Zum stadtfest: - Gießener Allgemeine
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LickpuNkt<br />
perlen aus Gießen<br />
Das Stadtfest ist immer auch eine kleine Werkschau der heimischen Musiker, deren Besuch<br />
sich lohnt. Immer mehr, möchte man sogar sagen, denn was sich in und um Gießen in den<br />
letzten Monaten musikalisch entwickelt hat, ist aller Ehren wert. Premieren in tollen Kostümen,<br />
Singles im Radio, neue Alben und Plattenverträge bei kleinen und bei großen Labels. Gießen<br />
kann stolz sein auf die Erben von »Juli« und sich darauf freuen, dass bald schon der nächste<br />
Exportschlager deutschlandweit Furore macht.<br />
Familie hossa: Liebe zum Detail<br />
Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um ein<br />
Projekt wie die Schlagerband Familie Hossa auf die<br />
Beine zu stellen. Wie perfektionistisch und detailverliebt<br />
dabei Bandgründer Michael Minge arbeitet,<br />
weiß man schon seit dem durchschlagenden Erfolg<br />
der Superphonix. Für seine musikalische 70er-Jahre-<br />
Familie hat er zusätzlich den Gitarristen Michael<br />
Hopka ins Boot geholt. Klar: Bei der schrill-bunten<br />
Familie kommt es nicht nur auf versierte Musiker<br />
und gute Stimmen an. Ein halbes Jahr hat man am<br />
Bühnenbild gefeilt, gemeinsam mit Designer Guido<br />
Juchniewicz (besser bekannt als Scid da Beat) und<br />
Dennis Bahl von DTT-Konzerte quietschbunte Tapetenmuster<br />
und Sofaverkleidungen entworfen, gebastelt,<br />
gebaut und geschraubt. Das Ergebnis: Eine<br />
schrill-bunte Party, die selbst Schlagermuffel mitzureißen<br />
weiß.<br />
» Freitag, 17. August, 20 Uhr, Bühne am Selterstor<br />
the Joy Over the Lost penny:<br />
Die große Entkrampfung<br />
Wer etwas auf sich hält, predigt derzeit<br />
Musik, die voller Brüche und Disharmonien<br />
ist. Krampf ist Trumpf. James Blake<br />
und Konsorten sind sicherlich begeistert.<br />
Anstrengend ist das auf Dauer trotzdem.<br />
Dabei liegt gute Musik so nahe. The Joy<br />
Over The Lost Penny wagen den Verzicht<br />
auf jegliche Anbiederung an<br />
Trends und beschränken sich auf das<br />
6 streifzug 8/2012<br />
Wesentliche: hervorragende Musik. The<br />
Mamas And The Papas, The Beatles und The<br />
Kinks mag man raushören. Zweiflern, die<br />
nach dem Ausscheiden von Theresa Weisensee<br />
– lange Zeit war sie das lyrische<br />
Mastermind der Band – nicht sicher waren,<br />
ob The Joy Over The Lost Penny das Niveau<br />
halten können, sei gesagt: Pah! In Sabine<br />
Recht haben die <strong>Gießener</strong> auch am Mikro-<br />
fon einen würdigen Ersatz gefunden. Keine<br />
Brüche. Keine Disharmonien. Kein Krampf.<br />
Überzeugen kann man sich davon auf ihrer<br />
zweiten EP, die noch in diesem August herauskommen<br />
soll. Oder man schaut einfach<br />
beim Stadtfest vorbei.<br />
» Sonntag, 19. August, 16.30 Uhr,<br />
Ulenspiegel-Bühne