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Aber selbst in der Papier- und Pappeerzeugung erreichen die aus den<br />
Rohstoffkostensteigerungen ableitbaren Kosten- und Preisimpulse allenfalls das Niveau<br />
der nachfrageinduzierten Preisänderungen, die hier mit 50 % angenommen wurden. Bei<br />
Stahl und NE-Metallen dominiert demgegenüber eindeutig der Nachfrageimpuls. So löst<br />
ein Preisimpuls bei Stahl von 50 % einen Preisanstieg von 230 €/t aus und ist damit<br />
mehr als doppelt so hoch wie der Impuls über eine Verdoppelung der Rohstoffkosten.<br />
Diese Relationen können als zusätzlicher Hinweis darauf verstanden werden, dass die<br />
gegenwärtig beobachtbaren Preissteigerungen bei Rohstahl und Stahlprodukten nicht<br />
nur kosteninduziert, sondern auch nachfragegetrieben sind. 22<br />
4.3. Mittelbare Kosten- und Preiseffekte<br />
Bereits bei der Darstellung der physischen Verflechtungsströme wurden mit Hilfe von<br />
Input-Output-Analysen die in den jeweiligen Vorleistungsbezügen enthaltenen<br />
mittelbaren Rohstoffgehalte bestimmt und dabei darauf hingewiesen, dass aus diesen<br />
Strukturen eine erste grobe Abschätzung der Kostenimpulse abgeleitet werden kann, die<br />
von steigenden Rohstoffpreisen zu erwarten sind. Diesen Berechnungen liegt die<br />
Annahme der vollständigen Überwälzbarkeit und der unveränderten Produktions- oder<br />
Verbrauchsstrukturen zugrunde. Da diese Annahmen in der Realität kaum erfüllt sind,<br />
werden die mittelbaren Wirkungen der Rohstoffpreisänderungen mit Hilfe eines<br />
dynamischen, vollständig integrierten Modell berechnet. Die mittelbaren Kosten- und<br />
Preiseffekte ergeben sich deshalb im folgenden aus den exogen gesetzten Preisimpulsen<br />
für Stahl, NE-Metalle und Papier und den daraus folgenden Substitutions- und<br />
Mengenreaktionen der nachgelagerten Sektoren. Darin eingeschlossen sind auch<br />
eventuelle Produktionsrückgänge, die sich als Folge der gestiegenen Metallkosten<br />
einstellen und insbesondere die materialintensiven Sektoren der stahlverarbeitenden<br />
Branchen wie Straßenfahrzeugbau oder EBM-Waren treffen.<br />
Insgesamt erhöhen sich die Materialkosten um knapp 10 Mrd.€, wenn die primären<br />
Rohstoffkosten um 50 % ansteigen, sogar um knapp 35 Mrd. € bei einem Anstieg der<br />
Rohstoffkosten um 100 % und der wichtigsten industriellen Grundstoffe Stahl, NE-<br />
Metalle und Papier um 50 %. Allein diese Unterschiede verdeutlichen bereits, dass die<br />
Rohstoffkosten in ihrer Bedeutung deutlich hinter den industriellen Grundstoffen<br />
zurückbleiben.<br />
Bei der Interpretation der absoluten Kostensteigerungen in Tabelle 16 ist zu<br />
berücksichtigen, dass diese bereits die negativen Produktions- und<br />
Beschäftigungseffekte enthalten. Die geringere absolute Kostensteigerung im Bereich<br />
der Grundstoffe bei einer Rohstoffkostensteigerung um 100 % ist also vor allem eine<br />
22 Bei der Interpretation der Resultate sollte nicht übersehen werden, dass zusätzliche<br />
Kostensteigerungen bei Energierohstoffen im Rahmen der Simulationsexperimente nicht<br />
berücksichtigt sind.<br />
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