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Balthasar-Neumann-Technikum<br />

Paulinstr. 105<br />

54292 Trier<br />

Technische Facharbeit<br />

Schutzmaßnahmen<br />

gegen elektrischen Schlag<br />

Peter Terres & Daniel Knöppel<br />

Datum: 24.10.2010 Fachlehrer: Herr Eiden


Erklärung<br />

Ich versichere, dass ich diese Facharbeit ohne fremde Hilfe selbstständig verfasst und nur die<br />

angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Wörtlich oder dem Sinn nach aus anderen<br />

Werken entnommene Stellen sind unter Angabe der Quellen kenntlich gemacht.<br />

24.10.2010<br />

...................................................................................................................................................<br />

Datum Unterschrift<br />

2


Inhaltsverzeichnis<br />

Abbildungsverzeichnis ....................................................................................................................4<br />

1 Schutzmaßnahmen allgemein .............................................................................................5<br />

1.1 1. Schutzebene: Schutz gegen direktes Berühren (Basisschutz)..............................................5<br />

1.2 2. Schutzebene: Schutz bei indirektem Berühren (Fehlerschutz) ............................................5<br />

1.3 3. Schutzebene: Schutz bei direktem Berühren (Zusatzschutz)...............................................5<br />

2 Grundlegende Schutzmaßnahmen......................................................................................6<br />

2.1 Basisschutz............................................................................................................................6<br />

2.2 Schutz durch Isolierung .........................................................................................................6<br />

3 Netzunabhängige Maßnahmen ...........................................................................................7<br />

3.1 Schutzisolierung ....................................................................................................................7<br />

3.2 Kleinspannung.......................................................................................................................7<br />

3.3 Schutztrennung......................................................................................................................9<br />

3.4 nicht leitende Räume ...........................................................................................................10<br />

3.5 Schutz durch erdfreien örtlichen Potentialausgleich .............................................................10<br />

4 Netzabhängige Schutzmaßnahmen...................................................................................12<br />

4.1 Schutz durch Abschaltung ...................................................................................................12<br />

4.1.1 FU-Schutzschalter ...............................................................................................................13<br />

4.1.2 FI-Schutzschalter.................................................................................................................14<br />

4.2 Schutz durch Meldung.........................................................................................................15<br />

5 Weiter Maßnahmen...........................................................................................................17<br />

5.1 Schutz durch Hindernisse ....................................................................................................17<br />

5.2 Schutz durch Abstand..........................................................................................................17<br />

6 Anwendung von Schutzmaßnahmen im Ferienhaus........................................................18<br />

7 EPLAN-Pläne ....................................................................................................................19<br />

Literaturverzeichnis......................................................................................................................24<br />

3


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Leitung mit Isolierten Adern........................................................................................6<br />

Abbildung 2: Symbol für Schutzisolierung........................................................................................7<br />

Abbildung 3: Symbol für Schutzklasse 3...........................................................................................8<br />

Abbildung 4: Darstellung eines Netzes ohne und mit (Mitte und rechts) Schutztrennung...................9<br />

Abbildung 5: Schematisch Darstellung eines nichtleitenden Raums ................................................10<br />

Abbildung 6: Schematische Darstellung eines erdfreien, örtlichen Potenzialausgleichs ...................11<br />

Abbildung 7: Aufbau eines Fehlerspannungsschutzschalters ...........................................................13<br />

Abbildung 8: Aufbau eines Fehlerstrom-Schutzschalters.................................................................14<br />

Abbildung 9: Fehlerstromschutzschaltung mit unterbrochenem PE, Körperschluss und Fehlerstrom15<br />

Abbildung 10: Netz mit Isolationsüberwachungseinrichtung ...........................................................16<br />

Abbildung 11: Trafostation mit Gittern als Schutzmaßnahme..........................................................17<br />

Abbildung 12: Deckblatt .................................................................................................................19<br />

Abbildung 13: Kinderzimmer in einpoliger Darstellung ..................................................................20<br />

Abbildung 14: Kinderzimmer in allpoliger Darstellung ...................................................................21<br />

Abbildung 15: Terrasse in einpoliger Darstellung............................................................................22<br />

Abbildung 16: Terrasse in allpoliger Darstellung.............................................................................23<br />

4


1 Schutzmaßnahmen allgemein<br />

Elektrische Energie ist in der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Sie birgt bei der<br />

Erzeugung, Verteilung und Nutzung ein hohes Gefahrenpotential, da bereits kleine Ströme durch den<br />

menschlichen Körper von nur 40 mA tödlich sein können. Daher kommt den Schutzmaßnahmen die<br />

durch den Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) festgelegt werden ein hohes Maß an<br />

Bedeutung zu.<br />

Im Rahmen dieser Facharbeit und dem Unterrichtsprojekt „Installation eines Ferienhauses“ gehen<br />

wir auf die in der DIN VDE 0100, in dem Teil 410, beschriebenen Schutzmaßnahmen, Schutz gegen<br />

elektrischen Schlag ein. Die in den Teilen 420, 430, 442, 443, 444, 450, 460 und 482 beschriebenen<br />

Schutzmaßnahmen welche sich z. B. mit dem Schutz gegen thermische Einflüsse, oder dem Schutz<br />

von Kabeln und Leitungen bei Überstrom beschäftigen, sind nicht Teil dieser Arbeit.<br />

Bei den einzelnen Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag wird zwischen netzunabhängigen<br />

und netzabhängigen Maßnahmen unterschieden.<br />

Desweiteren gibt es eine Aufteilung in drei Schutzebenen.<br />

1.1 1. Schutzebene: Schutz gegen direktes Berühren (Basisschutz)<br />

Der Basisschutz schützt vor einer direkten Berührung von spannungsführenden aktiven Teilen.<br />

Darunter fällt Schutz durch Isolierung, Abdeckung, Abstand, Hindernisse oder geringen Abstand.<br />

1.2 2. Schutzebene: Schutz bei indirektem Berühren (Fehlerschutz)<br />

Unter indirektem Berühren versteht man das berühren von elektrisch leitfähigen Teilen, z. B.<br />

Metallgehäuse eines elektrischen Geräts, die durch einen Fehlerfall (z. B. defekte Isolierung) unter<br />

Spannung stehen.<br />

Fehlerschutzmaßnahmen haben die Aufgabe die durch solche Fehler entstehenden gefährlichen<br />

Berührungsspannungen zu vermeiden oder nach auftreten abzuschalten.<br />

1.3 3. Schutzebene: Schutz bei direktem Berühren (Zusatzschutz)<br />

Der Zusatzschutz dient zur Ergänzung der beiden anderen Ebenen und darf nicht als alleinige<br />

Schutzmaßnahme eingesetzt werden. Hierunter fällt unter anderem der FI-Schutzschalter.<br />

Der Zusatzschutz ist derzeit in mehreren Bereichen wie z. B. der Hausinstallation zwingend<br />

vorgeschrieben.<br />

5


2 Grundlegende Schutzmaßnahmen<br />

2.1 Basisschutz<br />

Die Bezeichnung Basisschutz bezieht sich auf ein einzelnes elektrisches Betriebsmittel. Er ist für den<br />

normalen Betrieb ausgelegt und schützt davor betriebsmäßig aktive Teile direkt berühren zu können.<br />

Beschrieben wird der Basisschutz durch die Schutzarten, z. B. IP 54.<br />

Die erste Zahl gibt die Höhe des Berührungs- und Fremdkörperschutzes an und die zweite Zahl die<br />

des Wasserschutzes. Die Kennziffern sind normalerweise auf den Geräten aufgedruckt oder auf dem<br />

Typenschild zu finden.<br />

2.2 Schutz durch Isolierung<br />

Alle Teile die betriebsmäßig aktiv sind, sind von einem Isolierstoff umgeben. Dieser Isolierstoff ist<br />

nur durch Zerstörung entfernbar.<br />

Andere Bezeichnungen der Isolierung sind Basisisolation und Basisisolierung.<br />

Abbildung 1: Leitung mit Isolierten Adern<br />

6


3 Netzunabhängige Maßnahmen<br />

Netzunabhängige Schutzmaßnahmen sind jene die man in allen Netzformen anwenden kann, da für<br />

sie kein Schutzleiter benötigt wird. Zu diesen Maßnahmen gehört unter anderem der Basisschutz,<br />

Schutz durch Isolierung, Schutzkleinspannung, Schutzisolierung, Schutztrennung und nichtleitende<br />

Räume.<br />

3.1 Schutzisolierung<br />

Die Schutzisolierung ist eine zusätzliche Isolierung in Geräten die so ausgeführt ist, dass beim<br />

Versagen der Basisisolierung keine Spannung von einem aktiven Teil an ein berührbares elektrisch<br />

leitfähiges Teil des Gerätegehäuses gelangen kann. Sie schützt außerdem auch vor direktem und<br />

indirektem Berühren.<br />

Farb- oder Lacküberzüge sind als Schutzisolierung nicht zulässig.<br />

Geräte mit Schutzisolierung werden in die Schutzklasse II eingeteilt und mit zwei ineinander<br />

liegenden Quadraten gekennzeichnet. Der Anschluss erfolgt über eine zweiadrige Leitung ohne<br />

Schutzleiter.<br />

Abbildung 2: Symbol für Schutzisolierung<br />

3.2 Kleinspannung<br />

Unter Kleinspannung fallen Netze, mit Spannungen von bis zu 50 V AC und 120 V DC.<br />

Kleinspannungsnetze bieten wegen der geringeren Spannung besonderen Schutz gegen einen<br />

elektrischen Schlag, da die Spannungen für einen erwachsenen Menschen nicht lebensgefährlich<br />

sind. Bei Spannungen von über 25 V AC oder 60 V DC muss ein Schutz gegen direktes berühren<br />

erfolgen. Da niedrigere Spannungen als 25 V AC oder 60 V DC auch für Kinder oder Tiere keine<br />

Gefahr darstellen kann auf Schutzmaßnahmen (in trockenen Räumen) gegen direktes berühren<br />

verzichtet werden. In PELV- und FELV-Netzen darf auf den direkten Berührungsschutz ab 6 VAC<br />

und 15 VDC generell verzichtet werden.<br />

7


In Feuchträumen gelten wiederum andere Vorschriften. Hier darf nicht auf den Berührungsschutz<br />

verzichtet werden und meist sind die maximal erlaubten Spannungen niedriger als in normalen<br />

Räumen.<br />

Bei der Kleinspannung wird unterschieden zwischen:<br />

SELV (Safety Extra Low Voltage) auch Sicherheitskleinspannung genannt<br />

PELV (Protective Extra Low Voltage) auch Schutzkleinspannung genannt<br />

FELV (Functional Extra Low Voltage) Funktionskleinspannung genannt.<br />

Zur Erzeugung der Spannung für ein SELV-Netz dürfen nur sichere Betriebsmittel wie<br />

Akkumulatoren oder Generatoren (nach DIN VDE 0551) verwendet werden. Kommen andere<br />

Quellen zum Einsatz, die von Netzen mit einer höheren Spannungen gespeist werden müssen<br />

spezielle Maßnahmen ergriffen werden um einen überschlag von Spannungen aus dem primär<br />

seitigen Netz zu vermeiden (zusätzliche oder verstärkte Isolierungen). Man spricht hier von sicherer<br />

Trennung.<br />

Ein wesentliches Merkmal von SELV-Netzen ist, dass sie nicht geerdet werden dürfen.<br />

PELV-Netze unterscheiden sich zu SELV-Netzen darin das in diesem Netz der Ausgang der<br />

Spannungsquelle geerdet werden muss und Betriebsmittel geerdet werden dürfen.<br />

Angewendet wird diese Erdung z. b: um einen Potentialausgleich zu realisieren. Sie dient nicht als<br />

Schutzerdung sonder lediglich dazu eine Funktion (Potentialausgleich) zu realisieren. Die Erdung<br />

wird aus diesem Grund auch als Funktionserdung bezeichnet.<br />

In FELV-Netzen ist keine verstärkte oder doppelte Isolierung in den Versorgungsgeräten notwendig.<br />

Außerdem ist es erlaubt die Sekundärseite zu Erden. In diesem Fall muss eine Verbindung mit dem<br />

Schutzleiter der Primärseite hergestellt werden.<br />

Abbildung 3: Symbol für Schutzklasse 3<br />

8


3.3 Schutztrennung<br />

Bei Schutztrennung werden Betriebsmittel vom Netz galvanisch getrennt. Das bedeutet, dass keine<br />

Ladungsträger vom primären (speisenden) Netz zum sekundären Netz fließen können. Dadurch tritt<br />

auf der Sekundärseite keine Spannungsdifferenz zwischen einem aktiven Leiter und Erde auf.<br />

Es ist daher verboten die Schutzleiter von Geräten auf der Verbraucherseite mit dem Schutzleiter des<br />

Primärnetzes zu verbinden.<br />

Diese Schutzmaßnahme ist relativ aufwendig, da zur Versorgung von Netzen mit Schutztrennung nur<br />

Trenntransformatoren nach VDE 0550 und VDE 0551 oder Generatoren nach VDE 0530 Teil 1<br />

verwendet werden dürfen. Die maximal zulässige Spannung liegt bei 500 V, unabhängig von der<br />

Spannungsart.<br />

Es wird empfohlen (inzwischen nicht mehr gefordert), an einem Trenntransformator, nur ein<br />

Betriebsmittel zu betreiben. Sollen mehrere Betriebsmittel angeschlossen werden müssen die<br />

Schutzleiter der Geräte mit einem ungeerdeten Potentialausgleichsleiter verbunden werden.<br />

Um beim Auftritt von mehr als einem Fehler (z. B. Körperschluss an zwei Geräten) hohe<br />

Kurzschlussströme zu vermeiden kommen Überstromschutzorgane zum Einsatz.<br />

Abbildung 4: Darstellung eines Netzes ohne und mit (Mitte und rechts) Schutztrennung<br />

Abbildung 3 zeigt schematisch ein Netz mit und ohne Schutztrennung. Im 1. Fall (links) liegt ein<br />

Körperschluss vor und es kommt zu einem Stromfluss über die Person und die Erde. Im 2. Fall wird<br />

dieser Körperstrom durch die Schutztrennung vermieden. Auch ein gefahrloses Berühren eines<br />

Leiters ist möglich (3. Fall).<br />

9


3.4 nicht leitende Räume<br />

In Nichtleitenden RÄumen wird der Mensch durch eine isolierende StandflÄche vom Erdpotential<br />

getrennt. Ebenfalls sind WÄnde und alle mit der Hand erreichbare GegenstÄnde die Erdpotential<br />

haben zu isolieren bzw. isolierend abzudecken. Die Isolierung muss fest mit der BetriebsstÄtte<br />

verbunden sein. BerÅhrt der Mensch ein Potential wird er auf dieses angehoben, da er mit keinem<br />

anderen Potential verbunden ist. Es entsteht keine gefÄhrliche BerÅhrungsspannung, da kein<br />

Potentialunterschied vorhanden ist.<br />

BerÅhrbare Teile die unterschiedliches Potential annehmen kÇnnen sind so anzuordnen das<br />

gleichzeitiges berÅhren von zwei Teilen ausgeschlossen ist (siehe Abbildung 4).<br />

FÅr FuÉbÇden und WÄnde sind MindestwiderstÄnde von 50 kÑ bei bis zu 500 V und 100 kÑ bei<br />

einer Spannung von Åber 500 V unabhÄngig der Spannungsart vorgeschrieben.<br />

Abbildung 5: Schematisch Darstellung eines nichtleitenden Raums<br />

3.5 Schutz durch erdfreien örtlichen Potentialausgleich<br />

Bei einem erdfreien Çrtlichen Potentialausgleich werden sÄmtliche KÇrper und leitfÄhige Teile die im<br />

Handbereich einer Person sind und gleichzeitig berÅhrt werden kÇnnen mit einem<br />

Potentialausgleichsleiter verbunden. Der Handbereich einer Person ist mit Ö 2,5 m (vom Standpunkt<br />

10


aus gemessen) definiert bzw. zum Boden hin mit 1,25 m. Durch diese Schutzmaßnahme werden<br />

unterschiedlich hohe Potentiale und daraus resultierende Berührungsspannungen vermieden.<br />

Abbildung 6: Schematische Darstellung eines erdfreien, örtlichen Potenzialausgleichs<br />

11


4 Netzabhängige Schutzmaßnahmen<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Versorgungsnetze die in der Praxis zum Einsatz kommen, können<br />

die nachfolgenden Schutzmaßnahmen nicht in allen Netzen eingesetzt werden. Ob eine<br />

Schutzmaßnahme eingesetzt werden kann hängt im wesentlichen von den Erdungsmaßnahmen in den<br />

jeweiligen Netzen ab.<br />

In TN-Netzen wird im gesamten Netz ein Leiter (PEN- oder Schutzleiter) mitgeführt der zum<br />

Rückfluss von Fehlerströmen dient. Körperschlüsse entsprechen dadurch Kurzschlüssen und bringen<br />

durch den resultierenden, hohen Fehlerstrom (Kurzschlussstrom) die Überstromschutzorgane zum<br />

auslösen. Hohe Berührungsspannungen bleiben nur für eine kurze Zeit bestehen.<br />

Zusätzlich wird der PEN- oder Schutzleiter in Transformatornähe und in Gebäuden<br />

(Fundamenterder) geerdet. So wird eine hohe Berührungsspannung bei Unterbrechung des PEN-<br />

Leiters vermieden, da ein Stromrückfluss zum Sternpunkt über das Erdreich möglich ist. Diese<br />

Erdungsmaßnahmen ermöglichen den Einsatz eines FI-Schutzschalters auch dann noch, wenn der<br />

PEN oder Schutzleiter unterbrochen ist.<br />

Im TT-Netz werden alle Körper direkt geerdet, da vom speisenden Transformator aus kein<br />

Schutzleiter mitgeführt wird. Der Sternpunkt des Transformators ist ebenfalls geerdet. Da ein<br />

Fehlerstrom bei Körperschlüssen nur durch das Erdreich abfließen kann sind besondere<br />

Erdungsbedingungen notwendig und vorgeschrieben, damit ein auslösen der Schutzeinrichtungen<br />

(FI-Schutzschalter und Überstromorgane) gewährleistet ist.<br />

IT-Netze unterscheiden sich von TT-Netzen nur darin, dass der Sternpunkt des Transformators nicht<br />

geerdet ist. Da kein Stromrückfluss über Erde zum Sternpunkt des Transformators möglich ist treten<br />

gegenüber Erdpotenzial keine hohen Berührungsspannungen auf.<br />

4.1 Schutz durch Abschaltung<br />

Die hierunter fallenden Maßnahmen dienen als Zusatz zu anderen und sind nicht als alleinige<br />

Maßnahmen zum Schutz gegen einen elektrischen Schlag zulässig. Einige wiederum sind in<br />

Bereichen wie z. B. der Hausinstallation zwingend vorgeschrieben.<br />

12


4.1.1 FU-Schutzschalter<br />

Der Fehlerspannungsschutzschalter kommt heute nur noch selten zum Einsatz z. B. in<br />

Gleichstromnetzen und nur dann wenn FI-Schutzschalter oder Überstromschutzschalter nicht<br />

eingesetzt werden kÇnnen. Da FU-Schutzschalter nicht mehr genormt sind dÅrfen sie nur noch in<br />

Eigenverantwortung verwendet werden.<br />

Der FU-Schutzschalter besteht aus einer Fehlerspannungsspule, einem AuslÇsemechanismus,<br />

Schutzleiter und einer Hilfserdungsleitung. Der Hilfserder wird mit dem Schutzschalter verbunden<br />

und darf einen Erdungswiderstand von 200 Ñ bzw. 500 Ñ in AusnahmefÄllen nicht Åberschreiten.<br />

ZusÄtzlich muss er isoliert und mit einem Abstand von mindestens 10 m zu anderen Erdern verlegt<br />

werden, weil eine Verbindung zwischen Hilfserder und anderen geerdeten Teilen die<br />

Fehlerspannungsspule ÅberbrÅcken. Diese misst die Spannungsdifferenz zwischen Anlagenteil und<br />

Hilfserder. Kommt es durch einen KÇrperschluss zu einer unzulÄssig hohen BerÅhrungsspannung<br />

gegenÅber Erde schaltet der Schutzschalter allpolig ab.<br />

Eine Unterbrechung des Schutzleiters fÅhrt zum sofortigen Ausfall der SchutzmaÉnahme.<br />

Einsetzbar ist diese MaÉnahme im IT- und TT-Netz.<br />

Abbildung 7: Aufbau eines Fehlerspannungsschutzschalters<br />

13


4.1.2 FI-Schutzschalter<br />

Ein FI-Schutzschalter vergleicht in einem Summenstromwandler die hin- und rückfließenden Ströme<br />

der an ihm angeschlossenen Verbraucher. Der Summenstromwandler besteht aus einem Eisenkern<br />

um den eine Spule gewickelt ist (Sekundärwicklung). Durch den Eisenkern werden die Außenleiter<br />

und der Nullleiter durch geschleift. Fließt kein Fehlerstrom so ist die Summe aller Ströme Null. Jeder<br />

Strom in einem der Leiter verursacht in dem Eisenkern einen magnetischen Fluss, welche ebenfalls<br />

wie die Leiterströme sich entgegen gerichtet sind und sich in ihrer Wirkung aufheben. Daher wird in<br />

der Sekundärwicklung keine Spannung induziert und es erfolgt keine Auslösung des Schalters.<br />

Abbildung 8: Aufbau eines Fehlerstrom-Schutzschalters<br />

Fließt bei einem Fehlerfall jedoch ein Fehlerstrom (z. B. Abbildung 8) so ist die Summe der Ströme<br />

nicht Null. Auch die magnetischen Flüsse im Eisenkern heben sich in ihrer Wirkung nicht mehr auf<br />

und es wird in der Sekundärwicklung eine Spannung induziert. Der Schutzschalter schaltet infolge<br />

dessen allpolig ab.<br />

14


Abbildung 9: Fehlerstromschutzschaltung mit unterbrochenem PE, Körperschluss und Fehlerstrom<br />

Die Höhe des nötigen Fehlerstroms die zum auslösen erforderlich ist hängt von der Empfindlichkeit<br />

der Auslösespule, die an die Sekundärwicklung angeschlossen ist, ab. Genormte FI-Schutzschalter<br />

schalten je nach Auslegung bei 1, 0,5, 0,3, 0,03 oder 0,01 A ab.<br />

Zum Einsatz kommt diese Maßnahme im IT-, TT- und TN-Netz.<br />

4.2 Schutz durch Meldung<br />

In IT-Systemen ist der Sternpunkt des speisenden Transformators nicht geerdet. Die angeschlossenen<br />

Betriebsmittel sind durch einen Schutzleiter geerdet. In diesem Netz kommen<br />

Isolationsüberwachungseinrichtungen zum Einsatz, welche ständig den Isolationszustand<br />

kontrollieren. Kommt es zu einem Körperschluss in einem der Betriebsmittel entsteht keine<br />

gefährliche Berührungsspannung, da der Sternpunkt des Netzes ungeerdet ist. Der auftretende<br />

Fehlerstrom ist ebenfalls sehr gering, denn dieser hängt von den Leiterkapazitäten gegenüber der<br />

Erde und den Isolationswiderständen der fehlerfreien Leiter ab.<br />

Ein solcher Fehler wird von der Isolationsüberwachungseinrichtung erkannt und gemeldet. Es erfolgt<br />

noch keine Abschaltung. Erst beim Auftreten eines weiteren Fehlers erfolgt eine Abschaltung.<br />

Zum Einsatz kommt diese Maßnahme im IT-Netz.<br />

15


Abbildung 10: Netz mit Isolationsüberwachungseinrichtung<br />

16


5 Weiter Maßnahmen<br />

5.1 Schutz durch Hindernisse<br />

Durch Hindernisse soll verhindert werden dass man bei reflexartigen Bewegungen während der<br />

Arbeit keine spannungsführenden Teile berühren kann. Hindernisse können z. B. Geländer oder<br />

Gitter (siehe Bild) sein. Da diese Maßnahme nur einen teilweisen Schutz gegen direktes Berühren<br />

bietet wird sie meist nur in elektrischen Betriebsstätten eingesetzt zu denen Laien keinen Zutritt<br />

haben.<br />

Abbildung 11: Trafostation mit Gittern als Schutzmaßnahme<br />

5.2 Schutz durch Abstand<br />

Der Schutz durch Abstand verhindert das berühren von mehreren Potentialen. Er ist wesentlicher<br />

Bestandteil von einigen anderen Schutzmaßnahmen wie dem nichtleitenden Raum. Hier gilt als<br />

einzuhaltendes Abstandsmaß der Handbereich (in Kapitel 3.5 genannt).<br />

17


6 Anwendung von Schutzmaßnahmen im Ferienhaus<br />

Das Ferienhaus wird mit einem TN-C-Netz versorgt. In der Hauptverteilung wird der PEN-Leiter in<br />

den Neutalleiter und den Schutzleiter aufgeteilt. Der Schutzleiter wird mit dem Fundamenterder<br />

(Betriebserder) des Ferienhauses verbunden. Ab diesem Punkt handelt es sich um ein TN-S-Netz.<br />

Innerhalb dieses Netzes können mehrere Schutzmaßnahmen eingesetzt werden.<br />

Hier ist als erstes der Potentialausgleich zu nennen. An der Potentialausgleichsschiene werden z. B.<br />

Rohrleitungen, Fundamenterder und Schutzleiter angeschlossen um Berührungsspannungen die aus<br />

einem Potenzialunterschied resultieren zu vermeiden.<br />

Desweiteren kann der FI-Schutzschalter eingesetzt werden dieser ist seit mehreren Jahren in<br />

Neubauten vorgeschrieben. Eingebaut wird er in der Hauptverteilung hinter der Hauptsicherung. Mit<br />

ihm werden Steckdosenkreise, Feuchträume, Außenbereiche und Baderäume abgesichert. Es ist<br />

jedoch zu beachten, dass z. B. für Bäder und den Steckdosenkreis in den anderen Räumen getrennte<br />

FI-Schutzschalter verwendet werden müssen.<br />

Ebenfalls denkbar, jedoch in Wohnhäusern nicht üblich, ist der Einbau eines Trenntransformators für<br />

Steckdosen in Baderäumen. Was jedoch in nahezu jedem Gebäude zu finden ist, ist ein Netz das mit<br />

Kleinspannung betrieben wird. In unserem Ferienhaus könnte dies z. B. eine Klingel sein. Übliche<br />

Spannungen sind 8 V und 12 V.<br />

18


7 EPLAN-Pläne<br />

Ebenfalls zur Gruppenarbeit gehörte das projektieren der Elektroinstallation für das Kinderzimmer<br />

und der Terrasse in ein- und allpoliger Darstellung, welche auf den folgenden Seiten aufgeführt sind.<br />

Abbildung 12: Deckblatt<br />

19


Abbildung 13: Kinderzimmer in einpoliger Darstellung<br />

20


Abbildung 14: Kinderzimmer in allpoliger Darstellung<br />

21


Abbildung 15: Terrasse in einpoliger Darstellung<br />

22


Abbildung 16: Terrasse in allpoliger Darstellung<br />

23


Literaturverzeichnis<br />

Elektrotechnik Energietechnik, Kieser Verlag, 1. Auflage 1998, Seite 635 ff<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzmaßnahme<br />

http://www.baunetzwissen.de/index/Elektro-Schutzmassnahmen_33315.html<br />

http://www.elektro-wissen.de/Bilder/FI-Schutzschalter-gross.jpg<br />

http://www.elektro-lexikon.de/Bilder/Schutzklasse3.gif<br />

http://www.hochschule-bochum.de/fileadmin/media/fb_e/labore/gelab/ETV18_Koerperschutz.pdf<br />

http://www.bgbau-medien.de/site/asp/dms.asp?url=/zh/bgi867/5.htm<br />

http://www.zieglerpartner.ch/Portals/0/Content/News/Lommis/TS%20M%C3%BChle%20Trafo%20<br />

HS_web.jpg<br />

24

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