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werden kann. So besteht etwa bei entsprechenden Kokereikapazitäten die Möglichkeit,<br />

die Differenz zwischen dem Weltmarktpreis für Koks und den deutlich niedrigeren<br />

Kosten der Kokserzeugung im Inland abzuschöpfen und dadurch den Mehrwert der<br />

Kokserzeugung im Inland zu halten. Die Voraussetzungen dafür dürften in den nächsten<br />

Jahren gegeben sein; denn der im letzten Jahr beobachtete Preisanstieg auf den<br />

Rohstoffmärkten hat seine wesentliche Ursache in dem dynamischen<br />

Verbrauchswachstum der chinesischen Volkswirtschaft. Gegenwärtig ist nicht<br />

erkennbar, dass dieser Nachfragesog durch eine entsprechende Ausweitung des<br />

Angebots aufgefangen werden kann, so dass zumindest in den nächsten Jahren eine<br />

Rückkehr der Rohstoffpreise auf ein deutlich niedrigeres Niveau eher unwahrscheinlich<br />

ist. Für diese Einschätzung spricht u.a. auch die Tatsache, dass der Aufbau neuer<br />

Kapazitäten entlang der Rohstoffkette (Exploration, Bergwerk, Kokerei und Transport)<br />

nicht nur Zeit, sondern auch den Einsatz erheblicher zusätzlicher Investitionsmittel<br />

erfordert.<br />

Darüber hinaus ist zu bedenken, dass internationale Rohstoffmärkte stets auch den<br />

Unwägbarkeiten geopolitischer Entwicklungen unterliegen, die sich ebenso wenig exakt<br />

prognostizieren lassen wie die potentiellen Nachfrageschübe aus anderen<br />

Schwellenländern wie Indien, Brasilien oder sogar Russland, die bei einem weiteren<br />

Wachstum dieser Volkswirtschaften in nicht allzu ferner Zukunft wirksam werden.<br />

Über diese rohstoffwirtschaftlichen Gegebenheiten hinaus erfordert eine mittelfristige<br />

Strategie zur Verringerung des Mengen- und Preisrisikos bei Rohstoffen jedoch auch<br />

andere verlässliche Rahmenbedingungen, die in Deutschland in den letzten Jahren<br />

immer schwieriger zu realisieren waren. Dafür verantwortlich sind nicht nur die<br />

Preisentwicklungen auf den Weltrohstoff- und –energiemärkten einschließlich der z.T.<br />

divergierenden Wettbewerbsbedingungen, sondern zu einem erheblichen Teil auch die<br />

Modifikationen der politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen im Bereich der<br />

allgemeinen Wirtschaftspolitik, der Forschungs- und Technologiepolitik oder der<br />

Umwelt- und Klimapolitik (ökologische Steuerreform, das Gesetz zur Förderung der<br />

Kraft-Wärme-Kopplung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz und seit neuem auch der<br />

Emissionshandel). Gerade die Veränderung dieser Rahmenbedingungen könnte für die<br />

Wettbewerbsposition der rohstoffintensiven Sektoren in Deutschland von erheblicher<br />

Bedeutung sein und für den Industriestandort ähnlich weit reichende Auswirkungen<br />

haben wie Rohstoffpreisbewegungen.<br />

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