DIN 18015-2 - Ele09.de
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Balthasar-Neumann-Technikum<br />
Paulinstr. 105<br />
54292 Trier<br />
Technische Facharbeit<br />
Die wichtigsten<br />
Normen und Vorschriften<br />
Der Gebäudeinstallation<br />
Teil 2<br />
Paulus Thomas<br />
Datum: 13.09.2010 Fachlehrer: Günther Eiden
Erklärung<br />
Ich versichere, dass ich diese Facharbeit ohne fremde Hilfe selbstständig verfasst und nur die<br />
angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Wörtlich oder dem Sinn nach aus anderen<br />
Werken entnommene Stellen sind unter Angabe der Quellen kenntlich gemacht.<br />
02.03.2009<br />
....................................................................................<br />
Datum Unterschrift<br />
2
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung .................................................................................................................................. 5<br />
1.1 Motivation .................................................................................................................................. 5<br />
1.2 Ziel der Arbeit ............................................................................................................................ 5<br />
2 Elektroinstallation .................................................................................................................... 6<br />
2.1 Allgemeines ............................................................................................................................... 6<br />
2.2 Ausstattung der Elektroinstallation (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2 2004) .......................................................... 6<br />
2.3 Ausstattungsumfang in Ausstattungswerte (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2) ....................................................... 6<br />
2.4 Kosten einer Elektroinstallation ................................................................................................. 9<br />
2.4.1 Kostenberücksichtigung ............................................................................................................. 9<br />
2.4.2 Kostenbeispielrechnung einer Elektroinstallation ..................................................................... 9<br />
2.5 Elektroinstallation in Wohnräumen (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2) .................................................................. 9<br />
2.5.1 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung .......................................................... 9<br />
2.5.2 Anzahl der Steckdosen mit Antennensteckdose in Wohnräumen ........................................... 10<br />
2.5.3 Anordnung der Anschlüsse für die Beleuchtung ..................................................................... 10<br />
2.5.4 In Räumen mit Essecke mit Ausstattungswert 2 ...................................................................... 10<br />
2.6 Elektroinstallation im Schlafraum (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2) .................................................................. 11<br />
2.6.1 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung ........................................................ 11<br />
2.6.2 Bettenzugeordnete Steckdosen ................................................................................................ 11<br />
2.6.3 Anzahl der Steckdosen mit Antennensteckdose in Schlafräumen ........................................... 11<br />
2.6.4 Deckenanschluss in Schlafräumen ........................................................................................... 11<br />
2.7 Elektroinstallation Diele (Flur) (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2) ....................................................................... 12<br />
2.7.1 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung ........................................................ 12<br />
2.7.2 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung ........................................................ 12<br />
3 Installationsformen und Verlegemethoden ......................................................................... 13<br />
3.1 Installationsformen................................................................................................................... 13<br />
3.1.1 Installation mit Verbindungsdosen .......................................................................................... 13<br />
3.1.2 Installation ohne Verbindungsdosen ........................................................................................ 13<br />
3.1.3 Installation mit zentralem Verteilerkasten ............................................................................... 14<br />
3.2 Aufputz-Installation (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-1) ........................................................................................ 14<br />
3.3 Unterputz-Installation .............................................................................................................. 14<br />
3.4 Rohrinstallation ........................................................................................................................ 14<br />
3.5 Kanalinstallation ...................................................................................................................... 14<br />
4 Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmitteln und Installationszonen .............. 15<br />
4.1 Waagerechte und Senkrechte Installationszonen ..................................................................... 15<br />
4.1.1 Waagerechte Installationszone ................................................................................................. 15<br />
4.1.2 Senkrechte Installationszone .................................................................................................... 16<br />
4.1.3 Installationszonen auf, in und unter Decken (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-3) ................................................... 18<br />
3
5 Leitungs- und Verbindungsmaterial und Einbaugeräte .................................................... 19<br />
5.1 Leitungsmaterial....................................................................................................................... 19<br />
5.1.1 Bauarten von Leitungen und Kabel ......................................................................................... 19<br />
5.1.2 Kennzeichnung der Adern (<strong>DIN</strong> VDE 0293-308) ................................................................... 19<br />
5.1.3 Die meist verwendeten Leitungen und Kabel in Wohngebäuden ............................................ 20<br />
5.1.4 Anwendungsbeispiele der meistverwendeten Leitungen und Kabel in Wohngebäuden ......... 21<br />
5.1.5 Strombelastbarkeit und Überspannungsschutz (<strong>DIN</strong> VDE 298-4 Tabelle A.1 und A.2 .......... 22<br />
5.1.6 Zulässiger Spannungsfall und maximale Leitungslänge <strong>DIN</strong> VDE 0100-520 ........................ 24<br />
5.2 Verbindungsmaterial ................................................................................................................ 26<br />
6 Fazit ......................................................................................................................................... 28<br />
Literaturverzeichnis........................................................................................................................... 29<br />
4
1 Einleitung<br />
1.1 Motivation<br />
„In der Aufstellung unserer Grundsätze sind wir strenger als in der Befolgung“<br />
Von Theodor Fontane auf www. gratisspruch.de<br />
Unter Motivation verstehe ich eine gemeinschaftliche Erarbeitung einer Elektroprojektierung<br />
(Ferienhaus) aufgeteilt in 10 Gruppen unter fachlichen Aspekten. Dies ist nur möglich, wenn alle<br />
Gruppen an einem Strang ziehen und ihre Erfahrungswerte untereinander austauschen.<br />
1.2 Ziel der Arbeit<br />
- Einhaltung aller relevanten Normen, Vorschriften und Regeln<br />
- Durch Beachten der Regelwerke Sicherheitsdenken fördern<br />
- Praxisnahe und anwenderfreundliche Dokumentation<br />
- Wissenstand austauschen und steigern<br />
- Verantwortungsbewusstsein steigern<br />
- Den Prozess der Teamarbeit in Gang setzen<br />
5
2 Elektroinstallation<br />
2.1 Allgemeines<br />
Eine Elektroinstallation soll so geplant werden, dass eine Nachinstallation kostengünstig und mit<br />
wenig Aufwand betrieben werden kann. Desweiteren sollte ein Zimmer und Ihre Möbel in der<br />
Zweckbestimmung der Räume durch eine vorbeugende Installation veränderbar sein (z.B. Umstellen<br />
einer Wohnzimmereinrichtung).<br />
Bei der Planung von Installationsschächte oder Kabelkanäle empfiehlt sich bei Durchbrüchen durch<br />
Brandabschnittsbegrenzende Bauteile Kontakt mit der zuständigen Bauaufsichtsbehörde<br />
aufzunehmen.<br />
Schlitze, Aussparrungen und Öffnungen sind bei der Planung zu berücksichtigen. Die Standfestigkeit<br />
der Bauteile darf<br />
- Brandschutz<br />
- Schallschutz<br />
- Wärmeschutz<br />
- Luftdichtigkeit<br />
nicht beeinflussen.<br />
2.2 Ausstattung der Elektroinstallation (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2 2004)<br />
Eine gute Elektroinstallation wird durch die Anzahl der Stromkreise und die Anzahl der Steckdosen<br />
der Steckdosen gemessen. Die <strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2 2004 enthält nur die Mindestanzahl der Stromkreise und<br />
der Steckdosen.<br />
2.3 Ausstattungsumfang in Ausstattungswerte (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2)<br />
Darüber hinaus gibt es 3 Ausstattungswerte die in RAL – RG vom Deutschen Institut für<br />
Gütesicherung festgehalten sind.<br />
1 laut <strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2 (Mindestausstattung)<br />
2 von Fachleuten empfohlen für Wohnungen mit gehobenem Wohnwert<br />
3 über Ausstattungswert 2 hinausgehend für aufwendige Komforthäuser<br />
6
In den folgenden Beispiel wird neben den Mindestanforderungen nach <strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2 als gehobener<br />
Ausstattungsumfang der Ausstattungswert 2 nach HEA/ RAL beschrieben, der besonders zu<br />
empfehlen ist.<br />
Abbildung 1<br />
Übersichtsschaltplan für eine 94 m2 große Wohnung<br />
mit gehobenem Ausstattungsumfang gemäß<br />
Ausstattungswert 2 nach HEA/RAL<br />
(Beispiel, erforderliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen nicht dargestellt)<br />
Hier sind die einzelnen Leitungsführungen, Sicherungselemente und ihre Anschlüsse zu den<br />
zugehörigen Räumen gekennzeichnet.<br />
7
Der zugehörige Installationsplan ist in Abbildung 2 dargestellt, wobei hier der Vollständigkeit halber<br />
die Leitungsführungen eingezeichnet sind.<br />
Abbildung 2 Installationsplan Wohnung 94 m² , Ausstattungswert 2<br />
8
2.4 Kosten einer Elektroinstallation<br />
2.4.1 Kostenberücksichtigung<br />
(Zähleranlage + Hauptleitung + Wohnungsinstallation)<br />
1. Ausstattungskategorie * 100 % Kosten<br />
2. Ausstattungskategorie ** 125 % Kosten<br />
3. Ausstattungskategorie *** 150 % Kosten<br />
2.4.2 Kostenbeispielrechnung einer Elektroinstallation<br />
Der Gesamtanteil der Kosten sollte 4 % der Gesamtbaukosten nicht überschreiten.<br />
Beispiel: E-Installation mit gehobenem Ausstattungswert 2 , Gesamtbaukosten 250000 Euro<br />
Resultat:<br />
10000 Euro maximale Installationskosten:<br />
2.5 Elektroinstallation in Wohnräumen (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2)<br />
Wohnzimmer, Esszimmer und Diele (Flur) bezeichnet man als Wohnräume.<br />
2.5.1 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung<br />
Die Anzahl der oben genannten Anschlüsse richtet sich nach der Wohnfläche. Diese müssen<br />
nutzungsgerecht und räumlich verteilt werden.<br />
9
2.5.2 Anzahl der Steckdosen mit Antennensteckdose in Wohnräumen<br />
Steckdosen die neben einer Antennensteckdose installiert wird, muss mindestens als 3-fach<br />
Steckdose geplant werden, sie wird aber in der Gesamtzahl der Steckdose nur als 1 Steckdose<br />
gezählt.<br />
2.5.3 Anordnung der Anschlüsse für die Beleuchtung<br />
Die Anschlüsse werden nicht vom Beleuchtungszweck bestimmt, sonder auch von gestalterischen<br />
Möglichkeiten bestimmt. So können mehrere Deckenanschlüsse als auch Wandleuchten oder<br />
Leuchtbänder über Ausschalter oder Serienschalter geschaltet werden.<br />
2.5.4 In Räumen mit Essecke mit Ausstattungswert 2<br />
In diesem Räumen mit Ausstattungswert 2 müssen die Anschlüsse und die Steckdosen um eins<br />
erhöht werden.<br />
Bsp.: über 12 – 20 m² Wohnfläche Wohnzimmer 2 Anschlüsse und 8 Steckdosen<br />
Essecke 3 Anschlüsse und 9 Steckdosen<br />
Abbildung 3 Anzahl von Anschlüssen, Steckdosen und besondere Verbrauchsmittel<br />
Elektroinstallation in Wohn- und Schlafräumen: Anzahl der erforderlichen Anschlüsse, Steckdosen<br />
und Anschlüsse für besondere Verbrauchsmittel in Abhängigkeit von der Wohnfläche.<br />
10
2.6 Elektroinstallation im Schlafraum (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2)<br />
Als Schlafzimmer gelten Elternschlafzimmer, Kinderzimmer und Gästezimmer.<br />
2.6.1 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung<br />
Die Anschlüsse der Schlafzimmer richten sich ebenfalls wie bei den Wohnräumen nach der<br />
Wohnfläche. Siehe (Abbildung 3) Die nutzungsgerechte Verteilung ist zu beachten, da bei der<br />
Planung oftmals nicht genau feststeht, welcher Raum welche Funktion übernimmt.<br />
2.6.2 Bettenzugeordnete Steckdosen<br />
Für jedes Bett wird mindestens 1 doppel Steckdose vorgesehen<br />
2.6.3 Anzahl der Steckdosen mit Antennensteckdose in Schlafräumen<br />
Wie im Wohnzimmer wird im Schlafzimmer bei einer Antennensteckdose neben einer Steckdose als<br />
3-fach Steckdose geplant aber in der Gesamtstückzahl der Steckdosen als eine Steckdose gezählt.<br />
2.6.4 Deckenanschluss in Schlafräumen<br />
Der Deckenanschluss soll möglichst mittig des Raumes sein und sollte über eine Wechselschaltung<br />
durch Tastschalter oder durch Wechselschalter zu bedienen sein. Weitere Wandanschlüsse oder<br />
Deckenanschlüsse können zweckmäßig sein und durch Aus- oder Serienschalter kombiniert werden.<br />
11
2.7 Elektroinstallation Diele (Flur) (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-2)<br />
Flure sind Verbindungsgänge zu den einzelnen Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer, Küche<br />
usw.<br />
2.7.1 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung<br />
Der Umfang der Ausstattung ergibt sich aus folgender Tabelle<br />
Abbildung 4 Elektroinstallation Flur<br />
Elektroinstallation im Flur: Anzahl der erforderlichen Anschlüsse, Steckdosen und Anschlüsse für<br />
besondere Verbrauchsmittel<br />
2.7.2 Anzahl für Steckdosen und Anschlüsse für Beleuchtung<br />
Die Anordnung der Decken- oder Wandanschlüsse in Ausschaltung, Serienschaltung oder<br />
Wechselschaltung richtet sich nach dem jeweiligen Grundriss. Ziel sollte sein, dass in<br />
Durchgangszonen Beleuchtungsschalter aus allen Gehrichtungen leicht erreichbar sind. Für Flure bis<br />
3 m Länge reicht bei der Mindestausstattung ein Anschluss mit einer Schaltmöglichkeit. Beim<br />
Ausstattungswert 2 sind auch bei Flurlängen unter 3 m zwei Anschlüsse erforderlich.<br />
Die Beleuchtung von Fluren über 3 m Länge muss bei der Mindestausstattung von zwei Schaltstellen<br />
zu schalten sein. Beim Ausstattungswert 2 empfiehlt es sich, von den mindestens zwei Anschlüssen<br />
wenigstens einen Anschluss von jeder Tür aus zu schalten. Hier ist die Verwendung von<br />
Fernschaltern und Tastern sinnvoll. Die Zahl der Steckdosen kann Abbildung 4 entnommen werden.<br />
12
3 Installationsformen und Verlegemethoden<br />
3.1 Installationsformen<br />
3.1.1 Installation mit Verbindungsdosen<br />
Die Installation sieht an jedem Verzweigungspunkt eine Verbindungsdose vor. Sie befindet sich in<br />
der Regel 30 cm unter der Decke. Siehe Abbildung 5<br />
Abbildung 5 Installation mit Verbindungsdosen<br />
3.1.2 Installation ohne Verbindungsdosen<br />
Bei der Installation ohne Verbindungsdosen werden die Schalterdosen mit zusätzlichem<br />
Verteilerraum benutzt. Siehe Abbildung 6 Das Verzweigen und verbinden findet in den<br />
Schalterdosen statt. Die Verbindungsdosen entfallen.<br />
Abbildung 6 Installation ohne Verbindungsdosen<br />
13
3.1.3 Installation mit zentralem Verteilerkasten<br />
Im Prinzip die gleiche Installationsart wie bei 3.1.2, nur dass im selben Raum ein zusätzlicher<br />
zentraler Verteiler angebracht wird. Siehe Abbildung 7<br />
Abbildung 7 Installation mit Zentralverteiler<br />
3.2 Aufputz-Installation (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-1)<br />
Diese Installation wird dann verwendet, wenn sich nicht als störend empfunden wird. (z.B. Keller)<br />
Als Leitung wird die NYM-Leitung verwendet, die mit Schellen befestig, in Kunststoffrohren oder<br />
Kabelkanälen verwendet wird. Nach <strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-1 ist die Aufputz-Installation nur für Räume, die<br />
nicht Wohnzwecken dienen.<br />
3.3 Unterputz-Installation<br />
Die Unterputzinstallation findet in Wohnräumen zur Geltung. Unter Beachtung der<br />
Installationszonen (Siehe Abbildung 8) darf man sie horizontal und vertikal verlegen aber niemals<br />
diagonal. Durch die Bestandteile der Installation kann die Leitungsführung erkannt werden. . Die<br />
Unterputz-Installation wird ergänzt durch Verlegung der Leitungen unter, in und auf (Roh-)Decken.<br />
3.4 Rohrinstallation<br />
Bei dieser Installation wird zunächst ein Leerrohr unter Putz verlegt und nach den Verputzarbeiten<br />
werden einadrige Leitungen z.B. H07V-U oder NYM- Leitungen eingezogen. Das Verlegen von<br />
H07V-U ist nur in trockenen Räumen Auf- oder Unterputz erlaubt.<br />
Installationsrohre nach <strong>DIN</strong> EN 50086 (VDE 0605) mit mittlerer Druckfestigkeit können auf der<br />
Deckenschalung verlegt und mit in den Beton eingegossen werden. Nach der Rohbaufertigstellung<br />
wird die Leitung, z. B. NYM, eingezogen.<br />
3.5 Kanalinstallation<br />
Diese Installation wird in Büroausbau verwendet oder in Wohnhäuser, wo dicke Leitungen verlegt<br />
werden müssen. z.B. (ab 10 mm²) . Dabei ist auf die Festlegungen bezüglich des Brandschutzes in<br />
den Leitungsanlagen-Richtlinien (LAR) des jeweiligen Bundeslandes besonders zu achten.<br />
14
4 Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmitteln<br />
und Installationszonen<br />
Im Wohnbereich sind die Leitungen laut Din <strong>18015</strong>-1 grundsätzlich unter Putz, im Putz oder hinter<br />
Wandbekleidung anzubringen.<br />
Räume, die nicht Wohnzwecken dienen dürfen auch auf Putz verlegt werden<br />
Damit die Leitungen unter Putz oder im Putz nicht versehentlich von Nägel oder Hacken beschädigt<br />
werden laut <strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-3, müssen unbedingt Installationszonen eingehalten werden. Die<br />
Einschränkung der Leitungsführung mindert die Beschädigung der Leitungen und generell der<br />
Unfallgefahr.<br />
4.1 Waagerechte und Senkrechte Installationszonen<br />
4.1.1 Waagerechte Installationszone<br />
- 30 cm unter der Decke<br />
- 30 cm über Fertigbodenhöhe<br />
- 115 cm über Fertigbodenhöhe für Arbeitsflächen in Küchen<br />
-<br />
- Abbildung 8 Waagerechte Installationszonen ohne Arbeitsflächen<br />
15
Abbildung 9 Waagerechte Installationszonen mit Arbeitsflächen<br />
4.1.2 Senkrechte Installationszone<br />
- 15 cm von der Rohbaukante entfernt bzw. Ecken<br />
- 105 cm Vorzugshöhe für Schalter ( Mitte des obersten Schalters)<br />
- 115 cm kann für Schaltermaß in Küchen über Fertigboden angeordnet werden<br />
Ausnahmen:<br />
Anschlüsse die außerhalb der Installationszonen (Vorzugshöhen) angeordnet sind müssen<br />
senkrecht zur nächsten waagerechten Installationszone versorgt werden.<br />
Abbildung 10 Senkrechte Installationszone<br />
16
Die Vorzugshöhe für Leitungen 30 cm über dem Fußboden bedeutet, dass bei gleicher Höhe für<br />
die Steckdosen die Leitung nicht mittig sondern versetzt in die Gerätedose eingeführt werden<br />
soll, da sonst die Befestigungskralle der Steckdose beschädigt werden kann. Man kann die Dosen<br />
33 cm über den Fußboden installieren und die Leitung versetzt einführen. Siehe Abbildung 10:<br />
Abbildung 11 Leitungsführung<br />
17
4.1.3 Installationszonen auf, in und unter Decken (<strong>DIN</strong> <strong>18015</strong>-3)<br />
Die Installationszonen sind 30 cm breit und 20 cm von den Wänden entfernt. Bei Durchgängen sind<br />
die Installationszonen ebenfalls max. 30 cm breit aber nur 15 cm von der Durchgangswand entfernt.<br />
Werden mehrere Gewerke verlegt, z.B. Elektroleitungen und Wasserrohre so müssen diese in einem<br />
Abstand von 20 cm verlegt werden. (Abbildung 11)<br />
Die Gewerke müssen so angeordnet sein, dass ein Bodenaufbau Estrich und Dämmung ohne<br />
Einschränkung der Festigkeit, Schallschutz und die Dämmung möglich ist. (Abbildung 12)<br />
Abbildung 12 Leitungsführung auf der Decke ausschließlich elektr. Leitungen<br />
Abbildung 13 Leitungsführung auf der Decke bei mehreren Gewerken<br />
18
5 Leitungs- und Verbindungsmaterial und Einbaugeräte<br />
5.1 Leitungsmaterial<br />
5.1.1 Bauarten von Leitungen und Kabel<br />
Der Leiter von Kabel oder Leitungen besteht in Wohngebäuden ausschließlich aus Kupfer. Ist der<br />
Leiter isoliert, so spricht man von einer Ader. Sind eine Ader oder mehrere Adern mit einer<br />
zusätzlichen Umhüllung ummantel so spricht man von einer Leitung oder Kabel.<br />
Für die feste Verlegung werden ein- und mehrdrähtige oder feindrähtige PVC Leitungen benutzt.<br />
Für bewegliche Anschlüsse werden fein- oder feinstdrähtige PVC Leitungen benutzt.<br />
5.1.2 Kennzeichnung der Adern (<strong>DIN</strong> VDE 0293-308)<br />
Die einzelnen Adern sind entweder durch Aufdruck von Ziffern oder durch eine Einfärbung der<br />
Aderumhüllung gekennzeichnet. Für Wohngebäude werden überwiegend farblich gekennzeichnete<br />
Adern in Leitungen oder Kabel eingesetzt. Die farbliche Kennzeichnung ist in <strong>DIN</strong> VDE 0293-308<br />
geregelt.<br />
- Grün-Gelbe Ader ausnahmslos der Schutzleiter<br />
- Blau nur der Neutralleiter<br />
- Schwarz, Braun, Grau Außenleiter<br />
19
Abbildung 14 Farbkennzeichnung von Leitungsadern<br />
5.1.3 Die meist verwendeten Leitungen und Kabel in Wohngebäuden<br />
Die meist verwendeten Leitungen oder Kabel werden in Abbildung 14 dargestellt.<br />
a) H07V-U sind eindrähtig, isolierte Adern und werden in Leerrohren verlegt<br />
b)NYIFY sind Stegleitungen und werden direkt auf das Mauerwerk auf die Betonwand verlegt.<br />
b) NYM sind Mantelleitungen deren einzelnen Adern umhüllt sind, dies dient als mechanischer<br />
Schutz. Sie dürfen nicht direkt im Erdreich verlegt werden und der Sonne ausgesetzt werden.<br />
Will man ein Kabel im Erdreich verlegen so nimmt das Kabel NYY. (stärkere Ummantelung)<br />
20
Abbildung 15 Leitungsarten<br />
5.1.4 Anwendungsbeispiele der meistverwendeten Leitungen und Kabel in<br />
Wohngebäuden<br />
Siehe Abbindung 15<br />
Abbildung 16 Verwendung der gebräuchlichsten Leitungen und Kabel<br />
21
5.1.5 Strombelastbarkeit und Überspannungsschutz (<strong>DIN</strong> VDE 298-4 Tabelle<br />
A.1 und A.2<br />
In Abbildung 16 und 17 sind Tabellen für die Strombelastbarkeit von Leitungen und Kabel für die<br />
feste Verlegung in Gebäuden bei einer Betriebstemperatur von 70 ° C und einer<br />
Umgebungstemperatur von 25 ° C veranschaulicht. (<strong>DIN</strong> VDE 298-4 Tabelle A.1 und A.2)<br />
Abbildung 17 Strombelastbarkeit von Leitungen und Kabel nach <strong>DIN</strong> VDE 298-4 Tabelle A.1<br />
Verlegearten A1, A2, B1, B2<br />
22
Abbildung 18 Strombelastbarkeit von Leitungen und Kabel nach <strong>DIN</strong> VDE 298-4 Tabelle A.2<br />
Verlegearten C, D, E, F, G<br />
23
In <strong>DIN</strong> VDE 0298-4 sind auch Tabellen für abweichende Umgebungstemperaturen, Häufung,<br />
Verlegung unter der Decke und für vieladrige Kabel und Leitungen enthalten.<br />
Damit die Leitung nicht überlastet wird, muss der Wert für den Bemessungsstrom der Überstrom-<br />
Schutzeinrichtung kleiner sein als der Wert der Belastbarkeit der Leitung. Bei<br />
Leitungsschutzschaltern und Selektiven Haupt-Leitungsschutzschaltern kann aus Abbildungen 16<br />
und 17, der nächstkleinere Wert für den Bemessungsstrom ausgewählt werden. Dies ist möglich, da<br />
die Gerätebestimmungen an die Errichtungsbestimmungen angepasst sind. Im Gegensatz dazu haben<br />
Schmelzsicherungen ein breiteres Toleranzband, deshalb muss hier umgerechnet werden. In der<br />
Praxis muss daher bei Schmelzsicherungen der Bemessungsstrom um ca. 10 % kleiner gewählt<br />
werden, was etwa einer Stufe des Bemessungsstroms entspricht.<br />
5.1.6 Zulässiger Spannungsfall und maximale Leitungslänge <strong>DIN</strong> VDE 0100-<br />
520<br />
Die maximal mögliche Leitungslänge ergibt sich unter Berücksichtigung des zulässigen<br />
Spannungsfalls aus Abbildung 18 und 19. Die Angaben sind auf eine Bemessungsspannung von<br />
230/400 bezogen, wobei für die Leitungslängen die Werte von <strong>DIN</strong> VDE 0100-520, Beiblatt 2<br />
zugrunde gelegt sind.<br />
Für Hauptleitungen, also vom Hausanschluss bis zu den Zählerplätzen, ist nach den TAB bis<br />
100KVA ein Spannungsfall von 0,5 % zugelassen, deshalb wurden diese Werte entsprechend<br />
umgerechnet. Vom Zählerplatz bis zu den Verbrauchsgeräten bzw. den Steckdosen ist nach <strong>DIN</strong><br />
<strong>18015</strong>-1 ein maximaler Spannungsfall von U = 3 % einzuhalten.<br />
Deshalb muss auch der Spannungsfall auf den Verbindungsleitungen zwischen Zählerplatz und<br />
Stromkreisverteiler berücksichtigt werden. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass hierfür maximal<br />
1 % möglich ist, sonst ergeben sich für die Stromkreisleitungen zu große Querschnitte. Daher enthält<br />
Abbildung 18 Angaben für die maximale Leitungslänge für Stromkreisleitungen von ∆U = 2 %. Da<br />
bei Einfamilienhäusern Zählerplatz und Stromkreisverteiler häufig in einem gemeinsamen Schrank<br />
untergebracht werden, ist der Spannungsfall für diese Verbindungsleitung praktisch bedeutungslos,<br />
deshalb enthält Abbildung 18 auch Werte von ∆U = 3%.<br />
In den Tabellen sind jeweils mehrere Werte für die Absicherung je Querschnitt angegeben. Die<br />
Ermittlung der maximal möglichen Absicherung richtet sich nach der Verlegeart.<br />
24
Abbildung 19 Maximale Länge für Stromkreisleitungen und -kabeln<br />
Abbildung 20 Maximale Länge für Hauptleitungen und -kabeln<br />
25
5.2 Verbindungsmaterial<br />
Als Verbindungsmaterial dienen Verbindungsdosen (Abbildung 20) in runder, rechteckiger oder<br />
quadratischer Form in Unterputz-, Aufputz, Hohlwand- und Betonausführung.<br />
Abbildung 21 Verbindungsdosen in runder Darstellung<br />
Für die Unterputz- und Hohlwandinstallation stehen zusätzlich Geräte-Verbindungsdosen<br />
(Abbildung 21). Das sind Dosen mit einem größeren Volumen. Hier können sowohl Schalter und<br />
Steckdosen als auch Leitungen und Abzweigungen verbunden werden.<br />
Abbildung 22 Geräteverbindungsdosen<br />
Gerätdosen haben keinen ausreichenden Raum und sind nur für die Klemmeinrichtungen der<br />
Einbaugeräte gedacht. Siehe Abbildung 22.<br />
Abbildung 23 Gerätedosen<br />
26
In Stahlbeton ist das Einbetonieren von Leuchten-Deckenverbindungsdosen mit Deckenhaken sowie<br />
Leuchten-Deckenanschlussdosen mit Deckenanschlussdosen mit Deckenhaken üblich. (Abbildung<br />
23 linksseitig)<br />
Abbildung 24 Weiteres Verbindungsmaterial<br />
Bei Anschlussstellen im Handbereich, an denen zeitweise durch wechselnde Möblierung keine<br />
Verbrauchsmittel (z.B. Leuchten) angeschlossen sind, muss auch bei nicht montierten<br />
Betriebsmitteln ein Schutz gegen direktes Berühren sichergestellt sein. Bei Unterputz- und<br />
Hohlwandinstallation kann dieser Schutz mit Wandanschlussdosen, wie in Abbildung 23 mittig zu<br />
sehen ist.<br />
Bei Leuchtbauwänden wird die Luftdichtigkeit der Gebäudehülle oft dadurch gestört, dass bei<br />
Verwendung von konventionellen Hohlwanddosen durch Vorprägungen für Rohre und Leitungen<br />
Luft eindringen kann. (Abbildung 23 rechtsseitig)<br />
27
6 Fazit<br />
Man kann nicht glauben wie viel Vorschriften und Normen es im Leben eines Elektrikers gibt. All<br />
jene sind verstaut in dicken Büchern und Aktenordner.<br />
Man glaubt alle zu kennen, die Wahrheit jedoch spricht eine andere Sprache. Bei meinen Recherchen<br />
ist mir aufgefallen, dass man nicht alle Vorschriften und Normen kennen kann. Deshalb ist es nur<br />
von Vorteil auf Fachliteratur zurückgreifen zu können.<br />
Beim Durchblättern der Regelwerke bemerkt man das einer Wissenslücke der anderen folgt. Es ist<br />
wichtig, sich speziell in der Elektrik an die Regelwerke zu halten. Wofür sind sie überhaupt da?<br />
In erster Linie geht es darum, dass all jene, die was mit Elektroinstallationen zu tun haben, eine<br />
Sprache sprechen, denn die Vorschriften haben eines gemeinsam „Die Sicherheit steht an erster<br />
Stelle“. Nur ein gutes Gewissen lässt einen ruhig schlafen.<br />
Für meine zukünftige Arbeit werde ich versuchen, die oben genannten Regeln zu beherzigen. Auch<br />
ich möchte ein reines Gewissen haben.<br />
28
Literaturverzeichnis<br />
Zitate 2010 ZITATE VON THEODOR FONTANE. URL: http://www.gratisspruch.de/index.php?s=48&thema=Ziele<br />
RWE 2003 RWE ENERGIE, Bau-Handbuch, 14. Ausgabe. Essen, 2010<br />
29