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die einzelnen Sektoren verteilen und liefert damit ein sektoral gegliedertes Bild der<br />

Rohstoffabhängigkeit der deutschen Wirtschaft.<br />

Die Berechnungen wurden in der für die Input-Output-Rechnung üblichen Gliederung<br />

nach 60 Wirtschaftszweigen durchgeführt. Datengrundlage ist die Input-Output-Tabelle<br />

für das Jahr 2000 wie sie vom Statistischen Bundesamtes publiziert wurde. Die<br />

betrachteten Rohstoffe umfassen – wie schon in den vorangegangenen Abschnitten – die<br />

Bereiche primäre Rohstoffe, sekundäre Rohstoffe sowie Kuppelprodukte.<br />

Die Ergebnisse dieser Input-Output-Analyse sind in den Tabellen 10 bis 12<br />

zusammenfassend dargestellt (eine detaillierter Aufstellung für jeden Rohstoff nach<br />

Endverwendungskomponente und Wirtschaftszweig findet sich im Anhang, siehe dazu<br />

die Tabellen A1 bis A13) Die Zuordnung der einzelnen Rohstoffe zu den<br />

Endnachfragekomponenten enthält - wie bereits erwähnt – den direkten Rohstoffinput,<br />

der bei der Produktion des entsprechenden Gutes entsteht, aber auch die für die<br />

Produktion der jeweiligen Vorleistungen erforderlichen Rohstoffinputs. Als besonders<br />

rohstoffintensiv – bei jeweils bestimmten Rohstoffen – erweist sich mit Blick auf die<br />

Endverwendungskomponenten der Export (Tabelle 10). So werden beispielsweise von<br />

den reichlich 40 Mill. t Eisenerz (incl. Sinter und Pellets) die zur Herstellung von<br />

Rohstahl importiert wurden, letztlich fast 32 Mill. t in Form von stahlhaltigen Gütern<br />

wieder exportiert. Ähnlich exportintensiv sind nach dem vorliegenden empirischen<br />

Befund andere metallische Primärrohstoffe wie Niob oder Tantal mit einem<br />

Ausfuhranteil von 61 % an der Endnachfrage, der Aluminiumgrundstoff Bauxit sogar<br />

mit einem Anteil von 76 % an der Endnachfrage.<br />

Offensichtlich werden primäre Rohstoffe (insbesondere Metallerze ) aufgrund fehlender<br />

Vorräte in Deutschland zwar vollständig importiert, gleichzeitig aber gebunden in<br />

Enderzeugnissen wieder in erheblichem Umfang exportiert. Sekundäre Rohstoffe wie<br />

z.B. das Altpapier werden hingegen sowohl direkt als Rohstoff als auch über das<br />

Recycling in Enderzeugnisse eingebunden (z.B. Zeitungsdruckpapier, das zu 100 % aus<br />

Altpapier besteht) und dann exportiert. Insgesamt werden etwa 8,2 Mill. t Altpapier<br />

exportiert, davon etwas mehr als die Hälfte in altpapierhaltigen Papiersorten (52 %), der<br />

Rest rund 3,9 Mill. t direkt als Altpapier.<br />

Zu den Rohstoffen, die im Inland erzeugt und auch überwiegend dort verwendet werden<br />

zählen die in Kuppelproduktion bei der Eisen- und Stahlerzeugung anfallenden<br />

Eisenhüttenschlacken. Eine einfache Erklärung dafür, das Eisenhüttenschlacken zu mehr<br />

als 82 % zu Konsum- und Investitionszwecken im Inland verwendet werden, liefern<br />

zweifelsohne die Transportkosten. Als homogenes schweres Massenprodukt sind<br />

Schlacken ähnlich wie Sand, Kies oder Stahl naturgemäß transportkostenempfindlich<br />

und damit auf nahe Absatzmärkte beschränkt.<br />

In sektoraler Gliederung fällt auf, dass Endverwendung von Eisenhüttenschlacken<br />

erwartungsgemäß vor allem auf den Sektor Bau (Straßenbau) entfällt (siehe Tabellen 11<br />

und 12). Immerhin konzentrieren sich 7,9 Mill. t oder 61 % der direkten und indirekten<br />

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