Zum stadtfest: - Gießener Allgemeine
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<strong>Zum</strong> <strong>stadtfest</strong>:<br />
Jonas schubert kommt mit<br />
seiner Band, neuem Namen<br />
und fettem plattenvertrag<br />
in die Heimat zurück<br />
streifzug<br />
meets<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Stadtgespräch<br />
Premiere: Erster<br />
CSD Mittelhessen<br />
in Gießen auf dem<br />
Kirchenplatz. Seite 18<br />
Sportwelt<br />
London 2012: Wir<br />
schießen mit unserem<br />
olympiateilnehmer<br />
Julian Justus. Seite 40<br />
5. 5. Jahrgang Jahrgang · · 8/2012<br />
8/2012
Sie finden das hochwertige und informative Kultur- und Veranstaltungsmagazin<br />
im handlichen DIN-A4-Format am Donnerstag, dem 30. August 2012, in der Ausgabe<br />
der <strong>Gießener</strong>/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n und an über 250 Auslagestellen in Stadt<br />
und Landkreis. Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz in einem informativen<br />
und ansprechenden Umfeld!<br />
Erscheinungstermin September-Ausgabe: Donnerstag, 30. August 2012<br />
Anzeigenschluss: Freitag, 17. August 2012<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> · Anzeigenverkaufsleitung<br />
Tel. 06 41/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00<br />
E-Mail: anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de<br />
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In Stadt und Landkreis Gießen …<br />
1<br />
… die Nr.
Editorial<br />
Die Themenfindung für eine Ausgabe, in der das Stadtfest in Gießen im Blickpunkt stehen soll, ist nicht ganz einfach.<br />
Ehrlich. Denn es gibt kaum Neues, über das man berichten könnte. Kein neues Konzept, keine anderen Bühnen, keine<br />
längeren Öffnungszeiten und auch kein Freibier. Warum auch? Es läuft ja alles ganz wunderbar – seit vielen Jahren<br />
schon. Und irgendwie ist das ja auch genau das Schöne. Das Vertraute. Das Verlässliche. Das Stadtfest ist wie Gießen<br />
selbst. Es ist ehrlich, es macht keine falschen Versprechungen und es hält, was es verspricht. Man weiß, was man daran<br />
hat, und was nicht. Ich zum Beispiel weiß heute schon genau, an welchen Orten ich mich an diesen drei Tagen<br />
aufhalten werde, und ich weiß auch schon genau, auf wen ich dort treffen werde. Ist nämlich immer so. Auf viele alte<br />
Bekannte freue ich mich, auf andere nicht. Auch das ist immer so. Eines wird sich aber verändern. Das habe ich mir<br />
vorgenommen. Auf die dämlichste Frage aller Stadtfestfragen gibt es von mir in diesem Jahr nur noch eine Antwort.<br />
»Und, was machst du so?« »Ich? Ich geh mal schnell weiter«, denn auf dem Stadtfest in Gießen gibt es irgendwie doch immer wieder etwas<br />
Neues zu entdecken. Ist immer so. Und wir haben auch schon ein bisschen was für Sie gefunden. Marc Schäfer<br />
Inhalt<br />
BlicKpunKt 4<br />
Stadtfest: After-Hour in Gießen · Musikalische Perlen aus der Region · Wo findet man was? ·<br />
Bühnenprogramm und Zeitplan<br />
Brad ShawS Kolumne 13<br />
Kolumnist Brad Shaw über Stadtfeste<br />
und die immer gleichen Fragen<br />
mediatheK 17<br />
Im Test: CD und App<br />
StadtgeSpräch 18<br />
Premiere: CSD in Gießen · Die längste<br />
Rutsche Deutschlands im Kletterwald auf<br />
dem Schiffenberg<br />
unterwegS 22<br />
Laubacher Wald: Lieber erstklassig<br />
hessisch, als zweitklassig international<br />
auSleSe 24<br />
VeranStaltungSKalender 26<br />
VinotheK 32<br />
Wein des Monats: Chardonnay aus Südafrika<br />
ohne Mätzchen<br />
am main 33<br />
»Das Bett« feiert den siebenjährigen<br />
Geburtstag mit einem großen Festival · Eine<br />
Stimme wie ein voller Aschenbecher: Mark<br />
Lanegan in der »Batschkapp«<br />
campuS 36<br />
Der Ursprung der Materie: Das Higgs-<br />
Boson und seine Verbindung an die JLU<br />
nach Gießen<br />
Kultur 38<br />
Wird Tanzen teurer? Die GEMA, die<br />
Gebühren und die Sorgen der Clubbesitzer<br />
Sportwelt 40<br />
Mein erstes Mal: Auf dem Schießstand<br />
mit Olympiateilnehmer Julian Justus aus<br />
Homberg/Ohm<br />
Foto: Lademann<br />
SperrSitz 42<br />
Neu im Kino: Der Tanzfilm »Step Up –<br />
Miami Heat 3D«<br />
Foto: pm<br />
rampenlicht 14<br />
Der Theatermacher: Heiner Goebbels im<br />
Interview<br />
streifzug<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
mbH<br />
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />
E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags gesellschaft mbH<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />
Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />
»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />
sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />
Auslagenstellen. Auflage: 40 000 Exemplare<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben<br />
Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 3 vom 1. Januar 2012<br />
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Titelbild: Sabine Glinke<br />
Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />
An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />
D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel, Dr.<br />
M. Rempel, B. Sälzer.<br />
Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />
erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />
unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland<br />
GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen<br />
8/2012 streifzug 3
Nachts auf<br />
dem Stadtfest<br />
Um 23 Uhr ist Schluss? Regelmäßig gehen auf den Bühnen des Stadtfests ausgerechnet<br />
dann die Lautsprecher aus, wenn es junge Leute an normalen Wochenenden gerade einmal<br />
aus dem Haus in den Club zieht. Das war nicht immer so. Vor 20 Jahren wurde den »unverschämten<br />
Übertreibungen der vergangenen Stadtfeste in der <strong>Gießener</strong> Innenstadt« mit einer<br />
Klage ein Ende gesetzt. Heute herrscht bei vielen Besuchern nach der Freude über viel Altbekanntes<br />
und wenig Brandneues regelmäßig Unverständnis über den frühen Zapfenstreich.<br />
Doch: Weiterfeiern ist möglich – dies gilt mehr denn je auch für die 28. Auflage, die vom<br />
17. bis 19. August in der Innenstadt gefeiert wird.<br />
4 streifzug 8/2012
Foto: Foto: Lademann Lademann<br />
Das Rezept ist einfach wie genial: Bands,<br />
Bier und Bratwurst will das Volk. Einmal im<br />
Jahr kommt Gießen zusammen. Der traditionelle<br />
Termin mitten in den Semesterferien ist<br />
für eine Studentenstadt fast schon revolutionär<br />
gewählt. Man weiß: Die guten Schulfreunde<br />
aus der Jugend, die irgendwann dem<br />
Ruf der Großstadt gefolgt waren, stehen wie<br />
jedes Jahr an der vorderen Plockstraße. Man<br />
würde sie blind finden. Die verschrobenen<br />
Freunde der Eltern, bei denen man früher mit<br />
der Familie regelmäßig zu Grillabenden eingeladen<br />
war, erzählen auch dieses Mal wieder<br />
ihre Geschichten von damals am Kirchenplatz.<br />
Heimatgefühl deluxe. Dazu die kleinen<br />
Perlen im Bühnenprogramm: Tess Wiley, OK<br />
KID, The Joy Over The Lost Penny oder Budzillus<br />
werden in diesem Jahr dabei sein. Das<br />
Leben kann so schön sein, so easy, so leicht.<br />
Doch dann: Keine Musik! Keine altbekannten<br />
Gesichter an den altbekannten Ständen! Kein<br />
Bierpilz am Kirchenplatz! Kein Stau bei den<br />
Schwätzern! Was für Anhänger des Stadtfests<br />
klingt wie Horrorszenarien wäre 1992 fast zur<br />
bitteren Realität geworden. Von einer »teuflischen<br />
Hinrichtungsart« war die Rede in<br />
einem Schreiben, das damals von einem<br />
»Arbeitskreis Stadtmitte« an <strong>Gießener</strong> Haushalte<br />
verteilt wurde. Ein Polizeiminister aus<br />
Peking, so hieß es dort, habe sich die Methode<br />
vor etwa 4000 Jahren ausgedacht. Die<br />
Idee: »Durch permanentes Trommeln, Flötenspielen<br />
und Lärmen ließ er die Verurteilten zu<br />
Wahnsinn und schließlich Tod treiben.« Das<br />
Stadtfest in seiner damaligen Form gefährde<br />
zwar nicht das Leben, so wurde in dem<br />
Schreiben argumentiert, wohl aber die Gesundheit<br />
der Anwohner. Was folgte war ein<br />
Streit, der nach einer Klage bis vor den Hessischen<br />
Verwaltungsgerichtshof führte. Die<br />
Organisatoren des Stadtfests hatten der Klägerin<br />
sogar angeboten, ihr und ihrer Tochter für<br />
die Tage der Innenstadtfeierei einen Urlaub<br />
zu spendieren. Ohne Erfolg. Erst einen Tag<br />
vor Beginn stand 1992 überhaupt fest, dass<br />
es ein Stadtfest geben würde. Allerdings nicht<br />
wie in den Jahren zuvor: Am späten Abend<br />
durften eng gesetzte Lärmrichtwerte nicht<br />
mehr überschritten werden. Dazu kam die<br />
Verkürzung des Fests von vier auf drei Tage.<br />
Noch heute werden die Bühnen nur bis<br />
23 Uhr bespielt, bis 1 Uhr sind Bier und Bratwurst<br />
zu bekommen.<br />
Ein Plan der Gießen Marketing GmbH vor<br />
etwa acht Jahren, die Regelung des frühen<br />
Zapfenstreichs aufzuweichen, und die Lautsprecher<br />
erst um 24 Uhr auszumachen, wurde<br />
von den internen Juristen mit dem Hinweis<br />
abgeblockt, das Urteil von 1992 habe<br />
weiter Bestand. Bei genauerem Hinsehen<br />
muss die Innenstadtfeierei in Gießen heute<br />
den Vergleich mit anderen Städten aber auch<br />
gar nicht fürchten: So werden die Bühnen<br />
etwa bei »3 Tage Marburg« ebenfalls nicht<br />
länger bespielt. In vielen anderen Städten<br />
stellt sich die Situation nicht anders dar.<br />
Außerdem gibt es Alternativen. Im Ulenspiegel<br />
hat man bereits vor vier Jahren den ersten<br />
Schritt gemacht: Ab 23 Uhr geht die Musik<br />
inzwischen im Keller weiter. Weiterfeiern ist<br />
möglich, ohne die Nerven der Anwohner<br />
überzustrapazieren. In diesem Jahr spielen<br />
Elfmorgen und Weltrekorder ihre rockig-alternativen<br />
Stücke. Auch das MuK bittet zum<br />
Tanz, nachdem die Innenstadtfeierei vorbei<br />
ist. Während für Freitag ein »90er Eurodance<br />
Open Air« geplant ist, geben sich am Samstag<br />
wie gewohnt und wie geliebt die Jungs von<br />
UNDERtheGROUND die Ehre. Beim »Stadtfest<br />
Open Air« an der Automeile wird zu<br />
elektronischer Tanzmusik auch der 15. Geburtstag<br />
der Partyreihe gefeiert. Das Monkeys<br />
lädt am Freitag zur legendären Kopfhörerparty.<br />
Am Samstag kommen die »King Kong<br />
Warriors« zurück: Die ersten Gäste in der<br />
Affenkammer erhalten ein Laserschwert.<br />
Wichtig für die Weiterfeierei: Freitag und<br />
Samstag fahren die Stadtbusse zusätzlich um<br />
0.30 Uhr und um 1 Uhr ab Marktplatz. Die<br />
Nachtbuslinien Venus und Saturn verkehren<br />
von 0.30 Uhr bis 4.30 Uhr. Florian Dörr<br />
bLickpuNkt<br />
»Run and Roll«<br />
Herz beweisen kann Gießen am<br />
Sonntag, 19. August, beim Stadtlauf<br />
»Run’n’Roll for Help« durch die Innenstadt.<br />
Die Erlöse kommen der<br />
Aidshilfe und der Lebenshilfe zugute.<br />
Ausgesprochen sportlich müssen die<br />
Teilnehmer nicht sein: Um 15.30 Uhr<br />
laden die Veranstalter auf die 5-km-<br />
Strecke zum Nordic Walking, danach<br />
folgt der Schülerlauf über 1000 Meter.<br />
Ausreden gibt es also nicht. Um<br />
16.45 Uhr wird es beim Lauf auf der<br />
5-km-Strecke etwas anspruchsvoller,<br />
bevor um 18 Uhr traditionell zur<br />
Königsdisziplin des »Run’n’Roll for<br />
Help« geblasen wird: 10 000 Meter<br />
stehen dann auf dem Programm. Quer<br />
durch die Innenstadt, über Walltorstraße,<br />
Ostanlage, Neuen Bäue und<br />
Brandplatz führt die Route. Die Online-Anmeldung<br />
auf www.runandrollforhelp.de<br />
ist bis zum 15. August<br />
möglich.<br />
Drachenbootcup<br />
Seit 2300 Jahren kennt man die Boote.<br />
Der Legende nach gehen sie auf den<br />
Versuch zurück, einen Ertrinkenden<br />
vor dem sicheren Tod zu retten. In<br />
Gießen sind Drachenboote zumindest<br />
seit neun Jahren ein Thema. Seitdem<br />
holt man sie einmal im Sommer heraus,<br />
um den inzwischen traditionellen<br />
Drachenbootcup auszutragen. Am<br />
Samstag, 18. August, ist es wieder so<br />
weit. Auf 200 Lahnmetern kämpfen<br />
die stärksten Männer und zähesten<br />
Frauen der Stadt um Ruhm und Ehre.<br />
Dabei gilt: Wer das Boot erst einmal<br />
in Bewegung gebracht hat, der kann<br />
bereits stolz sein. Denn ein voll besetztes<br />
Drachenboot wiegt immerhin<br />
bis zu zwei Tonnen. Den ersten Startschuss<br />
gibt es bereits um 9 Uhr. Ausgetragen<br />
wird ein Sport- und ein Funcup<br />
für mehr oder weniger am-<br />
bitionierte Sportler.<br />
8/2012 streifzug 5
LickpuNkt<br />
perlen aus Gießen<br />
Das Stadtfest ist immer auch eine kleine Werkschau der heimischen Musiker, deren Besuch<br />
sich lohnt. Immer mehr, möchte man sogar sagen, denn was sich in und um Gießen in den<br />
letzten Monaten musikalisch entwickelt hat, ist aller Ehren wert. Premieren in tollen Kostümen,<br />
Singles im Radio, neue Alben und Plattenverträge bei kleinen und bei großen Labels. Gießen<br />
kann stolz sein auf die Erben von »Juli« und sich darauf freuen, dass bald schon der nächste<br />
Exportschlager deutschlandweit Furore macht.<br />
Familie hossa: Liebe zum Detail<br />
Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um ein<br />
Projekt wie die Schlagerband Familie Hossa auf die<br />
Beine zu stellen. Wie perfektionistisch und detailverliebt<br />
dabei Bandgründer Michael Minge arbeitet,<br />
weiß man schon seit dem durchschlagenden Erfolg<br />
der Superphonix. Für seine musikalische 70er-Jahre-<br />
Familie hat er zusätzlich den Gitarristen Michael<br />
Hopka ins Boot geholt. Klar: Bei der schrill-bunten<br />
Familie kommt es nicht nur auf versierte Musiker<br />
und gute Stimmen an. Ein halbes Jahr hat man am<br />
Bühnenbild gefeilt, gemeinsam mit Designer Guido<br />
Juchniewicz (besser bekannt als Scid da Beat) und<br />
Dennis Bahl von DTT-Konzerte quietschbunte Tapetenmuster<br />
und Sofaverkleidungen entworfen, gebastelt,<br />
gebaut und geschraubt. Das Ergebnis: Eine<br />
schrill-bunte Party, die selbst Schlagermuffel mitzureißen<br />
weiß.<br />
» Freitag, 17. August, 20 Uhr, Bühne am Selterstor<br />
the Joy Over the Lost penny:<br />
Die große Entkrampfung<br />
Wer etwas auf sich hält, predigt derzeit<br />
Musik, die voller Brüche und Disharmonien<br />
ist. Krampf ist Trumpf. James Blake<br />
und Konsorten sind sicherlich begeistert.<br />
Anstrengend ist das auf Dauer trotzdem.<br />
Dabei liegt gute Musik so nahe. The Joy<br />
Over The Lost Penny wagen den Verzicht<br />
auf jegliche Anbiederung an<br />
Trends und beschränken sich auf das<br />
6 streifzug 8/2012<br />
Wesentliche: hervorragende Musik. The<br />
Mamas And The Papas, The Beatles und The<br />
Kinks mag man raushören. Zweiflern, die<br />
nach dem Ausscheiden von Theresa Weisensee<br />
– lange Zeit war sie das lyrische<br />
Mastermind der Band – nicht sicher waren,<br />
ob The Joy Over The Lost Penny das Niveau<br />
halten können, sei gesagt: Pah! In Sabine<br />
Recht haben die <strong>Gießener</strong> auch am Mikro-<br />
fon einen würdigen Ersatz gefunden. Keine<br />
Brüche. Keine Disharmonien. Kein Krampf.<br />
Überzeugen kann man sich davon auf ihrer<br />
zweiten EP, die noch in diesem August herauskommen<br />
soll. Oder man schaut einfach<br />
beim Stadtfest vorbei.<br />
» Sonntag, 19. August, 16.30 Uhr,<br />
Ulenspiegel-Bühne
Neoh: Gießens<br />
botschafter<br />
»König auf Lebenszeit«. Der Titel der Rock-Pop Band Neoh trifft es<br />
nicht ganz genau. Dennoch dürfen sich bis zu 16 Gewinner, die<br />
am Wochenende vom 24. bis 26. August unter »Anleitung« der<br />
»Gießen-Botschafter« Neoh und auf Einladung der Gießen Marketing<br />
GmbH die Stadt besuchen, auf drei vergnügliche Tage mit der<br />
Band freuen. Kennenlernen und ein Neoh-Konzert in einem intimen<br />
Rahmen stehen im Mittelpunkt, aber natürlich sollen die Gewinner,<br />
die sich im Rahmen der Frühjahrs-Tour von »Neoh«, bei<br />
der sie Culcha Candela auf deren Deutschland-Tournee begleiteten,<br />
auch Gießen kennen und lieben lernen. Angedacht sind dazu<br />
Kneipen-Tour, Stadtbummel und ein Ausflug ins Grüne. »Ich bin<br />
jetzt schon sicher, dass es unseren Gästen in Gießen sehr gut gefallen<br />
wird. Denn zum einen sind ›Neoh‹ einfach sehr sympathisch,<br />
und zum anderen ist Gießen gerade für junge Leute eine echte Entdeckung«,<br />
findet Sadullah Gülec, Geschäftsführer der Gießen Marketing<br />
GmbH. Und Musik machen können NEOH auch.<br />
» Neoh, Sonntag, 19. August, 17 Uhr, Bühne am Kirchenplatz<br />
Quelle: Statista 2012<br />
www.DIVIICE.de<br />
bLickpuNkt<br />
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8/2012 streifzug 7
LickpuNkt<br />
Aus jona:S wird Ok kiD<br />
Jonas Schubert sitzt im MaarwegStudio in Köln. Kippe links, Kaffee rechts. Füße auf dem<br />
Tisch, er selbst ist auf dem Boden geblieben. Dass der Musiker aus Gießen gemeinsam mit<br />
seinen Band kollegen im Februar einen Plattenvertrag beim renommierten MajorLabel »Four<br />
Music« unterzeichnet hat, erwähnt er zwar, einen Grund auszuflippen sieht er darin aber<br />
nicht. »Es ist cool, denn nun können wir ohne Kompromisse an unserem ersten großen Album<br />
arbeiten, mehr aber nicht«, sagt der WahlKölner, der am 18. August im Rahmen des Stadtfests<br />
mit seinen Jungs auf der »GreenhillBühne« spielen wird. Mit dabei natürlich einige neue<br />
Songs – und ein neuer Name. Die Band, die sich früher jona:S nannte, heißt jetzt OK KID.<br />
Im November 2011 standen die Musiker aus<br />
Gießen und Marburg zum letzten Mal in der<br />
Heimat auf der Bühne. Im »MuK« feierten sie<br />
damals ihr Fünfjähriges. Danach war es ruhig<br />
geworden um die Band mit den eindringlichen<br />
Hooklines. »Wir hatten angekündigt,<br />
dass man gewisse Zeit nichts von uns hören<br />
würde, denn wir standen schon in Verhandlungen<br />
mit einem Label und wussten, dass<br />
wir uns für unser erstes Album viel Zeit nehmen<br />
würden«, erzählt Schubert. Im Februar<br />
war es dann so weit, und die Musiker unterzeichneten<br />
einen Deal mit »Four Music«,<br />
dem angesagtesten Label für deutschsprachige<br />
Rap-Musik, das 1996 von den Fantastischen<br />
Vier gegründet wurde und zuletzt im<br />
Juli 2011 für Aufsehen sorgte, als man mit<br />
Casper und dessen Album »XOXO« Platz<br />
eins der deutschen Charts erreichte.<br />
»Im Moment sind wir in der Produktion des<br />
Albums. Es wird Anfang 2013 erscheinen«,<br />
verrät Schubert. Ein erstes Video soll bereits<br />
im Herbst veröffentlicht werden. Der Ex-Herderschüler<br />
ist glücklich über die neuen Entwicklungen.<br />
»Es ist zwar nicht so, dass wir<br />
gesagt haben, jetzt hat sich endlich dieser eine<br />
große Traum erfüllt, aber wir haben nun<br />
gute Möglichkeiten, mehr Leute zu erreichen<br />
und müssen bei der Produktion der neuen<br />
Songs keine Kompromisse mehr eingehen.<br />
Wir haben den Luxus und das Geld in dieser<br />
Phase alles zu machen was wir wollen. Und<br />
wir haben mit ›Four Music‹ jetzt einen tollen<br />
Partner, der hinter uns steht. Wir spüren volles<br />
Vertrauen und haben alle Freiheiten.<br />
Letztlich machen wir die Platte so, wie wir<br />
sie auch ohne Label machen würden«, erzählt<br />
der Sänger. »Aber wir bauen keine<br />
Luftschlösser.«<br />
8 streifzug 8/2012<br />
Außer der tollen Nachricht über einen großen<br />
Plattenvertrag gibt es weitere News von der<br />
Band. Personell hat sich einiges verändert.<br />
Nur Sänger Schubert, Raffael Kühle an den<br />
Drums und Keyboarder Moritz Rech sind übrig<br />
geblieben. Bei Live-Acts werden die drei<br />
von zwei neuen Musikern unterstützt. Die<br />
anderen Mitglieder haben die Band verlassen.<br />
In diesem Zuge haben Schubert und<br />
seine Kollegen auch ihren Namen geändert.<br />
jona:S nennen sich nun OK KID – und sie<br />
sind glücklich darüber. Mit der Zusammenarbeit<br />
mit »Four Music« habe das nichts zu tun,<br />
stellt Schubert klar. »Wir mussten das Label<br />
sogar überzeugen, dass wir unter dem alten<br />
Namen nicht mehr auftreten möchten«, erzählt<br />
der Biebertaler und fügt hinzu: »Wir haben<br />
schon länger überlegt, unseren Bandnamen<br />
zu wechseln. jona:S hat sich immer so<br />
angehört, als würde nur ein Solokünstler da-<br />
hinter stecken, dabei sind wir schon immer<br />
eine Band. Wir haben also einen Namen gesucht,<br />
der uns drei besser repräsentiert.«<br />
Aber wie kam es zu OK KID? »Raffi, Moritz<br />
und ich haben bis vor wenigen Tagen gedacht,<br />
dass wir in unserer frühen Jugend musikalisch<br />
völlig unterschiedliche Einflüsse<br />
gehabt hätten. Während Raffi Nine Inch Nails<br />
und Dr. Dre abfeierte, hing ich im Skatepark<br />
Heuchelheim und hörte Millencolin oder Silverchair.<br />
Damals habe ich Hiphop gehasst.<br />
Und Moritz knutschte zum ersten Mal mit<br />
seiner Freundin zu Bohemian Rhapsody von<br />
Queen«, erzählt Schubert. Aus einer Bierlaune<br />
heraus haben die drei Freunde vor einigen<br />
Tagen jeweils ihr »All-Time-Favorites«-Album-Ranking<br />
erstellt. Jeder hat zehn Lieblings-Alben<br />
aufgeschrieben. Dabei gab es nur<br />
zwei Übereinstimmungen. Die Radiohead-<br />
Scheiben »OK Computer« und »KID A«.
»Beide sind musikalische Wunderwerke, die<br />
in den späten 90ern unser Verständnis von<br />
guter Musik geprägt haben«, sagt der Sänger<br />
und erklärt, warum der neue Name so gut<br />
passt: »Obwohl wir alle Ende 20 sind, fühlen<br />
sich viele Menschen in unserem Umfeld<br />
noch als Kids. Sie verbringen immer noch<br />
durchkiffte Nächte vor der Playstation mit ihren<br />
Jungs und geben das meiste Geld für Party<br />
und Junkfood aus. Sie haben Angst vor Verantwortung<br />
und nur das Ziel, unbeschwert<br />
leben zu können. Viele Themen unserer<br />
Songs handeln von einer Generation von Berufsjugendlichen,<br />
Hedonisten und Individualisten.<br />
Heimatlos und Spaß dabei«. OK stehe<br />
in diesem Zusammenhang für die vielen<br />
Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten, so<br />
dass es immer schwerer falle, sich für einen<br />
Weg zu entscheiden. »Viele wollen sich alle<br />
Möglichkeiten offenhalten. OK steht somit<br />
auch für die Unentschlossenheit Gut oder<br />
Schlecht zu sagen. Alles ist eben OK«, meint<br />
Schubert, der weiß, dass eine Namensänderung<br />
immer schwer ist, auch weil jona:S landesweit<br />
schon eine Fan-Base hat. Aber, wenn<br />
nicht jetzt, wann dann. Von der Gründungsformation<br />
sind im sechsten Jahr nur noch<br />
zwei Musiker dabei. »Wir verändern uns dadurch<br />
ja nicht. Raffael und Moritz schreiben<br />
weiterhin die Songs und ich die Texte. Der<br />
Stil bleibt«, verspricht Schubert.<br />
Schon im Herbst wird unter dem neuen Namen<br />
ein Video erscheinen. Die Songs der<br />
neuen Platte sollen allerdings wesentlich ausgefeilter<br />
werden. »Wer die EP ›Grau‹ mochte,<br />
wird auch das neue Album mögen«, sagt<br />
Schubert, dessen Talent, Alltagssituationen,<br />
Sorgen und Nöte seiner Generation pointiert<br />
in tanzbare Reimform zu bringen, weiterhin<br />
herauskommen wird. »Wir liefern gute Popmusik<br />
– im positiven Sinne«, sagt er.<br />
Ende Juli fahren die Musiker, die seit März<br />
2011 in Köln wohnen, zum Videodreh in die<br />
Alpen. Danach spielen sie Festivals, ehe sie<br />
für 14 Tage durch Surf-Camps in Frankreich<br />
bummeln – unplugged. »Dann steht schon<br />
das Stadtfest an«, sagt Schubert, für den jeder<br />
Auftritt in Gießen besonders ist. »Wir spielen<br />
zum vierten Mal bei Green-Hill. Besitzer<br />
Frank Loth hat uns von Anfang an unterstützt.<br />
Ich habe ihm mal versprochen, dass wir jedes<br />
Jahr bei ihm spielen. Und das wird so bleiben«,<br />
sagt Schubert. Auch ein möglicher<br />
Durchbruch wird das nicht ändern. Ob der<br />
erfolgt? »Mal sehen«. 2013 werde ein wichtiges<br />
Jahr, das Stadtfest sei dafür ein besonderer<br />
Gradmesser. »Gießen ist kritisch mit uns. Die<br />
<strong>Gießener</strong> kennen uns gut und hören ganz genau<br />
hin.« mac<br />
» Auf dem Stadtfest am Samstag, 18. August,<br />
21.30 Uhr, Green-Hill-Bühne<br />
Für reezee<br />
geht's<br />
bLickpuNkt<br />
nach oben<br />
»Ich werd mir einfach ein Auto kaufen, es muss ja nicht das schnellste sein. Ich<br />
werd mein ganzes Geld verbrauchen, los fahr mit, ich lad dich ein.« Mit diesen lebensfrohen<br />
Zeilen startet »Nach Süden«, ein echter Ohrwurm der <strong>Gießener</strong><br />
Power-Pop-Band Reezee. Pünktlich zum Stadtfest am 17. August ist die erste offizielle<br />
Single der <strong>Gießener</strong> dann auch im Handel erhältlich. Schon ab Anfang Juli hat<br />
der Song jedoch Einzug auf die Playlist von hr3 gehalten und war auch auf SWR3<br />
zu hören. hr3-Moderator Gunnar Töpfer bezeichnete das Lied als »die potentielle<br />
Sommerhymne 2012« von einer »Band, von der man noch viel hören wird«. Den<br />
Rücken stärkt Reezee bei ihrer Veröffent lichung die Frankfurter Plattenfirma »Bellaphon«,<br />
die die Scheibe auf den Markt bringt. Ein Musikvideo ist bereits abgedreht<br />
und soll aller Voraussicht nach auf dem Musiksender »iMusicTV« zu sehen sein.<br />
Wann das Album folgen wird, steht derzeit noch nicht fest. Angedacht ist ein Release<br />
im Oktober. Der Kontakt zu »Bellaphon« kam über »ganz viele Umwege« zustande,<br />
wie es Band-Kopf und Gitarrist Florian Neuber beschreibt. Gemeinsam mit<br />
seinem ehemaligen Gitarrenlehrer und Unterstützer Henrik Loos, in dessen »BIG<br />
G-Studio« Neuber etliche Songs für Reezee produziert hat, hatte das Nachwuchstalent<br />
gemeinsam mit Loos Lounge-Musik für das Online-Label »Drizzly Music«<br />
komponiert. Ein ehemaliger Mitarbeiter von dort arbeitet heute als A & R bei »Bellaphon«,<br />
die in den 80ern zu den erfolgreichsten Indiependent-Labels Europas gehörten.<br />
»Die fanden unsere Songs unglaublich stark«, erinnert sich Florian, »besonders<br />
als sie uns live gesehen haben.« Die Macher der Plattenfirma seien nicht nur<br />
von Frontfrau Marisa »Risi« Adams begeistert gewesen, sondern auch davon, was<br />
die Band und vor allem Florian als Produzent und Ideengeber in ihren noch jungen<br />
Jahren bereits auf die Beine gestellt haben. »Es ist ein krasses Gefühl, seinen Song<br />
im Radio zu hören«, sagt Florian, insbesondere, »wenn man wie ich zwei Jahre in<br />
Produktion und Ausarbeitung gesteckt hat.« Es sei ein toller Lohn und schweiße das<br />
perfekte Bandgefüge bei Reezee nur noch weiter zusammen. Volle Kraft voraus<br />
dürften »Reezee« damit »Nach Süden« und noch viel weiter steuern. »Es geht nach<br />
Süden, komm steig ein«, singt »Risi« im Refrain. Aber gerne doch – schließlich hat<br />
die Reise dieser vielversprechenden jungen Band gerade erst angefangen. sag<br />
» Auf dem Stadtfest am Freitag, 21 Uhr, Ulenspiegel-Bühne; Sa., 16.30 Uhr , Westanlage<br />
8/2012 streifzug 9
LickpuNkt<br />
calamity Jane:<br />
Frauenpower<br />
in westernmanier<br />
Als Frau in einer Männerdomäne ernst genommen werden? Die<br />
Westernheldin Calamity Jane (1852 bis 1903) hat es geschafft.<br />
Martha Jane schützte ihre kleineren Geschwister und versuchte,<br />
die Familie über Wasser zu halten. Von 1867 an reiste sie in<br />
Männerkleidern durch die westlichen US-Bundesstaaten und<br />
ging Gelegenheitsjobs nach. Calamity Jane wusste sich unter den<br />
Männern des Wilden Westens Respekt zu verschaffen: Sie rauchte,<br />
trank, kaute Tabak und fluchte. Bald wurde sie zur Legende.<br />
Kein Wunder also, dass sich die Rock’n’Roll-Girls von Calamity<br />
Jane nach dieser Powerlady benannt haben. Denn seien wir mal<br />
ehrlich: Mädchen in einer Rockgruppe stehen wenn am Gesang.<br />
An der Gitarre und am Bass – und dann noch so versiert! – ist das<br />
selten. Mit ihrem progressiven Alternative-Rock haben sich Oana<br />
(Gesang), Nadja (Gitarre) und Kyra (Bass) schon eine große<br />
Fangemeinde erspielt. Nicht zu vergessen Drummer Dirk, der<br />
sich als einziger Mann zwischen den Ladies zu behaupten weiß.<br />
Wahrscheinlich keine leichte Aufgabe.<br />
» Freitag, 17. August, 19 Uhr, Ulenspiegel-Bühne<br />
Maddog Moreti & Scid Dabeatsky:<br />
Graffiti<br />
trifft Surfen<br />
10 streifzug 8/2012<br />
Wenn der Begriff Beatboxen in Gießen<br />
fällt, denkt man sofort an Scid Dabeatsky.<br />
Wenn dann eine ordentliche Portion Johnny<br />
Cash und Country-Gitarre dazu gibt,<br />
hat man Maddog Moreti & Scid Dabeatsky.<br />
Graffiti trifft auf Surfen, abgefahrene<br />
Breakdance-Moves und HipHop auf<br />
Rockabilly. Ob das neu ist? Eigentlich<br />
egal, denn der Rockabilly-Rap der beiden<br />
hat es knüppelhart in sich. Total abgefahren,<br />
absolut außergewöhnlich und super<br />
selbstironisch.<br />
Die beiden Multitalente wissen jedenfalls,<br />
wie man eine gute Show macht.<br />
» Samstag, 18. August, 16 Uhr,<br />
Ulenspiegel-Bühne
�<br />
»<br />
was? wann? wo?<br />
Drei Tage. 80 Programmpunkte. Zehn Bühnen. Da verliert man<br />
schnell den Überblick. Für all jene, die nichts verpassen wollen,<br />
badabing<br />
haben wir eine Karte und das Programm auf eine Doppelseite<br />
gepackt – zum Ausschneiden, Falten, Mitnehmen.<br />
» Samstag, 18. August, 20 Uhr, Mühlstraße<br />
Mühlstr.<br />
WC<br />
Kirchenplatz »<br />
WC<br />
WC<br />
Kaplansgasse<br />
Katharinengasse<br />
Löwengasse<br />
Elefantenklo<br />
Marktplatz<br />
Kugelbrunnen<br />
»<br />
Mäusburg<br />
»<br />
Seltersweg<br />
Schwätzer<br />
»<br />
Katharinengasse<br />
WC<br />
Sonnenstraße<br />
Neuenweg<br />
Plockstraße<br />
»<br />
budzillus<br />
WC<br />
» Sonntag, 19. August, 19 Uhr, Ulenspiegel-Bühne<br />
WC<br />
Bühne Hotspot Karussell Cocktail Wein WC Toiletten<br />
WC
Freitag/Samstag: 11.00 – 1.00 Uhr (Bühnenprogramm bis 23.00 Uhr),<br />
Sonntag: 11.00 – 21.00 Uhr<br />
00.30 Weltrekorder (im Keller) » Seltersweg 55<br />
Öffnungszeiten:<br />
21.30 OK KID (jona:S) � » Mühlstraße<br />
23.00 Elfmorgen (im Keller) � » Seltersweg 55<br />
Parken: Kostenlos parken können Sie in der Tiefgarage des Rathauses oder<br />
auf dem Messeplatz (ca. neun Minuten Fußweg in die Innenstadt). Auch<br />
sind die meisten Parkhäuser in der Innenstadt länger geöffnet. Beachten<br />
Sie bitte, dass die Johannesstraße und die dortigen Parkplätze während<br />
des Stadtfestes gesperrt sind. Die Zufahrt zum Johannes-Stift und zur Tiefgarage<br />
der Sparkasse erfolgt über die Neuen Bäue.<br />
21.00 Linger Band » Kaplansgasse<br />
21.00 Gasmac Gilmore » Seltersweg 55<br />
21.00 Reezee � » Seltersweg 55<br />
20.15 SuperPhonix » Westanlage<br />
21.00 Soneros de Verdad (Musik aus Kuba) » Kirchenplatz<br />
Für alle Nachtschwärmer: Die Nachtbuslinien Venus und Saturn verkehren<br />
von 0.30 Uhr bis 4.30 Uhr. Weitere Informationen erhalten Sie<br />
im infoZentrum in der Schulstraße, Tel. 06 41/7 08-14 00.<br />
20.00 Familie Hossa (deutscher Schlager) � » Westanlage<br />
21.00 KK’nZ feat. Inga Rumpf (Rockmusik) � » Kirchenplatz<br />
20.00 Badabing � » Mühlstraße<br />
20.15 Paul Simpson Project (Soulmusik) � » Neuenweg<br />
20.00 Limo Rockt » Kaplansgasse<br />
20.00 Emilio (Italien Life) » Neuenweg<br />
19.00 Arlitos Way » Mühlstraße<br />
20.00 Gregor Meyle � » Plockstraße<br />
19.00 Calamity Jane � » Seltersweg 55<br />
20.00 The 2nd Generation » Plockstraße<br />
19.00 Party-Hits von Abba bis Zappa » Katharinenplatz<br />
19.00 Sep7ember � » Seltersweg 55<br />
Zusätzlicher Linienverkehr der SWG: Damit die Besucher des Stadtfests<br />
sicher nach Hause kommen, bietet die Stadtwerke wieder ein zusätzliches<br />
Busangebot an. Alle Stadtbuslinien sind bis Ende des Stadtfestes im<br />
Einsatz. Bis etwa 23.30 Uhr verkehren die Stadtbusse nach regulärem<br />
Fahrplan. Am Freitag und Samstag fahren alle Stadtbusse zusätzlich um<br />
0.30 Uhr und um 1 Uhr ab Haltestelle Marktplatz ab. Die Linie 800 fährt<br />
bis zur Weststadt. Die Zusatzbusse der Linie 24 starten um 0.30 Uhr<br />
sowie um 1 Uhr ebenfalls vom Marktplatz und fahren bis Heuchelheim,<br />
Haltestelle Kinzenbach/Kirche. Das Linientaxi pendelt in Richtung<br />
Sandfeld und Petersweiher.<br />
18.00 Ice Birds (Rock & Pop-Covers) » Westanlage<br />
18.30 Maila (Popmusik aus Brandenburg) » Kirchenplatz<br />
18.15 Captain Overdrive » Westanlage<br />
18.30 Oldies » Kirchenplatz<br />
19.00 Budzillus � » Seltersweg 55<br />
18.00 Ohlala – Partypower » Katharinenplatz<br />
18.00 DJ und Geigenbegleitung » Wolkengasse<br />
18.00 Kingka Band » Wolkengasse<br />
18.00 J’unique and the Replaceables » Mühlstraße<br />
19.00 Sophisticated Butcher Fingers » Kaplansgasse<br />
19.00 Livercheese Booth Corporation » Westanlage<br />
17.30 Passione Italiana » Sonnenstraße<br />
18.00 Tobias Wessel (Akustik-Rock) » Kaplansgasse<br />
18.00 Gos Pop (Gospel, Pop, Rock & Soul) » Neuenweg<br />
18.00 Q Square » Kaplansgasse<br />
17.45 Survey (Rock) » Westanlage<br />
19.00 Jim Kahr (Bluesmusik) » Kirchenplatz<br />
16.00 Eröffnung des 28. Stadtfestes » Kirchenplatz<br />
16.00 After-Work-Party » Plockstraße<br />
17.30 Passione Italiana » Sonnenstraße<br />
17.30 Jonathan Kluth » Seltersweg 55<br />
17.00 NEOH � » Kirchenplatz<br />
17.00 Miller & Heath & Friends » Plockstraße<br />
12.00 Stimmungsmusik mit Hermann Wolf » Katharinenplatz<br />
12.45 7. <strong>Gießener</strong> Tag der Kulturen » Kirchenplatz<br />
17.00 Wunschmelodien » Katharinenplatz<br />
17.00 Tess Wiley Band � » Plockstraße<br />
16.30 The Joy Over The Lost Penny � » Seltersweg 55<br />
16.40 Campaign like Clockwork (Rockmusik) » Westanlage<br />
Freitag, 17. August<br />
16.30 Reezee � » Westanlage<br />
17.00 Flowi & Friends » Mühlstraße<br />
16.00 Passione Italiana » Sonnenstraße<br />
16.00 Bag in Box (Blues- & Rockklassiker) » Kaplansgasse<br />
» Samstag, 18. August, 19 Uhr, Ulenspiegel-Bühne<br />
15.00 Crosswise » Kaplansgasse<br />
16.00 Maddog Moreti & Scid Dabeatsky � » Seltersweg 55<br />
15.30 Start des »14. Run’n’Roll for Help« » Brandplatz<br />
15.35 Aera 07 (Rock-Pop) » Westanlage<br />
Sep7ember<br />
15.00 Chicago Five (Swing bis Bebop) » Plockstraße<br />
15.00 Schlager und Country-Highlights » Katharinenplatz<br />
14.30 Musikzentrale Gießen (div. Formationen) » Westanlage<br />
15.00 Thomas-Kraft-Band mit Sängerin Mel » Katharinenplatz<br />
13.00 Stimmungsmusik im Biergarten » Katharinenplatz<br />
15.00 reimtext (Songs in hessischer Mundart) » Kirchenplatz<br />
13.00 Kinder! Kinder! (Kinderprogramm) » Kirchenplatz<br />
14.00 Colours of Rock » Plockstraße<br />
12.00 Cu Next » Kaplansgasse<br />
13.00 Buttermarket Blues Band » Kirchenplatz<br />
12.00 André Vonderheid » Kaplansgasse<br />
12.00 Original Münchholzhäuser Blaskapelle » Westanlage<br />
11.00 Mr. Starlight & Band » Katharinenplatz<br />
12.00 Squaredance – Lahn River Wheelers » Kirchenplatz<br />
11.00 Thomas-Kraft-Band » Katharinenplatz<br />
12.00 Sweet Horizon » Kirchenplatz<br />
9.00 Drachenboot-Cup des RC Hassia » Auf der Lahn<br />
10.30 <strong>Zum</strong>ba für alle – live, draußen, kostenlos » Kirchenplatz<br />
11.00 StadtFestGottesdienst »bunt verbindet« » Kirchenplatz<br />
11.00 Fanfarenzug Zauberklang » Kaplansgasse<br />
Samstag, 18. August<br />
Sonntag, 19. August
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />
für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />
der Journalist sie im Netz auf<br />
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />
sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />
und Kultur – und immer wieder mit<br />
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />
Ich kannte sein Fertighaus mit Garten bereits von<br />
Facebook; sein getuntes Auto überholt mich auf<br />
dem Weg zur Arbeit täglich auf halber Stecke;<br />
seine Frau konnte ich noch nie leiden. Schon<br />
damals nicht. 1992, als wir die Fahrt im Schulbus<br />
regelmäßig mit mäßig guten Gesprächen gemeinsam<br />
hinter uns brachten. So mäßigte ich mein<br />
inneres Verlangen, ihm gelangweilt einen Drink<br />
über die Hose zu kippen, und sagte einfach, was<br />
man auf Stadtfesten so sagt: »Was machst du so?«<br />
Im Jahr 2012 wissen wir alles. Speziell über Menschen,<br />
die wir seit der letzten Sandkastenprügelei<br />
im Kindergarten nicht mehr gesehen haben, die<br />
uns allerdings versehentlich in einem sozialen<br />
Netzwerk als Freund hinzugefügt haben. Normalerweise<br />
gibt es der Flut aus Lebensereignissen von<br />
Leuten aus einem vorherigen Leben auch nicht<br />
viel mehr hinzuzufügen als ein freundliches »Gefällt<br />
mir!«, zumindest bis wir die harten Fakten von<br />
sonnigen Gemütern hart aber herzlich und vor<br />
allem persönlich serviert bekommt. Beispielsweise<br />
auf einem Stadtfest, jenem El Dorado für Menschen,<br />
die ihren Geltungsdrang nur ungern bis<br />
zum nächsten Klassentreffen in fünf Jahren mäßigen<br />
können oder wollen.<br />
Im wörtlichen Sinne nüchtern betrachtet haben<br />
Stadtfeste trotzdem etwas von improvisierten Klassentreffen<br />
bei billigen Getränken, wenn wir zu Hits<br />
aus alten Zeiten anstoßen, die im Regelfall von aufgekratzten<br />
Cover-Bands dargeboten werden. Wer<br />
glaubt, dass die Bande jugendlicher Verzweiflung<br />
sich so einfach trennen lässt, wird eines Besseren<br />
belehrt: An jeder Frittenbude treffen wir Würstchen,<br />
die uns bereits auf den Unterstufenpartys in<br />
der Schulturnhalle auf den Senkel gegangen sind.<br />
Noch häufiger treffen wir aber jene, die irgendwann<br />
weggezogen sind, um etwas zu werden oder<br />
etwas zu sein. Etwas Besseres, versteht sich. Und<br />
wir treffen jene, die zwar noch immer nur 500 m<br />
Mittelstufen-<br />
Liebe<br />
Luftlinie weit von uns entfernt wohnen, denen wir<br />
aber nie im Supermarkt begegnen – und meistens<br />
glücklich damit sind. Tritt der Ernstfall zwischen<br />
Bierbänken und Stadtsparkasse schließlich ein,<br />
schlucken wir die Fritten und stellen uns den<br />
Würstchen. Denn im Gegensatz zum Supermarkt<br />
gilt das schnell improvisierte Gespräch mit der<br />
Frau hinter der Wursttheke auf einem Stadtfest niemals<br />
als Ausrede, die überflüssigen Unterhaltung<br />
zu umgehen. Reden ist Silber, wer schweigt, der<br />
schmollt. Deshalb setzten wir auf Stadtfesten unser<br />
schönstes Lächeln auf, gehen strahlend auf ehemalige<br />
Kindergartenfreunde, Schulfreunde oder<br />
Ex-Freunde zu und sprechen unrühmlich drei berühmte<br />
Sätze, auf die folgende drei Eigenschaften<br />
zutreffen: erwünscht, erprobt, ermüdend.<br />
1.) Wie geht’s dir so? 2.) Was machst du so? Und:<br />
3.) Wir sehen uns – spätestens auf dem nächsten<br />
Stadtfest!<br />
Die Antworten sind zumeist so klar wie Kloßbrühe,<br />
nur leider nicht so nahrhaft. <strong>Zum</strong>indest nicht für<br />
das eigene Ego, das sich angesichts der Pommes<br />
im Hals fast der Bulimie ergeben will. Denn natürlich<br />
geht es den ehemaligen Kindergartenfreunden,<br />
Schulfreunden und vor allem den Ex-Freunden<br />
unglaublich gut. Natürlich klettern sie zwischen<br />
Hausanbau, Spritztour mit der Frau und Urlaub auf<br />
der Yacht unaufhaltsam die Karriereleiter hoch.<br />
»Mehr kann ich dir ja vielleicht demnächst berichten.<br />
Bestimmt schon auf dem nächsten Stadtfest,<br />
hoffe ich!«<br />
Statt Feststimmung ist dann erstmal Frustsaufen angesagt,<br />
weshalb Stadtfeste sich üblicherweise bester<br />
Umsätze erfreuen. Denn hat sich das Gespräch<br />
erst gesetzt, finden wir uns mit dem Ärger der eigenen<br />
Existenz konfrontiert.<br />
Ich kam nicht umhin mich zu fragen: Wenn nur<br />
die Harten in das Fertighaus mit Garten kommen,<br />
brAD ShAwS kOLuMNE<br />
sind wir einfach zu lasch? Die Antwort ist meist<br />
sonnenklar, sobald wir die Extraportion Sonne abziehen.<br />
Die holen sich durchschnittliche Festbesucher<br />
außerhalb der Stadtfeste im Solarium, um<br />
über alle Schatten hinwegzutäuschen, die sich<br />
unter Markisen an Garteneingängen von Fertighäusern<br />
zusammenbrauen. Denn wir sind ihre Spiegel<br />
wie sie unsere sind. Und diese Spiegel zeigen nicht<br />
unbedingt nur das Schönste im ganzen Land.<br />
Natürlich ist das Haus auf Raten gekauft, das Auto<br />
geleast und die Frau bereits dreimal mit einem<br />
ehemaligem Kindergartenfreund, Schulfreund oder<br />
im schlimmsten Fall mit ihrem Ex-Freund durchgebrannt<br />
– in diesem Jahr. Weil es uns zu süß gespritztem<br />
Apfelwein besonders leichtfällt, die Notlügen<br />
der anderen mit einem freundlichen »Gefällt<br />
mir!« zu beantworten, belassen wir es dabei.<br />
Die ehemaligen Kindergartenfreunde, Schulfreunde<br />
und manchmal auch Ex-Freunde beantworten<br />
unsere Notlügen dann gleichermaßen mit dem<br />
gönnerhaften »Gefällt mir!«. Ist auch völlig in Ordnung<br />
so. Wer schenkt seinem Gegenüber im Web-<br />
2.0-Zeitalter schon gern reinen Wein ein?<br />
Heute ist sowieso alles gephotoshoppt, getuned<br />
und als Konzentrat erhältlich, selbst Apfelaroma.<br />
Kennen wir auch von Weihnachtsmärkten nicht<br />
anders. Hauptsache heiß und glühend – wie unser<br />
Unterstufenschwarm vor 20 Jahren. Der ist nämlich<br />
auch auf dem Stadtfest unterwegs – von der<br />
Ehe gezeichnet, von den Kindern genervt und<br />
gegebenenfalls mit doppelter Körperfülle nach<br />
täglichem Frustsaufen plus Frustfressen.<br />
Endlich ergibt es Sinn, auf Stadtfesten unterwegs<br />
zu sein. Wir sind nicht nur da, um uns gegenseitig<br />
aus unseren Märchenbüchern vorzulesen. Eigentlich<br />
sind wir da, um den einen Schwarm zu sehen,<br />
der uns auf der Unterstufenparty in der Schulturnhalle<br />
nicht in die Arme geschlossen, sondern im<br />
Gerätelager eingesperrt hatte, bis uns der aufgekratzte<br />
Putztrupp fand.<br />
Wir gehen strahlend auf ihn zu und sprechen lieblich<br />
die drei nur scheinbar lüsternen Lügen aus, auf<br />
die folgende drei Eigenschaften zutreffen: halbherzig,<br />
heuchlerisch, hämisch.<br />
1.) Wow, siehst du gut aus! 2.) Wie machst du das<br />
nur? 3.) Wir können uns ja mal wiedersehen, vielleicht<br />
auf einen Kaffee? Spätestens beim nächsten<br />
Stadtfest!<br />
Während wir noch höflich sprechen, denken wir<br />
heilfroh: »<strong>Zum</strong> Glück ist dieser Kelch an mir vorbeigegangen.«<br />
Belassen wir es dabei – bis zum<br />
nächsten Stadtfest!<br />
Brad Shaw<br />
8/2012 streifzug 13
AMpENLicht<br />
Der<br />
theater-<br />
macher<br />
Heiner Goebbels (59) ist Professor für Angewandte Theaterwissenschaft an der JustusLiebig<br />
Universität – und einer der bedeutendsten Vertreter des modernen Musiktheaters. Der klassisch<br />
ausgebildete Musiker und diplomierte Soziologe lebt seit den frühen 70ern in Frankfurt.<br />
Er begann seine Karriere als experimenteller Musiker, komponierte schon bald für Theater<br />
und Film und schrieb Hörstücke. Seine Bühnenwerke werden weltweit aufgeführt. Goebbels<br />
ist vielfach ausgezeichnet worden. Im September erhält er für sein Lebenswerk in Oslo den<br />
Internationalen IbsenPreis, den »Nobelpreis des Theaters«. Heiner Goebbels ist auch Intendant<br />
und künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale 2012 – 2014, ein internationales Festival der<br />
Künste. Deshalb ist das Ruhrgebiet derzeit sein zweites Zuhause.<br />
14 streifzug 8/2012<br />
Foto: pm
Herr Goebbels, woran arbeiten Sie gerade?<br />
HG: Ich versuche, das Arrangement eines<br />
Popsongs umzustricken. Er stammt von der<br />
Gruppe The Bird and the Bee und ist Teil<br />
des Stücks »Wenn the mountain changed<br />
its clothing«. Es hat Ende September auf der<br />
Ruhrtriennale seine Welturaufführung und<br />
geht dann auf Tournee in verschiedene<br />
europäische Städte, unter<br />
anderem Graz, Maribor,<br />
Paris, Brüssel, Luxembourg,<br />
Amsterdam und<br />
Hannover. Heute proben<br />
wir gerade mit einem<br />
Chor aus 40 Mädchen, alle zwischen zehn<br />
und 20 Jahre alt und aus Maribor in Slowenien,<br />
der europäischen Kulturhauptstadt<br />
2012.<br />
Ich dachte, Sie sitzen an »Europeras 1 & 2«,<br />
mit der Sie die Ruhrtriennale am 17. August<br />
in Bochum eröffnen?<br />
HG: (lacht) Das war letzte Woche. Mein<br />
Leben ist zurzeit relativ kurzatmig. Wir<br />
haben jetzt zwei Wochen an »Europeras«<br />
geprobt. Vor allem die ständige Verwandlung<br />
der Bühnenbilder ist eine gigantische<br />
Herausforderung. 25 Menschen, meistens<br />
Studenten, helfen uns im Rhythmus von<br />
zwei bis drei Minuten insgesamt 30 Bühnenbilder<br />
auf- und abzubauen. Das geht<br />
zurück auf eine Idee von John Cage, von<br />
dem die Oper stammt und der das Genre<br />
Oper in alle Einzelteile zerlegt und ihnen<br />
ein Eigenleben zugesteht. Hier haben wir<br />
jetzt erst mal mit dem Eigenleben der Bühnenbilder<br />
gearbeitet, nächste Woche geht<br />
es wieder weiter mit den Sängern.<br />
Können Sie das Stück einem Laien in wenigen<br />
Sätzen erklären?<br />
HG: Cage macht das total raffiniert und radikal.<br />
Er greift auf den europäischen Opernfundus<br />
zurück, der 300 Jahre alt ist und in<br />
dem alles zusammengeschweißt wurde,<br />
was sich die europäische Kulturgeschichte<br />
auf der Bühne vorstellen konnte. Und das<br />
befreit er aus seinen Zusammenhängen.<br />
Plötzlich wird aus diesem alten Material<br />
etwas völlig Neues, eine ungehörte Musik,<br />
eine Leichtigkeit, eine große Freiheit. Es<br />
gibt viel zu entdecken.<br />
Cage mutet seinen Zuhörern viel zu, das<br />
tun Sie ja offenkundig auch.<br />
HG: Nein, ganz im Gegenteil. Ich verschaffe<br />
dem Publikum das Vergnügen, dass es<br />
immer etwas zu entdecken hat. Die Arbeiten,<br />
die wir zeigen, sind fast alle neue<br />
Arbeiten. Und vor diesen neuen Arbeiten<br />
sind wir alle gleich. Wir haben zum Beispiel<br />
eine Kinderjury, 100 Kinder im Alter<br />
»Mein Leben ist zurzeit<br />
relativ kurzatmig«<br />
von 12, 13 Jahren aus der ganzen Region.<br />
Die werden uns am Ende des Festivals<br />
sagen, was die langweiligste und was die<br />
spannendste Produktion war.<br />
Sie haben viele Gesichter, wenn man so<br />
sagen darf: Musiker, Komponist, Hörspielautor,<br />
Regisseur und Professor. Gibt es ein<br />
Standbein, mit dem Sie<br />
sich am ehesten identifizieren,<br />
gibt es ein Spielbein,<br />
das Ihnen besonders<br />
lieb ist, oder ist das<br />
alles gleichwertig?<br />
HG: Was Sie da aufzählen, findet ja nicht<br />
alles gleichzeitig statt. Das bündelt sich<br />
jetzt etwas, denn ich habe meine Lehre in<br />
Gießen wegen der Ruhrtriennale nicht<br />
aufgegeben, sondern nur reduziert auf das<br />
halbe Lehrdeputat. Ich bin auch in der<br />
nächsten Woche wieder einige Tage zur<br />
Abschlusspräsentation<br />
meines szenischen Projektes<br />
in Gießen. Mein<br />
Hauptstandbein ist tatsächlich<br />
die Musik. Aber<br />
auch da wo es nicht um<br />
Musik geht, geht es immer auch um Rhythmus,<br />
um Kontrapunkte, um Komposition im<br />
weitesten Sinne.<br />
Wenn ich mir Ihre Biografie anschaue: Sie<br />
sind nicht nur Musiker, sondern auch Soziologe.<br />
Sie haben kurz nach 68 in Frankfurt<br />
studiert. Hat Ihr künstlerisches Werk<br />
eine gesellschaftskritische Komponente?<br />
»Das Publikum muss<br />
Neues entdecken«<br />
rAMpENLicht<br />
HG: Mich interessiert nie einfach nur ein<br />
Klang oder ein Text. Mich interessiert natürlich<br />
auch immer das gesellschaftliche<br />
Drumherum. Wie kommt etwas zustande,<br />
wie sind die Arbeitsbedingungen, unter<br />
denen man versucht, etwas auf die Bühne<br />
zu stellen? Das ist ein Interesse, das sich<br />
auch in der Ästhetik wieder abbildet.<br />
Würden Sie sich als politischen Menschen<br />
bezeichnen?<br />
HG: Meine Arbeit wird vielleicht als politisch<br />
verstanden. Ich bin zwar ein leidenschaftlicher<br />
Institutionskritiker, auch bei<br />
der Arbeit. Ich bin aber nicht jemand, der<br />
politische Botschaften austeilt.<br />
Apropos Politik: Beim Namen Goebbels<br />
zuckt man unwillkürlich zusammen…<br />
HG: Eine biografische Verbindung zum<br />
Propagandaminister des Dritten Reiches gibt<br />
es nicht. Ich hatte zwar<br />
einen Onkel, der Joseph<br />
hieß. Aber der war nicht<br />
mit dem anderen Joseph<br />
verwandt. Und inzwischen<br />
gibt es ja manchmal<br />
diesen merkwürdigen Umkehrschluss.<br />
Manche glauben, der Nazi Goebbels hätte<br />
Heiner mit Vornamen geheißen. Als der<br />
Film »Der Untergang« herauskam, gab es<br />
im Internet eine News-Seite, da stand unter<br />
einem Foto von der Familie Goebbels: »Heiner<br />
Goebbels verübte mit seiner gesamten<br />
Familie Selbstmord«. Da habe ich etliche<br />
Beileid-Emails bekommen.<br />
Eines von 30 Bühnenbildern, die in »Europeras 1 & 2« zu sehen sind.<br />
Foto:<br />
8/2012 streifzug 15
AMpENLicht<br />
Das sagt einiges über ihren Bekanntheitsgrad<br />
aus…<br />
HG: Oder über die Geschichtslosigkeit<br />
einer Generation, für die das Dritte Reich<br />
sehr weit weg ist.<br />
Sie sind seit 1999 Professor für Angewandte<br />
Theaterwissenschaft an der Justus-<br />
Liebig-Universität. Wie sind Sie nach<br />
Gießen gekommen?<br />
HG: Das ging hin und her. Ich wurde vom<br />
damaligen Universitätspräsidenten Heinz<br />
Bauer angesprochen und begann mich für<br />
die Stelle zu interessieren. Gießen hatte ja<br />
schon in der Ära seines Gründers Andre<br />
Wirth eine Ausstrahlung in den experimentellen<br />
Theaterkreisen und einen guten Ruf.<br />
Und ich kannte das Institut über eine Gastprofessur,<br />
habe dann aber doch in der letzten<br />
Sekunde meine Be-<br />
werbung zurückgezogen,<br />
weil ich nicht wusste, ob<br />
das tatsächlich mit meiner<br />
künstlerischen Arbeit<br />
zusammengeht. Dann<br />
machten aber die Studenten, die mich über<br />
die Gastprofessur kannten, eine Unterschriftensammlung.<br />
Und plötzlich standen<br />
sie in Frankfurt mit ihren Unterschriften vor<br />
meiner Tür. Da wusste ich: Jetzt musst du es<br />
wohl machen. Ich tue ja immer, was man<br />
mir sagt (lacht). Und ich habe es nie bereut.<br />
Das muss ich dazusagen. Ich bin da sehr<br />
glücklich.<br />
Wie arbeiten Sie mit den Studierenden?<br />
HG: Ich forsche mit Ihnen zusammen. Ich<br />
zeige ihnen nicht, wie es geht. Denn wenn<br />
sie etwas Neues herauskriegen wollen –<br />
etwa, wie das Theater in der Zukunft aus-<br />
»Ich bin in Gießen<br />
sehr glücklich«<br />
»Europeras 1 & 2«<br />
16 streifzug 8/2012<br />
sehen könnte – dann muss man für alles offen<br />
sein. Bei diesem Forschen versuche ich,<br />
ihnen ein großes Vertrauen in die einzelnen<br />
Theaterkünste zu geben. Ein selbstständiges<br />
Vertrauen, das zum Bei-<br />
spiel das Licht oder den<br />
Raum oder die Musik<br />
nicht darauf reduziert, ein<br />
Drama zu illustrieren,<br />
sondern das sie tatsächlich<br />
als jeweils eigene Kunstform stark<br />
macht. Im letzten Semester habe ich zum<br />
Beispiel ein Projekt zu »Klanginszenierungen«<br />
gemacht, im Semester zur Arbeit mit<br />
Licht. Jetzt mache ich gerade eines über das<br />
Inszenieren von Texten. Da geht es immer<br />
genau darum, ein Element aus den Zusammenhängen<br />
zu isolieren, in denen es jahrhundertelang<br />
eingebunden war. Um herauszubekommen,<br />
ob<br />
man zum Beispiel nur<br />
mit Licht oder nur mit<br />
den Mitteln des Klangs<br />
eine ganze Aufführung<br />
gestalten kann. Ich versuche<br />
den Studierenden zu helfen, diese<br />
Elemente neu zu sehen und sie neu<br />
zusammenzusetzen.<br />
Sie machen das sehr erfolgreich. Im vergangenen<br />
Jahr haben Sie den Preis »Exzellenz<br />
in der Lehre« des Landes Hessen<br />
bekommen.<br />
HG: Worüber ich mich sehr gefreut habe.<br />
Im Oktober erhalten Sie in Oslo für Ihr<br />
Lebenswerk den renommierten Ibsen<br />
Award. Seit März sind Sie Ehrendoktor der<br />
Universität Birmingham. Was bedeuten<br />
Ihnen diese Auszeichnungen?<br />
»Licht, Raum und Musik<br />
sind eigene Kunstformen«<br />
Bei der Ruhrtriennale inszeniert<br />
Heiner Goebbels<br />
zur Eröffnung John Cages<br />
Monumentalwerk »Europeras<br />
1 & 2«. Die »Oper der<br />
Wandlungen« besteht aus<br />
64 Arien verschiedener<br />
Komponisten, die nach dem<br />
Zufallsprinzip neu montiert<br />
und teils gleichzeitig gesungen<br />
werden. Dazu gibt es<br />
32 Bühnenbilder, die im<br />
schnellen Takt wechseln.<br />
»Einer der genialsten und<br />
radikalsten Opernentwürfe<br />
in Europa«, nennt Goebbels<br />
das Stück. Sechs Aufführungen<br />
ab dem 17. August<br />
in der Jahrhunderthalle<br />
Bochum (alle ausverkauft).<br />
HG: Ach, wenn man in der Arbeit steckt,<br />
sind sie schnell wieder vergessen. Aber<br />
wenn ich zurückschaue, ist es natürlich<br />
auch eine schöne Bestätigung für den Weg,<br />
den ich gegangen bin.<br />
Als Theatermacher das<br />
Publikum nicht zu unterfordern,<br />
zum Beispiel.<br />
Oder auch: mir Zeit zu<br />
lassen, nicht jedes Jahr<br />
ein Stück zu machen, sondern vielleicht nur<br />
alle zwei, drei Jahre. Mein letztes Stück ist<br />
aus dem Jahre 2008. In der Lehre ist die<br />
Auszeichnung eine Bestätigung dafür, mit<br />
den Studierenden quasi auf Augenhöhe zu<br />
forschen und sie nicht darüber zu belehren,<br />
wie Theater auszusehen hat.<br />
Warum sind denn Ihre Musiktheaterstücke<br />
in Deutschland so selten zu sehen?<br />
HG: Es hat einen ganz einfachen institutionellen<br />
Grund. Die Theater in Deutschland<br />
müssen mit ihrem Ensemble ihr Repertoire<br />
bedienen. Ihnen fehlt das Geld für Gastspiele.<br />
Es kommen also nur Festivals infrage,<br />
und in dieser Größenordnung gibt<br />
es in Deutschland sehr wenige: Berlin, vielleicht<br />
München, jetzt die Ruhrtriennale.<br />
Außerdem fällt es mir sehr schwer, in<br />
Deutschland zu produzieren, weil ich eine<br />
andere Struktur brauche. Ich kann im<br />
Rhythmus eines Repertoire-Betriebs nicht<br />
meine Stücke erfinden. Dazu brauche ich<br />
eine Laborsituation.<br />
Noch mal zu Gießen: Welches besonders<br />
schöne Erlebnis verbinden Sie spontan mit<br />
der Stadt?<br />
HG: (längere Pause) Eine Performance. An<br />
dem kleinen Fluss in der Stadt. Jetzt fällt mir<br />
der Name nicht ein.<br />
Die Wieseck?<br />
HG: Genau! Es war im letzten Sommer,<br />
eine nächtliche Performance von den Studierenden<br />
meines Projekts »Lichtinszenierungen«<br />
– da schwammen plötzlich Formationen<br />
von Leuchtkörperchen. Die<br />
Sterne am Himmel schienen durch die<br />
Wieseck zu fließen. Sehr poetisch, sehr be-<br />
eindruckend.<br />
Ihr Lieblingsplatz in Gießen?<br />
HG: Die Probebühne. Oder besser: Die<br />
neue Probebühne, die bis Ende 2015 hinter<br />
dem Uni-Hauptgebäude entstehen soll.<br />
Ihre Visionen für die kommenden Jahre?<br />
HG: Habe ich nicht. Meine ganze Biografie<br />
ruht nicht auf Visionen, sondern auf Chancen,<br />
die mir plötzlich eröffnet wurden und<br />
die ich dann ergriffen habe. Stephan Sippel
Appgefahren<br />
»Reisen veredelt den Geist und räumt mit Vorurteilen<br />
auf«, schrieb einst Dichter Oscar Wilde. Hätte es das<br />
Internet und den Mobilfunk zu seiner Zeit bereits gegeben,<br />
er hätte eine Reise mit ziemlicher Sicherheit auf diesem<br />
Weg geplant, mit dem neuesten Smartphone in der Hand. Eine<br />
Stufe unter der echten Reise steht heute das Bedürfnis, möglichst<br />
schnell und günstig von einem Ort zum anderen zu gelangen. Da<br />
die Preise an den Tankstellen stets steigen und auch von der Deutschen<br />
Bahn keine Wunder zu erwarten sind, erlebt seit den Nullerjahren<br />
die Mitfahrgelegenheit eine Renaissance. Was früher am<br />
Schwarzen Brett gehandelt oder von Mitfahrzentralen vermittelt wurde,<br />
läuft nun individuell über das Netz. Der nach eigener Aussage<br />
größte Anbieter mit 3,7 Millionen registrierten Nutzern ist Mitfahrgelegenheit.de,<br />
das seinen Apps kürzlich eine Frischzellenkur verpasst<br />
hat. Rund eine Million Mitfahrgelegenheiten<br />
sollen jeden Monat vermittelt<br />
werden. Die Vorteile, dies mobil zu tun,<br />
liegen auf der Hand, denn der stationäre<br />
Rechner muss nicht mehr sein, stattdessen<br />
bietet die App fast alle Funktionen der<br />
Website. Gewünschte Strecke mit akzeptablem<br />
Umkreis eingeben. Datum eingrenzen.<br />
Fertig. Die ausgespielte Liste ist<br />
übersichtlich und bietet alle notwendigen Daten. Zugriff auf das<br />
Buchungssystem, das bargeldlosen Transfer ermöglichen soll, besteht<br />
ebenfalls, die Regel wird aber die Zahlung nach Fahrtende sein. Das<br />
Beste: Um eine Mitfahrgelegenheit zu finden, muss man nicht<br />
angemeldet sein. Für Fahrtanbieter ist die Registrierung Pflicht, das<br />
Erstellen einer Fahrt ist leicht. Es entfällt zudem das lästige Log-in,<br />
um eine neue Fahrt zu erstellen oder eine zu editieren. Schade ist,<br />
dass das Profil nicht in der App geändert werden kann, sondern nur<br />
über den Browser. Ein Feature, das bei der kostenlosen App aber zu<br />
verschmerzen ist. Der Funktionsumfang in den Versionen für iOS<br />
und Android unterscheidet sich nicht. Das Prinzip Mitfahrgelegenheit<br />
ist tausendfach erfolgreich erprobt – ob eine Fahrt wirklich<br />
klappt, kann die App aber nicht beeinflussen. Dem Dandy Oscar<br />
Wilde wäre das vielleicht dann doch nicht exklusiv genug gewesen.<br />
www.mitfahrgelegenheit.de one<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
<strong>Zum</strong> Stadtfest:<br />
Jonas Schubert kommt mit<br />
seiner Band, neuem Namen<br />
und fettem Plattenvertrag<br />
in die Heimat zurück<br />
meets<br />
streifzug<br />
Stadtgespräch<br />
Premiere: Erster<br />
CSD Mittelhessen<br />
in Gießen auf dem<br />
Kirchenplatz. Seite 18<br />
Sportwelt<br />
London 2012: Wir<br />
schießen mit unserem<br />
Olympiateilnehmer<br />
Julian Justus. Seite 40<br />
5. Jahrgang Jahrgang · 8/2012 8/2012<br />
Phänomenale Texte<br />
MEDiAthEk<br />
Bosse - Wartesaal (2011): Wenn man die nationale Musiklandschaft<br />
betrachtet, kommt man an einem Künstler<br />
kaum vorbei: Bosse. Spätestens mit seinem Auftritt beim<br />
BuViSoCo 2011 mit dem Song »Frankfurt Oder« (Feat.<br />
Anna Loos) ist sein Name in aller Munde. Dahinter versteckt<br />
sich der sympathische, Anfang 30-jährige Axel<br />
Bosse. Sympathisch machen<br />
ihn vor allem seine<br />
großartig ehrlichen Texte.<br />
In diesen schafft er es, herrliche<br />
Bilder in die Köpfe der Zuhörer<br />
zu pflanzen. Bosse gelingt dies mit<br />
Alltagsgeschichten, die ohne viel<br />
Kitsch und hohle Phrasen auskommen.<br />
Verschrobene Metaphern oder<br />
platte Aussagen findet man hier<br />
nicht, dafür ehrliche Musik!<br />
»Wartesaal« ist sein aktuelles Werk.<br />
Im Gegensatz zu den Vorgängeralben »Kamikazeherz« (2005),<br />
»Guten Morgen Spinner« (2006) oder »Taxi« (2009) ist es deutlich<br />
ruhiger und homogener. Konkret durch weniger Rock und Rotz in<br />
der Stimme sowie in der Musik. Klavier und Streicherarrangements<br />
bestimmen die Pop-Rock-Platte. Von tollen minimalistischen Balladen<br />
wie »Nach Haus« oder »Nächsten Sommer« bis hin zu vorwärts<br />
gehenden Nummern, wie »Roboterbeine« oder »Metropole«.<br />
Insgesamt ist es ein tolles Album, in das man sich schnell reingefunden<br />
hat. Geblieben sind die phänomenalen Texte, wie im Titeltrack<br />
»Wartesaal«: »Wir sitzen im Wartesaal zum Glücklichsein.«<br />
Aktuell sitzt er an einem neuen Album das voraussichtlich noch<br />
Ende 2012 erscheinen wird.<br />
streifzug<br />
Werde Freund und<br />
erfahre täglich, was in<br />
deiner Stadt passiert<br />
und was im Nachtleben<br />
angesagt ist!<br />
Für den streifzug gehört von …<br />
NEOH. Die junge Band aus Gießen macht ehrliche Rock-<br />
Musik. Seit der Gründung 2009 blicken die fünf Anfang bis<br />
Mitte Zwanzigjährigen auf Konzerte mit Wir sind Helden,<br />
Juli, Culcha Candela, The Hives und vielen mehr zurück.<br />
Seit 2010 sind sie Fördermitglied der VW Soundfoundation.<br />
Im Januar erschien ihr erster Tonträger. www.neohonline.de<br />
@<br />
8/2012 streifzug 17
cSD-Debüt in Gießen<br />
Männer, die im Seltersweg Händchen halten, oder Frauen, die sich am Kirchenplatz küssen,<br />
müssen schon ein dickes Fell haben. Nicht selten ernten sie böse Blicke und dumme Sprüche.<br />
Gießen ist eben keine Großstadt, wo diese Probleme für Schwule, Lesben, Bisexuelle oder<br />
Transpersonen längst geringer geworden sind oder man sich in der Anonymität verstecken<br />
kann. »Da in Mittelhessen viele Menschen mit unterschiedlichen Orientierungen leben, die<br />
nicht der allgemeinen Norm entsprechen, möchten wir die Akzeptanz vergrößern«, sagt<br />
Holger Kleinert von der Aidshilfe. Zu diesem Zweck wird am 1. September in Gießen der<br />
erste Christopher Street Day Mittelhessen stattfinden. Eine Demonstration durch die Innenstadt,<br />
ein Straßenfest auf dem Kirchenplatz und eine Abschlussparty in der EssBahn sollen<br />
auf das queere Leben in der Stadt hinweisen. Um ein buntes Fest feiern zu können, haben<br />
sich die Veranstalter illustre Gäste eingeladen und hoffen auf viele Besucher aus der Region.<br />
Eine Kundgebung sowie eine Talkrunde sollen dem CSD aber auch einen politischen Anstrich<br />
verleihen. Schirmherrin ist Gießens Oberbürgermeisterin Dietlind GrabeBolz.<br />
»Mit Freude habe ich die Schirmherrschaft<br />
für den <strong>Gießener</strong> CSD übernommen, denn er<br />
ist ein weiterer Beleg für eine wunderbare<br />
Eigenschaft unserer Stadt, eine Eigenschaft,<br />
die den besonderen Reiz Gießens ausmacht:<br />
Hier sind Menschen mit unterschiedlichsten<br />
18 streifzug 8/2012<br />
und stets individuellen Lebensentwürfen zu<br />
Hause. Hier lebt man zusammen, hier lebt<br />
man miteinander – und eben nicht nebeneinander<br />
her. Da liegt es nahe, diese Weltoffenheit<br />
gemeinsam auf die Straße zu bringen<br />
und offen für ein respektvolles Miteinander<br />
einzutreten«, schreibt Grabe-Bolz in ihrem<br />
Grußwort. »Unsere Welt ist deshalb so reich,<br />
weil sie so bunt ist und für alle einen Platz<br />
bereithält. Ich hoffe, dass mit dem diesjährigen<br />
CSD eine lange Tradition begründet<br />
wird.«
Das Motto dieses ersten CSD Mittelhessen, der am 1. September um<br />
12 Uhr am Rathaus mit einer Demonstration durch die Innenstadt<br />
beginnen wird, lautet »Queer denken! Bunt leben!«. Geplant ist, dass<br />
der Veranstaltungsort in Zukunft von Jahr zu Jahr wechselt, sodass<br />
möglichst alle Städte der Region (u.a. Marburg, Wetzlar, Friedberg)<br />
eingebunden werden. Das Ende der Demo soll eine Kundgebung auf<br />
dem Kirchenplatz bilden, zu der sich neben der Oberbürgermeisterin<br />
u.a. auch der ehemalige Marburger Bernd Aretz angesagt hat. Der<br />
Rentner, Autor und Jurist war schon früh der Schwulenbewegung<br />
verbunden. HIV politisierte ihn Mitte der 1980er. In der Folge arbeitete<br />
er ehrenamtlich auf allen Ebenen der Aidshilfe und ist heute Mitglied<br />
des Nationalen Aidsbeirates.<br />
Gegen 14 Uhr soll dann an Ort und Stelle ein buntes Straßenfest mit<br />
Live-Musik starten, das durch verschiedene Info-Stände und diverse<br />
Workshops (z.B. Homophobie im HipHop oder Schwulsein im Alter)<br />
abgerundet wird. Durch das Programm wird die Drag Queen und<br />
Travestiekünstlerin Jessica Walker aus Frankfurt führen. »Ich freue<br />
mich sehr, mal wieder nach Gießen zu kommen«, ließ sie bereits auf<br />
Facebook wissen.<br />
Sie wird die Ehre haben, tolle Künstler auf der Bühne begrüßen zu<br />
können. Unter anderem wird Gitarrist AND.I aus Gießen mit seiner<br />
neuen Band sein noch nicht veröffentlichtes Album vorstellen. Mit<br />
dabei sind außerdem die Livercheese Both Corporation aus Gießen,<br />
die Comedy-Combo Duo Farfalle, die Cheerleadergruppe Power-<br />
Puschels aus Siegen und die Schwestern der perpeduellen Indulgenz<br />
aus Rostock und Berlin. »Wir freuen uns sehr, dass vor allem die<br />
Künstler aus Gießen auf ihre gewöhnlichen Gagen verzichten und<br />
quasi zum Selbstkostenpreis spielen. Anders wäre es uns nicht möglich<br />
gewesen, ein so tolles Line-up zu präsentieren«, sagt Stefano<br />
Mattiello, einer der Organisatoren. Den Abschluss des Straßenfestes<br />
wird dann Sookee, eine queerfeministische Rapperin aus Berlin, bestreiten.<br />
Sie hat HipHop zunächst über Graffiti kennengelernt, aber<br />
schnell bemerkt, dass ihr durch Sprache erzeugte Bilder mehr liegen<br />
Foto: dpa<br />
StADtGESpräch<br />
als solche an Wänden. Mit feministischer Theorie und Praxis ist sie vor<br />
allem durchs Studium in Berührung gekommen. Neben ihrem Auftritt<br />
wird sie in Gießen auch einen Workshop zu (Hetero-)Sexismus im<br />
HipHop anbieten. Ihre Musik beinhaltet sowohl Kritik an hierarchischen<br />
und normativen Strukturen als auch empowerment von widerständigen<br />
Identitäten, sodass ihre Texte zwar nicht leicht verdaulich,<br />
aber nie dogmatisch sind. In Gießen wird Sookee mit Refpolk auftreten,<br />
dessen deutsche Raptexte nicht weniger Eindruck hinterlassen.<br />
Im Rahmen des Bühnenprogramms findet außerdem gegen 17 Uhr<br />
eine Talkrunde statt, zu der Vertreter und Vertreterinnen der lesben-<br />
und schwulenpolitischen Arbeitskreise, der im Hessischen Landtag<br />
vertretenen Parteien eingeladen wurden. Um 20 Uhr wird im Jokus<br />
das Musical »Verqueerte Welt«, das die Diskriminierungsproblematik<br />
aufgreift, uraufgeführt. Jugendliche aus dem Café Queer in Gießen<br />
haben es gemeinsam mit der Aidshilfe erarbeitet. Den Abschluss des<br />
ersten CSD bildet eine große Party (ab 21 Uhr) in der Ess-Bahn am<br />
<strong>Gießener</strong> Hauptbahnhof. Auch dort wird Jessica Walker zu Gast sein.<br />
Auflegen werden mehrere DJs.<br />
Der CSD Mittelhessen ist in seiner Gesamtheit als eine emanzipations-<br />
und bildungsfördernde Veranstaltung konzipiert und bewusst in die<br />
eher ländliche Region gelegt worden, um »queeres« Leben dort sichtbar<br />
zu machen. Mit der Durchführung des CSD in einer Stadt wie<br />
Gießen und nicht wie üblich in einer Großstadt sollen die Strukturen<br />
gefördert werden, um sich auch auf dem Land bzw. in der Provinz<br />
sein Leben einrichten zu können, ohne ständig gegen Vorurteile und<br />
Ausgrenzungen ankämpfen zu müssen. Der CSD in der Provinz soll<br />
auf die besonderen Problematiken hinweisen, mit denen man als<br />
Angehöriger/Angehörige der betroffenen Gruppen täglich zu tun hat.<br />
»Erfahrungsgemäß helfen solche Veranstaltungen dabei, das eigene<br />
Lebensumfeld neu zu erfahren und das Selbstbewusstsein zu stärken«,<br />
sagt Holger Kleinert. Anfang der 1990er hatte es bereits abwechselnd<br />
CSDs in der Provinz gegeben. 1994 machte diese Reihe auch in<br />
Gießen einmal Station. Das war’s. Die regionalen queeren Gruppen<br />
haben sich daher notgedrungen in den letzten Jahren auf eine Präsenz<br />
auf dem CSD Frankfurt beschränkt. »Dort sehen wir die Problematiken,<br />
die man im ländlichen Raum hat, aber nicht adäquat vertreten«,<br />
meint Kleinert. Für viele Homo-Bi-Trans-Queer-Personen in Gießen<br />
und Mittelhessen sei es immer noch sehr schwierig, offen zu ihrer Veranlagung<br />
zu stehen. Sie könnten sich nicht in der Anonymität verstecken,<br />
wie es in einer Großstadt möglich wäre. Für viele Betroffene sei<br />
die Flucht in die Großstadt aber keine Alternative, weil sie dort familiäre<br />
und soziale Anknüpfungspunkte verlieren würden. Jedoch führt<br />
die Unterdrückung eines wesentliches Teils der eigenen Persönlichkeit<br />
dazu, dass man sich wertlos fühlt, dass man psychisch instabil und<br />
krank wird. »Der CSD soll dabei helfen, eine Verbesserung dieser<br />
Situation herbeizuführen«, sagt Mattiello, ehrenamtlicher Vorstand des<br />
schwul-lesbischen Sportvereins Regenbogen aus Gießen. bf<br />
Was ist ein CSD? Der Christopher Street Day ist ein Festtag,<br />
Gedenktag und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen,<br />
Bi sexuellen und Transgendern. Gefeiert und demonstriert wird<br />
für die Rechte dieser Gruppen sowie gegen Diskriminierung und<br />
Ausgrenzung. Der CSD erinnert an den ersten bekannt gewordenen<br />
Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen<br />
Minder heiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker<br />
Christopher Street. Am 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall<br />
Inn der Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer<br />
wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit homosexuellem<br />
Zielpublikum. Es kam in der Folge zu Straßenschlachten<br />
zwischen Homosexuellen und der Polizei.<br />
8/2012 streifzug 19
StADtGESpräch<br />
Zurück auf die bäume<br />
Im August öffnet der Kletterwald auf dem Schiffenberg seine Tore. Anfangs soll es rund<br />
100 Stationen geben, im Laufe der Wochen und Monate nach der Eröffnung werden<br />
nochmal etwa 150 dazukommen. Die mit 460 Metern längste Rutsche Deutschlands ist<br />
nur einer der vielen Höhepunkte. Eine Auswahl.<br />
Die Rutsche<br />
Auf der längsten Rutsche des Landes rasen die Besucher, eingehakt<br />
in ein Seil, 460 Meter quer über den Kletterwald. Und<br />
das in 22 Metern Höhe und mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde.<br />
Blick aufs Kloster inklusive.<br />
Höhe:����� Überwindung:����� Kraft:�<br />
20 streifzug 8/2012<br />
Der Waschkübel<br />
Hausmänner und -frauen sind mit Waschkübeln vertraut.<br />
Stehend in einem solchen Eimer eine 22 Meter lange Strecke<br />
in acht Metern Höhe hinter sich zu bringen, ist aber auch für<br />
die ältesten Hasen eine neue Erfahrung.<br />
Höhe:�� Überwindung:��� Kraft:�
Die Biergarnitur (rot)<br />
Der Gedanke an ein kühles Blondes liegt nahe. Doch eine Biergarnitur,<br />
aufgehängt in 12 Metern Höhe, ist kaum einladend. Für die Besucher gilt<br />
es, über Bänke und Tische zu laufen. Eine wackelige Angelegenheit.<br />
Höhe: ****<br />
Überwindung: *****<br />
Kraft : **<br />
Das Spinnennetz (grün)<br />
Auch Kinder sollen im Kletterwald auf ihre Kosten kommen. Für sie –<br />
und für Erwachsene mit Respekt vor der Höhe – gibt in überschaubarer<br />
Entfernung zum sicheren Boden, unter anderem das Spinnennetz.<br />
Höhe: *<br />
Überwindung: *<br />
Kraft : **<br />
Das spinnennetz<br />
Auch Kinder sollen im Kletterwald auf ihre Kosten kommen.<br />
Für sie – und für Erwachsene mit Respekt vor der Höhe – gibt<br />
es in überschaubarer Entfernung zum sicheren Boden unter<br />
anderem das Spinnennetz.<br />
Höhe:� Überwindung:� Kraft:��<br />
StADtGESpräch<br />
Die Biergarten<br />
Der Gedanke an ein kühles Blondes liegt nahe. Doch eine<br />
Biergarnitur, aufgehängt in zwölf Metern Höhe, ist kaum einladend.<br />
Für die Besucher gilt es, über Bänke und Tische zu lau-<br />
Das Brett (rot)<br />
Das Schöne am Snowboardens: Tief kann man nicht fallen. Im Kletterwald<br />
hingegen fahren die Besucher auf einem Brett in zehn Metern Höhe<br />
quer über eine Lichtung. Auf 70 Metern nimmt man richtig Fahrt auf.<br />
Höhe: ***<br />
Überwindung: ****<br />
Kraft : **<br />
fen. Eine wackelige Angelegenheit, nicht erst nach zehn Bier.<br />
Höhe:���� Überwindung:����� Kraft:��<br />
Das Brett<br />
Das Schöne am Snowboarden: Tief kann man nicht fallen. Im<br />
Kletterwald hingegen fahren die Besucher auf einem Brett in<br />
zehn Metern Höhe quer über eine Lichtung. Auf 70 Metern<br />
nimmt man dabei richtig Fahrt auf.<br />
Höhe:��� Überwindung:���� Kraft:��<br />
schauen. Mitmachen. gewinnen.<br />
Die Aussicht während der einminütigen Fahrt auf der längsten<br />
Rutsche Deutschlands haben wir in einem Video festgehalten.<br />
Für all jene, die es selbst ausprobieren wollen, verlosen wir<br />
drei Tickets für den Kletterwald. Wer dabei sein will, sollte bis<br />
zum 15. August eine Karte mit dem Kennwort »Kletterwald« an<br />
streifzug, Marburger Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail<br />
an streifzug@giessener-allgemeine.de senden.<br />
http://www.giessener-allgemeine.de/streifzug/kletterwald<br />
8/2012 streifzug 21<br />
Fotos: Friedrich
uNtErwEGS<br />
»Laubacher Wald«<br />
Zwischen Laubach und Schotten (B 276) · 35421 Laubach · Telefon 0 64 05/9 10 00 · www.laubacher-wald.de<br />
Das Essen muss hier einfach gut sein,<br />
schwärmt doch das Ehepaar am Nachbartisch<br />
in den höchsten Tönen von den leckeren<br />
Speisen. »Am 26. Dezember 1997 waren<br />
wir zum ersten Mal mit Freunden im ›Laubacher<br />
Wald‹, seitdem treffen wir uns traditionell<br />
am zweiten Weihnachtstag hier«, erzählt<br />
Bärbel Uhl aus Runkel bei Limburg.<br />
Und nicht nur das: Mit ihrem Mann kommt<br />
sie regelmäßig zum Wandern in diese himmlisch<br />
ruhige Region, gönnt sich dann auch<br />
eine Übernachtung im komfortablen Drei-<br />
Sterne-Zimmer. »Sogar unsere Silberhochzeit<br />
haben wir hier gefeiert und gleich eine Woche<br />
Urlaub gemacht«, berichten die beiden<br />
in harmonischem Einklang.<br />
Stammgäste wie diese sind bei Udo Schmidt<br />
keine Seltenheit. Bereits in der dritten Generation<br />
führt der passionierte Streiter für die<br />
regionale Küche das traditionsreiche Gasthaus,<br />
in dem Frankfurter Luftschnäpper und<br />
Sonntagsausflügler aus Gießen gern einkehren.<br />
Was einst als Flaschenbierwirtschaft vor<br />
neun Jahrzehnten begann hat sich längst als<br />
22 streifzug 8/2012<br />
Fotos: Schwarzmann<br />
beliebtes Ausflugsrestaurant etabliert, in dem<br />
der Chef noch selbst in der Küche steht und<br />
für die Qualität seiner Gerichte bürgt. »Lieber<br />
erstklassig hessisch, als zweitklassig international«,<br />
lautet die Devise von Schmidt,<br />
der von der ersten Stunde der kulinarischen<br />
Initiative »Hessen à la carte« angehört.<br />
»Beulches statt Burger, Bratkartoffeln statt<br />
Bomm Fritz, Apfelsaft statt Cola und Vogelsberg<br />
statt Mallorca«, hat sich der energische<br />
Mann augenzwinkernd auf die Fahnen geschrieben,<br />
der gerne Nachhilfeunterricht bei<br />
hessischen Spezialitäten gibt. Beulches – dahinter<br />
versteckt sich ein Vogelsberger Regionalgericht:<br />
Ein spezieller Knödelteig wird im<br />
Leinensäckchen gegart, dazu gibt’s eine weiße<br />
Speckrahmsoße und Apfelmus mit Preiselbeeren<br />
(9,90 Euro). Oder Sauerkraut-Dibbe:<br />
»Wenn Sie da schon den Deckel des Tontöpfchens<br />
(Dibbe) öffnen – wie das duftet«, beschreibt<br />
Schmidt seine deftige Kreation aus<br />
geräucherter Bratwurst mit Apfelweinkraut<br />
und Kartoffelpüree, kräftiger Bratensoße und<br />
Reibekäse (10,50 Euro).<br />
Wer in diesen heißen Sommertagen leichtere<br />
Speisen bevorzugt, wird auf der aktuellen<br />
»Speisekarte mit Pfiff« schnell fündig. Frische<br />
Pfifferlinge gleich in mehreren Variationen<br />
sind da zu finden – vegetarisch in Rahm<br />
mit Semmelknödeln oder Kartoffelröstis<br />
(je 14 Euro), für Fleischkatzen mit gegrilltem<br />
Schweinelendchen und selbst gemachten<br />
Spätzle (20,50 Euro) oder gar mit rosa gebratenen<br />
Lamm-Medaillons auf röschen<br />
Kartoffelpuffern serviert – einfach deliziös<br />
(21,90 Euro)!<br />
Zu Schmidts Spezialitäten zählen aber auch<br />
Gerichte vom Mufflon. »Nur 300 Meter von<br />
hier hüpfen diese Tiere im Revier des Grafen<br />
Solms herum«, erklärt der 50-Jährige, dessen<br />
Gasthaus von viel Wald und frischer Luft umschlossen<br />
wird und sich – nicht ohne Stolz –<br />
als handyfreie Zone bezeichnen darf. Aus<br />
dem Wildschaf schmort Schmidt einen klassischen<br />
Braten in Rotweinsoße oder serviert<br />
den Rücken als Medaillons mit einer Kräuterkruste.<br />
Nahezu ganzjährig werden Wildgerichte<br />
vom Reh oder Hirsch angeboten.<br />
Fischfreunden sei das Welsfilet auf Pariser Art<br />
in Eihülle gebraten, mit Dillrahmsoße und<br />
breiten Nudeln empfohlen (12,80 Euro).<br />
Wie es sich für einen anständigen Hessen-àla-carte-Betrieb<br />
gehört, gibt es natürlich eine<br />
separate Ebbelwoi-Karte mit sieben verschiedenen<br />
Sorten. Ein willkommener Durstlöscher<br />
an warmen Tagen, die man am besten<br />
in der herrlichen Abendsonne im gemütlichen<br />
Gastgarten des »Laubacher Waldes«<br />
ausklingen lässt.<br />
Marion Schwarzmann<br />
Im Überblick<br />
Sitzplätze: 70 im Restaurant,<br />
60 im Gastgarten<br />
Küche: authentische Gerichte aus<br />
Hessen<br />
Spezialitäten: Wild nach Saison,<br />
aktuell frische Pfifferlinge in Variationen<br />
Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. von<br />
11.30 Uhr bis 14 Uhr sowie von 18 Uhr<br />
bis 21.30 Uhr, Fr. bis So. durchgehend<br />
geöffnet. Di. Ruhetag<br />
Küche ★★★✩<br />
Ambiente ★★★✩<br />
Service ★★★✩<br />
Preise UUU
… im Wettenberger Land<br />
Auf dem Gleiberg rockts<br />
Fast schon ein kleines Jubiläum feiert das Festival »Gleiberg rocks« am Freitag, 24. August, ab<br />
19 Uhr im idyllischen Burghof der Burg Gleiberg im Wettenberger Ortsteil Krofdorf-Gleiberg:<br />
Im nunmehr fünften Jahr organisieren die Macher von »Milk Events« das familiäre Ein-Tages-<br />
Festival auf privater Basis. In diesem Jahr konnte – passend zum Jubiläumsjahr der beiden<br />
Vorbilder – die beliebte Ärzte- und Toten Hosen-Tributeband Die Toten Ärzte als Hauptact<br />
gewonnen werden. Natürlich sind auch zwei der Macher von »Gleiberg rocks« wieder mit<br />
ihrer Red-Hot-Chili-Peppers-Tributeband Mother‘s Milk am Start. Außerdem kommt mit Mark<br />
Gillespie ein alter Bekannter zurück in seine alte Heimat – ein Gastspiel, auf das sich viele Fans<br />
schon lange freuen. Als Support heizt vorab der <strong>Gießener</strong> Newcomer AND.I mit seiner Band<br />
ein. Die Tickets für »Gleiberg rocks« gibt es bei Dürerhaus Kühn (Gießen), <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>,<br />
MAZ und bei »Gittis Kiosk« in der Krofdorfer Hauptstraße. Im Vorverkauf kosten die Tickets<br />
15 Euro (AK: 18 Euro). Einlass: 18 Uhr.<br />
… bei »Grünberg-Folk«<br />
Salsa Guerilleros erobern die Gallusstadt<br />
Abwechslungsreich, unterhaltsam, originell – das ist der Anspruch der Macher von »Grünberg Folk«. Hervorzuheben<br />
ist: Das Planungsteam arbeitet ehrenamtlich. Spaß haben, Kultur fördern und internationale Musik<br />
gemeinsam mit Gästen genießen, ist das Ziel der Folk-Freunde. Die neben »konsumiger« tanzbarer Musik<br />
auch Neues, Traditionelles und Ungewohntes zu Gehör bringen wollen. Am 11. und 12. August geht das<br />
Festival in 14. Auflage über die Bühne. Vor der Fachwerkkulisse der Altstadt bieten renommierte Bands Musik<br />
und Tanz aus aller Herren Länder. Das Spektrum reicht von den eher ruhigen Wurzeln des Folk bis zu ausgelassenen<br />
Power-Gigs, Samba-Percussion oder Irish Rock’n’Roll, Guggemusik, Tango oder »The Best of<br />
Rock«. Auf drei Open-Air-Bühnen in der Altstadt sowie im Barfüßerkloster, in der Hospitalkirche und in den<br />
Gaststätten »Taverna Santorini« und »Lipperts« spielen heuer u.a. Carlos Roncal, Tom Pfeiffer Band, Vamos<br />
Sambar, Rhoirevoluzzer, Zydeco Anni + Swamp Cats, Manu Michaeli Band oder Gai Saber. Ein Knaller: Los<br />
Dos Y Companeros aus Amberg, die mit kubanisch-bayuwarischen (!) Salsa-Klängen überraschen. Tickets für Samstag (Einlass 19 Uhr)<br />
kosten 12 Euro (10 Euro für Gruppen). Am Sonntag (ab 11.30 Uhr) ist der Eintritt frei.<br />
… auf dem Jubiläumskonzert<br />
Maybebop trifft Young Generation<br />
Der Chor Young Generation aus Ettingshausen feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einem gemeinsamen<br />
Konzert mit der A-cappella-Gruppe Maybebop am 25. August in Ettingshausen. Young Generation hat<br />
längst mit alten Traditionen gebrochen. Jugendliche und junge Erwachsene singen dort keine altertümlichen,<br />
angestaubten Stücke sondern Songs von Grönemeyer oder Rammstein und präsentieren sich dabei so<br />
mitreißend, als hätte man gerade die neueste Nummer eins der Charts gehört. Die modernen Werke stehen<br />
ihren traditionellen Vorbildern im Hinblick auf Komplexität, Anspruch und Niveau aber nicht nach. Zu verdanken<br />
ist dies auch Menschen wie Oliver Gies (Maybebop). Mit seinen Arrangements bekannter Pop- und<br />
Rocksongs hat er in den vergangenen Jahren die junge deutsche Chormusikszene aufgemischt. Maybebop<br />
– vier schräge Typen aus Hannover, Hamburg und Berlin – haben sich in der Spitzengruppe der deutschen<br />
Musik- und Theaterszene etabliert. Ihr Charme ist unwiderstehlich, sie singen super, tanzen gerne, sind albern<br />
und doch ernst – und bleiben künstlerisch stets einzigartig. Ihre eigenen deutschen Songs durchleuchten<br />
den Wahnsinn des täglichen Seins. Am 25. August kommen sie auf Einladung von Young Generation<br />
(Leitung: Axel Pfeiffer) nach Ettingshausen und werden gemeinsam mit den Lokalmatadoren das Publikum<br />
mit ihrem Konzert ab 20 Uhr in der Sport- und Kulturhalle verzücken. Tickets (VVK): 17 Euro (u.a. MAZ).<br />
uNtErwEGS<br />
8/2012 streifzug 23
AuSLESE<br />
<strong>Gießener</strong> Bilderbuchtage<br />
Große Freude herrschte bei den Organisatoren,<br />
als im vergangenen Jahr das Projekt<br />
»<strong>Gießener</strong> Bilderbuchtage« von der<br />
Hessischen Leseförderung mit dem »Hessischen<br />
Leseförderpreis« ausgezeichnet<br />
wurde. Bei der Überreichung wurde die<br />
Vielfalt der Aktionen und die Pfiffigkeit<br />
der Veranstaltungen hervorgehoben. Nun<br />
steht die Neuauflage der »<strong>Gießener</strong> Bilderbuchtage«<br />
(27. August bis 9. September)<br />
bevor. Sie richten sich erneut an Kinder<br />
ab vier Jahren. »Also auch an<br />
Erwachsene«, sagt Uwe Lischper, Konzeptgeber<br />
und geistiger Vater des Events. »Lesen bildet, darüber muss<br />
nicht diskutiert werden. Lesen führt uns in fremde Welten, regt zum<br />
Denken an und hat auch einen Unterhaltungswert. Anders als Fernsehen<br />
schauen ist Lesen mit Anstrengung verbunden, die am Ende ein<br />
Gefühl der Zufriedenheit vermittelt«, erklärt Lischper, der über das<br />
Vorlesen zum Selberlesen verführen möchte. Der Organisator, der im<br />
Oktober auch das Krimifestival veranstalten wird, macht im Programm<br />
zahlreiche, zum Teil auch interaktive Angebote. Autoren und Illustratoren<br />
stellen sich vor, Darsteller und geübte Vorleser präsentieren Texte<br />
im passenden Ambiente, Informationen zum Bilderbuchmarkt und zu<br />
Auswahlkriterien gibt es auch. Das Plakat (Foto) zum Festival zeigt Gesichter<br />
und Emotionen, wie sie beim Lesen und Zuhören entstehen.<br />
Neben Lischper ist auch das LZG (Literarische Zentrum Gießen) an<br />
den Bilderbuchtagen beteiligt. »Der Leseförderpreis wurde nicht mir<br />
als Privatperson zuerkannt, sondern dem LZG«, stellt Lischper klar. Belohnt<br />
wurde damit das engagierte Leseförderkonzept des rührigen Vereins,<br />
der Leseförderung zu einem Schwerpunkt in seiner Satzung gemacht<br />
hat. Auch eine andere <strong>Gießener</strong> Institution ist maßgeblich am<br />
Erfolg der Bilderbuchtage beteiligt. Die Stadtbibliothek. »Hier gehört<br />
Lesen und Vorlesen zum Alltagsgeschäft«, erklärt Lischper, der sich bei<br />
der Finanzierung der Veranstaltungen auch auf das Kulturamt der Stadt<br />
Gießen, das Mathematikum und zahlreiche engagierte Einzelhändler<br />
verlassen kann.<br />
Das Programmheft liegt an den üblichen Mitnahmeorten in der Stadt<br />
bereit. Im Internet ist das Programm auf der Homepage www.bilderbuchtage.de<br />
dargestellt. »Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Veranstaltungen<br />
ohne Eintritt zu besuchen. Dahinter steht der Gedanke, dass<br />
Eltern nicht bestraft werden sollen, wenn sie ihren Kindern den Zugang<br />
zur Literatur durch einen Besuch der Veranstaltungen schmackhaft<br />
machen. Bei allen Veranstaltungen darf und soll gelacht werden«,<br />
sagt Lischper.<br />
24 streifzug 8/2012<br />
GLANZ-<br />
LichtEr<br />
DES MONAtS<br />
BAP und Inga Rumpf<br />
KK’nZ feat. Inga<br />
Rumpf – hinter<br />
diesem Ensemble<br />
stehen neben Inga<br />
Rumpf keine geringeren<br />
als die<br />
vier Musiker Helmut<br />
Krumminga,<br />
Werner Kopal,<br />
Michael Nass und<br />
Jürgen Zöller; besser<br />
bekannt als<br />
Musiker der erfolgreichenRockband<br />
BAP. Die köllschen Jungs produzierten 23 Alben, von<br />
denen zehn auf der »1« der deutschen Charts landeten. Nun<br />
tritt diese Band mit der bekannten Rocksängerinnen Inga<br />
Rumpf auf, die in den 70ern den Bands Frumpy und Atlantis<br />
ihre Stimme gab. Rumpf galt als größtes Talent der deutschen<br />
Rockszene und arbeitete mit Udo Lindenberg oder Tina Turner.<br />
Zusammen mit den BAP-Musikern tourt sie nun erstmals<br />
durch Deutschland. Der Agentur Wiesel-Events ist es gelungen,<br />
dieses Projekt im Rahmen des Stadtfests nach Gießen<br />
zu holen. Dort stehen die Musiker am Freitag, 17. August, ab<br />
21 Uhr auf der Bühne auf dem Kirchenplatz.<br />
Der Blues kommt nach Laubach<br />
Vom 24. bis 26. August wird Laubach zum 19. Mal Deutschlands Blueshauptstadt. Rund 70<br />
Musiker in 27 Bands zelebrieren drei Tage lang den Blues – als Musik, als Lebensweise, als<br />
Gefühl. Ob nun Mundharmonika- und Boogie-Woogie-Piano-Solisten, ob Bands, die sich<br />
überwiegend weiße Blues-Rockern verschrieben haben, dem Rhythm n Blues Chicagos<br />
Tribut zollen oder im Stile der 20er Jahre auf akustischen Instrumenten wie Dobro und<br />
Mandoline spielen – jede Facette des Genres wird bedient. »Blues, Schmus und Apfelmus«<br />
ist vielleicht das größte Bluesfestival Deutschlands und eventuell eines der ältesten, aber<br />
ganz bestimmt das gesündeste: Hier gibt es jede Menge frische Luft unter uralten Bäumen<br />
und noch mehr Vitamine (von Apfelkuchen bis Apfelschnaps). Natürlich gibt es auch ein<br />
breites Angebot für Kinder. Eintritt: 14 Euro (3 Tage), 12 Euro (2 Tage), 9 Euro (1 Tag).
Eisbrecher am<br />
Schiffenberg<br />
Im dritten Jahr in Folge wird auf dem <strong>Gießener</strong><br />
Schiffenberg zu mittelalterlichen<br />
Klängen gerockt und gefeiert. Das dritte<br />
Schiffenberger Mittelalterfestival »Schiffenberg<br />
rockt!« findet am 31. August und<br />
1. September statt. Dabei haben die Veranstalter<br />
das Line-up attraktiv gestaltet<br />
und das Festival aufgewerten. Als Headliner<br />
und Zugpferd fungiert die Band Eisbrecher.<br />
Die Neue-Deutsche-Härte-Band<br />
kann nicht nur eine fast ausverkaufte<br />
Wintertour und Auftritte auf namhaften<br />
Festivals sowie als Vorgruppe der Scorpions<br />
vorweisen, sondern feiert auch mit ihrem<br />
im Februar erschienenen Album »Die<br />
Hölle muss warten« durch. Ebenfalls dabei<br />
sind u.a. die Speed-Folker Fiddler’s<br />
Green, die Metal-Parodisten der Grailknights<br />
und die Mittelalter-Folker von<br />
Dunkelschön. Das Zwei-Tages-Festival-<br />
Kombiticket kostet 46,50 Euro, zusätzlich<br />
buchbar ist ein Camping-Ticket für 6,50<br />
Euro, das zum Zelten und Parken direkt<br />
am Festivalgelände berechtigt. Tagestickets<br />
sind ebenfalls erhältlich Infos unter<br />
www.schiffenbergrockt.de. G<br />
Gift<br />
ayle<br />
AuSLESE<br />
Zehn Jahre ist es her, seit sie sich das letzte Mal sahen. Er verließ sie wortlos in einer<br />
Silvesternacht. Nun warten sie gemeinsam in einer Friedhofshalle. Auf diesem Friedhof<br />
liegt ihr gemeinsamer Sohn begraben. Ihr Kind soll umgebettet werden, nachdem<br />
in dem Friedhofsboden Gift festgestellt wurde. Die Trauer hat eine tiefe Kluft<br />
zwischen sie gerissen, denn trauern konnten sie nicht gemeinsam. Nun hat er ein<br />
neues Leben in Frankreich; sie ist geblieben und hat versucht weiterzuleben wie<br />
bisher. Eine zaghafte Annäherung beginnt, voller Vorwürfe aber auch voller Zuneigung.<br />
Die niederländische Autorin Lot Vekemans hat mit »Gift« ein berührendes<br />
Stück über zwei Menschen geschrieben, die sich nach einem gemeinsamen Verlust<br />
selbst verloren haben. Das Schauspiel hat am 30. August (20 Uhr) im TiL Premiere.<br />
Viele kleine bunte Lichter<br />
In Laubach steht derzeit alles im Zeichen<br />
des Jubiläums. Denn bereits zum 40. Mal<br />
lädt die Vereinsgemeinschaft zum Lichterfest<br />
in den Schlosspark ein. Die Vorbereitungen<br />
laufen auf Hochtouren. Zahlreiche Helfer<br />
bereiten sich für das am 4. August stattfindende<br />
Lichterfest vor, um den Besucherinnen<br />
und Besuchern ein Erlebnis zu bieten.<br />
Schauplatz ist der malerische Schlossgarten<br />
unterhalb des Grafenschlosses, der im<br />
19. Jahrhundert in der Art eines englischen Landschaftsparks umgestaltet wurde. Am<br />
Samstag wird sich der großzügige Park mit seinen vielfältigen Bäumen ab 18 Uhr in ein<br />
Meer aus Kerzen, Lichtern und Lämpchen, Lichterketten und illuminierten Fontänen verwandeln,<br />
zu dem als Höhepunkt natürlich auch das Höhenfeuerwerk gegen 22.45 Uhr<br />
hinzukommt. Auch der Schwanenteich wird durch vielfarbige Lichter spektakulär illuminiert.<br />
Insgesamt nehmen 35 Laubacher Vereine teil, die mit farbigen Teelichtern gelegten<br />
Lichtermotiven zur besonderen Illumination des Parks beitragen und um die Preise für<br />
die besten Motive ringen. Musik gibt es dieses Mal auf vier Bühnen von Mark Gillespie<br />
und Partner Tom Drost, von Reezee, Aera07, Ocean Floor, dem Musikverein Laubach<br />
und dem Laubacher Jugendmusikverein sowie der Percussiongruppe Vamos sambar.<br />
Tufts kommt am 1. September (20 Uhr) nach Gießen ins<br />
Astaire’s. Ihre neue One-woman-Show ist ein alle Sprach- und Genregrenzen<br />
sprengendes Feuerwerk. Die liebenswerteste Botschafterin,<br />
die sich der Broadway denken kann, erzählt das abenteuerliche Leben einer<br />
Entertainerin die zwei Jahre jünger ist als Madonna: Lustvoll, laut und very hot!<br />
Neue Lieder und frische Texte über das Erwachsensein und das Jungbleiben.<br />
Und Frauen erhitzt vom Rampenlicht und anderen Energiequellen. Treffender<br />
Humor gemischt mit bittersüßen Reflektionen<br />
über die Rückkehr der Pubertät<br />
und die endlose Suche nach menschlicher<br />
Wärme. Perfektes Timing, gepaart<br />
mit einer grandiosen Singstimme und<br />
dem genauen Blick der bekanntesten in<br />
Deutschland lebenden Amerikanerin.<br />
Das müssen wir hin, denn wir lieben<br />
den Humor dieser Frau.<br />
8/2012 streifzug 25
VErANStALtuNGEN iM AuGuSt<br />
Ihre Veranstaltungen in der<br />
Kongresshalle Gießen<br />
02.–08.09. | So.–Sa. | 14–18 Uhr<br />
Ausstellung – Frauen für den Frieden<br />
07.09. | Freitag | 20 Uhr<br />
Gerd Dudenhöffer – Sackgasse<br />
14.09. | Freitag | 20 Uhr<br />
»Don Giovanni à trois«–Kultour 2000 e.V.<br />
06.10. | Samstag | 20 Uhr<br />
Der Familie Popolski<br />
»Get the Polka started!«<br />
13.10. | Samstag | 20 Uhr<br />
Konzert: Wolf Mahn<br />
14.10. | Sonntag | 10–16 Uhr<br />
2nd-Hand-Modemarkt<br />
19.10. | Freitag | 20 Uhr<br />
Bodo Bach<br />
26.10. | Freitag | 20 Uhr<br />
Dr. MARK BENECKE –<br />
Aus der Dunkelkammer des Bösen<br />
27.10. | Samstag | 20 Uhr<br />
Konzert: Saga<br />
09.11. | Freitag | 20 Uhr<br />
EURE MÜTTER – »Schieb du Sau!« Extra<br />
22.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />
»Bäst of Begge Peder«<br />
(hessische Mundart Comedy)<br />
23.11. | Freitag | 17 Uhr<br />
»Michel in der Suppenschüssel«<br />
nach Astrid Lindgren<br />
24.11. | Samstag | 20 Uhr<br />
Meltem Kaptan<br />
29.11. | Donnerstag | 20 Uhr<br />
Mundstuhl – »Ausnahmezustand«<br />
06.12. | Donnerstag | 20 Uhr<br />
VINCE EBERT<br />
09.12. | Sonntag | 15 Uhr<br />
Kindermusical »Aschenputtel –das Musical«<br />
16.12. | Sonntag | 10–16 Uhr<br />
Modellbahn-Auto-Tauschbörse<br />
23.12. | Sonntag | 19.30 Uhr<br />
Weihnachtskonzert<br />
»Hilf deinem Nachbarn«<br />
26.12. | Mittwoch | 15.30 Uhr<br />
Die kleine Hexe feiert Weihnachten<br />
27.12. | Donnerstag | 20 Uhr<br />
Angelo Kelly Offroad – Christmas-Tour<br />
28.12. | Freitag | 19 Uhr<br />
Novyje Russkije Babki<br />
(Neue Russische Omis)<br />
30.12. | Sonntag | 20 Uhr<br />
Die Nacht der 5 Tenöre<br />
31.12. | Montag | 19.30 Uhr<br />
Großer Silvesterball<br />
26 streifzug 8/2012<br />
Veranstaltungen<br />
1. MI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Spätschicht<br />
22.00 Scarabée<br />
Vorträge<br />
Gießen<br />
Gedenken an den<br />
Landboten<br />
Lesung aus dem<br />
hessischen Landboten<br />
und aus Briefen von<br />
Büchner<br />
20.00 Restaurant<br />
Badenburg<br />
2. Do<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Gay and Friends<br />
21.00 Haarlem<br />
Land unter<br />
Electronische Tanzmusik<br />
mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Ferienspiele<br />
im Mathematikum<br />
(8 bis 12 Jahre), Anmeldung<br />
unter ferienspiele@mathematikum.de<br />
9.00 Mathematikum<br />
3. FR<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Salsa Club –<br />
Ritmo Latino<br />
21.00 White Elephant<br />
Party tanzbar<br />
Mit DJ Herrn Schulze<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Oldschool<br />
meets Zeitlos<br />
DJ: Hassan Annouri<br />
(Zeitlos), Special Guest:<br />
Marlon B (Söhne Mannheims)<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Feste/FestiVal<br />
Hungen<br />
Inheidener Seefest<br />
(bis Montag)<br />
Eröffnung mit Matthias<br />
Lenz & Rabbelbox –<br />
Seefest-Disco mit DJ<br />
Mark Hartmann<br />
16.30 Festplatz<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Starfighters<br />
Sound of the 60’s<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
4. SA<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
We Love<br />
DJs: Sebastián Serrano,<br />
Marcel Walter<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Samstagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Achterbahn<br />
statt Bällchenbad<br />
Mit DJ Nightnoize<br />
22.00 Scarabée<br />
Feste/FestiVal<br />
Hungen<br />
Inheidener Seefest<br />
Mit der Tom-Pfeiffer-<br />
Band<br />
10.00 Festplatz<br />
Laubach<br />
Laubacher Lichterfest<br />
18.00 Schlosspark<br />
FlohmärKte<br />
Alten-Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Führung durch das<br />
Mathematikum<br />
11.00 Mathematikum<br />
Gießen historisch<br />
Spaziergang durch den<br />
historischen Stadtkern<br />
mit Dr. Klemens Kroh<br />
15.00 Stadtkirchenturm,<br />
Kirchenplatz<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Lahn-River-Wheelers<br />
Square-Dance, fetzige<br />
Musik von Country und<br />
Western bis Rock und<br />
Pop<br />
15.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musik. Sommer: Fire<br />
The Spirit of Hendrix<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Grünberg<br />
Wilde Jungs<br />
20.30 Sport- u. Kulturhalle<br />
Stangenrod<br />
Pohlheim<br />
Pohlheimer Flugtage<br />
Man on the Line & The<br />
Steam Maschine – Best<br />
of Pop & Rock Covers<br />
20.00 Segelflugplatz<br />
W.-Steinberg<br />
sonstiges<br />
Pohlheim<br />
Pohlheimer Flugtage<br />
Flugshow und Ausstellung<br />
rund um die Segelund<br />
Motorfliegerei mit<br />
Kunstflugvorführungen,<br />
Mitflugmöglichkeiten,<br />
Ballonfahrt<br />
9.00 Segelflugplatz,<br />
W.-Steinberg<br />
5. So<br />
ausstellungen<br />
Homberg/Ohm<br />
ohm sweet ohm: Kalligrafie<br />
als Meditation<br />
Installation des bekannten<br />
Sommerlieds von<br />
Paul Gerhardt durch<br />
Joachim Propfe<br />
10.00 Ev. Stadtkirche<br />
Bühne<br />
Laubach<br />
Theater am Kirchplatz:<br />
Der Besuch des Kaisers<br />
Spektakulum in drei<br />
Akten mit der Freienseener<br />
Theatergruppe<br />
10.00, 15.00 und<br />
20.00 Freilichtbühne,<br />
Kirchplatz, Freienseen<br />
Homberg/Ohm<br />
ohm sweet ohm:<br />
Der Froschkönig<br />
Tinko-Kindertheater<br />
15.00 Schlosshof<br />
Feste/FestiVal<br />
Hungen<br />
Inheidener Seefest<br />
Showtänze, Tanz & Unterhaltung<br />
mit den<br />
Trenkwaldern<br />
12.00 Festplatz<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Hot Swingers Marburg<br />
Oldtime, Dixieland-<br />
und Swing-Jazz<br />
11.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Blasorchester Herbornseelbach<br />
15.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Jonny DeVille<br />
Blues Gang<br />
American Veranda-<br />
Roots-Blues mit Resonatorgitarre,<br />
Harp,<br />
Akustik Bass & Vocals<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Laubach<br />
Schlossparkkonzerte<br />
Fernwald Musikanten<br />
15.00 Schlossparkbühne<br />
Lollar<br />
Kultursommer Mittelhessen:<br />
Tom Liwa, Sebastian<br />
Hackel & Band<br />
Liedermacher-Konzert<br />
16.00 Hof Kirchberg<br />
märKte/messen<br />
Gießen<br />
Antik- und Trödelmarkt<br />
8.00 Hessenhallen<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Flamenco für Kinder<br />
mit Alma Gitana<br />
Workshop für 6- bis<br />
10-Jährige (14.00) und<br />
für 10- bis 17-Jährige<br />
(16.00), Infos: www.<br />
alma-gitana.de/workshops.htm<br />
14.00 MuK<br />
Pohlheim<br />
Pohlheimer Flugtage<br />
Flugshow und Ausstellung<br />
rund um die Segel-<br />
und Motorfliegerei mit<br />
Kunstflugvorführungen,<br />
Mitflugmöglichkeiten,<br />
Ballonfahrt<br />
9.00 Segelflugplatz<br />
W.-Steinberg
Vorträge<br />
Gießen<br />
Eine(r) liest: Gern,<br />
wenn Du willst…<br />
Katharina Bendixen mit<br />
Erzählungen zur Unordnung<br />
des Alltags<br />
11.30 Marktlaubenstraße<br />
6. Mo<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Independent tanzbar<br />
Mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Feste/FestiVal<br />
Hungen<br />
Inheidener Seefest<br />
Party mit den Holidays<br />
12.00 Festplatz<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Seniorennachmittag<br />
15.00 Mathematikum<br />
7. DI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
Mit DJ Matt-O.<br />
21.00 Monkeys<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Ferienspiele im<br />
Mathematikum<br />
9.00 Mathematikum<br />
Tuesday Night Skating<br />
20.00 Intersport<br />
8. MI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Spätschicht<br />
Mit DJ Nightnoize<br />
22.00 Scarabée<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Chicago Five & One<br />
19.00 Lahnterrasse<br />
9. Do<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Land unter<br />
Mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Vaccine<br />
Hard-, Metalcore<br />
21.00 AK44<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Ferienspiele<br />
im Mathematikum<br />
9.00 Mathematikum<br />
10. FR<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
FRIZZ-Party<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Turkish Pop Night<br />
Mit DJ Errol<br />
21.00 White Elephant<br />
Party tanzbar<br />
Mit DJ Herrn Schulze<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Mixtape<br />
DJs: Kosta Minor, Fresh<br />
Nova<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
HipHop braucht kein<br />
Mensch…<br />
90er HipHop<br />
22.00 MuK<br />
Nuclear Blast meets<br />
Scara<br />
Metal Release Party mit<br />
Verlosung mit DJ Nightnoize<br />
22.00 Scarabée<br />
Lich<br />
Disco-Party mit dem<br />
DJ-Team von PS-Sound<br />
21.00 Festplatz<br />
Langsdorf<br />
Feste/FestiVal<br />
Linden<br />
Stadtfest<br />
20.00 Parkplatz<br />
zwischen Bauhof<br />
und Verwaltung<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Das Setzkasten-<br />
Buchdruckmuseum<br />
14.00 Wellersburgring<br />
10, Wieseck<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Mühlleitners Liedermacher-Konzert<br />
Ganef & Stevie Maine –<br />
Im Anschluss Jam Session<br />
mit den Musikern<br />
20.00 Café Amélie<br />
Grünberg<br />
High Fly Jazz Quartett<br />
Jazzkonzert<br />
20.30 <strong>Zum</strong> Bahnhof<br />
sPort<br />
Hungen<br />
3. Bike Nacht<br />
Mit Einbruch der Dunkelheit<br />
gehen die Gruppen<br />
auf die Strecken<br />
von 20, 30 und 40 km<br />
Länge<br />
21.00 Markthalle<br />
11. SA<br />
Bühne<br />
Gießen<br />
The Mentalist – Sehen<br />
ohne zu sehen<br />
Mit Gedankenleser<br />
Harry Sher<br />
20.00 Kleine Bühne<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Samstagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Rock of Ages<br />
Mit DJ Cel’ardor<br />
22.00 Scarabée<br />
House at Admiral<br />
DJs: Dirk Sauer, Pascal<br />
Nury, Sonah<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Heuchelheim<br />
Open Air Salsa<br />
Beach Party<br />
20.00 Surfsee<br />
Feste/FestiVal<br />
Grünberg<br />
Int. Folkfestival<br />
19.00 Innenstadt<br />
Linden<br />
Stadtfest<br />
20.00 Parkplatz<br />
zwischen Bauhof<br />
und Verwaltung<br />
FlohmärKte<br />
Alten-Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Ameisen im Stadtwald<br />
Naturschutzwanderung<br />
mit Karl Hermann<br />
16.00 Königgrätzer<br />
Straße (Europaviertel)<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Eric Baier<br />
15.00 Schiffenberg<br />
VErANStALtuNGEN iM AuGuSt<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Bag in Box<br />
Rock, Blues-Rock<br />
und Soul<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Homberg/Ohm<br />
ohm sweet ohm:<br />
Die Schwindler<br />
Ohne Netz und doppelten<br />
Boden – vom Walzer,<br />
Tango, Jazz, Bossa<br />
Nova, Samba und<br />
Swing<br />
19.00 Hainmühle,<br />
Auf der Insel<br />
Hungen<br />
Kultursommer Mittelhessen:<br />
Die 8 Ohren<br />
Autoren aus aller Welt<br />
präsentieren Reiseerlebnisse.<br />
Mit Jazz, Folklore<br />
und Weltmusik<br />
20.00 Schloss<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Altes Ägypten<br />
Offene Werkstatt<br />
9.00 Botanischer<br />
Garten<br />
sPort<br />
Lich<br />
Licher-Cross-Triathlon<br />
10.00 Waldschwimmbad<br />
12. So<br />
ausstellungen<br />
Homberg/Ohm<br />
ohm sweet ohm:<br />
Vernissage<br />
Kalligrafie als<br />
Meditation<br />
10.30 Ev. Stadtkirche<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Feste/FestiVal<br />
Grünberg<br />
Int. Folkfestival<br />
11.00 Innenstadt<br />
Linden<br />
Stadtfest<br />
10.00 Parkplatz zwischen<br />
Bauhof und<br />
Verwaltung<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Führung durch das<br />
Mathematikum<br />
11.00 Mathematikum<br />
20 Jahre<br />
Stadtentwicklung<br />
Vom Rathaus bis<br />
zum Elefantenklo mit<br />
Dagmar Klein<br />
18.00 Kongresshalle<br />
O Farol<br />
Vormerken:<br />
ab August Mittagstisch<br />
Frankfurter Straße 81 . 35392 Gießen<br />
Tel. 06 41/48 01 08 10 . Mobil 01 71/3 32 81 05<br />
www.o-farol.de<br />
» Wir suchen für eine Veranstaltung vom<br />
3. 8. – 6. 8. 2012, (auch einzelne Tage<br />
möglich) studentische Aushilfen für den<br />
Getränkeausschank, Erfahrung erwünscht.<br />
Infos unter: 01 70/4 43 83 54<br />
Wünschen Sie Ihre<br />
Veranstaltung im<br />
streifzug<br />
Schreiben Sie bis zum 17. August per E-Mail an:<br />
streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit<br />
der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.<br />
8/2012 streifzug 27
VErANStALtuNGEN iM AuGuSt<br />
Schloss Laubach<br />
präsentiert:<br />
… abtauchen in den<br />
gräfl ichen Entdeckungswald!<br />
Spielbereich und Irrgarten<br />
Robin-Hood-Dorf<br />
Kirchenruine<br />
Fachwerkturm<br />
Märchenhaftes Waldstück<br />
Sinnespfad für Barfußläufer<br />
Hängematten »Himmelsfenster«<br />
»Wald-Xylophon«<br />
Zauberhaftes Waldstück<br />
Streichelgehege<br />
und und und …<br />
Grünes Meer – Entdeckungswald<br />
von Schloss Laubach an der B 276<br />
zwischen Laubach und Schotten.<br />
Satellitennavigation:<br />
N 50° 31.644 – B 9° 04.036<br />
www.schloss-laubach.de<br />
28 streifzug 8/2012<br />
Schotten<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Egerländer Gmoi<br />
Volksmusik<br />
15.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Red Bananas<br />
Blues Band<br />
Chicago-, Mississipi-,<br />
Delta-Blues mit Rockund<br />
Funkelementen<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Laubach<br />
Schlossparkkonzerte<br />
Parforcehorncorps<br />
Hoher Vogelsberg<br />
15.00 Schlossparkbühne<br />
märKte/messen<br />
Alten-Buseck<br />
Antik- und Sammlermarkt<br />
9.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Altes Ägypten<br />
Offene Werkstatt<br />
9.00 Botanischer<br />
Garten<br />
Tag der Offenen Pforte<br />
<strong>Gießener</strong> öffnen ihre<br />
Gärten für Besucher<br />
14.00 IJB Baustein,<br />
Grünberger Str. 140<br />
Tanzcafé<br />
15.00 Astaire’s<br />
13. Mo<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Independent tanzbar<br />
Rock, Alternative, Indie<br />
mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
14. DI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
Mit DJ Matt-O.<br />
21.00 Monkeys<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Tuesday Night Skating<br />
20.00 Intersport<br />
15. MI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Spätschicht<br />
Mit DJ Lecur<br />
22.00 Scarabée<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Die Burg Gleiberg<br />
Führung mit<br />
Dr. Jürgen Leib<br />
16.00 Burg Gleiberg<br />
Das Liebig-Museum<br />
Experimentalvorlesung<br />
im Liebig-Labor mit<br />
Prof. Dr. Wolfgang<br />
Laqua<br />
18.00 Liebig-<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Orgelhimmelfahrt<br />
20.15 Bonifatiuskirche<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
29. Tour der Hoffnung<br />
(bis 19. August)<br />
Start zum Prolog, Benefiz-Radtour<br />
zugunsten<br />
krebskranker Kinder mit<br />
prominenten Mitradlern<br />
10.30 Stadtwerke<br />
Erlebe 2 Tage Live-Musik, z. B.<br />
Tom Pfeiffer, Los dos y Companeros<br />
und viele andere …<br />
Circus Probst<br />
Mit Spitzenartisten vom<br />
kubanischen Nationalzirkus<br />
Circuba<br />
16.00, 19.30 Messeplatz<br />
an den Hessenhallen<br />
Das Alt-<strong>Gießener</strong><br />
Bierseminar<br />
Anmeldung bei der<br />
Touristikinformation<br />
18.00 Alt-Gießen<br />
Lich<br />
29. Tour der Hoffnung<br />
(bis 19. August)<br />
Eröffnungsabend<br />
20.15 Golfclub<br />
16. Do<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Electronische Tanzmusik<br />
mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
Feste/FestiVal<br />
Alsfeld<br />
6. Ehrlich & Laut<br />
Festival<br />
3-Tage-Rockfestival mit<br />
knapp 30 Bands –<br />
(Punk, Streetcore,<br />
Rock’n’Roll, Ska, Rock)<br />
15.00 Hessenhalle<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Das <strong>Gießener</strong> Rathaus<br />
15.00 Rathaus,<br />
Haupteingang<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Circus Probst<br />
Mit Spitzenartisten vom<br />
kubanischen Nationalzirkus<br />
Circuba, Infos:<br />
www.circus-probst.de<br />
oder 01 75/7 97 84 49<br />
16.00 Messeplatz an<br />
den Hessenhallen<br />
17. FR<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Planet Black Beats<br />
DJs: DJ Ray D,<br />
DJ Ebony<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
90er Eurodance<br />
Open Air<br />
22.00 MuK<br />
Feste/FestiVal<br />
Gießen<br />
Stadtfest<br />
(bis 19. August)<br />
11.00 Innenstadt<br />
Alsfeld<br />
6. Ehrlich & Laut<br />
Festival<br />
15.00 Hessenhalle<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Heimspiel –<br />
Transformation<br />
Über Leben und Werk<br />
von Maina-Miriam<br />
Munsky – Vortrag von<br />
Jan Schüler, Anmeldung<br />
und Infos: 06 41/<br />
3 06 20 22 oder kunsthalle@Gießen.de<br />
19.00 Kunsthalle<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Route 66<br />
Musik der Sixties und<br />
Seventies<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
KIG/Ulenspiegel-Bühne<br />
zum Stadtfest 2012<br />
Calamity Jane, Reezee,<br />
Alternative-Rock<br />
19.00 Ulenspiegel<br />
NEU NEU NEU NEU<br />
Verkaufsoffener<br />
FOLK-Sonntag!<br />
Die Grünberger<br />
Fachgeschäfte<br />
haben von 12:30<br />
bis 18:00 Uhr für<br />
Sie geöffnet!<br />
NEU NEU NEU N
Grünberg<br />
Strawberry Fields<br />
forever…<br />
Beatles verjazzt<br />
20.30 <strong>Zum</strong> Bahnhof<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Circus Probst<br />
16.00, 19.30 Messeplatz<br />
an den Hessenhallen<br />
18. SA<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Samstagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Admiral House Special<br />
DJs: David Puentez,<br />
Simon Sky, DJ Danielo<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Reggae Night<br />
Reggae, Ska, Dancehall,<br />
Afrosound mit<br />
DJ Nico<br />
23.00 Domizil<br />
UNDERtheGROUND<br />
Stadtfest Open Air<br />
House, Electro,<br />
Drum’n’Bass mit<br />
DJ Scumdog & more<br />
23.00 MuK<br />
Feste/FestiVal<br />
Gießen<br />
Stadtfest<br />
11.00 Innenstadt<br />
Alsfeld<br />
6. Ehrlich & Laut<br />
Festival<br />
15.00 Hessenhalle<br />
FlohmärKte<br />
Alten-Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Das Junge Sinfonieorchester<br />
Wetzlar<br />
Serenadenkonzert<br />
15.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Nora Schmidt & Band<br />
La vie en rose –<br />
Französische Chansons<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
märKte/messen<br />
Alsfeld<br />
Antikmarkt<br />
9.00 Hessenhalle<br />
sonstiges<br />
9. <strong>Gießener</strong><br />
Drachenboot-Cup<br />
200 Meter, Fun- und<br />
Sportcupwertung, Infos:<br />
www.wilde-hassianer.<br />
de<br />
9.00 Uferweg 14<br />
Circus Probst<br />
16.00, 19.30 Messeplatz<br />
an den Hessenhallen<br />
19. So<br />
Bühne<br />
Gießen<br />
vorgestellt: Othello<br />
Einführungssoiree mit<br />
dem Regieteam und<br />
Ensemblemitgliedern<br />
19.30 Stadttheater<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Discofoxparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Feste/FestiVal<br />
Gießen<br />
Stadtfest<br />
11.00 Innenstadt<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Der Botanische Garten<br />
11.15 Botanischer<br />
Garten<br />
Reiskirchen<br />
Borkenkäfer und Co. –<br />
Wie gesund ist unser<br />
Wald?<br />
Leitung: Dieter Illhard<br />
14.00 Sportplatz<br />
Saasen<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Blasorchester Eberstadt<br />
Musik für alle Altersgruppen<br />
11.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Thilo & The Starlights<br />
Pop, Klassik, Musicals,<br />
Schlager<br />
15.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Musikalischer Sommer:<br />
Say What<br />
Rock-Cover-Band<br />
20.00 Kloster<br />
Schiffenberg<br />
Homberg/Ohm<br />
ohm sweet ohm:<br />
Silcherchor mit Gästen<br />
Breit gefächertes Repertoire<br />
von klassischer<br />
Chorliteratur bis zu<br />
modernen Popsongs<br />
18.00 Sandmühle<br />
Laubach<br />
Schlossparkkonzerte<br />
Abschlusskonzert mit<br />
dem Laubacher Jugendmusikverein<br />
15.00 Schlossparkbühne<br />
märKte/messen<br />
Alsfeld<br />
Antikmarkt<br />
9.00 Hessenhalle<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Tanzcafé<br />
15.00 Astaire’s<br />
Circus Probst<br />
16.00, 19.30 Messeplatz<br />
an den Hessenhallen<br />
29. Tour der Hoffnung<br />
(bis 19. August)<br />
Verabschiedung, Benefiz-Radtour<br />
zugunsten<br />
krebskranker Kinder mit<br />
prominenten Mitradlern<br />
13.15 Stadtwerke<br />
Vorträge<br />
Gießen<br />
Internationales Literaturcafé:<br />
Der Anubis von<br />
Braunfels<br />
Regionalkrimi von<br />
Natascha Hoefer<br />
11.00 ZiBB<br />
Foyer<br />
Gespräche über Musik<br />
mit Michael Hofstetter<br />
(Dirigent)<br />
11.00 Stadttheater<br />
20. Mo<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Independent tanzbar<br />
Rock, Alternative, Indie<br />
mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
NEU in<br />
Gießen<br />
21. DI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
Mit DJ Matt-O.<br />
21.00 Monkeys<br />
VErANStALtuNGEN iM AuGuSt<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
I. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Ludwig van<br />
Beethoven und Jani<br />
Christou mit dem<br />
Philharmonischen<br />
Orchester<br />
20.00 Stadttheater<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Tuesday Night Skating<br />
20.00 Intersport<br />
Lich<br />
Circus Probst<br />
16.00, 19.30 Festplatz<br />
Ringstraße<br />
22. MI<br />
Bühne<br />
Gießen<br />
kostprobe: GIFT<br />
Öffentliche Probe und<br />
Einführung<br />
20.00 TiL<br />
Lich<br />
Premiere: Hair<br />
Musical mit der Theatergruppe<br />
Traumstern,<br />
www.kuenstlich-ev.de<br />
20.00 Kino Traumstern<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Spätschicht<br />
22.00 Scarabée<br />
Vegan<br />
Vegetarische Köfte<br />
Schulstraße 9 · 35390 Gießen<br />
� 0641-1314367<br />
www.cigköftem-giessen.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo.-Sa. 11.00 bis 22.00 Uhr,<br />
So. 13.00 bis 20.00 Uhr<br />
Fundholz-<br />
Kinostuhl<br />
zusammenklappbar<br />
€ 50,-<br />
Strandliege<br />
faltbar, inkl. Rucksack-<br />
Transporttasche<br />
statt € 210,-<br />
im August nur<br />
€149,-<br />
€ 70,-<br />
Die leckerste Schärfe<br />
Hockerset<br />
„Cube“<br />
€ 90,-<br />
€120,-<br />
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En Tatli Aci ®<br />
8/2012 streifzug 29
VErANStALtuNGEN iM AuGuSt<br />
sonstiges<br />
Lich<br />
Circus Probst<br />
Mit Spitzenartisten vom<br />
kubanischen Nationalzirkus<br />
Circuba<br />
16.00, 19.30 Festplatz<br />
Ringstraße<br />
23. Do<br />
Bühne<br />
Lich<br />
Hair<br />
Musical<br />
20.00 Traumstern<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Heimspiel<br />
Seniorenführung<br />
15.00 Kunsthalle<br />
9. <strong>Gießener</strong> Drachenbootcup<br />
um den Pokal der Sparkasse Gießen.<br />
Samstag, 18. August 2012 ab 9.00 Uhr, im Rahmen des <strong>Gießener</strong> Stadtfestes<br />
200 Meter, Fun- und Sportcupwertung<br />
Cup-Veranstalter: <strong>Gießener</strong> Ruderclub Hassia 1906 e.V. , Uferweg 14, Gießen<br />
Anmeldung unter www.wilde-hassianer.de<br />
30 streifzug 8/2012<br />
Vorträge<br />
Gießen<br />
Porzellan – Vom Luxus<br />
zur Gebrauchsware<br />
Mit Dr. E. Kessler-Slotta<br />
15.30 Altes Schloss<br />
Sparkasse<br />
Gießen<br />
sonstiges<br />
Lich<br />
Circus Probst<br />
16.00 Festplatz Ringstraße<br />
24. FR<br />
ausstellungen<br />
Rabenau<br />
Kunstforum<br />
(bis 9. September)<br />
Vernissage mit<br />
Livemusik<br />
19.00 Bürgersaal<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Party tanzbar<br />
Mit DJ Herrn Schulze<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Sternstunde-Party<br />
Techno, House, Electro<br />
auf zwei Indoor Floors<br />
und einer Outdoor<br />
Area – Pierre, Ingo<br />
Boss, Marco Cannata,<br />
Ziel100, Gregor Kempf,<br />
Peter Latino, DJ Sonic,<br />
Jeff O., Tom Schön, Tobi<br />
Rech, Mario Mark<br />
22.00 MuK<br />
Mixtape<br />
DJs: DJ VIM, DJ Fresh<br />
Nova<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Freitagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Feste/FestiVal<br />
Laubach<br />
Bluesfestival<br />
Blues, Schmus & Apfelmus.<br />
Mit 70 Bluesmusikern<br />
aus ganz Europa<br />
19.00 Schlosspark<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
Into the Abyss<br />
Konzert mit Red Apollo,<br />
Depravation und Von<br />
Drakus<br />
21.00 AK44<br />
Wettenberg<br />
Gleiberg Rocks<br />
Festival mit den Bands:<br />
Die Toten Ärzte, Mark<br />
Gillespie, Mother’s<br />
Milk, Special Guest:<br />
AND.I<br />
19.00 Burg Gleiberg<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Tour der Sicherheit<br />
Outdoor-Programm mit<br />
Spiel und Sport, Info-<br />
Ständen<br />
11.00 Kirchenplatz<br />
Vorträge<br />
Homberg/Ohm<br />
ohm sweet ohm:<br />
Jo, Babba!<br />
Jo van Nelsen liest die<br />
Hesselbach-Episode:<br />
Der Wahrsager<br />
20.00 Frankfurter<br />
Hof<br />
25. SA<br />
Bühne<br />
Hungen<br />
Hair<br />
20.00 Gesamtschule<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.00 Astaire’s<br />
Indie Fresse Party<br />
Mit DJ Demian<br />
22.00 Monkeys<br />
Green Hill Sommerfest<br />
Bärte & Balle<br />
HipHop, Funk, Fun<br />
Tunes mit den DJ’s<br />
Powerfun, Bleibtreuboy,<br />
Germany & Luki<br />
22.00 MuK<br />
Rhythm and House<br />
DJs: Sebastian Roter,<br />
Guru Da Beat, DJ Spy<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Das Scarabée wird 50<br />
Mit DJ-Mix<br />
22.00 Scarabée<br />
Buseck<br />
Mixxed Up<br />
80er Jahre Party<br />
20.00 Festhalle<br />
Wagner<br />
Heuchelheim<br />
Open Air<br />
Salsa Beach Party<br />
20.00 Surfsee<br />
Feste/FestiVal<br />
Gießen<br />
ARThof 6<br />
Bilder, Installationen,<br />
Musik, Performances,<br />
Aktionen in verschiedenen<br />
Räumen. Mit der<br />
Band Liquid Move<br />
17.00 Unterer<br />
Hardthof<br />
Laubach<br />
Bluesfestival<br />
13.00 Schlosspark<br />
Rabenau<br />
Park- und Lichterfest<br />
16.00 Burggarten<br />
Londorf<br />
Wetzlar<br />
Seemania<br />
19.00 Dutenhofener<br />
See
FlohmärKte<br />
Alten-Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
Führungen<br />
Staufenberg<br />
Frauen- und Hexenkräuter<br />
15.00 Burg<br />
Konzerte<br />
Lich<br />
Internationale<br />
Meister-Klasse für<br />
klassisches Saxophon<br />
Benefizkonzert zugunsten<br />
der <strong>Gießener</strong> Hospiz<br />
18.00 Kloster<br />
Arnsburg<br />
Reiskirchen<br />
Maybebop<br />
A cappella-Pop<br />
20.00 Kulturhalle<br />
Ettingshausen<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Lahn Paloma Ohe<br />
Lied & Lyrik Lahntour<br />
18.00 Marinestuben<br />
26. So<br />
Bühne<br />
Hungen<br />
Hair<br />
20.00 Gesamtschule<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Feste/FestiVal<br />
Gießen<br />
Tag der offenen Tür<br />
11.00 Stadttheater<br />
50 Jahre Tierheim<br />
12.00 Tierheim<br />
Laubach<br />
Bluesfestival<br />
11.00 Schlosspark<br />
Laubach<br />
700 Jahre Freienseen<br />
10.30 Ortsmitte<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Pflanzen erleben<br />
Darwins botanische<br />
Studien mit Dr. Martin<br />
de Jong<br />
11.15 Botanischer<br />
Garten<br />
Mathematische Stadtführung<br />
durch Gießen<br />
15.00 Mathematikum<br />
Akademischer Forstgarten:<br />
Mit acht Augen<br />
durch die Nacht<br />
Exkursion zu nachtaktiven<br />
Spinnen<br />
19.45 Schiffenberger<br />
Tal, Waldparkplatz<br />
Konzerte<br />
Gießen<br />
C. Saint-Saëns: Karneval<br />
der Tiere<br />
17.00 Petruskirche<br />
Lich<br />
Internationale<br />
Meister-Klasse für<br />
klassisches Saxophon<br />
Professoren und Korrepetitoren<br />
der Meisterklasse<br />
werden unter<br />
dem Thema Paris Werke<br />
interpretieren<br />
18.00 Kloster<br />
Arnsburg<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Walking- und<br />
Wandertag<br />
10.00 Brauhaus<br />
Waldolympiade für<br />
Kinder und Eltern<br />
Leitung: Rita Kotschenreuther<br />
14.00 Akademischer<br />
Forstgarten<br />
Tanzcafé<br />
15.00 Astaire’s<br />
Lumdatal<br />
Autofreier Sonntag<br />
9.00 Zentrum<br />
27. Mo<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Independent tanzbar<br />
Mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Vorträge<br />
Gießen<br />
Ritter, Drachen,<br />
Familienchaos<br />
Die Autorin und Illustratorin<br />
Ute Krause liest<br />
aus ihren Büchern<br />
19.00 Stadtbibliothek<br />
28. DI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
21.00 Monkeys<br />
sonstiges<br />
Gießen<br />
Beutelspachers Sofa<br />
mit Prof. Elsbeth Stern<br />
Wie funktioniert Lernen<br />
von Mathematik?<br />
19.30 Mathematikum<br />
Tuesday Night Skating<br />
20.00 Intersport<br />
29. MI<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Spätschicht<br />
22.00 Scarabée<br />
Vorträge<br />
Gießen<br />
Abrahams<br />
eifersüchtige Erben<br />
Juden, Christen und<br />
Muslime als Kinder des<br />
einen Gottes, Referent:<br />
Bernd Apel<br />
19.30 Pankratius<br />
30. Do<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
Konzerte<br />
Laubach<br />
Internationale<br />
Meister-Klasse für klassisches<br />
Saxophon<br />
Jazz und Klassik<br />
19.30 Hessenbrückenmühle,<br />
Münster<br />
Vorträge<br />
Gießen<br />
Mit Bilderbüchern<br />
wächst man besser<br />
20.00 KiZ<br />
31. FR<br />
Bühne<br />
Gießen<br />
Premiere:<br />
GIFT<br />
20.00 TiL<br />
Disco/Party<br />
Gießen<br />
Tanzparty<br />
20.30 Astaire’s<br />
Party tanzbar<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Mixtape<br />
22.00 Admiral<br />
Samstagsparty<br />
22.00 Monkeys<br />
Feste/FestiVal<br />
Gießen<br />
3. Der Schiffenberg<br />
rockt – Mittelalterfestival<br />
Siehe Auslese<br />
17.00 Schiffenberg<br />
Hungen<br />
50. Hessisches<br />
Schäferfest<br />
10.00 Stadthalle<br />
Führungen<br />
Gießen<br />
Landesgartenschau<br />
Baustellenführung<br />
16.00 Messeplatz<br />
märKte/messen<br />
Laubach<br />
Herbstzauber<br />
10.00 Schlosspark<br />
VErANStALtuNGEN iM AuGuSt<br />
3. bis 6. August 2012<br />
Seefest-<br />
Disco<br />
am 3.8.<br />
Trenkwalder<br />
am 5.8.<br />
Höhenfeuerwerk<br />
und Tom Pfeiffer Band<br />
am 4.8.<br />
Restaurant<br />
Schlosskeller<br />
Peter und Frank Haas GbR<br />
Brandplatz 2 · 35390 Gießen<br />
Telefon 06 41/3 83 06<br />
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8/2012 streifzug 31
wEiN DES MONAtS<br />
Einer für alle<br />
Jüngere Weintrinker haben es<br />
leicht: Überall lockt im Holz<br />
ausgebauter Stoff, der verführerisch<br />
duftet und mit seiner<br />
Aromenvielfalt im Mund<br />
Explosionswunder verursacht.<br />
Ältere Connaisseurs rümpfen<br />
die Nase, nennen derartigen<br />
Rebsaft parfümiert, weil er<br />
ihrer Meinung nach über ein<br />
aufdringliches<br />
Bukett verfügt und<br />
Sortenreinheit vermissen lässt.<br />
Hier scheiden sich die Geister.<br />
Diplomaten raten in solchen<br />
Fällen zum Mittelweg. Folglich<br />
steht heute ein Wein auf dem<br />
Programm, der Jung und Alt an<br />
einen Tisch holt: der »Ruyter’s<br />
Bin« Chardonnay, Jahrgang<br />
2011, aus Südafrika. Er bezirzt<br />
den jungen Gaumen mit Frische<br />
und begeistert den Erfahrenen<br />
mit Tradition.<br />
Im Glas strohgelb; dezente Nase nach<br />
gelben Früchten (Ananas, Birne) und etwas<br />
Vanille; am Gaumen Saft und Kraft, reife<br />
Frucht, leichter Schmelz, zarte Vanille und<br />
gute Würze, die ins etwas kurze Finish<br />
hinüberführt.<br />
Der »Ruyter’s Bin« erinnert an den Bremer<br />
Weinkaufmann Ruyter. Der setzte Anfang<br />
Spier Cellar »Ruyter’s Bin«, Western<br />
Cape, Südafrika, Jahrgang 2011, 13,5 Pro-<br />
zent Alkohol, gut fünf Euro, Bezug via<br />
Internet<br />
32 streifzug 8/2012<br />
des vorigen Jahrhunderts auf die Einfuhr<br />
von Überseegewächsen, die für ihn in<br />
»Ruyter’s Bin« (Bin = Fass) gelagert wurden.<br />
Heute stammen die Weine dieser Serie von<br />
Spier Cellar – der Name geht auf eine alte<br />
Farm in Stellenbosch zurück. 30 Prozent<br />
des Stoffs werden im Holzfass ausgebaut,<br />
der Rest liegt im Stahltank. Der Wein<br />
kommt mit seiner direkten Art sofort zur<br />
Sache, was die Youngster mögen werden,<br />
verzichtet aber<br />
zur Freude der<br />
Senioren auf<br />
Mätzchen.<br />
Der Kap-Chardonnay<br />
gefällt<br />
zum leichten<br />
Szene-Sushi<br />
ebenso wie<br />
zum deftigen<br />
Schnitzel mit<br />
Bratkartoffeln.<br />
Schon sitzen<br />
alle an einem Tisch. Jetzt müssen sich Jung<br />
und Alt nur noch darüber einigen, wer<br />
Sushi und wer Schnitzel isst.<br />
Weinautor Manfred Merz<br />
Schreiben Sie an Manfred Merz:<br />
vinothek@mdv-online.de<br />
DIE MUSIK<br />
ZUM WEIN<br />
Mit dem Einer-für-alle-Chardonnay harmoniert ein Stück Rockgeschichte, das<br />
leise beginnt, sich langsam steigert und am Ende kulminiert: »Child in time«<br />
von Deep Purple.<br />
Die älteren Semester wählen die unvergessene Variante des »Live in Japan«-<br />
Albums von 1972, die Jüngeren eine Version aus den 2000er Jahren. Dazu<br />
den Chardonnay in kleinen Schlucken genießen. Und das Schlürfen nicht<br />
vergessen. mm
Geburtstag im »bett«<br />
Der LiveMusikClub in der Schmidtstraße in Frankfurt lässt es krachen. <strong>Zum</strong> siebenjährigen<br />
Jubiläum veranstaltet »Das Bett« eine einwöchige Geburtstagsfeier vom 27. August bis zum<br />
2. September. 16 Acts aus unterschiedlichen Musikgenres bieten dem Publikum über sieben<br />
Abende verteilt Unterhaltung vom Feinsten.<br />
Seit mittlerweile sieben Jahren treten im<br />
»Das Bett« sowohl Newcomer als auch<br />
gestandene Künstler unterschiedlichster<br />
Musikrichtungen in gemütlicher Atmosphäre<br />
auf. Aus diesem Anlass veranstaltet<br />
der Club in diesem Sommer das »7 Jahre<br />
Das Bett Festival«.<br />
Von Montag bis Sonntag werden sich insgesamt<br />
16 Gruppen oder Solokünstler die<br />
Ehre geben. Dabei steht jeder Abend unter<br />
einem anderen Motto.<br />
Am ersten Abend mit dabei ist unter anderem<br />
Dieter Darmstaedter, der von der »New<br />
York Times« als »German underground pop<br />
hero« bezeichnet wurde. Der Mann mit der<br />
Gitarre ist in New Jersey aufgewachsen und<br />
singt deshalb auf Englisch. Allein in den<br />
letzten zehn Jahren hat er elf Platten veröffentlicht.<br />
Bodenständig bleibt er trotzdem:<br />
Auf seiner Homepage motiviert er die Leser,<br />
ihn für ein Wohnzimmer-Konzert zu<br />
buchen.<br />
Am vierten Tag des Festivals tritt Cäthe auf.<br />
Die 29-jährige Sängerin und Songwriterin<br />
hatte vergangenes Jahr erste Auftritte in<br />
»Inas Nacht« und bei Harald Schmidt. Im<br />
Mai wurde sie von der GEMA mit dem<br />
Autorenpreis in der Kategorie Rock belohnt.<br />
Im März trat Cäthe bereits im »Bett« auf<br />
und überzeugte dabei vollends. Das Resultat:<br />
Eine Einladung zum Geburtstags-Fest.<br />
Einen Auftritt der etwas an deren Art wird<br />
man am Samstag der Fest- Woche bestaunen<br />
können. Die 2003 gegründete Gruppe Rot-<br />
Front wurde schon nach kurzer Zeit im Musikgeschäft<br />
als die Partyband Berlins bezeichnet.<br />
Die Grenze zwischen Bühne und<br />
Tanzfläche löst sich meist schnell auf. Und<br />
genau dieses Auf lösen von Grenzen scheint<br />
ein Ziel der Crew zu sein. Dies gilt sowohl<br />
mit Blick auf die Nationalitäten innerhalb<br />
der Gruppe als auch bezüglich des Musikstils.<br />
Die Anzahl derer, die auf der Bühne<br />
stehen, variiert zwischen neun und 15 Personen<br />
aus fünf unterschiedlichen Ländern.<br />
Die Musik ist nach eigener Aussage ein Mix<br />
aus Ska, Reggae, Dancehall, Cumbia-<br />
Sounds mit Klezmer, frechem Hiphop, osteuropäischer<br />
Turbopolka und Rockriffs. Die<br />
Texte sind auf Russisch, Ungarisch, Englisch<br />
und Deutsch.<br />
Tickets für die einzelnen Abende als auch<br />
ein Kombi-Ticket (ab 89 Euro) für die gesamte<br />
Woche sind im Internet und an der<br />
Abendkasse erhältlich. Sämtliche Infos sind<br />
außerdem auf der Homepage von »Das<br />
Bett« zu erhalten: www.bett-club.de<br />
Julian Muth<br />
Programm<br />
» Montag, 27. 8., 20 Uhr (15 Euro<br />
VVK): Moritz Krämer, Francesco<br />
Wiljking, Dirk Darmstaedter, Bernd<br />
Begemann » Dienstag, 28. 8.,<br />
20.30 Uhr (20 Euro): Bodi Bill » Mittwoch,<br />
29. 8., 20.30 Uhr (18 Euro):<br />
Beach House » Donnerstag, 30. 8.,<br />
20.30 Uhr (15 Euro): Cäthe » Freitag,<br />
31. 8., 23 Uhr (10 Euro): Bass-Trap<br />
mit Kareem, Franklin de Costa und<br />
Delta Funktionen » Samstag, 1. 9.,<br />
21.30 Uhr (15 Euro): RotFront & Balkan-Russen-Party<br />
» Sonntag, 2. 9.,<br />
19 Uhr (4,30 Euro): B.E.E.S Village,<br />
kokinino kounty, Four Hout Fellas,<br />
Urban Breakbeat<br />
RotFront spielen am 1. September auf dem einwöchigen Festival.<br />
Foto: pm<br />
8/2012 streifzug 33<br />
Fotos: Sven Stinn
AM MAiN<br />
charakterkopf<br />
Für die einen sieht er verbraucht aus und klingt so, wie es ein voller Aschenbecher tun würde.<br />
Für die anderen hat der Mann einfach nur verdammt noch mal jede Menge Charakter:<br />
Mark Lanegan hat nach acht Jahren zusammen mit seiner Band mal wieder ein SoloAlbum<br />
produziert. »Blues Funeral« klingt so, wie man es von einem KneipenSänger wie dem Amerikaner<br />
erwartet: Staubtrocken, melancholisch und düster.<br />
Lanegan zählt zu den umtriebigen Künstlern<br />
der US-Rockszene. Er war Kopf der<br />
Grunge-Ikonen The Screaming Trees, spielte<br />
bei den Stoner-Rock-Stars Queens Of The<br />
Stone Age und leistet sich auch noch eine<br />
Teilzeitband mit dem Namen The Gutter<br />
Twins. Der 47-Jährige leiht diesen Bands<br />
stets Stimme oder Gitarre. Und überall<br />
zeigen sich seine Qualitäten: Sound, Songwriting,<br />
Stimme und Texte wühlen auf, verströmen<br />
Geheimnisvolles und Dramati-<br />
sches. Schon vor einigen Jahren bekannte<br />
Lanegan deshalb, dass sein Talent kuriose<br />
Aufträge zur Folge habe: »Ich werde häufig<br />
gebeten, auf Beerdigungen zu singen. Meine<br />
Stimme scheint den optimalen Ton für<br />
traurige Ereignisse zu haben.«<br />
Weil er so umtriebig ist und auch den Kontakt<br />
zu anderen Genres nicht scheut, hat er<br />
sich einen weltweiten Fankreis erspielt und<br />
ersungen. Ob Psychodelic, Grunge oder<br />
Stoner Rock, ob Folk-Balladen, Blues oder<br />
Elektromusik – immer findet Lanegan den<br />
passenden, düsteren Ton. Auch deshalb haben<br />
sich in den vergangenen drei Jahrzehnten<br />
zahlreiche Musiker darum gerissen, mit<br />
ihm zu arbeiten.<br />
Seine ersten Sporen verdiente sich Lanegan<br />
als Kopf der Seattler Band The Screaming<br />
Trees. Mit ihnen veröffentlichte er zwischen<br />
1986 und 2000 sieben Alben, von denen<br />
Veranstaltungen in Frankfurt<br />
Donnerstag, 2. August<br />
Juliana Da Silva e Amigos do Brasil<br />
Passend zu Sommertemperaturen gibt es<br />
brasilianische Jazzmusik.<br />
➛ 21.00 Jazzkeller<br />
Dienstag, 7. August<br />
Amsterdam Klezmer Band<br />
Die seit 15 Jahren zusammenspielenden Musiker<br />
mischen Klezmer, Ska, Jazz und Gypsy.<br />
➛ 19.30 Palmengarten<br />
Samstag, 4. August<br />
Joydance<br />
DJ Params legt Musik auf<br />
für die Generation 30 +.<br />
➛ 21.00 Brotfabrik<br />
Samstag, 11. August<br />
Oh, Champs-Élysée<br />
Musik, Parolen, gutes Essen und Wein sind<br />
die Zutaten für diese Musical-Tour de France<br />
➛ 20.00 Katakombe<br />
34 streifzug 8/2012<br />
und Friedhofssänger<br />
Samstag, 11., und Sonntag, 12. August<br />
Zoofest<br />
Mit Spiel- und Aktionsständen. Aber auch die<br />
posierlichen Tiere können besucht werden.<br />
➛ ab 10.00 Zoo<br />
Montag, 13. August<br />
Mark Lanegan<br />
Der US-Wüsten-Rocker kommt mit seinem<br />
neuen Album »Blues Funeral« auf Tour.<br />
➛ 20.00 Batschkapp<br />
Freitag, 17. August<br />
Spiritual Front<br />
Die italienische Band macht Musik im<br />
Spannungsfeld von Neo-Folk und Post-Punk.<br />
➛ 20.30 Das Bett<br />
Sonntag, 19. August<br />
Beyond The Bridge<br />
Die Band stellt ihr Konzeptalbum vor, in dem<br />
es um Sinnlichkeit und Erkenntnis geht.<br />
➛ 20.00 Batschkapp<br />
Empirical<br />
Die große Hoffnung der britischen Jazzszene<br />
stellt sich vor.<br />
➛ 11.00 Museum für angewandte Kunst<br />
Dienstag, 21. August<br />
Hot Water<br />
Der südafrikanische Geheimtipp: Landestypische<br />
Instrumente, verzerrte Gitarren.<br />
Fertig ist das Indie-Rock-Erlebnis.<br />
➛ 19.30 Palmengarten<br />
Mittwoch, 22. August<br />
Salsa-Party<br />
Seit 25 Jahren legt DJ Lobo Musik auf,<br />
zu der Hüften kreisen.<br />
➛ 21.00 Brotfabrik<br />
Freitag, 24. August<br />
Garland Jeffreys<br />
Es gibt nicht wenige Kritiker, die den Amerikaner<br />
als einen zu unrecht unterbewerteten<br />
Musiker der Rockgeschichte bezeichnen.<br />
➛ 20.30 Das Bett
einige zu den Perlen der Grunge-Ära<br />
zählen. Parallel begann er ab 1990 seine<br />
Karriere als Solokünstler voranzutreiben<br />
und veröffentlichte bis heute sechs Alben,<br />
auf denen er von nicht minder bekannten<br />
Musikerkollegen unterstützt wurde: Kurt<br />
Cobain (Nirvana), Dave Grohl (Foo Fighters)<br />
oder Josh Homme (Queens of the<br />
Stone Age). Nach dem Ende der »schreienden<br />
Bäume« heuerte er für zwei Alben bei<br />
den Queens of the Stone Age an und erlangte<br />
internationale Bekanntheit.<br />
Doch der Stoner Rock reichte Lanegan<br />
nicht aus. Zusammen mit Isobel Campbell<br />
von Belle & Sebastian produzierte er drei<br />
anrührende Folk-Alben und lieh seiner<br />
Stimme der britischen Trip-Hop-Formation<br />
Unkle.<br />
Solo hingegen hat man ihn hingegen schon<br />
lange nicht mehr gehört. Die letzte Platte<br />
»Bubblegum« erschien 2004 und landete<br />
trotz ihres düster-schleppenden Sounds in<br />
den Top 40 der Charts. Nun also »Blues Funeral«<br />
– eine Platte, deren Name Programm<br />
ist. Düstere Songs, mal schleppend, mal rockig.<br />
Und eine Stimme, die klingt wie ein<br />
voller Aschenbecher – mit einem Schuss<br />
Whiskey. Wer sich davon überzeugen will,<br />
kann am Montag, 13. August, um 20 Uhr in<br />
die Batschkapp kommen. Kays Al-Khanak<br />
Ab Montag, 27. August<br />
Das Bett-Festival<br />
➛ 20.00 Das Bett<br />
Dienstag, 28. August<br />
The Black Seeds<br />
Neuseelands Reggae-Funk-Schwergewichte<br />
auf Europatour – nicht verwechseln mit den<br />
Bad Seeds, der Hausband von Nick Cave.<br />
➛ 20.00 Batschkapp<br />
Dienstag, 28., bis Mittwoch, 29. August<br />
Goethe-Feiern<br />
Am Geburtstag des Faust-Erfinders wird an den<br />
Komponisten J. F. Reichardt erinnert, der zahlreiche<br />
Gedichte Goethes vertont hat.<br />
➛ 20.00 Goethe-Haus<br />
Mittwoch, 29. August<br />
Basssoooka<br />
Jazziger Sound mit vier Kontrabässen, einem<br />
Schlagzeug und Blasinstrumenten.<br />
➛ 21.00 Jazzkeller<br />
AM MAiN<br />
Mark Lanegan:<br />
Eine Stimme<br />
wie ein voller<br />
Aschenbecher.<br />
Museumsuferfest vom 24. – 26. August<br />
Das seit 1988 veranstaltete<br />
Museumsuferfest am Mainufer<br />
in Frankfurt bietet auch dieses<br />
Jahr wieder unzählige Möglichkeiten<br />
zur Unterhaltung.<br />
Umgeben von mehr als 20 Museen<br />
werden Kleinkunst, Varieté,<br />
Musik und Spezialitäten aus<br />
aller Welt präsentiert. Highlights<br />
bilden die Regatta mit<br />
Drachenbooten und das traditionelle<br />
Feuerwerk am Sonntag.<br />
Mit dem Museumsuferfest-Button für vier Euro hat man während des Events<br />
freien Eintritt in allen teilnehmenden Museen. Rund drei Millionen Besucher hat<br />
das Fest in den letzten Jahren angelockt und ist damit das größte im Rhein-Main-<br />
Gebiet. Nähere Informationen sind zu finden auf www.museumsuferfest.de.<br />
8/2012 streifzug 35
Ursprung der Materie<br />
Seit Menschen denken können, stellen sie sich Fragen,<br />
dürsten nach Antworten. Vor allem, wenn es um solche<br />
geht, die sich um ihre Existenz und die Existenz<br />
ihrer Umgebung drehen: Woraus bestehe ich? Seit<br />
wann gibt es die Erde? Warum leuchten die Sterne?<br />
Wie alt ist unser Universum, und wie ist es entstanden?<br />
Dank der modernen Physik und ihrer stets fortschreitenden<br />
Methoden kann man mittlerweile viele<br />
dieser Fragen beantworten. Und regelmäßig kommen<br />
neue Antworten hinzu, über die sich Menschen über<br />
Generationen hinweg den Kopf zerbrochen haben.<br />
Der neueste physikalische Meilenstein wurde erst im<br />
Juli gelegt bzw. experimentell nachgewiesen. Daran<br />
war auch ein <strong>Gießener</strong> Forscherteam um Prof. Dr.<br />
Michael Düren und Dr. Hasko Stenzel beteiligt: Im<br />
Schweizer Forschungszentrum CERN konnte das bisher<br />
nur in der Theorie vermutete Higgs-Teilchen als<br />
letzter noch fehlender Baustein des Standardmodells<br />
der Teilchenphysik gefunden werden – zumindest mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit. Weitere Tests müssen den<br />
Fund noch belegen; aber selbst falls es sich doch nicht<br />
um das ersehnte Higgs-Boson handeln sollte, wäre es<br />
zumindest ein völlig neuartiges anderes Teilchen und<br />
somit noch immer eine Sensation.<br />
Auf weitere Sensationsfunde kann künftig nicht nur am<br />
CERN, sondern quasi in der Nachbarschaft gehofft<br />
werden, wenn bei Darmstadt das Forschungszentrum<br />
FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) entsteht<br />
– unter großer Beteiligung der Universität Gießen.<br />
»Das war ein toller Moment, als ich im Internet verfolgt<br />
habe, wie Peter Higgs mit Tränen in den Augen<br />
der Entdeckung seines Teilchens beiwohnt – da fühlt<br />
man schon: Das ist ein Moment, in dem Wissenschaftsgeschichte<br />
geschrieben wird«, schwärmt Prof.<br />
Dr. Christian Fischer von der JLU von der Bekanntgabe<br />
der Entdeckung des Higgs-Teilchens. Immerhin rund<br />
50 Jahre waren seit der Annahme der Existenz durch<br />
den mittlerweile 83 Jahre alten Briten Prof. Peter Higgs<br />
verstrichen, bis es nun auch im Experiment nachgewiesen<br />
werden konnte. Das Higgs-Teilchen galt und<br />
gilt nun mehr denn je als unverzichtbar bei der Entstehung<br />
von Masse durch die schwache und elektromagnetische<br />
Wechselwirkung.<br />
»Das ist natürlich mit der Hoffnung verbunden, dass<br />
das nicht die letzte Entdeckung dieser Art war, sondern<br />
nur der Start vieler neuer Entdeckungen«, erklärt Fischer,<br />
der der Institutsdirektor der Theoretischen Physik<br />
in Gießen ist. »Die Maschine am CERN wird in<br />
den nächsten Jahren auf höhere Energie umgeschaltet,<br />
und dann wird man hoffentlich noch mehr schwerere<br />
Teilchen finden. Dann kommen wir in die Ära, Physik<br />
jenseits des Standardmodells zu untersuchen; dann<br />
müssen wir vielleicht unsere Theorien umschreiben«,<br />
macht der Wissenschaftler Hoffnung auf eine aus physikalischer<br />
Sicht vielversprechende Zukunft. Und dies<br />
unter anderem dank der <strong>Gießener</strong> Gruppe um Düren<br />
und Stenzel, die seit Jahren bereits am ATLAS – einem<br />
Teilchendetektor im CERN – arbeiten; diesen in einer<br />
großen, internationalen Kollaboration von Wissen-<br />
Foto: dpa
schaftlern aufbauten, weiterhin verbessern<br />
und die Daten auswerten.<br />
Nachdem im CERN in den letzten Jahren<br />
großartige Entdeckungen dieses Kalibers gemacht<br />
wurden, darf nun auf ähnlich bedeutsame<br />
Funde in Hessen gehofft werden, wenn<br />
bei Darmstadt das Forschungszentrum FAIR<br />
eröffnet wird. Zwar ist die endgültige Inbetriebnahme<br />
erst für 2018 vorgesehen, und die<br />
Baumaßnahmen vor Ort haben gerade erst<br />
begonnen, aber die wissenschaftlichen Vorbereitungen<br />
laufen bereits auf Hochtouren.<br />
Mit aktuell 15 Arbeitsgruppen sorgen die<br />
Physik-Institute in Gießen dafür, dass FAIR<br />
beste Startvoraussetzungen hat. Denn das<br />
mehr als eine Milliarde Euro teure Projekt ist<br />
darauf ausgelegt, bereits bei der Fertigstellung<br />
wertvolle Ergebnisse zu liefern – und<br />
die theoretischen Grundlagen sowie die<br />
Möglichkeiten, die gewonnenen Daten auszuwerten,<br />
werden bereits jetzt geschaffen.<br />
»Ich sehe FAIR als komplementär zum<br />
CERN. Am CERN wurde sehr wahrscheinlich<br />
ein wichtiger Mechanismus identifiziert, wie<br />
ein Teil der Materie seine Masse bekommt«,<br />
so Fischer. »Ein Großteil der Masse um uns<br />
herum kommt aber nicht vom Higgs-Teilchen,<br />
sondern steckt in den Bausteinen der<br />
Protonen, den Quarks und Gluonen. Deren<br />
Massenerzeugung untersuchen wir zukünftig<br />
an FAIR. Wir brauchen aber sicher beides,<br />
um die Welt der kleinsten Teilchen zu verstehen«,<br />
weist der Physiker auf eines der Arbeitsziele<br />
des entstehenden Zentrums hin.<br />
Rund 3000 Wissenschaftler aus zahlreichen<br />
Ländern der Welt werden an FAIR auch untersuchen,<br />
was in den ersten Mikrosekunden<br />
des Urknalls geschah. Hierfür wird vor allem<br />
die starke Wechselwirkung unter die Lupe<br />
genommen, die neben den oben im Kontext<br />
des Higgs-Teilchens erwähnten schwachen<br />
und elektromagnetischen Wechselwirkungen<br />
sowie der Gravitation eine der vier bekannten<br />
Kräfte in unserem Universum ist.<br />
Dass Atomkerne aus Protonen und Neutronen<br />
bestehen, dürfte vielen von uns noch aus<br />
dem Physik-Unterricht in der Schule bekannt<br />
sein. Diese wiederum bestehen aus Quarks<br />
und Gluonen (»Klebstoffe«), die über eine so<br />
starke Bindung durch die starke Wechselwirkung<br />
verfügen, dass sie nicht aus den Protonen<br />
oder Neutronen entfernt werden können.<br />
Dieses Confinement (»Eingesperrtsein«)<br />
der Quarks in Hadronen (Hadronen sind aus<br />
Quarks und/oder Antiquarks zusammengesetzte<br />
Teilchen) soll an FAIR untersucht werden.<br />
Und natürlich die Erzeugung der Massen<br />
der Quarks, aus denen die Protonen und<br />
Neutronen bestehen, also die dynamische<br />
Massenerzeugung. Für die Experimente an<br />
FAIR werden hochwertige Gerätschaften wie<br />
Teilchenbeschleuniger und Detektoren benötigt.<br />
Und hier spielen die <strong>Gießener</strong> Physiker<br />
eine wichtige Rolle, denn sie sind maßgeblich<br />
an unterschiedlichen Projekten beteiligt.<br />
Dies sind die zwei größten FAIR-Experimente,<br />
der PANDA-Detektor (Anti-Proton-Annihilation<br />
in Darmstadt) und das CBM-Experiment<br />
(Compressed Baryonic Matter) sowie<br />
die großen internationalen Kollaborationen<br />
NuSTAR (Nuclear Structure, Astrophysics and<br />
Reactions) und APPA (Atomic, Plasma Physics<br />
and Applications). Für den PANDA-Detektor,<br />
wo Materie und Anti-Protonen aufeinander<br />
geschossen und zu Energie zerstrahlt<br />
werden, um neue exotische Materieteilchen<br />
zu bilden, kommt sogar ein von <strong>Gießener</strong>n<br />
patentiertes Verfahren zum Einsatz, das die<br />
Ausheilung der in der Apparatur eingesetzten<br />
Blei-Wolfram-Kristalle ermöglicht. Im CBM-<br />
Experiment werden Eigenschaften der Quark-<br />
Gluon-Materie vermessen, die durch den<br />
Aufeinanderprall von Atomkernen bei hohen<br />
Energien erzeugt wird. Manchmal entsteht<br />
dabei das aus Charm-Quark-Paaren gebundene<br />
Charmonium, für dessen Vermessung<br />
der RICH-Detektor (Ring Imaging Cherenkov)<br />
in Gießen gebaut wird. In der NuSTAR-Kollaboration<br />
geht es um die Erforschung exotischer<br />
Atomkerne, die ein Feld neuer Phänomene<br />
und Eigenschaften versprechen,<br />
während die APPA-Initiative auch Schwerpunkte<br />
außerhalb der reinen Hadronenphysik<br />
hat, wie zum Beispiel bei der Untersuchung<br />
von Strahlung auf biologische<br />
Systeme, wodurch unter anderem Therapien<br />
für Krebspatienten verbessert werden sollen.<br />
»Diese Experimente sind so aufwendig, dass<br />
sie nur durchgeführt werden können, wenn<br />
sich Wissenschaftler auf der ganzen Welt<br />
vernetzen – das ist eine sehr spannende Sache.<br />
Wir sind aktuell sowohl mit der Theorie<br />
als auch mit dem Experiment hervorragend<br />
unterwegs, und für Gießen ist FAIR in der<br />
Nachbarschaft eine Riesenchance«, sagt Fischer.<br />
Immerhin bekam die Physik-Abteilung<br />
der JLU kürzlich fünf Millionen Euro für ihre<br />
Arbeit durch das Bundesforschungsministerium<br />
gestellt, von denen der Löwenanteil für<br />
FAIR ist und etwa zehn Prozent für ATLAS<br />
am CERN. »Ich wünsche mir von FAIR, dass<br />
wir den Mechanismus, der den Großteil der<br />
Masse – ungefähr 99 Prozent – erzeugt, im<br />
Detail verstehen lernen«, freut sich Christian<br />
Fischer auf/über das Potenzial von FAIR. Und<br />
mit ihm kann die Welt mitfiebern, wie weitere<br />
jahrtausendealte Ungewissheiten des Universums<br />
enträtselt werden. Jan Sommerlad<br />
DRei PflichtveRanstaltUngen<br />
von der »Gießen-Seite«<br />
www.wasmachicheigentlichhier.de<br />
Unter dem Sternenhimmel<br />
Knisternder Sand unter den Füßen, der Bass vibriert<br />
in den Ohren, die Nacht glüht. Am 18.<br />
August laden unsere Freunde von UNDERthe-<br />
GROUND unter den Sternenhimmel zum 15.<br />
Geburtstag im MuK. Warm-up auf dem Stadtfest,<br />
bevor die Nacht bis in den Morgen durchgetanzt<br />
wird. Ein Muss für alle, denen es bei guten<br />
elektronischen Klängen in den Beinen<br />
kribbelt. Und damit nicht genug der Open-Air-<br />
Saison im MuK. Am Freitag (17.) wandert die legendäre<br />
90er-Eurodance-Party auch unter das<br />
Sternenzelt. Am 25. August feiert unser bester<br />
Skateshop sein Sommerfest à la »Bärte und Balle«<br />
mit Team Rhythmusgymnastik und anderen.<br />
Sommer, Strand<br />
und Salsa<br />
Wir sind optimistisch<br />
– der August steht<br />
unter dem Motto Sommer! Und da die Initiative<br />
der »Verlegung von Gießen an eines der Weltmeere«<br />
und die damit einhergehenden Surferszene<br />
und Beachparty noch auf sich warten lassen,<br />
gibt’s Sommerflair auf die kontinentale Art:<br />
Alle zwei Wochen (seit 14. Juli) laden Salsa-Partys<br />
am Ufer des Heuchelheimer Surfsees zum<br />
Sommer. Gutes Wetter vorausgesetzt, erschallen<br />
nach einem sonnigen Wakeboardtag abends<br />
mediterrane Klänge bei Cocktails und Sternenhimmel.<br />
Partybeginn 21 Uhr. Termine: 28. 7., 11.<br />
8., 25. 8.<br />
Hinter der Bühne<br />
Alle Jahre wieder lädt<br />
unser kulturelles<br />
Schmuckstück im August<br />
zu einem Tag vor und<br />
hinter die Bühnen, zu kleinen Auftritten im Theaterpark<br />
und allerlei Spielerei. Am 26. August<br />
werden dafür von 11 bis 16 Uhr die Türen<br />
des Stadttheaters für die ganze Familie geöffnet.<br />
Und dabei sind große und kleine Kinder<br />
willkommen, die zauberhafte Theaterwelt mal<br />
von einer anderen Perspektive zu entdecken.<br />
Proberäume, Bühnentechnik, Requisiten – wer<br />
in die mystische Atmosphäre eines Bühnenhauses<br />
schnuppern wollte, ist hier richtig – es<br />
gibt einiges zu erleben.<br />
8/2012 streifzug 37
kuLtur<br />
wird tanzen teurer?<br />
Die Verwertungsgesellschaft GEMA will ihre Tarife zum Januar 2013 reformieren.<br />
Für viele Clubs könnte das unter Umständen ruinöse Folgen haben. Der streifzug und<br />
»Metal-Anwalt« Christian Koch aus Wettenberg haben nachgerechnet.<br />
Die Verwertungsgesellschaft GEMA erhöht<br />
ihre Tarife zum Januar 2013. Statt bisher elf<br />
Tarife soll es nun deutlich weniger geben –<br />
einen für Veranstaltungen mit Live-, einen für<br />
Veranstaltungen mit Konservenmusik. Der<br />
bisherige Tarif für reine Konzertveranstaltun-<br />
38 streifzug 8/2012<br />
gen bleibt jedoch erhalten. Die neue Tarifstruktur<br />
muss noch ein Schlichtungsverfahren<br />
bei einer der Aufsichtsbehörden der GEMA,<br />
dem Deutschen Patent- und Markenamt<br />
(DPMA) überstehen, eine Online-Petition<br />
sammelt Unterschriften gegen die geplanten<br />
Neuerungen. Ein Aktionstag des deutschen<br />
Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA)<br />
Ende Juni, an dem sich unter anderem auch<br />
das »Scarabee« in Gießen beteiligte, setzte<br />
mit dem Abschalten der Musik um 23.55 Uhr<br />
unter dem Motto: »Es ist 5 vor 12« ein Zei-<br />
Foto: Lademann
chen. Denn, da ist der Verband sicher:<br />
»Wenn die neue Tarifreform kommt, können<br />
viele Läden dichtmachen.« Landauf, landab<br />
maulen die Veranstalter, dass die neuen Tarife<br />
eine erhebliche Verteuerung mit sich brächten,<br />
bis hin zur Existenzbedrohung. »Wir<br />
würden finanziell an unsere Grenze gehen«,<br />
sagt Paul Chrustek, Vorsitzender des Musik-<br />
und Kunstvereins (MuK). »Wir können in<br />
einer Studentenstadt nicht<br />
utopische Eintritts- und<br />
Getränkepreise verlangen.«<br />
Inwieweit die <strong>Gießener</strong><br />
Clubs tatsächlich<br />
betroffen sind, hat der<br />
streifzug mit Rechtsanwalt Christian Koch aus<br />
der Lindener Kanzlei Bindhardt – Fiedler –<br />
Zerbe erörtert. Der Krofdorfer Koch tritt unter<br />
dem Label »Metal-Anwalt« auf und hat sich<br />
unter anderem auf die Gebiete Musik- und<br />
Urheberrecht spezialisiert.<br />
Schnell stellen wir fest: Die Tarife an sich sind<br />
nicht das Problem. Schwierig ist vor allem,<br />
dass vieles nicht klar definiert ist, denn unter<br />
welchen Tarif fällt denn eine Veranstaltung,<br />
wenn sie etwa Konzert- und Tanzelemente<br />
enthält, wie bei vielen Partys in Gießen<br />
üblich? Dazu gibt es seitens der GEMA vorab<br />
keine Auskünfte –»nur im Streitfall«, zitiert<br />
Koch einen Rechtsanwalt der Verwertungsgesellschaft.<br />
»Die GEMA ist ein Verein – es<br />
besteht keinerlei Auskunftspflicht nach dem<br />
Informationsfreiheitsgesetz«, erklärt der<br />
Metal-Anwalt, »dennoch ist die GEMA strukturiert<br />
wie eine Behörde.«<br />
Die GEMA-Gebühren ergeben sich aus der<br />
Größe des Veranstaltungsraumes und dem<br />
Eintritts- beziehungsweise Ticketpreis, wobei<br />
bei Veranstaltungen mit Preisstaffelung immer<br />
vom höchsten Kartenpreis ausgegangen wird.<br />
Als Beispiel dient das »Scarabee« in Gießen –<br />
hier finden regelmäßig Partys mit Tonträgerwiedergabe<br />
statt. Das »Scarabee« fiele also<br />
unter den Vergütungssatz M-V. Bei 120 Quadratmetern<br />
Fläche und einem konstanten<br />
Eintrittspreis von drei Euro (Quelle: Christel<br />
Brömer-Weber, zusammen mit Inge Menges<br />
Inhaberin des »Scarabee«), fallen hier nach<br />
dem neuen Tarif 60 Euro Gebühren pro<br />
Veranstaltung an. Allerdings nur dann, wenn<br />
maximal fünf Stunden Musik gespielt werden;<br />
werden diese fünf Stunden überschritten,<br />
fallen zusätzlich noch einmal 50 Prozent an –<br />
das wären dann 90 Euro. Bei vier Veranstaltungstagen<br />
die Woche wären das übers Jahr<br />
18 720 Euro. Vergleicht man das mit dem<br />
aktuellen Tarif M-U wären bei einer Diskothek<br />
dieser Größe 127,20 Euro pro Abend<br />
fällig. Im direkten Vergleich der vermeintlich<br />
gleichen Tarife kämen die Clubs also mit den<br />
neuen Tarifen billiger weg. Aber: Durch die<br />
Zusammenstreichung der Tarife fallen viele<br />
Massiv betroffen: große<br />
und mittelgroße Clubs<br />
Ausnahmeregelungen weg, so auch der Untertarif<br />
M-U III, durch den für Diskotheken<br />
bislang Sonderkonditionen galten: Ab 16 Veranstaltungen<br />
und mehr pro Monat wurde<br />
bislang nämlich pauschal abgerechnet. Und<br />
diesem Tarif zufolge muss ein Club mit 120<br />
Quadratmetern 4188 Euro abdrücken – pauschal<br />
für das ganze Jahr. »Man muss sehr<br />
genau rechnen«, erklärt Koch, »massiv betroffen<br />
sind vor allem die<br />
mittelgroßen und großen<br />
Discotheken.«<br />
Ein Blick auf die Tabelle<br />
verrät Folgendes: Bei 500<br />
Quadratmetern fallen bei<br />
einem Eintrittspreis bis drei Euro 150 Euro<br />
Gebühren an; mit jeden weiteren 100 Quadratmetern<br />
steigt die Gebühr linear um je<br />
30 Euro. Bei einem Club wie der »Admiral<br />
Music Lounge«, der nach unseren Informationen<br />
rund 1000 Quadratmeter Fläche umfasst<br />
und in der Regel sechs Euro Eintritt verlangt,<br />
kommt man auf summa summarum 600 Euro<br />
netto pro Abend. Ergibt – bei drei Veranstaltungstagen<br />
in der Woche – 93600 Euro netto<br />
im Jahr – zuzüglich Umsatzsteuer. Wobei es<br />
möglich ist, Jahrespauschalverträge abzuschließen,<br />
die Rabatte gewähren, sofern man<br />
mehr als 15 Veranstaltungen im Jahr hat. Dieser<br />
Tarif gewährt dann zehn Prozent Nachlass,<br />
gerechnet ab der ersten Veranstaltung.<br />
Bleiben immer noch 84240 Euro – deutlich<br />
mehr als aktuell nach dem Tarif M-U III.<br />
Die Gebühren entsprechen der Rechnung der<br />
GEMA zu Folge zehn Prozent des Bruttoumsatzes<br />
aus dem Eintrittsgeld, betonte Bezirksdirektor<br />
Lorenz Schmid<br />
auf einer Pressekonferenz.<br />
Allerdings: Auf zehn<br />
Prozent kommt man nur,<br />
wenn man von einem gut<br />
besuchten Haus ausgeht;<br />
bei einem 300- Quadratmeter-Club müssten<br />
bei drei Euro Eintritt 300 Gäste kommen,<br />
damit dieser Satz tatsächlich zehn Prozent<br />
der Bruttoeinnahmen entspricht. Für Veranstaltungen<br />
mit geringem Besucheraufkommen<br />
könnte die Lizenzgebühr somit tatsächlich<br />
ruinöse Folgen haben – von Party-Modellen<br />
wie »Eintritt frei bis 24 Uhr, danach 3 Euro«<br />
ganz abgesehen.<br />
Die GEMA argumentiert auf ihrer Facebook-<br />
Seite »GEMAdialog« damit, dass es ja auch<br />
viele Veranstaltungen mit starker Fluktation<br />
gebe, die weitaus mehr als den theoretischen<br />
einen Gast pro Quadratmeter hätten<br />
und dort ändere sich die Gebühr ja auch<br />
nicht zugunsten der GEMA. Clubs, die nicht<br />
regelmäßig zu zwei Dritteln gefüllt seien,<br />
würden auch ohne die GEMA-Gebühren<br />
pleitegehen, und »wir können nicht für den<br />
wirtschaftlichen Erfolg einer Veranstaltung<br />
MuK würde finanziell<br />
an Grenzen kommen<br />
kuLtur<br />
verantwortlich gemacht werden«, heißt es<br />
seitens »GEMA dialog«.<br />
Kritik gibt es auch, weil die GEMA offenbar<br />
gar nicht genau weiß, welche Musik gerade<br />
in kleinen, dem Mainstream fernen Clubs gespielt<br />
wird. Denn: DJs führen keine Playlisten,<br />
wie das bei Live-Konzerten gemacht werden<br />
muss, sondern die GEMA ermittelt was<br />
gespielt wird über das sogenannte Diskothekenmonitoring:<br />
Bei rund 120 Tanzflächen<br />
(von 5000 gelisteten) wird mittels einstündigem<br />
Programmmonitoring pro Woche und<br />
Tanzfläche (immer an zufällig ausgewählten<br />
Tagen und Stunden) das gesamte Spektrum<br />
der in einem Jahr wiedergegebenen Musiktitel<br />
repräsentativ abgebildet. Eine Gewichtung<br />
der Tanzflächen nach Größe oder Lizenzhöhe<br />
erfolgt nicht. Wie sich die 120 Tanzflächen<br />
zusammensetzen, bleibt dabei allerdings völlig<br />
im Dunkeln.<br />
Die Kritik, dass dieses viele Geld nur einigen<br />
wenigen zukommt (2011 hat die GEMA laut<br />
Geschäftsbericht rund 313 Millionen Euro an<br />
ihre Mitglieder ausgeschüttet, 65 Prozent,<br />
also rund 204 Millionen gingen dabei an die<br />
ordentlichen Mitglieder; da sind rund 58 000<br />
Euro pro Kopf) die eh schon viel verdienen,<br />
erscheint naheliegend, wenn man die Struktur<br />
der GEMA kennt: Der Verein setzt sich aus<br />
angeschlossenen, außerordentlichen und<br />
ordentlichen Mitgliedern zusammen: 55000<br />
angeschlossene Mitglieder, etwa 6400 außerordentliche<br />
und 3300 ordentliche Mitglieder,<br />
wobei nur die ordentlichen Mitglieder als<br />
»Vollmitglieder« angesehen werden, die angeschlossenen<br />
Mitglieder aber nur von der<br />
GEMA vertretene Urheber<br />
ohne Mitgliedstatus sind.<br />
Die außerordentlichen Mitglieder<br />
verfügen über eingeschränkte<br />
Rechte. Die<br />
Auszahlungen gehen zum<br />
größten Teil an die ordentlichen Mitglieder<br />
(2010: 64 Prozent), deren Repertoire auch<br />
den größten Teil der aufgeführten Werke<br />
repräsentiert. Verteilung und Auszahlungsmodalitäten<br />
werden in der Mitgliederversammlung<br />
beschlossen. Diese besteht aus<br />
den ordentlichen Mitgliedern der GEMA sowie<br />
64 Delegierten der außerordentlichen<br />
und angeschlossenen Mitglieder.<br />
»So etwas wie die GEMA muss es geben,<br />
denn die Urheber sind immer das unterste<br />
Glied in der Kette und müssen für ihre Werke<br />
auch Lizenzgebühren erhalten«, betont der<br />
Metal-Anwalt, »aber die Strukturen sollten<br />
meiner Meinung nach überdacht und novelliert<br />
werden.« Aber er beschwichtigt auch:<br />
»Die Tarifreform wird kommen. Aber nicht in<br />
der vorgelegten Form. Es bleibt abzuwarten,<br />
was das Schiedsverfahren bringt.«<br />
Sabine Glinke<br />
8/2012 streifzug 39
Ein Schuss mit dem<br />
Der Blick durch das Visier lässt mich einen<br />
großen Kreis erkennen, dahinter sehe ich<br />
einen kleineren Kreis, und noch weiter weg,<br />
in zehn Metern Entfernung, einen winzigen<br />
schwarzen Punkt. Irgendwo in dessen Mitte<br />
müsste sich die »Zehn« befinden. Das<br />
große Ziel. Der innerste Ring. Und damit<br />
die höchste Punktzahl, die man mit einem<br />
Schuss erreichen kann. Da ich vor über zehn<br />
Jahren den Grundwehrdienst verweigert<br />
hatte, habe ich heute zum ersten Mal eine<br />
»Olympiagewehr«<br />
Julian Justus ist ein Fachmann. Der Sportschütze aus Homberg/Ohm wird bei den Sommerspielen<br />
in London (27. Juli bis 12. August) in der Disziplin 10 m Luftgewehr für Deutschland<br />
an den Start gehen. Ich bin ein Laie. Dennoch hat er mich in die Kunst des Schießens eingeführt.<br />
Es war mein erstes Mal, aber ich bin zufrieden. Justus ist ein guter Trainer.<br />
40 streifzug 8/2012<br />
Waffe in der Hand. <strong>Zum</strong> ersten Mal stehe ich<br />
auf einem Schießstand, zum ersten Mal werde<br />
ich gleich einen richtigen Schuss abgeben<br />
– sieht man mal von den Versuchen an der<br />
Schießbude auf der Kirmes ab. Ich bin<br />
gespannt.<br />
Bei diesen Voraussetzungen brauche ich<br />
vermutlich Hilfe. Aber dieser kann ich mir<br />
sicher sein, denn ich bin mit Julian Justus<br />
verabredet, der bei den Olympischen Spielen<br />
in London in der Disziplin Luftgewehr für<br />
Deutschland antreten wird. Er ist der beste<br />
Deutsche in dieser Disziplin.<br />
Es ist Dienstagabend. Der einzige freie Tag,<br />
den Justus in dieser Woche hat. Am Montag<br />
ist er von einem Vorbereitungswettkampf<br />
aus Innsbruck zurück nach Homberg/Ohm<br />
gekommen, am nächsten Tag muss er weiter<br />
nach Berlin, wo sich die deutschen Schüt -<br />
zen treffen, bevor es gemeinsam zum<br />
»Schnuppern« schon mal in die englische<br />
Hauptstadt geht.<br />
Fotos: Vogler
Der Schießstand der Schützengilde Homberg,<br />
Justus’ Heimatverein, für den er immer<br />
noch antritt, ist im Feuerwehrstützpunkt<br />
untergebracht. Die Türen sind alle verschlossen.<br />
Aber Justus, der im Stadtteil Appenrod<br />
zu Hause ist, wenn er denn mal zu Hause<br />
ist, hat natürlich einen Schlüssel. Er darf hier<br />
immer trainieren, wenn ihm danach ist.<br />
Auf der Anlage für Luftgewehre gibt es aber<br />
keine elektronische Schusserfassung. Hier<br />
muss der Schütze sein Ergebnis noch selbst<br />
ablesen – auf der kleinen Zielscheibe aus<br />
Pappe, die einen Durchmesser von etwa vier<br />
Zentimeter hat. Aber jetzt geht es endlich<br />
los. Justus öffnet einen langen silbernen Koffer<br />
und holt sein Gewehr heraus. Ein High-<br />
End-Modell. Kostenpunkt etwa 2000 Euro.<br />
Damit wird er in London am 3. August den<br />
olympischen Wettkampf bestreiten und versuchen,<br />
eine Medaille zu holen. Ich fasse es<br />
nicht. Justus drückt mir die Waffe in die Hände.<br />
Ich – absoluter Laie – darf einen Schuss<br />
mit dem »Olympiagewehr« abgeben.<br />
Der Homberger fährt die Scheibe mit einer<br />
Scheibenzuganlage auf dünnen Seilen an die<br />
zehn Meter entfernte Wand. Ich versuche<br />
nun, seinen Anweisungen zu folgen und<br />
begebe mich in Position. Mit leicht gespreizten<br />
Beinen stehe ich seitlich zur Scheibe und<br />
kippe mein Becken leicht nach links, also<br />
zum Ziel hin. »Und jetzt den linken Ellenbogen<br />
auf dem Hüftknochen ablegen«, sagt Justus.<br />
Idealerweise verwendet man nämlich<br />
kaum Muskelkraft, um die 5,2 kg schwere<br />
Waffe zu halten. Ich ziele, und noch bevor<br />
ich gemerkt habe, dass ich den Abzug berühre,<br />
löst sich schon ein Schuss. »Der<br />
Abzug ist sehr sensibel«, sagt Justus und<br />
lacht. Er holt die Zielscheibe per Knopfdruck<br />
zu uns zurück. Ich war ja ehrlich gesagt froh,<br />
dass das Projektil überhaupt den Weg in<br />
Richtung Scheibe gefunden hat, denn die<br />
Wand hinter dem Kugelfang war zum Teil<br />
Ein perfekter<br />
Schuss von<br />
Justus, und<br />
einer von mir –<br />
ein bisschen<br />
weniger perfekt<br />
schon sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ich<br />
wollte nicht, dass sie weiteren Schaden<br />
nimmt. Und ich habe es geschafft. Die<br />
kleine Kugel aus Blei hat den äußeren Ring<br />
der Scheibe angekratzt. »Eine Eins«, sagt<br />
Justus.<br />
Beim zweiten Schuss soll alles besser werden.<br />
Ich zwänge mich in eine schwere Jacke,<br />
die Justus zum Schießen anzieht, um eine<br />
gewisse Stabilität zu erlangen. Für ein paar<br />
Schüsse ist das eigentlich nicht nötig, doch<br />
ich verspreche mir davon auch eine ruhigere<br />
Haltung, denn beim Zielen hatte die Waffe<br />
bei mir doch sehr geschwankt. Ein Gläschen<br />
Jägermeister hätte es vielleicht auch getan,<br />
aber dafür ist es jetzt zu spät. Auf die passende<br />
Schutzhose, Handschuhe und eine Blende,<br />
um vor Lichteinfall zu schützen, verzichte<br />
ich und wage mich an Schuss zwei.<br />
Laden ist jetzt meine Aufgabe. Also, Spannhebel<br />
zurück, das kleine Projektil mit dem<br />
offenen Ende nach hinten in den Lauf. Das<br />
ist eine Friemelei. Außerdem zittere ich<br />
leicht. Die Aufregung. Geschafft. Ich nehme<br />
das Gewehr hoch. Das Zielen fällt mir komischerweise<br />
schwerer als zuvor. Ohne dass<br />
ich etwas dagegen tun könnte, beginnt sich<br />
der Punkt im Korntunnel um die Scheibe zu<br />
drehen. Ich muss absetzen. Noch mal von<br />
vorne. Meine Entscheidung, das Gewehr<br />
nicht so lange oben zu halten, erweist sich<br />
als klug. Ich löse den Schuss zügig aus. Mist.<br />
Aus der Entfernung kann ich keinen Einschlag<br />
erkennen. Doch das geübte Auge<br />
sieht mehr. »Schon besser«, meint Justus und<br />
holt die Scheibe zurück. Tatsächlich: Es ist<br />
eine Fünf. Wer sagt’s denn. Da man auf dem<br />
Höhepunkt abtreten sollte, verzichte ich auf<br />
einen weiteren Versuch. Wer in Mathe früher<br />
aufgepasst hat, kann sich ja ausrechnen, wie<br />
es weitergegangen wäre: Eins, Fünf, Neun –<br />
oder vielleicht doch wieder eine Eins?<br />
Christoph Sommerfeld<br />
Schießen<br />
SpOrtwELt<br />
Beim Sportschießen werden Waffen als<br />
Sportgerät benutzt. Ziel ist es, die Mitte<br />
einer Scheibe zu treffen. Dazu bedarf<br />
es sowohl der Körperbeherrschung als<br />
auch der inneren Ruhe, um äußere<br />
Einflüsse ausblenden zu können.<br />
Das Schießen mit dem Luftgewehr ist<br />
eine olympische Disziplin. Die Scheibe<br />
ist dabei zehn Meter vom Schützen<br />
entfernt. <strong>Zum</strong> Programm der Sommerspiele<br />
zählen außerdem das kleinkalibrige<br />
Sport- und Freigewehr sowie der<br />
Kleinkaliber-Liegendkampf.<br />
Mit dem Luftgewehr werden die Schüsse<br />
im Stehend-Anschlag abgegeben.<br />
Julian Justus aus Homberg-Appenrod<br />
wird bei den Olympischen Spielen in<br />
London in dieser Disziplin an den Start<br />
gehen.<br />
Justus muss in der englischen Hauptstadt<br />
innerhalb von 105 Minuten<br />
60 Schuss abgeben. Mit einem Schuss<br />
können im Vorkampf maximal zehn<br />
Ringe erreicht werden. Bei 60 Schuss<br />
ist die Bestmarke folglich 600 Ringe,<br />
da im Vorkampf nur die vollen Ringe<br />
gezählt werden. Eine Zehn ist dann erzielt,<br />
wenn das Projektil den innersten<br />
Ring der Scheibe zumindest ankratzt.<br />
Berührt die Kugel nur den zweiten<br />
Ring, hat der Schütze neun Ringe erzielt.<br />
Im Finale eines Wettkampfs, für<br />
das sich in der Regel acht Teilnehmer<br />
qualifizieren, werden die Punkte noch<br />
genauer unterteilt. Die Bestmarke ist<br />
dann eine 10,9 (siehe Foto unten).<br />
<strong>Zum</strong> Schießen benötigt man – na klar<br />
– eine Waffe. Das High-End-Produkt<br />
von Justus kostet etwa 2000 Euro.<br />
Anfängergewehre sind ab 500 Euro<br />
erhältlich. <strong>Zum</strong> »Schnuppern« halten<br />
Schützenvereine Waffen bereit. Der<br />
Schutzanzug, der im Wettkampf zum<br />
Einsatz kommt, liegt komplett bei etwa<br />
600 Euro.<br />
Neben der Schützengilde Homberg,<br />
dem Heimatverein von Justus, gibt es<br />
auch im Schützenkreis Gießen viele<br />
Schützenvereine. Beim SV Gießen<br />
(Sportstätte am Hangelstein in Wieseck)<br />
wird beispielsweise in der Regel<br />
mittwochs ab 16.30 Uhr und sonntags<br />
ab 10 Uhr mit dem Luftgewehr geschossen.<br />
Interessierte sind immer willkommen.<br />
Nähere Infos gibt es unter<br />
Tel. 06 41/5 40 07 oder bei Schützenmeister<br />
Dr. Rolf van Delden unter<br />
Tel. 0 64 03/10 02. cso<br />
8/2012 streifzug 41
Welcome to Miami! Knappe Outfits, heiße<br />
Rhythmen, innovative Moves – der revolutionärste<br />
Tanzfilm aller Zeiten kommt in diesem<br />
Sommer in die Kinos! Bisher haben die<br />
Tänzer der »Step Up«-Reihe um ihr Leben<br />
und für die Liebe getanzt, jetzt tun sie es für<br />
die Gerechtigkeit: Mit explosiven Choreografien,<br />
heißen Beats und jeder Menge Leidenschaft<br />
gehen die Tänzer in »Step Up:<br />
Miami Heat« gegen Immobilienhaie auf die<br />
Barrikaden. Achtung, akute Flashmob-<br />
Gefahr!<br />
2006 kam »Step Up« in die Kinos und<br />
überzeugte mit coolen Moves und ultraläs-<br />
42 streifzug 8/2012<br />
Emily und Sean<br />
tanzen für<br />
Gerechtigkeit<br />
sigen Darstellern. 2008 folgte mit »Step Up<br />
2: The Streets« die sensationelle Steigerung.<br />
2010 rockte der spektakuläre dritte Teil<br />
»Step Up 3D« in neuster 3D-Technik die<br />
Kinos. Über 2,5 Millionen begeisterte Zuschauer<br />
fieberten bisher bei den Tanzaben-<br />
kinostart: 30. August<br />
teuern mit. Nun geht die erfolgreiche Reihe<br />
in die vierte Runde!<br />
Als Emily (Kathryn McCormick) nach Miami<br />
kommt, hat sie nur einen Traum: Sie will<br />
Tänzerin werden. Schon bald verliebt sie<br />
sich in Sean (Ryan Guzman). Auch für ihn<br />
gibt es nichts Wichtigeres, als zu tanzen.<br />
Sean ist Anführer einer Tanzgruppe, die unter<br />
dem Namen »The Mob« atemberaubende<br />
Flashmobs veranstaltet. Als ein reicher<br />
Geschäftsmann droht, das historische Viertel,<br />
aus dem »The Mob« kommt, einer Luxussanierung<br />
zu unterziehen und damit<br />
Tausende von Anwohnern zu vertreiben,<br />
verwandeln Sean, Emily und »The Mob« ihre<br />
Performancekunst in handfesten Protest.<br />
Doch mit der Entscheidung, ihre Tanzleidenschaft<br />
in den Dienst einer höheren Sache<br />
zu stellen, setzen sie auch ihren Lebenstraum<br />
aufs Spiel.<br />
Vor der einzigartigen bunten Kulisse der<br />
Strandmetropole Miami zeigen Amerikas<br />
beste Tänzer ihr Können und erzählen eine<br />
Geschichte voll von Leidenschaft, Lebenslust<br />
und Lifestyle.<br />
GEwiNNSpiEL<br />
Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />
Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung<br />
des Films »Step Up: Miami Heat«<br />
am 30. August. Wer den Film sehen<br />
möchte, sollte bis zum 20. August eine<br />
Karte mit dem Kennwort »Kino« an<br />
streifzug, Marburger Straße 20, 35390<br />
Gießen oder eine Mail an streifzug@<br />
giessener-allgemeine.de senden.
Neu<br />
im Kino<br />
Gießen<br />
Kinocenter Gießen<br />
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />
Heli<br />
Frankfurter Straße 34, Telefon 06 41/7 45 11<br />
Roxy<br />
Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47<br />
www.die-giessener-kinos.de<br />
Kommunales Kino JOKUS<br />
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95<br />
Grünberg<br />
Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69<br />
Lich<br />
Kino »Traumstern«<br />
<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon 0 64 04/38 10<br />
Weitere Kino-Tipps<br />
finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />
www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />
WAS PASSIERT,<br />
WENN´S PASSIERT IST<br />
Mittwoch, 08.08.2012<br />
zur Abendvorstellung<br />
Eintritt inklusive einem Glas Prosecco!<br />
Männer sind herzlich willkommen!<br />
Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen<br />
Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen<br />
Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen<br />
Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />
The Rum Diary<br />
Ärger im Paradies<br />
1960 trifft Journalist Kemp<br />
auf Puerto Rico ein, um für<br />
eine lokale Zeitung zu arbeiten.<br />
Schon bald erkennt<br />
er, dass der amerikanische<br />
Traum hier mit dem Ausverkauf<br />
des Paradieses und desillusionierten<br />
Kollegen bezahlt wird, die ihren Frust in Alkohol<br />
ertränken. Als er den einflussreichen,<br />
PR-Strategen Sanderson kennenlernt, winken<br />
Kemp erstmals beruflicher Erfolg und<br />
Geld. Wenn da nicht dieser verdammte<br />
Rum, diese lästige Arbeit und Sandersons<br />
bildhübsche Freundin Chenault wären.<br />
Darsteller: Johnny Depp, Aaron Eckhart,<br />
Michael Rispoli, Amber Heard<br />
Start: 2. August<br />
★★★✩<br />
Magic Mike<br />
Stripper-Komödie<br />
Mike Martingano (»Magic<br />
Mike«) verdient gutes Geld<br />
und hat Spaß bei der Sache.<br />
Seine geheime Leidenschaft<br />
gilt jedoch dem<br />
Möbeldesign, auch wenn<br />
er den Schritt zu einem Berufswechsel nicht<br />
riskieren will. Eines Tages lernt er den Neuling<br />
»The Kid« kennen, den er unter seine<br />
Fittiche nimmt und dem er das Handwerk<br />
des Strippers beibringt. Die Dinge ändern<br />
sich, als Mike sich in die Schwester seines<br />
Schützlings verliebt. <strong>Zum</strong> ersten Mal erwägt<br />
er den Ausstieg aus dem Stripper-Business.<br />
Darsteller: Matthew McConaughey, Channing<br />
Tatum, Olivia Munn<br />
Start: 16. August<br />
★★✩✩<br />
Was passiert,<br />
wenn’s passiert ist<br />
Ensemblekomödie<br />
Fünf Frauen stehen vor einem<br />
Ereignis, das ihr Leben<br />
für immer verändern<br />
wird. Wendy, Skyler und<br />
Jules sind gewollt schwanger<br />
geworden, Rosie wird davon überrascht,<br />
wie auch von Frauenheld Marco, der zu ihr<br />
und seiner Vaterschaft stehen will, und Holly<br />
will sich ihren Kinderwunsch mit einer<br />
Adoption erfüllen. In den folgenden Monaten<br />
zeigt sich, wie unterschiedlich Schwangerschaft<br />
zwischen Freude, Verunsicherung,<br />
Besorgnis und Leid erlebt werden kann.<br />
Darsteller: Cameron Diaz, Jennifer Lopez,<br />
Elizabeth Banks, Chace Crawford<br />
Start: 16. August<br />
★★✩✩<br />
SpErrSitZ<br />
Ted<br />
Wird er endlich erwachsen?<br />
Der kleine John wünscht<br />
sich, dass sein Teddy-Bär<br />
und bester Freund lebendig<br />
wird. Auf magische Weise<br />
passiert das auch. Im Laufe<br />
der Jahre stellt sich Ted als<br />
guter Freund heraus, aber auch als Stolperstein.<br />
Das wird besonders dann deutlich, als<br />
John seiner Freundin einen Heiratsantrag<br />
macht, diese aber nicht sicher ist, ob eine so<br />
feste Bindung mit Ted in der Wohnung möglich<br />
ist. <strong>Zum</strong>al dieser mit Drogen-, Alkoholund<br />
Sexeskapaden nicht unbedingt den besten<br />
Einfluss auf John zu haben scheint.<br />
Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Joel<br />
McHale, Giovanni Ribisi<br />
Start: 2. August<br />
★★✩✩<br />
We need to talk<br />
about Kevin<br />
Mutter eines Amokläufers<br />
Die ehemalige Reisejournalistin<br />
und Abenteurerin<br />
Eva trägt eine schwere seelische<br />
Last. Grund ist ihr<br />
Sohn Kevin, der bereits als<br />
Baby eine eigenwillige Distanz zeigt, die es<br />
Mutter Eva schwer macht, Nähe aufzubauen.<br />
Während Vater Franklin an seinem Sohn<br />
nichts Ungewöhnliches sieht, ist Eva besorgt<br />
über mangelnde Empathie und seine Lust an<br />
Zerstörung. Mit 16 Jahren wird aus Kevin<br />
ein Schulamokläufer und Eva fragt sich, ob<br />
sie für die Tat des Sohnes verantwortlich ist.<br />
Darsteller: Tilda Swinton, John C. Reilly,<br />
Ezra Miller, Jasper Newell<br />
Start: 16. August<br />
★★✩✩<br />
Total Recall<br />
Hetzjagd durch eine<br />
designte Welt<br />
Douglas Quaid findet die<br />
Idee, Träume zu realen Erinnerungen<br />
werden zu lassen,<br />
faszinierend und will<br />
sich per »Gedankenausflug«<br />
eine Auszeit von seinem langweiligen<br />
Leben gönnen. Erinnerungen an ein Leben<br />
als Superspion sind genau das, was er<br />
braucht. Doch sein Gedankenurlaub geht<br />
schief, und Quaid wird während der Prozedur<br />
zum Gejagten. Die Grenze zwischen<br />
Fantasie und Realität verschwimmt, als<br />
Quaid sein wahres Schicksal entdeckt.<br />
Darsteller: Kate Beckinsale, Colin Farrell,<br />
Jessica Biel, Bill Nighy<br />
Start: 23. August<br />
★★★✩<br />
8/2012 streifzug 43