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Abbautechniken erfordern. In die gleiche Richtung wirken Engpässe bei den<br />

überseeischen Transportkapazitäten, da der größte Teil der nach Deutschland<br />

importierten Rohstoffe aus Übersee stammt und deshalb auf den Transport durch die<br />

internationale Seeschifffahrt angewiesen ist. Auch die Nachfrage ist – wie im vorigen<br />

Abschnitt gezeigt – aufgrund der weitgehend limitationalen Produktionstechniken<br />

kurzfristig kaum preisreagibel. Konjunkturelle Auslastungsschwankungen, die sich auch<br />

und gerade bei der Produktion von rohstoffnahen Grundstoffen bemerkbar machen,<br />

schlagen sich deshalb in der Regel in den Preisnotierungen wichtiger Rohstoffe<br />

nieder. 18<br />

Diese Preisvolatilität lässt sich an den in dieser Untersuchung ausgewählten Rohstoffen<br />

für die vergangenen zehn bis 15 Jahre deutlich erkennen: zwischen dem höchsten und<br />

niedrigsten Preis liegen in der Regel mehr als 25 %-Punkte, in einigen Fällen sogar<br />

mehr als 50 %-Punkte (vgl. Schaubild 1). Dabei wechseln sich Preisaufschwünge und –<br />

abschwünge in unregelmäßigen Abständen ab. Eine allgemeine Tendenz zu steigenden<br />

oder sinkenden Preisen ist bei den hier ausgewählten Rohstoffen nicht erkennbar.<br />

Für die Auswahl einer an der in dieser Zeit beobachteten Entwicklung orientierten<br />

Modellsimulation ergibt sich daraus, dass Preissprünge von 25 bis 50% innerhalb kurzer<br />

Zeiträume auf den hier betrachteten Rohstoffmärkten eher die Regel als die Ausnahme<br />

waren. Insoweit entspricht<br />

- eine Simulation, die ein um 50 % höheres Preisniveau für die hier ausgewählten<br />

Rohstoffe unterstellt,<br />

durchaus den bislang beobachteten Preisbewegungen auf den Rohstoffmärkten.<br />

Die in der Vergangenheit beobachteten Schwankungen der Rohstoffpreise um einen<br />

relativ stabilen Mittelwert sind allerdings nicht ohne weiteres auf die zukünftige<br />

Entwicklung zu übertragen. Das dynamische Verbrauchswachstum in China und in<br />

anderen aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländern könnte vielmehr dazu<br />

führen, dass die Rohstoffpreise sich auf einem deutlich höheren Niveau einpendeln als<br />

dies in der Vergangenheit beobachtet werden konnte. Hinzu kommt, dass sämtliche<br />

international gehandelten Rohstoffe in Dollar fakturiert werden, die Aufwertung des<br />

Euro gegenüber dem Dollar jedoch dazu geführt hat, dass diese in Dollar beobachteten<br />

Preisimpulse stark gedämpft auf die inländischen Preise durchschlugen. Diese Vorteile<br />

der Aufwertung können in Zukunft selbstverständlich durch eine Abwertung des Euro<br />

gegenüber dem Dollar verloren gehen. Insofern spricht einiges dafür, dass auch<br />

- eine Simulation, die ein um 100 % höheres Preisniveau für die hier<br />

ausgewählten Rohstoffe unterstellt,<br />

keine unrealistische Alternative darstellt.<br />

18 Dieser Zusammenhang wird teilweise sogar für Konjunkturprognosen genutzt, da Preisbewegungen<br />

bei wichtigen Industrierohstoffen relativ frühzeitig konjunkturelle Umschwünge anzeigen.<br />

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