PDF (411 KB) - GVSt
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Bei der Interpretation der direkten und indirekten Rohstoffverwendung ist allerdings zu<br />
beachten, dass nicht nur Zu- oder Abnahme wichtiger Endnachfragekomponenten zu<br />
Änderungen des Rohstoffverbrauchs beitragen können, sondern möglicherweise auch<br />
der Strukturwandel innerhalb der Endnachfrageaggregate, Effizienzverbesserungen<br />
durch technische Neuerungen oder preisinduzierte Substitutionsprozesse zwischen<br />
Rohstoffen. Die herangezogene Input-Output-Analyse ist statisch, d.h. sie verwendet<br />
konstante Verflechtungsstrukturen (Input- bzw. Outputkoeffizienten ) und blendet diese<br />
dynamischen Effekte folglich aus.<br />
Die dargestellten Verflechtungsstrukturen lassen erkennen, dass der Einsatz von<br />
primären und sekundären Rohstoffen nicht nur für jene Sektoren von Bedeutung ist, die<br />
diese Produkte als Basis ihrer Produktion benötigen, sondern aufgrund der<br />
wechselseitigen Verflechtung der Sektoren untereinander die Struktur der gesamten<br />
Volkswirtschaft betrifft. Gravierende Kostenimpulse oder mengenmäßige<br />
Versorgungsstörungen bei Koks und anderen Rohstoffen– hier methodisch durch<br />
Hochpreisszenarien abgebildet -, die im folgenden Abschnitt näher untersucht werden,<br />
betreffen deshalb nicht nur die Stahlindustrie, die NE-Metallerzeugung oder die Papier-<br />
und Pappeproduktion, sondern breiten sich über die Vorleistungsverflechtungen auf die<br />
gesamte Volkswirtschaft aus und verursachen auf diesem Wege strukturelle<br />
Verwerfungen, inflationäre Entwicklungen und bedeuten letztlich Wachstums- und<br />
Beschäftigungsverluste, also volkswirtschaftliche Folgekosten, die weit über<br />
ökonomischen Belastungen der einzelnen Sektoren hinausgehen.<br />
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