die je auf einer einzigen Teilstrecke durchgeführt<br />
wurden. Voraussichtlich wird diese Linie jährlich<br />
von ca. 11 Millionen Reisenden benutzt. Mit der<br />
Realisierung der neuen Linie LGV Est Européenne<br />
waren auch die Modernisierung von 17<br />
bestehenden Bahnhöfen sowie der Bau von<br />
3 neuen Verbindungsbahnhöfen notwendig<br />
(Champagne-Ardenne TGV, Meuse TGV, Lorraine<br />
TGV). Die Hochgeschwindigkeitsstrecke ermöglicht<br />
eine große Zeitersparnis und direkte TGV-<br />
Verbindungen zwischen Paris und den wichtigsten<br />
Städten Ostfrankreichs, Direktverbindungen<br />
zwischen Deutschland, Luxemburg, Schweiz und<br />
Frankreich, direkte TGV-Verbindungen zwischen<br />
Nord-, West- und Südwestfrankreich und den<br />
Regionen Champagne-Ardenne, Lothringen und<br />
Elsass (durch die neuen Bahnhöfe und den<br />
Straßburger Bahnhof). Die 1.500 Kilometer lange<br />
LGV-Linie verbindet Paris mit Budapest und wird<br />
die Wirtschaftsentwicklung der an ihr liegenden<br />
Städte und Departements positiv beeinflussen<br />
und die Kommunikation zwischen den<br />
europäischen Ländern verbessern.<br />
<strong>iGuzzini</strong> hat seinen Beitrag zu diesem Projekt<br />
mit der Beleuchtung einiger Bahnhöfe der Strecke,<br />
insbesondere des Bahnhofs Straßburg, geleistet.<br />
Der Leitfaden, der sich durch das<br />
Beleuchtungssystem all dieser Bahnhöfe zieht,<br />
war die Leuchte iRav, die vom Designer Jean-<br />
Marie Duthilleul exklusiv für diese Projekte<br />
konzipiert wurde und die wir in den Bahnhöfen<br />
von Reims, Bezannes «Champagne-Ardenne<br />
TGV», Nancy, Meuse und Straßburg entlang<br />
der Linie LGV Est wieder finden.<br />
1<br />
2<br />
Bahnhöfe der Linie LGV<br />
Est Européenne<br />
Frankreich<br />
Multimodal-Plattform Straßburg<br />
Kunde<br />
Communauté urbaine de Strasbourg,<br />
SNCF, RFF,<br />
Compagnie des Tramways<br />
Strasbourgeois<br />
26
Bauleitung<br />
Entwurf<br />
SNCF (Agence des gares)<br />
et AREP<br />
Technisches Büro<br />
RFR, COTEBA,<br />
OTE, AREP<br />
Bahnhof Straßburg<br />
27<br />
Gartenanlage des Straßburger<br />
Bahnhofs<br />
Kunde<br />
Communauté Urbaine de Strasbourg<br />
Bauleitung<br />
SNCF (Agence des gares)<br />
et AREP<br />
Angesichts eines erwarteten Passagierstroms<br />
von 60.000 Personen pro Tag gegenüber den<br />
bisherigen 35.000 wurde der Straßburger<br />
Bahnhof umgebaut und erweitert. Über der<br />
historischen Fassade des <strong>18</strong>81 erbauten<br />
Gebäudes befindet sich nun ein gläserner<br />
Vorbau, eine Art transparenter “Haut”.<br />
Auch der 4 Hektar große Vorplatz wurde<br />
neu gestaltet und die Gartenwege von über<br />
300 Bäumen gesäumt. Das für die Anlage<br />
verwendete Material erzeugt je nach Tages-<br />
und Jahreszeit veränderliche Lichtspiele.<br />
Nachts wird die künstliche Beleuchtung mit<br />
Leuchten Lingotto und einigen Light Up Walk<br />
Professional realisiert und auf die Fassade aus<br />
rosafarbenem Stein des Bahnhofsgebäudes<br />
gerichtet. Unter der Glaskuppel können die<br />
Fahrgäste nun bequem sämtliche<br />
Verbindungssysteme mit der Stadt (Bahnsteige,<br />
S-Bahnhof, Taxi und Autoparkplatz) erreichen,<br />
wodurch Mobilität und Sicherheit optimiert<br />
werden. Für die allgemeine Beleuchtung im<br />
Bahnhof wurden iRav-Hängeleuchten und<br />
Strahler Le Perroquet eingesetzt, die bestimmte<br />
architektonische Details in Szene setzen.<br />
3<br />
4<br />
Landschaftsarchitekten<br />
Michel Desvigne et Ingénieurs<br />
et Paysages<br />
Technisches Büro<br />
SERUE Pierre Muller<br />
et Henri Gonnot<br />
Fotos: Didier Boy de La Tour<br />
1.3. Das Glasdach des Straßburger Bahnhofs.<br />
Tag- und Nachteffekt<br />
2. Einsatz der iRav- Hängeleuchte<br />
4. Die Metallrippen des Dachs<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte Bahnhöfe der Linie LGV<br />
Est Européenne<br />
Bahnhof Champagne Ardenne TGV<br />
Reims Bezannes<br />
Der Bahnhof Champagne Ardenne befindet sich<br />
in Bezannes, 5 km von Reims entfernt und<br />
ist einer der 3 neuen extra für die Linie LGV<br />
Est gebauten Bahnhöfe. Das Fahrgastgebäude<br />
besteht aus einem 50 m langen und 14 m<br />
breiten Raum, der im Norden von einer Mauer<br />
und im Süden von einer Glasfassade begrenzt<br />
wird. Die Geschäfte und SNCF-Serviceleistungen<br />
befinden sich an der Nordwand. In der Mitte<br />
trennt eine Halle den SNCF-Verkaufsbereich,<br />
den Geschäftsbereich und die interne Galerie,<br />
in der sich auch die Wartesäle und Restaurants<br />
befinden. Im Erdgeschoss umgeben das Gebäude<br />
ein Innenbalkon und ein Korridor. Für die<br />
allgemeine Beleuchtung im Bahnhofsgebäude<br />
wurden iRav-Hängeleuchten eingesetzt. Die<br />
Außengalerie begrenzt den Raum für den Zugang<br />
der Fahrgäste zum Bahnsteigdach Nord entlang<br />
der Fassade. Diese Galerie besteht aus einem Dach<br />
aus galvanisiertem Stahl und Tragsäulen, die zum<br />
Gebäudestil passen. Sie schützt die Fahrgäste, die<br />
vom Bahnsteig Nord kommen oder dorthin gehen.<br />
Gleichzeitig beschattet sie die Glasfassade und<br />
schützt sie dadurch vor der Sonne.<br />
5<br />
6<br />
Gare Champagne Ardenne TGV<br />
Reims Bezannes<br />
Kunde<br />
SNCF (Direction des gares<br />
et de l’escale), RFF<br />
Bauleitung<br />
SNCF (Agence des gares) und AREP<br />
28
7<br />
Technisches Büro<br />
AREP, COREDIA, INGEROP<br />
Unterstützung der Bauleitung<br />
Méthodes & Pilotage<br />
Bahnhof Meuse TGV<br />
29<br />
Gare de Meuse TGV<br />
Kunde<br />
SNCF<br />
(Direction des gares et de l’escale),<br />
Conseil Général de la Meuse<br />
Bauleitung<br />
SNCF (Agence des gares), AREP<br />
Dieser neue Bahnhof mit einer Fläche von<br />
320 qm besteht aus einem Hauptkörper für die<br />
Abfahrten in Richtung Paris, zwei Bahnsteigdächern<br />
und einem Überquerungssystem unter den Gleisen,<br />
das über Aufzüge und Treppen zugänglich ist.<br />
Über dem mit Lärchenholz verkleideten Komplex<br />
erhebt sich ein 16 Meter hoher Turm aus<br />
Eichenholz, durch den das natürliche Licht<br />
tagsüber in die Halle fällt.<br />
Technisches Büro<br />
OTH Est, TEC BOIS, AREP<br />
Partners Assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione France SA<br />
Abends wird die Beleuchtung durch<br />
Strahler Le Perroquet sichergestellt, die<br />
auch im Innern des Turms installiert sind.<br />
Auch für den Umbau der Bahnhöfe von<br />
Reims und Nancy wurden iRav-Hängeleuchten<br />
eingesetzt, die wie bereits erwähnt<br />
charakteristisch für zahlreiche Bahnhöfe<br />
der Linie LGV Est sind.<br />
8<br />
5. Bahnhof von Nancy<br />
6. TGV-Bahnhof von Bezanne<br />
7. Bahnhof Meuse. Detail des Turms<br />
8. Außenansicht des Bahnhofs von Meuse<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
Stiftung Bancaja<br />
Valencia, Spanien<br />
Das Kulturzentrum Bancaja der Stadt Valencia<br />
befindet sich auf einem riesigen Gelände, das<br />
bereits seit dem Mittelalter zum Stadtgefüge gehört<br />
und von den beiden ältesten Teilen der Stadt<br />
abgegrenzt wird, die auf die Pläne von Antonio<br />
Mancelli (1608) und Tomas Vicente Tosca (1704)<br />
zurück gehen. In den Häuserblocks, in denen<br />
das Kulturzentrum seinen Sitz hat, sind zwei<br />
Gebäude gruppiert, an denen im Jahr 2007<br />
Umbau- und Restaurierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt wurden. Eines wurde Ende des 19.<br />
Jahrhunderts, das andere in den 30-er Jahren des<br />
Auftraggeber<br />
Fundación Bancaja<br />
Patxi Guerrero Carot<br />
Entwurf<br />
Pablo Martínez Montesa<br />
José Ricardo Martínez Montesa<br />
Jose Alberto Jordá Albiñana<br />
vergangenen Jahrhunderts jeweils nach den<br />
Entwürfen von Lucas García Cardena und<br />
Antonio Gómez Davo gebaut und gemeinsam<br />
stellen sie einen herausragenden Referenzpunkt<br />
der Architektur Valencias dar. Ergebnis der<br />
Umbauarbeiten unter Leitung der Architekten<br />
Pablo Martínez Montesa, José Ricardo Martínez<br />
Montesa und Jose Alberto Jordá Albiñana war<br />
die Zusammenlegung der beiden Gebäude zu<br />
einer einzigen Einheit, wobei versucht wurde,<br />
die Höhenunterschiede zwischen den<br />
Stockwerken auszugleichen.<br />
30
2<br />
Lichttechnische Beratung<br />
Tecniluz - Jose Luis Colomer<br />
Partners Assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione España SA<br />
31<br />
Fotos: Zig-Zag<br />
1.2. Die Terrasse der Stiftung<br />
Im Außenbereich wurden beide Fassaden<br />
beibehalten und ausschließlich<br />
Restaurierungsmaßnahmen unterzogen,<br />
um die Spuren der Zeit zu beheben.<br />
Der monumentale Komplex war Gegenstand<br />
eines sorgfältigen lichttechnischen Entwurfs.<br />
Für die linearen architektonischen Elemente<br />
wurden Einbauleuchten Linealuce mit<br />
Leuchtstofflampen T16 verwendet, während<br />
die voluminöseren und effektvolleren<br />
Elemente durch Strahler Platea mit Halogen-<br />
Metalldampflampen in Szene gesetzt wurden.<br />
Im Innenbereich waren die Räume und Büros<br />
in den oberen Stockwerken, in denen die<br />
Verwaltungs- und Kulturaktivitäten der Stiftung<br />
Bancaja stattfinden, von der Restaurierung<br />
betroffen. Die verschiedenen Sektionen nehmen<br />
einen Großteil der vier Stockwerke des Gebäudes<br />
von Gómez Davo in Anspruch. Der offene<br />
und dynamische Charakter, der die Arbeit<br />
der Stiftung auszeichnet, wird durch die<br />
ausgewogene Beleuchtung unterstrichen,<br />
die durch die Verbindung von weichem und<br />
indirektem Licht, das für eine gleichförmige<br />
Gesamtbeleuchtung sorgt, mit direkter,<br />
kontrollierter und angenehmer Lichtabstrahlung<br />
erzielt wird. Zum Einsatz kamen Pendelleuchten<br />
Y Light mit Leuchtstofflampen TC-L 55W.<br />
Eine Reihe leicht gebogener, 62 mm dicker<br />
Oberflächen mit mikroprismatischen Schirm<br />
aus Thermoplast und leichten Pendelelementen<br />
erzeugen die Transparenz der Verwaltungsräume<br />
in Verbindung mit Einbauleuchten mit<br />
Kompaktleuchtstofflampen für die Betriebs-<br />
und Transitbeleuchtung.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
3<br />
4<br />
Projekte Stiftung Bancaja<br />
Für die Beleuchtung der Versammlungs- und<br />
Repräsentanzräume wurden Pendelleuchten<br />
geringer Leuchtdichte kombiniert mit<br />
Einbauleuchten eingesetzt, die je nach<br />
Bedarf mit Kompaktleuchtstofflampen oder<br />
Halogenlampen bestückt werden. Die Terrasse<br />
wurde als Oase der Begegnung und Erholung<br />
konzipiert, die eine herrliche Panoramasicht<br />
auf die Stadt bietet, was auch abends bei<br />
Präsentationen, Eröffnungen oder sonstigen<br />
Veranstaltungen genutzt werden kann.<br />
Sie wurde daher mit einem Beleuchtungssystem<br />
ausgestattet, das den verschiedenen Anlässen<br />
und Anforderungen angepasst werden kann.<br />
Die allgemeine Beleuchtung, die bei einem<br />
zahlreichen Publikum notwendig ist, wurde mit<br />
iRoad inszeniert, die in den Pavillons und um<br />
den zentralen Kern installiert wurden und eine<br />
Insel städtischer Beleuchtung erzeugen, während<br />
die Beleuchtung außen herum durch Leuchten<br />
Comfort mit flachem Licht erzeugt wurde.<br />
Die Ausstellungssäle gehören zu den<br />
repräsentativsten Bereichen der Stiftung.<br />
Sie bilden den Rahmen für Skulptur- und<br />
Gemäldeschauen, für Ausstellungen<br />
alter wie auch zeitgenössischer Kunst<br />
und müssen daher den jeweiligen<br />
Ausstellungsanforderungen und den von<br />
den Kuratoren und Organisatoren von Fall<br />
zu Fall festgelegten Kriterien entsprechen.<br />
32
5<br />
6<br />
33<br />
3. Büros<br />
4. Versammlungsraum<br />
5. Ausstellungshalle<br />
6. Einige der anlässlich der Eröffnungsfeier<br />
ausgestellten Gemälde von Joaquin Sorolla<br />
Die mögliche Unterteilung der Räume und<br />
Inszenierung jedes Saals je nach den speziellen<br />
Ausstellungsanforderungen führten in Verbindung<br />
mit der Notwendigkeit, die Lichtabstrahlung für<br />
jedes einzelne Kunstwerk zu regeln, zur Anwendung<br />
von Stromschienen als Lösung für jeden Bedarf.<br />
Anlässlich der Eröffnungsfeier der Stiftung wurde<br />
die Ausstellung “Sorolla. Visión de España”<br />
inszeniert, die zur Prüfung der Möglichkeiten<br />
der Säle diente. In diesem Fall waren vierzehn<br />
großformatige Paneele ausgestellt, die Joaquin<br />
Sorolla im Auftrag des Hispanisten Milton<br />
Huntington malte, um den Hauptsaal der<br />
Hispanic Society in New York zu schmücken.<br />
Die Abmessungen der Kunstwerke bezogen auf<br />
die Saalgröße, ihre Grandiosität, die Farben und<br />
Proportionen erforderten geeignete Leuchten.<br />
Die Wahl fiel auf Strahler Parallel mit linearen<br />
Halogenlampen und Wall Washer-Optik sowie<br />
Strahler Le Perroquet mit Halogenlampen QT12<br />
für die Akzentbeleuchtung zur Hervorhebung<br />
der leuchtenden Farben der Gemälde. An diesen<br />
Gemälden kann man sich nach vielen Jahren<br />
sorgfältiger Restaurierungsarbeiten, die von der<br />
Stiftung Bancaja und der Hispanic Society<br />
vorangetrieben wurden, erneut erfreuen. Für<br />
die Haupteingangshalle des Zentrums, die als<br />
Ausstellungsraum der Kunstsammlung der<br />
Stiftung dient, wurden dieselben Kriterien<br />
angewandt.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
Das Hotel Hyatt on the Bund liegt strategisch<br />
günstig am Ufer des Huangpu Flusses am<br />
nördlichen Ende des Shanghaier Bunds. Das im<br />
Zentrum von Shanghai gelegene Hotel bietet<br />
einen herrlichen Ausblick sowohl auf den Bund,<br />
den Komplex europäischer Kolonialgebäude<br />
als auch auf die neuen Stadtviertel (Pudong);<br />
es ist von den größten Flughäfen Shanghais<br />
und den wichtigsten Vierteln der Stadt leicht<br />
erreichbar. Das Hotel wurde von Shimao<br />
finanziert und wird von Hyatt betrieben. Um den<br />
einzigartigen Merkmalen dieses am Fluss<br />
errichteten Gebäudes Genüge zu tun, entwickelte<br />
das Architektenteam unter der Leitung von<br />
Andrew Yip spezielle Beleuchtungslösungen für<br />
das Hotel, die durch eine berühmte alte Schrift<br />
aus dem Jahr 1044 inspiriert sind. Darin<br />
werden die vom Mond auf das Wasser geworfenen<br />
Reflexe als Tanz beschrieben: “Das Licht tanzt<br />
auf den stillen Wassern des Sees und sprüht<br />
goldene Funken” war das Leitkonzept für die<br />
Entwicklung der Außenbeleuchtung des Hotels.<br />
Die Hauptschwierigkeit bestand darin, die<br />
Meinungsverschiedenheit zwischen Shimao und<br />
Hyatt zu überwinden: Shimao wollte durch das<br />
Licht die Bedeutung und Außergewöhnlichkeit<br />
des Gebäudes hervorheben und forderte daher<br />
eine imposante Beleuchtung. Hyatt dagegen<br />
wollte seinen Gästen einen Eindruck von Ruhe<br />
und Komfort vermitteln und optierte daher für<br />
eine Soft-Beleuchtung. Zur Vermeidung einer<br />
übermäßigen Beleuchtung auf den Außenflächen<br />
der Gebäudefassade und gleichzeitigen Betonung<br />
der Merkmale des Hotels Hyatt on the bund<br />
sollte <strong>iGuzzini</strong> ein spezielles Produkt und ein<br />
Beleuchtungssystem mit drei Hauptelementen<br />
entwickeln: Das Erste ist die Leuchte Glim Cube,<br />
1<br />
Grand Hotel Hyatt on the Bund<br />
Shanghai, China<br />
Kunde<br />
Shimao Group<br />
Entwurf<br />
Andrew Yip<br />
Partner Assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione China Ltd.<br />
34
2<br />
3<br />
35<br />
die “Lichtverbindungen” herstellt und mit vier<br />
1 Watt-LEDs bestückt ist. Von dieser Leuchte<br />
wurde eine Spezialversion mit einer glatten<br />
und transparenten Glasplatte an der Vorderseite<br />
angefertigt. Lighting Designer ist Piero Castiglioni.<br />
Das zweite Element ist ein von <strong>iGuzzini</strong> exklusiv<br />
für dieses Projekt realisiertes Steuersystem, das<br />
als Komplettpaket geliefert wird und speziell auf<br />
die Anforderungen dieses Kunden zugeschnitten<br />
ist. Dieses Steuersystem dient zur Ein- und<br />
Ausschaltung der Leuchten Glim Cube und<br />
Fotos: Archiv <strong>iGuzzini</strong><br />
1. 2. Verschiedene Beleuchtungsphasen<br />
3. Detail des Lichteffektes<br />
zur Dämpfung der Einzelleuchten, um<br />
dynamische Beleuchtungsszenarien auf der<br />
Außenfläche zu kreieren. Das dritte Element<br />
waren die Röhren. Vor jeder Leuchte Glim<br />
Cube befindet sich eine Polycarbonatröhre<br />
mit satiniertem Finish, die das von jeder<br />
LED produzierte Licht ausrichtet und dadurch<br />
ein Lichtbündel formt. Vier im 90°-Winkel<br />
vor den Leuchten Glim Cube angeordnete<br />
Röhren verleihen den Lichtkreuzen auf der<br />
Außenseite des Gebäudes Leben.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
2<br />
Bahnhof Montesanto<br />
Neapel, Italien<br />
Text von Silvio d’Ascia<br />
Das Modernisierungs- und Ausbauprojekt des<br />
Bahnhofs Montesanto, wichtige Etappe des<br />
Regionalverkehrsplans und Knotenpunkt der<br />
künftigen Regional-U-Bahn, verfolgt zwei<br />
ehrgeizige Ziele: Zum Einen die Umwandlung<br />
und Umfunktionalisierung des historischen<br />
Bahnhofs in einen modernen Wechselknotenpunkt<br />
zwischen Regional- und Stadtverkehr im Zuge<br />
des allgemeinen Wandels des europäischen<br />
Verkehrssystems. Das Bahnhofgebäude soll sich<br />
von einem “Nicht-Ort” zu einem modernen und<br />
polyfunktionalen Austauschpool auf städtischer,<br />
regionaler und Landesebene entwickeln. Auf der<br />
anderen Seite der Start eines umfassenderen<br />
städtischen Neuqualifizierungsprozesses der<br />
historischen Altstadt. Dieser beginnt mit der<br />
Umgestaltung des alten Bahnhofgebäudes<br />
in einen modernen “Leuchtturm” des Viertels<br />
und Brückenkopf eines unter kulturellem<br />
Gesichtspunkt höchst interessanten Hügelviertels<br />
mit architektonischen Sehenswürdigkeiten (Kirche<br />
Trinità delle Monache, Certosa di San Martino,<br />
Castel Sant’Elmo). Hierfür sah das Projekt - neben<br />
der notwendigen funktionellen Angleichung an<br />
die neuen einschlägigen Betriebs- und<br />
Sicherheitsvorschriften - die Durchführung einer<br />
Reihe von Maßnahmen vor. Notwendig war<br />
die Beseitigung der zahlreichen im Lauf des 20.<br />
Jahrhunderts nachträglich vorgenommenen<br />
Auftraggeber<br />
Außerordentliches<br />
Regierungskommissariat,<br />
Art. 11 - Ges. 887/1984<br />
Präsident des Regionalausschusses<br />
Kampaniens, On. Bassolino;<br />
Assessor für Regionaltransport,<br />
Professor Ing. E. Cascetta;<br />
S.E.P.S.A., Präsident Avv. Bianco;<br />
Direktor Ing. Allagrande<br />
Architektur<br />
Arch. Silvio d’Ascia<br />
Umbauten und Veränderungen und die stilgetreue<br />
Restaurierung des im Jahr <strong>18</strong>82 erbauten<br />
ursprünglichen Gebäudekorpus: der zentrale<br />
Säulengang mit darüber befindlicher Galerie<br />
und die beiden seitlichen Türme.<br />
Die beiden bestehenden Bahnhöfe, Sepsa<br />
und Funicolare ANM wurden sowohl physisch<br />
als auch funktionell in ein einziges Raum- und<br />
Volumengefüge integriert. Der alte Gebäudeteil<br />
wurde durch die Realisierung eines neuen<br />
Außenbaus aus Stahlstruktur und Lamellen aus<br />
selbstreinigendem Glas für die Seilbahn an<br />
der Nordseite aufgewertet. Die beiden seitlichen<br />
Flügel des Eingangssäulengangs, der älter als die<br />
Hauptfassade ist, wurden wieder geöffnet und<br />
damit der Ursprungszustand wieder hergestellt,<br />
um die funktionelle und visuelle Durchgängigkeit<br />
zwischen dem Bahnhofsgebäude und der<br />
erneuerten Piazza Montesanto zu fördern, die jetzt<br />
teilweise für Fahrzeuge gesperrt ist. Eingang und<br />
Ausgang wurden getrennt und zweckmäßiger<br />
gestaltet. Eine große verglaste Halle wurde an<br />
den Bahnsteigen gebaut, ein gemeinsamer<br />
Wartebereich, der durch ein System aus einer<br />
längs verlaufenden dreifachen Stahlkonstruktion<br />
und Glas umgesetzt werden konnte; sie wiederholt<br />
dreimal die restaurierte Loggia Liberty, die so<br />
zum Stadtbalkon auf die Piazza Montesanto wird.<br />
Um diesem Ort noch stärker als auch kulturellen<br />
36
3<br />
Engineering<br />
TECNOSISTEM Spa (Ing. Rionero)<br />
Verantwortliche Leitung des Projekts<br />
G.Paone, M.Damonte und E.Franco<br />
Konzessionär<br />
A.T.I. Concessionaria - Temporärer<br />
Unternehmensverband “Ferrosud 2<br />
Scarl”: COSTRUIRE SpA<br />
(Hauptvertreter, Ing. Fiore),<br />
IGC Costruzioni SpA<br />
Ort der Begegnung zu kennzeichnen, wurde ein<br />
ca. 1000 qm großes Glasdach in Anlehnung an<br />
die Bahnsteige gebaut. An den Wänden befinden<br />
sich die herrlichen Fotografien von Mimmo Jodice<br />
der verschiedenen archäologischen und<br />
landschaftlichen Etappen der Eisenbahnstrecke<br />
der Linie Cumana. Diese Räume wurden durch<br />
Serviceeinrichtungen für die Reisenden und<br />
Anwohner auch kommerziell aufgewertet: Bar,<br />
Tabakhandlungen, Zeitungskiosk, Infopoint,<br />
Buchhandlung im Erdgeschoss; Mehrzwecksaal,<br />
Internetpoint, Panoramaterrasse im zweiten<br />
Geschoss. Die Verkehrsführung wurde durch ein<br />
System von Rolltreppen revolutioniert, das die<br />
Piazzetta Montesanto mit Largo del Paradiso<br />
verbindet und eine Direktverbindung mit der<br />
Klosteranlage Santissima Trinità delle Monache,<br />
37<br />
Bauleitung<br />
Ing. Campobasso für die<br />
Bauherrschaft S.E.P.S.A.<br />
Mitarbeiter<br />
M.Boenders, R.Camarda, A.Cossin,<br />
D.Dorell, A.Rocca (Bilder), T.Raynaud<br />
(Video), A. Cornuau, F.Levêque,<br />
M.Roggwiller, E.Macor Rosa,<br />
J.Edwards-Ibarra, V.Benini, A.Dubouz,<br />
E.Seif, C. de Sainte Marie<br />
Berater<br />
F.Cavuoto mit Falconio<br />
(Spezialberater Stahlstrukturen)<br />
Nuzzolo- Verkehrsstudien<br />
und Modelldarstellung<br />
der Verkehrsflüsse<br />
dem ehemaligen Militärhospital, herstellt;<br />
darüberhinaus durch den Bau einer Unterführung,<br />
die als zusätzlicher Notausgang dient. Das Projekt<br />
zeigt die mögliche Koexistenz von Alt und Neu<br />
auch im Herzen Neapels auf. Der Bahnhof<br />
wurde durch die effiziente Restaurierung zu<br />
einem modernen Synonym neuer Urbanität im<br />
Dienste des Stadtviertels und in ein erneuertes<br />
touristisches Schaufenster der Phlegräischen<br />
Felder auf dem Schauplatz der bedeutungsvollen<br />
Stadt verwandelt. Die Beleuchtung unterstreicht<br />
die im Raum vorhandenen Säulen durch<br />
Leuchten Woody mit 70 W-Entladungslampen,<br />
die an den Säulen abwechselnd in Up/Down-<br />
Position angebracht wurden. Der nach oben<br />
gerichtete Strahler hat eine Spot-Optik, der nach<br />
unten gerichtete Strahler dagegen eine Flood-Optik.<br />
Fotos: Barbara Jodice<br />
1.2. Tag- und Nachtansicht<br />
3. Gewölbe aus Stahl und Glas<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
Die Italienische Botschaft in Berlin nimmt eine<br />
Sonderstellung in der Architekturgeschichte<br />
dieser pulsierenden Stadt ein und auch die<br />
Italiener sehen das Gebäude als den einzigen<br />
“Palazzo” außerhalb ihrer Landesgrenzen an.<br />
Der Grundriss dieses zweiflügeligen Gebäudes<br />
mit vier Stockwerken weist eine Gesamtfläche<br />
von ca. 10.000 Quadratmetern auf. Trotz der<br />
beeindruckenden Größe ist das Botschaftsgebäude<br />
ein Paradebeispiel für die Schönheit und Eleganz<br />
der durch die italienische Renaissance<br />
inspirierten Architektur. Geschichte und Entwurf<br />
des Palazzo gehen auf das Jahr 1938 zurück<br />
und stehen in direkter Beziehung mit der<br />
Italien im Rampenlicht:<br />
Eine neue Beleuchtung<br />
für die Italienische Botschaft<br />
Berlin, Deutschland<br />
Neugestaltung der Reichshauptstadt, die im<br />
Besonderen eine Aufwertung des ehemaligen<br />
diplomatischen Viertels entlang der Tiergartenstraße<br />
vorsah. Im Rahmen dieser Entwürfe wurde für<br />
Italien unter Leitung des Architekten Friedrich<br />
Hetzelt ein beeindruckendes Bauwerk im Stil<br />
eines italienischen Renaissance-Palastes mit<br />
einer Verkleidung aus römischem Travertin,<br />
einem zentral ausgerichteten Vorbau mit sechs<br />
Säulen und einem weiteren Vorbau mit vier<br />
Säulenpaaren gebaut, die nun mit Strahlern<br />
Woody mit 70 W-Entladungslampen beleuchtet<br />
werden. Das Bauwerk vereint den großartigen<br />
römischen Baustil mit der Eleganz und Schönheit<br />
Auftraggeber<br />
Außenministerium<br />
Umbauentwurf und<br />
lichttechnische Planung<br />
Maurizio Nieri<br />
Technischer Sponsor<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Deutschland<br />
der Renaissance: eine helle und feierliche Fassade<br />
mit Marmorelementen und Säulen, Säle und<br />
Räume mit Marmor, Seide und kostbaren Paneelen<br />
aus italienischem Eichenholz, Kunstwerke<br />
aus Italien, Griechenland, dem gesamten<br />
Mittelmeerraum, Frankreich und Flandern -<br />
Kunstobjekte im Besitz der römischen Museen.<br />
Die breiten Flure und Treppenabsätze des Palazzo<br />
werden mit Deckeneinbauleuchten Pixel Plus<br />
beleuchtet, die nicht nur der Grundbeleuchtung<br />
dienen, sondern durch ihre hohe Vielseitigkeit<br />
auch viele Gemälde, Wandteppiche und<br />
Kunstwerke, die das gesamte Botschaftsgebäude<br />
schmücken, akzentuieren.<br />
38
2<br />
39<br />
3<br />
Fotos: Max Schulz<br />
1.2. Außenbeleuchtung<br />
3. Detail im Innenbereich<br />
Die Leuchte Sandia sorgt mit Effektlicht<br />
für eine indirekte Beleuchtung der Wände.<br />
Als Kontrast zur Akzentbeleuchtung in den<br />
Fluren nutzen die Lichtdesigner des Weiteren<br />
das von der Leuchte Halo erzeugte dezente,<br />
diffuse Licht. Für die Lichtinszenierung im<br />
Innenhof der Botschaft wurden Leuchten<br />
Kriss gewählt, die eindrucksvolle<br />
Lichteffekte auf der Fassade erzeugen.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
In einer Zeit großen Umbruchs erlebt Oslo das<br />
mutigste Erneuerungsprojekt des Hafens seiner<br />
Geschichte, seitdem ein beachtlichers Grundstück<br />
im Herzen der Stadt nach der Verlegung des alten<br />
Handelshafens und der Beseitigung übergroßer<br />
Straßensysteme zur Verfügung gestellt wurde.<br />
Ziel ist, die Stadt wieder mit dem Meer zu<br />
verbinden. Dieses große und komplexe<br />
Aufwertungs- und Wiederaufbauprojekt stellt eine<br />
Fläche von ca. 900.000 qm für die Entwicklung<br />
7 neuer Stadtgebiete bereit. Eines dieser Gebiete,<br />
Bjørvika liegt zwischen den herrlichen Landschaften<br />
im Osloer Fjord und dem regen Stadtzentrum und<br />
stellt einen der wichtigsten Teile des Stadtbauplans,<br />
“The Fjord City Plan”, dar. Hier befinden sich<br />
bedeutende historische Bauten wie die Osloer<br />
Börse (Børsen), der Hauptbahnhof (Østbanehallen),<br />
das Zollamt (Tollboden) sowie ein riesiges,<br />
in moderne Büros umfunktioniertes Lager<br />
(Havnelageret). In Bjørvika befinden sich<br />
außerdem Überreste aller geschichtlicher Epochen<br />
von Oslo und eine der größten Sammlungen<br />
mittelalterlicher Funde Norwegens, die heute<br />
in einem öffentlichen Park aufbewahrt wird.<br />
Die Hauptsehenswürdigkeit von Bjørvika ist das<br />
New National Opera House, das am 12. April<br />
<strong>2008</strong> eröffnet wurde. Das Gebäude wurde von<br />
Snøhetta entworfen und seine Dachschräge<br />
“steigt aus dem Osloer Fjord empor”.<br />
1<br />
Bjørvika.<br />
Ein neuer Raum für die Stadt<br />
Oslo, Norwegen<br />
Kunde<br />
Gemeinde Oslo<br />
Entwurf<br />
SLA A/S and Gehl Architects<br />
Lichttechnische Planung<br />
SLA A/S and Gehl Architects<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
ÅF-Hansen & Henneberg.<br />
40
Partners Assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Norway<br />
Für die öffentliche Beleuchtung in Bjørvika<br />
wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, den 2004<br />
SLA A/S and Gehl Architects gewonnen haben.<br />
Der Beleuchtungsplan für Bjørvika Infrastruktur<br />
wurde von SLA A/S and Gehl Architects in<br />
Zusammenarbeit mit dem Lichtdesigner ÅF-<br />
Hansen & Henneberg ausgearbeitet. Die Leitlinien<br />
des Projekts sind aufgrund einer komplexen<br />
Verkehrsführung, die durch Straßenbahnen,<br />
Autobusse, Züge, Autos, Fußgänger und<br />
manchmal auch Boote bestimmt wird, sehr<br />
streng. Der Projektentwickler hatte außerdem die<br />
Notwendigkeit betont, Harmonie zwischen der<br />
Straße und der Hauptbeleuchtung herzustellen,<br />
Lichtsmog in den Straßen zu vermeiden und<br />
wartungsarmen, energiesparenden Anlagen<br />
den Vorzug zu geben. Der erste von <strong>iGuzzini</strong> in<br />
2 3<br />
41<br />
diesem Projekt beleuchtete Raum war Operagaten,<br />
die hinter dem Opera House verlaufende Straße.<br />
Hier wurden Beleuchtungsanlagen Lavinia in einer<br />
Variante mit doppeltem Arm verwendet, wobei<br />
ein Arm auf den Fußgängerweg und der andere<br />
auf die Straße gerichtet ist. Seit Beginn der<br />
Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler stand<br />
die Idee im Raum, eine Reihe speziell entworfener<br />
Beleuchtungsanlagen zu realisieren, um dem<br />
Besucher eine einmalige Erfahrung zu bieten.<br />
So wurde der Bereich an der Gebäudevorderseite<br />
des Pricewaterhouse Coopers mit sechs speziell<br />
entworfenen, orangefarbenen, drehbaren Masten<br />
beleuchtet, an denen jeweils verschiedene<br />
Kombinationen von MaxiWoody installiert sind.<br />
<strong>iGuzzini</strong> liefert laut Vertrag bis Ende 2011<br />
Außenleuchten für Bjørvika.<br />
Fotos: Archiv <strong>iGuzzini</strong><br />
1. 2. Vorderseite des Pricewaterhouse Coopers.<br />
Tag- und Nachtansicht.<br />
3. Öffentliche Beleuchtung des Bereichs<br />
um das Opera House.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
1500 neue Leuchten<br />
für Bucherer<br />
Luzern, Schweiz<br />
Ende November 2007 wurde das Stammhaus<br />
des exklusiven Uhren- und Schmuckgeschäfts<br />
Bucherer am Schwanenplatz in Luzern nach rund<br />
einjähriger Umbauphase wiedereröffnet. 1280<br />
Quadratmeter Verkaufsfläche, verteilt auf vier<br />
Stockwerke, stehen Bucherer an prominentester<br />
Lage zur Präsentation der schönsten Stücke<br />
berühmter Juweliere und Uhrmacher zur<br />
Verfügung. Insgesamt beschäftigt Bucherer ca.<br />
1200 Angestellte und betreibt ein Filialnetz<br />
mit 14 Verkaufsstellen in der Schweiz und 6 in<br />
Deutschland. Zur Bucherer Gruppe gehören auch<br />
das renommierte Uhrenfachgeschäft von Andreas<br />
Huber in München und die Juwelier-Gruppe<br />
Haban in Wien. Das Luzerner Stammhaus von<br />
Bucherer ist ein Anziehungspunkt für Touristen<br />
und bietet neben Uhren und Schmuck auch<br />
Souvenirs wie z. B. Taschenmesser an. Vor dem<br />
Geschäft finden vier Großreisebusse Platz und<br />
demzufolge ist auch der Kundenzustrom erheblich<br />
- an manchen Tagen kommen bis zu 4000 oder<br />
5000 Besucher. Die ca. <strong>18</strong>0 Angestellten aus<br />
15 Ländern bedienen die Kundschaft in 26<br />
Sprachen. In Luzern sollte etwas Einzigartiges<br />
geschaffen werden, weshalb das für das<br />
Stammhaus entwickelte Konzept nicht auch<br />
bei den anderen Filialen angewandt wird.<br />
Die Architektur des Luzerner Geschäftes ist<br />
durch die erhabene Struktur der Hotels Ende<br />
des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts inspiriert<br />
und die Innenbereiche wurden dementsprechend<br />
gestaltet. Patrick Schaffer und Kosta Stathakis<br />
von Creative Circle haben den von Bucherer<br />
ausgerufenen Architekturwettbewerb gewonnen.<br />
Dieses ist eines der ersten permanenten Projekte<br />
der Agentur Creative Circle, die sich mit der<br />
Realisierung von Messeständen und Installationen<br />
für besondere Anlässe einen Namen gemacht<br />
hat, aber auch Erfahrungen auf dem Gebiet der<br />
Uhrmacherkunst besitzt. Die beiden Architekten<br />
wurden von der Denis Obrist Associates, wo Hans<br />
Walker für die Ausführungsplanung zuständig war<br />
und den Elektronikingenieuren der Herzog Kull<br />
Auftraggeber<br />
Bucherer AG<br />
Entwurf<br />
Creative Circle GmbH<br />
Patrick Schaffer und Kosta Stathakis<br />
Bauleitung<br />
Denis Obrist Associates,<br />
Verantwortlicher: Hans Walker<br />
Group in Aarau unterstützt. Ein Team von ca. 150<br />
Bauexperten hat die aus vier Phasen bestehenden<br />
Umbauarbeiten ausgeführt. Die Verkaufstätigkeit<br />
wurde während der gesamten Umbauphase<br />
fortgesetzt, weshalb es z. B. erforderlich war,<br />
alle vier Rolltreppen an einem einzigen<br />
Wochenende zu ersetzen. Im Erdgeschoss wird<br />
der Kunde auf einer großzügigen Verkaufsfläche<br />
in entspannter Atmosphäre empfangen.<br />
Die kostbaren Materialien springen sofort ins<br />
Auge: Das massive Nussholz der Verkaufstische<br />
harmoniert mit dem champagnerfarbenen<br />
Chromstahl, dem braunen Labrador-Naturstein<br />
und der eleganten Seidenstickerei. Zwanzig<br />
Vitrinen und zahlreiche Ausstellungskästen<br />
dienen der Präsentation von Uhren- und<br />
Schmuckkollektionen. <strong>iGuzzini</strong> wurde in einer<br />
relativ fortgeschrittenen Phase, während des<br />
Umbaus der ersten Etage, für die Beleuchtung<br />
der Verkaufsräume, Vitrinen und Ausstellungskästen<br />
hinzugezogen. Es waren einige Korrekturen am<br />
allgemeinen Beleuchtungskonzept notwendig<br />
geworden. Neben einer Überarbeitung der<br />
Beleuchtung in der ersten und dritten Etage hat<br />
<strong>iGuzzini</strong> die Leuchten im Erdgeschoss installiert.<br />
Die Grundbeleuchtung der Verkaufsräume wird<br />
durch Leuchten, die im Leerraum zwischen<br />
Wand und Decke installiert sind, erzeugt. Deren<br />
diffuses Licht bildet einen Kontrast zu den direkt<br />
beleuchteten Ausstellungsobjekten. Eine hohe<br />
Beleuchtungsstärke von etwa 4000 Lux hebt<br />
Uhren und Schmuckstücke hervor und erzeugt<br />
durch viele Lichtpunkte eine hohe Brillanz.<br />
In den Durchgangsbereichen dagegen beträgt<br />
die Beleuchtungsstärke nur 200 bis 400 Lux.<br />
Mit Ausnahme der ersten Etage wurde natürliches<br />
Licht in den Verkaufsräumen vermieden.<br />
Die Vitrinen sind nach innen geschlossen;<br />
nur durch einen Spalt am unteren Rand dringt<br />
etwas Tageslicht ein. Über 1500 neue<br />
Beleuchtungskörper spielen mit Licht und<br />
Schatten und setzen gezielt Akzente. Obwohl<br />
durch die Kombination von Halogenlampen<br />
42
2<br />
Planung der elektrischen Anlage<br />
Herzog Kull Group, Aarau<br />
Partners Assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Schweiz<br />
43<br />
Fotos: Günther Laznia<br />
1. Außenbereich<br />
2. Ausstellungssaal<br />
incontroluce <strong>18</strong>
3<br />
Projekte 1500 neue Leuchten<br />
für Bucherer<br />
und Halogen-Metalldampflampen ein relativ<br />
geringer Stromverbrauch und eine reduzierte<br />
Wärmeabstrahlung erzielt werden, mussten<br />
alle Vitrinen und Schaukästen zum Schutz der<br />
Ausstellungsstücke gekühlt werden. In den<br />
Vitrinen wurden Einbauleuchten Pixel Plus,<br />
im Verkaufsbereich dagegen eine Speziallampe<br />
der Serie The Reflex installiert, die durch die<br />
Cut Off-Optik hohen Sehkomfort gewährleistet.<br />
Die Farbtemperatur beträgt 3000 K und die<br />
Leuchten verfügen auch über andere optische<br />
Möglichkeiten: Wall Washer hellen die Wände<br />
auf, Downlights beleuchten den Arbeitsbereich<br />
und Richtstrahler mit Spot- und Flutreflektoren<br />
verteilen das Licht über den Schaukästen.<br />
Die hohe Lichtstärke auf den einzelnen<br />
Ausstellungsstücken oder die leicht helleren<br />
Randbereiche werden vom Besucher nicht<br />
wahrgenommen. Neben Uhren, Schmuck<br />
und Souvenirs bietet Bucherer eine besondere<br />
Attraktion: Im neuen Store befindet sich die<br />
“rolling ball clock”, die größte Kugelbahn-Uhr<br />
der Welt, die vom Guinness Buch der Rekorde<br />
ausgezeichnet wurde. Die Idee stammt vom<br />
Architekten Patrick Schaffer, der von Bucherer<br />
den Auftrag erhielt, für die Touristen eine Zeit-<br />
Skulptur zu entwickeln, die sofort den Blick<br />
auf sich zieht. Mit der Realisation der größten<br />
Kugelbahn der Welt wurden die beiden<br />
renommierten Kinetikkünstler, der Schweizer<br />
Hanns-Martin Wagner und der <strong>Deutsche</strong> Mark<br />
Bischof, beauftragt. Das spektakuläre kinetische<br />
Kunstwerk erstreckt sich mit fast 12 Metern<br />
über alle vier Etagen des Verkaufsgeschäfts.<br />
44
4<br />
Es trägt den Namen Aion, ein aus dem<br />
Griechischen stammender Begriff, der für<br />
die Unendlichkeit der Zeit steht. Das Zentrum<br />
der Kugelbahn zeigt eine große Uhr, an deren<br />
Peripherie rollende Kristallglaskugeln Sekunden,<br />
Minuten, Viertelstunden und Stunden als<br />
beeindruckendes Schauspiel der Zeit darstellen.<br />
So lässt beispielsweise die kinetische Energie<br />
die Kristallkugeln mit hoher Geschwindigkeit<br />
den Weg durch die Bahnen suchen, um den<br />
riesigen Minutenring zu erreichen. Jede Minute<br />
kommt eine Kugel in den Ring, bis schließlich<br />
60 Kugeln eine Stunde ergeben. Als Gegenpol<br />
zu diesen rasenden Kristallkugeln schwingt<br />
im Erdgeschoss eine riesige Kristallkugel im<br />
Viertelstundentakt.<br />
45<br />
3. Verkaufsbereich<br />
4. Detail der Kugelbahn-Uhr<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
Die Räume der Ausstellung im Istanbul Modern<br />
sind in zwei Hauptbereiche getrennt. In den<br />
Galerien der oberen Etage können die Besucher<br />
die permanente Sammlung des Museums<br />
bewundern, in der großen Galerie in der unteren<br />
Etage sind jährlich drei bis vier Sonderausstellungen<br />
zu sehen, darunter eine Retrospektive, eine<br />
Schau der türkischen modernen Kunst und eine<br />
Ausstellung globaler zeitgenössischer Kunst. Im<br />
Museum sind auch Kulturprogramme vorgesehen,<br />
die sowohl die permanenten Sammlungen als auch<br />
die Sonderausstellungen einschließen. Bei jeder<br />
neuen Ausstellung ändern sich nicht nur diese<br />
Tätigkeiten, sondern auch die Merkmale des Kinos,<br />
Cafès, Museumshops und mobilen Museums. Mit<br />
diesen verschiedenen Programmen möchte Istanbul<br />
Modern dem Kunstfreund die Möglichkeit bieten,<br />
bei einem erneuten Museumsbesuch nicht nur<br />
die bereits bekannten Lieblingswerke anzusehen,<br />
sondern auch neue und interessante Kunstwerke<br />
zu entdecken. Seit April 2003 läuft die Ausstellung<br />
“Design Cities”, organisiert vom Londoner Design<br />
Museum und betreut vom Direktor des Design<br />
Museums, Deyan Sudjic.<br />
1<br />
2<br />
“Design Cities”<br />
Museum zeitgenössischer Kunst, Istanbul<br />
23. April <strong>2008</strong> - 10. August <strong>2008</strong><br />
Permanente Sammlungen<br />
Sponsor<br />
Türk Telekom<br />
Kuratoren<br />
David Elliott<br />
46
3<br />
Ausstellung “Design Cities”<br />
Sponsor<br />
VitrA und Intercity<br />
Kuratoren<br />
Deyan Sudjic - Design Museum Director<br />
47<br />
Layout<br />
Ben Kelly Design<br />
Diese Ausstellung zeigt die Werke einiger der<br />
bedeutendsten Designer der Welt, die die<br />
Geschichte des Designs ab der Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit geschrieben<br />
haben. Zu sehen sind neben einer kompletten<br />
Reihe von Objekten, von Stoffen über Modeartikel<br />
bis zu Industriestücken, Möbeln, Drucken und<br />
Zeichnungen, die die Schlüsselelemente der<br />
Designproduktionen für den individuellen oder<br />
Massengebrauch darstellen, auch ein Bereich mit<br />
Hightech und innovativen Materialien. Insgesamt<br />
werden 109 Werke von 64 Designern und 12<br />
Produkte von 7 Marken gezeigt. Die Ausstellung<br />
konzentriert sich auf sechs Städte: Wien, kurz<br />
vor dem Ersten Weltkrieg, als sich die Sprache<br />
der Modernität langsam durchzusetzen begann<br />
und Dessau, die Stadt des Bauhauses, der<br />
berühmtesten Designschule der Welt. In den 30-er<br />
Jahren wurde Paris zur Hauptstadt der visuellen<br />
Kultur und zog Künstler wie Picasso und Le<br />
Corbusier an. In der Nachkriegszeit stieg Los<br />
Partners Assistance<br />
und technischer Sponsor<br />
Tepta Aydinlatma<br />
Angeles, wo Charles Eames sein Studio und sein<br />
Haus mit großer Eleganz baute, zum Symbol des<br />
amerikanischen Jahrhunderts auf. In den 60-er<br />
Jahren übernimmt Mailand die Führungsrolle im<br />
zeitgenössischen Design und in den 80-er Jahren<br />
rückt Tokio in den Mittelpunkt des Interesses,<br />
da es die moralische Gewissheit des europäischen<br />
Industriedesigns ins Schwanken bringt und einen<br />
spielerischeren Ansatz bevorzugt. Schließlich<br />
kommen wir ins London der Gegenwart zurück,<br />
das weltweit wieder zum Hauptzentrum des<br />
Designs und Stützpunkt von Ron Arad und Ross<br />
Lovegrove, Jasper Morrison und vielen anderen<br />
bedeutenden zeitgenössischen Designern geworden<br />
ist. <strong>iGuzzini</strong> hat zur Beleuchtung der Ausstellung<br />
mit Strahlern Metro beigetragen, die die<br />
ausgestellten Objekte in Szene setzen und<br />
eine kontraststarke Lichtregie erzeugen.<br />
Der Beleuchtungskörper PizzaKobra, die zuletzt<br />
von Ron Arad für <strong>iGuzzini</strong> entworfene Leuchte,<br />
ist ebenfalls in der Ausstellung zu sehen.<br />
Fotos: Gabriele Basilico<br />
1. Außenfassade des Museums<br />
2.3. Inszenierung der Ausstellung “Design Cities”<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
Das Luxuskaufhaus Harvey Nichols ist eines der<br />
wichtigsten Geschäfte im Kanyon Einkaufszentrum.<br />
Mit seiner beachtlichen Größe von 8500 qm auf<br />
3 Etagen nimmt es etwa 1/3 des gesamten<br />
Einkaufszentrums ein. Die Innenarchitektur des<br />
Geschäfts wurde von der englischen Gesellschaft<br />
Four IV Design Consultants unter Leitung des<br />
Designers Chris Dewar Dixon gestaltet. Für ihre<br />
erfolgreiche Arbeit wurde Four IV Design 2007<br />
mit dem Preis ‘Best international retail interior’<br />
ausgezeichnet. Für die Grundbeleuchtung des<br />
Geschäfts wurden äußerst dezente Leuchten<br />
von <strong>iGuzzini</strong> verwendet. Nur in den Bereichen,<br />
Harvey Nichols<br />
Istanbul, Türkei<br />
in denen dekorative Elemente gefragt waren,<br />
wurden Leuchtstoff-Lampen, Optikfasern und<br />
Hinterleuchtung mit Fluoreszenzleuchten anderer<br />
Hersteller eingesetzt. Die Allgemeinbeleuchtung<br />
auf den drei Etagen wird von Hub-Modulen mit<br />
Pixel Plus, die sowohl Halogenlampen als auch<br />
Halogen-Metalldampflampen verwenden und<br />
Einbauleuchten Pixel Plus geliefert. Die HUB-<br />
Module mit Pixel Plus wurden an den vier<br />
Seiten der Schaufenster des Kaufhauses<br />
installiert, während zur Beleuchtung der<br />
Schaufensterdecke Halogenstrahler Reflex<br />
verwendet wurden.<br />
Kunde<br />
Unitim<br />
Interior Design<br />
Four IV Design Consultants<br />
<strong>iGuzzini</strong> Partner Assistance<br />
Tepta Aydinlatma<br />
48
2<br />
Die Vitrinen im Inneren des Geschäfts<br />
wurden dagegen mit Strahlern Shuttle in<br />
der Schienenversion beleuchtet. Drehbare<br />
Einbauleuchten wurden in sehr gegensätzlichen<br />
Bereichen installiert, um die vielseitige<br />
Einsatzmöglichkeit dieses Produkttyps<br />
herauszustellen. Das System Deep Frame<br />
(einfach und doppelt) beleuchtet den<br />
Gastronomiebereich und das Restaurant Gilt,<br />
Strahler Microframe beleuchten die Regale<br />
der Kosmetikabteilung, Einbauleuchten<br />
Minimal in der großen Version beleuchten<br />
dagegen den Bereich Polo Ralph Lauren.<br />
49<br />
Fotos: Engin Gerçek<br />
1. Parfümerie und Kosmetik<br />
2. Restaurant Gilt<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Projekte<br />
Der flämische Kunstsammler und<br />
Antiquitätenhändler Axel Vervoordt hat seinen<br />
sechzigsten Geburtstag mit der Ausstellung<br />
Artempo in Venedig auf ganz spezielle Weise<br />
gefeiert. Das Projekt Artempo entsteht aus<br />
der 2007 begründeten Zusammenarbeit<br />
zwischen Musei Civici Veneziani und Axel<br />
Vervoordt im berühmten Palazzo Fortuny, einem<br />
architektonischen Juwel der venezianischen<br />
Spätgotik. Damals befanden sich im<br />
Palazzo die Boutique des Stilisten Mariano<br />
Fortuny und seine originellen Kreationen:<br />
Kleider, Stoffe, Kostüme und Tapeten.<br />
Artempo<br />
“Where Time becomes Art”<br />
Palazzo Fortuny, Venedig<br />
9. Juni - 5. November 2007<br />
Die Wände des eindrucksvollen Palazzos sind<br />
noch heute über die gesamte Höhe mit seinen<br />
luxuriösen und originellen Stoffen tapeziert.<br />
Die Privatsammlung von Axel Vervoordt stellt<br />
die tragende Säule des Ausstellung Artempo dar,<br />
die durch Leihgaben verschiedener Museen und<br />
Privatsammlungen ergänzt wird. Axel Vervoordt<br />
interessierte sich zunächst für alte und erst später<br />
für zeitgenössische Kunst. Er weigert sich jedoch,<br />
eine Trennlinie zwischen diesen beiden sehr<br />
verschiedenen Kunstformen zu ziehen, sondern<br />
versucht im Gegenteil, Harmonie zwischen ihnen<br />
herzustellen und sie miteinander kommunizieren<br />
Auftraggeber<br />
Axel Vervoordt<br />
Installation<br />
Daniela Ferretti, Nico Goethals<br />
mit Francesca Boni<br />
50
2<br />
Lichttechnische Planung<br />
Robert Carsen,<br />
mit Roy Sax (Kurve Lichttechniek)<br />
und Peter Van Praet<br />
Partners assistance<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Benelux<br />
51<br />
Fotos: Jean Pierre Gabriel<br />
1.2. Bilder der Inszenierung<br />
zu lassen. Für Axel Vervoordt muss man<br />
«die Dinge nehmen, wie sie sind». Dies erklärt<br />
seine Vorliebe für nicht restaurierte Möbel,<br />
Fundstücke und sogar abbröckelnde Wände.<br />
Die Entscheidung für einen Palast in Venedig<br />
war in einem gewissen Sinne zwingend für<br />
den flämischen Sammler, der seine Ausstellung<br />
neben einem zeitgenössischen Kunstevent, in<br />
diesem Fall der renommierten Biennale Venedig,<br />
vorstellen wollte. Die lichttechnische Planung<br />
stammt vom Studio Kurve Lichttechniek<br />
(Roy Sax), das seit 1985 der von Axel Vervoordt<br />
bevorzugte Zulieferer für alle Beleuchtungsprojekte<br />
bei Ausstellungen ist. Bei der Suche nach der<br />
geeignetsten Lösung für diese Ausstellung<br />
war unverzichtbare Voraussetzung, dass jede<br />
Leuchte mit 100 W-Leistung einzeln dimmbar<br />
war. Die Wahl fiel auf den Strahler Tecnica.<br />
Die Leuchten befinden sich noch im Palazzo<br />
Fortuny, dem sie von der Gesellschaft Vervoordt<br />
als Leihgabe überlassen wurden.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Projekte<br />
Die im September 2007 eröffnete Cité de<br />
l’Architecture et du Patrimoine in Paris belegt<br />
mit einer Gesamtfläche von 21.000 m² den Flügel<br />
“Paris” des Palais de Chaillot und einen Teil des<br />
Palais du Trocadéro. La Cité de l’Architecture et du<br />
patrimoine ist eine originelle Institution: Sie ist ein<br />
bedeutendes Museum (Musée des Monuments<br />
Français, MMF), eine Kunsthochschule (Ecole de<br />
Chaillot) und zugleich ein Zentrum zur Förderung<br />
der zeitgenössischen Architektur (Institut Français<br />
d’Architecture). Mit diesem neuen Gebäude möchte<br />
die Cité das große Publikum anlocken und<br />
für zeitgenössische Architektur interessieren.<br />
Mit dem Projekt zur Erneuerung wurde der<br />
Architekt Jean-François Bodin beauftragt, der<br />
das Musée des Monuments Français unter<br />
Berücksichtigung der Originalarchitektur von<br />
Gabriel Davioud und Jacques Carlu wieder in<br />
altem Glanz erstrahlen lässt. Die vorgenommenen<br />
Änderungen wie die von Bodin entworfene<br />
neue Treppe haben die Galerien, die dem<br />
geschwungenen Verlauf des Gebäudes folgen,<br />
gleichzeitig konserviert und kostbarer gestaltet.<br />
Das aus dem 19. Jahrhundert stammende Schiff<br />
aus Metall und Glas wurde restauriert. Es wurde<br />
zudem eine neue vertikale Durchgangsmöglichkeit<br />
eingerichtet, eine Art interner “Straße” mit Blick auf<br />
Paris unter Benutzung der zentralen Gebäudeachse,<br />
die zu den Galerien der Sonderausstellungen führt.<br />
Das neue Musée des Monuments Français (MMF)<br />
birgt die Schätze aus acht Jahrhunderten<br />
Architektur, vom 12. bis zum 21. Jahrhundert,<br />
auf einer 8.000 qm großen Fläche, die sich auf<br />
3 Galerien verteilt: Galerie der Moulagen, der<br />
Gemälde und der modernen und zeitgenössischen<br />
Architektur. Die Ausstellung jeder Galerie wird<br />
chronologisch und thematisch von speziellen<br />
Beschilderungen und verschiedenem Lehrmaterial<br />
begleitet. Die im Erdgeschoss gelegene, etwa<br />
1<br />
Ein Beleuchtungsplan<br />
für die Cité de l’Architecture<br />
Paris, Frankreich<br />
4.000 qm große Galerie der Moulagen nimmt<br />
den spektakulärsten Bereich des Museums ein.<br />
Die Sammlung mit ihren rund 350 Gipsmoulagen<br />
im Maßstab 1:1 und 60 Modellen von<br />
Baudenkmälern und Strukturen, von der<br />
romanischen Epoche bis zum <strong>18</strong>. Jahrhundert,<br />
ist in die Galerien Davioud und Carlu unterteilt.<br />
Die Galerie Davioud besitzt ein zentrales<br />
Dachfenster, durch das natürliches Licht einfällt.<br />
Die künstliche Beleuchtung dieses Bereichs wird<br />
von den Strahlern Le Perroquet geliefert, die in der<br />
kunstvoll gearbeiteten Metallkonstruktion installiert<br />
sind. Die Galerie Carlu ist dagegen durch hohe<br />
Fenster mit Blick auf den Eiffelturm charakterisiert.<br />
Hier werden für die künstliche Beleuchtung<br />
Einbauleuchten Pixel Plus eingesetzt. In der<br />
Galerie der Wandmalereien und Glasfenster will<br />
Auftraggeber<br />
Ministerium für Kultur<br />
und Kommunikation, Direktion<br />
für Architektur und Kulturgüter<br />
Projektauftrag<br />
ÉMOC, Etablissement public de<br />
maîtrise d’ouvrage des travaux culturels<br />
52
2<br />
Entwurf<br />
Jean-François Bodin<br />
Projektteam<br />
Bauleitung<br />
Hamid Boughab Architekt<br />
Technisches Büro<br />
GEC Ingénierie<br />
die von Jean-François Bodin realisierte<br />
Inszenierung der Fresken ein Spaziergang durch<br />
ein wahres Labyrinth von Überraschungen sein,<br />
das aus Nachbildungen in natürlicher Größe<br />
besteht, die auf zwei Etagen verteilt sind. Diese<br />
Nachbildungen zeigen die Entwicklung der<br />
Wandmalerei vom 12. bis zum 16. Jahrhundert.<br />
In der zweiten Etagen wurden 30 Kapellen mit<br />
einigen der repräsentativsten romanischen<br />
Wandmalereien Frankreichs nachgebaut.<br />
Die Beleuchtung der verschiedenen Säle wird mit<br />
drehbaren Einbauleuchten Le Perroquet, Linealuce,<br />
Glim Cube und Pixel Plus erzielt. Die Galerie<br />
der modernen und zeitgenössischen Architektur<br />
befindet sich in der zweiten Etage des Palais de<br />
Chaillot. Auf einer Fläche von 1.200 qm wird die<br />
Architekturgeschichte von <strong>18</strong>50 bis 2001 in der<br />
53<br />
Planer der modernen und<br />
zeitgenössischen Galerie<br />
Jean-François Bodin<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
GAO IDEES I PROJECTES SL<br />
AUXITEC Bâtiments: B.E.T fluide<br />
Wirtschaftssachverständiger<br />
ACE Consultants Economiste<br />
Planer der Fassaden<br />
und Bedachungen:<br />
geschlossen und bedeckt<br />
Jean-François Lagneau<br />
Architekt der historischen Baudenkmäler.<br />
Partner Assistance<br />
und technischer Sponsor<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione France SA<br />
Absicht gezeigt, den Übergang der Stadt des<br />
19. Jahrhunderts zur heutigen Stadt in all ihren<br />
Aspekten der Diskontinuität und Kontinuität zu<br />
dokumentieren. Der Bereich am Ende der Galerie<br />
entlang der Seine ist Sonderinszenierungen<br />
vorbehalten. Jedes Jahr wird ein Architekt<br />
eingeladen, eine Inszenierung zu realisieren.<br />
Die Beleuchtung in diesem Bereich ist nicht<br />
von <strong>iGuzzini</strong>. Das Institut Français d’Architecture<br />
(IFA) will vornehmlich eine Diskussions- und<br />
Forschungsstätte der zeitgenössischen Architektur<br />
sein und zur Verbreitung architektonischen<br />
Wissens beitragen. Zu diesem Zweck werden<br />
monographische und thematische Ausstellungen,<br />
Retrospektiven über die bedeutendsten Vertreter<br />
der Architektur, Konferenzen und Begegnungen<br />
organisiert und Publikationen herausgegeben.<br />
3<br />
Fotos: Didier Boy De La Tour<br />
1. Galerie Davioud<br />
2. Ausstellung von Planimetrien<br />
3. Nachbildung einer Kapelle mit romanischen Wandmalereien<br />
incontroluce <strong>18</strong>
4<br />
54
5<br />
Zur Beleuchtung der Sonderausstellungen werden<br />
Leuchten Le Perroquet, für die Büros und die<br />
Eingangshalle der IFA dagegen Leuchten Optica<br />
verwendet. Die Ecole de Chaillot, die bereits<br />
<strong>18</strong>87 begründet wurde, ist die Bildungssektion<br />
der Cité. Sie war die Antwort auf eine der großen<br />
Missionen der Cité, die Weitergabe des mit<br />
der beruflichen Erfahrung und Forschungsarbeit<br />
gereiften Wissens. Die Ecole de Chaillot setzt<br />
auch heute noch ihre ursprüngliche Mission, die<br />
Verbreitung des Wissens um die französischen<br />
Architekturschätze fort. Es gibt auch Bereiche,<br />
die diesen drei Sektionen gemeinsam sind:<br />
Die Empfangsbereiche, die Galerien der<br />
Sonderausstellungen (die unter den großartigen<br />
Steinbögen des Palais du Trocadéro verlaufen),<br />
die Galerie der Aktualitäten, das Auditorium und<br />
die pädagogischen Ateliers. Die Cité nimmt auch<br />
oft Sonderausstellungen in ihren Galerien auf.<br />
<strong>iGuzzini</strong> konnte eine Zusammenarbeit mit einer<br />
Institution wie der Cité de l’Architecture et<br />
du Patrimoine, deren Ziele die Kenntnis der<br />
architektonischen Qualität und der Schutz<br />
der Umweltqualität sind, ganz gewiss nicht<br />
ausschlagen. Es war daher für uns ganz<br />
selbstverständlich, am Beleuchtungsprojekt<br />
mitzuarbeiten. Am vergangenen 15. Mai wurde<br />
in den Büros der Cité d’Architecture et du<br />
Patrimoine die Vereinbarung zur Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>iGuzzini</strong> und der Cité von Adolfo<br />
Guzzini und dem Präsidenten der Cité,<br />
François de Mazières, unterschrieben.<br />
55<br />
Projekte Ein Beleuchtungsplan<br />
für die Cité de l’Architecture<br />
6<br />
4. Galleria Carlu<br />
5. Unterzeichnung der Vereinbarung zur Zusammenarbeit.<br />
Von links François de Mazières und Adolfo Guzzini<br />
6. Sonderinszenierung, die der<br />
zeitgenössischen Architektur gewidmet ist<br />
incontroluce <strong>18</strong>
1<br />
Unternehmenskultur<br />
Farbige Akzente in der Stadt<br />
Luminale <strong>2008</strong>, Frankfurt<br />
Während der diesjährigen Light&Building nahm die<br />
deutsche Filiale<br />
von <strong>iGuzzini</strong> den städtischen Kontext Frankfurts<br />
mit farbigem Licht in Angriff, um spektakuläre<br />
Effekte auf Bauwerken verschiedener Epochen<br />
mit unterschiedlichen architektonischen<br />
Merkmalen und Funktionen zu erzielen.<br />
Die Frankfurter Welle ist ein aus sechs Gebäuden<br />
bestehender Komplex mit einem geschwungenen<br />
Büroblock und einem historischen Bauwerk.<br />
Während der Light&Building wurde der<br />
Gebäudekomplex mit großartigen Lichteffekten<br />
aus farbigem Licht und Wasserreflexen verwandelt,<br />
die von den Lichtdesignern Andrea Nusser und<br />
Johannes Henn entworfen wurden. Die von<br />
Christian Uitz für die Dreikönigskirche entwickelte<br />
lichttechnische Planung betont die spätgotische<br />
Architektur und hebt die Strukturelemente durch<br />
starke Farbkontraste hervor. Für das Bayerhaus,<br />
das durch eine “schwimmende” Decke<br />
56
2<br />
57<br />
3<br />
Fotos: Archiv <strong>iGuzzini</strong><br />
1. Die Welle<br />
2. Die Dreikönigskirche<br />
3. Die farbige Lichtlinie entlang der Seilbahn<br />
charakterisiert ist, wurde eine Beleuchtung<br />
gewählt, die diesen Effekt durch bernsteinfarbene<br />
LEDs noch mehr unterstreicht. Im Frankfurter<br />
Umland wurde dagegen eine Achse nach<br />
Rüdesheim geschaffen. Im Tal setzt sich die<br />
Lichtlinie vom Schloss Brömserburg entlang<br />
der Kabinenbahn nach dem Entwurf von<br />
Andrea Nusser und Torsten Braun fort.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Unternehmenskultur<br />
Neue Filiale von <strong>iGuzzini</strong> illuminazione<br />
UK in Guildford<br />
Während der Vorbereitung dieser neuen<br />
<strong>Ausgabe</strong> befanden sich die Arbeiten für den<br />
Bau der neuen englischen Filiale in Guildford<br />
in der Endphase. Der Entwurf des Architekten<br />
Pierluigi Copat, der auch die Realisierung der<br />
Pariser Filiale betreut hat, zeichnet sich durch<br />
eine Reihe funktioneller und technischer Lösungen<br />
zur Energieeinsparung aus. Er erzielte bei<br />
der Bewertung nach der BREEAM-Methode<br />
(Building Research Establishment Environmental<br />
Assessment Method), die Aufschluss über die<br />
ökologische Qualität und die Umweltauswirkungen<br />
neuer und bestehender Gebäude gibt, mit 71%<br />
ein hervorragendes Ergebnis. Der Showroom<br />
bleibt weiterhin im Business Design Center.<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione UK Ltd<br />
Astolat Business Park<br />
Astolat Way<br />
Off Old Portsmouth Road<br />
Guildford<br />
Surrey<br />
GU3 1NE<br />
info@iguzzini.co.uk<br />
58
Unternehmenskultur<br />
<strong>iGuzzini</strong> in St. Petersburg<br />
Seit Mai <strong>2008</strong> ist die neue <strong>iGuzzini</strong> Partners<br />
Assistance in St. Petersburg aktiv. Die Präsenz<br />
von <strong>iGuzzini</strong> in Russland führte zur Realisierung<br />
verschiedener Projekte, darunter die Beleuchtung<br />
der Erlöserkirche nach dem Entwurf von Piero<br />
Castiglioni, die Beleuchtung des Newski<br />
Prospekts und des Admiralitätsgebäudes sowie<br />
Teilmaßnahmen im berühmten Hermitage<br />
Museum. Wie jede andere Filiale des weltweiten<br />
Vertriebsnetzes will auch diese neue Niederlassung<br />
in St. Petersburg den Bedürfnissen und<br />
Anforderungen der Architekten und Planer durch<br />
angemessene technische Lösungen entgegen<br />
kommen. Die <strong>iGuzzini</strong> Showrooms bieten<br />
die Möglichkeit zu Diskussion, Planung,<br />
Weiterbildung sowie zum Kennenlernen unserer<br />
Produkte, die von anerkannten Designern und<br />
Architekten entworfen wurden: Renzo Piano,<br />
Norman Foster, Ron Arad. Unsere Techniker<br />
beraten Architekten und Planer in der<br />
Entwurfsphase der Lichtregie und unterstützen<br />
sie während und nach der Installation.<br />
RO - <strong>iGuzzini</strong> illuminazione St. Petersburg<br />
Italianskaya ul. 12<br />
Office 3<br />
191023 St. Petersburg<br />
info@iguzzini.ru<br />
59<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Unternehmenskultur<br />
Designers Days ’08<br />
Apparence Trompeuse, <strong>iGuzzini</strong> Partners<br />
Assistance, Paris, 12.-16. Juni <strong>2008</strong><br />
Die Veranstaltung von Designer’s Days <strong>2008</strong><br />
ist gänzlich dem Thema der Illusion gewidmet.<br />
Der Stoffgestalter Luc Druez und die Szenografin<br />
Michèle Chauvel haben in Zusammenarbeit<br />
mit unserer Filiale ihre Interpretation des Themas<br />
in der Installation “Apparence trompeuse”<br />
vorgestellt. Die aufgehängten Stoffe werden von<br />
unsichtbaren Beleuchtungskörpern beleuchtet, die<br />
hinter anderen schwarzen Stoffen verborgen sind.<br />
Farbtemperaturänderungen oder farbiges Licht<br />
verwandeln die Konsistenz der Stoffe und führen<br />
zu einer illusorischen und vorübergehenden<br />
Erkenntnis. “Apparence trompeuse” (trügerische<br />
Erscheinung) wurde mit Strahlern Tecnica<br />
und Le Perroquet, Einbauleuchten Lineup in<br />
Version RGB und Linealuce Led beleuchtet.<br />
Die Lichtinszenierungen werden mit dem<br />
System Scene Equalizer gesteuert.<br />
Das Gold des Italienischen Designs<br />
Reggia di Venaria, Scuderia Grande, Turin,<br />
23. April - 31. August <strong>2008</strong><br />
Die Preisverleihung des Compasso d'Oro<br />
wurde zum ersten Mal von Mailand nach<br />
Turin, der World Design Capital <strong>2008</strong>, verlegt.<br />
In der Reggia di Venaria Reale fand der<br />
“L’Oro del Design Italiano” statt, im Rahmen<br />
dessen zwei Ausstellungen gezeigt wurden:<br />
die bestehende Kollektion des Compasso<br />
d'Oro, welche die Sammlung des italienischen<br />
Designs von 1954 bis 2004 umfasst und<br />
die der XXI. Preisverleihung mit 150 neuen<br />
zeitgenössischen Objekten, die die Zukunft<br />
vorwegnehmen und Trends setzen. Am 26.<br />
Juni fand die Preisverleihung des Compasso<br />
d’Oro statt. <strong>iGuzzini</strong> war lichttechnischer<br />
Partner der Stiftung ADI und stellte die<br />
Stehleuchten Cestello zur Verfügung.<br />
60
Unternehmenskultur<br />
Design Cities<br />
Museum zeitgenössischer Kunst, Istanbul<br />
23. April - 10. August <strong>2008</strong><br />
Tepta Aydinlatma, unser Vertriebspartner in<br />
der Türkei war Sponsor der von Dejan Sudjic<br />
betreuten Ausstellung, die die Geschichte des<br />
zeitgenössischen Designs am Beispiel von sieben<br />
Städten erzählt, die die Entwicklung des Designs<br />
maßgeblich beeinflusst haben. Gezeigt wird,<br />
wie bestimmte Momente in der Geschichte dieser<br />
Städte zur Evolution des Designs beigetragen<br />
haben und wie das Design die zeitgenössische<br />
Kultur geformt hat. Der Beleuchtungskörper<br />
PizzaKobra, die zuletzt von Ron Arad für <strong>iGuzzini</strong><br />
entworfene Leuchte, repräsentiert in der<br />
Ausstellung das Londoner Design.<br />
61<br />
<strong>iGuzzini</strong> Partner For Better Light<br />
Workshop all over the world<br />
Die Ausbildung ist ein wesentlicher Punkt der<br />
Wachstumsstrategien des Unternehmens <strong>iGuzzini</strong><br />
illuminazione. Bereits Mitte der siebziger Jahre,<br />
als <strong>iGuzzini</strong> die Leuchtenproduktion vom<br />
Wohnbereich zum technischen Sektor verlegte,<br />
stellte sich das Unternehmen der Herausforderung,<br />
seinen Angestellten und Mitarbeitern die Kultur<br />
der Lichttechnik zu vermitteln. Seit 1977 fördert<br />
das Unternehmen kulturelle Events und organisiert<br />
Veranstaltungen und Tagungen zur Lichtkultur<br />
mit den bedeutendsten europäischen Experten<br />
auf dem Gebiet der Beleuchtungstechnik: Luigi<br />
Manzoni, Van Malotki, Louis Clair. Damals gab<br />
es keine Fachkurse für das Berufsbild des<br />
Lichtdesigners und die Situation hat sich bis<br />
heute nicht wesentlich gebessert. Vieles wird der<br />
praktischen Erfahrung überlassen, die wenige<br />
Beleuchtungstechniker vor Ort gesammelt haben,<br />
während weder in Italien noch im Ausland<br />
Universitätskurse oder Fachkurse für den Beruf<br />
des Lichtdesigners angeboten werden. Das<br />
Unternehmen hat sich daher die Verbreitung der<br />
Lichtkultur zur Aufgabe gemacht und organisiert<br />
für Architekten und Planer Begegnungen und<br />
Seminare, die von anerkannten Experten der<br />
Lichttechnik wie Piero Castiglioni und Tino Kwan<br />
gehalten werden. Betriebsintern verfügt das<br />
Unternehmen über eine Abteilung Lighting<br />
Training. Ab Juli <strong>2008</strong> wird in unserer Filiale<br />
in Shanghai die gesammelte Erfahrung der<br />
vergangenen Jahre den chinesischen Planern<br />
und Architekten mit dem “Partners for Better<br />
Light Workshop” zur Verfügung gestellt.<br />
Im April <strong>2008</strong> erhielt unser argentinischer<br />
Repräsentant von der Architekturfakultät<br />
der Universität Tucuman in Argentina<br />
den Auftrag, eine Vorlesung über die<br />
Beleuchtungstechnologien zu halten.<br />
incontroluce <strong>18</strong>
Unternehmenskultur<br />
Umweltmanagementsystem.<br />
<strong>iGuzzini</strong> nach ISO 14001:2004<br />
zertifiziert<br />
Seit Februar <strong>2008</strong> ist <strong>iGuzzini</strong> ein von CISQ<br />
zertifiziertes Unternehmen. Anerkannt wurde<br />
die vom Unternehmen verfolgte umfassende,<br />
systematische Umweltpolitik, die alle<br />
organisatorischen, technischen, wirtschaftlichen<br />
und juristischen Aspekte einschließt, um der<br />
Zerstörung der Umwelt entgegen zu wirken<br />
und die Natur zu schützen.Das folgende<br />
Dokument zur Umweltpolitik von <strong>iGuzzini</strong><br />
ist auch im Internet abrufbar unter<br />
www.iguzzini.com.<br />
Zielstellungen und Initiativen zum Umweltschutz<br />
Unser Unternehmen verfolgt eine umfassende, systematische Umweltpolitik, die alle<br />
organisatorischen, technischen, wirtschaftlichen und juristischen Aspekte einschließt,<br />
um der Zerstörung der Umwelt entgegen zu wirken und die Natur zu schützen.<br />
Wir fühlen uns als Unternehmen für unsere Umwelt verantwortlich und um dieser<br />
Verantwortung gerecht zu werden, setzen wir uns für eine aktive Förderung des<br />
Umweltschutzes ein. Durch Umweltplanung und technisches Know-how haben wir die<br />
bestehenden Anlagen und Technologien optimiert, was zu einer merklichen Einsparung<br />
der natürlichen Ressourcen und des Energieverbrauchs geführt hat. Konkret heißt<br />
das innovative, umweltgerechte Technologien zu einem akzeptablen Preis. Wann<br />
immer neue Technologien oder Produktionsprozesse ins Auge gefasst werden,<br />
wird auch deren Umweltverträglichkeit untersucht. Umweltschutz ist in einem<br />
Unternehmen nur dann realisierbar, wenn sich alle Mitarbeiter auf allen Ebenen<br />
seiner Bedeutung bewusst sind. Aus diesem Grund wollen wir durch Information<br />
und Schulung das Umweltbewusstsein der Belegschaft fördern. Wir prüfen und<br />
dokumentieren kontinuierlich die Auswirkungen unserer Unternehmenspolitik auf<br />
die Umwelt, denn wir nehmen die Folgen, die unser Tun und Lassen auf die<br />
Umwelt haben kann, außerordentlich ernst. Daher schränken wir von vorne herein<br />
alle potentiellen Gefahren durch aktives Risikomanagement ein. Wir informieren<br />
Kunden, Lieferanten und Partnerunternehmen (aber auch Privatpersonen, die<br />
sich dafür interessieren) regelmäßig über die Initiativen unseres Unternehmens zum<br />
Umweltschutz. Wir suchen das Gespräch mit unseren Nachbarn und Anrainern und<br />
beziehen ihre Wünsche und Anforderungen weitestgehend in unsere Zukunftsplanung<br />
mit ein. Auch in der Materialbeschaffung zielt die Unternehmenspolitik auf eine<br />
optimale Ressourcenverwaltung: Wir reduzieren sowohl quantitativ den Einsatz von<br />
gefährlichen Stoffen ebenso unnötige Verpackungsmaterialien, wobei wir prinzipiell<br />
möglichst viele recycelbare Materialien verwenden.<br />
Die juristischen Aspekte stellen sowohl für das Unternehmen als auch für den<br />
Einzelnen eine wichtige Einschränkung dar, da die einschlägigen Gesetze alle Parteien<br />
individuell für etwaige Unterlassungen oder Schäden zur Verantwortung ziehen.<br />
Unser Unternehmen beschränkt sich aber nicht darauf, nur den Normen und Gesetzen<br />
gerecht zu werden, sondern bemüht sich darum, kontinuierlich die organisatorischen<br />
und technischen Kompetenzen zu verbessern, um die Risiken zu reduzieren und<br />
die Umwelt zu schützen. Die erzielte Effizienz und der zunehmende Erfolg sind ein<br />
permanenter Ansporn. Die Zielstellungen werden in den Jahresplänen der<br />
Geschäftsführung zu Qualitäts- und Umweltmanagement festgesetzt.<br />
Unser Betrieb stellt sich damit innerhalb eines vernünftigen Kostenrahmens den<br />
wachsenden ethischen, sozialen und rechtlichen Anforderungen zum Umweltschutz<br />
und nimmt sie, wenn möglich, durch eine angemessene Planung der Tätigkeiten<br />
und Initiativen sogar vorweg.<br />
Risikoverhütung und Umweltschutz erfordern den Einbezug und das Engagement<br />
aller. Einbezug und Engagement bedeuten eingehende Kenntnis der Umweltthematik<br />
und der damit verbundenen technischen und organisatorischen Problemstellungen.<br />
Dies ist nur durch konstante Sensibilisierung und Information möglich. Und nicht<br />
zuletzt ist es für den Erfolg unerlässlich, dass die Geschäftsführung mindestens einmal<br />
jährlich prüft, ob und wie die Umweltpolitik des Unternehmens sich darstellt.<br />
Unser Unternehmen hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Mitarbeiter und<br />
Lieferanten auch über unsere Webseiten über die angewandte Umweltpolitik zu<br />
informieren.
Unternehmenskultur<br />
LumiVille<br />
Frankreich Eurexpo, Parc des Expositions de Lyon,<br />
Lyon, vom 27. bis 29. Mai <strong>2008</strong><br />
LumiVille ist eine internationale Fachmesse für<br />
öffentliche Beleuchtung und Außenbeleuchtung,<br />
die gemeinsam mit der internationalen Messe<br />
für Innenbeleuchtung “InLight Expo” stattfand.<br />
Während der Messe wurden im Showroom<br />
<strong>iGuzzini</strong> zwei Veranstaltungen mit den beiden<br />
bedeutenden Lichtdesignern Piero Castiglioni und<br />
Emmanuel Clair vom Studio Light Cibles organisiert,<br />
dem auch sein Vater Luis Clair angehört.<br />
63<br />
PizzaKobra Tour in Zürich<br />
<strong>iGuzzini</strong> Partners Assistance Schweiz<br />
Zürich, 30. Mai <strong>2008</strong>,<br />
Die PizzaKobra Tour zu den <strong>iGuzzini</strong><br />
Niederlassungen in Europa wird fortgesetzt.<br />
Im Mai <strong>2008</strong> präsentierte Ron Arad seine<br />
Leuchte, die beliebige Formen annehmen kann,<br />
in der Schweiz einem interessierten Publikum.<br />
Architectural Society<br />
of Shanghai China (ASSC)<br />
zu Besuch bei <strong>iGuzzini</strong> China<br />
Am 22. Juli <strong>2008</strong> wurde in unserer Filiale<br />
Shanghai ein Seminar zur Außenbeleuchtung<br />
gehalten, an dem dreißig Mitglieder des Verbands<br />
ASSC teilnahmen. Zu seinen Mitgliedern zählen<br />
Architekten, Lichtdesigner und Ingenieure, die<br />
für viele Stadtplanungen verantwortlich zeichnen.<br />
Professor Wu Zhiguang, Präsident des Verbandes<br />
überreichte Massimiliano Guzzini während seines<br />
Besuchs die Urkunde zum Verbandsbeitritt.<br />
Fotos oben<br />
Die Gruppe des ASSC-Verbands in der Filiale <strong>iGuzzini</strong> China<br />
Fotos unten<br />
von links Wu Zhiguang, Präsident des ASSC,<br />
Xiang Zuquan, Berater des Verbands,<br />
Massimiliano Guzzini, General Manager <strong>iGuzzini</strong> China<br />
incontroluce <strong>18</strong>
<strong>18</strong> Incontroluce<br />
<strong>II</strong>. <strong>2008</strong><br />
Incontroluce<br />
Internationale Halbjahreszeitschrift<br />
zur Lichtkultur<br />
Jahr X, <strong>18</strong><br />
Redaktion<br />
Centro Studi e Ricerca <strong>iGuzzini</strong><br />
Fr.ne Sambucheto, 44/a<br />
62019 Recanati MC<br />
+39.071.7588250 tel.<br />
+39.071.7588295 fax<br />
rc@iguzzini.it<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione spa<br />
62019 Recanati, Italy<br />
via Mariano Guzzini, 37<br />
+39.071.75881 tel.<br />
+39.071.7588295 fax<br />
iguzzini@iguzzini.it<br />
www.iguzzini.com<br />
071-7588453 video<br />
Grafischer Entwurf<br />
Studio Cerri & Associati<br />
Herausgeber<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione spa<br />
An dieser Nummer haben mitgewirkt<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Benelux Bvba/Sprl<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione China Ltd.<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Deutschland GmbH<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione España S.A.<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione France S.A.<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Schweiz AG<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione Norge A.S.<br />
<strong>iGuzzini</strong> illuminazione UK<br />
Tepta Aydınlatma, Türkei<br />
Umschlagfoto<br />
Archiv <strong>iGuzzini</strong>i<br />
Gedruckt im: Oktober <strong>2008</strong><br />
Tecnostampa, Recanati<br />
Errata Corrige<br />
Incontroluce 16<br />
Augustinus Muziekcentrum<br />
Lichttechnische Planung<br />
BOTEC nv<br />
Die Redaktion ist für Ungenauigkeiten<br />
und Auslassungen im Verzeichnis der<br />
von den Mitarbeitern gelieferten Credits<br />
bezüglich der Projekte nicht verantwortlich.<br />
Eventuelle Ergänzungen oder Korrekturen<br />
sind in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> enthalten.
Incontroluce XV<strong>II</strong>I / Die Marken: Zeitgenössische Architektur in den Marken / Planung:<br />
Energie im Licht. Das Naistenlahti Kraftwerk / Projekte: Licht für die Ausgrabungen in<br />
Herculaneum / Das Servicezentrum Vulcano Buono / Der funkelnde Schatz von Monza.<br />
Das Museum Gaiani / La Venaria Reale / NEWurbanFACE / Thompson Pump House /<br />
Der Sitz der Agentur Computer Love / Bahnhöfe der Linie LGV Est européenne / Stiftung Bancaja /<br />
Grand Hotel Hyatt on the Bund / Bahnhof Montesanto / Italien im Rampenlicht: Eine neue<br />
Beleuchtung für die Italienische Botschaft / Bjørvika. Ein neuer Raum für die Stadt / 1500<br />
neue Leuchten für Bucherer / “Design Cities” / Harvey Nichols / Artempo “Where Time<br />
becomes Art” / Ein Beleuchtungsplan für die Cité de l’Architecture / Unternehmenskultur:<br />
Farbige Akzente in der Stadt / Neue Filiale von <strong>iGuzzini</strong> illuminazione UK in Guildford / <strong>iGuzzini</strong><br />
in St. Petersburg / Designers Days ’08 / Das Gold des Italienischen Designs / Design Cities /<br />
<strong>iGuzzini</strong> Partner For Better Light / Workshop all over the world / Umweltmanagementsystem<br />
<strong>iGuzzini</strong> nach ISO 14001:2004 zertifiziert / LumiVille / PizzaKobra Tour in Zürich /<br />
Architectural Society of Shanghai China (ASSC) zu Besuch bei <strong>iGuzzini</strong> China<br />
9.1928.000.0